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Nürnberg braucht mehr Straßenbäume ! Eine Aktion des Bund Naturschutz Nürnberg und der Projektgruppe Straßenbäume der Agenda 21 Damit ihre Straße lebens- und liebenswert wird.

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Unter dem Motto "Damit Ihre Straße lebens- und liebenswürdiger wird." hat die Projektgruppe Straßenbäume des BUNDes Naturschutz Nürnberg die Broschüre "Nürnberg braucht mehr Straßenbäume" erstellt.

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Page 1: Nürnberg braucht mehr Straßenbäume

Nürnberg braucht mehr Straßenbäume !

Eine Aktion des Bund Naturschutz Nürnberg und der Projektgruppe Straßenbäume der Agenda 21

Damit ihre Straße lebens- und liebenswert wird.

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Inhalt

1. Nürnberg – Lebensraum Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32. Straßenbäume - Leben in der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33. Straßenbäume führen in Nürnberg ein einsames Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44. Schlechte Karten für ( Großstadt- ) Eichhörnchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55. Statistik – nur die halbe Wahrheit ?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56. Haben Straßenbäume in Nürnberg keine Lobby ? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77. Städtevergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88. Unsere Forderung: mehr Straßenbäume für mehr Lebensqualität in Nürnberg . . . . . . . . . 9

Anlage 1: Tabelle Städtevergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

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Nürnberg braucht mehr Straßenbäume !

1. Nürnberg – Lebensraum Stadt

Nürnberg ist eine liebenswerte Stadt mit einer attraktiven Altstadt, der Burg, dem Pegnitztal, zahlreichen Parks und einem schönen Umland. Hier lässt es sich gut leben.

Aber leider gibt es große Unterschiede:In vielen Stadtteilen, vor allem zwischen der Stadtmauer und dem mittleren Ring, klagen die Bürger über zuviel Verkehr, Straßenlärm, Luft-verschmutzung und zuwenig Grün in ihrem Wohnumfeld. Insbesondere für viele Familien mit Kindern stellt sich über kurz oder lang die Frage nach der Lebensqualität: „Wohnen wir in einem Stadtteil oder in einer Straße, in der un-sere Kinder sicher und gesund aufwachsen kön-nen und in der wir uns insgesamt wohl fühlen?“ Für viele Bereiche und Straßen in Nürnberg gilt dies leider nicht: Parks und Grünflächen in unmittelbarer Nähe der Wohnung gibt es nicht und die Straßen sind nicht Lebensraum sondern Verkehrsraum.In einer Straße durch die der Verkehr rauscht, in der die Gehsteige mit Autos zugeparkt sind, in der es keine Bäume und kein Grün gibt, kann man sich nicht wohl fühlen.Wer es sich leisten kann, sucht sich deshalb eine Bleibe in einem schöneren Stadtteil oder zieht aufs Land.Dennoch gibt es eine große Zahl von Men-schen, die das Leben in der Stadt wegen der Nähe zum Arbeitsplatz, den guten Einkaufs-möglichkeiten und dem vielfältigen kulturellen Angebot an sich vorziehen – wenn denn das Umfeld passt.Es muss deshalb eine wesentliche Aufgabe der Stadtplanung sein, neben der Schaffung und Erhaltung von Grünbereichen in kurzer Ent-fernung zu den Wohnquartieren, auch und ins-besondere zur Verbesserung des unmittelbaren Wohnumfeldes beizutragen. Voraussetzung für den „Lebensraum Stadt“ ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Bewohner der Stadt.

2. Straßenbäume – Leben in der Stadt

Eine wichtige Rolle zur Verbesserung der Le-bensqualität spielen die Straßenbäume. Sie üben eine wohltuende Wirkung auf ihre Umgebung aus, denn:

• BäumeverringerndenStaubanteilderLuftIndem sie den Wind bremsen, wird weniger Staub aufgewirbelt. Baumbestandene Straßen haben deshalb bis zu 30 % weniger Staub in der Luft.

