neues buch: rote liste® 2006

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NEUE BÜCHER | 266 | Pharm. Unserer Zeit | 3/2006 (35) www.pharmuz.de © 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Unternehmen. 6.616 Darreichungs- formen sind verschreibungspflichtig, 86 unterliegen dem BtmG. 3.936 Dar- reichungsformen sind apotheken- pflichtig und 501 sind auch für den Verkehr außerhalb der Apotheke zu- gelassen. 4.935 Präparate sind mit FachInfo-Service gekennzeichnet.Von den 8.829 Präparateeinträge sind 6.217 nach dem AMG zugelassen. Die Fertigarzneimittel sind nach 88 Indi- kations- und Wirkstoffgruppen geord- net und zur besseren Vergleichbarkeit in weitere Untergruppen funktions- ähnlicher Arzneimittel unterteilt. Die Gesamtzahl der Fertigarzneimittel teilt sich auf in 7.002 chemische definierte Präparate, 797 Präparate pflanzlicher Herkunft, 356 Enzym-, Organ und Mikroorganismen-haltige Präparate und 674 Homöopathika. Theo Dingermann, Frankfurt Peptidomics in Drug Development Peptidomics ist am Anfang des Buchs definiert als „systematische, umfassen- de Analyse aller Peptide in einer biolo- gischen Probe zu einem definierten Zeitpunkt und an einer definierten Stelle“. Diese relativ neue Herangehens- weise findet zunehmend Anwendung in der Biotechnologie und pharma- zeutischen Forschung. Ziel ist es, durch Analyse der Peptide, z.B. in Kör- perflüssigkeiten oder Zellkulturen, Krankheiten frühzeitig zu diagnosti- zieren und gezielt Arzneistoffe zu ent- wickeln und deren Wirkung auf mole- kularer Ebene zu untersuchen. Das 1. Kapitel des Buches be- schreibt kurz die biologische Rolle von Peptiden und kleinen Proteinen, sowie ihre Entstehung und Prozessie- rung im Organismus. Eine Übersicht über die eingesetzten modernen Tech- niken von Peptidomics, die Vorge- hensweise und Methodik schließt sich an. Das zweite, umfangreichere Kapi- tel gibt anhand von Anwendungen der Peptidomics-Technologie einen Über- blick über deren Möglichkeiten. Hier geht es vor allem um das Auffinden von Biomarkern, das sind messbare biologische Merkmale, die Zeichen ei- ner Krankheit oder eines physiologi- schen Zustands sein können. So kann das Vorhandensein oder die Menge be- stimmter Peptide auf veränderte Stoff- wechsellagen hinweisen. Als Beispiele werden die Suche nach Biomarkern für Erkrankungen des Zentralen Ner- vensystems, nach Tumormarkern im Urin oder Biomarkern zur frühzeitigen Erkennung von Diabetes im Blut be- schrieben. Das letzte Kapitel stellt anhand übersichtlicher Graphiken und Tabel- len das Potential von Peptidomics für künftige Arzneistoffentwicklungen dar. Die Autoren sind Pioniere auf dem Gebiet von Peptidomics, ihnen ist es gelungen, die komplexe Materie über- sichtlich, verständlich und trotzdem kurz zu präsentieren. Besonders zu er- wähnen sind die anschaulichen, farbi- gen Abbildungen, die wesentlich zum Verständnis der teils komplizierten Methoden beitragen. Ute Bahr, Frankfurt Dorothee Gaens- hirt | Fred Harms | Sven Rohmann | Peter Schulz- Knappe (Hrsg.) | Editio Cantor Verlag, 2005 | 84,– Euro | ISBN 3-87193-323-6 Ullrich Lüttge, Manfred Kluge und Gabriela Bauer | WILEY- VCH Verlag, 2005 | ISBN 3-527-31179-3 | 42,90 Euro Rote Liste ® Service GmbH | Schwarz- eck-Verlag | Ottobrunn 2006 | ISBN 3-939192-00-7 | 75,– Euro ROTE LISTE ® 2006 Zu Beginn eines jeden Jahres er- scheint eines der wichtigsten Nach- schlagewerke rund um die in Deutsch- land verfügbaren Arzneimittel: Die ROTE LISTE. In diesem Jahr wird sie erstmals von der Rote Liste ® Service GmbH selbst verlegt, nachdem auch sämtliche Rechte am FachInfo-Service von der BPI Service GmbH erworben wurden. Von diesen organisatorischen Neuerungen merkt der Nutzer nichts. Das ist positiv, denn Änderungen im Format eines Nachschlagewerks mit dieser Verbreitung werden als ärger- lich empfunden,da sie die Routine der Informationsbeschaffung stören.Auch wenn jeder die ROTE LISTE ® kennt, so ist ein kurzer systematischer Blick be- eindruckend. Die ROTE LISTE ® 2006 umfasst 8.829 Präparateeinträge mit ca. 2.500 verschiedenen Wirkstoffen, 11.171 Darreichungsformen und 35.313 Preisangaben (auch Angaben zu Festbeträgen). Diese Präparate stammen von 478 pharmazeutischen Botanik Ein bewährt gutes Lehrbuch ist in der 5. Auflage im „neuen Kleid“ im Jahr des 200. Geburtstags von Hans Chris- tian Anders erschienen. Im Gegensatz zu den eher geringfügigen Änderun- gen bei den früheren Auflagen wurde diesmal einiges geändert – unter ande- rem und dazu sehr auffällig die Viel- farbigkeit der Abbildungen bzw. der hervorgehobenen Textkästen. Es ist nach wie vor ein Lehrbuch, das das gesamte Wissen der Botanik in einem Überblick und dadurch eine Basis für die Grundausbildung der Botanik liefert. Sechs große Teile umspannen die Anfänge der Evolution, Bau und Funk- tion der Pflanzenzelle, die verschiede- nen pflanzlichen Organismen in ihren Lebensräumen, die Pflanzenorgane

