nationale und internationale klimaschutzpolitik aus wirtschafts- politischer perspektive
DESCRIPTION
Nationale und internationale Klimaschutzpolitik aus wirtschafts- politischer Perspektive. Vortrag von MR Werner Ressing. Klimaschutz ist richtig und wichtig, aber: Fakten anerkennen und auf den Klimawandel rational reagieren. Einstieg. - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Nationale und internationale Klimaschutzpolitik aus wirtschafts-politischer Perspektive
Vortrag von MR Werner Ressing
Klimaschutz ist richtig undwichtig, aber: Faktenanerkennenund auf den Klimawandelrational reagieren
Einstieg
Klimaschutz seit 20 Jahren auf der politischen AgendaSeitdem betreibt die Bundesregierung aktive Klimapolitik, d.h. wir fangen heute nicht bei „Null“ an
Energieproduktivität seit 1990 um ca. 22% gestiegen
CO2 um 16%, alle THG um 20,4% gesunken
Größte Reduktion im industriellen Bereich mit ca.130 Mio. t Viele Branchen nähern sich dem physikalischen Limit Unstreitig ist: Globale Probleme erfordern globale Lösung Wunsch und Wirklichkeit der Emissionsentwicklung Sorge vor „Scheuklappen-Denken“ In der Bevölkerung wird der Eindruck erweckt:
„Wir können das Problem alleine lösen.“ Notwendig: Blick auf die globale Entwicklung
8,1
3,8
5,46,1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
1971 1990 2002 2030
Mrd
. Men
sch
en
Entwicklung der Weltbevölkerung
Nach mittlerer Prognose der VN
Entwicklung des Energieverbrauchs
Quelle: IEA
0,36 0,34 0,29
17,1
11,48,7
0
5
10
15
20
1990 2005 2030
Mrd
. t
Energieverbrauch Mrd. t RÖE Deutschland Energieverbrauch Mrd. t RÖE Welt
CO2-Emissionen von China und Indien bis 2030
3,3
0,61,1
1,8
11,4
8,6
5,1
2,2
0
2
4
6
8
10
12
1990 2005 2015 2030Jahr
Mrd
. t.
Indien
China
Quelle: IEA World Energy Outlook 2007 (Referenzszenario) und eigene Berechnungen
14,1
21,0
27,1
31,934,0
36,6
41,9
1 1,00 0,9 0,8 0,8 0,8 0,7
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
1971 1990 2005 2012 2015 2020 2030Jahr
Mrd
. t.
Globale CO2-Emissionen und Prognose
CO2-Emissionen Deutschland und Prognose
Globale Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030
Quell: IEA World Energy Outlook 2007 (Referenzszenario) und eigene Berechnungen
CO2-Emmission nach Ländergruppen – künftig EL vor IL
1,1 1,8 3,35,1
8,611,46,1
8,0
10,414,3
15,7
16,7
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
2005 2015 2030Jahr
Mrd
. t.
Industrieländer
Entwicklungsländer
China
Indien
Quelle: IEA World Energy Outlook 2007 (Referenzszenario) und eigene Berechnungen
Zuwachs C02-Emissionen 1990-2012 – Minderungserfolge D und EU
10900
-254
-446
0
-2000
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
1990 2012
Jahr
Mio
. t
D
EU 27
Global
D
EU 27
Global
EU-Reduktion bis 2012 wird in 12 Monaten durch globales Wachstum kompensiert
27,1
21,0
31,934,0
36,641,9
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
Jahr
Mrd
. t. K
oh
len
dio
xid
Das Kyoto-Protokoll würde auch bei voller Umsetzungden globalen Anstieg der THG-Emissionen nicht „bremsen“
Quell: IEA World Energy Outlook 2007 (Referenzszenario) und eigene Berechnungen
Die Realität
CO2 kein Schadstoff im klassischen Sinn, deshalb falsch von
Verschmutzung oder Verschmutzungsrechten zu sprechen Globale Emissionen steigen „ungebremst“ >400 Mio. t. /a d.h. >1 Mio.
t. pro Tag Klar ist: So lange der „globale Kamin“ nach oben offen ist, wird es
keine absolute Reduktion der Treibhausgase geben Selbst eine erfolgreiche Umsetzung des Kyoto-Protokolls wird nicht
einmal eine Delle hinterlassen Separate Beiträge von D und EU werden in wenigen Wochen bzw.,
Monaten kompensiert Vorreiterrolle wird kaum überzeugen
Zwischenfazit: Mit einer „Zimmertür“ lässtsich kein Tsunami aufhalten
Ziele der EU-Klimapolitik bis 2020
Reduktionsziel THG-20 % (-1.118 Mio. t.) bezogen auf 1990
-14 % (-733 Mio. t.) bezogen auf 2005
EU-ETS-21 % (-464 Mio. t.)
bezogen auf 2005
Nicht-ETS -10% (-269 Mio. t.) bezogen auf 2005
27 Mitgliedstaaten von -20% bis +20%
Veränderung der CO2-Äquivalente 1990 zu 2008/12 EU-burden sharing
45
25
19
7
3
0
0
-4
-10
-10
-13
-15
-35
-99
-254
-341
-400 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 50 100
Spanien
Griechenland
Portugal
Irland
Schweden
Finnland
Frankreich
Luxemburg
Österreich
Belgien
Niederlande
Dänemark
Italien
Großbritannien
Deutschland
EU insgesamt
Senkung der CO2-ÄquivalenteErhöhung derCO2-Äquivalente
D trägt Löwenanteil von 75 % mit 254 Mio. t.