• BäumespendenSchattenAn heißen Sommertagen sinkt die gefühlte Temperatur um bis zu 6°C

• BäumeverdunstenWasserDadurch wird der umgebenden Luft Wärme entzogen. In extremen Fällen können Bäume an sehr heißen Sommertagen die Temperatur der Luft bis zu 8 Grad Celsius senken. Bäume sind natürliche Klimaanlagen.

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• BäumeliefernSauerstoffSie nehmen durch die Blätter Kohlendioxid auf, spalten den Kohlenstoff ab und geben Sauerstoff an die Luft ab. Da die Oberfläche aller Blätter eines Baumes das Zehnfache der Standfläche des Baumes ergibt, kann man sich gut vorstellen, dass z.B. eine ausgewach-sene Buche täglich den Sauerstoff für 64 Menschen produziert. Bäume wirken damit auch der Klimaveränderung entgegen. Ein durchschnittlicher Straßenbaum absorbiert pro Jahr 300 kg CO2.

• BäumeverringerndenLärmDer zwischen den Hausfronten hin und her reflektierende Schall wird abgeschwächt. Das Laub schluckt die besonders unangenehmen Töne. Damit wird der Lärm erträglicher.

• BäumebringenNaturindieStadtDurch sie erfahren wir den Frühling mit seinen Knospen, Blüten und Düften, den Sommer mit seinem satten Grün, den Herbst mit Früchten und leuchtend buntem Laub. Für viele Vögel und Insekten sind die Bäume unserer Straßen ein wichtiger Lebensraum.

• BäumegestaltendieStadtundführendenVerkehrBäume im Straßenraum können hässliche Fassaden verdecken oder ein Bauwerk ge-stalterisch hervorheben. Sie unterbrechen die trostlose Öde großer Asphalt- und Pflaster-flächen. Baumreihen gliedern Straßen und Gehwege in Längs- und Querachsen; sie verkürzen op-tisch die Perspektive aus Fußgängersicht und vermindern die Eintönigkeit langer, ungeglie-derter Straßen. Durch optische Verengung der Straßen wirken Bäume mindernd auf die Geschwindigkeit des Autoverkehrs.

• BäumeförderndasWohlbefindenBäume sorgen für ein individuelles Wohnum-feld, mit dem sich die Bewohner identifizieren können. Sie tragen damit zum physischen und psychischen Wohlbefinden bei. „Wer einen Baum vor der Haustür hat, weiß wo er zu Hause ist!“

Alle diese Wohlfahrtswirkungen, die von Bäumen ausgehen, legen den Wunsch nach möglichst vielen Bäumen in der Stadt nahe. Leider gibt es jedoch in Nürnberg Gebiete, die generell mit Grün unterversorgt sind, und hier wiederum viele Straßen, die kein einziger Baum ziert! Und: der Bestand an Straßenbäumen ist in den letzten 15 Jahren zurückgegangen!Erstseit2004istwiedereinleichterAnstiegzuverzeichnen.ImJahr2008gabesallerdingswiedereinenRückgang.

3. Straßenbäume führen in Nürnberg ein einsames Leben

Rund 25.000 Straßenbäume weist die amtliche Statistik in Nürnberg aus ( Stand 31.01.2009: 25.080 ). Sie stehen an rund 1.100 km städti-schen Straßen; statistisch gesehen findet sich also alle 43,8 m ein Straßenbaum.Die Straßenbäume führen damit ein recht einsames Leben. Erst als Verbund entfalten sie ihre volle Wirkung, wenn sie etwa alle 25 m und möglichst auf beiden Seiten der Straße (Allee) stehen.

Legt man als Mindeststandard einen Baum pro 25 m Straßenlänge zugrunde, müssten in Nürn-berg 44.000 Straßenbäume stehen. In Nürnberg fehlen somit 19.000 Straßenbäume.

