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Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

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  • Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    NewsletterNummer 24. – Dezember 2020

  • Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Weihnachten 2020 — Glückwünsche für unsere Freunde Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    Wir wünschen frohe Weihnachten,Zeit zur Entspannung und Besinnungauf die wirklich wichtigen Dingesowie Gesundheit, Erfolg und Glückim neuen Jahr.

    In Namen der Vorstände des Vereins der Freunde des Polenmuseums und der Kulturstiftung Libertas danken wir allen unseren Freunden für ihr Vertrauen und ihre Zusammenarbeit im scheidenden Jahr.

    Das Team des PolenmuseumsDer Vorstand des Vereins der Freunde des PolenmuseumsDie Polnische Kulturstiftung Libertas

    Tadeusz Makowski (geb. am 29. Januar 1882 in Oświęcim, gest. am 1. November 1932 in Paris) – in Paris wirkender polnischer Maler, Vertreter der École de Paris.

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

  • Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    150 Jahre Polenmuseum in Rapperswil

    Das Polenmuseum ist heute 150 Jahre und 2 Tage alt und gehört zum Inven-tar der Stadt Rapperswil. Dass das überhaupt möglich ist, verdanken wir der damals noch jungen Schweiz, dem Kanton St. Gallen und der Stadt Rapperswil.

    Heute habe ich die Möglichkeit Ihnen allen, den Politikern, den Bürgerinnen und Bürgern der Schweiz, des Kantons St. Gallen und der Stadt Jona-Rap-perswil für die 150 Jahre Freundschaft und Unterstützung ganz herzlich zu danken.

    Sie haben es ermöglicht, dass Polen mit seiner wechselvollen Geschichte in Rap-perswil seit 150 Jahren einen sicheren Hafen gefunden hat.

    Polen schufen das erste Museum der Schweiz

    In Rapperswil entstand 1870 nicht nur das erste Nationalmuseum der Polen, sondern das erste nationale Museum auf helvetischem Boden überhaupt

    Als am 23. Oktober 1870 die Feier zur Eröffnung des Nationalmuseums Polens über die Bühne ging, war es den wenigsten Teilnehmern bewusst, dass damit das älteste nationale Museum der Schweiz seinen Betrieb aufnahm.

    Das allgemein als ältestes Museum angesehene Kunsthaus in Bern öffnete

    seine Pforten erst neun Jahre später, das Landesmuseum in Zürich feierte seine Entstehung erst im Jahre 1891.

    Das auf Initiative von Graf Władysław Plater von Polen und Schweizern ge-meinsam auf die Beine gestellte Museum war mehr als nur eine Zur-schaustellung von irgendwelchen (wie wertvol len auch immer) Kunst-gegenständen und Objekten, sondern eine gut vernetzte Institution mit Kon-takten zum ganzen damaligen Ausland.

    Im Hinblick auf die polnisch-schwei-zerischen Beziehungen ist die Bedeu-tung des Polenmuseums kaum zu über-schätzen.

    Ein Hort des Freiheitsgedankens

    Die Wahl der Polen für ihr erstes Natio-nalmuseum (Polen war damals auf den Landkarten Europas inexistent) fiel nicht zufällig auf die Schweiz und Rapperswil.

    In der noch jungen helvetischen Kon-föderation spielte der Gedanke des Humanitären sowie die Hilfe an Ver-folgte aus aller Herren Länder eine grosse Rolle.

    Gottfried Keller, einer der meistge-schätzten Schweizer Schriftsteller, war ein grosser Verfechter dieses Gedan-kens.

    Zusammen mit dem aus Rapperswil stammenden Politiker und Journalisten Theodor Curti spornte Keller den in Kilchberg auf dem Gut Broël residie-renden Grafen an, seine Bemühungen zur Schaffung eines polnischen Natio-nalmuseums weiterzuverfolgen.

    Das sich in Curtis Heimatstadt befind-liche und dem Verfall überlassene Schloss wurde schliesslich als Ort für das Museumsprojekt ausgewählt.

    In kurzer Zeit entwickelte sich das mit Geldern vieler Gönner polnischer und schweizerischer Provenienz restaurierte Schloss zu einem Treffpunkt von Forschern und Studenten aus dem nahen Zürich, aber auch zu einem Ort für die polnische Diaspora, in der man sich Gedanken über die Zukunft der verlorenen Heimat machte.

    Dem Gedanken der Freiheit, den in Rapperswil nicht nur Verbannte aus Polen nachhingen, sondern auch aus anderen Ländern Mittelosteuropas, blieb das Museum in den 150 Jahren seiner Geschichte immer treu.

    Besonders in der schwierigen Zeit des Zweiten Weltkrieges eilte das Museum den in der Schweiz internierten Polen zur Hilfe.

    Anna Buchmann

    Vorwort von Anna BuchmannDirektorin des Polenmuseums in Rapperswil25. Oktober 2020

    Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

  • Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Fotobericht von den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des Polenmuseums in Rapperswil

    Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

    Niederlegung von Blumen am Grabmal von Graf Władysław Plater

    und Henryk Bukowski

    Gemeinsames Gebet: Priester Dr. Artur Cząstkiewicz von der Katholischen Polenmission (PKM) in Zürich, und Pfarrer Felix Büchi von Rapperswil

    Die Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Iwona Kozłowska

    Die Direktorin des Polenmuseums, Anna Buchmann

    M. Stöcklin, Stadtpräsident von Rapperswil-JonaDie Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Iwona KozłowskaDr. Bruno Damann, Regierungspräsident des Kantons Sankt Gallen

    Dr. E. Szwejkowska-Olsson, Verein der Freunde des Polenmuseums in Stockholm

    Radosław Pawłowski, Archiv des Polenmuseums

    Treffen von Vertretern des Kantons Sankt Gallen und der Stadt Rapperswil-Jona mit I.E. Iwona Kozłowska.

