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Physiologie Energie, Ernhrung und Sport
Inhalt:
1. Energieumsatz1.1 Physikalische und physiologische Vorbetrachtung
1.1.1 Energie, Arbeit und Wirkungsgrad1.1.2 Wirkungsgrad bei der Muskelarbeit1.1.3 Energiebereitstellung im Krper1.1.4 Der Brennwert der Hauptnhrstoffe
1.2 Messung des Energieumsatzes1.2.1 Vorbetrachtung - Begriffe1.2.2 Mglichkeiten der Messung
1.3 Wirkung sportlicher Belastung auf den Energieumsatz
2. Ernhrung und Sport2.1 Bedeutung der Ernhrung fr sportliche Leistung2.2 Hauptnhrstoffe
2.2.1 Kohlenhydrate2.2.2 Fette2.2.3 Proteine
2.3 Vitamine und Mineralstoffe2.3.1 Vitamine im Sport2.3.2 Mineralien im Sport
2.4 Hinweise zur Ernhrung im Sport2.4.1 Durchschnittliche Verweildauer von Speisen im Magen2.4.2 Nhrstoffdichte2.4.3 Untersttzung des Immunsystems nach hohen Belastungen2.4.4 Bedeutung ergogener Substanzen im Sport
3. Wasserhaushalt3.1 Flssigkeitsverluste und Leistungsfhigkeit im Sport3.2 Wasser- und Mineralhaushalt
3.1.1 Anorganische und organische Substanzen im Sport3.1.2 Wasser- und Nhrstoffresorption
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1. Energieumsatz
Grundfrage: Wie hoch ist Energieumsatz bei bestimmten Belastungen? Bedeutung der Frage: Wie stark ist der Organismus/Krper bei bestimmten Belastungen ausbelastet Wie konomisch ist bestimmte Belastung Berechnung von Energieumstzen (z.B. bergewichtige)
1.1 Physikalische und physiologische Vorbetrachtung
1.1.1 Energie, Arbeit und Wirkungsgrad
Energieformen: mechanische Energie elektrische Energie chemische Energie Wrmeenergie in der Muskulatur wird chemische Energie (Nahrung) in mechanische Energie (Bewegung) und
Wrmeenergie (Erhhung der Krpertemperatur) umgewandelt
Mechanische Arbeit: Arbeit = Kraft * Weg
Wirkungsgrad: bei der Verrichtung von Arbeit wird Energie umgewandelt in andere Energieformen z.B.: Wrmekraftmaschinen: wandeln Wrmeenergie in mechanische Arbeit um Energieumwandlung ist immer unvollstndig das Verhltnis von abgegebener mechanischer Arbeit zu gesamten Energieaufwand wird als
Wirkungsgrad bezeichnet
1.1.2 Wirkungsgrad bei der Muskelarbeit der Wirkungsgrad der Muskelarbeit ist relativ gering: ca. 5 25% (isoliert ca. 30%)
Beispiel: Ergometrie mit Atemmessung: O2-Aufnahme: 3.500 ml/min Krpergewicht: 70kg Leistung: 200 Watt (=200J/s = 12.000J/min = 12KJ/min)
3.500 ml/min = 50ml/min/kg ( : 3,5 ml/min/kg O2 = 1 MET)
Wirkungsgrad 14,3 MET ( 1 MET = 4,19kJ/kg/h) rund 60 kJ/kg/h (*70kg) 4200 kJ/h ( : 60) 70 kJ/min (12 kJ/min) mechanische Leistung / (70 kJ/min) gesamter Energieaufwand
Wirkungsgrad 0,17 = 17%
Wirkungsgrad bei bestimmten Sportarten: Radfahren: ca. 19% 20% Schwimmen: ca. 7% 9 % (nur auf Geschwindigkeit bezogen)
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1.1.3 Energiebereitstellung im Krper Leistungsfhigkeit ist abhngig von Energieversorgung des Krpers
Muskulatur bezieht Energie aus aufgenommenen Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen
Energiespeicher in der Muskulatur: ATP (bei permanenter Produktion, da kein Vorratsspeicher) Creatinphosphat (CP) Glykogen Triglyceride (TG)
Untrainierter AusdauertrainierterMuskelglykogenLeberglykogenGlukose in KrperflssigkeitenMuskeltriglycerideFettgewebeAminosurenStruktur- und Funktionsproteine