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4. Schlechte Karten für (Großstadt-) Eichhörnchen

In Nürnberg leben zur Zeit rund 500.000 Einwohner auf einer Fläche von 186 km2. Das sind 2.688 Einwohner pro km2. Jeder Einwoh-ner hat im Durchschnitt 372 m2 Platz. Nicht schlecht so der erste Eindruck, aber leider nur der Durchschnittswert für das gesamte Stadt-gebiet. Innerhalb des sogenannten Mittleren Rings (Von-der-Thann-Straße – Nordwestring – Gustav-Heinemann-Straße - Ben-Gurion-Ring – Frankenstraße – Nopitschstraße etc.), also in der Kernstadt, wird es merklich enger: Auf einer Fläche von nur 22 km2 (12 % der Flä-che der Gesamtstadt) leben mit rund 230.000 Einwohner 46 % der Nürnberger; das sind 10.455 Einwohner pro km2.

In diesem dicht besiedelten und dicht bebauten Gebiet bleiben für jeden nur noch 96 m2; wohl-gemerkt für Wohnungen, Straßen, Parkplätze, Grünflächen etc.Um hier alle Menschen und die nötige Infra-struktur unterzubringen, hilft nur noch stapeln, was nicht selten zu öden und abweisenden Steinwüsten geführt hat. Schlechtes Kleinkli-ma (trocken, warm), gesundheitsschädliche Luftverschmutzung und Lärm sind häufig die unerträglichen Begleiterscheinungen.

In diesem Bereich sind Straßenbäume beson-ders wichtig, aber: An den rund 500 km Straßen in der Kernstadt stehen nur ca. 9.000 Bäume (35,9% des gesamten Bestandes).

Der Abstand von Straßenbaum zu Straßen-baum beträgt hier durchschnittlich ca. 56 m (schlechte Karten für Großstadt-Eichhörn-chen). Legt man auch für die Kernstadt den Standard „ein Baum pro 25 m Straße“ zugrun-de, so müssten in diesem Bereich 11.000 Bäume zusätzlich gepflanzt werden.

5. Statistik – nur die halbe Wahrheit ?!

Die Auswertung der Baumstatistik kann natür-lich nur erste Anhaltspunkte über vorhandene Defizite liefern. Wie es in einzelnen Straße tatsächlich aussieht, vermögen Durchschnitts-werte nicht zu sagen: Die Spanne reicht von Straßen mit Villengrundstücken und altem Baumbestand bis zu „Straßenschluchten“ ohne einen einzigen Baum und ohne Vorgärten.Durch die Auswertung der Katasterdatei und von Luftbildern haben wir zunächst am „grünen“ Tisch besonders defizitäre Bereiche eingegrenzt und die Situation anschließend vor Ort begutachtet. Wo gibt es Straßen ohne eine einzigen Baum oder sonstiges Grün, z. B. Vorgärten, lautete die Frage. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit haben wir folgende Gebiete mit Straßen ohne Bäume und Vorgärten ausfindig gemacht:

a) Galgenhof: zwischen Celtisplatz/Hinterm Bahnhof und Wölckernstraße Straßenlänge: 3.525 m

b) Nordbahnhof Straßenlänge: 2.430 m

c) St. Johannis: zwischen Nordwestring und Brückenstraße Johannis-/Wiesentalstraße und Kirchenweg Straßenlänge: 6.045 m

d) St. Leonhard: Straßen östlich/westlich der Schweinauer Straße Straßenlänge: 3.795 m

e) Rennweg/Gärten bei Wöhrd: zwischen Bayreuther Straße/Cramer-Klett Straße und Schoppershofstraße Straßenlänge: 3.210 m

f ) Maxfeld: zwischen Bayreuther Straße und Friedrichstraße/Maxtorgraben und Frieden-straße Straßenlänge: 2.400 m

g) Gostenhof: zwischen Maximilianstraße und Plärrer, Austraße und Bärenschanzstraße Straßenlänge: 2.700 m

