naturschutznaturschutz - umweltforum osnabrücker land e.v. · 8/8/2010 · herausgegeben vom...

80
2/2010 26. Jahrgang Naturschutz Naturschutz Informationen Informationen Kostenlose Zeitschrift für Natur- und Umweltschutz im Osnabrücker Land Kostenlose Zeitschrift für Natur- und Umweltschutz im Osnabrücker Land Herausgegeben vom Umweltforum Osnabrücker Land e.V. ISSN 0934-0807 Ferienparks im Osnabrücker Land Ferienparks im Osnabrücker Land Baumschutz in Osnabrück Baumschutz in Osnabrück Veranstaltungen Oktober 2010 - März 2011 Veranstaltungen Oktober 2010 - März 2011

Upload: vuongbao

Post on 18-Sep-2018

222 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

2/201026. Jahrgang

Naturschutz Informationen 2/2010 1

NaturschutzNaturschutzInformationenInformationen

Kostenlose Zeitschrift für Natur- und Umweltschutz im Osnabrücker LandKostenlose Zeitschrift für Natur- und Umweltschutz im Osnabrücker LandHerausgegeben vom Umweltforum Osnabrücker Land e.V. ISSN 0934-0807

Ferienparks im Osnabrücker LandFerienparks im Osnabrücker Land

Baumschutz in OsnabrückBaumschutz in Osnabrück

Veranstaltungen Oktober 2010 - März 2011Veranstaltungen Oktober 2010 - März 2011

2 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Liebe Leserinnen und Leser,

„Ferienparks im Osnabrücker Land“, so heißt das Titelthema dieser Ausgabe unserer

Naturschutz-Informationen. Hier widmen wir uns einem – wie ich meine hochaktuellen –

Interessenskonflikt, der einmal der näheren Betrachtung bedarf. Auf der einen Seite

sollten wir selbstverständlich die Schönheiten unserer Landschaft mit anderen teilen und

auch darin begründete wirtschaftliche Potenziale nutzen. Die entscheidende Frage ist nur,

wie man dieses umsetzt. Es kann nicht angehen um jeden Preis zu Lasten des

Naturschutzes unsere Landschaft und touristische Highlights zu vermarkten, wie wir es

derzeit leider erleben. Es ist wie so oft eine Frage des Wo und Wie!

Im vorliegenden Heft werden lediglich zwei aktuelle Beispiele behandelt. Die Liste ließe

sich durchaus ergänzen, denkt man beispielsweise an die Planungen für eine

Westernstadt am Freeden in Bad Iburg, um die es verdächtig still geworden ist und

natürlich an die Flächen der ehemaligen Pommernkaserne in Fürstenau. Da in letzterem

Fall noch Vieles im Unklaren ist und demnächst weitere Gespräche mit den

Genehmigungsbehörden und dem Planungsträger anstehen, haben wir dieses Vorhaben

zunächst ausgeklammert, werden aber in einer der nächsten Ausgaben darauf zurück

kommen.

Wir möchten an dieser Stelle Denkanstöße geben und werden uns selbstverständlich im

Sinne des Naturschutzes in die laufenden Planverfahren einbringen, wie es unsere

Aufgabe als Umweltverbände ist!

Der besonderen Aufmerksamkeit des Lesers sei auch unsere Abhandlung zum

unendlichen Thema Baumschutz in der Stadt Osnabrück empfohlen, die deutlich macht,

dass es hier alles andere als rund läuft.

Darüber hinaus haben wir natürlich wieder eine breite Palette an Themen parat, die

vielleicht den oder die eine/n oder andere/n zum Mitmachen einladen. In diesem Sinne

sei der verehrten Leserschaft auch unser Veranstaltungsprogramm, das sich wieder in

diesem Heft befindet, wärmstens ans Herz gelegt.

Wie immer an dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Ausgabe

beigetragen haben. Seien es die hauptamtlichen Mitarbeiter und die ehrenamtlichen

Autoren, Verteiler etc., ohne die es nicht möglich wäre diese Zeitschrift herauszubringen.

Nicht zu vergessen unsere Werbepartner, die das Ganze finanzieren!

Viel Spaß beim Lesen wünscht,

Andreas Peters

Naturschutz Informationen 2/2010 3

Vorwort

Herausgeber Umweltforum Osnabrücker Land e.V.Dachverband der Osnabrücker Natur- und UmweltschutzverbändeNABU, BUND, RANA e.V., Biol. Station Haseniederung e.V.,NaturFreunde Osnabrück e.V.,Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO),Solarenergieverein Osnabrück e.V. (SEV),Technisch ökologischer Lernort Nackte Mühle, Verein f. Jugendhilfe e.V.,Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte e.V.,Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V.Privatpersonen als Einzelmitglieder

Redaktion Andreas Peters (ViSdP)Anschrift Naturschutz Informationen

Naturschutzzentrum OsnabrückKlaus-Strick-Weg 10, 49082 OsnabrückeMail: [email protected].: 0541/58 91 84, Fax: 0541/5 75 28

Öffnungszeiten Mo. bis Do. 8.00 - 16.00 Uhr und Fr. 8.00 - 15.00 UhrAnzeigenleitung Manfred (Manni) Reichel, Jan AndryzsakSatz Josef HeggeISSN 0934 – 0807Spenden Das Umweltforum Osnabrücker Land e.V. ist als gemeinnützig

anerkannt. Spenden und Beiträge sind steuerlich absetzbar. Kto.Nr. 20 872 271; BLZ 265 515 40; Kreissparkasse Bersenbrück,

Hinweise Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Anregungen, Beiträge und Hinweise erbitten wir an die Adresse der Redaktion.

Druck

4 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Impressum

Ferienpark Venne-Niewedde – TERRA utopica? ....................... Eckhard Schnell/Martin Atcherley 7

Wie viel Tourismus verträgt das Naherholungsgebiet Nettetal? ........................ Holger Oldekamp 11

Baumschutz mit Weitblick – in Osnabrück leider Fehlanzeige .............................. Andreas Peters 15

Zur Problematik der Kompensationsmaßnahmen in der Gemeinde Bohmte .............................................................................................. Prof. Dr. Christoph Wonneberger 19

Das botanische Tafelsilber der Stadt Osnabrück ............................................. Dr. Walter Bleeker 31

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3:Der Steinbruch Bröckerweg ........................................................................... Holger Oldekamp 33

Unsere Mitgliedsverbände stellen sich vor Teil 6:Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. (Kreisverband Osnabrück) ................... Tobias Demircioglu 39

Ein Hotel für Stare ..................................................................................... Dr. Gerhard Kooiker 41

Neubaugebiet Knollstraße schnellstens ad acta legen ......................................... Andreas Peters 43

Solarmodule leben länger ........................... Pressemiteilung des Solarenergievereins Osnabrück 44

Mutiger Schritt voran - Osnabrücker Land als Stromexporteur? ................. Prof. Dr. Klaus Kuhnke 45

„Regengarten“-Sommerfest der BUND Kreisgruppe .......................................... Ursula Feldmann 46

Der Piesberger Traumpfad ..................................................................... Prof. Dr. Jutta Wermke 48

Kohle ist Kohle ...................................................................................... Prof. Dr. Klaus Kuhnke 50

Moorbahnfahrt und Exkursion zu den fleischfressenden Pflanzen ................... Tobias Demircioglu 51

Ankündigung: Das Gastvogelbuch ......................................................................... Josef Hegge 53

Bohmte ist „Regenerativste Kommune 2009“ des Osnabrücker Landes ................................................................................................André Gehrke, Johannes Bartelt 54

Das Streuobstprojekt des BUND-Osnabrück .................................................... Ursula Feldmann 58

100 Jahre NABU Osnabrück –15 Jahre Naturschutzzentrum am Schölerberg ................................................... Andreas Peters 61

Mit Bus und Bahn ins Grüne ........................................................................ Tobias Demircioglu 62

Veranstaltungsprogramm.......................................................................................................... 63

Beitrittserklärung..................................................................................................................... 77

Ansprechpartner...................................................................................................................... 78

Die Serengeti darf nicht sterben

Das einzigartige ostafrikanische Ökosystem wird durch den geplanten Bau einer neuen Straße bedroht. Dadurch würden die Zugrouten von fast 2 Millionen Huftieren blockiert.

Experten befürchten, dass dies zum Kollaps des Ökosystems führt. Hierzu findet sich auf unserer Homepage: nabu-os.de

unter dem Menüpunkt Serengeti ein Artikel von Prof. Dr. Judith Korb.

Naturschutz Informationen 2/2010 5

Inhalt

6 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Ferienpark Venne-Niewedde – TERRA utopica?

Eckhard Schnell und Martin Atcherley

Es klingt sehr vernünftig, wenn die Politik vor Flächenfraß, der Zersiedelung der Landschaft und Abnahme des freien Raums warnt. Derzeit sind es nach Anga-ben des UBA 113 ha täglich, die in Deutschland (Niedersachsen 13,5 ha) durch Bebauung verloren gehen. Ebenso hört man gern, wenn die Naturparkverwal-

tung von TERRA.vita davon spricht, imNaturpark könne man „die Seele baumeln lassen und sich der Sehnsucht nachAbwechslung im Alltag hingeben“, denn „der Naturpark TERRA.vita gehört zu den wenigen Naturparks in Deutschland mit unterschiedlichen und daher sehr ab-wechslungsreichen Landschaftsformen“.

Naturschutz Informationen 2/2010 7

Luftaufnahme des betroffenen Bereiches in Venne

Ferienparks im Osnabrücker Land

Soweit die Eigenwerbung, die Praxis im Landkreis Osnabrück sieht aber vollkom-men anders aus. Bereits im März 2009 hatte der Landkreis in Abstimmung mit der Gemeinde Oster-cappeln auf der Internationalen Touristik-messe in Berlin für das Leuchtturmprojekt Ferienpark Venne-Niewedde geworben, obwohl sich die entsprechenden Flächen noch im LSG bzw. Kerngebiet von TER-RA.vita befanden (Herausnahme erst im September 2009). Auch schon vorher wa-ren Verwaltung und Politik nicht untätig. Die Kontakte zu einer niederländischen In-vestorengruppe, die auf der 32 ha großen Fläche zwischen Mittellandkanal und dem Hügelzug südlich der B 218 eine Siedlung von 400 Bungalows und ein Hotel mit200 Zimmern (Kapazität bis zu 400 Bet-ten) für ca. 3.000 Gäste plante, wurden intensiviert. Dafür sollten nach anfäng-lichen Angaben 60, später dann 100 Mio. Euro investiert werden. Die Verträge wur-den erst Mitte des Jahres 2009 angeblich unterzeichnet. Dies wurde von Gemeinde und Landkreis als „großartiges Projekt und große Chance für die Region“ bezeichnet.

Potenzielle Investoren nahmen aber kei-nen Kontakt zu der heimischen Bevölke-rung auf. Die Investorengruppe (Crown Enterprise Ltd.), die sich nach eigenen An-gaben auf Golfferien für Familien speziali-siert hat, wurde von der Gemeinde Ostercappeln am 24.08.2009 im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt, in der sie ihre Absichten auf Englisch vor-trug.Crown Enterprise Ltd. wurde am 04.05.2010 aus dem englischen Handels-register gelöscht.

Der Ortsrat Venne und der Gemeinderat Ostercappeln hatten sich bereits im De-zember 2007 für das Projekt entschieden. Um mögliche Investoren anzuwerben und ohne deren Detailvorschläge abzuwarten, wurden vom Orts- bzw. Gemeinderat ge-gen die ortsansässige Landwirtschaft Ver-änderungssperren erlassen, die erste am 11.12.07 für 2 Jahre, gültig bis 31.12.09, die zweite am 19.10.09 mit Verlängerung bis zum 30.12.2010. Im Rahmen der Neuordnung des Land-schaftsschutzgebietes Wiehengebirge und Nördlicher Teutoburger Wald wurde vom Landkreis Osnabrück auf Betreiben der Gemeinde Ostercappeln darum gebeten, die 32 ha große Fläche aus dem LSG her-auszunehmen, um eine entsprechendeBebauung – im Außenbereich – zu ermög-lichen. Bei den Flächen handelt es sich um ein sehr vielfältiges Gebiet, das voll den Kriterien des LSG „Wiehengebirge und Nördl. Osnabrücker Hügelland“ entspricht. Denn auf kaum einem Teilstück desWiehengebirges findet man auf engstem

8 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)

Ferienparks im Osnabrücker Land

Raum, geologisch und bezüglich der Ge-ländeform eine solche Fülle von Kleinbio-topen. Im Einzelnen sind dies: 1. Naturnaher sommerklarer Bach des

Berg- und Hügellandes mit bach-begleitendem Erlen-Eschenwald

2. Quellbach östlich des Burlagen Weges 3. Waldsickerquelle (1-3 Zitat aus

Schreiben des LK OS, § 28 Nds. Naturschutzgesetz, alte Fassung)

4. Streuobstwiesen 5. Mehrere Bruchsteinmauern mit sel-

tener Mauerbegleitflora (Streifenfarn) 6. Buchen-Eschen-Mischwald 7. Teich 8. Grünland unterschiedlicher Stufen 9. Ackerflächen 10. Gartenland unterschiedlicher

Ausprägung 11. Buchenmischwald mit Schluchten und

Kerbtal Hinzu kommt, dass in dem Gebiet eine Reihe von Rote-Liste-Arten vorkommen, wie z. B. das Rote Waldvöglein, Wespen-bussard, Uhu, Kammmolch u.a. In über 20 Stellungnahmen äußerten sich Privatpersonen und Verbände innerhalb der Einspruchsfrist bis Ende Februar 2009 und teilten ihre größten Bedenken gegen die Herauslösung der Fläche aus dem LSG mit und lehnten die vorgesehene Lö-schung ab. Die Begründungen waren viel-fältig und reichten von der Problematik Naturschutz, Bodenarchäologie, Beein-trächtigung der Kulturlandschaft, Verlust der ländlichen Struktur bis zu begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten landwirtschaft-licher Betriebe.

Auch die im Jahre 2007 gegründete Bür-gergemeinschaft für Niewedde hatte sich in einer umfangreichen Stellungnahme ge-gen die Löschung und damit Bebauung gewandt. Der Landkreis Osnabrück hat im Sommer 2009 die Stellungnahmen bewer-tet. Dabei ging es um naturschutzfachliche Bedenken, aber auch um Belange der Landwirtschaft, Bedenken bezüglich des lokalen Identitätsverlustes und eines schlüssigen Planungskonzeptes. Obwohl insbesondere die naturschutzfachlichen Bedenken weitgehend anerkannt wurden, ergab die zusammenfassende Abwägung des Landkreises: „Gerade deshalb bietet dieser Landschaftsbereich hervorragende Voraussetzungen für eine touristische und Erholungsnutzung“. Vor der entscheidenden Kreistagssitzung am 28. September 2009 hatte die Bürger-gemeinschaft für Niewedde alle Kreistags-mitglieder einzeln angeschrieben, und nochmals zusammengefasst die Kriterien des LSG und eindringlich die Besonderhei-ten des Gebietes dargestellt. Daraufhinerfolgte, außer einer telefonischen Rück-frage, keine weitere Reaktion. Die Lö-schung der Fläche aus dem LSG wurde am 28.09.2009 mit großer Mehrheit des Kreis-tages Osnabrück beschlossen. Zu bedenken ist, dass ein Projekt in der angedachten Größe von 400 Bungalows und einer 200 Zimmer-Hotel-Wellness-Anlage die ländliche, in langen Zeiträumen gewachsene Struktur von Niewedde (430 Einwohner, von denen 50 Familien imnäheren Einzugsbereich leben), sowie die Kulturlandschaft auf Dauer zerstören dürf-te.

Naturschutz Informationen 2/2010 9

Ferienparks im Osnabrücker Land

Hinzu kommt, dass sog. „Ferienparks“ in aller Regel durch Erweiterung mit Trend-sport und –spielarten, gelegentliche oder regelmäßige Events im Laufe der Zeit ex-pandieren (auch hier wird mit dem bereits vorhandenen Golfplatz argumentiert, der Investor plante bereits eine Erweiterung um weitere 18 Loch), somit eine Entwick-lung, die in der Regel nicht mehr zu stop-pen ist. Eine entsprechende Genehmigung für dann bereits bestehende Anlagen ist zwangsläufig, besonders wenn das be-kannte Argument der Auslastung und/oder Wirtschaftlichkeit ins Feld geführt wird. Welche Behörde will schon einer weiteren Entwicklung entgegenstehen, wenn diese auch am Anfang in keiner Weise Bestand der vorgelegten Planungen war?

Auch bei dem Ferienpark Venne-Niewedde ist des Öfteren von "sanftem Tourismus" oder "naturverträglichem Tourismus“ die Rede. Selbst ohne die genannten Erweite-rungstendenzen verbietet sich dieser hier von selbst, denn Natur bzw. Kulturland-schaft wird massiv durch neue Bebauung und Infrastruktur verbraucht. Daran wer-den auch mögliche Gestaltungsauflagen und Kompensationsmaßnahmen, selbst wenn sie eingehalten werden, nichts än-dern. Interessant ist übrigens, dass Fe-rienanlagen in dieser Größenordnung- wegen des hohen Flächenbedarfs - in den Niederlanden nicht mehr genehmigt werden. Trotz mehrfacher Ankündigung auch auf öffentlichen Versammlungen, z.B. im Au-gust 2009, gibt es nach wie vor keinen In-

vestor mit solider Finanzierung und einem definitiven (Master-) Plan für das ehemali-ge LSG, sodass mögliche weitere Verfah-rensschritte nicht in Sicht sind. Ginge es nach den auch öffentlich bekundetenVersprechungen der Kommunalpolitik, so wäre damit Ende des Jahres 2010 dieSuche nach seriösen Investoren beendet. Damit müsste auch das frühere LSG, nach kurzer Zeit der Löschung, wieder in Kraft gesetzt werden.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die bisherige Entwicklung des Ferien-parks Venne-Niewedde deutlich zeigt, wie Landschafts- und Naturschutz in der prak-tischen Realität aussieht. Die Kommunal-politik entwickelt ihre Zielvorstellungen und fordert die entsprechende Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Diese werden über das politische Netz-werk verfahrenskonform in entsprechen-den Beschlüssen umgesetzt. Dabei ergibt die Abwägung, dass die Wünsche/Forde-rungen höher zu bewerten sind als die bisherigen Normen.

Dennoch bleibt uns die Hoffnung, dass Verwaltung wie Kommunalpolitik flexibel sind und ihre Meinung ändern können. Das würde bedeuten, den jetzt gelöschten Niewedder Teil des LSG in seinen vorheri-gen geschützten Status zurückzuführen.

Bürgergemeinschaft für Niewedde Eckhard Schnell und Martin Atcherley Der Vorstand

10 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Ferienparks im Osnabrücker Land

Wie viel Tourismus verträgt das Naherholungsgebiet Nettetal?

Holger Oldekamp

Ausgangssituation:Im Frühjahr 2010 wurden im Nettetal so-wohl im Bereich der Gemeinde Wallen-horst als auch auf dem Gebiet der Stadt Osnabrück südexponierte Laubwaldberei-che entlang der Straße "Nettetal" bzw. "Im Nettetal" entfernt. Die Maßnahme fand per Ausnahmegenehmigung im März und April vorwiegend im Bereich der Straße von Knollmeyers Mühle in Richtung des Osnabrücker Stadtteils Haste statt. Auf-grund des Ausbaus der dortigen Freizeit-anlagen in den letzten Jahren, kam es

zwangsweise zu einer Zunahme des Besu-cherverkehrs. Dies führte in der Folge zum Ausbau des Parkplatzes im Überschwem-mungsbereich der Nette. Aus RichtungOsnabrück fahren gelegentlich, trotz auf-fälliger Durchfahrverbotsschilder, illegal Busse zum Parkplatz "Kletterwald, Knoll-meyers Mühle". Der NABU Osnabrück befürchtet, dass die Baumfällungen in direktem Zusammen-hang mit den Freizeitanlagen und deren Verkehrsanbindung stehen und letztlich Vorbereitungen für einen Straßenausbau

Naturschutz Informationen 2/2010 11

Abb. 1: Vergleich zwischen abgeholzten und den ursprünglich überhängenden Waldrandbereichen.

Ferienparks im Osnabrücker Land

darstellen. Aufgrund der Tatsache, dass das Nettetal Landschaftsschutzgebiet (LSG) und von sehr hoher Bedeutung als Naherholungsgebiet ist, dürfen nicht ohne weiteres Straßenverbreiterungen und Fäll-aktionen durchgeführt werden. Der NABU hat sich daher sowohl an die Gemeinde Wallenhorst als auch an dieUnteren Naturschutzbehörden (UNB) des Landkreises und der Stadt Osnabrück ge-wandt und um Auskunft zu folgenden Fragen gebeten:● Stehen die Fällungen in einem Zusam-

menhang mit einer zukünftig ange-dachten Straßenverbreiterung im Nettetal?

● Wurden von den Betreibern der Mühle, der Gastwirtschaft, der Minigolfanlage und/oder des Kletterwaldes Anfragen auf Straßenerweiterung und Baum-fällung gestellt?

● Ist eine Aufhebung des Durchfahrver-bots für Reisebusse ins Nettetal ge-plant?

● Sind weitere Baumfällungen in diesem Bereich geplant?

● Sind Baumaßnahmen zur Förderung des Tourismus (Wohnanlagen) geplant?

● Was gedenkt man gegen die Tritt- und Erosionsschäden auf dem Gelände des Kletterwaldes zu tun?

Die Anfrage ergab folgende Antworten:Landkreis Osnabrück: Die Untere Naturschutzbehörde des LK Osnabrück teilt durch Herrn Jürgen Herpin mit, dass dem Landkreis keine Ausbauab-sichten bekannt seien. Für den Erosions-

schutz im Kletterwald sei der Betreiber zu-ständig. Herr Schulze von der UNB hätte in mehreren Gesprächen auf diese Proble-matik hingewiesen und entsprechende Maßnahmen eingefordert. Bezüglich unse-rer Anfrage hinsichtlich der Baumfällung im Nettetal solle sich der NABU an die Straßenbaulastträger richten, die in die-sem Fall die Stadt Osnabrück und die Ge-meinde Wallenhorst wären.Gemeinde Wallenhorst: Der Umweltbeauftragte der Gemeinde Wallenhorst Udo Stangier teilt mit, dass keine Anfragen an die Gemeinde gestellt wurden. Von Wallenhorster Seite aus sei kein Ausbau möglich, sondern nur über das Stadtgebiet Osnabrück. Für die Zu-kunft sei ein Ausbau der Umflut am Tal-graben geplant. Damit verbunden wäre ein Rückbau der Einfahrt zum Schotter-Parkplatz. Stadt Osnabrück: Christiane Balks, Fachdienstleiterin für Na-turschutz und Landschaftsplanung vom Umweltamt der Stadt Osnabrück berichtet, dass weder Straßenausbau- noch Straßen-ausbesserung geplant seien. Bei den Baumfällungen handele es sich nur um eine Verkehrssicherungsmaßnahme des Forstamtes Ankum. Allerdings sei sie auch der Meinung, dass die Maßnahme die Aus-wirkung haben könnte, dass Busse trotz Verbot eher hineinfahren. Es sei abernicht so beabsichtigt dadurch denVerkehr flüssiger zu machen. Auch der Stadt Osnabrück lägen keine Anfragenauf Ausbau der Straße vor. Durch-forstungsmaßnahmen seien aber immer zulässig.

12 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Ferienparks im Osnabrücker Land

Fazit:Zusammengefasst zeigen die Auskünfte, dass es sich bei den Baumfällungen um eine Maßnahme handelt, die nicht im Zu-sammenhang mit einem möglichen Aus-bau der Straßen sowie der Freizeitanlagen im Nettetal stehen. Für den NABU Osnabrück ergibt sich aber hinsichtlich des allgemeinen Umgangs mit dem Baumschutz sowie Natur und Land-schaft ein kritischer Rückblick:Auch wenn größere Abholzungen zur Ver-kehrssicherungspflicht durch das Forstamt durchgeführt werden dürfen, hätte man

Rücksicht nehmen können auf die Außen-wirkung. Ein Charakteristikum des Nette-tals sind die überhängenden alten Bäume an Straßen und Wegen (Abb. 1). Dieses Charakteristikum wird man an diesen Be-reichen der Straße vorerst nicht wiederfin-den, auch wenn sich die Kahlschläge in den nächsten Jahren mit schnell wachsen-den Laubgehölzen wiederbesiedeln dürf-ten. Sämtliche Bäume in einem vier bis sechs Meter breiten Streifen zu entfernen ist unserer Meinung nach nicht durch die Verkehrssicherungspflicht gerechtfertigt, da auch sämtliche gesunde und die Ver-kehrssicherheit nicht gefährdende Bäume

Naturschutz Informationen 2/2010 13

Abb. 2: Tritt- und Erosionsschäden im Wurzelbereich von Eichen und Rotbuchen.

Ferienparks im Osnabrücker Land

gefällt wurden. Zudem wurde damit un-nütz eine große Fläche mit treibhausgase- und feinstaubbindenden Laubbäumen ver-nichtet. Dies steht im krassen Widerspruch zu Klimaschutzaktionen der Stadt und des Landkreises Osnabrück.

Letzterer wirbt aktuell mit einer Klima-wald-Kampagne, die das Pflanzen von jun-gen Bäumen fördert, obwohl er parallel das Abholzen ausgewachsener gesunder Bäume duldet.

Die bisherigen Freizeitanlagen im Nettetal zeigen bereits Zeichen der Übernutzung. So lassen sich Tritt- und Erosionsschäden im Kletterwald erkennen. (Abb. 2). Insbe-sondere Buchen reagieren äußerst emp-findlich auf Bodendruck im Wurzelbereich. Als Folge häufigen Begehens entstehtBodenverdichtung, welche unterirdische Wohnröhren von Tieren oder Pflanzenwur-zeln schädigen kann. Der Ausbau der Parkplätze führte zu einem Verlust anRetentionsräumen. Dies sind die an den Flüssen und Bächen seitlich gelegenen Flächen, auf denen sich bei Hochwasser das Wasser ausbreiten und ansammeln kann. Es fließt dort aufgrund des Dauer-grünlands langsam ab und für die Unter-lieger wird der Hochwasserabfluss verzögert und die Wasserstände werden verringert.

Was die Vernichtung von Grünland in Flus-sauen bedeutet, zeigte sich nach den star-ken Regenfällen am 26. Und 27. August 2010 als die Nette die Parkplatzflächen in einen reißenden Fluss verwandelte und

diese dann aufgrund von Erosionsschäden tagelang unbrauchbar machte. Weitere Freizeitanlagen in diesem Bereich hätten schwerwiegende Folgen: ● Zunahme an Besuchern und dadurch

bedingt weitere Trittschäden, ● Zunahme des Autoverkehrs und damit

durch Parkraum- und Straßenausbau weiterer Verlust an Retentionsräumen,

● Lebensraumverlust für Tier- und Pflan-zenarten,

● Verlust der (Nah-) Erholungsfunktion, die der Bereich – noch – hat.

Nach Ansicht des NABU Osnabrück wirkt die bisherige Entwicklung – sprich überdi-mensionierter Ausbau – der Freizeitan-lagen dem Gedanken des Landschafts-schutzgebietes eklatant entgegen. Bei einem Landschaftsschutzgebiet steht zwar meistens die menschliche Nutzung einer Landschaft zur Erholung im Vordergrund, allerdings müssen das Landschaftsbild und der Erhalt von kulturhistorischen Beson-derheiten gegeben bleiben um diesenErholungswert aufrecht zu erhalten. Die stetig zunehmende Verkehrsbelastung, die hier dargestellten Erosions- und Trittschä-den sowie die überdimensionierten Baum-fällungen konterkarieren diese Wirkung von Landschaftsschutz.

Mehr Tourismus verträgt das Nettetal de-finitiv nicht, um die in der Überschriftformulierte Fragestellung zu beantworten! Der NABU wird auch in Zukunft ein wach-sames und schützendes Auge auf dieses Kleinod vor den Toren der Stadt Osna-brück haben. ■

14 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Ferienparks im Osnabrücker Land

Baumschutz mit Weitblick – in Osnabrück leider Fehlanzeige

Andreas Peters

Es ist schon traurig, was sich derzeit in Osnabrück abspielt. Kaum ein Tag ver-geht, an dem nicht in der Tagespresse über neue illegale Fällungen geschützter Bäume zu lesen wäre. Woran liegt das? Diese Frage soll hier einmal näher be-leuchtet werden. Zunächst gilt es jedoch die Ist-Situation etwas genauer zu be-trachten.

Die Liste derartiger Fälle ist leider lang und soll hier nur in Auszügen wiedergege-ben werden.

Da ist z.B. das Gelände der „Karmann-Villa“ am Westerberg. Dort hatte der In-vestor im vergangenen Winter fünf laut Bebauungsplan geschützte Bäume gefällt. Im August fiel unter großer öffentlicher Begleitmusik eine ebenfalls per B-Plan ge-schützte 100jährige Linde an der Lühr-mannstraße und im September erneut fünf Bäume in den sogenannten Wissen-schaftler-Höfen am Westerberg ... .Allein an diesen wenigen Beispielen (über die Dunkelziffer soll hier gar nicht erst spekuliert werden) wird deutlich, dass in

Naturschutz Informationen 2/2010 15

Der Baumschutz liegt in Osnabrück ähnlich am Boden wie diese Linde an der Lührmannstraße. (Foto: privat)

BaumschutzBaumschutzBaumschutz

Sachen Baumschutz in der Stadt Osna-brück dringender Handlungsbedarf be-steht und es bei weitem nicht ausreicht, hierzu öffentlichkeitswirksame Veran-staltungen durchzuführen, die Aktivität nur vorgaukeln und in der Sache nichts brin-gen (siehe unten).Zum einen sind es sicherlich gedanken- und/oder skrupellose Grundeigentümer bzw. Investoren, die bewusst oder unbe-wusst Baumfrevel betreiben, da die ge-schützten Bäume schlichtweg ihren wirtschaftlichen oder sonstigen Interessen im Wege stehen und denen u.U. Schutz-bestimmungen nicht bekannt sind. Dieses war immer schon ein Problem und wird es auch immer bleiben. Es muss aber die Fra-ge erlaubt sein, ob die Stadt Osnabrück ihrer diesbezüglichen Verantwortung ge-recht wird bzw. ob von ihrer Seite aus al-les getan wird, um möglichst viel für den Schutz unserer Bäume zu erreichen und um nicht zuletzt auch Recht und Gesetz zur Geltung zu verhelfen.Geschützte Bäume in Bebauungsplänen festzuschreiben, wie es derzeit auch in Os-nabrück praktiziert wird, ist ein guter An-satz. Nur muss man diese Vorgaben auch konsequent in Baugenehmigungen fest-schreiben, die Bauherren entsprechend aufklären und nicht zuletzt auch kontrollie-ren. Genau hieran scheint es aber zu ha-pern.Es kann nicht angehen, dass Umweltver-bände und aufmerksame Anlieger die ein-zig funktionierenden Kontrollinstanzen sind. Eine löbliche Ausnahme stellt hier der jüngste Fall am Westerberg dar, den die Untere Naturschutzbehörde selbst fest-

gestellt hat, was nicht unerwähnt bleiben soll. Das bestätigt den richtigen Ansatz ei-nes Baumschutzkatasters - regelmäßige Kontrollen vorausgesetzt.Auch die eindeutige Positionierung aller Ratsfraktionen zum Fall der Linde an der Lührmannstraße am Westerberg ist sehr zu begrüßen. Bleibt zu hoffen, dass die Politik jetzt auch zu ihrem Wort steht und ein für den Bauherren wirklich schmerz-haftes Bußgeld verhängt wird, das Nach-ahmungstäter nachhaltig abschreckt.

Baumfällungen als Verstoß gegen den ArtenschutzEine weitere Baustelle und ein für die Stadt Osnabrück ebenfalls ziemlich un-rühmliches Kapitel ist das weite Feld des Artenschutzes, das im neugefassten Bun-desnaturschutzgesetz geregelt ist. Dieses verbietet in § 39, Absatz 5 Baumfällungen zu bestimmten Zeiten. Wörtlich heißt es dort: „Es ist verboten, Bäume, die außer-halb des Waldes, von Kurzumtriebsplan-tagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. Septem-ber abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zu-wachses der Pflanzen oder zur Gesunder-haltung von Bäumen, ... ".Anfang April 2010 hatte der NABU einen diesbezüglichen Fall auf einem Grundstück an der Iburger Straße (Seniorenzentrum) der Stadtverwaltung gegenüber zur Anzei-ge gebracht. Hier wurden ca. 30 Bäume von bis zu einem Meter Durchmesser mit-

16 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Baumschutz

ten in der Vogelbrutzeit gefällt. Ein klar rechtswidriges Vorgehen, für das eine ar-tenschutzrechtliche Ausnahmegenehmi-gung erforderlich gewesen wäre. Von der Verwaltung hieß es auf NABU-Anfrage lapi-dar, eine solche Genehmigung läge nicht vor und man werde den Sachverhalt klä-ren und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten. Eine weitergehende Auskunft zum Verfahren wurde mit dem Hinweis auf den Datenschutz abgelehnt.Warum mauert die Umweltverwaltung hier und verweigert interessierten Bürgern und den Umweltverbänden die gewünschte Transparenz im Verfahren? Die Antwort liegt auf der Hand: In der Folge, nachdem der NABU das Thema über die Fraktion der Grünen an den Rat und an die Presse herangetragen hatte, musste die Natur-schutzverwaltung nämlich kleinlaut grobe Fehler im Verfahren eingestehen, die dazu geführt hatten, dass das Ordnungswidrig-keitsverfahren eingestellt werden musste und somit kein Bußgeld verhängt werden konnte.Sich hier auf den Datenschutz zu berufen um die eigene Position zu schützen ist nicht hilfreich und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit absolut abträglich. Statt dessen sollte man im Sinne der Sache besser die Unterstützung des sonst so hoch gehaltenen Ehrenamtes annehmen.Völlig unverständlich ist zudem, warum das Gelände durch den Investor bereits Anfang April abgeräumt werden musste, wurde die Baustelle für das dort geplante Seniorenzentrum doch erst Mitte Septem-ber eingerichtet. Der begangene Rechts-bruch war also zudem auch noch völlig

unnötig und wäre durch eine bessere Auf-klärung des Planers vermeidbar gewesen!Dieser Fall stellt in seiner Tragweite die er-wähnte illegale Fällung einer einzelnen Linde an der Lührmannstraße bei weitem in den Schatten.In der Vergangenheit gab es im Zuge der Baugebietsausweisung „Nördlich Brinkhof-weg“ am Kalkhügel bereits einen ähnlich gelagerten Fall. Auch hier wurden in der Brutsaison im Frühjahr 2009 Bäume und Gehölze gefällt, ohne dass die hierfür nöti-ge Ausnahmegenehmigung erteilt worden wäre, und auch hier konnte die Stadtver-waltung nach eigener Aussage keine Rechtsmittel einlegen, da angeblich die Verantwortlichkeiten nicht zu klären wa-ren. Ein Schelm, wer hier Schlechtes denkt.

Dringend geboten wäre es, in jeder Bau-genehmigung sämtliche Festsetzungen, bzw. Hinweise auf den Artenschutz und die Zeiträume, in denen keine Rodungen vorgenommen werden dürfen – genauso wie geschützte Bäume –, explizit hervor-zuheben.Das sind wesentliche Dinge, die eineVerwaltung im Vorfeld abzuarbeiten hat, damit nicht immer wieder die gleichen Fehler passieren, die man hinterher zwar bedauern, aber nicht mehr ändern kann.

Gesetzesverpflichtungen müssen in Bau-genehmigungen festgeschrieben und der Bauherr ausdrücklich darauf hingewiesen werden. Das ist ein probates Mittel, damit sich hinterher niemand herausreden kann, er hätte es nicht gewusst.

Naturschutz Informationen 2/2010 17

Baumschutz

Unabhängig davon: Gesetzesbruch ist Ge-setzesbruch und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Dieses Prinzip wird bei jedem Normalbürger angewandt, soll aber hier nicht gelten?

Baumschutz mit Weitblick

Um in Sachen Baumschutz in Osnabrück weiterzukommen organisierte der Fachbe-reich Umwelt zwei aufwendige öffentliche Veranstaltungen mit Vertretern aus Partei-en und Verbänden (unter anderem auch dem NABU) mit Fachvorträgen von Exper-ten aus Hannover, Münster und Berlin. Un-ter dem Titel „Baumschutz mit Weitblick“ machte die städtische Verwaltung daraus als Quintessenz im vergangenen Jahr eine ganze Reihe von Vorschlägen für „ein bes-seres Klima“ für Bäume in Osnabrück. Der NABU hat sich hier ganz konkret mit ei-nem Kooperationsangebot eingebracht.Durch Sparmaßnahmen im Zuge der letz-ten Haushaltsberatungen wurden aller-

dings die meisten der hier erarbeiteten guten Ansätze eingedampft bzw. ganz auf Eis gelegt. Alles frei nach dem Motto „Baumschutz ja, aber kosten darf er nichts“. Dies zeigt einmal mehr die Kurz-sichtigkeit und Inkonsequenz der Politik. Auf der einen Seite wird Geld in die Hand genommen um etwas auf den Weg zu bringen, doch geht es dann an die Umset-zung, zieht man sich ängstlich zurück.

Hat in den weiter oben dargelegten Fällen die Verwaltung versagt, so hat es in letzte-rem eindeutig die Politik! Das stimmt ins-gesamt nicht gerade hoffnungsfroh für den Baumschutz in der selbsternannten Umwelthauptstadt Osnabrück.

Politik und Verwaltung sollten endlich ihrer Verantwortung für einen effektiven Baum-schutz gerecht werden und entsprechende Maßnahmen einleiten. Vielleicht ist es aber auch erst einmal nötig, dass ein Umwelt-verband das Ganze an einem konkreten Beispiel rechtlich überprüfen lässt. Das Umweltrechtsbehelfsgesetz (UmwRG) gibt ihm allemal die Möglichkeit dazu. NABU is watching you!

Interessant wäre es sicherlich in diesem Zusammenhang auch noch einen Blick auf den Aspekt der Bedeutung unserer Bäume für den Klimaschutz zu werfen und das Ganze mit dem Luftreinhalte- und Aktions-plan der Stadt Osnabrück überein zu brin-gen, der uns eine Umweltzone beschert hat, die vieles, aber nicht die gewünschten Effekte bringt - aber das würde hier leider den Rahmen sprengen. ■

18 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Illegal aber unbestraft abgeholzte Fläche an der Iburger Straße. (Foto: privat)

Baumschutz

Zur Problematik der Kompensationsmaßnahmen in der Gemeinde Bohmte

Prof. Dr. Christoph Wonneberger

1. VorbemerkungKompensationsmaßnahmen (K-Maßnah-men) als Ausgleich oder Ersatz sind bei Eingriffen in Natur und Landschaft, sofern sie Veränderungen der Gestalt oder Nut-zung der Grundfläche betreffen, verbind-lich im BNatSchG (§§14 bis 17) sowie im NAGBNatSchG vorgeschrieben (§§10-12 alt, §5 und §7 neu). Sie werden im Rah-men des Baus von Verkehrswegen,der Ausweisung von Flächen für Gewerbe und Wohnsiedlungen bestimmt, um die„Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und die Beeinträchtigung des Landschafts-bildes auszugleichen oder an anderem Ort wiederherzustellen.“

Zwar kann man lange darüber diskutieren, was Naturhaushalt ist und ob überhaupt ein Ausgleich oder Ersatz für einzigartige Verluste möglich ist, doch bietet diese ge-setzlich vorgeschriebene Regelung zumin-dest den Ansatz, die Härten von Eingriffen zu mildern bzw. zu minimieren.

2. Stand der Dokumentation Der Landkreis Osnabrück führt ein Kata-ster über K-Maßnahmen, das aber nur einen Teil der sog. externen Ausgleichs- und Ersatzflächen enthält. In der jewei-ligen Beschreibung sind die Größe derFläche, die Bilanz der Werteinheiten, der Bearbeiter und die Maßnahmen, z.B. Auf-forstung oder Anlage von Saumzonen u.a., aufgeführt.

Das Formblatt „Bericht der K-Maßnahme“ zählt zwar weitere Kriterien auf wie ■ Fertigstellung und Gewährleistungen■ Voraussichtlicher Zeitpunkt der Zieler-

reichung, Art und Status der K-Maß-nahme

■ Langfristige Sicherung der Fläche und ggf. festgelegte Pflegemaßnahmen

■ Durchführende Stelle/Person■ Pflegemaßnahmen und Pflegeintervalle,

Bewirtschaftungsauflagen.