250g80g15g50g15kg100g6kg
400g120g18g
200-350g8kg110g7kg
Energielieferanten fr die Muskulatur: arbeitende Muskulatur wird durch Substrataustausch untersttzt: Lipolyse Glykolyse tw. Abbau von Eiwei
Aerobe Energiebereitstellung
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1.1.4 Der Brennwert der Hauptnhrstoffe
Physikalischer Brennwert Energiegehalt einer Substanz bei vollstndiger Verbrennung
Physiologischer Brennwert Energiegehalt einer Substanz beim Abbau im Krper
kJ/g kcal/g kJ/g kcal/g
Kohlenhydrate 17 4 17 4
Fette 39 9 39 9
Eiweie 23 6 17 4
1kcal ca. 4kJ
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1.2 Messung des Energieumsatzes
1.2.1 Vorbetrachtung - Begriffe:
Grundumsatz: Energiemenge, die der Krper pro Tag bei vlliger Ruhe zur Aufrechterhaltung seiner Funktion
bentigt (physikalisch handelt es sich um Arbeit pro Zeit Leistung) SI-Einheit: Joule pro Sekunde (J/s) oder Watt (W)
(allerdings in der Praxis meist die Einheit Kilokalorien pro 24 Stunden (kcal/24h) benutzt und die Angabe 24h weggelassen)
der Grundumsatz ist von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Gewicht, Krpergre, Muskelmasse, Wrmedmmung durch Kleidung und dem Gesundheitszustand abhngig
Messung: unter standardisierten Bedingungen gleiche Uhrzeit: (8 Uhr) gleiche Raumtemperatur (21 Grad) gleiche Luftfeuchte nchterner Magen im Liegen
Energiebedarf (zunchst gleichbedeutend mit Grundumsatz): Mnner: ca. 2000-2500kcal (10.000kJ) Frauen: ca. 1300-2000kcal (8.000kJ)
Ruheumsatz: nicht an standardisierte Bedingungen gebunden ist etwas hher als der Grundumsatz
Arbeitsumsatz: ergibt sich aus Gesamtumsatz minus Ruhe- oder Grundumsatz
1.2.2. Mglichkeiten der Messung:
O2-Aufnahme und Verbrauch messen aber: Aufnahme von O2 in Ruhe beachten, Relation O2-Verbrauch Energieverbrennungen Energiequivalent:
pro Liter O2 freigesetzte Energie arterio-vense Differenz fr Sauerstoff:
lsst auf O2-Verbrauch schlieen (bei Bekanntheit der Zeit und Strmungsgeschwindigkeit)
CO2-Aussto bei leichter Belastung messen aber: CO2 nicht nur aus Stoffwechsel, sondern auch aus Puffersystemen nur bei geringer Belastung aussagekrftig, da keine Aktivierung der Puffersysteme
absolute Wasservermehrung: Vermehrung des Wassers durch Puffersysteme und Atmung aber: praktisch nicht messbar
Krpertemperatur: Wrmeabgabe lsst auf Energieumsatz schlieen
1kcal ca. 4kJ
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1. 3. Wirkung sportlicher Belastung auf den Energieumsatz
30 min. Ergometrie bei 50 Watt:
1800s 50 Js
= 90kJ
beachte: Wirkungsgrad (20-25%) miteinbeziehen: 90kJ * 4 (90kJ * 5) = ca. 360 450 kJ
Beispielrechnungen:1. geg.:
- Tafel Schokolade 80g, 2700 kJges.:- Brennwert
Lsg.:- 2700kJ : 80g = 33,75 kJ/g
2. geg.: - Tafel Schokolade 100g, 3500 kJ- Ergometrie: 30min. / 100Watt
ges.:- Wieviel g und % der Schokolade abgebaut?
Lsg.:- 30*60*4*100 720 kJ (verbrauchte Energie bei Ergometrie)- 3500kJ : 100g = 35 kJ/g (Brennwert der Schokolade)
- 720 kJ : 35kJ/g = 20,6g (verbrauchte Schokolade) ca. 21 % der gesamten Tafel
3. geg.:- Nudelportion 2000 kJ
ges.:- Wie lange Ergometrie bei 50 W, um vollstndig zu verbrennen?