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Der Versorgung dieser Gebiete mit Bäumen muss oberste Priorität eingeräumt werden. Die Anzahl der dort zu pflanzenden Bäume errechnet sich anhand der Straßenlänge und des geforderten Mindeststandard „1 Baum pro 25 m“. Insgesamt beträgt die Straßenlänge in den unterversorgten Bereichen 24.105 m. Das ergibt einen Mindestbedarf von 964 Bäumen, die schnellstmöglich gepflanzt werden sollten. Angegeben sind hier nur die von uns erfassten Straßen. In der Realität sind vermutlich bis zu 40 Kilometer Straßen in Nürnberg baumlos.

Festzuhaltenistauch:dieunterversorgtenStraßenliegenverteiltüberdasgesamteStadtgebiet–nichtnurimSüdenderStadt;Schwerpunkte,indenenHandlungsbedarfbesteht,liegengleichermaßenimNordenundimWestenderKernstadt.

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6. Haben Straßenbäume in Nürnberg keine Lobby ?

Straßenbäume in Nürnberg zu pflanzen ist ein schwieriges Geschäft.Zunächst einmal sind Straßenbäume teuer: Die durchschnittlichen Kosten für die Pflan-zung von Solitärbäumen in der Stadt betragen mittlerweile rd. 2000 – 5000 Euro pro Baum (abhängig davon, ob es sich um Ersatzpflanzun-gen oder um Neupflanzungen handelt).Die Stadt „hat kein Geld“ und versucht die Kosten für Baumpflanzungen im Zusammen-hang mit Straßenaus- und Umbaumaßnahmen wenigstens zum Teil auf die Hauseigentümer abzuwälzen („Straßenausbaubeitragssatzung“). Widerstand von Anwohnern ist damit vorpro-grammiert, zumal jeder Straßenbaum auch noch ein bis zwei Parkplätze „kostet“.Das Pflanzen von Straßenbäumen erfolgt deshalb weitgehend unsystematisch; in unter-versorgten Quartieren werden so nur ab und zu und rein zufällig Bäume gepflanzt.

EineigenständigesProgrammzurPflanzungvonStraßenbäumennachbedarfsorientiertenKriterienexistiertnicht,geschweigedennHaushaltsmittelhierfür.

Dabei sollte gerade in Zeiten knapper öffentli-cher Gelder bedarfsorientiert und zielgerichtet mit den verfügbaren Mitteln umgegangen werden – eben nach einem Programm.

Unbefriedigend ist auch die Situation bei der Nachpflanzung von Bäumen auf verwaisten Baumstandorten, d.h. Standorten auf denen Bäu-me durch Baumaßnahmen, Verkehrsunfälle oder natürlichen Abgang verloren gegangen sind. Nach offiziellen Angaben der Stadt beläuft sich die Zahl der verwaisten Baumstandorte auf 1019 (Stand: Januar 2009). Wenn pro Jahr, wie von SÖR vorgeschlagen, ca. 100 Ersatzpflan-zungen (zusätzlich zur Zahl der jährlich gefäll-

ten Bäume!) vorgenommen würden, dauerte es rund. 10 Jahre, bis alle verwaisten Standorte wieder bepflanzt wären.LeidergibtesfürdiedringendnotwendigenErsatzpflanzungenwedereinegesicherteFinanzierung,nochstehendiedafürerforder-lichenPersonalkapazitätenzurVerfügung.

Es ist deshalb zu befürchten, dass die ohnehin zu geringe Zahl der Straßenbäume auch aus diesem Grunde abnehmen wird. Die Zahl der verwaisten Standorte nimmt von Jahr zu Jahr zu. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss die Zahl der Ersatz-pflanzungen pro Jahr deutlich gesteigert werden. Und: vorhandene, offene Baumscheiben sollten schnellst möglich vor konkurrierenden Nut-zungen geschützt und für Ersatzpflanzungen gesichert werden.Eswäredeshalbdringendnotwendig,dieAnzahlderErsatzpflanzungenaufverwais-tenStandortenproJahrdeutlichzusteigernunddievorhandenenoffenenBaumscheibendauerhaftvorkonkurrierendenNutzungenzuschützen.

