So klingt nur Dortmund.

MUSIKBEREICHERT. ARIEnABEnD

CECILIA BARTOLI Dienstag, 27.11.2012 · 20.00 Uhr

Kammerorchester Basel

Julia schröder leitung

cecilia Bartoli mezzosopran

in unserem haus hören sie auf allen plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus rücksicht auf die Künstler bitten wir sie, von Bild- und tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr Verständnis!

2,50 E

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programm

›Foschi crepuscoli‹ (1693)arie der aspasia aus »la libertà contenta«

›luci ingrate‹ (1690)arie des alessandro aus »la superbia d’alessandro«

›morirò fra strazi e scempi‹ (1689)arie des henrico aus »henrico leone«

›dal tuo labbro amor v’invita‹ (1709)arie des tassilone aus »tassilone«

ouvertüre zu »orlando generoso« (1691)

›ove son?‹ – ›dal mio petto‹ (1688)szene und arie des anfione aus »niobe, regina di tebe«

aires pour les nymphes de la rivière (1689)Ballettmusik aus »la lotta d’hercole con acheloo«

lentementgiguesarabande

›dell’alma stanca‹ – ›sfere amiche‹ (1688)szene und arie des anfione aus »niobe, regina di tebe«

›mie fide schiere, all’armi‹ aus »i trionfi del fato« (1695) und ›suoni, tuoni, il suolo scuota‹ arie der erta aus »arminio« (1707)

– ende ca. 22.10 uhr –

agostino steFFani (1654 – 1728) ouvertüre zu »henrico leone« (1689)

›schiere invitte‹ (1687)arie des alarico aus »alarico il Baltha«

›sposa, mancar mi sento‹ – ›deh, non far colle tue lagrime‹ (1709)szene und arie des tassilone aus »tassilone«

›non prendo consiglio‹ (1690)arie des ermolao aus »la superbia d’alessandro«

ouvertüre zu »la libertà contenta« (1693)

›amami, e vederai‹ (1688)arie der niobe aus »niobe, regina di tebe«

ouvertüre zu »i trionfi del fato« (1695)

›sì, sì, riposa o caro‹ – ›palpitanti sfere belle‹ (1687)szene und arie der sabina aus »alarico il Baltha«

›notte amica al cieco dio‹ (1693)arie des alcibiade aus »la libertà contenta«

›più non v’ascondo‹ (1709)arie der rotruda aus »tassilone«

›a facile vittoria‹ (1709)arie des sigardo aus »tassilone«

– pause ca. 20.50 uhr –

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WerKe

ein leBen zWischen politiK und musiKagostino steFFani

er ist nicht das erste genie, dessen Werk in den archiv-Verliesen eine Jahrhunderte währende gefangenschaft antrat: agostino steffani – Komponist, geistlicher, diplomat, opernkomponist und geheimagent in münchen, in kurfürstlichen diensten in hannover, Brüssel und düsseldorf und apostolischer Vikar in norddeutschland – war geistlichen und weltlichen mächten ein erge-bener diener, doch nur die treue zur musik sicherte ihm unwiderrufliche unsterblichkeit.

mit der strapaziösen götter-Vita der antiken heroen seiner insgesamt siebzehn opern konnte steffanis Biografie gleichziehen. Kein Komponist von rang war je gezwungen, derart rigoros seine kompositorischen ambitionen zwischen den Klippen des alltags, aktengebirgen, öffent-licher repräsentation und diplomatisch motivierten reisen als Vermittler in kurfürstlichen und päpstlichen diensten hindurch lavieren zu müssen. steffani wurde als fünftes Kind einer wohlha-

