pfarrblatt 2012/3

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    Hatdie

    heiligeMessen

    och

    Zukunft?

    3

    Die Kirche entspringt aus der Eucharistie (Ecclesia de eucha-ristia): so hat der selige Papst Johannes Paul II. im Jahre 2003ein hochrangiges Lehrschreiben verfasst. Die Frage, ob dieHeilige Messe noch Zukunft hat, ist also deckungsgleich mitder anderen Frage, ob und welche Kirche Zukunft hat. Zu-kunft hat, wo wirklich glubige Gemeinden sind, die das tun,

    was der Herr uns zu tun beauftragt hat. Das ist der Grund,warum die katholische Kirche Jahrhunderte lang in ihrenGeboten die Mitfeier der heiligen Messe von allen Kirchen-mitgliedern verlangt hat, und dies unter Androhung derHllenstrafe, weil das freie und bewusste Wegbleiben alsschwere Snde galt.

    Nordafrika 209 n. Chr.

    Wie wichtig die Feier der Eucharistie den frhen Christenwar, geht auch aus einem Dokument des KirchenlehrersTertullian hervor. Dieser wirkte in Nordafrika, wo es in seiner

    Zeit ein blhendes Christentum gegeben hatte. Als ganzselbstverstndlich geht er davon aus: Wo die kirchlicheAutoritt keinen ordinierten Priester einer Gemeinde hinzu-gefgt hat, nimmt die Gemeinde jemand aus ihrer Mitte, derpriesterlich handelt, und zwar fr das offerre et tinquere, dieEucharistiefeier und die Tauffeier. Bei der Taufe gilt dieseNotregel bis heute: selbst eine heidnische Frau kann inTodesgefahr taufen, wenn sie tut, was die Kirche tut.

    Notstand

    In der katholischen Weltkirche herrscht heute ein Mangel anPriestern, die den glubigen Gemeinden hinzugefgt werden

    knnen. In den Missionslndern ist das schon lange so,man hat sich fast daran gewhnt. Bischof Erwin Krutler ausBrasilien erzhlte mir, er sei einmal in eine Gemeinde zurVisitation gekommen. Die Leute waren in der Kirche ver-sammelt. Doch sah der Bischof keinen Altar. Wo dieser sei?Den haben wir auf dem Dachboden, wir brauchen ihn nurganz selten. Ecclesia de eucharistia fllt mir ein! Nimmt esunsere katholische Weltkirche wirklich ernst?

    Von Laien getragene glubige Gemeinschaften

    In den modernen Lndern Europas, auch bei uns, steckt die

    Kirche in einem tiefgreifenden Umbau. Christ, Christin zusein ist heute nicht mehr Schicksal, sondern Wahl, so dergroe in Wien geborene und in Boston lehrende Religionsso-ziologe Peter L. Berger. Die Christen werden morgen ent-schiedener, wohl aber auch weniger sein. Sie bilden von sichaus glubige Gemeinschaften. Es werden Laien sein, die dieseglubigen Glutkerne leiten und sich ehrenamtlich fr dieDienste am Wort und an den Armen verantwortlich fhlen.

    Joseph Ratzinger hat als junger Professor im Jahre 1970 dieseEntwicklung schon klarsichtig vorhergesehen. In einemVortrag im Bayerischen Rundfunkt sagte er damals:

    Sie [die Kirche im Jahr 2000] wird sich sehr viel strker

    gegenber bisher als Freiwilligkeitsgemeinschaft darstellen, dienur durch Entscheidung zugnglich wird. Sie wird als kleine

    Gemeinschaft sehr viel strker die Initiative ihrer einzelnen

    Glieder beanspruchen. Sie wird auch gewiss neue Formen des

    Amtes kennen und bewhrte Christen, die im Beruf stehen, zu

    Priestern weihen: In vielen kleineren Ge-

    meinden bzw. in zusammengehrigen sozia-

    len Gruppen wird die normale Seelsorge auf

    diese Weise erfllt werden. Daneben wird

    der hauptamtliche Priester wie bisher unentbehrlich sein. (in:

    Ratzinger, Joseph: Glaube und Zukunft, Mnchen 1970,

    122.)