Lsg.:- 2000kJ = x * 50J/s *4- x = 2.000.000J : 200 J/s = 10.000 s 166 2/3 min. ca. 2,8 h
Grobe Faustformel zum Energieverbrauch: 1g Fett bentigt 2 min. zum Abbau (110sec Gehen, 150sec mittleres Radfahren) 1g Kohlenhydrat bentigt 1 min. zum Abbau (50sec Gehen, 60sec Radfahren) Konstanthaltung des Gewichts lsst sich mit ca. 45 min. einfachen Trainings pro Woche erreichen
Verbrauch der zugenommenen Energie durch Sport darf nicht so absolut gesehen werden. Ein Teil der Energie wird bereits fr Grundumsatz/Ruheumsatz bzw. Arbeitsumsatz bei normaler Bettigung am Tag verbraucht.
Gewichtszunahme: Gewichtszunahme: 10kg in 10 Jahren
entspricht tglicher Fettzunahme von 3g 3g Fett entsprechen 120kJ (ein Stck Schokolade)
zum Abbau ca. 45min/Woche ntig (21g Fett/840kJ ca. 60 min bei 50 Watt) Gewichtshaltung
Gewichtszunahme: 30kg in 10 Jahren lst mit 10% Wahrscheinlichkeit eine Typ-II-Diabetes aus entspricht tglicher Fettzunahme von 8g 8g Fett 320kJ
zum Abbau schon 2,5h/Woche ntig
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2. Ernhrung und Sport
2.1 Bedeutung der Ernhrung fr sportliche Leistung Sporttreiben ist stets mit erhhtem Energieumsatz und beschleunigtem Strukturumbau in der
Muskulatur verbunden im Sport dient Ernhrung zur energetischen Sicherung der Belastung und zur Regeneration danach
(Orientierungsma ist die Sicherung der Trainingsbelastung und nicht eine Ernhrung an sich) fr den Sporttreibenden geht es darum, zum richtigen Zeitpunkt die zweckmigsten Nhrstoffe in
Menge und Qualitt auszuwhlen optimale Sportlerernhrung bedeutet stndige Auseinandersetzung mit den qualitativen
Mglichkeiten der Energie- und Wirkstoffzufuhr (vor allem aus Sicht der betriebenen Sportart) es geht um Nhrstoffrelationen (Anteile) und Nhrstoffdichte (Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffe)
fr den Sporttreibenden gilt genau wie fr den gesunden Untrainierten, dass er die Grundregeln der physiologisch sinnvollen Ernhrung einhlt
Begrifflichkeiten: Substitution: Ersatz eines Nhrstoffs durch einen Anderen Supplementierung: ergnzende Aufnahme einzelner Nhrstoffe neben der gewhnlichen
Nahrung
2.2 Hauptnhrstoffe
Kohlenhydrate, Fette und Proteine:bilden die energetische Grundlage fr das Leben und die muskulre Leistungsfhigkeit im Sport
2.2.1 Kohlenhydrate
Kohlenhydrate in Nahrungsmitteln
Einfachzucker (Monosaccharide) Glucose - Traubenzucker/Dextrose Swaren, Getrnkezusatz Fructose - Fruchtzucker Honig, Frchte Ribose - Teil der RNA; Desoxyribose - Teil der DNS Galactose - Schleimzucker Milch
Zweifachzucker (Disaccharide) Saccharose - Rben-/Rohrzucker (Glucose + Fructose) Haushaltszucker, Swaren Lactose - Milchzucker (Glucose + Galactose) Milch Maltose - Malzzucker (Zweifachglucose) Malzbier
Mehrfachzucker (Oligosaccharide) Maltotriose, -tetrose, -pentose Hightech Energiegetrnke Dextrine Weibrot, Knckebrot, Zwieback
Vielfachzucker (Polysaccharide) Amylopektrin Kartoffeln, Getreide Amylose (pflanzliche Strke) Brot, Nudeln, Bananen Glykogen (tierische Strke) Fleisch, Leber Pektin, Lignin, Chitin Obst, Gemse, Ballaststoffe aus
GetreiderandschichtenGlykogen: Glykogenspeicher beim Ausdauertrainierten 500-520g
bis zu 2.130 kcal Energie bei Ausdauersport: 90-120 min intensive Belastung ohne zustzliche Nahrungsaufnahme lngere Belastung erfordern eine zustzliche Energieaufnahme in Form von Kohlenhydraten
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2.2.2 Fette Abbauprodukte der Fette aktivierte Freie Fettsuren (FFS) Energiewert pro g = 9,2 kcal FFS sind wesentlicher Energielieferant fr die Muskulatur Nachteil der FFS: langsame ATP-Resynthese Vorteile der FFS:
durchschnittliche Fettreserven von 6-15% des Krpergewichts hohe Energiereserve bei 10kg Fettspeicher bis zu 70.000kcal (Aktivierungsenergie abgezogen)
Fettreiche Nahrungsmittel Butter (84,5 g) Haselnsse (63 g) Gans (44 g)
Fettstoffwechsel unter Belastung: sportliche Extrembelastungen sind grundstzlich nur mit Hilfe eines trainierten Fettstoffwechsels
mglich der Fettstoffwechsel ist trainierbar und erfordert im Leistungssport Trainingsbelastungen von
mindestens 1-2 Stunden und eine moderate Belastungsintensitt
Hormoneinfluss auf den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel:
2.2.3 Proteine unentbehrlicher Nhrstoff, aber begrenzter Energielieferant
Aufnahme einer bestimmten Proteinmenge lebensnotwendig, da Aminosuren in verbrauchten Strukturen ersetzt werden mssen
Menge an tgliche Proteinaufnahme der DGE: 0,8 - 1,2 g pro kg (Untrainiert) 1,5 - 2,5 g pro kg (Trainierender) abhngig von Sportart, Belastungsumfang und Geschlecht
Proteinreiche Nahrungsmittel Magerkse (38 g) Erdnsse (27,5 g) Fettkse (26 g), Linsen (26 g)
Einbeziehung von Aminosuren in den Energiestoffwechsel erfolgt nur bei mehrstndigen Ausdauerbelastungen
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Proteine und biologische Wertigkeit Proteine haben unterschiedliche biologische Wertigkeit, d.h.: Wertigkeit davon abhngig, wie viel % von 100g des betreffenden Proteins im Stoffwechsel
umgesetzt werden das Vollprotein hat Ma von 100% die Kombinationen knnen eine hhere biologische Wertigkeit erreichen Beispiele:
Vollei = 100%, Sojabohnen = 84%, Mais = 54% Vollei + Kartoffeln = 137%, Milch und Weizen = 105%
Proteinstoffwechsel unter Belastung:Trainingsbelastung Niedrig
10-15h/Wochehoch
20-30h/Wochesehr hoch
35-45h/Woche
Proteinaufnahme 2g/kg
Wirkung Anabolismus Gleichgewicht Katabolismus gleichbleibende Proteinaufnahme bedeutet bei unterschiedlichen Trainingsbelastungen
unterschiedliche Wirkungen
Aminosuren:
Arten: Essentielle Aminosuren:
Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin (Merke: PheTTVILLM)
Semiessentielle Aminosure: Histidin, Arginin, Cystein und Tyrosin Arginin und Histidin sind fr Heranwachsende oder whrend der Genesung essentiell
Nicht-essentielle Aminosuren: Alanin, Asparagin, Glutamin
Aminonsurewirkung: Untersttzung der Hormonbildung:
Arginin und Ornithin erhhen die STH-Freisetzung Ornithin stimuliert die Insulinfreisetzung und untersttzt Abbau des Ammoniaks zu Harnstoff
Schlaffrderung: Tryptophan wirkt durch die Erhhung von Serotoninbildung im Gehirn frdernd auf den Schlaf
Muskelaufbau: Leucin - frdert Insulin Arginin und Ornithin - frdern STH Zusammen mit Insulin wirkt STH frdernd auf den Muskelaufbau
Glukoneogenese: aus allen Aminosuren (Ausnahme: Lysin und Leucin), kann Krper Glucose herstellen,
(glucogene Aminosuren)
L-Carnitin: wird aus Methionin und Lysin in der Leber und Niere gebildet dient als Transporter der Fettsuren an der Mitochondrienmembran L-Carnitin vor allem in Fleisch vorhanden Indikationen (Annahmen) fr L-Carnitin-Supplementierung im Sport:
Frderung des Fettumsatzes Erhhung des aeroben Energiestoffwechsels Verminderung der Lactatanhufung Verkrzung der Regenerationszeit
sind nicht nachgewiesen: Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass eine L-Carnitin-Substitution die Leistungs-
und Regenerationsfhigkeit bei Ausdauersportlern nicht verbessern kann. Auch bei einem Fahrrad-Ergometer-Test an der anaeroben Schwelle konnte keinen Einfluss
von Carnitin auf die Erholung der untersuchten Athleten festgestellt werden.