Zusammenfassend muss leider folgende Schlussfolgerung getroffen werden:In Nürnberg werden zu wenige Neupflanzun-gen vorgenommen und die Nachpflanzungen sind unzureichend. In der Tendenz führt dies zu einer weiteren Abnahme bei der Gesamt-zahl der Straßenbäume – zu Ungunsten der natürlichen Ressourcen und der Lebensqualität in unserer Stadt.Dieses bedauerliche Ergebnis spiegelt sich auch in einem Städtevergleich unter 10 Großstädten in Deutschland wieder: Nürnberg stellt in jeder Hinsicht das Schlusslicht dar!Fazit:StraßenbäumeinNürnbergbraucheneineLobby.

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7. Städtevergleich

Die Projektgruppe Straßenbäume verfolgt die Entwicklung in Nürnberg seit ca. 15 Jahren. Bereits 1992 haben wir 5 Großstädte mit-einander verglichen. Bereits damals schnitt Nürnberg am schlechtesten ab. Im Jahr 2003 haben wir diesen Vergleich wiederholt und die Teilnehmerzahl auf 10 Großstädte erhöht ( vergleiche zusammenfassende Tabelle in Anlage 1 ). Verglichen wurde Nürnberg mit München, Stuttgart, Frankfurt/M, Karlsruhe, Hannover, Hamburg, Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen.

Das Ergebnis ist in hohem Maße unbefriedi-gend, zumal nun auch die Entwicklung in den letzten 10 Jahren bewertet werden kann.Bewertung:• Vonden10betrachtetenStädtenweistNürn-

berg mit 121 Straßenbäumen pro km2 die mit Abstand geringste „Straßenbaumdichte“ auf (2007: 131 Straßenbäume pro km2 ). Im Durchschnitt beträgt dieser Wert bei den verglichenen Großstädten 221 Straßenbäume pro km2; Spitzenwerte liegen über 300.

• InNürnbergteilensichmit21,7Einwoh-nern (2007: 20,8 Einwohner) deutlich mehr Einwohner einen Baum als anderen Ortes; der Durchschnittswert liegt bei 13,1; der Spitzenwert ist 5,7 Einwohner pro Straßen-baum (die könnten bequem unter seinem Schatten spendenden Schirm auf 2 oder 3 Bänken Platz finden).

• Währendinallen anderen betrachteten Städ-ten in den 10 Jahren des Vergleichszeitraumes ein beachtlicher Zuwachs an Straßenbäumen zu verzeichnen war (im Durchschnitt mehr als 5800, in der Spitze + 25.000 Straßenbäu-me), gab es in Nürnberg einen Rückgang um 666 Bäume in den zehn Jahren von 1992 bis 2001. Erst ab dem Jahr 2004 ist wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen, 2008 allerdings erneut ein Rückgang.

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8. Unsere Forderung: mehr Straßenbäume für mehr Lebensqualität in Nürnberg

Der wertvolle Beitrag von Straßenbäumen zur Verbesserung der Lebensqualität und Stadtöko-logie in dicht besiedelten und dicht bebauten Stadtquartieren ist unbestritten.In Nürnberg gibt es zahlreiche mit Straßenbäu-men und Straßengrün eklatant unterversorgte Gebiete und Straßen.

Verwaiste Baumstandorte werden nicht in ausreichendem Maße wieder bepflanzt.

Dass es für den Abbau dieser Defizite weder ein bedarfsorientiertes Programm noch eigene Haushaltsmittel gibt, halten wir für nicht akzeptabel.