    Fr den damaligen Professor war also klar, dass auch diekommenden (kleinen) Entscheidungsgemeinden Eucharistiefeiern werden und dass es dafr auch Priester mit anderenZugangswegen zum Priesteramt geben wird, die der Feiervorstehen. Die Pfarrerinitiative lsst gren.

    Zentralkirchen

    Jetzt ist der Professor Papst undknnte seine Vision aus dem Jahre1970 in die Tat umsetzen. Er zgert

    aber. Das ntigt viele Dizesen,nach machbaren Lsungen zu su-chen. Diese gehen freilich nichtvon den glubigen Gemeinden aus.Vielmehr ist von Gottesdienstbe-suchern die Rede. Diese werdenwie Kunden eines Supermarktesbehandelt. Von ihnen wird erwar-tet, notfalls untersttzt durch Fahrdienste, dass sie in einemder neu gebildeten pastoralen Grorume die Messe besu-chen. Das habe zudem den Vorteil, dass die Qualitt derzentralen Gottesdienstveranstaltung besser sein knne als in

    den kleinen glubigen Gemeinschaften (warum eigentlich?).Es msse schon eine bestimmte Zahl von Kirchgngerngeben, damit an anderen als an den Zentralorten Messenangeboten werden. Zumal knne das nur so lange der Fallsein, als Ruhestandspriester verfgbar seien. (Ich stelle mirvor, dass Jesus mit seinen Aposteln und den anwesenden

    Jngerinnen auch nicht mehr htte Abendmahl feiern kn-nen in Ermangelung einer hinreichend groen Zahl vonAnwesenden.)

    Abendmahl und Fuwaschung

    Natrlich gibt es Menschen, die

    noch so wenig von der Feier derEucharistie verstehen, dass sie diesenur besuchen. Aber wenn wirk-lich durch den herabgerufenen Hei-ligen Geist Wandlung geschieht,formt die Messe die von Gott selbstZusammengerufenen zu einemLeib hingegeben, also einer Ge-meinschaft die Fe wscht.Abendmahl und Fuwaschung sind biblisch untrennbarineinander verwoben. Wer in Gott eintaucht, taucht immerneben den Armen auf. Soll man wirklich das Leben der

    Kirche von den Besuchern her formen? Oder sollten nichtdoch die entschieden Glaubenden in ihren Gemeinschaftenden Mastab fr Kirchen- und Strukturreformen bilden?

    Paul M. Zulehner

    Hat die Heilige Messe noch Zukunft?

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    I nt errel i gi seBegegnungsf ahrt macht Mut

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    Etwa fnf Uhr morgens, 2. Juni 2012. Irgendwo kurz vor einemvergessenen Grenzposten zu Kroatien. Eine Woche Fahrt derBegegnung in Bosnien-Herzegowina neigt sich fr die jungechristlich-muslimische Reisegruppe aus Wien und Umgebungdem Ende zu. Die ersten Sonnenstrahlen blitzen hinter einem

    balkanischen Bergrcken hervor. Und da kommt pltzlich einSatz von Peter Turrini in den Sinn, den er einst einem sterrei-chischen Politiker schrieb:

    Die Seele ist nicht nur ein weites Land, sondern auch ein ver-

    mischtes: Da hocken das Gute und das Bse in ein und dersel-

    ben Seele erstaunlich nahe beieinander.

    Eine Ahnung davon konnten wir auch auf dieser Bosnienfahrtgewinnen, insofern deren Schwerpunkt nicht auf touristischenAttraktionen wie etwa den Wasserfllen von Jajce, Medjugorjeoder Stari Most, der alten Brcke von Mostar, lag. Es gingvielmehr um Begegnungen mit unterschiedlichen Menschenvor Ort und untereinander innerhalb der bunt zusammenge-

    wrfelten Reisegruppe junger Menschen aus Wien und Umge-bung zur Hlfte christlichen, zur Hlfte muslimischen Hin-tergrunds. Die Kontakte der Berater des Organisationsteams,der zwei aus Bosnien stammenden und in Wien lebendenSenad Kusur (islamischer Imam in Ottakring) und ZvonkoBrezovski (katholischer Priester in der PFarre Breitenfeld)sowie des Islambeauftragten von Kardinal Schnborn, De-chant Martin Rupprecht, ermglichten uns viele Treffen: mit

    Jugendlichen vor Ort (christliche und muslimische Jugend-gruppe in Banja Luka), auf universitrer Ebene (katholischeund islamische Fakultt in Sarajevo), mit Vertretern religiserGemeinschaften (Gromufti Mustafa Ceri, Bischof Franjo

    Komarica aus Banja Luka, Sufikonvent, schiitische Stiftung,alte Synagoge, serbisch-orthodoxes Kloster) sowie auf politi-scher Ebene (Dr. Valentin Inzko als Hoher Reprsentant frBosnien und Herzegowina; sterreichischer Botschafter).