Doch obwohl diese Kenndaten zur Charak-terisierung erforderlich sind, findet manzu diesen Punkten regelmäßig den wenig hilfreichen Hinweis „keine Angabe“, also keine spezifischen nachprüfbaren Informa-tionen. Insofern könnte man sich diese Ankündigung ohne Inhalt auch sparen, ebenso wie die Angabe bei einer Fläche, dass sie nördlich der Straße xy liegt, was man aus der Karte ohnehin ersehen kann. Sinnvoller wäre zumindest die Angabe von Gemarkung, Flur und Flurstücks-Nr. der betreffenden Fläche sowie der Besitzsta-tus, im Falle von Pachtflächen die Laufzeit. Warum weitere externe und sog. interne K-Maßnahmen, besonders wenn sie außer-halb der Bebauung liegen, überhaupt nicht im Kataster aufgeführt sind, ist ebenfalls schwer nachvollziehbar, denn diese Flä-chen können von mehreren 1000 m2 bis zu > 10 ha reichen. Auch die Kommune verfügt über kein zusammengefasstes, transparentes Kataster.

Naturschutz Informationen 2/2010 19

Kompensationsmaßnahmen

3. Kurze Charakterisierungder einzelnen K-Maßnahmen

Im Folgenden werden, sehr verkürzt, Soll und Ist der K-Maßnahmen im Bereich der Gemeinde Bohmte dargestellt. Das Ent-wicklungsziel (= Soll) ist kursiv vermerkt, der derzeitige Zustand (= Ist) wird be-schrieben und textlich bewertet. Teilweise sind die Größen der Flächen nur ge-schätzt, wenig naturschutzrelevante Flä-chen wie Spielplätze u.a. wurden nicht einbezogen.3.1 Externe MaßnahmenDie sog. externen K-Flächen im Außenbe-reich, soweit sie zumindest theoretisch existieren, belaufen sich auf insgesamt rund 42 ha. Nr. 1 8 ha, Sekundärbiotop mit diver-sen Kleinbiotopen und wertvollen Pflan-zenvorkommen auch von zahlreichen sog. Rote Liste-Arten. Die Pflegearbeiten, mitt-lerweile ca. 2.000 Akh und ca. 200 Mh, wurden weitgehend vom örtlichen Natur-schutzverein geleistet.Problematisch sind die Altlasten (Gülle und Wildacker) auf einer Teilfläche und die Ab-lagerung von (Grün-)Abfällen am Rande des Biotops, das Einsetzen von Fischen in den oligotrophen Heideteich u.a. Nr. 2 2,45 ha, Anpflanzung standort-heimischer Laubgehölze, Extensivgrün-land, Erhalt der Gehölzbestände. Ob die Nutzung eines großen Teils der Fläche als Bolz- und Reitplatz – mit fest installiertem Parcour – als extensives Grünland zu be-zeichnen ist, darf bezweifelt werden. Der Erhalt von Gehölzbeständen ist per se kei-ne Ersatz- oder Ausgleichsmaßnahme. Die Fläche ist gepachtet.

Nr. 3 2,5 ha, 3-reihiger Gehölzstreifen, Extensivierung eines Gewässerrandstrei-fens, Erhalt der Gehölzbestände, Extensi-vierung der Grünlandbewirtschaftung.Der Obstwiesenteil mit ca. 30 Obstbäu-men ist suboptimal, da nur drei Bäume als vital zu bezeichnen sind.Der ca. 250 m lange und 5 m breite Grün-streifen wird vielfach massiv mit diversen privaten Ablagerungen und Einrichtungen genutzt. Der geforderte Erhalt der Gra-benvegetation kann mangels Masse nicht mehr stattfinden, denn der Graben wurde im Gegensatz zur Vorgabe praktisch voll-ständig beseitigt, und das Grünland reicht nun bis zum Straßenrand.Nr. 4 2,15 ha, Aufforstung, Anlage ei-ner Saumzone, naturnahe Gestaltung von Teichanlagen. Das Schild “Zutritt verboten“, die Umzäunung und das neue Tor zum Waldgrundstück, eine hübsche Hütte incl. Möblierung des Außenberei-ches, Altreifen, abgestellte landw. Geräte, nicht plangerechte Aufforstung, Seerosen und lediglich das Vordringen des Rohrkol-bengürtels in den Teichen lassen den Sinn dieser K-Maßnahme nicht erkennen. Auch stimmen die Planangaben nicht mit dem Umfang der geforderten Fläche überein, denn die schmale, einreihige Pflanzung u.a. mit Liguster und Spätblühender Trau-benkirsche (!) im SW entspricht nicht dem Plan. Die Saumzone ist nicht sichtbar. Pro-blematisch sind die Besitzverhältnisse über Pacht.Nr. 5 Die 0,47 ha große Obstwiese als extensives Grünland präsentiert sich ak-zeptabel, wenn auch der Pflegezustand in den letzten Jahren nachgelassen hat.

20 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Kompensationsmaßnahmen

Nr. 6 13,5 ha, Sukzession, 3-reihiger Gehölzstreifen, Kopfweiden, Extensivgrün-land, Feuchtbiotop. Der größte Teil desKatalogs stimmt, Lücken gibt es bei den3-reihigen Pflanzungen, die Kopfweiden sind wenig wüchsig. Bei den Teichen findet man Seerosen als fremde Florenelemente mit begleitender Düngung, bei dem westlich an einen Teich grenzenden kleinen Areal gepflanztes Chinaschilf. Nr. 7 Geschätzt 1 ha, Pacht, vermutlich extensives Grünland, Grünland mit Amp-fer, Pflegemanagement nicht erkennbar, an der Westseite Strohablagerung. Wegen fehlender präziser Angaben bezüglich der

Zielfunktion ist eine Bewertung schwierig. Der 20 m- Pflanzstreifen als Waldmantel gedacht und angelegt, befindet sich zwar im Eigentum der Gemeinde, die Nutzung ist aber eher privat, denn neben 3 De-ponien von Strom-Masten finden sich Hausgärten, private Lagerplätze und Grün-zonen mit eigenwilliger Pflanzung und nur wenige Abschnitte ursprünglicher Funkti-on. Nr.8 1,3 ha, Auch wenn die entspre-chenden Baugebiete noch nicht komplett sind, entspricht die ackerbauliche Nutzung mit Mais nicht den Vorgaben der K-Maß-nahme Aufforstung mit Waldmantel und Saumzone.

Naturschutz Informationen 2/2010 21

Statt extensivem Grünland - Bolz- und Reitplatz

Kompensationsmaßnahmen

Nr. 9 0,97 ha mit über 0,5 ha Wasser-fläche. Die beiden Teiche im Eigentum der Gemeinde sind wertvolle Biotope mit ver-schiedenen Randzonen.Nr. 10 1,4 ha, Grünland extensives Grünland, Teich, Birken-Kiefernwäldchen. Es wurden zwei Blänken ausgeschoben, wobei sich bei dieser Maßnahme und durch Mulchen das randliche Riesenknöte-rich-„Biotop“ ausgedehnt hat. Nr. 11 3 K-Flächen mit insgesamt >8 ha, in 3 Teilstücken:1- Kopfweidenreihe, Extensivgrünland,

5-reihige Hecken – Soll = Ist2- Extensivgrünland + Hecke, die Hecke

fehlt 3- Extensivgrünland + 420 m Kopfwei-

den, Soll = IstVon den Flächen 1-11 sind bisher nur die Nr. 2,3,5 und 6 im sog. Kataster des LK OS enthalten.3.2 Interne Flächen

innerhalb der BebauungNr. 12 1,035 ha, Das durch eine Weisß-dornhecke und einige Eschen, Eichengesäumte extensive Grünland ist kulturhis-torisch und landschaftlich von Interesse. Der Plan, ein Sträßchen durch diesenGeschützten Landschaftsbestandteil zu bauen, der über Jahre hinweg hohe Tier-besatz mit bis zu 7 Pferden und die subop-timalen Pflegetermine der Hecke lassen keine gute Bewertung zu. Nr. 13 Ca. 0,25 ha, Der vorhandene Ge-hölzstreifen ist mit der invasiven Spätblü-henden Traubenkirsche (Prunus serotina) durchsetzt, was schon lange nicht mehr „Stand der Kulturtechnik“ ist. Die Folge ist massenhaftes Aussamen dieses uner-

wünschten Neophyten. Negativ kommt hinzu das fehlende Controlling des Abla-gerns von Grünabfällen sowie die fehlende Pflege durch die erforderliche Verjüngung. Des Weiteren fällt auf, dass in Nordrich-tung über 100 m Gehölzstreifen fehlen, was ein Defizit von ca. 800 m2 ergibt.Nr. 14 4,1 ha, ca. 42.000 Werteinheiten (WE) Randliche Eingrünung 4.265, Räum-zufahrt 1.925, Sukzessionsfläche 4.200, Obstbaumwiese 3.450, extensives Grün-land 8.650, Grabenpflanzung 1.560 m2 so-wie Privat- und öffentliche Grünflächen.Die Obstwiese besteht aus 15 siechenden Krüppelbäumen, die mit diesem Typ von Biotop kaum etwas zu tun haben. Ebenso wie das anschließenden Grünland wird sie als intensive Pferdeweide intensivst ge-nutzt, was nicht der Kompensationsmaß-nahme nach Plan entspricht.Nr. 15 0,27 ha, Extensivgrünland als Obstwiese mit offenem Graben. Auf der Ausgleichsfläche für das Verrohren eines Grabens wurden 12 Obstbäume gepflanzt, deren suboptimaler Zustand dem des Wegeseitenstreifenprogramms entspricht. Wildschäden, Vergrasung und fehlender Schnitt ergeben Bonsais, die kaum eine Funktion haben. Interessant wäre es ge-wesen, hier eine bedrohte Seggenart am ehemalige Graben neu zu etablieren.

22 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Kompensationsmaßnahmen

Nr. 16 Der 10 m breite Gehölzstreifen ist kaum vorhanden und wird meist als Grün-abfall- und sonstige Deponie incl. Neben-gebäuden genutzt. Die Pflanzung der Stieleichen als Reihe ist nicht erkennbar. Nr. 17 Das Baugebiet ist zwar noch nicht komplett, was aber nichts daran ändert, dass die Obstbaumwiese mit 17 Exempla-ren fehlt. Nr. 18 Die Obstwiese auf Extensivgrün-land weist einen guten Zustand auf, auch wenn sie nicht ohne Mängel ist. Von der 3-reihigen Hecke fehlen etwa 70 %.Nr. 19 Der Pflanzstreifen umfaßt eine um 25 % schmälere Breite als im Plan vor-gesehen. Die Obstwiese ist in suboptima-

lem Zustand, da sich von 40 Bäumen 1/3 in sehr schlechtem Zustand befindet oder bereits fehlt.Nr. 20 Die Heckenstrukturen sind nicht sichtbar.Nr. 21 Die 7-reihige Hecke fehltNr. 22 Es exisitiert nur gut die Hälfte der geforderten 16 Obsthochstämme.Nr. 23 Die Bestandsaufnahme ist nicht korrekt. Dies betrifft auch die Infrastruktur einer Teilfläche. Nr. 24 Ca. 0,5ha, Streuobstwiese - Sinn-voll wäre eine Hecke als Saum gegen die Ackerfläche und eine wesentlich geringere Zahl an Obstgehölzen, die auch hier nicht gepflegt werden.

Naturschutz Informationen 2/2010 23

An Stelle von Obstbaumwiese und extensivem Grünland – Baumruinen und Intensivstweide

Kompensationsmaßnahmen

Zusammenfassende Bewertung der Kompensations-Flächen (Stand 2010)

Lfd. Nr.

Besitz * Größe haK-Fläche

Bewer-tung** Bemerkungen zu den K-Maßnahmen

1 E 8 2 Vielfältige Biotope - Ablagerung von Grünabfällen müsste schon seit langem konsequent unterbunden werden.

2 P 2,45 4 Extensives Grünland - permanenter Reit- und Bolzplatz

3 E 2,5 +0,13

3 Extensives Grünland und Obstwiese, die aber grenzwertig ist, Grünstreifen von ca. 1200 m2 teilweise private Lagerfläche,Erhalt u. Pflege des Filip.Grabens... – komplette Verrohrung

4 P 2,15 4 Aufforstung, Saumzone, naturnahe Umgestaltung der Teiche - statt dessen Zaun mit Tor, Blockhaus, Geräte, fehlender Waldmantel, Teiche mit Seerosen, Heckenverbindung fehlt

5 E 0,47 2 Obstwiese – gut, Pflegezustand hat sich verschlechtert

6 E 13,5 2 Extens. Grünland, Teiche, Kopfweiden – Großflächige K-Maßnahme mit leichten Fehlern

7 E P ca. 1,2 4 Grünland tw. entwertet; 20m-Schutzstreifen – lückig, tw. eutrophiert und massiv privat genutzt, Randpflanzung fehlt

8 P 1,3 5 Aufforstung mit Waldmantel und Saumzone à Maisfläche

9 E 0,97 1 2 Teiche mit 5.400 m2 Wasserfläche – Schilfzonen u. Weidengebüsch

10 E 1,4 3 Grünland à Extensives Grünland, 2 Blänken, Wäldchen Ausbreitung von Neophyten bei Anlage der Blänken bzw. durch Mulchen

11 ***

P

PP

4,65

1,72,7

1

31

1- Ackerà Extensivgrünland, 5-reihige Hecken, Kopfweiden Soll = Ist2- Ackerà Exensivgrünland, 5-reihige Hecke, Hecke fehlt3- Ackerà Extensivgrünland, 420 m Kopfweiden, Soll = Ist

12 E 1,04 2 Extensives heckengesäumtes Grünland - Nutzung, Pflege und Pflege-Termine über die Jahre sehr heterogen

13 E 0,25 3 Wäldchen, Schutzstreifen, Fehler bei der Gehölzauswahl (Spätblühende Traubenkirsche), keine Pflege und Kontrolle, ein Teil fehlt

14 P 2,3 4 Extensives Grünland und Obstwiese – intensivste Beweidung, Obstbäume fast nur Ruinen, Hecke lückenhaft.

15 E 0,27 3 Die 12 Obstbäume sind Ruinen, keine Pflege

16 E 4 Eichenreihe fehlt, Schutzstreifen lückig und privat genutzt

17 P 5 Baugebiet zwar noch nicht komplett, dennoch 10m-Streifen mit 17 Obstbäumen fehlt

18 E 0,130 3 RRH-Fläche als Obstwiese gut, Pflege der Obstgehölze könnte besser sein, 3-rreihige Hecken fehlen zu ca. 70 %

19 E ca.0,60 3 Hecke hat nicht die volle Breite, Obstwiese (Teilstücke) – grenzwertig, Pflege kaum erkennbar.

20 . . 3 Die ausgewiesenen Heckenstrukturen sind nicht sichtbar.

21 . . 5 7-reihige Hecke fehlt

22 P 2 Streifen Obst-Hochstämme nicht komplett

23 - - - Bestandsaufnahme nicht korrekt, Planung noch nicht umgesetzt, daher keine Bewertung

24 E 0,5 4 Obstwiese mit ca. teilweise Ausfälle

24 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Kompensationsmaßnahmen

* E = Eigentum Gemeinde, P = Pacht durch Gemeinde oder anderen Verursacher; . . = kleinere Schutzstreifen und Flächen ohne Flächen- und Besitzangabe** Bewertung:

1 – Ist = Soll2 – Leichte Mängel3 – Deutliche Mängel4 – Gravierende Mängel5 – K-Maßnahme fehlt

*** Maßnahmen (für Windkraft) einzeln gerechnet

4. Kritik und HandlungsbedarfVor der Erörterung von Details ist zu be-denken, dass das Vermeidungs- und Mini-mierungsgebot im BNatSchG verankert ist. Sollte die Verminderung des Flächenbe-darfs ernsthaft ins Auge gefasst werden, muss hier bei der Planung bereits ange-setzt werden. Kompensationsmaßnahmen sind also erst der 2. Schritt und nicht ein Automatismus, der jede Art von Planung rechtfertigen kann. Der Katalog der hier dargestellten K-Maß-nahmen ist keineswegs vollständig, zeigt aber doch auf, wie die Praxis der Aus-gleichs- und Ersatzmaßnahmen zumindest in diesem Beispielfall ist. Nach Angaben der Unteren Naturschutz-behörde des LK OS existiert ein Register der K-Maßnahmen, das aber mehr als lückenhaft ist. Denn von mindestens 13 Flächen mit rund 43 ha sind dort nur 4 mit 21 ha erfasst (Stand 2010).Ist schon das erhebliche Flächendefizit verwunderlich, so staunt man über den begleitenden Kriterienkatalog, der fast alle wichtigen Daten wie Besitzverhältnisse, Status, Ziele, Termine, Pflegeintervalle, Bewirtschaftungsauflagen u.a. vermissen lässt. Eine Erklärung für diese Art von Lückenregister lässt sich nicht finden.

Bei der Kommune gibt es bisher als Ge-samtschau weder eine Karte noch einRegister, das aber aus den Unterlagen der B-Pläne erstellt werden könnte. Es wäre dringend erforderlich, dass der LK zumin-dest die externen und die Gemeinde zu-sätzlich die internen K-Maßnahmen in einer transparenten und nachvollziehbaren Form dokumentieren würden. Zu beden-ken ist auch die Problematik, dass bei feh-lender Dokumentation eine K-Maßnahme versehentlich für weitere Planungen her-angezogen werden könnte.Was die Umsetzung der im B-Plan bzw. ökologischen Fachgutachten geforderten K-Maßnahmen angeht, so ist die Palette sehr weit. Sie reicht – äußerst rar – von konsequenter Umsetzung der Planung bis zu mangelhafter Etablierung und Fehlan-zeige. So ist extensives Grünland ganzgewiss nicht mit Bolz-, Reitplatz oder Wei-de mit einem Besatz von mehreren Pfer-den/ha gleichzusetzen. In diesem Sinne konsequent und ein Schritt weiter wäre es, vorhandene Sportanlagen oder andere kommunale Einrichtungen als K- Maßnah-men zu „verwerten“. Verwunderlich ist es auch, wenn statt extensivem Grünland oder Wald Maisflächen vorgefunden wer-den.

Naturschutz Informationen 2/2010 25

Kompensationsmaßnahmen

Eine besonders originelle Ausgestaltung einer K-Fläche liegt auf dem Gebiet einer Nachbargemeinde. Statt der Anlage eines 3-reihigen Gehölzstreifens und Entwick-lung mesophilen Grünlands von 1,9 ha fin-det man ein Wildgehege mit über 20 Stück Damwild bei intensiver Zufütterung und kompletter Umzäunung, Eingrünung tw. mit Fichten und Spätblühender Trauben-kirsche, wobei die 3-reihige Hecke fehlt.

Wenn Schutzpflanzungen (Hecken) als K- Maßnahme ausgewiesen, in der Praxis aber massiv privat für Ablagerungen, Gär-ten, Gebäude genutzt werden, so ist ein kontinuierliches Controlling geboten, was zwar problematisch sein mag, aber offen-sichtlich zwingend notwendig ist.

Auch größere Flächen mit Vertragsland-wirtschaft bedürfen der Kontrolle, wie die gefundenen Beispiele zeigen.Bemängelt werden muss die Qualität der Pläne, deren Lesbarkeit deutlich besser sein könnte. Das nicht korrekte Schreiben von Obstsorten zählt dazu ebenso wie fragwürdige, zu enge Pflanzabstände (Ha-sel, Weide, Hartriegel etc. 1 x 1,50 m) oder die mangelhafte Bestandsaufnahme. Über die weitere Bestandespflege solcher Pflanzungen nach den ersten Jahren macht man sich, wie die Praxis zeigt, of-fensichtlich wenig Gedanken. Es irritiert, wenn man für die Bewertung und Bilanzierung von landwirtschaftlichen Flächen, z.B. Mais, Wertfaktoren zwischen 0,8 bis 1,1 – nach dem Osnabrücker K-

26 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Kompensationsmaßnahmen

Schema 0,9 – für Obstbaumwiesen zwi-schen 1,1 bis 1,8 oder Hausgärten von 1,0 bis 1,5 vorfindet. Auch bei anderen Berei-chen schwanken die Zahlen z.T. erheblich.