benden Familie in castelfranco bei Venedig geboren und als Kind zusammen mit seinem älteren Bruder Ventura beim unverheirateten onkel marcantonio terzago untergebracht. der brüderliche Kontakt blieb auch später erhalten: Ventura sollte später der librettist einiger opern steffanis werden. der kleine agostino besaß eine schöne sopranstimme, mit elf Jahren trat er zum ersten mal in Venedig in der oper auf. auf einer reise zum venezianischen Karneval wurde steffanis sängerische Begabung vom bayerischen Kurfürsten Ferdinand maria entdeckt, der ihn mit nach münchen nahm und eine musikalische ausbildung finanzierte. ende 1672 wurde steffani zur mu-sikalischen Vervollkommnung nach rom geschickt, dort studierte er bei ercole Bernabei, dem Ka-pellmeister der peterskirche, orgel, gesang und Komposition. die rückkehr nach münchen hatte eine anstellung als hof- und Kammerorganist des Kurfürsten zur Folge; während einer zweiten studienreise nach paris 1678/79 gab steffani sogar ein Konzert vor König ludwig XiV. – bei dem musikalisch äußerst versierten »sonnenkönig« ein höchstrangiges engagement.

steFFani auF geheimer mission

der plötzliche tod seines kurfürstlichen gönners Ferdinand maria am 26. mai 1679 hatte eine berufliche neudefinition zur Folge: dessen nachfolger maximilian ii. emanuel versicherte sich steffanis Feinfühligkeit und diskretion als geheimdiplomat in amouröser mission. der zum Kam-mermusikdirektor ernannte steffani reiste nach paris und Köln, später nach hannover, um ge-wisse Flügelschläge des herzens mit der welfischen prinzessin sophie charlotte zu studieren. trotz sanfter strategien scheiterten diese hochzeitspläne, aber am kurfürstlichen hof in hannover erinnerte man sich des vornehmen Vermittlers steffani: Bald konnte er eine anstellung beim dortigen Kurfürst ernst august antreten. in der hochgebildeten Kurfürstin sophie nebst tochter und im universalgelehrten gottfried Wilhelm leibniz besaß steffani einflussreiche und gesell-schaftlich arrivierte Fürsprecher. die politische Festoper »henrico leone« (aus der cecilia Bartoli die arie ›morirò fra strazi e scempi‹ singen wird), zur eröffnung des neuen opernhauses im schloss geschrieben, ist künstlerischer ausdruck dieser gegenseitigen Wertschätzung. Bis 1696 komponierte steffani acht weitere opern für den hannoverschen hof, allerdings wurde seine zeit zunehmend von diplomatischen missionen beansprucht.

Wieder war er als Vermittler heikler heiratswünsche unterwegs, die im dienst politischer ein- flussnahme anvisiert werden, diesmal nach Brüssel, um eine Verbindung der Kurprinzessin so-phie charlotte mit dem inzwischen wiederholt verwitweten maximilian einzufädeln. die sache ging schief, aber der prinzessin sollte steffani auch später als lebensweltlicher Berater zur seite stehen. 1695 siedelte steffani nach Brüssel über, wo maximilian ii. emanuel als statthalter der niederlande vor anker gegangen war. dessen rückkehr nach münchen zog auch steffanis rück-kehr nach sich, wiederum zum nachteil kompositorischer arbeit. im märz 1703 nahm ihn der

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WerKe

pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm in seine dienste, umzingelte ihn aber schier mit ernennungen: zum privatsekretär, geheimen rat, zum rektor und Kurator der heidelberger universität und zum minister und präsidenten des geistlichen rates am hof. steffanis musikalische Kreativität zwang er so zur Kapitulation.