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Page 1: Neues Buch: ROTE LISTE® 2006

N EU E B Ü C H E R |

266 | Pharm. Unserer Zeit | 3/2006 (35) www.pharmuz.de © 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Unternehmen. 6.616 Darreichungs-formen sind verschreibungspflichtig,86 unterliegen dem BtmG. 3.936 Dar-reichungsformen sind apotheken-pflichtig und 501 sind auch für denVerkehr außerhalb der Apotheke zu-gelassen. 4.935 Präparate sind mitFachInfo-Service gekennzeichnet. Vonden 8.829 Präparateeinträge sind6.217 nach dem AMG zugelassen. DieFertigarzneimittel sind nach 88 Indi-kations- und Wirkstoffgruppen geord-net und zur besseren Vergleichbarkeitin weitere Untergruppen funktions-ähnlicher Arzneimittel unterteilt. DieGesamtzahl der Fertigarzneimittel teiltsich auf in 7.002 chemische definiertePräparate, 797 Präparate pflanzlicherHerkunft, 356 Enzym-, Organ undMikroorganismen-haltige Präparateund 674 Homöopathika.

Theo Dingermann, Frankfurt

Peptidomics inDrug DevelopmentPeptidomics ist am Anfang des Buchsdefiniert als „systematische,umfassen-de Analyse aller Peptide in einer biolo-gischen Probe zu einem definiertenZeitpunkt und an einer definiertenStelle“.

Diese relativ neue Herangehens-weise findet zunehmend Anwendungin der Biotechnologie und pharma-zeutischen Forschung. Ziel ist es,durch Analyse der Peptide, z.B. in Kör-perflüssigkeiten oder Zellkulturen,Krankheiten frühzeitig zu diagnosti-zieren und gezielt Arzneistoffe zu ent-wickeln und deren Wirkung auf mole-kularer Ebene zu untersuchen.

Das 1. Kapitel des Buches be-schreibt kurz die biologische Rollevon Peptiden und kleinen Proteinen,sowie ihre Entstehung und Prozessie-rung im Organismus. Eine Übersichtüber die eingesetzten modernen Tech-niken von Peptidomics, die Vorge-hensweise und Methodik schließt sichan.