Streuobstwiesen haben in der Öffentlich-keit einen guten Ruf, denn Politik und Ver-waltung glauben allzu gern, dass mit der Etablierung dieser Art von Biotop automa-tisch schon ein besonders gutes Werkgetan sei. In der Praxis zeigt sich meist das ganze Elend, denn sehr häufig fehlen Wildschutz, Wundpflege, vorbeugender Pflanzenschutz, Erziehungs-/Erhaltungs-schnitt, was zusammen mit der Vergra-sung zu Baumruinen in Bonsaiform führt. Steinkauz oder andere Höhlenbrüter wer-den Mühe haben, sich hier einzufinden. Die Umsetzung des Wegeseitenstreifen-Programms in der gleichen Gemeinde bie-tet genügend Anschauungsunterricht, wie solche Obstgehölze nach nur wenigen Jah-ren aussehen. Die in B-Plänen vermerkte Forderung „für die Erziehungs- und Pflege-schnitte der Obstbäume ist ein interessier-ter Landwirt oder Verband zu finden“ ist zwar nett gemeint, aber schwierig und wird bisher in der Praxis offensichtlich nicht umgesetzt.

Kritisch sind Maßnahmen auf Pachtflä-chen, besonders dann, wenn man Proble-me hat, die auf dem Papier fixierten Maßnahmen zu finden, zweckfremde pri-vate Nutzungen erfolgen oder die Umset-zung voraussichtlich nicht mehr stattfinden wird. In diesem Zusammen-hang ist von Interesse, dass z.B. vom LK Gifhorn die Empfehlung ausgesprochen

wurde, „Ausgleichsmaßnahmen nicht auf privaten Baugrundstücken vorzunehmen.“ (Nds. Heimatbund – Weisse Mappe 2009).Ein anderes Problem ist der Faktor Zeit bei der Umsetzung. Oft füllen sich Bau-, Ge-werbegebiete erst nach Jahren, so dass K- Maßnahmen erst einmal herausgeschoben werden.Dafür kann man Verständnis aufbringen, wenn Transparenz und ein klarer zeitlicher Rahmen besteht, was bisher nicht der Fall ist. Das kann aber nicht bedeuten, dass ir-gendwann nach langen Jahren mit der Realisierung der K-Maßnahme mit der hier geschilderten Qualität begonnen wird.

Es fällt auf, dass größere K-Flächen eher den Ansprüchen von Ersatz oder Ausgleich genügen als kleine Flecken. Dies sollte man vorher bedenken, wenn in Zukunft weitere K- Maßnahmen zu planen und um-zusetzen sind. Neben der Sanierung und der Herstellung rechtlich einwandfreier Verhältnisse sollte ein langfristiges Kon-zept der Vernetzung von Biotopen ernst-haft entwickelt und aktiv umgesetzt werden. Dazu würden sich Gewässer, aber auch Heckenstrukturen anbieten. Dabei ist ernsthaft zu überdenken, der ökologischen Bedeutung der Revitalisierung und Vernet-zung von Gewässern Rechnung zu tragen, indem man sie mit einem relativ hohen Wertfaktor versieht.Die Umsetzung von K-Maßnahmen erfolgt, wie die Praxis zeigt, vielfach nicht nach fachlich sinnvollen Gesichtspunkten, son-dern nach der kurzfristigen Verfügbarkeit von Flächen und/oder den mehr oder we-niger engen Beziehungen der Grund-

Naturschutz Informationen 2/2010 27

Kompensationsmaßnahmen

stückseigentümer zur Kommune. Dass da-mit nicht unbedingt die Qualität und Stabi-lität von K-Maßnahmen gefördert wird, ist offensichtlich. In diesem Zusammenhang erscheint der Vorschlag im Rahmen des ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungs-konzept), eine Koordinierungsstelle fürK-Maßnahmen zu schaffen, durchaus als sinnvoll. Dass für die Pflege der K-Maßnahmen auch finanzielle Mittel im Haushalt einge-plant werden müssen, ist selbstverständ-lich. Ein Kosten-Controlling über Pflege-maßnahmen bei K-Maßnahmen ist bei der jetzigen Praxis mit einem einzigen Titel „Unterhaltung Grünanlagen“, der sowohl die innerörtliche Anlage/Pflege wie auch externe Pflegemaßnahmen enthält und dem erstgenannten Teilbereich eindeutig die Priorität einräumt, kaum möglich. Zu fordern sind eine Trennung der Kostenstel-le in zwei Titel und eine klare, bedarfsori-entierte Zuordnung der Mittel. Damit ist zu verbinden die nüchterne Bestandsaufnah-me der K-Maßnahmen und die entspre-chende Umsetzung. Ob Ersatzzahlungen, wie sie unter be-stimmten Bedingungen möglich sind, die dargestellte Problematik mindern, bleibt

zweifelhaft, denn besonders hier wären die bisher vermissten Faktoren Transpa-renz und Controlling wichtig. Wichtig wäre nach der Bestandsaufnahme eine kritische Überprüfung, wie weiter zu verfahren ist. Dies könnte auch bedeuten, vorhandene relativ wertlose K-Flächen auf-zulösen und in neue Pools einzubringen. Nach verschiedenen Eindrücken muss lei-der die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Controlling/Monitoring von K-Maßnahmen wenig erwünscht ist. Dass die Umsetzung und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben selbstverständlich ist, scheint wenig interessant und ist nicht bewusst. Zudem gibt es nach dem Wegfall der Mit-telbehörde praktisch keine Instanz mehr mit effektiver Kontrollfunktion gegenüber Landkreis und Kommunen.

5. Zusammenfassung und FazitDie Erfassung der Kompensationsmaß-nahmen im Bereich einer Gemeinde im Landkreis Osnabrück ergab, dass in der überwiegenden Zahl der Flächen erhebli-che Defizite im gesetzlich vorgeschrie-benen Vollzug bestehen. Bei manchenB-Gebieten fehlen schlicht die K-Flächen, bei manchen ist grober Missbrauch in der

28 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Kompensationsmaßnahmen

Nutzung festzustellen oder es gibt sonsti-ge, hier geschilderte Defizite. Selten findet man die konsequente Umsetzung und Pflege der geforderten K-Maßnahmen.Insgesamt wurden 25 K-Maßnahmen, ent-sprechend einer höheren Zahl von Bauge-bieten, recherchiert. Die Bewertung der Flächen bzw. Maßnahmen erfolgte in einer Skala von 1 (Ist = Soll) bis 5 (Fehlan-zeige).

Im Ergebnis aller Maßnahmen mit einer Fläche von knapp 50 ha ergab sich ein Durchschnitt von 3,1. 3 Maßnahmen (12 %) fehlen komplett, was auch in Anbetracht nicht vollständiger Umsetzung von Baugebieten als Vollzugs-defizit zu werten ist.In weiteren 13 Fällen (52 %) müssen „deutliche bis gravierende Mängel“ festge-stellt werden, 5 K-Maßnahmen (20 %) lie-gen in der Gruppe „leichte Mängel“ und nur bei 3 Maßnahmen (12 %) decken sich Ist und Soll. Zu bedenken ist jedoch, dass eine flächenbezogene Bewertung günsti-ger ausfallen würde.

Weder die Untere Naturschutzbehörde noch die Kommune verfügen über ein komplettes und transparentes Register der K-Maßnahmen.

Kritisch sind teilweise die Besitzverhältnis-se über Pacht und das weitgehend fehlen-de Controlling.Aus dieser Situation ergeben sich als Kon-sequenzen die■ rasche Etablierung von transparenten

Registern durch Landkreis und Kommu-ne,

■ Sanierung bzw. Pflege von K-Flächen bzw. Maßnahmen,

■ Berücksichtigung der Situation durch ausreichende und zielgerichtete finan-zielle Mittel im Haushalt,

■ verstärkte Berücksichtigung von ver-netzten Strukturen (Hecken, Gewässer) und Bildung von Pools,

da nur so zusammen mit ■ konsequentem Controlling/Monitoring eine auf Dauer angelegte effiziente Um-setzung des gesetzlichen Auftrags gewähr-leistet ist. ■

Naturschutz Informationen 2/2010 29

So geht es auch: Soll = Ist, Kopfweiden und extensives Grünland

Kompensationsmaßnahmen

30 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Das botanische Tafelsilber der Stadt OsnabrückDr. Walter Bleeker

Im internationalen Jahr der Biodiversität wird viel über Biodiversität geredet, aber es wird nach wie vor viel zu wenig getan um Biodiversität überhaupt flächen-deckend zu erfassen. So haben wir es in vielen Bereichen mit einem schleichenden Verlust zu tun. Ein Vergleich der Daten aus dem Verbreitungsatlas der Farn- und Blü-tenpflanzen in Niedersachsen und Bremen (Garve 2007: Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachsen 43) mit der aktuellen Situa-tion in Stadt und Landkreis Osnabrück bringt die wenig erfreuliche Erkenntnis, dass seit 1980 eine ganze Reihe von Pflan-zenarten aus unserer Region verschwun-den sind. Als Beispiele für bekanntere Pflanzenarten, deren letzte Bestände zwi-schen 1990 und 2005 in Stadt und Land-kreis Osnabrück erloschen sind, sollen hier genannt werden: Arnika (Arnica montana, um 1995), Katzenpfötchen (Antennaria dioica, um 2000), Fettkraut (Pinguicula vulgaris, um 2007) und die Kornrade (Agrostemma githago, um 1985). Es ist zu befürchten, dass sich dieser Verlust anArten weiter fortsetzt. Wenn man dem Rückgang der Artenviel-falt ernsthaft entgegentreten will, wird es notwendig sein, den Artenschutz auf loka-ler Ebene verstärkt in den Vordergrund zu rücken. Die Botanische Arbeitsgemein-schaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück e.V. führt derzeit eine Be-standsaufnahme aller Pflanzenarten durch, die in Stadt und Landkreis Osnabrück nur noch höchstens drei Wuchsorte aufweisen. Darunter befinden sich einige Arten, deren

Bestände auch überregional von Bedeu-tung sind. Ein solches fortlaufend aktualisiertes Ka-taster könnte Grundlage gezielter Arten-schutzmaßnahmen in der Region sein. Alleine im Stadtgebiet von Osnabrück konnten im Jahr 2010 drei Arten bestätigt werden, die hier ihren letzten bekannten Wuchsort in Westniedersachsen haben.

Einer dieser Arten ist der Acker-Goldstern (Gagea villosa), eine Art, die früher auf Äckern und an Ackerrändern in und um Osnabrück recht verbreitet war. Busch-baum (1891: Flora des Regierungsbezirks Osnabrück, 2. Auflage, Verlag der Rack-horstschen Buchhandlung) gibt den Acker-Goldstern unter anderem für Osnabrück „vor dem Johannisthor, im Moorlande, und sonst“ an. Nachdem zunächst Zweifel am Fortbestand der Art in der Region bestan-den hatten, konnte die Art im Frühjahr 2010 durch Uwe Raabe, einem Experten vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen auf dem Johannisfriedhof und auf dem

Naturschutz Informationen 2/2010 31

Acker-Goldstern (Gagea villosa), Johannisfriedhof, 06.04.2010

Botanische Besonderheiten

Jüdischen Friedhof bestätigt werden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Populati-on auf die von Buschbaum erwähnten Be-stände „vor dem Johannisthore“ zurückgeht. Der Johannisfriedhof wurde 1808 außerhalb der damaligen Stadtmau-ern angelegt, der Acker-Goldstern wächst im Bereich der ältesten vorhandenen „un-gepflegten“ Gräber. Auch in anderen Re-gionen finden sich die letzten Vorkommen der Art regelmäßig auf Friedhöfen. Der Jo-hannisfriedhof ist seit 1995 nicht mehr für Beisetzungen vorgesehen und wird zum Ende des Jahres 2015 entwidmet. Für die beiden historischen Friedhöfe in Osna-brück, Johannisfriedhof und Hasefriedhof, soll ein Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet werden, bei dem auch natur-schutzfachliche Belange Berücksichtigung finden sollen. Es bestehen also gute Chan-cen, dass der letzte Wuchsort des Acker-Goldsterns auf dem Johannisfriedhof er-halten bleibt. Zwei weitere Arten, deren Bestände von überregionaler Bedeutung sind, konnten im Jahr 2010 auf den Wiesen am Rubben-bruchsee bestätigt werden. Es handelt sich um das Nordische Labkraut (Galium boreale) und Wirtgens Labkraut (Galium

wirtgenii). Die Wiesen, Erlenbrüche und Schilfbestände am Rubbenbruchsee sind die Reste eines ehemals großen Sumpfge-bietes, in dem viele seltene Arten vorka-men.

Die Anlage des Sees, sowie die Verschil-fung ehemals offener Flächen haben zum Verschwinden einer ganzen Reihe vonArten geführt, zuletzt z.B. der Echten Sumpfwurz (Epipactis palustris). Teile der Flächen haben sich jedoch in den letzten Jahren durchaus positiv entwickelt und zeichnen sich nach wie vor durch eine er-staunliche Artenvielfalt aus. Wenn es ge-lingt die Feuchtwiesen am Rubbenbruch dauerhaft in eine extensive Nutzung (zweischürige Wiese) zu überführen, be-stehen gute Chancen, die Wuchsorte der seltenen Labkrautarten zu erhalten. Die Vorkommen des Acker-Goldsterns und der beiden seltenen Labkrautarten im Stadtgebiet von Osnabrück sind nicht nur aus Sicht des Artenschutzes überaus be-deutsam. Sie sind auch Zeugen aus der Vergangenheit, deren reliktartiges Vor-kommen interessante Hintergründe über die Historie der Landschaft offen legt. ■

32 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Wirtgens Labkraut (Galium wirtgenii), Wiese am Rubbenbruchsee, 07.08.2010

Nordisches Labkraut (Galium boreale), Wiese am Rubbenbruchsee, 07.08.2010

Botanische Besonderheiten

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Der Steinbruch Bröckerweg

Holger Oldekamp

Der Steinbruch Bröckerweg wird als ca.2 ha große stadteigene Fläche seit 1956 (Abb. 1) durch den NABU Osnabrück (vor-mals DBV, Deutscher Bund für Vogel-schutz) ursprünglich primär als Vogel-schutzgehölz (26 Brutvogelarten, 117 Ge-fäßpflanzen) gepflegt und entwickelt. Das Gelände ist ein aufgelassener Steinbruch mit sehr bewegtem Relief, wie zahlreichen Böschungen, Steilkanten und Mulden (vgl. BEINEKE 1996).

Geschichtlicher HintergrundBereits 1850 tragen historische Karten die Erläuterung Steinbruch. In der Umgebung gab es landwirtschaftliche Flächen. Ein Waldstück verband die Fläche mit dem Ar-menholz. 1927 war dieses dann ver-schwunden. In den Folgejahren wurde die Gemarkung Nahne in die Stadt Osnabrück eingemeindet. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Flugabwehrstellung und als Lazarett für an Tuberkulose Erkrankten.

Der Steinbruch Bröckerweg, auch Kom-menderie-Steinbruch genannt, liegt zu-sammen mit dem nördlich gelegenen Steinbruch Ziegenbrink (Wetterwarte) mittlerweile isoliert zwischen ein- und zweigeschossigen Ein- und Mehrfamilien-häusern, Kleingartenkolonien und Gewer-beflächen. Am 3.5.1956 wurde das Gelän-de zur Einrichtung eines Vogelschutzge-hölzes auf Widerruf überlassen mit der Verpflichtung es einzuzäunen und sauber zu halten. 1958 fand die offizielle Einwei-hung statt. Der damalige Vorsitzende Syn-dicus a.D. Werft bezeichnete die Fläche bereits als „Oase in einer Wüste aus Stein und Beton“ (Osnabrücker Tageblatt vom 25.9.1958). Seit 1966 ist der Steinbruch Bröckerweg Teil des „LSG Schützenburg-Bröckerweg“.FaunaIn den Jahren 1967-78 fand durch Kuhnt, Clausmeier u.a. eine intensive ornithologi-sche Bearbeitung statt. Besonderheiten aus heutiger Sicht sind Nachtigall, Sperber, Waldkauz, Waldohreule und Waldschnep-fe. 1981 und 1983 ermittelte Armin Götte den Vogelbestand. 1996 konnte Kerstin Beineke dann 26 Brutvogelarten feststel-len. Dabei handelt es sich überwiegend um Baum-, Strauch- und Höhlenbrüter so-wie nur wenige Bodenbrüter. Es lohnt ein Vergleich mit dem Arteninventar des Bür-gerparks auf dem Gertrudenberg, einem anderen gut untersuchten Gebiet in Osna-brück. Der Untergrund ist identisch, große

Naturschutz Informationen 2/2010 33

Abb. 1: Lage des Pflegebiotops Steinbruch Bröckerweg im Südstadtbereich Osnabrücks

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

Laubwaldbereiche herrschen vor, es kom-men offene Rasenflächen und Ziergehölze vor. Zudem gibt es anders als am Bröcker-weg zahlreiche Wanderwege. Allerdings kommen hier nach unabhängigen Brutvo-gel-Untersuchungen (Kooiker & Oldekamp 1999) durchschnittlich 26-27 Brutvogelar-ten bezogen auf 13 ha Untersuchungsflä-che vor. Somit ist das Arteninventar für den Steinbruch Bröckerweg bis auf wenige Arten deckungsgleich. Eine weitere avifau-nistische Untersuchung könnte hierüber noch mehr Aufschluss geben. Bei ihren Untersuchungen 1996 konnte Kerstin Bei-neke weiterhin 17 Tagfalter-Arten und 6 Heuschreckenarten feststellen. Seit dem sind nun 14 Jahre vergangen und eine er-neute umfangreiche Karierung des Arten-bestandes wäre wünschenswert. Insbe-sondere Artengruppen wie die Fledermäu-se und die Moose sind hier noch nicht un-tersucht worden.VegetationDie Pflanzenwelt am Steinbruch Bröcker-weg besteht mittlerweile vorwiegend aus Hainbuchen- und Eschen-Schluchtwäldern. In Randbereichen, auf Kalkschuttflächen und Freistellungen wachsen wärmelie-bende Schlehengebüsche, Kahlschlagge-büsche und Ruderalfluren. Auf gemähten Flächen haben sich Mähwiesen und Halb-Trockenrasen ausgebildet, die in Stickstoff-fluren und Saumgesellschaften übergehen. Sekundärwälder, die durch natürlicheRegeneration und Sukzession auf vorher vegetationslosen Flächen entstanden, sind in Städten nicht häufig, da viele Flächen bepflanzt wurden (GILBERT 1994). In Osna-brück ist der Steinbruch Bröckerweg ne-

ben den Steinbrüchen am Westerberg ei-ner der wenigen Sekundärwaldbereiche im Innenstadtbereich. Arten der Schluchtwäl-der wie Esche, Linde und Bergahorn über-wiegen und werden erst langsam durch Hainbuche und Buche ersetzt. Insbeson-dere der Bergahorn gilt als nitrophil und weist daher in Steinbrüchen einen Un-kraut-Charakter auf (GILBERT 1994). Einige Bereiche des Steinbruchs Bröckerweg sind im Unterwuchs sehr artenarm.

Dies liegt an toxischen Stoffen, die beim Abbau der Laubstreu frei werden und den Aufwuchs anderer Arten der Kraut- und Strauchschicht hemmen.Eine botanische Besonderheit im Stadtge-biet Osnabrücks sind die im Steinbruch Bröckerweg vorkommenden Kalk-Magerra-sen bzw. Kalk-Trockenrasen (Abb. 3) von zusammen etwa 600 qm Größe (3 % der

34 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Abb. 2: Eschenaufwuchs mit artenarmem Unterholz

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

Naturschutz Informationen 2/2010 35

Abb. 3: Halb-Trockenrasen im Steinbruch Bröckerweg. Im Hintergrund Eschenaufwuchs aus den 80er Jahren. Kleines Foto: Ausschnitt aus dem Trockenrasen mit Mittlerem Klee (Trifolium medium), Früh-lings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani) und Wald-Fiederzwenke (Brachypodium sylvaticum)

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

Gesamtfläche): Es handelt sich um zwei trockene südexponierte Hänge mit flach-gründigen sehr steinigen Böden über dem anstehenden Gestein (Osnabrücker Mu-schelkalk). Die meisten Standorte trugen früher Buchenwälder, wie sie wieder an den Rändern des Steinbruchs zu finden sind. Daher handelt es sich nicht um echte Trockenrasen, sondern um durch die menschliche Pflege entstandene soge-nannte Halb-Trockenrasen auf Kalk. Diese Kalk-Trockenrasen zeichnen sich durch eine große Artenvielfalt an Kräutern und Stauden aus. Die oft lückige Pflanzende-cke bietet vom Frühjahr bis in den Herbst mit einer Fülle von Blüten den nektarsu-chenden Insekten reiche Nahrung. Die Trockenrasen sind entstanden, nachdem die Nutzung in der Nachkriegszeit aufge-

geben wurde. Es folgte eine Verbuschung und Wiederbewaldung bis auf reliktartig vorkommende Kalk-Trockenrasen, die durch gezielte Pflegeeinsätze seit Beginn der 80er Jahre offen gehalten werden. Weitere Höhenzüge mit anstehendem Mu-schelkalk sind in der Stadt vertreten, be-herbergen aber bis auf einen Steinbruch am Westerberg keine derart ausgeprägten Kalk-Trockenrasen mehr. An anderen Stel-len in der Stadt wurden die wenig ertrag-reichen Kalk-Trockenrasen durch Düngung umgewandelt, bebaut oder wiederbewal-det. Daher sind diese artenreichen Le-bensräume mit ihren vielen selten gewordenen Pflanzen und Tieren stark be-droht. Zu ihrer Erhaltung sind Pflegemaß-nahmen bzw. die Wiederaufnahme einer extensiven Nutzung notwendig. Gemein-

36 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

sam ist den Pflanzen dieser Standorte der auftretende Trockenstress durch zeitweili-ge hohe Oberflächentemperaturen von über 50°C und geringe Wasserhaltefähig-keit des Bodens. Strategien dagegen sind z.B. die Ausbildung eines weitläufigen, leistungsfähigen Wurzelsystems wie bei der Wald-Fiederzwenke (Brachypodium sylvaticum) oder von Verdunstungsschutz durch starke Behaarung, Wachsüberzüge wie bei der Frühlings-Segge (Carex cary-ophyllea) und Polsterbildung, um den Wasserverlust möglichst gering zu halten. Die Pflanzen des Kalk-Trockenrasens bilden eine besondere Pflanzengesellschaft aus, die Enzian-Zwenkenrasen genannt wird. Allerdings kommt er auf den 600 qm nur fragmentarisch vor, da z.B. der Fransen-Enzian (Gentiana ciliata) als eine der bei-den Charakterarten nicht vertreten ist. Weitere typische Arten der Kalk-Trockenra-sen sind die Aufrechte Trespe (Bromus erectus) und die Flockenblume (Centaurea scabiosa). Weitere charakterische Arten der Kalk-Magerrasen kommen vor:Frühlings-Fingerkraut, Frühlings-Segge, Mittlerer Klee, Harter Schafschwingel,Zypressen-Wolfsmilch, Tauben-Skabiose, Großer Odermenning und Schmalblättriges Rispengras. Desweiteren kommen Purgier-Lein, Kammgras und Moschus-Malve als mittlerweile selten gewordene Vertreter der Mähweiden vor. Daneben gehen die Halb-Trockenrasen nach Norden hin insüd-exponierte Saumgesellschaften über. Be-sonders zu nennen ist hier der arten- und farbenreiche Mittelklee-Odermenning-Saum (Trifolio-Agrimonietum), der eine im Bergland noch häufige thermophile (wär-

meliebende) Saumgesellschaft ist (WEBER 2003). Diese kleinwüchsige Vege-tationsform verschwindet wie die Trocken-rasen schnell durch Beschattung und Nährstoffeintrag durch Nitrophyten der Umgebung. Eine ständige Mahd und Aus-hagerung ist daher Voraussetzung, um den Arten- und Blütenreichtum zu erhal-ten. Durch die Kalk-Trockenrasen und die Mit-telklee-Odermenning-Säume kommt der Steinbruch Bröckerweg auf ein Vorkom-men von insgesamt 117 Gefäßpflanzenar-ten (vgl. BEINEKE 1996). Bezogen auf 2 ha ist dies für Innenstadtbereiche beachtlich und selbst in der offenen Feldflur der Um-gebung nicht selbstverständlich.

Pflegemaßnahmen durch den NABU Osnabrück: In den 70er Jahre fanden erste Auslich-tungen statt. Nach Rückschnitt und Ro-dungen zur Wiederansiedlung von Halb-Trockenrasen wurde in den 80er Jahren ein konkreter Pflegeplan erstellt. Seither wurde ein- bis zweimal pro Jahr gemäht. Da sich die Entwicklung der Trockenrasen verzögert hat, schlug Kerstin Beineke in ihrer Diplomarbeit aus dem Jahr 1996 vor, die Halb-Trockenrasen für einige Jahre 2-3 mal pro Jahr, dann einmalig zu mähen, um die Flächen stärker auszuhagern, d.h. Nährstoffe aus der Fläche zu entfernen. Dies wurde nicht stetig verwirklicht, so dass die Esche und der Bergahorn sehr schnell auf Freistellungen reagiert haben. Bei Störung der Vegetation besiedeln die Keimlinge schnell Lücken (GILBERT 1994) und überall am Boden wachsen nun Jung-

Naturschutz Informationen 2/2010 37

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

pflanzen, die nur durch Ausreißen oder mehrmalige Mahd zurückgedrängt werden können.

Aktuell findet eine jährliche Mahd derKalk-Trockenrasen ca. Ende Juli mit Entfer-nung des organischen Materials statt. Im etwa zwei- bis dreijährigem Rhythmus fin-det zudem eine ebenerdige Entfernung des umgebenden Gehölzaufwuchses (meist die typischen Pionierarten der Schluchtwälder: Esche und Bergahorn) zur Vermeidung von Schattenwurf und Nähr-stoffeintrag statt. Weiterhin führt der NABU regelmäßige Müll-Sammelaktio-nen durch, da aufgrund der unmittelbaren

Siedlungsnähe Plastikmüll und durch die Kleingärten Rasen- und Heckenschnitt ein-getragen werden. Ehrenamtliche Einsätze im Rahmen des Freiwilligentages der Stadt Osnabrück dienen als Umweltbildungs- und Naturschutzmaßnahme, wobei die Freiflächen durch Baumfällung erweitert werden. Insgesamt nimmt die Fläche eine Vorbildfunktion in der Stadt ein. Für die Zukunft ist eine engere Einbindung der Kindergruppe des NABU bei Pflegeeinsät-zen angedacht. ■

Literatur:BEINEKE, K. (1996):Kombination von Fachplanung und Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel eines Pflege- und Entwicklungsplanes. Diplomarbeit Fachhochschule Osnabrück.GILBERT, O.L. (1994): Städtische Ökosysteme. Neumann. Radebeul.KOOIKER, G. & H. OLDEKAMP (1999): Brutvogelbestandserfassungen durch vier verschiedene Beobachter im Bürgerpark von Osnabrück. Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens 3: 88-101.WEBER, H.E. (2003): Gebüsche, Hecken, Krautsäume. Ulmer. Stuttgart.

38 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Abb. 5: Müllsammelaktion Freiwilligentag 2009

Abb. 4: Ehrenamtlicher Arbeitseinsatz amFreiwilligentag 2009

Pflegebiotope des NABU Osnabrück Teil 3: Bröckerweg

Unsere Mitgliedsverbände stellen sich vor: Teil 6Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. (Kreisverband Osnabrück)

Tobias Demircioglu

Als gemeinnützige Organisation setzt sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik ein. Das einfache Credo lautet: Wir machen uns stark für eine umwelt- und sozialver-trägliche, sichere und gesunde Mobilität! Zukunftsfähige Verkehrspolitik ist für den VCD nicht nur auf ein einziges Verkehrs-mittel fixiert, sondern setzt auf eine intelli-gente Kombination und das sinnvolle Mit-einander aller Arten von Mobilität. Dabei arbeitet der VCD auf zwei unterschiedli-chen Ebenen: Zum einen berät er als Fach- und Lobbyverband Politik und Wirt-schaft, initiiert innovative Projekte, setzt Themen auf die Agenda und begleitetGesetzgebungsprozesse. Zum anderen vertritt der VCD als Mitglieder- und Ver-braucherverband die Interessen aller um-weltbewussten mobilen Menschen.

Verkehrspolitik mit ZukunftPolitische Entscheidungen bestimmen maßgeblich, wie sich unsere Mobilität in Zukunft entwickelt. Ob sparsame Autos, gute Angebote im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr oder Begrenzung der negativen Umweltauswirkungen des Flugverkehrs: Wenn rechtliche und steuer-liche Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden, können notwendige Entwicklun-gen beschleunigt werden. Deshalb beglei-tet der VCD politische Entscheidungspro-zesse und bringt das Know-how seiner Ex-pertinnen und Experten ein.

Doch nicht nur die Politik, sondern auch wir Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden mit.

● Nutzen wir Bus und Bahn statt das ei-gene Auto?

● Achten wir beim Autokauf auf minima-len Verbrauch und Schadstoffausstoß?

● Wägen wir ab, ob das Flugzeug das richtige Verkehrsmittel für unsere Ur-laubsreise ist?

● Integrieren wir das Fahrrad in unseren Alltag?

Naturschutz Informationen 2/2010 39

Foto: VCD/M. Gloger

VCD-Osnabrück

Viele einzelne Entscheidungen Tag für Tag bestimmen darüber mit, wie umwelt- und sozialverträglich der Verkehr verläuft. Des-halb berät der VCD umweltbewusst mobile Menschen und vertritt ihre Interessen. Was macht Verkehrspolitik zukunftsfähig? Für den VCD kommt es darauf an, dass sie nicht nur auf ein einziges Ver-kehrsmittel fixiert ist. Stattdessen muss sie auf eine intelligente Kombination und das sinnvolle Miteinander aller Arten von Fortbewegung setzen: Egal ob Fahrrad fahren, zu Fuß gehen, Straßenbahn, Bus, Bahn oder Auto fahren, alles braucht sei-nen Raum.

Seit 1986 kümmert sich der VCD um eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität. Mit seinen Projek-ten setzt er dabei thematische Schwer-punkte und bietet konkrete Lösungen:● für mehr Kundenfreundlichkeit − damit

die Bahn eine echte Alternative zum

Auto und Flugzeug werden kann: der VCD Bahntest

● damit Kinder lernen wie sie sicher und gesund unterwegs sein können: Zu Fuß zur Schule, FahrRad! Fürs Klima auf Tour! und die Fahrradberatungsstelle RADschlag:

● für mehr spritsparende und effizien-te Autos: VCD Auto-Umweltliste und Besser Autokaufen

● für das Recht auf körperliche Unver-sehrtheit im Straßenverkehr: Vision Zero - Null Verkehrstote

Aktiv werden im Kreisverband Osnabrück:Seit Ende der 1980er Jahre gibt es den Kreisverband Osnabrück des VCD. Unsere Aktiven entwickeln Projekte ("Mit Bus und Bahn ins Grüne") und führen Infostände zu verschiedenen Themen durch. Daneben geben wir Verbesserungsvorschläge an Aufgabenträger und die Politik für den re-

gionalen und überregionalen Bus- und Bahnverkehr. Des wei-teren sind wir als ständiges Mit-glied im Fahrgastbeirat Stadt- und Landkreis Osnabrück ver-treten. Wer aktiv werden möchte oder eigene Ideen ein-bringen möchte, der ist bei uns immer willkommen.

Kontakt: Tobias Demircioglu, Telefon: 0 54 01/36 42 16 oder [email protected]

40 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

VCD-Osnabrück

Ein Hotel für StareDr. Gerhard Kooiker

Stare sind Höhlenbrüter und brüten an vielen Stellen überwiegend in Nistkästen, in der Regel in lockeren oder dichten Kolo-nien. Weitere Nistplätze finden sie in na-türlichen Baumhöhlen, in Mauerlöchern und unter Dachziegeln von Gebäuden. Den Staren geht es bei uns im Siedlungs-raum schlecht. Hier haben sie in den letz-ten Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Dieses Schicksal teilen sie übrigens mit vielen Gebäudebrütern wie den Sperlingen und Schwalben, den Bachstelzen, Hausrot-schwänzen und Mauerseglern. Die Vögel finden weder genügend Nahrung noch ausreichend Bruthöhlen. Hauptursachen sind die modernen Agrarhöfe mit einer veränderten Bewirtschaftungsweise hin zu weniger Wiesen und Weiden. In den Städ-ten ist es der hohe Versiegelungsgrad und die moderne Glas- und Betonarchitektur sowie die Aufgabe der Kleintierhaltung. Es ist zu befürchten, dass der Star eines Ta-ges auf der Roten Liste stehen wird. Die negative Bestandssituation beim Star ist dem NABU schon seit Jahren bekannt. Er war daher erfreut, als der Schreiner Hermann Busch sich anbot, einen großen Starenkasten zu bauen und ihn vor dem NABU-Zentrum am Schölerberg auf einem Mast zu installieren, um damit einen klei-nen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.Hermann Busch plagt nämlich sein schlechtes Gewissen. In seiner Kinder- und Jugendzeit hat er viele Vogelnester ausgenommen und auch mit der Zwille, wie es leider früher vielfach üblich war,

Vögel beschossen. Nun möchte er, bevor er vor dem Himmelstor steht, noch etwas geradebügeln und der Vogelwelt wieder-geben, was er ihr damals an Ungemach zugefügt hat. So widmete er sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt dem Vogel-schutz und baute viele Nistkästen.

Bei diesem Starenkasten, den Schreiner Busch entworfen hat, handelt es sich um ein Meisterwerk, das in weiter Umgebung seines Gleichen sucht. Er ist rund, besitzt zwölf Nistmöglichkeiten und wird auf einen kräftigen Mast geschraubt. Ein Pro-totyp steht bei seinem Schwiegersohn inGlane, der wurde von den Staren gut an-genommen: Von zwölf Nistmöglichkeiten besetzten sie zehn. Nach diesem erfreu-

Naturschutz Informationen 2/2010 41

Vogelschutz

lichen Ergebnis stellte Hermann Busch in seiner Werkstatt in Glane ehrenamtlich drei weitere her. In jeden Starenkasten in-vestierte er etwa eine Woche Arbeitszeit. Die Bretter sponsorte der Landwirt Konrad Dorenkamp aus Glane, die Masten die Gärtnerei Sandmann und die Kupferdächer die Heizungsfirma Busdieker aus Osna-brück.Die andern beiden Starenkästen wurden auf Bauernhöfen in Westerkappeln und Hunteburg aufgestellt und zwar an Orten mit angrenzenden Weideflächen, wo für die Stare noch Nahrungsmöglichkeiten vorhanden sind. Nun hat auch das NABU-Zentrum am Schölerberg ein neues, schmuckes Aushängeschild mit hohem Wiedererkennungswert. Bleibt zu hoffen, dass auch die Stare dies erkennen und dort im kommenden Frühjahr einziehen. ■

42 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Vogelschutz

Neubaugebiet Knollstraße schnellstens ad acta legenAndreas Peters

Mit Unverständnis reagiert der NABU Os-nabrück auf die geplante Ausweisung des Neubaugebietes Knollstraße - In der Gart-lage, besser bekannt unter dem Stichwort „Eiswiesen“. Bereits 2007 hatte die Jahreshauptver-sammlung des NABU Osnabrück in einer einstimmig verabschiedeten Resolution den Stopp jeglicher Planungen gefordert.

Kommentar: Die Zufuhr von Kaltluft über die sogenann-ten Grünen Finger in die Innenstadt wird in Zukunft immer wichtiger werden. Das bezweifelt inzwischen niemand mehr. Wis-senschaftliche Untersuchungen belegen seit langem, dass wir uns zukünftig auf besonders heiße Sommer einstellen müs-sen – wie bereits in diesem Jahr erlebt. Um so wichtiger ist es angesichts dieser Erkenntnisse zu handeln. Trotz ihrer "Kes-sellage" kann sich die Stadt Osnabrück nach heißen Sommertagen durch die nächtliche Frischluftzufuhr aus der Umge-bung noch relativ gut abkühlen. Die dafür notwendigen Kaltluftschneisen sind jedoch

in den vergangenen Jahrzehnten stark verengt und Kaltluftentstehungsgebiete am Stadtrand bebaut worden. Letztes un-rühmliches Beispiel ist das Baugebiet „Nördlich Brinkhofweg“, das sich derzeit in Erschließung befindet. Eine weitere Be-schneidung ist unverantwortlich.Scheinbar ist diese Erkenntnis noch immer nicht zum Großteil der Damen und Herren Kommunalpolitiker im Rat der Stadt durch-gedrungen. Bauwilligen Bürgern stehen ausreichend Baugebiete zur Verfügung. Der Bauge-bietsnavigator auf der homepage der Stadt Osnabrück weist mit Stand vom 22.09.10 insgesamt 2.247 zu bauende Wohneinheiten in bereits bestehenden Baugebieten aus. Diese gilt es zunächst zu vermarkten und nicht ohne Not wertvolle Freiflächen in Anspruch zu nehmen.Was muss noch passieren, damit die von SPD und Grünen in diesem Zusammen-hang verspürten `Bauchschmerzen` end-lich zur Kolik werden und den Tatsachen ins Auge geblickt wird?

Naturschutz Informationen 2/2010 43

Baugebietsausweisungen in Osnabrück

Solarmodule leben längerSolarstromanlagen können 25 bis 30 Jahre lang wirtschaftlich genutzt werden

Pressemiteilung des Solarenergievereins OsnabrückDie Lebensdauer kristalliner Solarmodule beträgt nach vorliegenden Erfahrungen dreißig Jahre und länger. Darauf weist der Solarenergieverein Osnabrück (SEV) im Zusammenhang mit dem neuen Solarmo-dul-Entsorgungskonzept der Firma Hell-mann und der Bundesumweltstiftung hin.Es ist absolut richtig, die in Zukunft mehr und mehr anfallenden Module aus Solar-stromanlagen nicht nur zu entsorgen, son-dern wiederzuverwenden, sagen die Fachleute des SEV. Und weil Ressourcen schonendes Material und Energie sparen-des Recycling eine umweltrelevante Zu-kunftsaufgabe ist, ist das Engagement der Umweltstiftung und der Fa. Hellmann in diesem Bereich besonders zu begrüßen.Nicht richtig ist dagegen, dass "in 20 Jah-ren die heute installierten Solarmodule verbraucht" sind und schon entsorgt wer-den müssten, wie z. B. die Neue Osna-brücker Zeitung bei der Vorstellung des neuen Solarmodul-Entsorgungskonzepts schrieb. Im Gegenteil, sagt der SEV: Rich-tig ist, der gesetzliche Anspruch der Ein-speisevergütung für Solarstrom gelte nur zwanzig Jahre lang (plus das Jahr der In-

betriebnahme), aber danach könnten So-larmodule problemlos weiter betrieben werden, wie die Erfahrungen mit alten kristallinen Modulen zeigen. Zwar gebe es eine leichte Degradation (Minderung) der Modulleistung von ca. einem Viertelpro-zent pro Jahr, und in zwanzig Jahren wer-den sicher leistungsfähigere Module zur Verfügung stehen als heute. Aber schon in fünf Jahren werde der Solarstrom vom ei-genen Dach voraussichtlich preisgünstiger sein als der Haushaltsstrom aus dem Netz, "und dann kann man mit Solaranlagen nur noch gewinnen, auch nach Wegfall der Einspeisevergütung", erklärt Klaus Kuhn-ke, der Vorsitzende des SEV. Je nach Preis- und Gesetzeslage könne dann jeder Betreiber selbst entscheiden, ob er seine Anlage weiter nutzen möchte oder ob er sich - wie die Stadtwerke Osnabrück bei der Windkraft auf dem Piesberg - zum "Repowering" entscheidet, also zum Ersatz der alten durch eine neue Anlage.Und dann zieht Kuhnke eine überraschen-de Parallele: "Wer in Zukunft eine abge-schriebene Solaranlage weiter betreibt, kann sich sehr wohl auf Extraprofite freu-en, genau wie es heute schon die Strom-konzerne mit ihren alten Atomkraftwerken tun." Mit einem Unterschied: Solaranlagen machen keinen strahlenden Müll. "Wenn sie eines Tages wirklich ausgedient haben, können die Module problemlos entsorgt und wiederverwendet werden, wie das neue Recycling-Projekt zeigt."

44 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Solarstromanlagen

Mutiger Schritt voran - Osnabrücker Land als Stromexporteur?

Prof. Dr. Klaus Kuhnke

Mit dem Klimaschutzkonzept geht der Landkreis einen mutigen Schritt voran. Die Vollversorgung mit regenerativem Strom bis 2035 und ab dann der Export von Strom aus dem Osnabrücker Land - das sind Ziele, die aller Ehren wert, aber auch erreichbar sind, wie die zum Teil fertig ge-stellte Klimaschutzstudie heute schon er-kennen läßt. Damit leistet der Landkreis nicht nur seinen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Selbstversorgung. Die Erneuerbaren Energien Sonne und Wind, Bio- und Geo-Energie sind nicht nur bei uns wirtschaftlich, sie fördern auch die Wirtschaft selbst in unserer Region - mit den entsprechenden Arbeitsplätzen - und leisten einen Beitrag zum Frieden durch Abkoppeln von Krisenenergien wie Öl und Gas, Kohle und Kernkraft. Ein Vorgehen, das auch der Stadt Osnabrück gut zu Ge-sicht gestanden hätte. Zugegeben: Noch ist die Fotovoltaikanlage nicht auf dem Kreishaus, die Fotovoltaik-

und Biogas-Strategie nicht entwickeltund die Regenerativversorgung für die Siedlung Feldkamp nicht realisiert. Die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Maß-nahmen wurde vielfach durchgerechnet. Was dann nach Erarbeitung des Konzeptes gebraucht wird, ist Kapital. Hier bietet sich eine großartige Möglichkeit für die Stadt-werke Osnabrück, die sich ja nach eige-nem Bekunden gern außerhalb der Stadt Osnabrück für Erneuerbare Energien en-gagieren wollen: Liebe Stadtwerke, statt an der Kohle als Energieträger für die Zu-kunft (!) festzuhalten, machen Sie Ernst mit "KUK" und gehen Sie in die Vollen: Rein in das riesige Potenzial regenerativer Energien in der Region. Hier könnte sich - wenn man denn will - ein völlig neues Feld öffnen für eine fruchtbare, nachhaltige und zukunftsfähi-ge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Osnabrück.

Naturschutz Informationen 2/2010 45

Klimaschutzkonzept

„Regengarten“-Sommerfest der BUND Kreisgruppe Osnabrück am 08.08.2010

Ursula Feldmann

Am Sonntag dem 8. August wurde von der BUND-Kreisgruppe ein Gartenfest auf dem Gertrudenberg veranstaltet. Trotz des Re-gens kamen viele gutgelaunte Interessier-te und Freunde der BUND-Gruppe, um sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen. Mit Regenschirmen ausgestattet, konnte man danach mit oder ohne Anlei-tung durch die vielfältige Anlage spazieren und sich Anregungen für den eigenen Gar-ten holen.

An diesem Nachmittag wurden ebenfalls die Gewinner des Wettbewerbs:„Schmetterlingsfreundlicher Garten“bekannt gegeben. Gartenbesitzer, die einen insektenfreundlichen Garten ange-legt haben, der besonders von Schmetter-

lingen gut besucht wird, konnten sich im Laufe dieses Jahres beim BUND melden. Eine Jury besuchte daraufhin die Bewerber zu Hause und traf anschließend die Wahl. Drei Preise wurden schließlich vergeben. Eine Familie konnte ihren Preis, einen Bü-chergutschein im Wert von 50 €, sogleich an diesem Tag in Empfang nehmen.

46 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Besucher werden durch den Naturgarten geführt

Zitronenfalter in einem schmetterlingsfreundlichen Garten

BUND-Gartenfest

Der BUND Garten ist bereits seit 22 Jahren im Besitz der BUND Gruppe und läuft un-ter dem Motto „Gartenwerkstatt“. Unter Anleitung von Prof. Christoph Repenthin führen Mitglieder des Vereins Versuche zu naturnahem Gärtnern durch. Auf Wunsch kann auch ein Beet eigenständig bewirt-schaftet werden.

Der ca. 2600 qm große Garten bietetneben Gemüse- und Staudenbeeten auch Platz für Wildkräuterwiesen, Obstbaum-wiese und einem verwilderten Wald. Um die Artenvielfalt im Garten zu fördern, wird auf extensive Pflege der Flächen ohneMaschineneinsatz und Pestizide besonders Wert gelegt. Für die Beete wird nur Kompost, Stein-mehl und Algenkalk verwendet und offene Bodenflächen mit Rohkompost gemulcht. Der Einsatz von Torf ist aus Gründen des Moorschutzes nicht erlaubt.Einmal pro Woche kommt eine Kindergar-tengruppe in den Garten, um z.B. bei der Kartoffel- oder Apfelernte zu helfen.

Interessierte und Gruppen können den Garten nach Absprache besuchen.

Anmeldung unter Tel. 0541/2003977

(alle Fotos von U. Feldmann)■

Naturschutz Informationen 2/2010 47

Vorsitzender Josef Hugenberg überreicht Familie Niemann ihren Gewinn

BUND-Gartenfest

Der Piesberger TraumpfadProf. Dr. Jutta Wermke

Es gibt ihn seit 2005. Vom LechtingerGrubenweg aus führt er vorbei an der Lechtinger Aussichtsplattform den Berg hinauf zur Felsrippe. Gusseiserne Guckkäs-ten säumen den Weg, rahmen ein Stück Landschaft oder ein Detail in der Nähe ein und empfehlen es der aufmerksamenBetrachtung des Spaziergängers. Auch An-regung für ungewöhnliche Sichtweisen er-hält er durch die Texte, die in den Kästen ausliegen.Im Lauf der Jahre gab es dort Märchen und Rätsel, Geschichten und Gedichte, Nachdenkliches und Lustiges zu lesen. Oft ist die Rede von den Piesanern, den Ur-einwohnern am Piesberg, und viel von Steinen und Geröll.

Steine

Groß, unbeweglich und stumm.So liegen sie da.Einfach Steine!

Und doch … Sie verbergen, was einst lebendig war.Erzählen Geschichten.Erinnern.Sprechende Steine.

(Ulrike Spreckelmeyer)

Die Texte stammen von Schülerinnen und Schülern, Studierenden und anderen Men-schen. Die Konzeption des Weges ist ineinem meiner Seminare zur Deutsch-

lehrerausbildung an der Universität Osna-brück entstanden. Das Ziel war, Umwelt-erziehung und Ästhetische Erziehung zu verbinden. Der Grundgedanke: Was man schützen soll, muss man kennenlernen, genau wahrnehmen, sich vertraut ma-chen. Verschiedene Wege führen dorthin. Naturkundliche Projekte, aber auch litera-rische. Einen Text zu schreiben oder zulesen, der sich die Umwelt durch die Ver-bindung von genauer Wahrnehmung mit fantasievollen Vorstellungen aneignet, ist eine gute Ausgangsbasis für persönliches Interesse, vielleicht sogar für Einsicht und Engagement.

Vergangenesfolgt

Vergangenemfolgt

Vergangenem folgt

Vergangenem

(Anna Kaput)

48 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Literatur und Natur

Die Wahrnehmung muss aber nicht nur über die Augen gehen. Auch Hörspazier-gänge, die den besonderen Klängen und Geräuschen des Piesbergs folgen, hat es gegeben. In diesem Jahr (2010) steht der Traumpfad unter dem Motto „Klangströ-me“. Gemeint ist die Geräuschkulisse der Stadt, die wir auf diesem Weg hörbar ma-chen wollen. Die Texte stammen aus dem Schülerwettbewerb „osna-sound“ (2008). Es sind Schilderungen aus der gegenwärti-gen Alltagsroutine, Berichte aus dem Jahr 3000 und Krimis. Stadtklänge und -ge-räusche schlagen ein wichtiges Thema des Umweltschutzes an und geben Anlass zum Nachdenken oder einfach nur zum Hören, Horchen und Lauschen.Der Weg dauert 1,5 bis 2 Stunden, je nachdem wie man geht. Eine Möglichkeit führt vom Parkplatz am Grubenweg in Lechtingen aus zur Felsrippe. Die Alterna-tive für Bergsteiger: Sie können vom Pies-berger Gesellschaftshaus (Glückaufstr.1, 49090 Osnabrück) aus über die 300 Stu-fen des Südstiegs die Felsrippe erklimmen.

Zu jeder Jahreszeit findet ein geführter Spaziergang statt. Der nächste Termin ist am 12.Dezember 2010 von 14 bis 16 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz Grubenweg.Anmeldung unter: 0541/1218888 [email protected]

Einsam, verlassenzwanzig rechte Winkel,eingesperrt in ihrer Geometrie,die davon träumen,wachsen zu könnenwie die Ästein alle Richtungen.

(Anke Südmersen)

Naturschutz Informationen 2/2010 49

Literatur und Natur

Kohle ist KohleProf. Dr. Klaus Kuhnke

Der Kohlendioxidausstoß des Osnabrücker Asphaltwerkes ist gewaltig gestiegen. Der Grund: Erdgas ist teurer als Braunkohle. Wie sie sich alle aufregen! Da feuert das Asphaltwerk schon seit drei Jahren mit Kohle, jetzt kommt es raus, und nun heißt es: "Das hätte nie genehmigt werden dür-fen!", "Klimakiller Kohle: Inakzeptabel!" usw. Wo waren denn all diese Stimmen, als die Stadtwerke Osnabrück den Einstieg in die eigene Stromerzeugung mit Kohle geplant haben? Schon im Jahre 2004 und genau so still und leise übrigens. Auch dieses ungleich schwerer wiegende Enga-gement, weil viel umfangreicher und un-gleich klimaschädlicher, wäre vielleicht bis heute nicht bekannt geworden, wenn es die Osnabrücker Klimaallianz nicht ans Licht gebracht hätte. Kohle ist Kohle, könnte man sagen. Aber die Braunkoh-lenfeuerung im Asphaltwerk und dasKohlekraft-Engagement der Stadtwerke unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt: Beim Asphaltwerk liegt das Kind schon im Brunnen; die Genehmigung ist da. Der Kessel steht und die Feuerung

läuft. Hier wird ohne Rücksicht auf das Kli-ma weitergefeuert, solange die Firma dies wünscht. Bei den Stadtwerken dagegen ist noch alles offen: Hier wurden bis jetzt nur Finanzbeteiligungen beschlossen und ein paar Planungs-Vorleistungen erbracht. Hier ist ein Ausstieg sehr wohl möglich - bei geringsten Verlusten. Hier kann die Stadt Osnabrück dem Stadtwerke-Vor-stand noch in den Arm fallen, dem der Kli-maschutz im Wesentlichen egal ist: Im Kleinen gibt er gern mal zehn Millionen für den Wind am Piesberg aus, aber was ist das schon gegen (geschätzte) 80 Millionen für die Kohlekraft? Und noch ein Unter-schied: Der Asphalt-Ofen hält vielleicht zwanzig Jahre, drei Jahre läuft er schon, dann ist er irgendwann hinüber, und sehr bald werden wir ohnehin weniger Asphalt brauchen. Ein Kohlekraftwerk dagegen hält gern so etwa 40 Jahre, und seine Ei-gentümer werden in dieser Zeit seine Stromproduktion mit Klauen und Zähnen verteidigen und seine Ablösung durch Er-nenerbare Energien zu verhindern suchen, wo sie nur können - genau wie heute die Eigner der Atomkraftwerke. Die Braunkoh-lefeuerung im Asphaltwerk ist verschmerz-bar, wenn wir sie denn nicht ändern können, und heilbar. Aber der Neubau von Kohlekraftwerken auch durch unsere Os-nabrücker Stadtwerke wird den Klima-schutz bei uns um 30 - 40 Jahre zurückwerfen, und wer in dieser Stadt will das verantworten?

50 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Klimakiller - Kohle

Moorbahnfahrt und Exkursion zu den fleischfressenden PflanzenTobias Demircioglu

Der NABU (Naturschutzbund) Georgsmari-enhütte veranstaltete am 3. Juli 2010 eine Ferienpassaktion für Kinder aus Georgs-marienhütte in den Landkreis Vechta. Mit der NordWestBahn ging es nach Gol-denstedt am Rande des Goldenstedter Moores. Am „Naturschutz-Informations-zentrum Goldenstedter Moor e.V. (NIZ) standen Moorbahnfahrt, Exkursion zu den seltenen Tieren und Pflanzen des Moores, Besichtigung des Moortunnels und Labor-untersuchung von Torf auf dem vielfälti-gen Programm. Dem Tagesausflug sind sechs Kinder aus Georgsmarienhütte gefolgt. „Dumm ist nur, dass am Anfang der Woche sich noch 11 Kinder angemeldet hatten und wohl

aufgrund des WM-Spiels Ende der Woche die Gruppe auf sechs geschrumpft ist,“ beklagt sich ein wenig Organisator Tobias Demircioglu vom NABU. Tobias Demircioglu: „Aber dafür hat es diese kleine Gruppe der wissbegierigen Ferienpasskinder trotz Gluthitze in sich ge-habt!“Im Goldenstedter Moor angekommen empfing die Ausflügler sofort „Heidi“ vom Naturschutz-Informationszentrum um die Kids über den Tag zu begleiten. Als erste Aktion war die Moorbahnfahrt geplant. Über Schmalspurschienen, die mehr un-gleich durch das Moor verliefen ging die Fahrt durch das Moor und die Teilnehmer wurden von Heidi über die wichtigsten

Naturschutz Informationen 2/2010 51

Das Goldenstedter Moor

NABU-Ferienpassaktion

Pflanzen des Moores wie Wollgräser, Torf-moose, Moosbeere und Glockenheide auf-geklärt. Unzählige Moorlibellen begleiteten die Gruppe während der Moorbahnfahrt genauso wie die „blutsüchtigen“ Regen- und Goldaugenregenbremsen. Nach der gut 1 ½ stündigen Moorbahn-fahrt war dann Mittagspause und Abküh-lung angesagt. Nach der Mittagspause ging es auf Exkursion durch das Goldens-tedter Moor. Auf den Bohlenwegen gab es an mehreren Stellen die fleischfressende Pflanze mit Namen „Sonnentau“ zu entde-cken. Abkühlung erhielten die Ferienpass-kinder dann im Moortunnel. Etwas schaurig war es schon, als die Kinder Bil-der von entdeckten Moorleichen und die Jacke eines im frühen 20. Jahrhundert ge-storbenen und im Moor beerdigten Hau-

sierers anschauen konnten. Gut erhalten dabei Haarreste, Knöpfe und Münzen. Nach dem Moortunnel ging es in das La-bor um dort unter Mikroskopen Torfstücke nach Pflanzen zu untersuchen. Schnell entdeckten die Ferienpasskinder Reste von Wollgräsern, Heide und Torfmoosen. Die gefundenen Pflanzen konnten die Kinder dann noch zur Erinnerung auf einem vor-gefertigten Papier aufkleben. Während der Rückfahrt mit dem Zughaben sich die Ferienpasskinder noch an einem Moor-Quiz beteiligt, wo alles Wichti-ge über die Tiere und Pflanzen und die Schutzbedürftigkeit der Moore abgefragt wurde. Mit tollen Eindrücken und Erlebnissen über die Faszination Moor kehrten die Ferien-passkinder zurück nach Hause. ■

52 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

NABU-Ferienpassaktion

Ankündigung: Das Gastvogelbuch

"Die Gastvögel der Stadt Osnabrück und angrenzender Gebiete - Jahre 1870 bis 2008" von Dr. Gerhard Kooiker

Josef Hegge

Den Zustand der Natur zu dokumentieren gehört zu den wichtigsten Aufgaben des amtlichen Naturschutzes, aber auch der ehrenamtlich tätigen Naturfreunde von heute. Vögel stellen dabei die besten Indi-katoren dar. Sie geben Auskunft darüber, welche Lebensqualität ein Lebensraumihnen bietet - und damit auch vielen ande-ren Lebewesen, nicht zuletzt uns Men-schen.

"Die Gastvögel der Stadt Osnabrück und angrenzender Gebiete" ist die Ergänzung zu dem im Jahre 2005 erschienenen "Brut-vogelatlas Stadt Osnabrück". In dem Gast-vogelbuch werden rund 150 Vogelarten bearbeitet, die im Zeitraum von etwa 1870 bis 2008 (2009) mindestens einmal im Ge-biet als Durchzügler oder Gäste beobach-tet worden sind. Eingeschlossen sind die fünf Arten, die Osnabrück nach 2004 als Brutvögel besiedelt haben (Austernfischer, Mittelspecht, Nilgans, Wanderfalke, Weiß-storch).

Neben der Stadtfläche von Osnabrück er-streckt sich das Bearbeitungsgebiet auch über die Nachbargemeinden Wallenhorst, Belm, Bissendorf, Georgsmarienhütte und Hasbergen.

Das Gastvogelbuch basiert zum einen auf einer umfangreichen Literaturrecherche

der avifaunistischen Publikationen aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück von 1889 bis 2009 und zum anderen aufden Sammelberichten der Mitteilungshefte SAXICOLA (1.10.1988-31.10.2006) und NATURSCHUTZ-INFORMATIONEN (1984-2007). Ebenfalls wurden die umfangrei-chen vogelkundlichen Datensammlungen aus zwei Archiven (NABU- und DGN-Datenbank) sowie die Beobachtungen des Autors ausgewertet. Das Vorwort schrieb der bekannte Ornithologe Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann und die beeindrucken-den Fotos lieferte der Naturfotograf Bern-hard Volmer.

Trotz Bemühens um Aktualität hat es gut vier Jahre gedauert, bis der Autor das Ma-nuskript abschließen konnte (2007-2010). Dieses Gastvogelbuch wird ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement entste-hen. Es ist geplant, dieses Werk im Eigen-verlag im Dezember 2010 noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft herauszubringen. Es umfasst ca. 200 Seiten, enthält ca. 100 farbige Abbildungen, zahlreiche Grafiken und einige Tabellen. Der Verkaufspreis beträgt 19,80 Euro. ■

Naturschutz Informationen 2/2010 53

Das Gastvogelbuch

Bohmte ist „Regenerativste Kommune 2009“ des Osnabrücker Landes

-Zweidrittel im Stromsektor sind geschafftAndré Gehrke, Johannes Bartelt

Mit einem Zuwachs von 10,5 % hat die Gemeinde Bohmte im vergangenen Jahr die höchste Steigerung an Stromerzeu-gungsanlagen aus Erneuerbaren Energien im Osnabrücker Land erzielt. In Bohmte waren zum 31.12.2009: 7 Windkraft-, 12 Biogas- und 98 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von über 18,4 Mega-watt am Netz.

Für die Gemeinde Bohmte nahm der stell-vertretende Bürgermeister Marcus Unger die Auszeichnung "Regenerativste Kom-mune 2009" entgegen. Die jährliche Un-tersuchung wird vom Bundesverband Windenergie Regionalverband Teutoburger Wald/Wiehengebirge, Solarenergieverein Osnabrück sowie Bündnis 90/Grüne getra-gen. Bürgermeister Marcus Unger stellte in seiner Ansprache den Start der Bürgerge-nossenschaft "Bioenergie Bohmte" vor, die vor allem kommunale Dächer für die Pho-tovoltaik erschließen soll.

Nach Auswertung der Daten der Strom-netzbetreiber werden zurzeit rund 18 % des Elektrizitätsbedarfs im Osnabrücker Land durch Erneuerbare Energien abge-deckt. Dies bedeutet eine Steigerung um mehr als einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtleistung im Osna-brücker Land stieg im letzten Jahr um 34 Megawatt auf fast 278 Megawatt. Gemes-sen am jährlichen Bundesdurchschnitts-

verbrauch je Einwohner bzw. Einwohnerin wird in der Samtgemeinde Neuenkirchen mit einer Quote von über 110 % bereits über den örtlichen Bedarf produziert. Während die Windkraft in der Region Os-nabrück bei 190.000 Kilowatt (kW) sta-gnierte, aber weiterhin den größten Anteil an den Erneuerbaren hat, boomte die Photovoltaik entsprechend der bundeswei-ten Steigerung um 60% auf 3.165 Anla-gen mit insgesamt 52.190 kW. An dritter Stelle bleibt Biogas mit jetzt 79 Anlagen und 29.045 kW.