1706 wurde steffani zum Bischof geweiht, in rom kurze zeit später zum päpstlichen thron-assistenten gekürt. diesem orgiastischen titel-marathon vermochte steffani am ende nur noch eine Komposition abzuringen: die oper »tassilone« ist sein letztes Werk und thematisiert vor dem hintergrund eines historischen sujets politische zeitgeschichte. als apostolischer Vikar hat-te steffani mit unabweisbarer regelmäßigkeit strapaziöse reisen zu absolvieren, die den über Fünfzigjährigen zunehmend belasteten. auch seine finanzielle lage verschlechterte sich, zumal die gönner in relativ kurzer zeit nacheinander verstorben waren. eine letzte ehrung erreichte ihn durch die londoner royal academy of Vocal music, die ihn im Juni 1727 zu ihrem präsidenten wählte. am 12. Februar 1728 erlag steffani in Frankfurt einem schlaganfall.

der Komponist agostino steFFani

steffanis musik ist entscheidend durch Vokalmusik geprägt, von denen Bühnenwerke den ge-wichtigsten teil ausmachen. er mischt den kompakten stil der venezianischen oper, die sich durch dramatische szenenwechsel und kurze, prägnante arien auszeichnet, mit charakteristika der französischen oper, in der instrumentale und rezitativische zwischenschübe den Verlauf der handlung wesentlich strukturieren. die diplomatischen Koordinaten von steffanis beruflichen Vermittler-reisen bestimmen auch die stilistische ebene seiner opern. zumindest die historien-helden kennzeichnen eine Welt, deren mitunter verschleierte, aber strikte nomenklatura dem diplomaten steffani bestens vertraut war. die high society weltlicher und geistlicher macht hat

neben mythischen Figuren die oper von anfang an erobert, im Barock wird ihr Bühnentriumph vollkommen sein. sie repräsentieren die absolute geste, die eine differenz vom standpunkt höchs- tens im abseitigen monolog toleriert.

absolute macht kennt keine gefahr: alles ist gefährlich. Überall kann der Feind lauern, überall werden intrigen gesponnen und meuchelmorde in auftrag gegeben. Wer sich in den radius der machtzirkel barocker opern begibt, hat auf »liaisons dangereuses« gefasst zu sein. auch die protagonisten der opern steffanis diskutieren und agieren kategorisch; für introvertierte mo-mente wird nur zeit erübrigt, um atem zu schöpfen für nächste Berserker-aktionen. stimmungen, urteile und reflexionen dominieren ein rezitativ und eine arie lang. hier mobilisiert in den von leidenschaften überwältigten heroischen statements das stilmittel der Koloratur zielgerichtete cholerik ebenso wie hysterischen eigensinn jenseits in greifbarer nähe lockender einsicht. der Furioso-existenz jener Figuren sind keine grenzen gesetzt, sie begründet sich im gegenteil gera-de durch grenzenlose selbstvergewisserung.

die opernarien

alaricos aufgeregtes ›schiere invitte‹ aus »alarico il Baltha« mit seinen agitierenden Koloraturen glänzt ebenso mit dem pomp des offiziellen wie mit einem selbstsicheren zorn des herrschers, den die eisernen Fanfaren der trompeten noch bis in hinterste Bewusstseinskammern (ver-)folgen. im rasenden ›più non v’ascondo‹ der rotruda aus »tassilone« scheinen die rasselnden tamburine die frenetischen Koloraturen einer überschwänglichen Freude noch zu befeuern. der leichte sieg, den sigardo in ›a facile vittoria‹ feiert, feuert Koloraturen in ekstatischen endlos-schleifen über nur wenige zeilen text hinweg: Buchstäblich stürzt sich der sieger in einen dis-kursiven Wiederholungsexzess über schicksalhafte glückseligkeit. dabei leuchtet die obligate trompete sigardos selbstfeier in der Ferne voraus wie der Fixstern einer unverhofft glimpflich verlaufenen Karriere, die den Furien heikler machtkonflikte – im B-teil der arie – entkommen ist.

