neue oberösterreichische formen der gattung rubus

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201 Demnach is~ die yon Kauck 1875 aufgeste]lte Gattung Phaeo- phila einzuziehen. Neben der typisehen Form der Ochlochaete dendroides Crn., welche ich ~m adriatischen Meere in verschiedenen Rhodophyceen (auch in Peyssonalien, Laurentien, Ceramien u. ~.) in Eateromorpben etc. bei Volosca, Abbazia. Flume, Cittanova, Parenzo, Pola, Fasana, Spalato, Ragusa, Gravosa und Castellnuovo gesammelt babe, kommen im adriatisehen Meere noch Ochlochaete py#maea nov. sp., welche ich in Cannosa und Eagusa in Dalmatien entdeckt babe und O('hlo- chaete d,'ndroides nov. var. calcicola, ~) die ich an der Ktiste yon Istrien und Dalmatien in Gastropoden-Schalen, an Corallinen, Lithotham- nien etc. bei Fiume, Parenzo, Rovigno, Stagnopiccolo, Pola, Castell Veechio, Ragusa, Cannosa, Gravosa, Leroma und bei Ragusa Vecchia vorgefunden habe, vor. Zu der zuletzt gen~nnten Varietiit der Ochlochaete dendroides geh6rt hSehs~ wahrscheinlich such die yon B o r n e tund F 1~ h a u 1t" (Sur que]ques plantes viwnt dans le test calcaire des mollusques, 1889, p. 13) an alten Sehalen yon Gastropoden and Crustaceen beobachtete Form der Ochlochaete dendroides. Welter gehSren zur Gattung Ochlochaete noch folgende Arisen: 1. O. En#leri (Rke.) nob. = Phaeophila En#leri Reinke, Algenflora der westliehen Ostsee, 1889, p. 86; 2. O. minor (Krch.) nob. Phaeophila minor Kirehner, lm Tageb]att der 54. Versamm]ung deutscher Naturforseher 1881; 3. O. horridct nob. = Phaeophila horrida ttansgirg, im Sitzungsber. d. k. bShm. Gesel]sch. d. Wissenseh. in Prag, 1890, p. 5. OcMochaete h~]strix Thwait. ( Aphanochaete ? hystrix Thw.)Rbh. soll nach Pringsheim (Beitr. z. Morphol. d. Meeresalgen p. 6) zur Gattung Coleochaete geh~iren. Neue oberSsterreichische Formen der Gattung Rubus. Von A. Topitz (St. Nico]a). Herr Dr. Eugen v. Hal~csy in Wien hatte die Giite, die yon mir im verg~ngenen Jahre gesamme]ten Rubi aus den Greiner Bergen in Ober(isterreich zu bestimmen. Es fanden sich darunter vier neue Species und eine neue Varietiit. Indem ich im ~achfo]genden eine an E.v. HalSesy, ,,Oes~err. 3) Die Beschreibungen uad Abbildungen der oben angeffihrtea neuen Ochlochaete-Formen werden in den Si*zungsber. d. k. b5hm. Gesel!sch. d. Wissensch. in Prag yore 6. ~ai ~892 loublicirt.

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Page 1: Neue oberösterreichische Formen der Gattung Rubus

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Demnach is~ die yon K a u c k 1875 aufgeste]lte Gattung Phaeo- phila einzuziehen.

Neben der typisehen Form der Ochlochaete dendroides Crn., welche ich ~m adriatischen Meere in verschiedenen Rhodophyceen (auch in Peyssonalien, Laurentien, Ceramien u. ~.) in Eateromorpben etc. bei Volosca, Abbazia. Flume, Cittanova, Parenzo, Pola, Fasana, Spalato, Ragusa, Gravosa und Castellnuovo gesammelt babe, kommen im adriatisehen Meere noch Ochlochaete py#maea nov. sp., welche ich in Cannosa und Eagusa in Dalmatien entdeckt babe und O('hlo- chaete d,'ndroides nov. var. calcicola, ~) die ich an der Ktiste yon Istrien und Dalmatien in Gastropoden-Schalen, an Corallinen, Lithotham- nien etc. bei Fiume, Parenzo, Rovigno, Stagnopiccolo, Pola, Castell Veechio, Ragusa, Cannosa, Gravosa, Leroma und bei Ragusa Vecchia vorgefunden habe, vor.