    Aleksander Handke erzählt von seinem Vater Bernard Handke und der Zeit der Internierung

    Marek Wieruszewski, Präsident des Vereins der Freunde des Polenmuseums in Rapperswil

    Die Botschafterin der Republik Polen in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Iwona Kozłowska

  • S E Q U O I A C L U B

    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Glückwunschschreiben 150 Jahre Polenmuseum in Rapperswil

    Von Herzen danken wir den Kulturinstitu-tionen, Medienverlagen sowie Internet-plattformen für die Glückwünsche und de-ren Berichte zum 150. Jahrestag der Ent-stehung des Polenmuseums in Rapperswil.

    Über die sozialen Netzwerke, Briefe oder Sendungen haben unseres Jubiläums gedacht:

    • Ministerium für Kultur und Nationales Kulturerbe – Minister Prof. Piotr Gliński

    • Botschaft der Republik Polen in Bern• Nationales Institut für polnisches

    Kulturerbe im Ausland POLONIKA• Hauptdirektion der Staatlichen Archive• Institut für Nationales Gedenken• Archiv Neuer Akten in Warschau

    • Staatsarchiv in Zielona Góra• Polish Museum of America• Kościuszko-Hügel in Krakau mit dem

    Vorsitzenden Prof. Mieczysław Rokosz• Polnische Post AG• Pädagogische A.-Parczewski-Bücherei in

    Kalisz• Tadeusz-Kościuszko-Museum in

    Maciejowice• Kazimierz-Puławski-Museum in Warka• Funkerklub SP9KDU aus Tarnowskie Góry• Polnisches Radio, 1. Programm• Polnisches Radio 24• Redaktor Witold Banach – Polnisches Radio

    AG, Informationsagentur des Polnischen Radios

    • TVP POLONIA• PEPE TV – Essen / Deutschland

    • Radio Maryja• Internetplattform onet.pl• Internetplattform Polen in Frankreich• Plattform Polish History in London• Polnische Schule bei der Botschaft der

    Republik Polen in Bern mit Sitz in Zürich• Portal Polen in der Schweiz• Portal Polnische Anlässe und Ereignisse in der

    Schweiz

    Ein Bericht über die Feierlichkeiten erschien in der Linth-Zeitung der Südostschweiz Link >>>Über die Ausstellung Wola erschien ein Bericht in der Zürichsee-Zeitung Link >>>

    Polnische Briefmarke zum 150. Jahrestag des Polenmuseums in Rapperswil

    Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    Die polnische Post AG hat eine Sonderbriefmarke mit der Aufschrift „150 Jahre Polenmuseum in Rapperswil“ in Umlauf gesetzt.

    Auf der Briefmarke ist die Barer Freiheitssäule dargestellt – ein Dankmal in Form einer Säule mit einem Adler auf der Spitze. Dieses war auf Inititative von Graf Władysław Plater, dem Gründer des Polenmuseums, entstanden.

    Autor: Poczta Polska S.A.Anzahl Briefmarken: 1Nennwert: 4 ZłotyAuflage: 135’000 StückDrucktechnik: OffsetFormat der Briefmarke: 31,25 x 43 mmPapier: FluoreszierendVerkaufsbogen: 9 BriefmarkenDatum der Herausgabe: 23. Oktober 2020Die Herausgabe der Briefmarke wird wie gewohnt von der Ausgabe eines Ersttagsumschlages mit Datumsstempel begleitet.

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

    https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2020-10-28/hoher-besuch-und-eine-laute-demo-zum-jubilaeumhttps://www.zsz.ch/wie-in-hombrechtikon-zwangsarbeiterinnen-lebten-402769733525

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    Newsletter Muzeum Polskiego w Rapperswilu

    Kurzwellen-Sondersender 3Z150MPRDer Funkerklub SP9KDU aus Tarnow-skie Góry hat im Rahmen der Feierlich-keiten zum 150. Jahrestag des Polenmu-seums in Rapperswil am 15. Oktober 2020 den Sondersender 3Z150MPR auf-geschaltet.

    Die Funkverbindungen fanden über den Kurzwellenapparat ICOM 746 mit 100 W Leistung und die Antenne Delta statt. Auf der Website www.qrz.com/db/3z150mpr, die Informationen über die Arbeit des Sondersenders 3Z150MPR gibt, wurden 9468 Zugriffe aus 64 Ländern der ganzen Welt registriert, darunter aus 41 Staaten

    der USA und 4 Provinzen Kanadas. Der Sender arbeitete im Rahmen der Feierlich-keiten zum 150. Jahrestag des Polenmu-seums in Rapperswil.

    Auf der Kurzwellen-Website QRZ.com haben sich schon 1807 eingeloggte Personen aus 41 Ländern – darunter 21 Staaten der USA und zwei Provinzen Kanadas – mit dem temporären Stichwort 3Z150MPR bekannt gemacht. Das Stich-wort setzt sich aus dem Präfix für Polen (3Z) und dem Suffix 150 Jahre Polen-museum in Rapperswil (150 MPR) zusammen. Der Kurzwellensondersender

    arbeitete vom 15.10.2020 bis zum 30.11.2020 auf den Kurzwellen von KW und UKW sowie mit Sendungen über den digitalen Rundfunk.