    Warum Bosnien? Diese Frage ist leicht beantwortet, begehen

    wir doch im Jahr 2012 das 100 Jahr-Jubilum der rechtlichenAnerkennung des Islam in sterreich, was auf die Rolle desannektierten Landes Bosnien-Herzegowina innerhalb derhabsburgischen Donaumonarchie zurckzufhren war. Am 15.

    Juli 1912 erlie Kaiser Franz Joseph I. in Bad Ischl dieses

    sogenannte Islamgesetz, das ein in Europa einzigartiger Mei-lenstein zur Integration von Muslimen darstellt. Anders alsvielleicht in Deutschland sollte deshalb heute in sterreicheigentlich jegliche Diskussion, ob nach 100 Jahren formal-rechtlicher Anerkennung und ber einem halben Jahrhundertzunehmender lebendiger Prsenz von Musliminnen und Musli-men in unserem Land der Islam zu sterreich gehre odernicht, berflssig sein. Aber die Seele der Menschen ist einvermischtes Land Bruchlinien gehen eben nicht nur querdurch Gesellschaften und Familien, son-dern auch innerhalb der Biographien bzw.Identitten von Personen und menta-le Barrieren sind oft unwahrscheinlichhoch. So zu sehen auch in Bosnien-Her-zegowina, noch nicht einmal zwei Jahr-zehnte nach den frchterlichen Balkan-kriegen, in einem immer noch religiskonnotierten Nebeneinander von ethni-schen Gruppen, in einer durch die Frie-densvertrge von Dayton zementiertenDreiteilung der Interessenssphren, ebennicht zuletzt in den Kpfen vieler Men-schen (noch gut in Erinnerung der stetsweltbrgerlich agierende Geschfts-mann Boris Nemi, der in einer sterrei-

    chischen TV-Diskussion als kroatischerBosnier vorgestellt wurde und den Mo-derator sogleich mit umgekehrt, bosni-scher Kroate korrigierte).

    Interreligise Begegnungsfahrt macht Mut

    Brcken der Fre

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    Brcken

    derFreun

    dschaftbauen

    5

    Aber es sind auch vielerorts Aufbrche zu spren, gute Kon-takte an der Basis, bei der Jugend, in den gemischten Schulen,im Alltag des Lebens, der vielerorts das Miteinander wiederselbstverstndlich macht. Wie selbstverstndlich hat sich auchein grandioses Klima innerhalb unserer Reisegruppe einge-

    stellt, das letztlich nicht organisierbar, sondern nur als Ge-schenk zu betrachten ist: Die jungen Leute, die einandervorher grtenteils nicht gekannt hatten, fanden in ungezwun-gener Atmosphre zueinander. Im Teilen der ausgedehntenReisebusfahrten, der Quartiere, der Tage und langen Abendesowie durch die gemeinsamen Erlebnisse konnte gut Kontaktgeknpft werden, der auch nach der Reisewoche in Wien seineFortsetzungen finden sollte. Neben dem praktischen Wahrneh-men des Anderen durch das Unterwegssein waren auch viele

    Fragen zur Religion des Gegenbers vor-handen. Der gemeinsame Besuch desPfingstsonntagsgottesdienstes in BanjaLuka und des Freitagsgebets in Mostarkomplettierten diese Erfahrungen undvielen, teils tiefgehenden Gesprchen.Zugleich aber auch Spa, Freude undHerzlichkeit innerhalb der Gruppe, diedas gute Miteinander erst ausmachten.

    Formaler Hhepunkt von BOSNI-EN2012 Fahrt der Begegnung war eingroer Festakt an der islamischen Fakul-tt von Sarajewo zu 100 Jahre Islamge-setz, wo neben dem Gastgeber DekanProf. Dr. Ismet Buatli, dem sterreichi-schen Botschafter Dr. Donatus Kck,dem Vertreter des dortigen Kardinals,Msgr. Prof. Dr. Mato Zovki als Ehrengastder Gromufti fr Bosnien-Herzegowina,Reisu-l-ulema Mustafa Ceri, anwesendwar. In seiner Rede wies dieser ber Bos-

    nien hinaus renommierte islamische Wrdentrger darauf hin,dass sich die unterschiedlichen Zivilisationen der Welt niemalsvoneinander getrennt begreifen drften, sondern wie siamesi-sche Zwillinge aufeinander verwiesen Dialog fhren mssten.Und seitens unserer Reisegruppe wurde bei der bergabe einer

    Ehrentafel zu diesem Anlass ergnzt, dass in einer globalisiertenWelt, in der zunehmend die Entfernungen zwischen Lndern,

    Vlkern und Ideen berwunden werden, ein Modell separierter

    ethnischer Gruppen, getrennter religiser Einflusssphren, segregier-

    ter Gesellschaften und monokultureller Lebensstile ein irrefhrendes

    Trugbild ist.

    Genau deshalb sollte die Fahrt der Begegnung ein interreligi-ses Zeichen der Hoffnung setzen! In ein multireligises Landmit herzlicher Gastfreundschaft und mit all seinen Zerrissen-heiten wollten wir als christlich-islamische Reisegruppe einSignal des Miteinanders in Vielfalt senden, als motivierendeStrkung fr alle um ein positives Zusammenleben bemhten

    Krfte in Bosnien-Herzegowina. Und genauso fr sterreich!In aller Frh passieren wir nun also auf unserer Heimfahrt diebosnisch-kroatische Landesgrenze. Morgendlicher Dunst hatdie aufkommende Sonne gleich wieder verschleiert. Gut undbse, nahe beieinander aber kann das nicht auch eine groeHoffnung sein? Da klingen pltzlich die pfingstlichen WorteBischof Komaricas nach, die er uns als Gruppe mitgab:

    Desto wichtiger ist, dass die junge Generation wie sie sich

    aufmacht und sagt: Moment mal, wir wollen nicht blind sein!

    Wir wollen nicht egoistisch nur um uns selber kreisen! Wir

    wollen auch das offene Herz fr die Anderen haben!

    Und letztlich setzte sich die Morgensonne doch noch durch

    Wolfgang Bartsch und David Neuber,

    Organisationsteam

    BOSNIEN2012 Fahrt der Begegnung

    facebook.com/bosnien2012

    ndschaft bauen

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    Hat di e

    Hei l i geMessenoch

    Zukunf t ?

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    !"

    Sooft ihr es tut, tut es zu meinem Gedchtnis!

    Hat die Heilige Messe noch Zukunft?

    Wie lange noch?

    Kirche lebt nach katholischem Ver-

    stndnis aus der Eucharistie, der sakra-

    mentalen Feier von Tod und Auferste-

    hung Jesu Die sonntgliche Eucharis-

    tiefeier der Gemeinde ist nach urchristli-cher Tradition unverzichtbar. Durch die

    abnehmende Zahl von Priestern kann

    derzeit aber nicht berall dort, wo eine

    verfasste Gemeinde-, eine Filialgemeinde

    oder sogar eine Pfarrgemeinde- lebt, je-

    den Sonntag Eucharistie gefeiert wer-

    den.

    Dazu die Liturgiekonstitution des II. Vatikanums, als erstesDokument aller anderen Konzilsdokumente, Punkt 10:

    Danach ist die Liturgie der Hhepunkt, dem das Tun der

    Kirche zustrebt und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft

    strmt.

    Merkwrdig, wie Wollen und tatschliche Praxis auseinan-derstreben. Man ist sich des Auftrags Jesu bewusst, das ster-liche Geschenk der Eucharistie sicherzustellen, die Praxis tutgenau das Gegenteil. Weltweit hungern zwei Drittel derMenschheit nach dem irdischen Brot, beinahe deckungs-gleich lsst sich diese Tatsache auch auf die Eucharistie

    bertragen. In weiten Teilen dieser Erde haben viele Chris-tInnen nur drei- bis viermal im Jahr Gelegenheit, Eucharistiemitzufeiern. Auch in unserem Land wird der Personalmangelimmer drckender. Im Stadtgebiet von Wien macht er sichallmhlich immer mehr sprbar. Auf einer Tagung warnte einlangjhriger Pfarrer und Dechant davor, kleine Gemeindenmit etwa 400 Personen zuzusperren bzw. sie in grere Ein-heiten zu integrieren, seien es Pfarrverbnde oder Seelsorgs-rume, weil hier viel (kulturelles) Leben, auch persnlicheBegleitung verloren geht.

    Es gbe Lsungen: der viri probati, also bewhrter verheira-teter Mnner, die wir jetzt schon haben, nicht nur ber

    verheiratete Priester der unierten Kirchen, sondern auch

    Ich bin gerade auf Walfahrt in Medjugorje und habe kurzzuvor die ehrenvolle Aufgabe erhalten, fr das Pfarrblattdiesen Artikel zu schreiben. Gibt es einen besseren Ort, umdarber zu schreiben? Wrde es eine andere Antwort geben,wenn ich nicht gerade hier wre? Nein, die Antwort istimmer klar.JA, natrlich! Aus Neugier habe ich eine kleineUmfrage gestartet. Meine Freundin hat auf gut steirisch

    gesagt No na net. Mein lterer Sohn hat geantwortet Jaund auf die Frage, warum ganz selbstverstndlich: Na, weilwir da Gott begegnen. O-Ton meines jngeren Sohnes: Istdoch logisch, dass sie Zukunft hat.

    Aber nun wirklich, warum Ja? Fr mich ist die Heilige Messeder Platz in der Woche, wo ich mich voll und ganz Jesuswidmen kann, persnlich fr mich, vor allem auch in Ge-meinschaft . Wo ich hinkomme oft noch ganz benommenvon den Anstrengungen der Woche - und zu Frieden undRuhe kommen kann und mich ganz darauf einlassen kann,

    Jesus bewusst zu begegnen. Heilige Messe ist auch der Ort,wo ich durch das Wort Gottes, durch das gemeinsame Sin-

    gen, durch die Gebete, die Predigt Kraft, Mut und Freudeschpfe fr die Woche. Oft ist es ein Wort aus der Bibel, einGedanke des Priesters, oder auch nur ein Blickkontakt mitmeinem Nachbarn beim Friedensgruss, und immer die Eu-charistie, die mich dann begleiten in den Tag, die Woche.Gibt es einmal einen Sonntag, wo ich nicht in die HeiligeMesse gehe, habe ich das Gefhl einer Leere und auch einergewissen Traurigkeit es fehlt einfach ein wesentlicher Teil.

    Es beschftigt mich immer wieder, warum nicht mehr Men-schen in die Heilige Messe gehen und warum ich es nichtschaffe, meine Freunde, meine Nachbarn, manchmal sogareinzelne Familienmitglieder dazu zu bewegen, in die Heilige

    Messe zu kommen. Noch einmal komme ich zurck zu mei-ner Umfrage: Ein 15jhriges Mdchen hat es auf den Punktgebracht:

    Ja, die Heilige Messe hat Zukunft, aber nur wenn die Messe

    mit modernen Liedern, lustiger, und mit jungen Pfarrern...

    gefeiert wird.

    Es gibt zwei Punkte, die mir dazu einfallen und die vielleichtauch ein Weg sein knnen in eine neue Zukunft der HeiligenMesse. Ein wesentlicher Punkt ist die Form in der die HeiligeMesse manchmal bzw mancherorts gefeiert wird. Vielleichtwre es gut, ber Qualitt und nicht so sehr ber Quantittnachzudenken. Auch darber welche Zielgruppen man auchnoch bzw wiedergewinnen mchte um die Zukunft der Heili-

    gen Messe zu sichern. Vielleicht wre es gut, sich vielmehrmit den Nachbarpfarren zu vernetzen und gemeinsam Kon-zepte zu berlegen, um verschieden Zielgruppen abdecken zuknnen bei immer weniger werdenden Resourcen und immerleerer werdenden Kirchen. Ich denke vor allem auch anjunge Erwachsene und Jugendliche, die unsere Zukunft sind wie kann man sie wieder zur Heiligen Messe bringen welche Bedrfnisse haben sie? Sie suchen Gemeinschaft,Spass miteinander, frhliche, schwungvolle Lieder, Bewegungund Lebendigkeit, und eine einfache und klare Sprache,offenes Gebet und wahrscheinlich krzere Messen. Ich habedie prgendsten Messen immer dort erlebt, wo genau dieseLebendigkeit, diese Freude und dieses Feuer zu spren warenund oft ganz unabhngig vom Kirchengebude auch hier inMedjugorje.