Zu der zuletzt gen~nnten Varietiit der Ochlochaete dendroides geh6rt hSehs~ wahrscheinlich such die yon B o r n e t u n d F 1 ~ h a u 1 t" (Sur que]ques plantes viwnt dans le test calcaire des mollusques, 1889, p. 13) an alten Sehalen yon Gastropoden and Crustaceen beobachtete Form der Ochlochaete dendroides.

Welter gehSren zur Gattung Ochlochaete noch folgende Arisen: 1. O. En#leri (Rke.) nob. = Phaeophila En#leri Reinke, Algenflora der westliehen Ostsee, 1889, p. 86; 2. O. minor (Krch.) nob. Phaeophila minor Kirehner, lm Tageb]att der 54. Versamm]ung deutscher Naturforseher 1881; 3. O. horridct nob. = Phaeophila horrida ttansgirg, im Sitzungsber. d. k. bShm. Gesel]sch. d. Wissenseh. in Prag, 1890, p. 5.

OcMochaete h~]strix Thwait. ( Aphanochaete ? hystrix Thw.)Rbh. soll nach P r i n g s h e i m (Beitr. z. Morphol. d. Meeresalgen p. 6) zur Gattung Coleochaete geh~iren.

Neue oberSsterreichische Formen der Gattung R u b u s .

Von A. Topitz (St. Nico]a).

Herr Dr. Eugen v. H a l ~ c s y in Wien hatte die Giite, die yon mir im verg~ngenen Jahre gesamme]ten Rubi aus den Greiner Bergen in Ober(isterreich zu bestimmen. Es fanden sich darunter vier neue Species und eine neue Varietiit.

Indem ich im ~achfo]genden eine an E.v. H a l S e s y , ,,Oes~err.

3) Die Beschreibungen uad Abbildungen der oben angeffihrtea neuen Ochlochaete-Formen werden in den Si*zungsber. d. k. b5hm. Gesel!sch. d. Wissensch. in Prag yore 6. ~ai ~892 loublicirt.

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Brombeeren" ') sich anschliessende Beschreibung dieser x3euen Formen liefere, dr~.ngt es reich, Herrn Dr. v. g a l ~ c s y fi~r die genaue Untersuchm~g dieser Brombeeren auch an dieser Stelle bestens zu da~kml.

Rub'as granit,~col,~ts Hal.

(Zur Reihe ,,Eu~denophori" der Unterrotte ,,Adenophori" geh0rig.)

Sch~sslinge niedrigbogig, ziemlich kr~iftig, stumpfkantig, kahl, u nb e r ei f t , mit mittelstarken, gleiehar~igen, rii&w~rts geneigten Siache]n und sehr zerstreulen Siie]dri]sen beseLzt; BlaHter derselben Nssf6rmig f~nfzahlig; Blattchen oberseitskahl, unterseits graufilzig, das endst~ndige herzeif6rmig, allmfilig zugespif.zt; Rispe sehmal, mit enffernten, achselstfindigen, knrzen Aesten, deren Achsen kurzfilzig, mi~ spar]ichen, schwachen Sfachelchen und z e r s t r e u t e n , s e h r k u r z e n S t i e l d r t ~ s e n b e s e t z t ; Kronbl~tter ansehnlich, breit- elliptisch, rosenrot.h; S ~ a u b g e f ~ s s e l~tnger a ls d ie Gr i f f e l , p u r Io u r n; Fruchtknoten sp~rlich behaart.

Dem R. inaequalis Ha.]. zun~ichstsfehend, demselben auch in tier Tracht ~hnlich; dutch die unbereiften SehSsslinge, die driisen- ~rmeren Rispena&sen and insbesondere die ]~ngere11, purpurnen Staubgef~sse jedoch leicht zu ungerscheiden." (Hal. in lit.)

An einem Waldwege oberhalb St. Nicola bei Grein in ziem- lich grosser Anzah].

I~ubus 9~e~neJts~s Hal. ( Euade~ophori.)