anfiones szene und arie ›ove son?‹ – ›dal mio petto‹ aus »niobe, regina di tebe« ist dagegen vollständig von jener untröstlichen trauer geprägt, die ihre schatten auf die großen Klagegesänge barocker händel-helden vorauswirft. chromatische Wortausdeutung suggerieren schmerz und ausweglosigkeit ebenso wie das repetitive nachbeben der streicher schluchzen und emotio-nalen stillstand. auch die unendliche traurigkeit der titelfigur aus »henrico leone« in ›morirò fra strazi e scempi‹ ist reflex auf eine weltliche allmacht, die im moment ihrer machtlosigkeit mit restloser desillusionierung zurückschlägt. hier erweist sich der homo politicus agostino steffani als zeremonienmeister theatralischer psychologie, der im zugriff auf die macht der sinn für die Fülle des lebens entgleitet – und erst im letzten, unumkehrbaren augenblick ihrer innewird.

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16 i17 teXte

in quei tuoi vaghi raiÈ l’ardor mio fatal,né v’è fede, che sia pari a mia fé.

›sì, sì, riposa o caro‹ – ›palpitanti sFere Belle‹(text: luigi orlandi)

sì, sì, riposa ò caroacciò che dorma la pena agitatrice a’ tuoi bei lumi che a’ quei del ciel recar invidia ponno,novella pasitea richiamo il sonno.

palpitanti sfere belle del mio sol, hor v’addormento. riposate, e cessate per rigor d’irate stelle d’agitarvi nel tormento.

ma di vapor soave il ciglio intorno anch’io sento gravarmi.palpitanti sfere belle del mio sol…inebriati i sensi cedono À dolce oblio… del mio sol, hor v’addormento, hor v’addormen…

›notte amica al cieco dio‹(text: Bartolomeo ortensio mauro)

notte amica al cieco dio, il mio bene a me conduci. guidin l’ombre quelle luci che son gli astri del cor mio.

›più non V’ascondo‹ (text: stefano Benedetto pallavicino)

più non v’ascondo,affetti miei:

›schiere inVitte‹ (text: luigi orlandi, lebensdaten unbekannt)

schiere invitte non tardate, su volate a’ le rapine. dispogliate l’alta roma, ch’è già doma, Fra le stragi e le ruine.

›sposa, mancar mi sento‹ – ›deh, non Far colle tue lagrime‹(text: stefano Benedetto pallavicino, 1672 – 1742)

sposa, mancar mi sento;guidami in parte, ove mi chiuda gli occhi tua destra pia. or che onorato, e certo moro della tua fede, moro contento.

deh non far colle tue lagrime al mio cor la morte amara. perché liet’io spirerò, a un pensier che t’oltraggiò, se pietade impetro, o cara.

›non prendo consiglio‹(text: Bartolomeo ortensio mauro, 1634 – 1725)

non prendo consiglio, se non dal furor. non cura periglio desio di vendettae zelo d’onor.

›amami, e Vederai‹ (text: luigi orlandi)

amami, e vederaich’amor non ha più stral,Vibrolli tutti al seno mio per te.

in deinen strahlenden augenBrennt meine verhängnisvolle Begierde;es gibt keine treue wie die meine.

›Ja, Ja, ruhe dich aus, mein lieBster‹ –›Flimmernde, schöne sphären‹

Ja, ja, ruhe dich aus, mein liebster, um die aufwühlende pein in deinen schönen augen zum einschlafen zu bringen,augen, die der sterne neid erwecken;als neue pasithea rufe ich den schlaf.

Flimmernde, schöne sphären meiner sonne,ich besänftige euch nun.ruht und lasst nach,Wegen des erzürnten himmelseuch schmerzvoll zu quälen.

aber, umweht von süßen schwadenWerden auch meine augen schwer.Flimmernde, schöne sphären meiner sonne…trunken weichen meine sinnesüßem schlummer… meiner sonne,ich besänftige euch nun…

›nacht, du Freundin des Blinden gottes‹

nacht, du Freundin des blinden gottes, Führe meinen schatz zu mir.möge das dunkel die lichter führen,die die sterne meines herzens sind.