    Herzlich danken wir Herrn Leszek Wa-ligóra, dem Initiator des ganzen Unter-fangens. Zum ersten Mal hatte er schon vor 10 Jahren eine Radiostation für das Museum aufgeschaltet, zum 140. Jahrestag der Gründung des Museums. Dank Leszek Waligóra konnten wir in diesem Jahr erneut über Radiowellen in der ganzen Welt präsent sein.

    Die Bediener aus Tarnowskie Góry in den Gewändern des Gwarki-Festes, denn wir haben bei uns ein geschichtsträchtiges Silberbergwerk, das sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes befindet. Von links: Robert SQ9FMU, Marian SQ9HYJ, Małgorzata SQ9GAK, Leszek SP9WZR

    Das Organisationskomitee des Sondersenders 3Z150MPR (von links) Jacek SP9 3948 KP; Ryszard Kasprzyk, Direktor der schlesischen LOK-Sektion (LOK = Landesverteidi-gungsliga); Małgorzata SQ9GAK, Leszek SP9WZR, Robert SQ9FMU.

    Die Bediener des Senders 3ZM159MPR, von rechts: Leszek SP9WZR, Małgorzata SQ9GAK, Robert SQ9FMU, Monika SQ9GAH, Krzysztof SP9LKP

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Das Polnische Radio über den 150. Jahrestag der Gründung des Polenmuseums in Rapperswil

    Am 23. und 25. Oktober haben das Erste Programm des Pol-nischen Radios sowie das Polnische Radio 24 eine Serie von Sendungen – darunter auch längere Interviews – ausgestrahlt, welche den eben gefeierte 150. Jahrestag der Gründung des Polenmuseums in Erinnerung riefen. Eine von diesen kann man unten anhören – die Ausstrahlung erfolgte durch das polnische Radio 24.

    Rapperswil – Polenmuseum – 150 Jahre

    150 Jahre sind vergangen seit der Entstehung des Polenmuseums in Rapperswil in der Schweiz. Die Institution wurde – auf Initiative der polnischen Patrioten Agaton Giller und Graf Wła-dysław Plater – am 23. Oktober 1870 als Polnisches National-museum gegründet, um polnische historische Gedenk-gegenstände in Sicherheit zu bringen und polnische Angele-genheiten weltweit bekannt zu machen. An die Geschichte dieses aussergewöhnlichen Ortes erinnerte Witold Banach von der Informationsagentur des Polnischen Radios bei der Polnisches Radio AG.

    https://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswil/150-lat-muzeum-polskiego-w

    PolenmuseumDas «Exilmuseum» im Schloss Rapperswil

    Kurzer Film über das Polenmuseum auf der Kulturplattform ARTTV.CH

    Die lange und reiche Geschichte des Polenmuseums in Rapperswil hat auch die schweizerische Kulturplattform ARTTV.CH dazu inspiriert, auf ihrer Website – pünktlich zur 150-Jahr-Feier der Entstehung des Museums – ein Video von mehreren Minuten Länge über dessen Geschichte und dessen letzten Ausstellungen zu veröffentlichen.

    Link >>>

    https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/

    Das polnische Radio 24 stellt auf seiner Website zudem eine kurze Archivsendung aus dem Zyklus “Polnische Chronik“ zur Ver-fügung, die den Anfängen der Rapperswiler Institution gewidmet ist – dem Polnischen Nationalmuseum, das im Zeitraum von 1870-1927 existierte.

    https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/https://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswil/150-lat-muzeum-polskiego-whttps://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswil/150-lat-muzeum-polskiego-whttp://arttv.ch/https://www.arttv.ch/kunst/polenmuseum-das-exilmuseum-im-schloss-rapperswil/

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Internierte Polen: Blinder Fleck der CH Geschichte?

    Rund 12’000 polnische Soldaten waren im Zweiten Welt-krieg in der Schweiz interniert.

    Sie arbeiteten hart. Die Behörden verboten Ihnen aber, Schweizer Frauen zu treffen. In der Zeitblende zeigen wir, wie es zu diesem Verbot kam. Welche Folgen es hatte. Und warum die Forschung bis heute Lücken hat.Link >>>

    Bericht von den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des Polenmuseums im Sender TVP POLONIA sowie in der lokalen Presse

    Während der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des Polenmuseums hatten wir auf Schloss Rapperswil Frau Aleksandra Mikołajczak-Pałubjak vom Polnischen Fern-sehen in Europa (PEPE TV) mit Sitz in Essen zu Gast.

    Auf TV POLONIA wurde im Magazin für Auslandpolen "Kierunek Zachód" (Richtung Westen) ein Bericht über die Ju-biläumsfeier ausgestrahlt, für den Frau Mikołajczak das Ma-terial zusammengetragen hatte: Link >>>

    Einen Bericht über die Feierlichkeiten veröffentlichte auch die "Linth-Zeitung“ der “Südostschweiz". Ausserdem erschien in der Zürichsee-Zeitung ein Artikel über die Ausstellung "Wola – Geschichte des Lagers für polnische Frauen in Feldbach".

    Am 19. November konnte man sich Im Rahmen der jeweils am Abend ausgestrahlten “Gespräche hinter den Kulissen zu polnischen Angelegenheiten“, die unter der Regie des Instituts POLONIKA durchgeführt werden, Erzählungen zur Geschichte des Polenmuseums in Rapperswil anhören.