    Der zweite fr mich wesentliche Punkt sind wir Glubigenund Messebesucher selber. Ist es nicht so, dass wir, die dieHeilige Messe besuchen, immer wieder rausgehen aus derMesse genauso wie wir reingegangen sind? Wir sind wesentli-cher Teil der Heiligen Messe und haben die Aufgabe dieseFreude, diese Hoffnung, diese Lebendigkeit, dieses Feuer, unddiesen Frieden den wir in der Heiligen Messe empfangenauch nach der Messe weiterzutragen und auszustrahlen.

    Elisabeth Burgis

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    Pfarrkalender

    SeptemberN

    ovember2012

    7

    ber die sogenannten Stndigen Dia-kone, von denen ein berwiegender Teilverehelicht ist. Das scheint fr die obersteKirchenleitung und fr einen Teil der Bi-schfe ein absolutes NO GO!

    Im November 2012 wird Kardinal Schn-born die Pfarre Breitenfeld visitieren. DieVorbereitungsarbeiten sehen einen Gottes-

    dienst vor, in dem der Herr Kardinal zumThema Hat die hl. Messe in der Pfarre Brei-tenfeld Zukunft? predigen soll. Es wird span-nend, zu hren, was der Bischof dazu zusagen hat.

    Fr mich ist mit der Feier der Eucharistieverbunden: der Sabbat mit theologischemund sozialem Hintergrund jeder Sonntagein Osterfest, ein kleines Stck Vorwegnah-me des Paradieses; die Gemeinde als Hausaus lebendigen Steinen, als Ansprechpartnerfr Feierkultur und tiefer gehende soziale

    Beziehungen; der Altar, der wieder in denKirchenraum gestellt ist, weg von derWand, um den sich die Gemeinde mit demVorsteher versammelt, dadurch wird derMahlcharakter betont. Eucharistie ist Mahlund Opfer. Diese Begriffe sollten einanderdie Waage halten. Der Vorsteher ist sehrwichtig. Wer darf diesem Mahl vorstehen?Sieht die Heilige Schrift so wie das rmischeKirchenrecht genaue Richtlinien vor? DieFrage wird vielmehr lauten: Wie knnen wirdem Auftrag Jesu mit Hilfe der kirchlichen

    Ordnung fr unsere Zeit gerecht werden?Liturgie ist immer auch Tun des gesamtenVolkes Gottes, so die genaue bersetzungdieses Begriffs. Schlielich ist die Eucharis-tie auch Zeichen der Solidaritt, in dem dieWandlung auch die Mitfeiernden in ihremAlltag wandelt. Sie ist Zeichen der Solidari-tt in einer sehr harten, sich entsolidarisie-renden Gesellschaft, der das Teilen von Brot(steht heute auch fr Bildung, Arbeitsplatz,Umweltressourcen, Geborgenheit und Sinn)immer schwerer fllt. Soll dieses sterlicheGeschenk fr die Gemeinden stark reduziert

    werden, wenn ja, mit welchen Begrndun-gen? Wie lange werden wir unter den jetzi-gen Voraussetzungen auch noch hier inBreitenfeld Eucharistie feiern knnen?

    Ich gebe diese Fragen gerne an den HerrnKardinal weiter, der sich hoffentlich nichtnur auf einheitliche weltkirchliche Lsun-gen beruft, weil wir in sterreich nochmehr in Breitenfeld eine kleine unbedeu-tende Minderheit sind. Die Kirche, derDom von Breitenfeld, wirdsicherlich im Dorf, im 8.

    Bezirk bleiben, hoffentlichauch die Eucharistie.