Sch~sslinge niederliegend, stark, fiinfkant~g, bei 'eifH o d e r H h e i l w e i s e b e r e i f t , ziemlieh diehH behaart, mi~ mittels~arken geraden St.acheln bese~zt, fast sgieldriisenlos; BlatHer Nnfzfihlig (ein- zelne dreizahlig oder fussf0rmig ftmh~ihlig), oberseits dunkelgrfin und sehr zerstreut beflaumt., unterseits dichter behaart, graugrtin, die oberen Bl~itter filzig. E n d b l ~ t t c h e n b r e i ~ e l l i p t i s e h his k r e i s r u n d , an tier Basis herzf0rmig, pl0tzlich zu einer feinen kurzen Spitze zugezogen; Bl%henstand eine 12--18 Cm. lange und 5--9 Cm. breite, his zur Spitze ver~stelfe, durehblat~erte, zusammen- gesetzte Rispe bildend; Aeste dreiblt~thJg, die unteren mehrbltithig, graubig; Achsen mfissig dieht bestachelg, dicht abstehend wirrhaarig, mit zers~reuten und schwa.then Stieldr~lsen besetzt. Bl~ttter der bli~hen- den Aesge beiderseits verkahlend, das Endbl~t~ehen breitelliptisch. Die unt.erer~ Stf~zbl~t~er tier R.ispen~ste ungethe~lt, eif6rmig his eif6rmig-la.nze~ich, langgestielH. Kelchzipfei w~nig un4 s~-hwach dr~sig. B l u m e n b l ~ t t t e r g e l b l i c h w e i s s , e l l i p ~ i s c h . S t a u b - gef~isse g r i f f e l h o c h . P r u c h k n o t e n f i l z ig .

') In ~Verhandlungen tier k. k. zool.-bot, Gesellsch. inWien", Bd. XLI, (1891) S. t97 ft.

Page 3: Neue oberösterreichische Formen der Gattung Rubus

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Von R, Caflischii Foeke, dem dieser Rubus zunliehs~ steht, durch die sparsame Bedrfisung, dureh die bereiften SchSss]inge, die breife]liptisch-kreisrunden Endb]fiUchen, die ge]b]ichweissen Peta]en, griffe]hohen S~aubgefi~sse und die filzigen Fruchtknoten versehieden.

An Rainen im Lackenboclen bet St. Nieola.

t~ubus fol~olosus Hal. ') var. sergcans Hal.

Vom Typus dureh oberseits behaarte, unterseits grauschim- mernde B]i~ttehen versehieden.

An Granitmauern ni~chst Struden bei Grein.

t~ubus Topitzi4 Hal. (Zm" Reihe .Euglandulosi" der Un~erro~c~e ,G~andulosi" gehSrig.)

Sch/Ssslinge niederliegend, mitre]stark, stumpfkantig, bereift, mfissig dieht- und an~edr~ickt wirrhaarig, an der u n t e r e n , sti~r- k e r e n H a l f re z i e m l i c h d i c h t m i t m i t t e l s t a r k e n S t a c h e l n und z e r s t r e u t m i t S t i e l d r i i s e n b e s e t z t ; Ue~)er~'finge zwi- schen Stacheln m~d Stieldrfisen kaum vorhanden; S~acheln ungleich gross~ alle pfriemlich gerade, nach riiekwfirts ~eneig~. an der Basis zusammengedrii&t Stieldriisen ungMch lang. BJ~tter dreizfihlig bis fussf0rmig vier- (font-) zfihlig, beiderseits ,~riin und ziemlich dicht angedriiekt behaart; Endb]~it~chen breitellipf, isch bis kreisrund, an der Basis herzfSrmig, p!6tzlich zugespitzt. Bliithenstand eine kurze (5--10 Cm. ]ange) ei~faehe, 10ckere. racist nut mit einem einzigen, eifOrmig-lanzettlichen BJatfe bekleidete Rispe; diese ist mfissig be- haart~, reich bestaehelt und mit zahlreiehen, ]anffen StJeldr0sen ver- sehen. Stieldriisen lfinger aJs die dieht ancedr~iekten Wirrhaare und der Querdurchmesser tier Blfithe~stielo,. KeJehe a.ussen griir~fi]zig, reiehdrtis!g m~d dieht bestaehelt; Zipfel naeh der A~Lthese zurt~ek- gesehlagen. B l u m e n b l i ~ t t e r p u r p u r n , e l l i p t i s e h . S t a u b - g e f a s s e p u r p u r n , ]anger als die Griffe]. F r u c h t ] ~ n o t e n b e h a a r t .