    Weshalb beschlossen polnische Emigranten, ausgerechnet in Rapperswil eine museale Einrichtung auf die Beine zu stellen? Wer waren die Gründer dieser Institution? Welche sind die wertvollsten Polonica im Museum und wie viele Objekte gibt es in der gesamten Sammlung? Antworten auf all diese Fragen im folgenden Online-Interview.

    Inventarisierung

    Inventarisierung der MuseumssammlungenWeil das Ministerium für Kultur und Nationales Kulturerberbe im Rahmen des Förderprogramms für den Schutz des Kulturerbes im Ausland 2020 (das vom POLONIKA-Institut verwaltet wird) einen Zuschuss geleistet hatte, war es möglich, die begonnene Arbeit an der vollständigen und professionellen Inventarisierung der Samm-lungen des Polenmuseums fortzusetzen.

    Dank dieser Unterstützung gelang es, 4400 (!) Objekte im Programm MuseumPlus, das der elektronischen Erfassung von Museums-gegenständen dient, zu registrieren. Ausser der Registrierung der Ba-sisdaten wie auch der erweiterten Daten über jedes Objekt im

    Programm MuseumPlus hatten die Inventarisierungsarbeiten auch solche Aufgaben zu berücksichtigen wie die Kennzeichnung der inventarisierten Objekte, die Erstellung der fehlenden visuellen Dokumentation der Objekte, ferner u.a. die Erfassung aller für die Zugänglichkeit der Kunstwerke bedeutenden Dokumente sowie die Feststellung der Abweichungen vom ursprünglichen Verzeichnis der Bestände (aus den Jahren 2007-2009), mit dem der tatsächliche Zustand der Museumssammlungen überprüft werden kann. Obwohl die Inventarisierung der Sammlungen noch nicht abgeschlossen ist und ein weiterer grosser Arbeitsaufwand notwendig ist (über 3000 Objekte müssen noch bearbeitet werden), so wird durch Tätigkeiten solcher Art gewährleistet, dass jedes Objekt im Besitz des Polenmuseums in Rapperswil mit gebührender Sorgfalt behandelt wird.

    https://www.srf.ch/audio/zeitblende/internierte-polen-blinder-fleck-der-ch-geschichte?id=11872812

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    https://polonia.tvp.pl/50540922/150-lat-muzeum-w-rapperswiluhttps://www.facebook.com/watch/live/?v=420245285646283&ref=watch_permalinkhttps://www.srf.ch/audio/zeitblende/internierte-polen-blinder-fleck-der-ch-geschichte?id=11872812https://www.srf.ch/audio/zeitblende/internierte-polen-blinder-fleck-der-ch-geschichte?id=11872812https://www.srf.ch/audio/zeitblende/internierte-polen-blinder-fleck-der-ch-geschichte?id=11872812

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Metamorphose des “Folkloresaals“ Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    Mitte Oktober erlebte der "Folkloresaal" im Museum eine Metamorphose. Derzeit kann man im neuen Auftritt dieses Saales die Wer-ke von Zofia Stryjeńska (1894-1976) bewun-dern, die von ihren Zeitgenossen bisweilen als "die Prinzessin der polnischen Malerei", "die Zauberin", "die slawische Göttin" be-zeichnet wurde.

    Stryjeńska war eine äusserst vielseitige Künst-lerin – Malerin, Grafikerin, Illustratorin, Büh-nenbildnerin, Designerin von Stoffen, Plakaten und Spielzeug. Ihr Schaffen gehörte zu den in-teressantesten künstlerischen Erscheinungen der zwanzigjährigen Zwischenkriegszeit in Po-len. In der Dauerausstellung sind nun aus-gewählte Werke der Künstlerin aus der eigenen Kollektion des Polenmuseums in Rapperswil zu sehen.

    Das Rapperswiler Museum kann sich rühmen, im Besitz von zwei Ölgemälden von Stryjeńska zu sein, die der Genremalerei und dem Brauchtum zugeordnet werden. Es sind dies: Erntedankfest und Mädchen mit einem Jungen am Bach. Die Ausstellung präsentiert zudem die Werke der Malerin (handkolorierte Gouache-Drucke), die unter dem Titel Polnische Volkstrachten (1939) veröffentlicht wurden. Finden kann man dort auch einen Zyklus von Kompositionen unter der Bezeichnung Gusła

    Słowian (Fiedel der Slawen), der eine Ein-führung in das polnische Brauchtum gibt, sowie dekorative Teller, geschmückt mit Motiven aus der von der Künstlerin 1929 veröffentlichten Sammelmappe Polnische Tänze.

    Die Auswahl der Werke von Zofia Stryjeńska aus der Kollektion des Polenmuseums ist zwar bescheiden, erlaubt es aber doch, viele charakteristische Merkmale des Werks der Künstlerin zu erfassen – allem voran die Vorliebe für polnische Themen, insbesondere solche, die mit dem Volksglauben, der (im Volk auch gepflegten) polnischen Tradition und den Bräuchen zusammenhängen. Stryjeńska kannte sich in der Geschichte und Ethnografie gut aus, war von alten Riten und Kleidungsart ver-zaubert, interessierte sich für die slawische My-thologie, verwendete in ihren Werken gerne fol-kloristische Motive und parodierte volkstümli-

    che Ornamente. Diese Faszination für den Reichtum der polnischen Traditionen hatte je-doch eine tiefere Grundlage – sie war gewisser-massen eine natürliche Folge der Freude über die Wiedergeburt des Staates und entsprach der damaligen Strömung in der polnischen Kunst. Sie war Ausdruck der Nachforschungen pol-nischer Künstler der Zwischenkriegszeit, die beim Wiederaufbau der Identität des neuen wiedergeborenen Polen vor der Notwendigkeit standen, auf dessen Wurzeln zurückzugreifen und einen nationalen, auf der Folklore basie-renden Stil zu schaffen.