Das zweite, umfangreichere Kapi-tel gibt anhand von Anwendungen derPeptidomics-Technologie einen Über-blick über deren Möglichkeiten. Hiergeht es vor allem um das Auffindenvon Biomarkern, das sind messbarebiologische Merkmale, die Zeichen ei-ner Krankheit oder eines physiologi-schen Zustands sein können. So kanndas Vorhandensein oder die Menge be-stimmter Peptide auf veränderte Stoff-wechsellagen hinweisen.Als Beispielewerden die Suche nach Biomarkernfür Erkrankungen des Zentralen Ner-vensystems, nach Tumormarkern imUrin oder Biomarkern zur frühzeitigenErkennung von Diabetes im Blut be-schrieben.

Das letzte Kapitel stellt anhandübersichtlicher Graphiken und Tabel-len das Potential von Peptidomics fürkünftige Arzneistoffentwicklungen dar.

Die Autoren sind Pioniere auf demGebiet von Peptidomics, ihnen ist esgelungen, die komplexe Materie über-sichtlich, verständlich und trotzdemkurz zu präsentieren. Besonders zu er-wähnen sind die anschaulichen, farbi-gen Abbildungen, die wesentlich zumVerständnis der teils kompliziertenMethoden beitragen.

Ute Bahr, Frankfurt

Dorothee Gaens-hirt | Fred Harms |Sven Rohmann |Peter Schulz-Knappe (Hrsg.) |Editio Cantor Verlag, 2005 |84,– Euro |ISBN 3-87193-323-6

Ullrich Lüttge,Manfred Klugeund Gabriela Bauer | WILEY-VCH Verlag, 2005 |ISBN 3-527-31179-3 |42,90 Euro

Rote Liste® ServiceGmbH | Schwarz-eck-Verlag |Ottobrunn 2006 |ISBN 3-939192-00-7 |75,– Euro

ROTE LISTE® 2006Zu Beginn eines jeden Jahres er-scheint eines der wichtigsten Nach-schlagewerke rund um die in Deutsch-land verfügbaren Arzneimittel: DieROTE LISTE. In diesem Jahr wird sieerstmals von der Rote Liste® ServiceGmbH selbst verlegt, nachdem auchsämtliche Rechte am FachInfo-Servicevon der BPI Service GmbH erworbenwurden.

Von diesen organisatorischenNeuerungen merkt der Nutzer nichts.Das ist positiv, denn Änderungen imFormat eines Nachschlagewerks mitdieser Verbreitung werden als ärger-lich empfunden,da sie die Routine derInformationsbeschaffung stören.Auchwenn jeder die ROTE LISTE® kennt,soist ein kurzer systematischer Blick be-eindruckend. Die ROTE LISTE® 2006umfasst 8.829 Präparateeinträge mitca. 2.500 verschiedenen Wirkstoffen,11.171 Darreichungsformen und35.313 Preisangaben (auch Angabenzu Festbeträgen). Diese Präparatestammen von 478 pharmazeutischen

BotanikEin bewährt gutes Lehrbuch ist in der5. Auflage im „neuen Kleid“ im Jahrdes 200. Geburtstags von Hans Chris-tian Anders erschienen. Im Gegensatzzu den eher geringfügigen Änderun-gen bei den früheren Auflagen wurdediesmal einiges geändert – unter ande-rem und dazu sehr auffällig die Viel-farbigkeit der Abbildungen bzw. derhervorgehobenen Textkästen.

Es ist nach wie vor ein Lehrbuch,das das gesamte Wissen der Botanik in einem Überblick und dadurch eineBasis für die Grundausbildung der Botanik liefert.

Sechs große Teile umspannen dieAnfänge der Evolution, Bau und Funk-tion der Pflanzenzelle, die verschiede-nen pflanzlichen Organismen in ihrenLebensräumen, die Pflanzenorgane