Wirforderndeshalb:• einesystematischeBestandsaufnahmedermit

Straßenbäumen „unterversorgten“ Gebiete (die Projektgruppe bietet dazu ihre Mithilfe an);

• dieAufstellungeinesbedarfsorientiertenundfort zu schreibenden Pflanzprogramms für Straßenbäume in der Kernstadt. Dabei sollten Baumpflanzungen in unterversorgten Gebie-ten Vorrang erhalten;

• einProgrammmitdeutlichgesteigerterRate für Ersatzpflanzungen auf verwaisten Standorten und Sicherungsmaßnahmen für vorübergehend nicht genutzte Baumscheiben;

• verbindlicheundfortzuschreibendeHaus-haltsansätze für die Pflanzprogramme, für den Baumunterhalt und die Baumpflege;

• dieEntwicklungvonkostenminimierendenPflanzkonzepten;

• dieInitiierungeinerKreativitätundPhantasiemobilisierenden öffentlichen Kampagne, die Vorbehalte abbauen hilft, Sponsoren aktiviert und die Ausweitung der Baumpatenschaften anstrebt;

• eineregelmäßige(jährliche)Berichterstattungder Verwaltung im Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates über den Bestand an Straßenbäumen in quantitativer und quali-tativer Hinsicht, insbesondere innerhalb des mittleren Rings; dabei soll auch das jeweils für die Folgejahre geplante Pflanzprogramm vorgestellt und verabschiedet werden. ( An-merkung: Die Berichterstattung erfolgt seit 2005 ).

Wir hoffen, dass sich auch in Nürnberg eine

Lobby für Straßenbäume findet!

Stand: November 2011

Projektgruppe Straßenbäume

Ansprechpartner:

MathiasSchmidtTel. 0911/457606E-Mail: [email protected]

OliverSchneiderTel. 0911/4622497E-Mail: [email protected]

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Anlage 1

Städtevergleich (siehe hierzu die aktualisierten Daten und Kommentare unter Punkt 7.)Stadt Straßenbäume

pro km2Einwohner pro Straßenbaum

Entwicklung 10 Jahre (1990/91 – 2001)

Rang1) Bemerkung

Nürnberg 121 21,7 -666 10 1992: 23166 2001: ca 22500

München 323 13,0 +7000 3Stuttgart 174 16,4 Ca. +3140 8 1991-1996:

~+1000Frankfurt/M 138 18,9 +1319 9Karlsruhe 272 5,7 +7100 2 ab 1991Hannover 194 13,0 +7333 5Hamburg 301 7,6 +20000 bis 25000 1Düsseldorf 246 10,7 + 6000 4 1991-2002Köln 185 13,3 +2500 bis 3500 7 50 Abgänge

p.a. geschätztGelsenkirchen 251 10,5 Ca. +2000 6 1997-2000:

+415Hochrechnung

Durchschnitt 221 13,1 5873 -

1) aus dem Mittelwert der drei Kennzahlen abgeleitet

Ergänzung um die Werte aus Bremen und Leipzig (Frühjahr 2009)

Stadt Straßenbäume pro km2

Einwohner pro Straßenbaum

Entwicklung 10 Jahre (1990/91 – 2001)

Rang1) Bemerkung

Bremen 209 8,05 – –Leipzig 185 9,29 – –

Bewertung:• VondenuntersuchtenStädtenweistNürnbergmit121StraßenbäumenproqkmdiemitAbstand

geringste „Straßenbaumdichte“ auf• InNürnbergteilensichmit21,7EinwohnernproStraßenbaumdeutlichmehrEinwohnereinen

Baum als anderenorts.• WährendinallenanderenStädtenindenbetrachteten10JahreneinteilweisebeachtlicherZu-

wachs an Straßenbäumen zu verzeichnen ist, gibt es in Nürnberg einen Rückgang.• (Anmerkung:AndiesengrundlegendenErgebnissenhatsichbisheutenichtsgeändert.)

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„Wer einen Baum vor der Haustür hat, weiß wo er zu Hause ist !“