    Max Angermann

    SeptemberMo. 3. 19.30 Assisigebet

    Mo. 10. 19.00 Bibelrunde

    So. 16. 10.00 Erntedank Festgottesdienst

    Di. 18. 15.00 Geburtstagsmesse

    Mi. 19. 14.00 Youcat (Senioren 60+) Florianizimmer

    Mo. 24. 19.00 Bibelrunde

    Do. 27. 19.00 Treffpunkt Erntedank (Florianizimmer)

    Fr. 28. 19.00 Orgelfest - 1. KonzertMusik, Orgelkonzerte: Trois danses Jehan Alain (1911-1940);Orgel: Renate Sperger (); Tanz & Choreographie: Julia Meinx &Anita GritschSpenden sind f. Instandhaltung der Orgel! (Richtwert: 10)

    OktoberMo. 1. 19.30 Assisigebet

    Mi. 3. 14.00 Youcat (Senioren 60+) Florianizimmer

    Fr. 5. 19.00 Orgelfest - 2. Konzert

    Musik, Orgelkonzerte: Der Sonnengesang - Orgel, Fresken undGemlde (von Christl Fuchs); Werke von L. Vierne, C. SaintSaens, J. S. Bach, A. Wessetzky; Orgel: Alexander Wessetzky;Spenden sind f. Instandhaltung der Orgel!(Richtwert: 10)

    Sa. 6. 9.00 Flohmarkt

    Unser alljhrlicher Flohmarkt findet vor der Kirche am Uhlplatzstatt. Sie knnen bei uns Bcher, Spielsachen, Geschirr, Bilder,Hausrat, Taschen u.v.m. erwerben. Der Reinerls ist fr weitereBestandteile unserer neuen Tonanlage in der Kirche.

    So. 7. Franziskusfest - Patrozinium

    10.00 Musik: Wir singen gemeinsam mit dem Pfarrchor Teile der

    erdwrts-messe von Peter Jan Marthe.

    Anschlieend Agape am Uhlplatz

    Mo. 8. 19.30 Knnen Priester fliegen? - Pldoyer fr den Wunderglauben

    Lese- und Gesprchsabend mit Dr. Adolf Holl

    Di. 9. 19.00 Bildungswerk: mit Weihbischof DDr. Helmut Krtzl

    Mo. 15. 19.00 Bibelrunde

    Di. 16. 15.00 Geburtstagsmesse19.00 Freundeskreis

    Mi. 17. 14.00 Youcat (Senioren 60+) Florianizimmer

    Do. 18. 19.00 Elternabend Erstkommunion

    Fr. 19. 19.30 Aktivistenrunde

    Sa. 20. 9.00 Erstkommunionvorbereitung (bis 12.00 Uhr)

    Di. 23. 19.00 Glaubenskurs

    Do. 25. 19.00 Treffpunkt Breitenfeld

    Mo. 29. 19.00 Bibelrunde

    NovemberMo. 5. 19.30 Assisigebet

    Di. 6. 19.00 Bildungswerk: Dr. Annemarie Fenzl und Prof. Heinz NuhsbaumerMi. 7. 14.00 Youcat (Senioren 60+) Florianizimmer

    Do. 8. 19.00 GOTT BEGEGNEN MIT ALLEN SINNEN Hat die

    HEILIGE MESSE noch Zukunft?

    Buchprsentation, Podiumsdiskussion, Kathedrale der Klngebauen; mit Peter Jan Marthe, Abt Mag. Michael Prohaska, Dr.Arnold Mettnitzer, Sr. Brigitte Thalhammer SDSPfarrchor Breitenfeld und Spirit beat; Kirche

    Mo. 12. 19.00 Bibelrunde

    Di. 13. 19.00 Freundeskreis

    Fr. 16. 19.30 Aktivistenrunde

    Sa. 17. 8.30 Erstkommunionvorbereitung

    9.00 Visitation unserer Pfarre durch Kardinal Christoph Schnborn,

    18.30 Festgottesdienst

    Di. 20. 15.00 Geburtstagsmesse

    19.00 Glaubenskurs

    Mi. 21. 14.00 Youcat (Senioren 60+) Florianizimmer

    Do. 22. 19.00 Treffpunkt Breitenfeld

    Mo. 26. 19.00 Bibelrunde

    KommendeGrtelgebetstermine:

    Do. 20.9.