    Es darf nicht vergessen gehen, dass Stryjeńska, obwohl sie von der heimatlichen Folklore, der slawischen Tradition und der Vergangenheit der Piastenzeit fasziniert war, eine durch und durch moderne Künstlerin war. Sie wurde vom europäischen Ferment – Kubismus, Fauvismus und Futurismus – und den Aktivitäten der pol-nischen Formisten beeinflusst. Diese Kunst-richtungen waren die Quelle für eine dyna-mische, geometrische Form, die mit reinen, scharfen Farben korrespondierte. Kühn und konsequent setzte sie ihre Lieblingsthemen in die zeitgenössische Sprache der bildenden Kunst um und umgarnte diese über Rhythmus, kompositorische und farbliche Ordnung sowie über Dekorativität.

    Markantes und wiedererkennbares Merkmal des eigenen, individuellen Stils von Zofia Stryjeńska ist auch ihre Stimmung. Ihre Bilder sind eine Bejahung des Lebens und der Natur, sind voller Optimismus, Vitalität und Far-bigkeit. Sie strahlen Jugend und Schönheit, Sinnlichkeit, Freude und Wärme aus, obwohl die Künstlerin selbst so wenig davon in ihrem Leben erlebt hat.

    Als Mensch war Stryjeńska kompromisslos, ehrgeizig und entschlossen. Als Beispiel möge die Begebenheit dienen, auf welche Art und Weise sie die Beschränkungen umging, die es Frauen bis zum Ersten Weltkrieg nicht erlaubten, an der Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren. Um sich für eine Aufnahme zu bewerben, schnitt sie sich die Haare, lieh sich Kleider von ihrem Bruder aus und nahm den männlichen Namen Tadeusz an. Sie begann ihr Studium in München, weil sie, wie sie selbst in ihr Tagebuch schrieb, "als die Schwierigste galt", was noch deutlicher auf die Standhaftigkeit, Stärke und Tüchtigkeit der Künstlerin hinweist.

    ***Zofia Stryjeńska starb am 28. Februar 1976 in der Schweiz an einer Herzattacke – in der Klinik Bel-Air in Genf. Sie wurde auf dem Genfer Friedhof Chêne-Bourg beigesetzt.

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Neuerwerbungen Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    Papierrolle für Pianola aus dem Jahr 1921

    Erinnerungsschild der polnischen Soldaten der Zweiten Schützendivision

    Unter den in diesem Herbst vom Polenmuseum erworbenen Kunsterzeugnissen befindet sich eine sehr originelle Schen-kung, welche die Kollektion des Museums von Erinne-rungstücken an die Persönlichkeit Jan Ignacy Paderewskis – des grossartigen Pianisten, Komponisten und Politikers – bereichert hat.

    Es handelt sich um das Papierband / die Pianola-Rolle Duo Art der Firma Aeolian mit dem berühmten Menuett in G-Dur op. 14 Nr. 1 von Ignacy Paderewski aus dem Jahr 1921.

    Masse: 28,5 cm (Breite des Papiers), 33 cm (Breite der Rolle)

    Schenker: Hans Kunz, Rapperswil

    Ein weiteres Objekt, das in letzter Zeit zu den Museumssamm-lungen hinzustiess, ist ein Holzschild aus dem Jahre 1940, der die Kollektion von Gegenständen bereichert, die an die Inter-nierung und Präsenz von Soldaten der Zweiten Schützendi-vision in der Schweiz erinnern.

    Es wurde ursprünglich von Ernest Jakób [?] für eine gewisse Ma-dame Schenk – eine sogenannte Soldatenmutter, eine der vielen Betreuerinnen der in der Schweiz internierten polnischen Soldaten – als Dank für deren Hilfe und Unterstützung angefertigt.

    In der Mitte dieses in Form einer Kartusche geschnitzten Schildes aus Holz ist das Schweizer Wappen dargestellt – das weisse gleicharmige Kreuz auf roten Grund. An den Seiten, unter- und oberhalb des Wappens, befindet sich eine Aufschrift: SOUVENIR | 1940 | LYSSACH | SUISSE, was ein Hinweis ist auf das Lager, in dem sich der Autor zum Zeitpunkt der Anfertigung dieses Werkes aufhielt.

    Das im Zentrum dargestellte Wappen der Schweiz ist umgeben von viel kleineren Abbildungen von 22 Wappen der Schweizer Kantone (Obwalden und Nidwalden bilden zusammen den Kanton Unterwalden; Basel-Stadt und Baselland bilden den Kan-ton Basel; Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden bilden den Kanton Appenzell; der Kanton Jura, der erst 1979 gegründet wurde, fehlt). Zwei Wappen fallen durch ihre Grösse auf – das Wappen des Kantons Bern, das zusätzlich von Edel-weisszweigen flankiert wird, sowie das des Kantons Waadt.

    Kauf von: Hansruedi Schenk aus Sumiswald (Objekt aus dem Nachlass der Grossmutter des Verkäufers).