›ich VerBerge nicht länger‹

ich verberge euch nicht länger,meine gefühle:

›unBesiegBare Krieger‹

unbesiegbare Krieger, zögert nicht,auf, eilt zum Beutezug.plündert das edle rom,das schon bezwungen liegtin schutt und asche.

›meine Braut, ich Werde ohnmächtig‹ –›Weh, mach mit deinen tränen‹

meine Braut, ich werde ohnmächtig;Führe mich an einen ort, Wo deine fromme hand meine augen schließt. Jetzt, wo ich ehrenvoll und deiner treuesicher sterbe, sterbe ich glücklich.

Weh, mach mit deinen tränenmeinem herzen den tod nicht bitter.denn ich werde heiter sterben,Wenn ich für einen gedanken, der dich kränkte, deine gnade erlange, oh liebste.

›nur Von Wut lass ich mich Beraten‹

nur von Wut lass ich mich beraten. rachewunsch und ehreneiferachten nicht auf gefahr.

›lieBe mich, und du Wirst sehen‹

liebe mich, und du wirst sehen,dass amor keine pfeile mehr hat,er schoss sie alle für dich in meine Brust.

agostino steFFani

teXte

Vi sappia il mondo,e son contenta. splenda vivace la cara face; Quella che aborro, Quella sia spenta.

›a Facile Vittoria‹(text: stefano Benedetto pallavicino)

a facile vittoria la tromba qui m’invita. e solo amor audace, armato di sua face, la furia è che m’irrita.

›Foschi crepuscoli‹(text: Bartolomeo ortensio mauro)

Foschi crepuscoli,che preparate l’esequie al dì; atre caligini, deh v’affrettate per celar qui il volto amabile che m’invaghì.

›luci ingrate‹(text: Bartolomeo ortensio mauro)

luci ingrate,sol tempeste di martiro Voi destate in questo sen. e pur quando non vi miro, luci ingrate,nulla veggo di seren.

›morirò Fra strazi e scempi‹(text: Bartolomeo ortensio mauro)

morirò fra strazi e scempi e dirassi ingiusti dei che salvando i vostri tempi io per voi tutto perdei.

die Welt soll euch kennen,dann bin ich froh. es strahle lodernd die liebe Flamme;die ich verachte sei ausgelöscht.

›zu einem leichten sieg‹

zu einem leichten siegruft mich hier die trompete. und die einzige rage, die mich quält,ist die kühne liebe,mit ihrer Fackel bewaffnet.

›dÜstre dämmerung‹

düstre dämmerung, die du den tag zu grabe trägst,unheilvolle dunkelheit, ach, beeile dichund verberge hier das geliebte antlitz,das mich bezaubert hat.

›undanKBare augen‹

undankbare augen,nur stürme von leidenentfacht ihr in dieser Brust. und doch – wenn ich euch nicht erschaue, undankbare augen,erblicke ich nichts, was mich erheitert.

›in mord und zerstörung Werde ich sterBen‹ in mord und zerstörung werde ich sterben,und es wird heißen, ungerechte götter,dass ich bei der rettung eurer tempel Wegen euch alles verlor.

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sfere amiche, or date al labbrol’armonia de’ vostri giri.e posando il fianco lasso,abbia moto il tronco, il sassoda miei placidi respiri.

›suoni, tuoni, il suolo scuota‹(text: stefano Benedetto pallavicino)

suoni, tuoni, il suolo scuota d’oricalchi un lieto fragore. ed a voi amiche genti sian gl’insoliti portenti di diletto e non d’orrore

Freundliche sphären, Verleiht nun den lippendas ebenmaß eurer Kreise. und während mein müder Körper ruht, seien Bäume und steine Von meinem ruhigen atem bewegt.

›der heitere lärm der Bläser erschalle, erKlinge‹der heitere lärm der Bläser erschalle, erklinge und lasse den Boden beben.und für euch, wohlgesonnenes Volk, seien sie die ungewohnten Überbringer Von Freude, nicht von schrecken.