"Die Menschen sollen etwas davon haben", so beschrieb Kreisumweltvorstand Dr. Wilfried Wilkens die Ziele des Landkrei-ses in Richtung 100 % Erneuerbare. Der Leiter der Osnabrücker Umweltverwaltung Detlef Gerdts nannte für die Stadt Osna-brück als Vorhaben im laufenden Jahr die Überschreitung von 5.000 kW Photovoltaik und die Realisierung von drei 2.000-kW-Windkraftanlagen auf dem Piesberg.

Während Otto Wetzig für die Osnabrücker Energiegenossenschaft n-werk über die Planung weiterer Photovoltaik-Projekte be-richtete, sprach sich Martin Hardick dafür aus, weitere Windkraftstandorte im Land-kreis zukünftig individuell zu prüfen. Über die weltweite Nachfrage nach Biogas "von Chile bis China" berichtete Dagmar Schwe-fer für die Meller Firma BioConstruct.

54 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Regenerative Energie

Ergebnisschlaglichter Die Gesamtleistung der Anlagen zur

Erzeugung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen in Land-kreis und Stadt Osnabrück stieg von 2008 bis Ende 2009 von 244.211 kW auf 278.000 kW.

Regional betrachtet sind somit für je-den Einwohner/jede Einwohnerin rund ein halbes Kilowatt regenerative Kraftwerksleistung installiert.

Die Leistung der Sonnenstromkraft-werke erhöhte sich um mehr als das Doppelte auf über 52 Megawatt (MW). Rund 1.150 Anlagen kamen hinzu. Die durchschnittliche Leistung der in 2009 errichteten Solarkraftwer-ke beträgt rund 25 Kilowatt.

Auch der Ausbau beim Biogas ging weiter, es wurden 17 neue Anlagen errichtet. Insgesamt bestehen 79 Bio-gasanlagen mit einer Leistung von 29.046 kW. Die Steigerung beträgt rund 4.400 kW. Die durchschnittliche Leistung der in 2009 errichteten Bio-gasanlagen beträgt rund 260 Kilo-watt.

Die „Regenerativste Kommune 2006“ Neuenkirchen produziert über das Jahr gemittelt deutlich über ihren ei-genen Gesamtelektrizitätsbedarf hin-aus und ist auch ganzheitlich betrachtet Stromexporteur.

Die „Regenerativste Kommune 2009“ Bohmte erzeugt jetzt fast Zweidrittel ihres Gesamtelektrizitätsbedarfes in der Gemeinde vor Ort. Die Hälfte schaffen: Bersenbrück, Fürstenau und

Ostercappeln. Diese Kommunen ha-ben beste Chancen in wenigen Jahren im Stromsektor zu 100 % erneuerbar zu sein!

Aus der langjährigen Schlußlichtdrei-ergruppe „unter 1 %“ (Bad Rothenfel-de, Hagen, Bissendorf) konnte sich erfreulicherweise die Gemeinde Bis-sendorf lösen. Mit einem guten Wachstum in 2009 und Platz 5 be-trägt der Regenerativstromanteil zur-zeit fast 3 % und die Großstadt Osnabrück konnte von Platz 19 ver-drängt werden.

In Osnabrück stagnierte über den Zeitraum 2008/2009 die Strompro-duktion aus erneuerbaren Energien. Die negative Entwicklung in 2008, durch die Stilllegung von Deponiegas-kapazität, konnte in 2009 durch Son-nenstromwachstum so gerade ausgeglichen werden. Das Windkraft-neubauvorhaben Piesberg wurde 2009 noch nicht verwirklicht. Mit der Umsetzung in 2010 wird aber ein er-kennbarer Fortschritt eintreten.

Am Ende der Tabelle mit unter 1 % Anteil Erneuerbare Energien am Strombedarf befinden sich jetzt schon traditionell Bad Rothenfelde undHagen. Wann werden diese Gemein-den die 1%-Hürde nehmen? DieInitiatorengruppe „Regenerativste Kommune“ hofft hier auf größere Energiewendeaktivitäten in 2010 (oder 2011!) und das Überspringen der 1%-Marke.

Naturschutz Informationen 2/2010 55

Regenerative Energie

Rangliste

Rang

Gemeinde,

Stadt,

Samtgemeinde (Sg.)

Anteil von Erneu-erbaren Energien am durchschnitt-lichen Gesamt-strombedarf je Einwohner/in [%], Stichtag 31.12.2009

Gemeinde,

Stadt,

Samtgemeinde (Sg.)

Steigerung des Anteils von Erneuerbaren Energien am durchschnittlichen Gesamtstrombedarf je Einwohner/in in 2009 gegenüber 2008 [%]

1 Sg. Neuenkirchen 111,7 Bohmte 10,522 Bohmte 65,1 Glandorf 6,713 Sg. Bersenbrück 52,6 Sg. Bersenbrück 2,724 Ostercappeln 49,7 Melle 2,675 Sg. Fürstenau 49,3 Bissendorf 2,376 Sg. Artland 44,8 Bramsche 2,317 Glandorf 27,2 Sg Fürstenau 2,288 Bramsche 24,3 Ostercappeln 1,829 Melle 24,0 Hilter 1,28

10 Bad Iburg 16,1 Bad Iburg 1,2711 Bad Essen 14,9 Sg. Neuenkirchen 1,1912 Dissen 10,2 Sg. Artland 0,9713 Bad Laer 7,9 Bad Essen 0,8714 Hilter 6,9 Bad Laer 0,8015 Hasbergen 4,5 Wallenhorst 0,6116 Belm 4,3 Belm 0,5917 Georgsmarienhütte 4,0 Georgsmarienhütte 0,4218 Wallenhorst 3,6 Dissen 0,3519 Bissendorf 2,9 Hagen 0,3120 Osnabrück 2,8 Hasbergen 0,1621 Hagen 0,7 Osnabrück 0,1422 Bad Rothenfelde 0,3 Bad Rothenfelde 0,08∅ Region Osnabrück 18,0 Region Osnabrück 1,32

GrundlagenGrundlage der Rangliste sind die Nennleis-tungen der Wind-, Sonnenstrom-, und Wasserkraftwerke sowie der Stromgewin-nung aus Bio-, Deponie- und Klärgas so-wie Pflanzenöl. Aus den erfassten

Anlagenleistungen in den Kommunenwurde mit Hilfe vorsichtig angesetzterErfahrungswerte der durchschnittliche Jahresenergieertrag je Kilowatt (kW) in-stallierter Leistung aus der jeweiligen

56 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Regenerative Energie

Stromgewinnungsart geschätzt (bei vor-aussichtlich guter Annäherung an den wahren Wert). Diese Regenerativstrom-menge wurde auf die jeweilige Bevölke-rung der Gemeinde bzw. Stadt gleichmäßig verteilt und in Relation zum durchschnittlichen Prokopfanteil an der deutschen Gesamtstromerzeugung gesetzt (rund 580 Terrawattstunden / rund 82,5 Millionen Menschen ≈ 7.030 Kilowattstun-den (kWh) je Mensch). Für die Region Os-nabrück wurde der Prokopfstrombedarf abgerundet und trotz der sich 2009 aus-wirkenden Wirtschaftskrise wegen der langfristigen Vergleichbarkeit, wie in den Vorjahren, auf 6.500 kWh festgelegt.● Windkraftertrag:

1.633 kWh / kW / Jahr● Sonnenstromertrag:

900 kWh / kW (Wechselrichter) / Jahr (Änderung: Vorjahr 850 kWh/kWp)

● Biogasverstromung: 7.500 Volllaststunden / kW / Jahr

● Klär- und Deponiegasverstromung: 4.250 Volllaststunden / kW / Jahr

● Pflanzenöl-BHKW: 8.500 Volllastsunden / kW / Jahr

● Wasserkraft: 2.160 Volllaststunden / kW / Jahr

Die einzelnen Zahlen aus allen Städten und Gemeinden befinden sich im Internet unter www.gruene-os-land.de.

Wer Anlagendaten aus der Region Osna-brück melden, gegebenenfalls Energieer-träge oder Verbräuche angeben oder andere interessante Informationen mittei-len möchte, kann sich gerne wenden an: Johannes Bartelt, Tel.: 0541/28104 + 0170/6917390 oder André Gehrke [email protected]. ■

Naturschutz Informationen 2/2010 57

Regenerative Energie

Das Streuobstprojekt des BUND-OsnabrückStreuobst - Nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich!

Ursula Feldmann

Seit mittlerweile 19 Jahren führt der BUND Osnabrück alljährlich eine ApfelsaftMost-aktion durch, um auf diesem Weg denErhalt von aus Naturschutzsicht wichtigen Streuobstwiesen zu fördern. Hierbei arbei-tet die BUND Kreisgruppe eng mit der Mosterei Lammersiek zusammen.Durch die alljährlichen Most-Aktionen im Herbst sollen gezielt Streuobstwiesen ge-fördert werden, indem die Besitzer die Möglichkeit bekommen, ihr Obst für einen fairen Preis abzugeben oder in Form von Apfelsaft wieder mitzu-nehmen. Hierzu stellt die Firma Lammersiek ihre Mosterei für ein Wochenen-de dem BUND zur Verfü-gung. Es werden nur Äpfel nach bestimmten Kriterien, die der BUND aufgestellt hat, angenommen. An dieser Stelle sollen diese Kriterien und die Anforde-rungen von Seiten derMosterei an die Streuobst-wiesenbesitzer und diejeni-gen, die es in Zukunft werden wollen, nochmals weitergegeben werden.Das Interesse an Lohnmost ist übrigens in den letzten Jahren gestiegen, wahr-scheinlich auch, weil es eine Möglichkeit bietet et-

was Geld durch Pflege und den Besitz von Obstbäumen zu verdienen. Will man aber eine gute Ernte haben, macht das allerdings auch Arbeit. So soll-ten nicht nur im Herbst die Äpfel gesam-melt, sondern auch die Bäume sorgsam gepflegt werden. Wichtig hierbei ist:● sachgemäßer, regelmäßiger Obstbaum-

schnitt: das zeigt sich in diesem Jahr besonders durch groß gewachsenes

Obst trotz der großen sommerlichen Trocken-heit.

● entfernen des nicht ver-wertbaren, frühen, faulen Fallobstes, wenn es unter dem Baum verfault: die die Äpfel zersetzenden Nematoden gehen ins Erdreich, schädigen das Wurzelwerk und bilden die Grundlage für den Wurmbefall im nächsten Jahr.

● Ausgewogene organische Düngung mit Mist oder Kompost direkt im stammnahen Wurzelbe-reich.

● der Schutz vor Wühlmäu-sen, Rehen, Hasen etc. ist ein unbedingtes Muss, be-sonders wenn es sich um Neuanpflanzungen han-delt.

58 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Streuobst

● Anpflanzung vieler verschiedener standortgerechter Apfelsorten, damit in jedem Jahr eine Ernte stattfinden kann. Totalausfall findet vor allem bei zu ein-seitiger Bepflanzung statt.

So macht das herbstliche Obstsammeln viel Freude, wenn die Äpfel groß, frisch und gesund sind. Für die anschließende Vermostung gilt dieses natürlich auch. Die BUND Kreisgruppe Osnabrück hat deshalb folgende Qualitätskriterien für die angelie-ferten Streuobstwiesenäpfel aufgestellt:● An und auf die Obstbäume dürfen we-

der Pestizide noch Kunstdünger!● Nur frisch aufgesammeltes sauberes

Fallobst oder gepflücktes reifes Obst liefern!

● Lange gelagerte Äpfel, die schon Faul-stellen aufweisen, können nicht ange-nommen werden, da man aus faulem Obst keinen Saft machen kann.

Nach der Anlieferung wird der Apfelsaft nach der Vermostung am nächsten Tag bei der Mosterei verkauft (in diesem Jahr war dies am 9. Oktober).

Bleibt Apfelsaft übrig, wird dieser von der BUND Kreisgruppe Osnabrück zum Kauf angeboten. Das Geld geht zum größten Teil an die Apfellieferanten und an die Mosterei. Der Rest fließt in Aktionen und Projekte zum Thema Streuobstwiesen. So wird in diesem Herbst (23.10.) in Bad Es-sen an der Wierau eine Streuobstwiese neu gepflanzt. Wer an der Pflanzaktion teilnehmen möchte, kann sich gerne in der Geschäftsstelle melden.

Die Ernte von eigenem Obst bietet den Vorteil, dass das Obst frisch ist und nur gesundes Obst verwendet wird. Wenn Sie durch Ihre Obstwiesen den Pflanzen, Tieren und natürlich auchMenschen einen naturnahen Lebensraum bieten möchten, gibt es weitere Möglich-keiten, auf einer Obstwiese Strukturen anzubieten: nährstoffarme Wiese, Steinle-sehaufen, Wildbienenstand, Hecke, Tot-holzhaufen und vieles mehr. Infos darüber gibt es im Naturschutzzentrum.

Die Obstverarbeiter, wie die Firma Lammersiek in Bad Essen, sehen in Ih-rem Zuspruch und dem Genuss von wohlschme-ckenden – naturbelasse-nen Säften eine dankbare Aufgabe uns von Jahrzu Jahr mit gesundenregionalen Produkten zu versorgen. Dazu noch in der geschmacksneutralen Mehrwegpfandflasche aus Glas.

Naturschutz Informationen 2/2010 59

Streuobst

Vor jeder Ernte stellen wir uns allerdings die Frage, wie das Obst wird und welche Menge wohl angeliefert wird. Das ist im-mer wieder spannend und sehr ungewiss.

Natürlich spielt auch das Wetter bei wech-selnden Erntemengen eine große Rolle. So stellt der BUND große Schwankungen fest, die in den zurückliegenden Jahren zwi-schen 3 und 22 Tonnen lagen! Darauf ha-ben wir uns eingestellt, hoffen aber, dass Sie durch Neuanpflanzungen und gute Pflege der bestehenden Bäume die Ernte positiv mit gestalten.

Bei Fragen und Anregungen, auch zuFörderungen von Neuanpflanzungen, steht Ihnen die Mosterei Lammersiek in BadEssen unter Tel. 05 4 72/12 30 und dieBUND-Kreisgruppe Osnabrück unter Tel. 05 41/2 00 39 77 gern zur Verfügung. ■

60 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Obstwiese bei Familie Grohs in Meesdorf/Melle

Streuobst

100 Jahre NABU Osnabrück – 15 Jahre Naturschutzzentrum am Schölerberg

Andreas Peters

Im Jahr 2011 jährt sich die Gründung des Naturschutzbund Osnabrück e.V. (NABU) zum 100sten Male. Das ist natürlich ein Grund zum Feiern und eine gute Möglich-keit um Werbung für den Naturschutz zu machen. Der NABU plant für das Jubilä-umsjahr eine ganze Reihe von Veranstal-tungen und Aktionen um diesen runden Geburtstag würdig zu begehen. Vorgesehen ist unter anderem ein offiziel-ler Festakt zum Jahresanfang im Februar 2011, eine eigene Veranstaltungsreihe

zum Thema, ein Tag der offenen Tür mit Open-Air-Konzert und Familienfest im Sep-tember sowie eine groß angelegte Spen-denoffensive um weitere Naturschutzflä-chen zu erwerben. Außerdem wird es einen Kalender mit Naturmotiven aus dem Osnabrücker Land geben.Und es gilt noch ein weiteres Jubiläum zu feiern: Seit nunmehr 15 Jahren laufen die Fäden des verbandlichen Naturschutzes im Naturschutzzentrum am Schölerberg zu-sammen. ■

Die Termine der einzelnen Veranstaltungen stehen noch nicht genau fest. Unter www.nabu-os.de gibt es aber stets aktuelle Informationen.

Naturschutz Informationen 2/2010 61

NABU-Jubiläen

Das Naturschutzzentrum am Schölerberg – seit 15 Jahren die Zentrale des verbandlichen Naturschutzes in Osnabrück. Foto: Jan Andryszak

Mit Bus und Bahn ins GrüneTobias Demircioglu

Der Verkehrsclub VCD, Kreisverband Osna-brück hat ein neu überarbeitetes Wander-heft mit vielen Tipps zu Freizeittourenherausgegeben. Darin finden Sie Vorschlä-ge für Wanderungen und Radtouren, für die man per Bahn und Bus aus der Stadt Osnabrück heraus ins Grüne fährt. Sie beinhalten span-nende Routen in der Natur, die dann aus dem Umland bereits wieder nach Osna-brück zurückführen oder an einem Punkt mit guter Bus- oder Zuganbindung enden. So braucht man nicht unbe-dingt das Auto für den Ausflug, sondern kann bequem die öffentlichen Verkehrs-mittel nutzen. Es finden sich auch Hinwei-se zu Spartipps bei den Fahrkarten - etwa durch Kauf von Tageskarten oder 4er-Kar-ten. Ebenso sind die Fahrplanauszüge zu den Wanderwegen mit abgedruckt. Die

Wandervorschläge führen z. B. in den Teu-toburger Wald auch zu den Kurorten Bad Iburg, Bad Laer, Bad Rothenfelde, zu meh-reren Seen in der Umgebung wie Alfsee

oder Präriesee bei Wersen und beziehen einige spannende Zwi-schenziele mit ein wie die Sche-lenburg oder die neulich wieder aufgebaute Bismarckhütte bei Bad Rothenfelde.Wer Lust hat eine dieser Routen kennenzulernen, kann gerne dieses Freizeitheft bekommen im Service-Center von Weser-Ems-Bus neben dem Haupt-bahnhof, Theodor-Heuss-Platz

4, Osnabrück, das Montags bis Freitags von 7.30 bis 19.00 Uhr geöffnet ist. Auch direkt beim VCD Osnabrück ist die Freizeitbroschüre erhältlich: Tobias Demircioglu, Telefon: 0 54 01/36 42 16 oder per Mail: [email protected]

62 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

VCD-Wanderheft

VeranstaltungenOktober 2010 – März 2011

Planungstreffen des NABUAn jedem 4. Dienstag im Monat treffen sich um 19.30 Uhr

Aktive des NABU und Interessierte zum sogenannten „Planungstreffen”im Naturschutzzentrum am Schölerberg.

Hier werden die nächsten Vorhaben geplant und anstehende Themen diskutiert.

Es handelt sich hierbei um eine offene Sitzung.Neueinsteiger und aufgeschlossene Naturschützer

sind herzlich willkommen!

Ornithologen-Stammtisch Die Ornithologen und Vogelschützer aus dem Raum Osnabrück treffen sich an jedem 2. Mittwoch des Monats ab 20.00 Uhr in der Lagerhalle Osnabrück zum Stammtisch (meistens im Foyer der Lagerhalle). Dort kann in zwangloser Runde über aktuelle Beobachtungen und Entwicklungen der Vogelwelt diskutiert werden. Interessenten sind gern gesehen!!

Ein Hinweis: Das vollständige Programm der Biologischen Station Haseniederung entnehmen sie bitte der Homepage:

www.haseniederung.de oder auf Nachfrage unter 0 54 64/50 90.

Naturschutz Informationen 2/2010 63

Veranstaltungsprogramm

Naturerlebnis im Nationalpark MüritzDas besondere Zeltlager

für naturinteressierte Kinder und JugendlicheDer NABU mit seiner Kinder- und Jugendgruppe

Georgsmarienhütte veranstaltet auch im nächsten Jahr wieder ein Zeltlager für Kinder und Jugendliche.

Diesmal geht es in den Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Kinder- und Jugendzeltlager findet statt vom 16.07. bis 26.07.2011. Dazu gibt es ein Info-Abend für interessierte Eltern und Kinder

am 09.01.2011 um 18 Uhr im Jugendzentrum „Alte Wanne“ in Georgsmarienhütte. Unser Zeltlager ist ein besonders Zeltlager für Kinder und Jugendliche,

die sich für die Natur und Kultur interessieren. Die altersgerechte Umweltbildung steht bei uns im Vordergrund,

eingebettet in Spiel & SpaßWeitere Informationen und Anmeldung zum Infoabend

beim Lager- und Gruppenleiter Tobias Demircioglu, Telefon: 0 54 01/36 42 16 oder per Mail: [email protected]

64 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

NABU-Zeltlager

Sa. 9. Oktober BiotoppflegeMoor-Einsätze ab Oktober an jedem 2. Samstag im Monat.