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    I. Entstehungsgeschichte des Verbandes

    Der Verband der Polnischen Ingenieure und Techniker in der Schweiz entstand 1946 in Winterthur, in derjenigen Stadt, in der sich zur Kriegszeit das Universi-tätslager für die in der Schweiz inter-nierten Soldaten befand. Das Jahr 1946 weckte unter den Soldaten noch Hoff-nungen auf eine Rückkehr zu ihren Fa-milien in Polen. Hauptziel des Verban-des war es, die Berufskenntnisse seiner Mitglieder zu heben, die polnisch-schweizerischen wissenschaftlichen Beziehungen im technischen und beruf-lichen Bereich zu entwickeln und zu vertiefen, sich um die polnischen Techniker und Arbeiter zu kümmern sowie die Traditionen und die Arbeit der polnischen technischen Organisatio-nen im beruflichen und kulturellen Bereich fortzusetzen.Den Kern des neu gegründeten Verban-des bildeten die Mitglieder des Kreises der Ingenieure, der während des Krieges im Universitätslager in Winterthur ent-standen war. Die 1940 in die Schweiz gelangten polnischen Soldaten wurden während des Krieges im Land der Hel-vetier interniert. Dank einem ausgebau-ten Bildungssystem hatten viele von ihnen die Möglichkeit, in der Schweiz ein Studium zu beginnen oder die be-reits vor dem Krieg in Polen begonnene Hochschulausbildung abzuschliessen. Die Mitgliederzahl des beim Internie-rungslager in Winterthur gegründeten Verbandes betrug Ende Oktober 1945, als die Internierungszeit zu Ende ging, 66 Ingenieure und 18 Absolventen ande-rer universitärer Fachrichtungen.

    Im Sommer 1945 wurde die Organisa-tionskommission S.I.T.P. (Stowarzysze-nie Inżynierów i Techników Polskich) in

    der Schweiz gebildet, der folgende Inge-nieure angehörten: Michał Musioł, Zdzi-sław Pręgowski, Zbigniew Pląskowski, Adam Babiński, Aleksander Bobkowski und Władysław Gundlach. Letzterer be-schäftigte sich nach Kriegsende bis zu seiner Rückkehr nach Polen 1950 in einer Schweizer Rüstungsfirma für Flug-abwehrwaffen mit der Entwicklung und dem Bau von Turbinen.Die Kommission leistete Vorarbeiten und berief auf den 7. September 1946 ei-ne Organisationssitzung ein, auf wel-cher der Verband der Polnischen Ingenieu-re und Techniker in der Schweiz gegründet wurde. Erster Verbandspräsident wurde Michał Musioł. 1952 wurde das Amt des Vorsitzenden Ing. Zbigniew Pląskowski anvertraut.

    II. Inhalt des Archivbestandes

    Der Archivbestand wurde in drei Haupt-teile aufgeteilt. Der erste Teil besteht aus Materialien, die sich auf das Leben und die wissenschaftliche Tätigkeit von Prof. Zbigniew Pląskowski beziehen.

    Prof. Zbigniew Pląskowski wurde 1921 in Warschau geboren. 1940 wurde er mit der Zweiten Schützendivision in der Schweiz interniert. Er begann sein Stu-dium an der Fakultät für Maschinenbau der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule in Zürich. 1968 übernahm er den Lehrstuhl für Aerodynamik, den er bis zu seiner Pensionierung leitete. Er führte eine Reihe von Gutachten und Messungen im Bereich der Luftfahrt und der Schlachtenkunde durch. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Abhan-dlungen und Forschungsartikel verfasst. Zusammen mit anderen polnischen Wissenschaftlern gründete er den Verband Polnischer Ingenieure und Techni-ker in der Schweiz, den er viele Jahre lang leitete. Er nahm auch an vielen Wohl-tätigkeitsaktionen zur Hilfe für Polen teil. Er war Botschafter des Polentums in der Schweiz und ein Freund des Polenmuseums in Rapperswil.

    Verband der Polnischen Ingenieure und Techniker in der Schweiz

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Der zweite Teil des Archivbestandes besteht aus Dokumenten, die mit dem Leben sowie mit der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Tätigkeit von Arch. Ing. Zdzisław Pręgowski verbunden sind.

    Zdzisław Pręgowski war ein polnischer In-genieur, Architekt, Soldat der polnischen Armee und der polnischen Streitkräfte im Westen, dazu noch Opernsänger, Bildhau-er und gesellschaftlich engagierter Bürger in der Schweiz. Nach Ausbruch des Zwei-ten Weltkriegs verliess er Lemberg und überquerte als Soldat der polnischen Ar-mee die polnische Grenze, worauf er vor-übergehend in Rumänien interniert wur-de. Im Februar 1940 gelangte er nach Frankreich und wurde in die polnischen Streitkräfte im Westen einberufen und darauf in die Sanitätskompanie der Zwei-ten Schützendivision abkommandiert. Während der Internierung in der Schweiz hielt er sich im Universitätslager in Win-terthur auf. Ab 1942 setzte er das in Polen unterbrochene Studium an der Eidgenös-sischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich fort, das er 1945 mit dem Titel eines diplomierten Architekten abschloss. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er in Emigrationskreisen der Schweiz gesell-schaftlich aktiv. Von 1954 bis 1974 war er Kustos des Polenmuseums in Rapperswil. Er war im Verein der Freunde des Polen-museums mit grossem Engagement tätig, ferner war er Präsident des Verbandes

    Polnischer Organisationen (ZOP) in der Schweiz und sass im Vorstand des Verban-des der Polnischen Ingenieure und Techniker in der Schweiz.