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›dal tuo laBBro amor V’inVita‹(text: stefano Benedetto pallavicino)

dal tuo labbro amor m’invita a prezzar ancor la vita, ma non so ciò che sarà. se la rabbia del mio fato, implacabile, ostinato, o se amor trionferà.

›oVe son?‹ – ›dal mio petto‹(text: luigi orlandi)

ove son? chi m’aita?in mezzo all’ombre solo m’aggiroe abbandonato, ahi lasso in abisso d’orror confondo il passo.niobe, ahi doglia infinita! perduta ho l’alma, e ancor rimango,e ancor rimango in vita.

dal mio petto, o pianti, uscite in tributo al mio dolor. e in virtù de’ miei tormenti, disciogliendovi in torrenti, in voi naufraghi ’l mio cor. ›dell’alma stanca‹ – ›sFere amiche‹(text: luigi orlandi)

dell’alma stanca a raddolcir le tempre,cari asili di pace a voi ritorno:Fuggite, omai fuggite da questo seno o de’ regali fasti cure troppo moleste, egri pensieri:che val più degli imperiin solitaria soglia, ed umil mantoscioglier dal cor non agitato il canto.

›Von deinen lippen lädt die lieBe mich ein‹

Von deinen lippen lädt die liebe mich ein,das leben noch zu schätzen, aber ich weiß nicht, was noch werden wird. ob der grimm meines schicksals,unbefriedbar, unbeirrt, oder die liebe siegen wird.

›Wo Bin ich?‹ – ›aus meiner Brust‹

Wo bin ich? Wer hilft mir?ich eile allein und verlassenim dunkeln umher; ach, erschöpft verlaufe ich mich im schrecklichen abgrund.niobe, ach, unendlicher schmerz!meine seele habe ich verloren, doch ich bleibe,ich bleibe noch am leben.

tränen, erhebt euch aus meiner Brustals tribut für meinen schmerz.und kraft meiner QualenFließt in strömen, in euch soll mein herz untergehen.

›der matten seele‹ – ›Freundliche sphären‹um der matten seele Qualen zu mildern,Kehre ich zu dir zurück, geliebter ruheort.Flieht nun, flieht von dieser Brust, oh allzu lästige sorgen, trübe gedanken Über königlichen prunk:denn mehr als Königreiche ist es wert,Wenn auf einsamem Boden, in bescheidener hülledas lied von unbesorgtem herzen aufsteigt.

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24 i 25 BiograFien

Kammerorchester Basel

Kammerorchester Basel – das bedeutet Freude am gemeinsamen musizieren, ein transparenter und flexibler orchesterklang, entdeckerlust auf der suche nach neuen Wegen der interpretation und die programmatische Kombination von alter und neuer musik in der tradition von paul sa- chers Basler Kammerorchester.

gegründet 1984 von absolventen verschiedener schweizer musikhochschulen, gehören heute einladungen zu den wichtigsten Konzertorten und Festivals der europäischen Klassikszene für das orchester ebenso in die agenda wie die eigene Basler abonnementreihe.

das orchester spielt gerne unter der musikalischen leitung der eigenen Konzertmeister und schätzt die zusammenarbeit mit wechselnden dirigenten wie paul goodwin, Kristjan Järvi, paul mccreesh und giovanni antonini. mit letzterem erarbeiten die musiker den zyklus der sinfo-nien Beethovens. die einspielung der sinfonien nr. 1 bis 6 ist bereits bei sony erschienen und erhielt den »echo Klassik« als »ensemble des Jahres 2008« für die aufnahme der sinfonien nr. 3 und 4.

ebenso erfuhren die cd-edition »Klassizistische moderne« unter der leitung von christopher hogwood sowie die einspielungen von opern und oratorien nach der neuen hallischen händel-ausgabe unter der leitung von paul goodwin uneingeschränktes Kritikerlob. der dokumentarfilm »Bartók Quinten« (2010, regie christine Burlet), der einen farbigen Blick hinter die Kulissen des Kammerorchester Basel freigibt, wurde auf sF1 und 3sat ausgestrahlt.

das Kammerorchester Basel spielt mit einer reihe renommierter solisten zusammen, darun-ter cecilia Bartoli, sol gabetta, andreas scholl, angelika Kirchschlager, matthias goerne, sabine meyer, Vesselina Kasarova, angela hewitt, renaud capuçon, Viktoria mullova und nuria rial. in der saison 2012/13 freut sich das Kammerorchester Basel auf die zusammenarbeit mit cecilia Bartoli, sol gabetta, patricia Kopatchinskaja, Khatia Buniatishvili, angela hewitt, maria João pires, alison Balsom, Jean-Yves thibaudet und Jérémie rhorer.

seit Juli 2007 ist die credit suisse hauptsponsor des Kammerorchester Basel.

das Kammerorchester Basel im Konzerthaus dortmundim märz 2004 war das Kammerorchester Basel zum ersten mal in dortmund zu gast. unter der leitung von christopher hogwood spielte das orchester Werke von Bizet, saint-saëns und strauss. als partner von cecilia Bartoli war das ensemble bereits im Juni 2008 bei ihrem maria-malibran-projekt dabei.

Julia schröder

die geigerin Julia schröder ist eine gefragte solistin und Kammermusikerin. seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und leiterin des Kammerorchester Basel. unter ihrer musikalischen Führung konzertierte das ensemble in den großen sälen europas.

Julia schröder ist eine universelle musikerin, die sowohl in der modernen wie auch in der barocken spielweise versiert ist. solistisch trat sie u. a. im musikverein Wien, der Berliner phil-harmonie, dem concertgebouw amsterdam, der cité de la musique paris und dem Barbican cen-ter london auf. unter der leitung von christopher hogwood, reinhard göbel, giovanni antonini und christian zacharias war sie solistin beim hr-sinfonieorchester, dem orquestra simfònica de Barcelona und dem Kammerorchester Basel.

2010 wurde sie zur professorin für Violine an der hochschule für musik Freiburg berufen. seit 2012 ist sie geigerin im merel Quartet. ihre musikalischen partner sind sol gabetta, andreas scholl, matthias goerne, nuria rial und cecilia Bartoli. zu ihren Kammermusikpartnern gehören u. a. das trio parnassus, Werner güra, dorothee oberlinger, gerard Wyss und christian zacharias. 2012 erschien ihre aufnahme der Violinsonaten von händel bei harmonia mundi, die zum »stern des monats august« im »Fono Forum« gekürt wurde. Weitere cd-einspielungen sind bei der deut-schen harmonia mundi und harmonia mundi France erschienen.

Julia schröder ist zu gast im ensemble il giardino armonico und gastkonzertmeisterin des orquestra simfònica de Barcelona i nacional de catalunya. Weitere engagements führen sie mit dem Freiburger Barockorchester, der meiniger hofkapelle, chaarts und concerto copenhagen zu- sammen. regelmäßig ist sie bei den Kammermusikfestivals in gstaad, amsterdam, stuttgart und Köln zu gast.

cecilia Bartoli

cecilia Bartoli ist in den größten europäischen, us-amerikanischen und japanischen Konzertsä-len zu hören. Jüngst debütierte sie auch in hongkong und australien. sie stand auf der Bühne der new Yorker metropolitan opera, des londoner royal opera house covent garden, der mailänder scala, der Bayerischen staatsoper münchen, der »salzburger Festspiele«, des theaters an der Wien und des opernhauses zürich, an dem sie viele ihrer opernpartien zum ersten mal gesungen hat. in der letzten zeit befasst sie sich vor allem mit der musik des Barock sowie mit dem Bel- canto und der italienischen romantik des frühen 19. Jahrhunderts. nach ihrem rollendebüt als norma in dortmund fand das streben nach dem »alten Klang« und den einstigen singweisen

BiograFien

auch seinen niederschlag in zwei züricher rossini-inszenierungen: zunächst wurde »le comte ory« nach der kritischen neuausgabe der partitur aufgeführt, dann gab cecilia Bartoli in »otello« ihr sensationelles debüt als desdemona. ihre jüngste reise in das zeitalter des Barock trat cecilia Bartoli im Jahr 2009 an, als sie eine atemberaubende Fahrt ins neapel des 18. Jahrhunderts antrat und dort den einstigen star-Kastraten »begegnete«. neben der Veröffentlichung des so-loalbums »sacrificium«, das alle rekorde brach, gab es in allen großen hauptstädten europas Konzerte mit bisher unbekanntem Kastratenrepertoire. ein weiterer höhepunkt waren die von Willi-am christie geleiteten Konzertaufführungen des händel’schen »giulio cesare« mit andreas scholl und philippe Jaroussky in der pariser salle pleyel. Für »sacrificium« erhielt cecilia Bartoli ihren fünften »grammy« in der Kategorie »Beste klassische gesangsdarbietung«.

cecilia Bartoli wurde mit vielen auszeichnungen und ehrungen bedacht. in italien wurde sie zum »cavaliere« und »accademico effettivo di santa cecilia« ernannt, in Frankreich zum »che-valier des arts et des lettres« und »officier de l’ordre du mérite«. sie ist ehrenmitglied der royal academy of music und der Königlich schwedischen musikakademie. dazu kamen zuletzt der re-nommierte italienische »Bellini d’oro«, eine »medalla de oro al mérito en las Bellas artes«, die zu den höchsten auszeichnungen des spanischen Kultusministeriums gehört, sowie eine »médaille grand Vermeil de la Ville de paris«.

anlässlich des händel-Jubiläumsjahrs 2009 wurde cecilia Bartoli als ehrenmitglied in den Fachbeirat der stiftung händel-haus halle berufen und ein Jahr darauf mit dem »händel-preis« der stadt halle ausgezeichnet. zudem wurde ihr 2010 in anwesenheit von Königin margarethe ii. in Kopenhagen der renommierte dänische »léonie-sonning-musikpreis« verliehen. das ehrwür-dige university college of dublin verlieh ihr die musikalische ehrendoktorwürde, und ende 2012 wird cecilia Bartoli in Baden-Baden den begehrten »herbert von Karajan-preis« entgegennehmen, mit dem ihre musikalische Jugendarbeit anerkennung findet.

2012 wurde cecilia Bartoli Künstlerische leiterin der »salzburger pfingstfestspiele«. die erste auflage befasste sich mit den »tausend gesichtern der Kleopatra« und löste sowohl beim publi-kum wie auch in den medien große Begeisterung aus.

cecilia Bartoli im Konzerthaus dortmundnach zwei gefeierten auftritten 2006 und 2008 in dortmund, bei denen sie das barocke pro-gramm »opera proibita« und italienische romantik der operndiva maria malibran präsentierte, stand die mezzosopranistin cecilia Bartoli 2010 im mittelpunkt eines zeitinsel-Festivals mit drei Konzerten im Konzerthaus. im zentrum stand ihr rollendebüt in einer historisch informierten, konzertanten produktion von Bellinis »norma« mit den Balthasar-neumann-ensembles und tho-mas hengelbrock.

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CECI LIA BART OLI

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notenausgaBe © i Barocchisti 2011/12, alberto stevanin

Quellen British library, londonmusiksammlung der österreichischen nationalbibliothek, Wien

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herausgeBer Konzerthaus dortmundBrückstraße 21 · 44135 dortmund t 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

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Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche unterstützung.

druckfehler und änderungen von programm und mitwirkenden vorbehalten.

impressum

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