Der NABU Osnabrück betreut zwei Renaturierungsflächen im NSG Venner Moor. Auf diesen sogenannten Freistellungsflächen werden je nach Bedarf Gehölzaufwuchs entfernt, Bäume gefällt und Abdämmungen durchgeführt.Bei diesen Einsätzen ist der NABU Osnabrück für jede helfende Hand dankbar. Arbeitsgeräte werden durch den NABU gestellt, privates Arbeitsgerät ist aber gerne gesehen. Robuste, warme Kleidung und feste Schuhe oder Gummistiefel sind sehr zu empfehlen.

Treffpunkte 8.15 Uhr Naturschutzzentrum9.00 Uhr Parkplatz Mühleninsel in Venne

Leitung Die Maßnahmen werden koordiniert von Holger Oldekamp (05407/3480888) und Reinhard Berlage (05401/5191).

Veranstalter NABU

Naturschutz Informationen 2/2010 65

Venner Moor 23. 9. 2010

Oktober 2010

Di. 12. Oktober Auf den Hund gekommen

19.30 Uhr Vortrag„Bester Freund des Menschen!“ Das sagt einiges über den Hund, aber auch einiges über den Menschen. Warum haben sich die Zwei überhaupt zusammengeschlossen? Wer profitiert von dieser Liaison? Der Hund? Dies ist eine der Fragen, die im Mittelpunkt des Vortrages stehen.In der Bundesrepublik leben ca. 5 Millionen Hunde, d.h. es gibt ca. 5 Millionen Hundebesitzer. Demgegenüber stehen also die Millionen Nichthundebesitzer. Aus guten Gründen!? Trotzdem kommt man am Canis lupus familiaris dem domestizierten Wolf nicht vorbei. Hunde sind aus dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Bewundert, geliebt, verhätschelt. Warum wird des Menschen liebstes Haustier aber so oft beschimpft? Dieser Frage wird genauso nachgegangen wie der Tatsache, dass der Hund derjenige Vierbeiner ist, der bei den „tierischen“ Sprichwörtern an der Spitze steht.Der Vortrag bietet nur einen Ausschnitt aus der Vielfalt von Beziehungen, denn es ist kaum überschaubar was an Vernunft und Unvernunft, an Gefühlen und Notwendigkeiten das Fühlen, Denken und Handeln für die Hunde oder gegen sie prägt. Der Hund ist das einzige Tier, das nicht neben uns Menschen, son-dern mit uns lebt.

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Zoodirektor i. R. Dr. Wolf Everts

Veranstalter Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO)

Sa. 16. Oktober Arbeitseinsatz

8.30 Uhr Werbung von Wildlingen (Eiche, Birke, Weide) und Pflanzung derselben auf Flächen in Menslage-Borg.Arbeitshandschuhe, möglichst auch Spaten oder Grabegabel, wetterfeste Bekleidung insbesondere Gummistiefel sind bitte mitzubringen! Zur Stärkung wird ein kleiner Imbiss geboten.

Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Quakenbrück

Veranstalter RANA e.V.

66 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Oktober 2010

So. 24. Oktober Alfseeführung

9.00 Uhr Die Rast- und Wintervögel am Alfsee

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Fr. 5. November Wer schläft im Herbst im Hahnenmoor?

15.30 Uhr Exkursion

Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Quakenbrück

Leitung Dr. Florian Thienel

Veranstalter RANA e.V.

Di. 9. November Der nächste Frühling kommt bestimmt: Grundkurs Vogelstimmen

19.30 Uhr Vortrag Vogelgesang beginnt früh im Frühjahr, manche Vögel singen sogar schon im Herbst. Deswegen ist es nie zu früh, sich damit zu be-schäftigen. Da die Notenschrift wenig geeignet ist, Vogelstimmen aufzuschreiben, benützt man ein anderes Verfahren. Damit kann man aufgeschriebene Vogelstimmen mitlesen oder „mit den Augen hören“. Professor Bergmann führt den Reichtum der Klangerzeu-gung bei den Vögeln an Beispielen vor. Gleichzeitig kann man be-kannte Vogelstimmen aus dem vergangenen Sommer zu hören bekommen und sich schon auf das nächste Jahr vorbereiten.

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

Mi. 10. November Kranich-Begegnungen

19.00 Uhr Vortrag

Treffpunkt Gaststätte Scheier, Quakenbrücker Landstraße 22 in Menslage-Borg

Referent Hermann Dirks

Veranstalter RANA e.V.

Naturschutz Informationen 2/2010 67

Oktober, November 2010

Sa. 13. November Biotoppflege im Venner Moor

wie am 9. Oktober 2010

Treffpunkte 8.15 Uhr Naturschutzzentrum9.00 Uhr Parkplatz Mühleninsel in Venne

Veranstalter NABU

Sternenfenster – Licht vom Anfang der Welt

14. 11. 2010 – 19. 06. 2011

Sternenfenster ist eine spannende interaktive Astronomieausstellung des Instituts für Mediengestaltung der Fachhochschule Mainz und der Astronomie Stiftung Trebur. Der Besucher erlebt, wie schwierig es vor 400 Jahren war, mit dem ersten Teleskop das Universum zu beobachten und was moderne Großteleskope erforschen. In einer simulierten Raumstation können Raumsonden kontrolliert werden und man erfährt, wie der Nachhall des Urknalls im Wohnzimmer empfangen werden kann.

Treffpunkt Museum am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 OsnabrückDi 9-20 Uhr, Mi-Fr 9-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr, So 10-18 UhrEintritt: 4,50 Euro, ermäßigt 2 Euro, Tel. 0541/560030www.sternenfenster.de

Veranstalter Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO)

Mi. 17. November Mitgliederversammlung des SEV

19.00 Uhr Tagesordnung s. besondere Einladung. Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen.

Treffpunkt Braumeisterstuben, Bramscher Str. 134, Osnabrück

Veranstalter SEV

Do. 18. November Die Pflanzenartenliste und das Herbarium des Tierarztes Horst aus Hunteburg von 1830

19.30 Uhr Vortrag

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dr. Walter Bleeker

Veranstalter Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO)

68 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

November 2010

Sa. 20. November Alfseeführung

14.00 Uhr Die Rast- und Wintervögel am Alfsee.

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Sa. 20. November Die Diepholzer Moorniederung als Rastplatz für Kraniche

14.30 Uhr Exkursion

Anmeldung bei Michael Weinert (05431/7545) erbeten!

Veranstalter RANA e.V.

Do. 25. November Lichtverschmutzung im Naturpark TERRA.vita

19.30 Uhr VortragDer übermäßige Einsatz künstlichen Lichts in der Nacht wird zunehmend als Umweltproblem erkannt. Neben dem störenden Einfluss auf die Beobachtung des Sternhimmels sind nachtaktive Tiere (besonders wurden Vögel und Insekten bislang untersucht), die Pflanzenwelt, aber auch der Mensch betroffen. Im Berliner Raum wird es von einem Forschungsprojekt der Leibniz-Gesellschaft untersucht und auf lokaler Ebene gibt es ein von der Bingo-Umweltstiftung gefördertes Projekt für das Gebiet des Naturparks TERRA.vita, die Lichtverschmutzung zu messen. Nach einer Einführung ins Thema soll diskutiert werden, ob und welche negativen Einflüsse das künstliche Licht im Osnabrücker Raum auf die Umwelt haben könnte und welche weitergehenden Untersuchungen angestellt werden könnten.

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dr. Andreas Hänel

Veranstalter Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO)

Naturschutz Informationen 2/2010 69

November 2010

Sa. 4. Dezember Arbeitseinsatz

8.30 Uhr Handräumung von unseren räumpflichtigen Gräben in Menslage-Hahlen und -Herbergen. Arbeitshandschuhe, möglichst auch Astschere, Sense oder Grabegabel, wetterfeste Bekleidung insbesondere Gummistiefel sind bitte mitzubringen! Zur Stärkung wird ein kleiner Imbiss geboten.

Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Quakenbrück

Veranstalter RANA e.V.

Di. 7. Dezember Fledermäuse, Kirchen und Menschen in Transsilvanien

19.30 Uhr Vortrag

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dipl.-Biol. Regina Klüppel-Hellmann

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

Sa. 11. Dezember Biotoppflege im Venner Moor

wie am 9. Oktober 2010

Treffpunkte 8.15 Uhr Naturschutzzentrum9.00 Uhr Parkplatz Mühleninsel in Venne

Veranstalter NABU

1000 x 33 €jetzt noch

mitmachen! 70 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Dezember 2010

Sa. 11. Dezember Pflanzenbestimmung leicht gemacht Teil 1: Bäume im Winterkleid

10.00 Uhr Diese Veranstaltung richtet sich an alle diejenigen, die sich für Pflanzen interessieren und diese gerne richtig bestimmen möchten. Dabei soll der korrekte Umgang mit Bestimmungsschlüsseln geübt und gleichzeitig wichtige Bestimmungsmerkmale von Pflanzen erklärt werden. Mit ein wenig Übung ist es gar nicht so schwer, Pflanzen auch ohne Farbfotos sicher zu bestimmen. Als Einführungsveranstaltung sollen Bäume im Winter bestimmt werden. Im Winter konzentriert man sich bei der Artbestimmung eher auf die Gestalt und den Standort sowie die Knospen und die Rinde des Baumes. Anhand dieser wenigen Bestimmungsmerkmale werden nach einer kurzen theoretischen Einführung Übungen im Gelände durchgeführt. Stabile Schuhe und warme Bekleidung werden empfohlen.

Treffpunkt Haupteingang des Artland-Gymnasiums,Am Deich 20, Quakenbrück

Veranstalter RANA e.V. in Zusammenarbeit mit dem Artland-Gymnasium und dem Regionalen Umweltbildungszentrum Osnabrücker Nordland

So. 12. Dezember Alfseeführung

9.00 Uhr Die Rast- und Wintervögel am Alfsee.

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Naturschutz Informationen 2/2010 71

Dezember 2010

So. 12. Dezember Pflanzenbestimmung leicht gemacht Teil 1: Bäume im Winterkleid (Heger Holz)

10.30 Uhr14.30 Uhr

Diese Veranstaltung richtet sich an alle diejenigen, die sich für Pflanzen interessieren und diese gerne richtig bestimmen möchten. Dabei soll der korrekte Umgang mit Bestimmungsschlüsseln geübt und gleichzeitig wichtige Bestimmungsmerkmale von Pflanzen erklärt werden. Mit ein wenig Übung ist es gar nicht so schwer, Pflanzen auch ohne Farbfotos sicher zu bestimmen. Als Einführungsveranstaltung sollen Bäume im Winter bestimmt werden. Im Frühjahr und Sommer werden die Bäume aufgrund ihrer Blätter bestimmt, im Winter konzentriert man sich eher auf die Gestalt und den Standort sowie die Knospen und die Rinde des Baumes. Anhand dieser wenigen Bestimmungsmerkmale werden nach einer kurzen theoretischen Einführung Übungen im Gelände durchgeführt.Da im Heger Holz in Osnabrück viele einheimische Baum- und Straucharten vorkommen, eignet es sich gut als Übungsgebiet. Bestimmungsliteratur und Lupen werden zur Verfügung gestellt. Stabile Schuhe und warme Kleider sind angebracht.

Treffpunkt Parkhotel am Heger Holz

Um Anmeldung bei Holger Oldekamp (05407/3480888) wird gebeten.

Leitung Dipl.-Biol. Holger Oldekamp

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

Do. 16. Dezember Weihnachtsfeier

19.00 Uhr für Mitglieder und Freunde der Biologischen Station

Treffpunkt Biologische Station Haseniederung

Anmeldung erforderlich bis zum 13.12.2010 unter 0 54 64-50 90

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

72 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Dezember 2010

Sa. 8. Januar Biotoppflege im Venner Moor

wie am 9. Oktober 2010

Treffpunkte 8.15 Uhr Naturschutzzentrum9.00 Uhr Parkplatz Mühleninsel in Venne

Veranstalter NABU

So. 9. Januar Jahresrückblick

19.00 Uhr Naturschutz im Artland – geselliger Jahresrückblick

Treffpunkt Gaststätte Scheier, Quakenbrücker Landstraße 22 in Menslage-Borg

Veranstalter RANA e.V.

Di. 11. Januar Verantwortungsvolle Aufgabe für die Zukunft - Beitrag des DBU zum Erhalt des Nationalen Naturerbes

19.30 Uhr Vortrag

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dr. Uwe Fuellhaas

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

So. 16. Januar Alfseeführung

9.00 Uhr Die Wintervögel am Alfsee

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Sa. 22. Januar Arbeitseinsatz

8.30 Uhr Kopfweiden- und Gehölzpflege.Arbeitshandschuhe, möglichst auch Astschere und Handsäge, wetterfeste Bekleidung insbesondere Gummistiefel sind bitte mitzubringen! Zur Stärkung wird ein kleiner Imbiss geboten.

Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Quakenbrück

Veranstalter RANA e.V.

Naturschutz Informationen 2/2010 73

Januar 2011

Mi. 2. Februar Anlage von Feuchtgebieten im Niedermoor

19.00 Uhr Macht es Sinn aus Sicht des Naturschutzes?Vortrag

Treffpunkt Gaststätte Scheier, Quakenbrücker Landstraße 22 in Menslage-Borg

Referent Dr. Florian Thienel

Veranstalter RANA e.V.

Di. 8. Februar Oasen der Vielfalt - Feuchtwiesenschutzgebiete im Kreis Steinfurt

19.30 Uhr Vortrag

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dipl.-Biol. Robert Tüllinghoff

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

Sa. 12. Februar Biotoppflege im Venner Moor

wie am 9. Oktober 2010

Treffpunkte 8.15 Uhr Naturschutzzentrum9.00 Uhr Parkplatz Mühleninsel in Venne

Veranstalter NABU

Sa. 19. Februar Arbeitseinsatz

8.30 Uhr Kopfweiden- und Gehölzpflege.Arbeitshandschuhe, möglichst auch Astschere und Handsäge, wetterfeste Bekleidung insbesondere Gummistiefel sind bitte mitzubringen! Zur Stärkung wird ein kleiner Imbiss geboten.

Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Quakenbrück

Veranstalter RANA e.V.

74 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Februar 2011

Sa. 19. Februar Alfseeführung

14.00 Uhr Die Rast- und Wintervögel am Alfsee

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Seminar: Einführung in den Obstbaumschnitt

Fr. 25. Februar 19.30 Uhr(Theorie)

Sa. 26. Februar 14.00 Uhr (Praxis)

Treffpunkt Biologische Station Haseniederung

Anmeldung erforderlich bis zum 22.02.2011 unter 0 54 64/50 90

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Di. 1. März Libellentreff

19.30 Uhr Zur Situation der Libellen im Osnabrücker Land

Treffpunkt Biologische Station Haseniederung

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

Mi. 2. März Treffen: Naturschutzkreis

19.00 Uhr Besprechung und Planung von aktuellen Naturschutzthemen

Treffpunkt Gaststätte Scheier, Quakenbrücker Landstraße 22 in Menslage-Borg

Veranstalter RANA e.V.

Di. 15. März Der Europäische Nerz - Arterhaltung und Wiederansiedlung in Deutschland

19.30 Uhr Vortrag

Treffpunkt Museum am Schölerberg

Leitung Dipl.-Biol. Christian Seebaß

Veranstalter NABU

Beitrag 3 €, ermäßigt 1,50 €

Naturschutz Informationen 2/2010 75

Februar, März 2011

Do. 17. März Seminar: Die heimische Vogelwelt und ihr Gesang

19.30 Uhr Theoretische Einführung und fünf Exkursionen in unterschiedliche Lebensräume.

Treffpunkt Biologische Station Haseniederung

Anmeldung bis zum 1. Seminartag möglich unter 0 54 64/50 90

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

18. - 20. März Monumente in der Landschaft

Tagung der Gesellschaft für Archäoastronomie mit weiteren Partnern Entsprechend den Zielen der Gesellschaft für Archäoastronomie werden auf der Tagung mögliche astronomische Beobachtungen der Archäologie interdisziplinär von fach- und amateurwissen-schaftlich Interessierten diskutiert. Dazu gehören Themen wie die astronomische Orientierung von Hünengräber, Landmarken als Kalenderstationen oder astronomische Interpretationen von archäologischen Fundstücken.

Treffpunkt Museum am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück

Die Tagung ist für alle Interessierten offen, es wird ein Tagungsbeitrag erhoben.www.archaeoastronomie.org

Veranstalter Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO)

So. 20. März Alfseeführung

9.00 Uhr Die Rastvögel am Alfsee.

Treffpunkt Parkplatz auf dem Deich zwischen Alfhausen und Rieste

Leitung Dipl.-Biol. Jürgen Christiansen

Veranstalter Biologische Station Haseniederung

76 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

März 2011

Naturschutz Informationen 2/2010 77

Beitrittserklärung

Name Funktion/Fachbereich KontaktdatenAndreas Peters 1. Vorsitzender Umweltforum, 1. Vorsitzender NABU,

NI-Redaktion, Gewässerökologie, Amphibienschutz, Laubfrosch-Projekt, Verbandsbeteiligung, Umweltpolitik

01 70/8 25 16 [email protected]

Dr. Matthias Schreiber 2. Vorsitzender Umweltforum, FFH, Umweltpolitik, Umweltrecht, naturkundliche Datenerfassung

0 54 61/7 13 17, matthias.schreiber @umweltforum-osnabrueck.de

Michael Weinert Schriftführer/Kassenwart Umweltforum, Vorsitzender RANA, Vorstandsvorsitzender Artländer Naturschutzstiftung

0 54 31/75 [email protected]

Josef Hugenberg 1. Vorsitzender BUND 05 41/6 68 77 [email protected]

Ursula Feldmann Geschäftsstelle BUND Kreisgruppe Osnabrück,Umweltbildung, Apfelsaftprojekt

0541/[email protected]

Markus Gärtner BUND-Kassenwart 05 41/75 04 95 [email protected]

Holger Oldekamp 2. Vorsitzender NABU, Flächenmanagement, Venner Moor, Botanik

0 54 07/3 48 08 [email protected]

Doris Augustin NABU-Schriftführerin, Öffentlichkeitsarbeit 05 41/58 75 [email protected]

Britta Sydekum NABU-Jugendsprecherin 01 77/4 05 16 [email protected]

Dr. Andreas Eickhorst NABU-Kassenwart 0 62 21/7 15 13 [email protected]

Barbara Behnen NABU-Kindergruppe 05 41/58 75 [email protected]

Isabelle Jöhler NABU-Kindergruppe 05 41/1 85 62 [email protected]

Biologische Station Haseniederung

Umweltforum Mitgliedsverband 0 54 64/50 [email protected]

Prof. Dr. Klaus Kuhnke 1. Vorsitzender Solarenergieverein OsnabrückUmweltforum Mitgliedsverband

05 41/68 32 [email protected]

Reinhard Mai 1. Vorsitzender NaturFreunde Osnabrück e.V.,Umweltforum Mitgliedsverband

05 41/70 73 [email protected]

Dr. Walter Bleeker 1. Vorsitzender Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück e.V. (NVO), Umweltforum Mitgliedsverband

05 41/969-22 [email protected]

Wolfgang Pauls 1. Vorsitzender Verein für Umwelt und Naturschutz Bohmte e.V., Umweltforum Mitgliedsverband

0 54 71/26 [email protected]

Lisa Beerhues Technisch ökologischer Lernort Nackte Mühle, Verein für Jugendhilfe e.V., Umweltforum Mitgliedsverband

05 41/6 00 18 [email protected]

Tobias Demircioglu 2. Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Osnabrück e.V., Umweltforum Mitgliedverband

0 54 01/36 42 [email protected]

Dr. Gerhard Kooiker 1. Vorsitzender Westphal-Umweltstiftung, Ornithologie 05 41/43 40 [email protected]

Irina Würtele FÖJ-Beauftragte des NABU, Fledermausschutz 01 74/5 16 29 [email protected]

Regina Klüppel-Hellmann

Fledermausschutz 0 54 72/7 37 [email protected]

Volker Blüml Amtlicher Weißstorchbetreuer, Ornithologie 05 41/9 11 78 [email protected]

Dr. Johannes Melter AK-Feuchtwiesenschutz, Zivildienstbeauftragter des NABU

0 54 06/70 [email protected]

Rainer Comfere Kontaktpers. „ARGE-Besseres Verkehrskonzept” A33-Nord 0 54 07/73 74, [email protected] Bruns Verbindung zu Natur- und Heimatkunde 0 54 02/47 29

[email protected]

78 Umweltforum Osnabrücker Land e.V

Ansprechpartner

Naturschutz Informationen 2/2010 79

80 Umweltforum Osnabrücker Land e.V