,,Eine interessante, fOr den ersten Bliek an R. adustus Progel erinnernde Form. dutch die reiehe Bestaehe]unz und die zah]reiehen,

langen Stieldrfisen im Bli~thersta~de zu den Eu.qla.,dulosis geh6rig; tier Bestaehelmng des Seh6sslings halber den Radvlae oder den Adenophori znzuz~ihlen. Bildet also gleiehsam eine Mitre]form zwischen beide~l Rotten. Aus~ezeiehnet iibrigens dm'eh die purpurnet~ Petalen und Stamina." (Hal. in lit)

An Granitfelsen (Himmelreieh) naehst S~. Nieola.

1) Hat. O~err. Bromb. S. 71.

Page 4: Neue oberösterreichische Formen der Gattung Rubus

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t t u b u s ,thermOs Hal. (Zur Reihe ,,Euglandu~osP' der Unterrotte ,,Glandulosi" gehSrig:)

SGh0sslingc nicderliegend, mitre]stark, rnndlich-stumpfkantig, dight anliegend wirrhaarig and m i t z e r s t r e u t e n u n g ] e i c h e n , s e h r s c h w a c h e n N a d e ] s t a c h e ] n und kurzen, schwfirz]ichen 8tieldriisen besetzt. Bliitter dreiziihlig mit grossen Theilbliittchen. oberseits triibgriin, mit schimmernden Haaren ziem]ich dicht be- k]eidet, unterseits lichter griin, zerstreut behaart. Endbliittchen breit- ellipHsGh, am Grunde herzf0rmig, a]lmltlig zugespitzt oder oft aueh kurz und pl6tzlieh zugespitzt. Bliithenstand eine bis 10 Cm. lapge und bis 5 Cm. breite, zusammengesetzte, an der Spitze verjfingte, lockere, night durchblfitterte Rispe. Untere und oberste Aeste ein- b]fithig, mitt]ere dreibliithig. Achsen mit feinen Nadeln, zahlreichen schwiirzlichen Stieldriisen and abstehendem Filze bekleidet, Bli~tter tier b]fihenden Aeste racist dreiz~hlig, Endb]ittehen kurz und p]0tzlich zugespi~zt. Ke]che aussen dunkelgriinfilzig mit zahlreichen schwiirz- lichen, sehr kurzen Stie]drtisen besetzt, nach der Anthese berab- geschlagen. Blumenbliitter ge]blichweiss, ansehnlich, el]iptisch; Staub- gef~isse liinger a.]s die Griffel; Fruchtknoten b eha a r t .

Eine der ungemein SGhwaGhen Bestachelung wegen in die nfichste Niihe des R. pauciflorus Hal. einzureihende Form. Von dem- selben durch die breiteren, kurzbespitzten, am Grunde herzf6rmigen Endbliittchen, die mehr zusammengesetzte, nicht durchblitterte Rispe und die sehr kurzen Stieldriisen verschieden.

�9 Durch letzteres Merkmal eigentlich night zu den Glandulosen gehiirig, allein alle fibrigen Charaktere, wie auch insbesondere die Tracht weisen R. inermis in diese Gruppe.

P l a n t a e n o v a e O r i e n t a l e s .

II.

Von J. F r e y n (Prag).

(Fortsetzung. 1)

Coas~n~a ( S q u a r r o s a e ) bicolor Freyn et Sink - - Pe- rennis (?) caule erecto elato (jam a basi?) d i v a r i c a t i m ramosis - s i m o paniculatim corymboso polycephalo albo nitidulo ]axe arachnoideo; foliis (basilaribus i~notis) caulinis late lanceolatis superne obscme viridibns laxissime arachnoideis, nervis stramineis percursis, subtus dense canis, in alam brevem la t~usculam t r i a n g u l a r i - l o b a t a m decur ren t ibus , p ro funde p inna to - ]oba t i s , lobis l anceo la t i s basi auriculata bispinosa excepta i n t ege r r imi s , nervo medio in

') Vergl. Nr. 5, S. 165.