    Am 30. Januar 1954 wurde mit Hilfe von Schweizern und dank dem Engagement sowie als Folge einer Initiative des Verban-des Polnischer Organisationen (ZOP) in der Schweiz, darunter auch des Verbandes der Polnischen Ingenieure und Techniker in der Schweiz, der Verein der Freunde des Polen-museums in Rapperswil gegründet. Am 25. März 1954 richtete der Verband Polnischer Organisationen in der Schweiz einen Aufruf an die Polen, die Pläne des Vereins zu unterstützen, sodass es gelang, Polen in-nerhalb der Mauern von Schloss Rappers-wil wieder präsent werden zu lassen. Auf die Bemühungen des Verbandes der Polni-schen Ingenieure und Techniker in der Schweiz wurde auf Entwurf von Ing. Arch. Zdzisław Pręgowski und mit finanzieller Unterstützung von Julian Godlewski so-wie der Gemeinde Rapperswil die Barer Freiheitssäule mit der neuen Aufschrift “Magna Res Libertas“ restauriert und an einer gut sichtbaren Stelle vor dem Schloss wieder aufgestellt.

    Den dritten Hauptteil des Archivbestan-des macht die Dokumentation aus, welche die Vereinsführung selbst betrifft. Diese besteht aus Statuten, Bekanntmachungen, Korrespondenzpapieren, Finanzunter-lagen, Appellen, Fotografien und Texten von Auftritten.

    III. Geschichte des Archivbestandes

    Diese Materialien wurden seit den 1970-er Jahren nach und nach als Schenkung dem Polenmuseum übergeben. Der Archivbe-stand setzt sich aus Dokumenten zusam-men, die das Polenmuseum von in der Schweiz tätigen polnischen Organisatio-nen wie auch von Privatpersonen (etwa von Janusz Pręgowski, dem Sohn von Arch. Ing. Zdzisław Pręgowski, und von der Familie von Prof. Zbigniew Pląs-kowski) erhalten hat. Eine Liste der Spender fehlt indessen. Die Sammlung besteht aus 74 Archiveinheiten, das sind rund 1,5 Laufmeter Akten. In ihr finden

    sich hauptsächlich Aktenunterlagen, Fotografien, lose Materialien wie Flyer aus dem gesellschaftlichen Leben sowie die ganze Korrespondenz. Die Dokumente sind in polnischer und deutscher Sprache verfasst. Der gesamte Archivbestand ist in einem sehr guten Zustand erhalten geblieben.

    Der Archivbestand wurde inventarisiert und digitalisiert. Die Dokumente sind nun geordnet und paginiert. Lose Materialien wurden in säurefreie Mappen und diese dann in Sicherheitsboxen aus Karton gelegt. Darüber hinaus wurde jedes Dokument eingescannt und als hoch-auflösende digitale Kopie gespeichert. Dies ermöglicht Forschern und Pro-motoren der Geschichte einen leichteren Zugang zu den Dokumenten.

    Das Vorhaben wurde vom Ministerium für Kultur und Nationales Kulturerbe (Nationales Institut für das polnische Kulturerbe im Ausland Polonika) im Rahmen des Programms “Schutz des Kulturerbes im Ausland 2020“ mit-finanziert.

    Wir bedanken uns bei der Józef-Piłsudski-Stiftung für Nationales Erbe in Łódź für die Unterstützung bei der Beschaffung des Zuschusses für das Museum.

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

    Zdzisław Pręgowski

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    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Klangperformance "Ich bin nicht allein" Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    Am Sonntag, dem 22. November 2020, fand im Polenmuseum in Rapperswil von 14 bis 17 Uhr eine Klangperformance unter dem Titel "Ich bin nicht allein" statt.

    Inspirationsquelle der Performance "Ich bin nicht allein" war die Geschichte und das Erbe der antiken und mehr als 2000 Jahre alten Via Egnatia, die den Balkan durchquert. Bei diesem Konzert präsen-tierten drei Musiker – Regina Hui, Reto Senn und Beat Vögele – und die Schau-spielerin Eva Mann ihre Improvisationen, die aus Werken und Rezitationen bestan-den, in denen sie Geschichten über die Bande zwischen der Schweiz, Osteuropa und dem Balkan erzählen. Die Auffüh-rung auf Schloss Rapperswil (auf mehre-ren Etagen des Uhrenturms sowie im Po-lensaal) erinnerte zugleich an die bewegte Geschichte dieser vor 150 Jahren entstan-denen Institution.

    Als Chronistin dieses Events war Sarah Elena Müller zugegen, die das Spektakel literarisch dokumentiert hat.

    Idee und Hintergrund des Projekts

    In der Antike war die Via Egnatia eine der wichtigsten Handels- und Kommunika-tionsrouten. Sie führte von Durrës (Alba-nien) durch Nordmazedonien und Grie-chenland nach Konstantinopel und ver-band Westeuropa mit Südosteuropa, den Westen mit dem Osten. Auf ihr reisten Kaufleute und Reisende aller Art, Kaiser, Apostel, Wesire und Kreuzfahrer, es war eine Strasse, über die sich das Christen-tum ausbreitete und später auch der Islam. Bis heute gibt es auf dieser Route ver-schiedene Migrationsbewegungen – aus unterschiedlichen Gründen und in beide Richtungen. Menschen, Gegenstände, Kulturtraditionen, Hoffnungen und Ideen sind immer noch in Bewegung und schaffen noch immer die Geschichte der Via Egnatia.