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2.3 Vitamine und Mineralstoffe
2.3.1 Vitaminaufnahme im Sport Vitamine sind fr Organismus essentielle Wirkstoffe, auf deren Zufuhr er stndig angewiesen ist
werden fr lebensnotwendige Funktionen bentigt Aufgaben:
Regulierung der Verwertung von Nhrstoffen Einfluss auf Ab-/Umbau der Nhrstoffe dienen somit auch der Energiegewinnung Strkung des Immunsystems Mitwirkung beim Aufbau von Zellen, Blutkrperchen, Knochen und Zhnen
Wichtigste fettlsliche Vitamine: A, D, E, K (merke: "ED(e)KA")
Physiologische Wirkungen und Bedarf von fettlslichen Vitaminen im Leistungssport
Vitamine Wirkung Aufnahme pro TagVitamin A (Retinol)
Schutzstoff: Haut, SchleimhautSeh-Vorgang (Sehpurpur-Bildung)Protein-Synthese
2-5 mg
Beta-Carotin Antioxidansnur etwa 15% der Vitamin A -Wirkung
2-4 mg Retinoquivalentekeine berdosierung mglich (Hautgelbfrbung)
Vitamin E starkes Antioxidans (schtzt ungesttigte Fettsuren, Vitamin A, Hormone und Enzyme vor Oxidation)Arterioskleroseschutz
20-300mg
Vitamin D Wachstum und Aufbau des Knochens
Vitamin K BlutgerinnungKnochen-Stoffwechsel
2.3.2 Mineralien im Sport:
Mineralien = anorganische Substanzen, die fr Aufrechterhaltung des Lebens unentbehrlich sind
Mineraldefizite im LeistungstrainingMineral Symptome Lebensmittel mit erhhtem
MineralgehaltMagnesium Wadenkrmpfe, Nackenschmerzen
Kribbeln in Hnden und Fenvagotone Regulation im Nervensystem
ErdnussbutterSojabohnenKakaoNsse, VollkornbrotHaferflocken
Kalium MuskelschwcheReflexe vermindertHerzrhythmusstrungenMdigkeit, Trainingsunlust
FleischextraktHlsenfrchteTrockenobstGetreidekrper
Eisen Mdigkeit, Trainingsunlust AnstrengungsgefhlAnmie
Leber, NierenHlsenfrchteNsse
Zink Geschmacks- und GeruchsstrungenAppetitlosigkeit, GewichtabnahmeHautvernderungenMdigkeit
Kse, VollmilchFleisch, Austern
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Eisen: essentielles Spurenelement (vor allem fr die Blutbildung) liegt im Krper oxidiert als Eisen(II) und Eisen (III) vor Zentralatom des Hmoglobin und Myoglobin
ist beim Menschen fr Sauerstofftransport und -speicherung verantwortlich aufgrund Menstruation leiden Frauen hufig an Eisenmangel Eisenverlust: 15mg pro Tag Tagesbedarf:
erwachsenen Mannes: ca. 10mg erwachsene Frau: ca. 15mg Eisen
gleichzeitige Einnahme von Vitamin C erhht Resorptionsquote Lebensmittel mit erhhtem Eisengehalt:
Fleisch, Leber Hlsenfrchte Vollkornbrot Hefe Kakao
2.4 Hinweise zur Ernhrung im Sport
2.4.1 Durchschnittliche Verweildauer von Speisen im Magen u.a. wichtig um Nahrungsaufnahme vor Wettkmpfen planen zu knnen
Stunden Speisen und Getrnke1 Wasser, Kaffee, Tee, Bier, Cola-Getrnke, Glucose, Kohlenhydratlsung, Aminosuren,
Proteinhydrolysate
2 Milch, Kakao, Joghurt, Fleischbrhe, Reis, Forelle, Karpfen, Torten, Sahne, Brtchen, Weibrot, zartes Gemse, Bananen, Bonbons
3 Mischbrot, Kekse, Butterbrtchen, Kartoffeln, pfel, Eier, Rind- und Schaffleisch, Huhn, Gemse
4 Wurst, Schinken, Pute, Kalbsbraten, Beefsteak, fettes Schweinefleisch, Nsse
5 Geflgelbraten
6 Schweinshaxe, Pilze
7 Weihnachtsgans, lsardinen
2.4.2 Nhrstoffdichte Zahlreiche Sportler nehmen bis zu 30% der Kohlenhydrate als Ein- oder Zweifachzucker
(Saccharose) mit geringer Nhrstoffdichte auf. Damit droht Unterversorgung an Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralien und Spurenelementen.