    St.JohannesNepomukKapelle

    So,7.10.und4.11

    Ortsiehe

    http://www.facebook.com/Guertelgebet

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    Impressum:

    VERLEGER (MEDIENINHABER) und HERAUSGEBER:Pfarramt Breitenfeld,1080 Wien, Florianigasse 70.

    REDAKTION: Pfarrmoderator Mag. Zvonko BrezovskiSchriftfhrer: Dr. Franz Karnel, Tigergasse 32/3, 1080 Wien

    HERSTELLER: digitaldruck.at, 2544 Leobersdorf

    ERKLRUNG NACH 25, ABS. 4, MEDIENGESETZ 1981:Das Pfarrblatt der Gemeinde Breitenfeld Wien 8/Hl. Franz von Assisi ist dasKommunikations- und Informationsblatt mit franziskanischer Zielrichtung derim Titel genannten Pfarrgemeinde Breitenfeld, 1080 Wien, Florianigasse 70.

    OFFENLEGUNG NACH 25, ABS. 1- 3, MEDIENGESETZ 1981:Pfarramt Breitenfeld, 1080 Wien, Florianigasse 70.

    sterreichische Post AG / Sponsoring PostVerlagspostamt 1080 Wien / GZ: 02Z032641 S

    Spendenkonten:Jeweils ERSTE BANK, Blz.: 20111

    Pfarramt Breitenfeld: Nr. 096-02224

    Pfarrcaritas: Nr. 096-02720

    Renovierung: Nr. 096-02631VK-Rumnien: Nr. 042-37889

    8

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    Schl uss

    8

    Anzeige

    Pfarre Breitenfeld,

    Wien 8, Florianigasse 70

    Telefon 405 14 95

    Fax 405 14 95/10

    E-Mail: [email protected],

    Homepage: http://www.breitenfeld.info

    http://facebook.com/PfarreBreitenfeld

    http://facebook.com/Jugend.Breitenfeld

    Pfarrkanzleistunden: (NEU 2012)

    Mo. 1720 Uhr

    Mi. 1617 Uhr

    Fr. 912.30 Uhr

    oder nach telefonischer Vereinbarung

    !"

    Ich bin berzeugt, dass die Kirche mit der Eucharistiefeierimmer bestehen wird. Jesus hat dies eindeutig zugesagt. DieKirche der Gebote, Verordnungen und Verbote wird ver-schwinden. Es wird eine Kirche entstehen, die von der LiebeGottes brennt und strahlt. Gott ist mit uns und wird unsfhren.

    Die Menschen wurden in der Vergangenheit vom sozialemUmfeld und der Tradition geprgt. Das heit, sie hattenkaum eine Wahl. Das trifft heute zum Teil noch zu bei Urein-wohnern und bei Menschen, die in Diktaturen leben. Diesnderte sich bei uns in der Neuzeit vollstndig. Heute kannjeder frei whlen, z.B. die Kleidung, das Essen, den Urlaub,das Auto usw. Auch der Glaube war frher durch die Traditi-on bestimmt und wurde in der Regel von Generation zuGeneration weiter gegeben. In der modernen Zeit hat manauch die freie Wahl der Religion. Man kann sich frei ent-scheiden, zu welcher man gehren will; ob man in die Kirchegeht oder nicht. Wenn eine Religion unglaubwrdig odernicht mehr verstndlich ist, wird sie abgelehnt. Die Qual derWahl.

    Aber verschwinden wird die Eucharistie die heilige Messesicher nicht. Die Form soll sich von manch alten Gepflogen-heiten trennen, wo es mglich ist.

    Wie kann man aber in der Messe Gott erfahrbar machen?Durch unser Vorbild sollen wir auf Menschen zugehen unddie Liebe Gottes unaufdringlich sichtbar machen. Weiters istdas Aufzeigen glaubhafter Zeugnisse heiliger Menschensinnvoll, die Gott erkannt haben. Darber hinaus ist in derMesse eine fr alle Menschen verstndliche Sprache wichtig,auch mehr Mystik und die Besucher sollten aktiv teilnehmen(knnen) und nicht nur berieselt werden.

    Das Haus der Kirche muss ein Ort der Ruheund Besinnung sein.

    Viele Fragen und einige Visionen.

    Wolfgang Zischinsky

    Habt Mut,frchtet euch nicht(Jes.35)