    Der Event "Ich bin nicht allein" wird bis Ende 2021 als Klangperformance in 15 Museen in der ganzen Schweiz durch-geführt und später an Musik- und Thea-terfestivals aufgeführt. Die Performance

    entstand auf der Grundlage von Inter-views, die während einer Forschungsreise auf dem Balkan geführt worden waren. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Ein-heimischen geführt, über deren Lebens-situation, deren Beziehung zur antiken Via Egnatia sowie deren Wahrnehmung von Europa. Dieses Material diente als Aus-gangspunkt für die Entstehung der Perfor-mance, die dem Publikum in Form eines akustischen Bildes aus Klängen, Geräu-schen und Stimmen präsentiert wird. Der Event wird von einem siebenköpfigen Per-formance-Team gestaltet, das sich auf zeit-genössische Musik und Improvisation spezialisiert hat.

    Leitung des Projekts:

    Manuela Casari – ProduktionsleitungSerge Honegger – BearbeitungDr. Sandra King-Savić – wissenschaftliche Betreuung

    Weitere Information: HIER

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

    https://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswil

    http://www.viaegnatia.chhttps://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswilhttps://soundcloud.com/polenmuseum-rapperswil

  • S E Q U O I A C L U B

    Newsletter des Polenmuseums in Rapperswil

    Ausstellung Art&Dine

    Vom 1. bis 30. September wurden unsere Räume, der Kreuzgang und der Turm von Künstlern aus Rapperswil und Jona in Beschlag genommen. 23 Künstlerinnen und Künstler der Künstlervereinigung Rapperswil-Jona unter dem Vorsitz von Dr. Werner Samsinger – von Beruf Zahnarzt und mit Leidenschaft Schriftsteller und Maler – präsentierten ihre Bilder und Plastiken. Er war der Initiator einer künstlerischen wie auch kulinarischen Veranstaltung.

    Die geplante Veranstaltung war nicht nur ein Fest für den Geist. Die Präsentation der Werke von Künstlern aus dem Raum Rapperswil und Jona wurde von einem Fest auch für den Körper begleitet. Das Schlossrestaurant, das an der Organisierung der Kulturveranstaltung

    beteiligt war, bereitete an mehreren Abenden kulinarische Überraschungen vor.

    Dank der zu abendlicher Stunde (von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr) angebotenen Führungen durch die Ausstellung nutzten viele Gäste, die zu den normalen Öffnungszeiten nicht ins Museum kommen konnten, die Gelegenheit zum spätabendlichen Besuch der ständigen Ausstellung des Museums. Vielen Künstlern und Besuchern wird der Charme der Ausstellung im Museum und die dort herrschende Atmosphäre in bester Erinnerung bleiben.

    Herrn Dr. Samsinger danken wir vielmals für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

    Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

  • Tone Festival Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020

    P o l e n m u s e u m i n R a p p e r s w i l

    Das Polenmuseum ist eine Nonprofit-Organisation – alle Spenden sind somit von der Steuer abziehbar.

    SPENDEN

    Freunde des Polenmuseums Bank Linth LLB AG, 8640 Rapperswil IBAN: CH92 0873 1001 2567 2201 8 Swift: LINSCH23

    POLENMUSEUM Schloss Rapperswil Postfach 1251 CH-8640 Rapperswil Schweiz [email protected] Telefon: 0041 (0)55 210 1862 Fax: 0041 (0)55 210 0662

    www.polenmuseum.ch

    ADRESSEREDAKTION

    Monika Czepielewska-Wóycicka

    Inhaltliche Gesamtverantwortung: Anna Buchmann, Anna Tomczak, Radosław Pawłowski

    Übersetzungen: Marco Schmid Graphische Gestaltung: Monika Czepielewska-Wóycicka

    Das Projekt wurde mit Mitteln aus der Kanzlei des Ministerpräsidenten mitfinanziert, die diesem im Rahmen der Hilfe an die im Ausland lebenden Polen zur Verfügung stehen.

    Diese Publikation gibt lediglich die Ansicht ihrer Autoren wieder und kann auf keinen Fall mit dem offiziellen Standpunkt der Kanzlei des Ministerpräsidenten gleichgesetzt werden.

    Im Rahmen des TONEFESTIVAL / KUNSTFESTIVAL 2020 veranstaltete das Polenmuseum am 6. Dezember das "Nikolauskonzert" von Schülern der bei der polnischen Botschaft in Bern ange-siedelten polnischen Schule mit Sitz in Zürich.

    Während der Aufführungen wurden Wer-ke polnischer Komponisten vorgestellt. Es fehlte auch nicht an polnischen Weih-nachtsliedern, die alle Anwesenden auf das Fest der Geburt des Herrn vorbe-reiteten.

    Wir danken und gratulieren den jungen Interpreten und wünschen ihnen wei-terhin viel Erfolg!

    Das KUNSTFESTIVAL war zum wieder-holten Mal im Polenmuseum auf Schloss Rapperswil zu Gast. Im Rahmen des Fe-stivals fand am 11. Dezember 2020 ein Kammermusikkonzert statt, in welchem Werke von Ludwig van Beethoven, Hen-ryk Wieniawski und Czesław Marek zur Aufführung gelangten.

    Interpreten:

    Marek Dumicz – ViolineAgnieszka Bryndal Favre – Klavier

    https://polenmuseum.ch/spendenmailto:[email protected]?subject=http://www.polenmuseum.ch

    Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020150 Jahre Polenmuseum in RapperswilInventarisierungNewsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020Newsletter Nummer 24. – Dezember 2020