Basisernhrung Leistungssportler:Kohlenhydrate 5-7g/kg 55-58 %Proteine 1,2 1,8g/kg 10-15 %Fette 1g/kg 25-30 %
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2.4.3 Untersttzung des Immunsystems nach hohen Beanspruchungen
Manahmen Ziele SubstanzenErnhrungsergnzung Einengung energetischer Defizite
Beseitigung von Zustnden des Proteinabbaus (Katabolismus)
Kohlenhydrat-Konzentrate unmittelbar nach BelastungBetone Proteinaufnahme (Aminosurenkonzentrate)
Mineralstoff- und Spuren-Elementaufnahme
Untersttzung der Bildung spezifischer ImmunproteineSicherung der immunolgischen Stabilitt
Magnesium, Zink, Eisen, Kupfer, Calcium
2.4.4 Bedeutung ergogener Substanzen im Sport
Anwendung Wirkung + frdernd hemmend
1. Kohlenhydrate(Mono-, Di-, Polysaccharide)a) nach starker Trainingsbelastungb) vor Wettkmpfen:
Glykogen ++Kohlenhydratspeicher ++Kohlenhydratutilisation ++Fettutilisation Wirkungsgrad ++
2. Proteine und Aminosurena) Krafttrainingb) Ausdauertraining
Muskel-anabole Wirkung +Nachlieferung von Substraten fr den Energiestoffwechsel +Entschlackung +Blutbild +
3. Elektrolyte(Na, K, Mg, Ca)Hohe Schweiverluste
Muskelerregbarkeit +Muskelkontraktion +
4. Spurenelemente(Fe, Co, Mn, Zn, Se)a) Intensives Training und Wettkampfb) Hhentraining
O2-Transport +Hmoglobin +Myoglobin +
5. VitamineTraining und Wettkampf, Hhentraining
Blutbildung +Energieumsatz +Eiweiaufbau +
6. Carnitin Fettverwertung +
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3. Wasserhaushalt die Gesamtkrpermasse des Erwachsenen besteht aus 50-60% Wasser (bei 70kg bedeutet das rund 42l Wasser)
3.1 Flssigkeitsverluste und Leistungsfhigkeit im Sport
Verteilung Krperwasser in Prozent der Krpermasse (kg)
DehydrationSauna
Sport
Verlust an Gesamtkrperwasser fhrt zum Anstieg der Plasmaosmolaritt Durstgefhl starke Dehydration ist leistungsmindernd und fhrt zu groen funktionellen Strungen
Flssigkeitsverlust und Leistungsfhigkeit
Abnahme vom Ausgangsgewicht
Massenverlustvon 70kg
Leistungsfhigkeit und Symptome
1% 0,7kg Volle Leistung, Durstgefhl
2% 1,4kg Halten der Leistung bei groer Anstrengung
3% 2,1kg Leistungsabfall rund 5%, groe Mdigkeit
4% 2,8kg Leistungsabfall rund 10%, einzelne Abbrche
5% 3,5kg Leistungsabfall rund 15%, Erschpfung
6% 4,2kg Leistungsabfall rund 20%, Krmpfe, Strungen der Bewegungskoordination
10% 7,0kg Leistungsabbruch, Reduzierung der Nierendurchblutung auf 50%,
15% 10,5kg Desorientierung, Somnolenz, Lebensgefahr
Gesamtes WasserExtrazellulr
relativ: 20%(Plasma 5%, Interstitium 15%)
absolut: 33,4%
Intrazellulr
relativ: 30 40%
absolut: 66,6%
Gesamtes Wasser
ExtrazellulreReduktion Intrazellulre Reduktion
Gesamtes Wasser
ExtrazellulreReduktion Intrazellulr
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3.2 Wasser- und Mineralhaushalt
Durstgefhl bei etwa 1% Flssigkeitsverlust oder Verzehr salziger Speisen durch die Aufnahme von mineralstoffarmen Wasser wird dem Blut Natrium entzogen, damit die
Flssigkeit aufgenommen werden kann (Ausgleich des kolloidosmotischen Drucks) Getrnke wie Limonaden, Tee und Cola werden nur mit mineralstoffarmen Leistungswasser
gemischt und hergestellt im dehydrierten Zustand ist die Aufnahme von Mineralwasser fr die Wiederherstellung ergnzt
durch Fruchtsfte zweckmig Leitungswasser ist zur Abkhlung gnstig aber nicht zur durchgngigen Auffllung des
Flssigkeitsdefizits
3.2.1 Anorganische und organische Bestandteile im Schwei
Bestandteile pro 1 Liter MaeinheitAnorganischNatrium 1,2 gChlorid 1,0 gKalium 0,3 gCalcium 0,16 gMagnesium 36 mgSulfat 25 mgPhosphat 15 mgOrganischLactat 1,5 gHarnstoff 0,7 gAmmoniak 0,08 gVitamin C 0,05 g
3.2.2 Wasser- und Nhrstoffresorption
Einflussfaktoren auf Resorption von Flssigkeiten und Nhrstoffen whrend der Belastung1) Flssigkeitsmenge optimal 100-150ml/Portion2) Energiegehalt 5%ige Kohlenhydratlsungen3) Osmolalitt isoton (ca. 300 mosmol/l)4) Belastungsintensitt mit steigender Belastung verlngert sich die Magenpassage5) Belastungsstress psych. Stress vermindert Verdauung6) Dehydration verlangsamt Verdauung
Anforderungen an optimales Getrnk zur Frderung von Rehydration und RegenerationKohlenhydrate 60-80 g/lNatrium 0,4-1,0 g/lChlorid < 1,5 g/lKalium < 225 mg/lCalcium < 225 mg/lMagnesium < 100 mg/lOsmolalitt 200-300 mosmol/lSuerungsgrad (pH) > 4,0
ORS = Oral Rehydration Solution; SSS = Simple Sugar Salt-solution Durch Auflsen dieser Substanzen in 1 Liter Wasser erhlt man eine hypotone Lsung, die eine maximale Resorption und Rehydration bewirkt: Glucose, wasserfrei (20g) Natriumhydrogencarbonat (2,5g) Natriumchlorid (3,5g) Kaliumchlorid (1,5g)
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Aufnahme: Glucose und Natrium gelangen ber einen gekoppelten Transport in die Epithelzellen des Darms Chlorid und Wasser folgen auf Grund des elektrochemischen bzw. osmotischen Gradienten der Zusatz von Kaliumchlorid dient dem Ausgleich intrazellulrer Kaliumverluste Natriumhydrogencarbonat soll die zumeist saure Stoffwechsellage ausgleichen
Behelfsmglichkeiten: als Ersatz fr die WHO-Trinklsung kann man im Notfall auch folgendes Getrnk selbst herstellen: 8 nicht gehufte Teelffel Zucker (= Saccharose, wird im Krper in Glucose und Fructose gespalten) Teelffel Salz (Kochsalz = Natriumchlorid) Liter Orangensaft (enthlt ca. 0,8 Kalium, entspricht 20mmol) Liter Mineralwasser (enthlt je nach Sorte etwa 20mmol HCO3-)Die Trinkmenge sollte etwa 40ml/kg innerhalb von 24 Stunden betragen
(12 kJ/min) mechanische Leistung / (70 kJ/min) gesamter EnergieaufwandHormoneinfluss auf den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel:Proteine und biologische Wertigkeit2.4.1 Durchschnittliche Verweildauer von Speisen im Magen2.4.2 Nhrstoffdichte3.1 Flssigkeitsverluste und Leistungsfhigkeit im SportFlssigkeitsverlust und Leistungsfhigkeit3.2 Wasser- und Mineralhaushalt3.2.1 Anorganische und organische Bestandteile im Schwei