Zur Erinnerung: Im EU-Klimapaket 2008-2012 trägt D die Hauptlast
Deutschland; -174
Vereinigtes Königreich; -119
Italien; -93
Frankreich; -86
Spanien; -64
Niederlande; -38
Belgien; -25
Griechenland; -18
Polen; -17
Österreich; -17
Irland; -14
Dänemark; -13
Finnland; -13
Schweden; -12
Tschechische Republik; -12
Portugal; -7
Slowakei; -3
Luxemburg; -3
Bulgarien; -3
Estland; -2
Slowenien; -1
Zypern; -1
Ungarn; 0
Malta; 0
Lettland; 1
Rumänien; 1
Litauen; 1
-200 -180 -160 -140 -120 -100 -80 -60 -40 -20 0 20
Mio. t. THG
Reduktion THG 2005-2020 nach EU-Klimapaket (ETS und Nicht-ETS) auch hier hat D den größen Anteil; an den Kernenergieausstieg sei erinnert
35,5
27,1
21,0
31,934,0
36,6
41,9
30,2
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
Jahr
Mrd
. t. K
oh
len
dio
xid
CO2-Emissionen und Prognose nach IEA
Reduktion EU 27 um 20% von 2012 bis 2020
Weltweite Reduktion um 20 % von 2012 bis 2020
Kohlendioxid-Ausstoß und die globale Auswirkungen einer Reduktionen von 20% in Europa und weltweit
Quell: IEA World Energy Outlook 2007 (Referenzszenario) und eigene Berechnungen
Problematik des EU-Klimapakets – insbesondere des ETS
-21% auf der Basis 2005 für fast alle Sektoren in D aufgrund der Vorleistungen ohne Wachstums- und Arbeitsplatzverluste nicht leistbar
Umkehrung der EU-Aufteilung (10% ETS und 21% Nicht-ETS sinnvoll) Versteigerung der Zertifikate im produzierendem Gewerbe ökologisch wie
ökonomisch kontraproduktiv (Standort- und Arbeitsplatzverlagerung) Mit „cap and trade“ wird ökologisches Ziel „automatisch“ erreicht Versteigerung führt zu Wettbewerbsnachteilen und sogar zu direktem
wirtschaftlichen „Aus“ einiger Branchen, wie Glas, Papier, Kalk Volkswirtschaftliche Belastung bei Vollversteigerung über alle Sektoren bei
50 €/t höher als gesamtes Ökosteuer aufkommen (18,7 Mrd. €) Arbeitsplatzverluste nach noch nicht abgeschlossenem Gutachten ca.
250.000 für D
Direkte Beschäftigungswirkung (ET-Sektoren) bis 2020
Insgesamt gehen voraussichtlich ca 100.000 direkte und 150.000 vorgelagerte Arbeitsplätze bei einer vollständigen Auktionierung verloren
Quelle: EEFA
Wirtschaftliche Belastung der Glasindustrie
Gewinn (geschätzt) 230 Mio. Euro
Zertifikatekosten bei 45 Euro /t -211 Mio. Euro
Einpreisung aus Stromverbrauch -104 Mio. Euro
Gesamtbelastung -315 Mio. Euro
Ergebnis der Branche -85 Mio. Euro
Quelle: BV Glas
Wirtschaftliche Belastung der Papierindustrie
Gewinn (2007) 75 Mio. Euro
Zertifikatekosten bei 45 Euro /t -284 Mio. Euro
Einpreisung aus Stromverbrauch (+15%) -120 Mio. Euro
Gesamtbelastung -404 Mio. Euro
Ergebnis der Branche -329 Mio. Euro
Quelle: vdp und eigene Berechnung
EU-Klimapaket
Bundesregierung hat Problem erkannt und will zum Schutz der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
Kohlenstoffintensive Industrien vollständig von der Auktionierung ausnehmen (zeitgleiche Entscheidung mit Klimapaket)
Indirekte Strompreiseffekte aus der Auktionierung im Strombereich kompensieren und beihilfefest in RL verankern
Keine Umverteilung von Zertifikaten („arm, reich“) Eine CDM/JI-Rate in Höhe von 50 % der Reduktionsverpflichtung Die Einhaltung der Kyoto-Ziele durch alle Mitgliedsstaaten als
Minimum einfordern
Chancen nutzen: Globale Zukunftsstrategie rational gestalten
Da kaum zu erwarten, dass der „ globale Kamin „ bald geschlossen wird: Die „vollen“ Zitronen und nicht die „leeren“ auspressen, d.h. dort mindern wo es
am kostengünstigsten und wirtschaftlichsten ist; anders ausgedrückt : Das ökologisch Notwendige ökonomisch effizient erreichen!
Deshalb: Einrichtung eines globalen Klimafonds beginnend mit z.B. 1$/tCO2 d.h. mit dynamischem Aufkommen (z.Z.28 Mrd $/a) werden global die effizientesten Projekte gefördert (top-runner Ansatz)
Einrichtung eines „Climate-Change-Adaptation-Fonds“ (CCAF) zur Durchführung von Anpassungsmaßnahmen
Spezielles Energieprogramm im „Sonnengürtel der Erde“ CO2-freie Kernenergie vorbehaltlos nutzen
Alle technologischen Optionen vorbehaltlos und beschleunigt weiterentwickeln
Vielen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit !