modulor 06 2010

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BIONIK ALTERNATIVE KONSTRUKTIONSPRINZIPIEN PROF. DR. NACHTIGALL: BIOLOGIE ALS INNOVATIONSQUELLE PASSIVE KüHLMETHODEN TECHNISCHE UMSETZUNG BIOLOGISCHER SYSTEME #6 2010 www.modulor.ch MODULØR Architektur, Immobilien, Recht

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Modulor 06 vom 29. September 2010

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Page 1: Modulor 06 2010

Bionikalternative konstruktionsprinzipien

prof. dr. nachtigall: Biologie als innovationsquellepassive kühlmethoden

technische umsetzung Biologischer systeme

#6 2010www.modulor.ch

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Page 2: Modulor 06 2010

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Page 5: Modulor 06 2010

MODULØRMagazin

003

EDITORIAL 201006

Gerald Brandstä[email protected]

LIEBE LESERINNEN UND LESER

Geniessen Sie den Herbst mit den mor-gendlichen nasskalten Nebelbänken? Oder träumen Sie vom vergangenen Som-mer, vom blauen Himmel und der Sonne, die auf die nackte Haut gebrannt hat?Mit Bestimmtheit ist es dort noch immer heiss, wo Termitenhügel zu finden sind. In seinem Bericht auf Seite 34 zeigt Olaf Kortus, wie bionische Prinzipien, bei-spielsweise nach Vorbildern von Termi-tenkolonien, dem Bauen neue Impulse geben können. Ebenfalls noch heiss ist es momentan in Valenzia, der Stadt, die sich mit der „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ ein Denkmal gesetzt hat. Auch hier haben Vorbilder aus der Natur Pate gestanden und prägen das 300‘000 Quadratmeter grosse Areal aus der Feder von Santiago Calatrava, nachzulesen ab Seite 54.Auf was bei Subunternehmerverträgen zu achten ist, beschreibt Frau Dr. Sibylle Schnyder in ihrem Artikel in der Rubrik „Recht“. Ein Thema, dass akribisch be-handelt werden sollte.Die vorliegende Ausgabe von Modulor beinhaltet wieder viele interessante Fachbeiträge kompetenter Autoren. Diese sollen anregen, inspirieren, bestätigen, weiterbilden oder auch provozieren. Viel Spass beim Lesen.

thema Bionik

„Die Natur ist das einzige Buch, das auf allen Blättern grossen Inhalt bietet“, schrieb Goethe vor rund 200 Jahren. Alle grossen Denker, von Leonardo da Vinci über De-scartes bis Sloterdjik, haben sich von der Natur und ihren Schöpfungen einnehmen und inspirieren lassen. Die Natur als Vorbild ist faszinierend und unerschöpflich, deren hervorgebrachte Kre-ationen, so wie wir sie heute kennen, sind das Resultat einer Millionen von Jahre andauernden Evolution. Im Wind wippende Gräser, Knochenhüllen von Seeigeln, Ge-rippe von Säugetieren oder Oberflächen von Blättern widerspiegeln die gewachsene Perfektion, geprägt vom Kampf um Leben und Überleben. Die „Konstruktion“ in der Biologie ist durchwegs eine optimierte Materialanwendung, in der die verschiedenen Teile in gegenseitiger Abhängigkeit in eine Wechselwirkung treten. Optimale Mas-senverteilung, ideale Ausrichtung, maximale Elastizität und vieles mehr reagieren auf die verschiedensten Anforderungen. Die Erscheinung ist rein funktional geprägt. Ob in der Anordnung der Samen bei Sonnenblumen oder dem Aufbau der Facetten-augen eines Insekts: Effizienz, ideale Proportion und Ästhetik sind hier in Reinnatur zu finden. Die Natur verschwendet keine Ressourcen, daher finden sich besonders in konstruktiver Hinsicht dort die besten Vorbilder, nicht nur für die Architektur, sondern auch für den Automobilbau oder die Luftfahrt.Zahlreiche Beispiele von der Biologie inspirierter Architektur aus der Vergangenheit verdeutlichen, dass das Thema nicht neu ist. Vor über 150 Jahren nutzte Joseph Pax-ton die Riesenseerose als Vorbild der Tragstruktur für den Entwurf des Kristallpa-lastes der Weltausstellung 1851 in London. Eero Saarinen orientierte sich bezeichnen-derweise beim TWA-Terminal des John F. Kennedy-Airports in New York formal an der Gestalt eines Vogels. Ob Münchner Olympiastadion, Opernhaus in Sydney oder Göran Pohls Eislaufhalle in Erfurt: Ideengeber war stets die Natur. Wachsende Be-deutung haben intelligente klimatische Überlegungen und die Verwendung möglichst nachhaltiger Rohstoffe. Der ägyptische Architekt Kamal El Kafrawi verwendet bei der Planung der Universität des Scheichtums Qatar ein Lüftungssystem, das er den Termitenbauten abgeschaut hat: Windtürme sorgen selbst im heissen Wüstenklima für Frischluft. Knochenähnliche Tragkonstruktionen von Santiago Calatrava versu-chen, mit einem Minimum an Material ein Maximum an Festigkeit zu erzielen. Auch auf dem Gebiet selbstreinigender Oberflächen, beim Klettverschluss oder statischen Überlegungen liefert die Natur eindrucksvolle Vorbilder. Baubionik, ein spannendes und inspirierendes Thema (Abbildung: Auschnitt eines Facettenauges einer Fruchtfliege).

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Page 6: Modulor 06 2010

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Page 7: Modulor 06 2010

MODULØRMagazin

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INHALT 201006

MODULØR#6 2010

MAGAZIN

eDitORiaL 003

FORUM 008

CaRte BLanChe 016

theMa BiOnik 019

kOLUMneThomas Sevcik 047

aRChitektURMehrfamilienhaus, Maur 048Stadt der Künste und Wissenschaften, Valenzia 054Einkaufszentrum, Neapel 060Dalian Shell Museum, China 066

aktUeLLC2C im Facility Management 078

ReCht Subunternehmerverträge 082

019

066

054

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Page 8: Modulor 06 2010

MODULØRMagazin

006

201006

INHALT

SeRvIce

visit 116

taLk 118

LiteRatUR 120

tiCkeR 122

teRMine 124

gezeiChnet 126

vORsChaU 128

iMpRessUM 128

116

088

PRODUkTe

tOOLBOx 087

speziaLBad 088Schiebe- und Trennwände 098Fenster und Türen 100Produkte 106

098

100

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Page 9: Modulor 06 2010

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MODULØRMagazin

201006

FORUM

008

Grösste event-und sport-halle der schweiz

Oppenheim Architecture+Design aus Miami Beach und der Immobilien-

entwickler Losinger Construction AG planen neben dem St.-Jakob-Park

eine Gesamtüberbauung. Zwischen Birs und Freidorf Muttenz soll auf dem

Hagnau-Areal die grösste Event- und Sporthalle der Schweiz entstehen,

umgeben von vielseitig nutzbaren Gebäuden.

Die Vision ist es, in Basel eine nachhaltige Arena mit den Dimensionen zu

bauen, wie es sie weder in der Schweiz noch im nahen Ausland gibt. Sie soll

eine Kulisse für Veranstaltungen von Weltrang wie Konzerte, Sportereignisse,

Ausstellungen, Generalversammlungen und andere Grossspektakel bieten.

Das Arena-Projekt beinhaltet eine multifunktionale Event- und Sporthalle mit

einer Kapazität von bis zu 15‘000 Zuschauern. Zusätzlich in die Arena inte-

griert entsteht eine kleine, flexible Halle, die Platz für bis zu 5000 Zuschauer

bietet. Neben der Event- und Sporthalle sind noch sechs weitere Gebäude

geplant für Bildung, Medizin, Fitness und Wellness, Büros, Wohnen, Hotel

sowie Retail. Die Gesamtüberbauung fasst eine Nutzfläche von rund

90‘000 Quadratmeter. Die Lage ermöglicht eine optimale Nutzung und

Einbindung der bereits bestehenden Infrastruktur wie Bahn (mit Bahnhof St.-

Jakob-Park), öffentlichem Nahverkehr, Autobahn sowie Fuss- und Velowege.

Die Gesamtüberbauung hat ein Investitionsvolumen von mehreren Hundert

Millionen Franken. Davon sind rund 130 Millionen Franken für die Arena inkl.

kleiner Halle und VIP-Village vorgesehen. Zusammen mit den Experten des

Mutterkonzerns Bouygues hat Losinger einen Nutzungs- und Businessplan

ausgearbeitet und den betreffenden Behörden von Basel-Landschaft und

Basel-Stadt vorgestellt. Dieser stiess auf ein breites Wohlwollen seitens der

beiden Kantone. Sollte das Projekt den nötigen politischen Rückhalt erhalten,

könnte es schon im kommenden Jahr starten. Man rechnet für Quartierpla-

nung und definitive Baubewilligung mit ungefähr zwei Jahren. Die Bauar-

beiten könnten damit 2014 beginnen, sodass der Betrieb der Event- und

Sporthalle spätestens im Herbst 2015 aufgenommen werden könnte. gb

www.oppenoffice.com, www.losinger.ch

eis-stadion in MinerGie

In Zug wurde Ende August das modernste Eisstadion der Schweiz einge-

weiht. Mit dem Bau der Bossard-Arena als Ersatz für das altehrwürdige

Hertistadion bekommen die Zuger das erste, von Grund auf neu erstellte

Nationalliga-taugliche Eisstadion der Schweiz in Minergie-Standard. Projek-

tiert wurde der Bau von Scheitlin Syfrig Architekten aus Luzern.

Die Stadt Zug lancierte für die Realisierung einen Investoren-Wettbewerb.

Die Gewinnerin der Ausschreibung, die Anliker Generalunternehmung AG

mit Sitz in Emmenbrücke, investierte ihrerseits erhebliche Summen in den

Bau von Wohnungen auf dem angrenzenden Bossard-Areal sowie zusam-

men mit einem Anlagefonds der CS in ein Hochhaus auf dem Herti-Areal.

Das zeigt, auf welchem Weg die Stadt das neue Stadion bezahlt – dank

Querfinanzierung durch den Verkauf des angrenzenden Baulandes. Das war

wesentlicher Bestandteil der Ausschreibung, verbunden mit der Auflage,

dass die Erbauerin des Eisstadions gleichzeitig oder zeitnah auf den Grund-

stücken rundherum adäquaten Wohnraum schafft und das Herti-Areal neu

gestaltet.

Das Ergebnis ist zwar noch nicht ganz fertig, kann sich aber schon sehen

lassen: Die Wohnüberbauung „Schutzengel“ auf dem Bossard-Areal ist im

Rohbau weitgehend aufgerichtet, das Hochhaus „Uptown“ wächst weit

herum sichtbar gen Himmel. Der Neubau der Halle ist fast fertig, das alte

Stadion abgerissen. An dessen Stelle wird die Tiefgarage mit dem darüber-

liegenden gedeckten Ausseneisfeld sowie dem grössten öffentlichen Platz

der Stadt Zug als Stätte der Begegnung entstehen.

Die neue Arena bildet mit den bestehenden Elementen Dreifachturnhalle

und Curling-Eishalle eine neue Komposition. Alle Elemente gruppieren sich

um den gemeinsamen Platz des Sports. Die wichtigste städtebauliche Ecke

wird durch das markante Hochhaus besetzt. Dieses ist ein Zeichen des Zen-

trums und zugleich städtebaulicher Vermittler. gb

www.scheitlin-syfrig.ch, www.anliker.ch

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Page 11: Modulor 06 2010

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MODULØRMagazin

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FORUM

planunG auf deM aebi-areal in burGdorf

Das insgesamt 29‘000 Quadratmeter umfassende, ehemalige Aebi-Areal

liegt direkt beim Bahnhof Burgdorf. Hier soll das lebendige Quartier „Sutter-

gut“ entstehen mit einem vielfältigen Angebot an Wohnungen und Dienst-

leistungsflächen sowie einem Campus für die Fachhochschule Bern. Für den

westlichen Teil des Areals hat die Alfred Müller AG, Grundeigentümerin des

Areals, ein Studienverfahren durchgeführt, aus dem die Leutwyler Partner

Architekten als Projektsieger hervorgegangen sind. Ihre Pläne sehen ein

Ensemble mit drei neuen Gebäuden vor: zwei viergeschossige Häuser in

West-Ost-Richtung sowie einen quadratischen Bau mit acht Etagen. Dazwi-

schen liegen grosszügige und teilweise begrünte Gassen und erlebnisreiche

Zwischenräume, die Orte der Begegnung schaffen. Die Stadt Burgdorf und

die Alfred Müller AG setzen sich gemeinsam dafür ein, den traditionsreichen

Bildungsstandort Burgdorf zu erhalten und ihn auf dem Gelände des Sutter-

guts auszubauen. Burgdorf verfügt mit dem Suttergut über ein attraktives

Gelände mit einem seriösen Investor und hat beste Voraussetzungen, auch

künftig ein Kompetenzzentrum im Bereich Bildung zu bleiben. Die Bauarbei-

ten am Suttergut werden frühestens 2012 beginnen. fa

www.leutwylerarchitekten.ch

www.alfred-mueller.ch

„superblock“ koMMt vor parlaMent

Der Superblock in Winterthur verdient tatsächlich seinen Namen: Axa

Winterthur will an zentraler Lage im Sulzer-Areal das 200-Millionen-Projekt

verwirklichen, das insgesamt Raum für 2000 Arbeitsplätze schaffen soll,

die sich um einen begrünten Innenhof in riesigen Gebäuden gruppieren.

Die Stadt verfolgt das Projekt von Architekt Krischanitz ZT GmbH aus Wien

nicht nur aus baurechtlicher Sicht schon lange, sondern hat schon früh die

Möglichkeit gesehen, die städtische Verwaltung in diesem Gebäude zu kon-

zentrieren. Konkret sollen 820 Arbeitsplätze dorthin verlegt werden. Damit

möchte die Stadt einerseits die Kommunikation zwischen den Abteilungen

verbessern, andererseits aber auch Geld sparen und die bisherigen Gebäude

– das Stadthaus ist explizit davon ausgenommen – umnutzen. Der Stadtrat

hat dem Gemeinderat nun eine Umsetzungsvorlage unterbreitet, der Miet-

und Amortisationskosten von 9,7 Millionen Franken jährlich vorsieht. Nach

dem erfolgten Umzug liessen sich drei Millionen jährlich sparen, heisst es.

Der Stadtrat von Winterthur beantragt, der Konzentration von 820 Arbeits-

plätzen zuzustimmen. Kommt das Projekt ohne Probleme durch den Gemein-

derat, kann frühestens im November über die Vorlage abgestimmt werden.

Der Bezug ist frühestens 2015 vorgesehen. gb

www.krischanitz.at, www.sulzerareal.com

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FORUM

© Acustic radar, Dover GB

klanGhaus toGGenburG – thesenkonkurrenz

So ungewöhnlich die Bauaufgabe und der Ort, so ungewöhnlich das Verfahren: Für die Planung des

Klanghauses am idyllischen Schwendisee wurde kein Projektwettbewerb, sondern eine Thesenkon-

kurrenz ausgeschrieben. Bereits 1993 lancierte der Musiker Peter Roth Kurse, um die wichtigsten

Formen der lokalen Musikkultur wie den Naturjodel, den Alpensegen und die Schellen als Elemente der

Alpkultur zu vermitteln. Eine Stube im Hotel am Schwendisee war der erste Treffpunkt der Teilnehmer.

Die Verbindung zu anderen Kulturen, aber auch die Spannungsverhältnisse zwischen Tradition und

Avantgarde, zwischen freiem Experiment und strenger Form machen die Lebendigkeit der „KlangWelt

Toggenburg“ aus. Unter diesem Namen wurden in den letzten Jahren weitere Aktivitäten und Angebote

zusammengefasst.

Das hügelige, kleinräumige Toggenburg im Kanton Appenzell gilt als Zentrum für die Volksmusik. Die

Hauptfrage im Programm für den international ausgeschriebenen Wettbewerb war, wie man die land-

schaftlichen, akustischen und architektonischen Räume überlagern kann, damit ein Dialog zwischen

Musik und Architektur entsteht. Auf einer Grundfläche von 1000 Quadratmetern sollen Räume für

Forschung und Arbeit am Klang untergebracht werden, inklusive dreier Kursräume und eines grossen

Klangraums, der den räumlichen Bezug zum Schwendisee sucht und sich als „begehbares Instrument“

versteht. Die Rückzugsorte zum Experimentieren und ungestörten Ausprobieren sollen dem Austausch

mit anderen Musikern, Besuchern und dem Ort nicht im Wege stehen.

Aus 90 Bewerben wurden sechs Architekturbüros ausgewählt. Im Mai 2010 ging Marcel Meili, Markus

Peter Architekten als Sieger hervor. Die weiteren teilnehmenden Architekturbüros waren Steven Holl,

New York, Caruso St John, London, Miller Maranta, Basel, Snohetta, Norwegen, und Sanaa, Japan.

Im nächsten Schritt wird ein Vorprojekt entwickelt, bis Frühling 2012 eine Kostenschätzung erarbeitet.

Die Volksabstimmung soll im Frühling 2013 stattfinden. km

www.meilipeter.ch, www.klangwelt.ch

burkhalter suMi bauen in anderMatt

Die Rezidor Hotel Group, eines der am schnellsten

expandierenden Hotelunternehmen der Welt,

kündigt ihr achtes Haus in der Schweiz an: Das

Radisson Blu Resort Andermatt mit 240 Zimmern

soll 2013 eröffnet werden. Es ist Teil des nicht

ganz umbestrittenen Projekts Andermatt Swiss

Alps, einem Bauvorhaben unter der Leitung der

Orascom Development Holding AG. Sechs neue

Hotels in der 4- und 5-Sterne-Kategorie, rund 490

Wohnungen in 42 Gebäuden und 25 bis 30 Villen

sind geplant.

Das Radisson Blu Resort Andermatt wird von

Burkhalter Sumi aus Zürich geplant. In zwei Einzel-

gebäuden auf Natursteinsockeln und mit Holzfas-

saden wird es 240 Zimmer umfassen – sowohl

reguläre Gästezimmer als auch geräumige Ein- bis

Dreizimmerappartements. Zusätzlich zum Res-

taurant und der Bar sind 1700 Quadratmeter an

Konferenzfläche geplant, die zudem über eine

multifunktionale Konzerthalle für bis zu 700

Besucher verfügt und das Radisson Blu zu einem

Muss unter den Tagungshotels machen wird.

Ausserdem geplant sind ein Wellnessbereich mit

Hallenbad, Einkaufsmöglichkeiten, ein Spielsaal

und ein Kinderklub.

Übrigens: In Anwesenheit der Bevölkerung des

Urserntals und zahlreicher Gäste betonierte Samih

Sawiris am 31. August 2010 auf dem Gelände

des künftigen Hotel The Chedi Andermatt – ge-

plant von den lokalen Architekten Germann

& Achermann aus Altdorf – den Grundstein für

Andermatt Swiss Alps ein. Damit wurde die Basis

für die grösste, integrierte Feriendestination im

Alpenraum gelegt. gb

www.burkhalter-sumi.ch, www.gerach.ch

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Page 15: Modulor 06 2010

013

stärkunG des ortsbildesFurrer Jud Architekten aus Zürich haben den

Dorfplatz von Avenche mit einem Überdachungs-

system ausgerüstet. Das Projekt fördert einen

lebendigen Umgang mit dem öffentlichen Raum

und verstärkt die Beziehung zwischen Mensch und

Raum. Für die Aufgabe der Dorfplatzüberdachung

wurde ein neuartiges Modulsystem entwickelt, das

dem Typus Schirm entstammt. Das Objekt kann als

freistehendes Einzelobjekt oder durch Verkettung

der einzelnen Elemente zu einer zusammenhän-

genden, geschlossenen Dachfläche arrangiert

werden. Diese multifunktionalen Eigenschaften des

Objektes ermöglichen es, auf die unterschiedlichen

Bedürfnisse, welche an den Platz gestellt werden,

wie z. B. Dorffeste und Festivals, aber auch kleinere

Anlässe, kurzfristig und ohne grossen Aufwand

räumlich reagieren zu können.

Das wesentliche Gestaltungs- und Funktions-

merkmal des Schirmes ist die Volumenbildung,

die durch eine leicht geneigte untere und obere

Membran erreicht wird. Durch die Kombination

der zwei geneigten Membrane wird einerseits

die Wirkung des schwebenden Leuchtkörpers

erzeugt, andererseits ist sie auch die Grundlage

für das Funktionieren des neuen Entwässerungs-

systems mittels Verkettung. Das Projekt trägt

durch seine multifunktionalen Eigenschaften

einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des

Ortsbildes bei und erzeugt neben der Aktivierung

des öffentlichen Raumes eine identitätsstiftende

Wirkung für die Gemeinde. gb

www.furrerjud.ch

„ei-catcher“

Wem das Design von handelsüblichen Wohnwa-

gen oder Gartenhäuschen zu traditionell ist, wird

am „Blob vB3“, einem Ding zwischen Gebrauchs-

und Kunstobjekt des belgischen Architektur- und

Designbüros dmvA, Freude haben.

Das eiförmige Modul enthält alle Einrichtungen,

die man im täglichen Gebrauch benötigt: Küchen-

zeile, Nasszelle mit Dusche und Toilette, eine Bett-

koje sowie zahlreiche Nischen, die viel Stauraum

bieten. Die „Nase“ lässt sich elektrisch öffnen und

dient als Vordach. Der Zutritt erfolgt über eine

aufklappbare Tür, gelüftet wird über ein Dachob-

licht. Anschlüsse für Wasser und Elektrizität sind

vorhanden, eine Grundbeleuchtung ist eingebaut.

Der 20 Quadratmeter grosse Blob vB3 kann dank

seiner Ausstattung problemlos als Büro, Gäste-

zimmer, Rezeption, Gartenhaus und dergleichen

genutzt werden.

18 Monate Bauzeit waren notwendig, um das Ei

mit seiner polierten Aussenhaut herzustellen. Das

Grundgerüst ist aus Holz gefertigt, die Füllung

besteht aus Polyester. Der Blob hat ungefähr die

Ausmasse eines grossen Caravan. Für den Trans-

port wird das Ei auf einen Anhänger geladen.

Auftraggeber war einer der Büropartner selbst.

Mittlerweile steht das Ei zum Verkauf. An einer

ersten Auktion im Juni 2010, bei der ein Schätz-

preis zwischen 80‘000 bis 90‘000 CHF festge-

legt wurde, fand sich jedoch kein Käufer. Zurzeit

ist der Blob vB3 in der Verbeke Foundation in der

Stadt Kemzeke in Belgien ausgestellt. fa

[email protected]

www.dmva-architecten.be

neues sbb-bau-dienstzentruM in zürichZwischen den Gleisen beim Hauptbahnhof Zürich

investiert die Bundesbahn 25 Millionen Franken.

Das Grossprojekt der „Europaallee“, vom Büro

Ballmoos Krucker Architekten, Zürich, und Con-

zett, Bronzini, Gartmann Ingenieure, Chur, neben

dem Hauptbahnhof Zürich kann nur entstehen,

weil viele der bisher dort angesiedelten Arbeits-

stätten der SBB abgerissen werden. Bereiche,

die nicht dringend beim Hauptbahnhof zu ste-

hen haben, werden an die Peripherie verlagert.

Für zentrale Infrastrukturbereiche muss jedoch

neuer Raum in der Nähe des grössten Schweizer

Verkehrsknotens geschaffen werden. Aus diesem

Grund realisiert die Bahn mitten zwischen den

Gleisen im „Kohlendreieck“ einen Neubau und

lässt im Gleichschritt bestehende Gebäude umfas-

send sanieren.

Insgesamt wird mit dem Investitionsvolumen

Raum für 230 Arbeitsplätze geschaffen. Alle Inter-

ventionsdienste für Stellwerk-, Gleis- und Fahrlei-

tungsanlagen werden am gleichen Ort unterge-

bracht sein, was zu einer besseren Koordination

dieser zentralen Dienste führen wird. Baubeginn

war im August dieses Jahres, die Fertigstellung ist

für 2012 ins Auge gefasst. gb

[email protected], www.vbk-arch.ch

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014

FORUM

herr uhl, welche aufgaben beschäftigen sie gerade?Mit meinem Büropartner Christian Forster und unserem Team sind wir im Moment mit einer nicht ganz alltäglichen Aufgabe beschäftigt; dem Bau einer Kapelle. Der Focus bei dieser Arbeit wird nicht nur auf die bautechnischen Eigenschaften und ihre Verwendung, sondern ganz zentral auf ihre räumliche und sinn-liche Wirkung gelegt. Ein Anliegen, das mich bei meiner Arbeit als Architekt permanent beschäftigt.

welches architektonische werk hat sie kürzlich begeistert?Das Hotel Waldhaus in Sils-Maria! Ein Hotel, über 100 Jahre alt, mit einer bewegenden Geschichte. Als Gast habe ich kürzlich ein paar Nächte in diesem Hotel verbringen dürfen. Ich bin äusserst beeindruckt gewesen, wie ein Haus mit so unterschiedlichen Raumqualitäten und Stilelementen aus mehreren Zeitepochen sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügt. Architektur als Planungs- und Bauprozess, der nie abgeschlossen ist.

welche tugenden sollte ein architekt erfüllen?Leidenschaft, Ausdauer, Hartnäckigkeit, Aufgeschlossenheit, Sensibilität und vieles mehr . . . Aber am wichtigsten finde ich die Freude und das Interesse an jeder Bauaufgabe, die wir als Archi-tekten bearbeiten dürfen.

kann architektur die welt verbessern?Ich glaube nicht, aber gute Architektur kann helfen, Räume zu schaffen, die es ermöglichen, uns in der gebauten Welt sicherer und wohler zu fühlen.

Andres Uhl ist Mitinhaber von Forster & Uhl Architekten GmbH, Zürich. Seit 1998 ist er Dozent für Entwurf & Konstruktion an der HSZ-T in Zürich. 1995 diplomiert er als Architekt an der ETH Zürich, 1991 holte er sich das Diplom zum Architekt HTL am Abendtechnikum Zürich. www.foruhl.ch

vis-à-visMit andres uhl

Gestapelt und Geschichtet

Als die Bilder vom VitraHaus um die Welt gingen, haben alle gestaunt ob

der Stapelung archetypischer Baukörper. Doch nun stellt sich heraus, dass

Herzog & de Meuron nicht die einzigen Hochstapler sind: das japanische

Büro Sanaa hat bereits 2007 das Museum of Contemporary Art in New York

aus gestapelten Kuben zusammengesetzt, und auch anderswo wird heftig

geschichtet, geklotzt, gestapelt und aufeinandergetürmt.

In Holland macht man das besonders stilvoll im Auftrag eines Hotels (Design:

Molenaar & Van Winden Architecten/ Wam Architecten) und in Form ro-

mantisch-folkloristischer Häuschen (Bild ganz unten). Auch Ramser Schmid

Architekten, Zürich, haben zusammen mit Philipp Esch Architekten, Zürich,

ein Konglomerat aus einzelnen Gebäuden projektiert (kleines Bild). Und für

Actelion haben Herzog & de Meuron ihr Erfolgsrezept vom VitraHaus gleich

übernommen und ausgebaut (oberes Bild). Offenbar sind beim internationa-

len Stapeln keine Grenzen in Sicht. gb

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Page 17: Modulor 06 2010

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MODULØRMagazin

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CARTE BLANCHE

Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen).Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Aufl ösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Aufl ösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berech-tigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. [email protected]

MAXIMAL VEREINFACHT

Im Kontext traditioneller Schwarzwaldhäuser wurde bei diesem

Projekt als erster Schritt eine typologische Sammlung charak-

teristischer Dachformen erarbeitet. Dies nachdem die Dächer

anhand eines Dokumentarfi lmes als DNA des Ortes entschlüs-

selt worden waren. Die Dachform des Ersatzneubaus bildet

das lokale Baugesetz ab und zeigt so die Zusammenhänge

zwischen Gesetz und Typologie subtil auf.

Der Wunsch der Bauherrschaft, einen möglichst grossen

Atelieraum zu erhalten, wurde anhand einer Translation der

Holzstruktur des Bestandes in einen einheitlichen Dachraum

gewährleistet. Das maximale Bauvolumen wurde auf die

Nutzfläche des Vorgängerhauses von 288 Quadratmeter ska-

liert, um eine möglichst grosse Hülle zu schaffen, welche auch

öffentliche Funktionen wie z.B. ein Dorffest oder einen Zirkus

aufnehmen kann. Das Mauerwerk wird zum neuen Bodenbelag

verarbeitet.

Die infrastrukturell gedachten Programmpunkte werden an den

vorhandenen Anschlüssen des bestehenden Hauses installiert.

Der Schlafraum wird um den alten Kachelofen gelegt, Küche

und Bad werden an die vorhandenen Leitungen angeschlossen

und so verortet. Wie das Schlafzimmer wird auch das Wohn-

zimmer durch die holzgefeuerten Wärmequellen definiert.

Somit entsteht, wie im Zitat verdeutlicht, eine durch den

Bestand initiierte klare Trennung und Einfachheit, aber auch

ein polares Spannungsverhältnis zwischen den verschiedenen

Raumkomponenten.

Nils Havelka, geboren 1982 in Zürich, wo er 2003 die Matura abschloss und seit 2004 an der ETH Ar-chitektur studiert. Zurzeit absolviert er ein Praktikum bei Mach Architektur in Zü[email protected]

Der Tradition des Schwarzwaldhauses entsprechend dominiert das Dach die Aussensicht.

Raum zum Wohnen, Arbeiten, Feiern: Die 288 Quadratmeter Nutzfl äche und der überhohe Raum lassen eine vielfältige Nutzweise zu.

Typologische Studie: Das Schwarzwaldhaus zeichnet sich äusserlich durch ein an den Seiten weit heruntergezogenes Walm- oder Krüppelwalmdach aus.

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Wand- und Bodenbeläge machen aus einem Raum das Zuhause, in dem Sie sich wohlfühlen. Als Spezialistin für Beläge aus Keramik, Naturstein und Holz bieten wir Ihnen alles, was das Wohnen schöner macht. In allen Formen, Farben und Oberflächen. Sehr gerne beraten wir Sie auch zu Design- und Stilfragen. Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen: www.hgc.ch

HOlZ mAcHt DeN RAum Zum WOHNtRAum.

ZSAnz_Modulor_Holz_210x260_d.indd 1 06.08.10 11:04017_Mod_Inserat_M0610.indd 2 17.09.10 12:41

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Exklusive Leserreise zum 13. Designers‘ Saturday – „Professionals only“

2010 – in der 13. Edition – wird der Anlass wieder zum internationalen Treffpunkt

für das Design. Die Präsentationen von 70 international bekannten Firmen werden

von Cartes blanche nationaler sowie internationaler Kunst- und Design-Hochschulen

begleitet.

Neu wird der 13. Designers’ Saturday seine Tore bereits am Freitagnachmittag,

als exklusive Veranstaltung für ein rein professionelles Publikum, öffnen. Diese

Neuerung, die nur eingeladenen Besuchern vorbehalten ist, bietet die Chance, ge-

schäftliche Kontakte in einer privilegierten Umgebung zu knüpfen. Modulør hat sich

50 Tickets gesichert und lädt seine Leserinnen und Leser (Professionals only!) zur

kostenlosen Teilnahme ein.

Programm:• individuelle Anreise

• Besammlung und kleiner Begrüssungsapéro in der Werkhalle der

Hector Egger Holzbau AG, Langenthal

• kurze Begrüssung durch Gerald Brandstätter, Chefredakteur Modulør, und

Sergio Cavero, Kurator des 13. Designers’ Saturday

• individueller Rundgang zu den Werkplätzen der lokalen Designindustrie, wo sich

die Ausstellungsstandorte des Designers’ Saturday befinden: Besuch der rund 70

internationalen Aussteller. Ab dem Bahnhof SBB und den offiziellen Parkplätzen

verbinden kostenlose Busse alle sechs Ausstellungsstandorte.

Datum:

Freitag, den 5. November 2010, ab 13.30 Uhr

Die Teilnehmerzahl ist auf 50 beschränkt! Melden Sie sich sofort an unter:

www.modulor.ch

Ein Anlass organisiert von

MODULØR

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THEMABionik

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BauBionik – Ein Blick zurückBereits 1550 schrieb da Vinci ein Buch über den Vogelflug und versuchte, seine Erkenntnisse beim Entwurf seiner Fluggeräte umzusetzen. Er nahm damit die moderne Bionik vorweg. von Knut Braun/ Int. Bionik-Zentrum

vom „vor-Bild natur“ und „aB-Bild tEchnik“ Bionik betreiben heisst von der Natur für die Technik lernen. Im Bereich des Bauens und der Architektur ist das gar nicht so einfach.von Prof. Dr. Werner Nachtigall

PassivE kühlung mit luft Mit der erwarteten Klimaentwicklung müssen heute zu ent-wickelnde Gebäude mit tendenziell steigenden Temperaturen umgehen können. Die Natur kann dabei Vorbild sein.von Olaf Kortus

lErnEn vom kiEfErnzaPfEnAus der Analyse von Konstruktionsprinzipien ausserhalb des Bauens sollen neue konstruktive Innovationen entwickelt werden. Ein Werkstattbericht von der HSLU.von Prof. Dieter Geissbühler

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL:

Stadt der Künste und Wissenschaften, ab Seite 54

Il Vulcano Buono, ab Seite 60

Das Klima als Städtebauer, ab Seite 72

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040Titelbild: Eine formale und funktionale Analogie zu Abbildern aus der Natur demons- triert Santiago Calatrava bei seinen Bauten, insbesondere bei denjenigen in der „Stadt der Künste und Wissenschaften“ in Valenzia.(Foto: Javier Yaya Tur)

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das thEma Bionik

im üBErBlick

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THEMABionik

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DasBeobachten,StudierenundErkennenvonTexturen,StrukturenundVorgehensweisenausderNaturistfaszi-nierendundinspirierendzugleich.DochsolcheineInspirationsollnichtzumKo-pierenverleiten,daswürde–schonIka-rusundDaedalusmusstendiesschmerz-lich erfahren – auch garantiert nichtzum Erfolg führen. Seit JahrhundertenwerdenFormenderNaturwieMuscheln,Blütenblätter,Schildkrötenpanzer,Pflan-zenblätteroderVogelflügelinFormendergebautenUmweltumgesetzt.

Bionik inspiriertkonstruktionen –

historischeszur BauBionik

von Knut Braun (Text)

Bereits 1505 schrieb der Universalgelehrte Leonardo da Vinci ein Buch über den Vogelflug. Er beschäftigte sich damals bereits mit dem,

was die moderne Bionik heute auszeichnet, nämlich mit dem Studieren und Erkennen von Naturphänomenen und eine mögliche Umsetzung

dieser Erkenntnisse in die Technik. Ein Vorgang, der auch in der Architektur zu neuen Erkenntnissen führen kann.

Baumartige Tragstruktur: Sechs Meter hohe, amorphe Skulpturen tragen den Leonardo Glasscube vom Büro 3Deluxe.

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THEMABionik

ImVerlaufseinerEntwicklungliesssichder Mensch auch in seiner Bautätigkeitbewusst oder unbewusst von Vorbil-dern aus seiner Umwelt beeinflussen.Beispiele dafür findet man bei AntonioGaudí,FreiOttoundSantiagoCalatrava,umnureinigezunennen.UndbereitsdieMenhireunsererVorfahrenimNeolithi-kumsollendieFormeinesBaumesver-sinnbildlichthaben.

HistoriscHe Beispiele aus der Bau-Bionik

Anlässlich der Weltausstellung in Paris1900 liess sich der französische Archi-tektBinetbeiderKonstruktiondesEin-gangsportals von den Zeichnungen des

deutschen Biologen Häckel inspirieren,die dieser von Diatomeen angefertigthatte. 49 Jahre zuvor nutzte bereits derenglische Gärtner und HobbyingenieurJ.PaxtonErkenntnisseausdemStudiumderRiesenseeroseVictoriaamazonicazurRealisierung des Cristal Palace anläss-lichderWeltausstellung1851inLondon.DieBlättervonVictoriaamazonicaerrei-cheneinenDurchmesservonbiszuzweiMetern. Durch ein Netz von senkrechtsichkreuzendenRadiärrippenundkon-zentrischen Verbindungsrippen erhältdasBlattseinegrosseStabilitätundistinderLage,hoheGewichtezutragen,ohnedabeiunterzugehen.PaxtonsKonstrukti-on–einnachArteinerZiehharmonikagefaltetesGlasdach–entsprachdabeider

Das internationale Bionik-zentrum

Viele innovative Problemlösungen der Natur entsprechen einer nachhaltigen Ent-wicklung: Die Natur erreicht ihre Ziele ökonomisch mit einem Minimum an Energie und führt ihre Abfälle immer vollständig in den natürlichen Kreislauf zurück. Diesen Erfahrungsschatz der belebten Natur und das sich daraus ergebende hohe Innovati-onspotenzial muss für den Menschen nutzbar gemacht werden.In der Bionik ergeben sich aufgrund der dynamischen Entwicklungen in der bio-logischen Forschung und Technologie – vor allem auf molekularer Ebene – ganz neue Ansätze für Innovationen. Charakteristisch für die Bionik ist die interdiszipli-näre Vorgehensweise bei der Lösung anwendungsnaher Fragestellungen, die sich keinesfalls auf eine 1:1-Kopie biologischer Vorbilder reduziert. Die breite Anwendung von Ideen aus der Bionik scheiterte in der Vergangenheit an einem starren Disziplinendenken der Wissenschaften und am Fehlen eines effektiven Technologietransfers zwischen Forschung, industrieller Anwendung und Management. An dieser Stelle sieht das Internationales Bionik-Zentrum (Stiftung für Bionik), kurz IBZ, seine vornehmste Aufgabe. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, des Top-Managements in Industrieunternehmen, an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen die Denk- und Vorgehensweisen der Bionik zu neuen Ansätzen in der Firmenpolitik und – wo immer das möglich ist – zu innova-tiven Produkten verhelfen. Um das alles zu erreichen, bietet das IBZ allen Bionik-Interessierten eine ganze Reihe von Serviceleistungen.

Blattmembran. Die VerstärkungsrippenderPflanzewurdendurchQuerstegeausHolzersetzt.LeiderfieldasBauwerkimJahr1936einerFeuersbrunstzumOpfer.ZurgleichenZeitbeschäftigte sichauchder spätereArchitektdesPariserEiffel-turms, Maurice Koechlin, mit anato-mischen Untersuchungen, jedoch nichtinderPflanzen-,sonderninderHuman-anatomie.VorbildfürseineKonstruktionwar die Anordnung der Knochenbälk-chenimmenschlichenOberschenkel.Wer kennt nicht den Begriff Monierei-sen?Diewenigstenaberwissen,dassdieIdee für diese Stabilisatoren im Beton-bauursprünglichausderNaturstammt.Etwa um 1850 fertigte der französischeGärtnermeisterJosephMonierdieerstenPflanzkübel aus Eisengerippe mit einerBetonumhüllung.1867liessersichseineIdeeeines „Nouveausystèmedecaisseset bassinsmobiles et portatifs en fer etcimentapplicableàl’horticulture“paten-tieren (Brevét francais no. 77.165). DasVorbildfürdieVerstärkungderBottichemittels Eisengeflecht fand Monier imSklerenchym von Blättern der Opuntie,einer Kakteenart. Diese schützen sichmitzähenFasernvordemKnickenundBrechen.Im Spanien des 19. Jahrhunderts ent-stand unter Antoni Gaudí die SagradaFamiliainBarcelona.GaudíverwendetebaumartigeStützpfeilerundüberbrückteso mit minimalem MaterialaufwandgrosseSpannweiten.Die berühmten Geodesic Domes desAmerikaners R. Buckminster Fuller se-hen mit ihrer Wabenstruktur aus wieSkelette von Radiolarien. Diese waren

Das facettierte Auge einer Florfliege, durch die Evolution vollendet, ist für Buckminster Fuller und andere Dome-Konstrukteure

ein perfektes Vorbild.

Der Tetraeder, in der Natur mehrfach zu finden, ist im Verbund extrem stabil und

lässt mit geringstem Materialaufwand gewaltige Kuppeln entstehen. Im Bild: Das

„Eden Project“ von Nicholas Grimshaw.

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THEMABionik

Knut Braun, Veterinärmediziner, ist im Vorstand des Internationales Bionik-Zentrums sowie stv. Vorstand des Bionic Engineering Networks. Bionik-Zentrum (Stiftung für Bionik) Science Park 2 Universität des SaarlandesD – 66123 Saarbrü[email protected]

auchdasVorbildfürFuller.Siebasierenauf einer Weiterentwicklung von ein-fachsten geometrischen Grundkörpern,den Tetraedern, und sind extrem stabilund mit geringstem Materialaufwandrealisierbar. Das Konstruktionsprinzipwurde1954patentiert.Fullerhatalsei-nerderErstendasWirkenderNaturalsdurchgängiges systemischesWirkenun-terwirtschaftlichenPrinzipien(Material-undEnergieeffizienz)gesehen.Jeder, der Australien bereist und dabeiauch Sydneybesucht hat, hat sich auchdie berühmte Oper angesehen. Erbautwurde sie von dem dänischen Archi-tekten Utzon. Sie wurde lange Jahre inderLiteraturals„freestandingsculptureofsphericalroofsandsail-likeshells“be-

zeichnet, und die Schalen der AbalonewurdealsVorbildgenannt.InWahrheitwarenesnachUtzonseigenenAussageninderZeitschrift„TheSpecifier“ausdemJahre1996aberpalmleaves,alsoPalm-blätter, die ihn zu dieser Konstruktioninspirierthaben.

lüftungskonzepte aus der natur

ImZugederDiskussionüberRessourcen-schonung, Umweltbelastung und alter-native Energien ist die Klimatisierungein grossesThema im Bereich der Bau-bionikundlohnteinmalmehrdenBlickins Tier- und Pflanzenreich. So liefertezum Beispiel der Bau des PräriehundesCynomis IdeenzurpassivenVentilation

von Häusern: Durch die Nutzung desBernoulli-Prinzips kann Cynomis eineeindeutiggerichteteLuftströmungdurchseinen unterirdischen Bau bewirken,indem er die Ein- und Ausgänge seinesBauesunterschiedlichgestaltet.Dadurcherfolgt die Durchlüftung ohne eigenenEnergieaufwand.Auch die Bauten von Termiten liefernArchitekten Anregungen in Belüftungs-fragen.EineersteUmsetzungdieserNa-turprinzipien erfolgte 1996 im EastgateBuildinginHarare,Südafrika.

Ein Schmetterlingsflügel ist statisch vorbildlich, leicht, belastbar und dies bei minimalem Materialeinsatz.

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von Prof. Dr. Werner Nachtigall (Text)

Bionik als wissenschaftliche Disziplin befasst sich mit der technischen Umset-zung und Anwendung von Konstruktions-, Verfahrens- und Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme. Bionik ist demnach eine Anwendungsdisziplin, ein wertvolles Werkzeug. Es gilt dieses zu verstehen, weiterzuentwickeln und zu nutzen.

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Von dem„Vor-Bild natur“und dem„aB-Bild technik“

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THEMACorporate Architecture

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tionellen Analogie“ sprechen, wäre nicht die gesamte damalige Flügelkon-struktion sozusagen gegen jede Statik und Aerodynamik ausgelegt gewesen. Hierbei und bei einer Unzahl von „Erfindungen“ bis weit ins 20. Jahr-hundert hinein hat es sich gerächt, dass man zu sehr auf Formähnlichkeit geschaut und funktionelle Prinzipien vernachlässigt hat, die in ihrer Ab-straktion ja das eigentliche Bindeglied darstellen. Erkenntnistheoretische Ansätze in der Philosophie sprechen jedenfalls von dem „Vor-Bild Natur“ und dem „Ab-Bild Technik“. Freilich gibt es auch frühe Ansätze dafür, dass das Analogie-Prinzip (Helmcke 1972) ganz selbstverständlich in die Umset-zung mit eingebaut wird. Ein Beispiel ist die Erfindung des Stahlbetons: Der Pariser Joseph Mo-nier war „horticulteur, paysagiste“, hatte also viel mit gärtnerischen Pro-blemen zu tun. Aus dem Ärger, wie teuer und bruchgefährdet steinerne oder tönerne grosse Pflanztöpfe sind und aus der Beobachtung, dass die aus einem Opuntienblatt herauswit-ternde, vernetzte Sklerenchym-Struk-tur der Blattmasse Festigkeit gibt, entstand 1880 die Idee, Pflanztöpfe in Mehrkomponentenbauweise herzu-stellen. Ein Drahtkorb (entsprechend dem Sklerenchym-Netz von Pflanzen) gibt Zugfestigkeit und hält gleichzeitig die druckfeste Zementmasse (entspre-chend dem Parenchym der Pflanzen) in Form. Die Zementmasse stabilisiert gleichzeitig die Lage des Drahtkorbs.Die Grundidee dieser Übertragung scheint mir typisch bionisch: Es wird ein Prinzip der Natur abstrahiert. Dabei wird nichts sklavisch kopiert. Das Naturprinzip heisst: mechanisches

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Zusammenwirken eines zugfesten Skelerenchym-Netzzylinders mit einer druckfesten Parenchym-Matrix. Das technische Prinzip heisst demnach: mechanisches Zusammenwirken einer sklerenchym-analogen Stahlarmie-rung mit einer parenchym-analogen Zementmasse. Aus dieser Analogie hat sich ein völlig neuer Industriezweig entwickelt, der Stahlbetonbau. Der ideenreiche Gärtner lebt bis heute in dem Ausdruck „Moniereisen“ fort.

Form-Funktions-Problematik

Das eben skizzierte Grundkonzept der „funktionellen Analogien“ ging später freilich vielfach verloren. Noch 1905 hat C. Lie seinem mechanisch angetriebenen „Lotsenfisch“ (der eine Leine schleppen sollte) die Realform eines Fisches gegeben, mit allen ent-sprechenden Flossen an den „biolo-gisch richtigen“ Stellen. Ein technisch effizientes Schleppgerät aber würde, auch wenn der Fisch das Vorbild war, in wesentlichen Details anders ausse-hen müssen. Die Form-Funktions-Pro-blematik lässt sich an zwei bekannten Beispielen aufzeigen: dem Sony-Hund und Frei Otto‘s Baumstützen (1988). Hinter dem bekannten Sony-Hund, der putzig aussieht, mit dem Schwanz we-deln und Pipi machen kann, steht kein bionisches Konzept. Es ist schlicht der technische Nachbau einer Naturform (was kein allgemeiner Negativ-Kom-mentar sein soll). Frei Otto‘s Baumstützen, wie man sie etwa am Stuttgarter Flughafen und an manchen Autobahnbrücken be-trachten kann, sehen nicht aus wie Bäume und beinhalten trotzdem ein der „Konstruktion Baum“ entlehntes

Bionik betreiben heisst von der Natur für die Technik lernen. Das kann man in den verschiedenen tech-nischen Fachgebieten unterschied-lich gut. Im Bereich des Bauens und der Architektur ist das so eine Sache. Selbstredend kann es für den Bauinge-nieur und den Architekten interessant, ja faszinierend sein, einmal den Blick über den Zaun zu wagen, mitten hi-nein in die Reiche der belebten Natur. Wenn Anregungen aus der Natur in bautechnisches oder architektonisches Gestalten einfliessen sollen, geht das nicht ohne den Zwischenschritt der Abstraktion. Dreistufig ist denn auch die Vorgehensweise in der Bionik: er-forschen, abstrahieren, umsetzen. Unausrottbar ist die Ansicht, Bionik wäre ein Kunstwort, zusammenge-setzt aus BIOlogie und TechNIK. His-torisch handelt es sich eigentlich um einen eingedeutschten englischen Be-griff: „bionics“, eine Sache, bei der es um Lebewesen geht. Seit den 50er-Jah-ren gibt es diese Bezeichnung, seiner-zeit formuliert, als es darum ging, vom Fledermaus-Sonar für die noch unaus-gereifte Radar-Technologie zu lernen. Historisch hat sich bionisches Vorge-hen aus dem Vergleich funktionsmor-phologischer Forschungsergebnisse mit den Anforderungen technischen Konstruierens entwickelt. Dies ge-schah zunächst reichlich naiv, wie das so zu sein pflegt, wenn sich ein Fach-gebiet tastend entwickelt. Leonardo da Vinci, seinerzeit wohl der scharfsin-nigste Beobachter das Vogelflugs, hat um 1500 Schlagschwingen entwickelt, die nach dem Prinzip der Schwung-feder-Überlappung eines Vogelflügels funktionieren sollten. Man könnte hier durchaus schon von einer „funk-

1655-Fache vergrösserungSchimmelpilzhyphen mit pilzSporen auf einem GerStenBlatt Elektronenmikroskopie ETH Zürich

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2330-Fache vergrösserungSchuppen eineS SchmetterlinGflüGelSElektronenmikroskopie ETH Zürich

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sehr erfolgreichen und viel verwende-ten Verfahren hat er aus der funktio-nellen Betrachten von Baumgestalten erhalten.

von der ZuFallsbeobachtung Zur markteinFührung

Manchmal rentieren sich eben Waldspaziergänge mit dem Hund. So auch die täglichen Ausflüge des Schweizer Ingenieurs und Erfinders George de Mestral. Zur Erfindung des Klettverschlusses beschreibt die Journalistin D. Dumanowsky 1980 im Boston Globe den Ausgang eines sol-chen Waldspaziergangs im Jahr 1941, nach dem de Mestral und sein Irish Potter voll von Kletten waren: „Es war kaum möglich, sie aus seiner Wollho-se und dem Hundefell abzukriegen. Neugierig geworden schaute sich de Mestrel eines der Köpfchen unter dem Mikroskop an. In der Vergrösserung zeigten sich Hunderte feiner Haken. So wurde der Grundstein für die Idee des Klettverschlusses gelegt. Mit der Anwendung neuartiger Herstellungs-techniken entstand schliesslich das Produkt „Velcro“ (der Name leitet sich von den beiden französischen Wörtern „velour“ (Wollstoff) und „crocher“ (Ha-ken) ab. Kaum auf dem Markt, machte der Vertreiber alleine in Amerika einen Jahresgewinn in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags. Heute ist der Klettverschluss aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzuden-ken. Man sollte aber nicht vergessen, dass zwischen patentfähiger Idee und Markteinführung in der Regel ein dor-nenreicher Weg liegt. Bei de Mestrel hat es an die zwanzig Jahre gedauert und erst mal sehr viel Geld gekostet,

bevor sich die Sache technisch durch-gesetzt und finanziell rentiert hat. Ähnliches Lehrgeld haben Wilhelm Barthlott und Ch. Neinhuis (1997) mit ihrem Lotuseffekt bezahlt, zu-mindest zeitlich. Auch hier hat es von den ersten mikroskopischen Unter-suchungen der Noppenstruktur auf dem Lotusblatt bis zum erfolgreichen Fassadenlack „Lotusan“, mit dem nun schon Hunderttausende von Häusern versehen worden sind, an die zwanzig Jahre gedauert.

natur und technik – antiPoden?

Ich habe, seit ich in den 60er-Jahren begonnen habe, mich mit Bio nik zu be-fassen, immer zwischen „technischer Biologie“ und „Bionik im eigentlichen Sinne“ unterschieden und dies auch in zahlreichen Publikationen dargelegt. Im Grunde sind das nur zwei unter-schiedliche Sichtweisen, die Natur und Technik verbinden. Beide gehö-ren untrennbar zusammen, so wie Bild und Spiegelbild oder Kopf und Zahl einer Münze. Die „technische Biologie“ erforscht die Konstruktionen, Verfahrensweisen und Evolutionsprinzipien der Natur aus dem Blickwinkel der technischen Physik und verwandter Disziplinen. Die Bionik versucht, diese Grundla-gen-Ergebnisse in die Technik zurück-zuprojizieren und Anregungen zu ge-ben für neuartige, dem Menschen und der Umwelt dienlichere Lösungen.Es gibt keinen Grund, Natur und Technik weiter so unterschiedlich zu betrachten wie bisher. Im Gegenteil: Nur wenn wir durch eine sinnvolle Integration die Grenzen überwinden,

bionisches Konzept. Ihrem Entwurf voraus gingen Studien von Abzwei-gungswinkeln, den relativen Dicken-verhältnissen und anderen Aspekten von Baumästen. Mitbetrachtet wur-den diese bei der Konstruktion solcher Stützen, die eine gegebene Flächenlast mit geringstmöglicher Eigenmasse tra-gen sollten – so die Zielfunktion der zu optimierenden Grösse.

bionik und oPtimierung

Die Entwicklung der genannten Baum-stützen stellte ein Optimierungspro-blem dar. Für die Lösung solcher Pro-bleme gibt es eine weitere bionische Einsatzmöglichkeit: die Evolutions-strategie. Ingo Rechenberg und Mit-streiter haben schon in den 60er-Jah-ren gezeigt, dass man für technische Optimierungen mit Vorteil die Prin-zipien der biologischen Evolution über-tragen kann, die ja unter Einbeziehung des Zufalls (Mutation, Rekombination) und anschliessender Prüfungsverfah-ren (Selektion) arbeitet. Die Rechenverfahren ihrer „Evolu-tionsstrategie“ (Rechenberg, 1973) werden seitdem in zunehmend stär-kerem Masse im Bereich der Technik angewandt, insbesondere dann, wenn Theorien für die Anwendung störend komplex sind oder wenn es (noch) gar keine theoretischen Grundlagen für die Optimierung eines bestimmten Systems gibt. Auch Claus Mattheck (1993) verwendet für seine Verfah-ren des „Computer Aided Design“ (CAD) und der „Computer Aided Op-timization“ (CAO) von Strukturen und Bauteilen Prinzipien des Zufalls und der bio logischen Optimierung. An-regungen für die Entwicklung dieser

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4200-fache vergrösserungpollen einer malveElektronenmikroskopie ETH Zürich

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wenn wir einsehen, dass die biolo-gisch orientierten und die technischen Disziplinen voneinander lernen kön-nen, werden wir weiterkommen.Der Ingenieur sollte sich des Erfah-rungsschatzes der Natur bedienen, wo immer das stimmig und sinnvoll ist. Der Biologe seinerseits darf sich nicht mehr damit begnügen, Daten anzu-häufen und hinter den Buchrücken der Bibliotheken verschwinden zu lassen. Er sollte sich bemühen, damit auf den konstruierenden Ingenieur zuzugehen und ihm Ergebnisse und Sichtweisen anzubieten, ihn also zu fordern. Dies darf ruhig bis an die Grenzen der Zu-mutbarkeit gehen: Nur so können wir aus festgefahrenen, scheinbar unab-dingbar vorgegebenen Pfaden ausbre-chen.

Definitionen

Die Disziplin „Bionik“ ist im Bereich der Naturwissenschaft angesiedelt, und der Begriff sollte deshalb na-turwissenschaftlich klar definierbar sein. Definitionen spiegeln immer zeitbedingte Sichtweisen wider, prä-zisieren sich aber im Allgemeinen mit der fortlaufenden Bearbeitung eines Komplexes, wie an den folgenden drei Formulierungen zu sehen ist. Ab dem Beginn der 70er-Jahre habe ich bionisches Arbeiten wie folgt de-finiert: „Lernen von der Natur für eigenständiges ingenieurmässiges Ge- stalten.“ Die Natur gibt also Anre-gungen, die der Ingenieur nicht ko-piert (das wäre unwissenschaftlich), sondern in die konstruktive Gestal-tung einbringt. „Die Natur liefert keine Blaupausen für die Technik“, kann man auch sa-

gen und damit den Gesichtspunkt unterstreichen, dass allgemeine An-regungen vielfältigster Art in tech-nisches Gestalten einfliessen können, direkte Kopie aber nie zum Ziel führt.Bei einer Tagung des Vereins Deut-scher Ingenieure VDI über „Analyse und Bewertung zukünftiger Tech-nologien (Düsseldorf, 1993), die un-ter dem Motto „Technologie-Analyse Bionik“ stand, haben sich die anwe-senden technischen Biologen und Bi-oniker auf den folgenden Satz geeinigt (Neumann, 1993): „Bionik als wis-senschaftliche Disziplin befasst sich mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Konstruktions-, Ver-fahrens- und Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme.“Bionik ist demnach eine Anwendungs-disziplin. Basis für den Erkenntnis-gewinn und für jeden Übertragungs-aspekt ist dabei immer das Sosein biologischer Systeme.In den letzten Jahren hat sich die Ein-sicht gefestigt, dass die VDI-Definition aus dem Jahr 1993, die damals aus Gründen der Präzisierung und Ab-grenzung sehr eng gewählt worden ist, zu erweitern ist. Insbesondere kommt darin ein wichtiger Grundaspekt der Bionik nicht genügend zum Tragen, nämlich die Technik auch so zu beein-flussen, dass sie Mensch und Umwelt stärker nützt. Ich habe deshalb die folgende, kurz-gefasste Alternative vorgeschlagen: „Lernen von den Konstruktions-, Ver-fahrens- und Entwicklungsprinzipien der Natur für eine positive Vernetzung von Mensch, Umwelt und Technik.“ Diese Formulierung umfasst dann auch Interaktionen zwischen Umwelt-einflüssen und Lebewesen.

Bionische Disziplinen

Die Gegenstände der Bionik können in den drei Grunddisziplinen der Kon-struktionsbionik, Verfahrensbionik und Entwicklungsbionik zusammen-gefasst werden.• In die Konstruktionsbionik einord-

nen kann man bionische Aspekte der Materialien, Werkstoffe, Prothe-tik und Robotik.

• Zur Verfahrensbionik gehören die entsprechenden Gesichtspunkte von Klima und Energetik, dem Bauen und vielleicht auch der architekto-nischen Gestaltung, der Sensorik und schliesslich der Kinematik und Dynamik im Maschinenbau.

• Die Entwicklungs- oder Evolutionsbi-onik schliesslich umfasst neben Tei-len der Neurophysiologie, die oben bereits angedeuteten Aspekte der biologischen Evolution und auch ent-sprechende Gesichtspunkte von Pro-zessen sowie Organisationsverfahren.

Damit ist die Bau- und Architekturbio-nik in das allgemeine bionische Bezie-hungsgefüge eingeordnet. Allerdings lassen sich diese Unterdisziplinen nicht streng unter dem Überbegriff der „Verfahrensbionik“ halten, wenn-gleich sie dort ihren Hauptplatz ha-ben, denn Bauen und Gestalten sind Verfahren. Selbstredend greifen sie auch in die Konstruktionsbionik über, wenn es beispielsweise um Bau- und Dämmstoffe geht. Schliesslich spielt auch die Entwicklungsbionik eine wichtige Rolle, wenn eine Baukon-struktion – was angesichts drastisch komplexerer Bauwerke wie Sporthal-len zunehmend geschieht – in immer wieder neuen Varianten im Computer durchgespielt werden muss.

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Prof. Dr. rer. nat. Werner Nachtigall, Jahrgang 1934, hat in München un-ter anderem Biologie und technische Physik studiert. Nach Assistenten-jahren am Zoologischen Institut und am Strahlenbiologischen Institut der Universität München und als Research Associate an der University of California, Berkeley, wurde er zum Direktor des Zoologischen Instituts der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, berufen. Seine Hauptarbeitsrichtungen sind Bewe-gungsphysiologie und Biomechanik. Seit einigen Jahren bietet er einen Biologie-Diplom-Studiengang „Tech-nische Biologie und Bionik“ an. Biolo-gie und Physik zusammenzubringen, ist ihm ein wichtiges Anliegen, das er in zahlreichen wissenschaftlichen Büchern dokumentiert hat.

bau-bionik: grundasPekte

Gleich vorab sei gesagt: Baubionik bietet keine Verfahren, nach denen man direkt bauen kann. Doch erwei-tert sie den Horizont und bietet eine unvergleichlich detaillierte Basis für Abstraktionen, die da und dort in das schöpferische Gestalten des Bauin-genieurs und Architekten einfliessen können oder könnten. Kaminbauten von Termiten haben beispielsweise Anregungen gegeben – und tun dies auch weiter und in verstärktem Masse – für solarbetriebene thermische Lüf-tungssysteme in Europa und Afrika. Berühmt geworden ist das von der Fir-ma Arup gestaltete Lüftungssystem in der East-Gate-Halle in Harare. Details dieses und anderer Bauwerke habe ich 2003 in meinem Buch „Bau-Bionik“ beschrieben (siehe auch Buch-Tipps Seite 120). Bei der Übertragung von Anregungen aus der belebten Welt in die Technik muss man zum einen allerdings vor-sichtig sein und darf nichts Unmög-liches erwarten. Eine direkte Kopie führt nie zum Ziel. Wird dagegen eine Grundidee der Natur aufgegriffen – beispielsweise eben die umweltneu-trale, thermische Lüftung über Solar-effekte – so kann dies Anregung geben zu verstärktem technisch-biologischen Bearbeiten dieser Aspekte und ihr bionisches Umsetzen in die Inge-nieurwissenschaften. Man muss sich bewusst sein, dass die Natur keine Blaupausen liefert und dass ihre Kon-struktionen und Verfahrensweisen auch nicht immer leicht einzusehen, geschweige denn problemlos umzu-setzen sind. Doch sind sie in Vielzahl vorhanden.

geführt, lange bevor es den Menschen auf dieser Welt gab. Schliesslich hat sie auch zum Menschen mit seinen hirnphysiologischen Verarbeitungska-pazitäten geführt, und daraus ist die Technik entstanden, alleine in un-seren Gehirnen. Letztlich ist die Technik also nichts anderes als die Weiterführung der natürlichen Evolution mit anderen Mitteln. Damit ist sie, für mich per-sönlich, erkenntnistheoretisch nicht „prinzipiell anderes“. Ich sehe, von pragmatischen Unterscheidungsnot-wendigkeiten abgesehen, keinen trif-tigen Grund, Natur und Technik so sehr in Gegensatz zu setzen, wie das bisher geschehen ist. Technik und Natur bilden vielmehr Teile eines gesamten Kontinuums. Es gilt einerseits dieses zu verstehen, an-dererseits es weiterzuentwickeln und zu nutzen. Bionik ist dafür ein Werk-zeug. Nicht das einzige und sicher auch nicht das wichtigste, aber für manchen Aspekt das beste.

Zum anderen kann es nicht schaden, wenn man sich zwischendurch im-mer wieder an biologisch-technische und technisch-biologische Analogien erinnert. Lüftungssysteme bei den Termiten und im Bereich der Technik sind analoge Systeme. Solche Systeme können sich immer auf prinzipiell zwei Weisen entwickeln. Entweder hat die Natur tatsächlich die entschei-denden Anregungen gegeben. Dann haben sich technische Konstruk- tionen unter Einbringung der inge-nieurwissenschaftlichen Disziplinen daraus weiterentwickelt. Oder man ist ohne Kenntnis der Natur zu sol-chen Konstruktionen gekommen und stellt a posteriori eine funktionelle Übereinstimmung fest, konstatiert analoge Konstruktionen. Dann lässt sich auf dieser Vergleichsbasis weiter aufbauen. Man kann zum Beispiel die Natur differenzierter betrachten. Gerade auch unter Einbringung des technischen Know-hows lassen sich natürliche Konstruktionen vielfach besser verstehen als alleine unter bio-logischen Gesichtspunkten. Ein sol-cherart besseres Verständnis bietet wiederum eine günstigere Übertra-gungsbasis und so fort. So kann eine Disziplin von der anderen lernen.

natur und technik als kontinuum

Alles forscherische Tun bedeutet doch letztlich nichts anderes, als an einem grossen Kontinuum zu kratzen, wenn auch an unterschiedlichen Ecken und mit unterschiedlichen Verfahren. Und die natürliche Evolution hat zu fantas-tischen Konstruktionen, Verfahrens-weisen und Entwicklungsprinzipien

1130-Fache vergrösserungSternhaare auf einer BlattunterSeiteElektronenmikroskopie ETH Zürich

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Kühles Innenleben trotz drückend-heissen Aussentemperaturen weisen Termitenbauten auf. Daraus abgeleitetes Know-how kann wertvolle Erkenntnisse für das passive Kühlen künftiger Gebäude liefern.

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Vorsichtige Schätzungen gehenvoneinerdurchschnittlichenKlimaerwär-mungvon2bis3Kelvinindennächsten100Jahrenaus.AusgehendvoneinerLe-benserwartungbeiGebäudenvon50bis100Jahrenheisstdies,dassderEntwurfderBauwerkedieFolgenfürdieBewoh-nerberücksichtigensollte.Betrachtetmanbeispielsweise Bürogebäude, so machtdort der primärenergetische Verbrauchfür eine aktive Kühlung elf Prozent amGesamtenergieverbrauch aus. Für dieelektrisch unterstützte Belüftung ist mitvergleichbarhohemAufwandzurechnen.

Die Nutzung passiver Kühlmethodenermöglicht die Einsparung von EnergieunddamiteineReduktiondesAusstossesvonCO2,KosteneinsparungensowiedieVermeidungvonEngpässenbeiderElek-trizitätsversorgungimSommer.Entscheidende Voraussetzung ist diegrösstmögliche Reduktion des Kühlleis-tungsbedarfsdurchVerhinderndesEin-dringensexternerunddieReduktionin-ternerWärmelasten.DieentsprechendenMassnahmen reichen vom Städtebau,derGebäudetypologie,derMaterialwahletc. bis zum Leuchtmittel im Gebäu-

Passive Kühlung mit luft – PrinziPien aus der BioniK

von Olaf Kortus (Text)

Mit der erwarteten Klimaentwicklung müssen heute zu errichtende Gebäude mit tendenziell steigenden Temperaturen umgehen können. Die Nutzung passiver Kühlmethoden kann den für die sommerliche Kühlung erforderlichen Energieverbrauch in Grenzen halten. Vorbild für die Planung sind bionische Prinzipien aus dem Tierreich. Diese werden hier an verschiedenen Beispielen vorgestellt. Vorbildhaft werden auch einige bereits ausgeführte Gebäude erwähnt, bei deren Planung passive Kühlmethoden berücksichtigt wurden.

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de. In Auswertungen von Variantenbe-rechnungen und diversen Projekten beiBürogebäuden wird als Begrenzung dermaximal möglichen Kühllast für dasmitteleuropäischeKlima für reinpassivgekühlteGebäude150Wh/(m2d)angege-ben.

PrinziPien und MechanisMen der Passiven Kühlung Mit luft

Luft als wärmeführendes Medium hatvieleVorteile:Luft gefriertnicht, tropftnichtund steht inausreichenderMengezur Verfügung. Luft kann bewegt wer-denundfreiströmen.SokanninGebäu-den weitgehend auf Transportleitungenverzichtet werden. In geschlossenenRäumenmussLuftalsAtemluftundzurAbfuhrvonFeuchtigkeitohnehinausge-

tauscht werden, wenn auch, unter ther-mischen Gesichtspunkten betrachtet, insehrkleinenMengen.

Welche verfahren zur KliMatisierung Werden iM tierreich genutzt?

DienutzbarenphysikalischenPrinzipienfüreinepassiveBelüftungsind:Kamin-effekt, Staudruckeffekt, Venturi- undBernoulli-Effekt, Porenlüftung, Verdun-stungskältesowieMassespeicherung.•Der Bernoulli-Effekt bei Präriehun-

den: Präriehunde fertigen ihre U-för-mig ausgebildeten Röhrenbauten so,dass sie das Aushubmaterial stets aneinem der beiden Ausgänge in Formeines „Vulkankegels“ anhäufen; diegegenüberliegendeÖffnungwirdplatt-

getreten.HierdurchdurchlüftensiedenBau nach dem Bernoulli-Prinzip. DaderVulkankegel drehrund ist, ist die-ser Durchströmungseffekt unabhängigvonderWindrichtung.TestsaneinemModellhabenergeben,dashierschonkleineLuftbewegungen grosseEffektehaben. Bei 0,4 m/s Windgeschwindig-keitwirdderganzeBauinnerhalbvon10Minutendurchlüftet.Ohneeinesol-cheZwangslüftungwäreeinLeben inderartigen Bauten nicht möglich, unddamitwürdeauchdasgesamteÖkosy-stem der nordamerikanischen Prärienandersaussehen.

•Speichermassebei Insekten,kleinerenWirbeltieren und Wirbellosen: Amei-senwieauchzahlreicheanderehöhlen-bauende Tiere und weiter eine grosseReihe von staatenbildenden oder soli-tarenInsektensowieeineVielzahlvonkleineren Wirbeltieren und Wirbel-losenbauenzurKühlungGänge,Höh-lenundBehausungen inderErde.SienutzendierelativgleichbleibendeErd-temperatur,dieimSommerkühltundimWinterwärmt,sowiedieklimatisie-rendeErdfeuchte.

•Speichermasse bei Töpfervögeln: Töp-fervögelbaueneinfünfbiszehnKilo-gramm schweres kugeliges Nest ausetwa 2000 Lehmklumpen. Das NesthängtaneinemZweigfreiinderLuft.Tagsüber speicherndiedickenWändedieWärme,nachtsstrahlensiesiewie-derab. ImInnerenwirdsoeineTem-peratur erreicht, die nur geringfügigvomMittelwertderAussentemperaturabweicht.

•Staudruck-undVenturi-PrinzipbeiKö-cherfliegenlarven, stachellosen Bienenund Wespen: Eine Durchströmungs-anlage nach dem Staudruckprinzip,diedenWindfängerndertraditionellenarabischen Architektur ähnelt, habensüdamerikanischeKöcherfliegenlarven

Schematischer Querschnitt: Die Belüftung von Nestern der Blattschneider-ameise wird durch eine Sogwirkung (Bernoulli-Effekt) an den Ausstromöffnungen bewerkstelligt. Die Temperatur eines Termitennestes (siehe Abbildung) hingegen wird nicht durch die Lüftung geregelt, sondern vielmehr von der Speichermasse des umgebenden Erdreichs bestimmt.

Hügel

seitliche Verbindungen

Kamin

poröseOberfläche

umlaufendeKanäle

Pilzgärten

Galerien

KellerNest

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entwickelt.DieseLarvenbaueneinege-wölbte Gangstruktur mit vorragenden„Staudruckfängern“. Bei dieser strö-mungsbetriebenen Durchströmungs-reusedürfteauchderBernoulli-Effekteine Rolle spielen. Gleiches gilt fürdie „windfängerartigen“ Eingänge derBautenderStachellosenBieneundderWespe.AusserdemkönntenauchBau-Porösitäten die Rolle von Ausgängenübernehmen. Lüftungs- und Klimati-sierungsprinzipien werden in der Re-gelkombinierteingesetzt,sobeispiels-weise die Nutzung von Erdkühle und-feuchteunddasVenturi-Prinzip.

•Winddruck,ScherspannungenundBer-noulli-EffektbeiBlattschneideameisen:DadieflügellosenAmeisen,andersalsbeispielsweise fächelnde Honigbienen,ihr Nest nicht aktiv belüften können,ist die Kolonie auf eine passive Nest-belüftungangewiesen.FürdiepassiveBelüftung können thermische Effekte(Konvektion)undWindgenutztwerden.Kleineidam et al. (2001) fanden durchgleichzeitige Strömungsmessungen ineinigen der über 100 Nestöffnungeneine klare Trennung zwischen Ein-und Ausströmöffnungen. Diese Datensindder ersteNachweis einerwindin-duziertenNestbelüftungvonAmeisen-bauten und unterstützen die Hypothe-se,dassdieBelüftungvonNesternderBlattschneiderameise durch eine Sog-wirkung(Bernoulli-Effekt)andenAus-stromöffnungen bewerkstelligt wird.Der Unterdruck an den Ausstromöff-nungen kann zum einen durch unter-schiedliche Windgeschwindigkeitenzwischen Peripherie und Zenith desNesthügels zustandekommen, womitdem Nesthügel eine besondere Bedeu-tungzukommt,oderlokal,andenAus-stromöffnungenentstehen.

•Kühl- und Lüftungsstrategien bei denTermiten: Wenn Millionen von Ein-

wohnern in einem einzelnen Nest ca.einenMeterunterderErdeleben,stelltdieseinebeeindruckendeHerausforde-rungdar:DieKoloniemussgelüftet,dieTemperatur-undFeuchtigkeitkonstantgehaltenunddasNestvordemrauhenKlima draussen, in welchem die Ter-mitennichtüberlebensfähigwären,ge-schütztwerden.WowirunsbemühengenügendEnergiefür unsereTechno-logienbereitzustellen,habenTermitenBaumethoden entwickelt, die nur er-neuerbareEnergienbenötigen.DieTer-mitenkolonie selbst liegtnicht imHü-gel, sondern in einem unterirdischenNest. Hauptsächliche Triebfeder fürdie Belüftung ist die WechselwirkungmitdemWind.WennerüberdenBo-denodereinenunbeweglichenGegen-standfliesst,gibteseineÜbertragungdesMomentsvonderbeweglichenLuftauf den Gegenstand. Dieses erzeugteineSteigerungderWindgeschwindig-keit. Weil der Hügel den Boden über-ragt,trifftdieHügeloberflächenahandemBoden langsameWindean,wäh-rend die Hügeloberfläche in grössererHöhe schnellere Winde antrifft. DieserlaubtdemHügel,dieEnergieausderWindgeschwindigkeitzunutzen.Wenndie Winde auf die windzugewandtenOberfläche des Hügels treffen, wer-den sie abgebremst und die verlorenekinetische Energie in einen positivenDruck umgewandelt. Weil die Hügel-oberflächeporösist,kanndieserDruckLuftdurchdieOberflächefördernunddurchdenTermitenbautreiben.

•Temperatur im Hügel: Die Untersu-chungenvonScottTurnerzurTempe-raturundFeuchtigkeitimTermitenbauderMacrotermeshabenauchhierNeu-igkeiten gebracht: Entgegen der allge-meinenMeinungwirddieTemperaturdesTermitennestsnichtdurchdieLüf-tunggeregelt.DieTemperaturdesNests

wird vielmehr von der Speichermassedes umgebenden Erdreichs bestimmt.DieErdfeuchtevariiertjenachJahres-zeit.AuchwennderHügelwährendderTrockenzeittrockenerwird,sowirderaktivbefeuchtet,wahrscheinlichdurchWassertransportderTermiten.Eswärenochzuuntersuchen,welchenEinflussdie Verdunstung der Feuchtigkeit aufdieTemperaturhat.

BeisPiele zeitgenössischer architeKtur

NatürlicheKühlungmitLuft imgemäs-sigtenKlimaistauchbeianspruchsvollenGebäudenmithohemGlasanteilmitver-gleichsweiseeinfachenMittelnanwend-bar.HierfürstehtderBaudesLehrerse-minars in Chur. Die Möglichkeit, einenatürlicheNachtkühlungmiteinerKom-fortlüftung zu kombinieren und damitdenAnsprüchenmodernerBürogebäudegerechtzuwerden,wirdamBeispieldesUmweltbundesamtes in Dessau gezeigt.DasRegionaldruckzentrumDCMinOet-wilzeigtdieMöglichkeitenderpassivenKühlungimIndustriebau.DiesedreiGe-bäudenutzeninersterLiniedenKamin-effekt und aktivieren Speichermassen.Das Bundesumweltamt nutzt eins derderzeitgrösstenrealisiertenErdregister.BauennachbionischenPrinzipiennimmtsich das Eastgate Gebäude in Harare,Simbabwe, zum Thema und orientiertsichanTermitenbauten.EineWeiterent-wicklungführtezurInternationalSchoolinHarare.Hierfürwurdeein speziellerWindturmentwickelt.EineKombinationverschiedenerPrinzipien,dieinderBio-nik bekannt sind, wird hier ebenfallsgenutzt.DienatürlicheKühlungfunktio-niertselbstimtrockenheissenKlimavonSimbabwe. Auch sehr anspruchsvolleGebäude wie Theater können komplettnatürlich belüftet und gekühlt werden.

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Dabei wird die Funktion der Lüftungzum formbestimmenden Element. Hier-für stehen die Beispiele des ContactTheatreinManchesterunddasCoventryArts&MediaCentre.AuchhierwerdenverschiedenePrinzipienfüreinefunktio-nierendeLüftungkombiniert.

hinWeise für die Planung

DiewichtigstenanwendbarenPrinzipiensindNutzungvonWindalsAntrieb fürdie Luftbewegung sowie ausreichendgrosse, frei liegende Speichermassen,abgestimmtaufdienutzbareNachtküh-le. Beides muss für eine nennenswerteWirksamkeit kombiniert und aufeinan-derabgestimmtwerden.DaeinepassiveKühlungmitLuftkeineEnergiebenötigt,solltederenEinsatzbeijedemProjektsoweitwiemöglichberücksichtigtwerden.

Die Leistung passiver Kühlmethodenist, verglichen mit herkömmlichen Kli-maanlagen, geringer, deshalb muss dieKühllast weitestgehend reduziert wer-den(fürreinpassiveKühlunginmittel-europäischemKlimaaufunter150Wh/(m2d).HierzugehöreninersterLiniedieReduzierung von StrahlungsgewinnendurchVerschattung.AuchinnerenWär-megewinnenmuss,soweitmöglich,be-reitsinderPlanungBeachtunggeschenktwerden. Es empfehlen sich sparsameElektrogeräte, energieeffiziente Beleuch-tung sowie entsprechende Hinweise andiespäterenNutzer. InvielenFällen istdas Benutzerverhalten entscheidend füreineerfolgreichepassiveKühlung.DaheristdieInformationundVermittlungderPrinzipien wichtiger Bestandteil einesfunktionierendenGebäudes.Jeeinfacherund offensichtlicher die Funktionswei-

sen gewählt werden, desto einfacherund wahrscheinlicher wird deren An-wendung und längerfristiges Funktio-nieren sein. Eine wichtige Bedingungfür eine funktionierende Nachtlüftungist die Aussentemperatur, welche min-destens fünf Stunden pro Nacht unter21GradCelsiusliegensollte.DiesistinMitteleuropa typischerweise der Fall.Eine gewisse Temperaturschwankungim Innenraum muss zulässig sein. Sindexakt einzuhaltendeTemperaturen, z.B.für industrielle Prozesse, nötig, lässt essich nicht umgehen, zusätzlich aktiv zukühlen.Die städtebauliche Situation muss eineNutzungdesWindeserlauben.Hierwer-den jenachStadtplanungguteoderwe-niger guteVerhältnisse für einepassiveLüftung geschaffen (siehe auch ArtikelSeite 72). Passiv gekühlte Gebäude er-forderneinenanspruchsvollenPlanungs-prozess.DieLüftungmussbereitsimer-stenEntwurfsstadiummitberücksichtigtwerden.HierfüristeinefunktionierendeZusammenarbeit von Architekten undSpezialisten eine Grundvoraussetzung.VorallemenglischeIngenieureforschenintensiv auf diesem Gebiet und entwi-ckeln interessante Neuerungen. DerenBeispiele zeigen, dass unter verschie-denen klimatischen Bedingungen undmit unterschiedlichen Mitteln und An-sprücheneinepassiveKühlungunterderVoraussetzungeinesintegralenGebäude-konzeptsmöglichist.

Das Contact Theatre in Manchester: Auch sehr anspruchsvolle Gebäude wie Theater können komplett nach bionischen Prinzipien natürlich belüftet und gekühlt werden. Dabei wird die Funktion der Lüftung zum formbestimmenden Element.

Dipl. Ing. Olaf Kortus studierte an der Hochschule für Bauwesen in Cottbus (jetzt Brandenburgische Technische Universität Cottbus) mit anschlies-sender Vertiefung in der Sektion Physik/Messtechnik. Danach Tätigkeit als Bauingenieur bei Firma Schöck Bauteile GmbH Baden-Baden.Seit 2003 ist er mit dem eigenen Büro als beratender Ingenieur in den Bereichen Bauphysik und Energieein-sparung tätig. 2006–07 absolvierte er ein Nachdiplomstudium Energie an der FHNW in Basel.

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AlternAtiveKonstruKtionsprinzipien –

lernen vomKiefernzApfen

von Prof. Dieter Geissbühler (Text)

Konstruktive Innovation ist heute zu einer zentralen Fragestellung geworden. Die Suche nach alternativen Konstruktionsprinzipien basiert im Fokus Material des Masterkurses in Architektur an der Hochschule Luzern auch auf der Analyse und der Interpretation

biologischer Phänomene, da hier Konstruktion in komplexen und interaktiven Systemen sichtbar wird und sich damit von der im gängigen Bauprozess alltäglichen

Banalisierung absetzt.

Die Zeichnung ist nicht primär Darstellung der beobachteten Realität, sondern beinhaltet durch die Beschränktheit der Werkzeuge bereits eine erste „entwerferische“ Interpretation.

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Unsere traditionellen, sprichgebräuchlichen KonstruktionsprinzipiensindaneinemPunktangelangt,wosichdieFragestellt,obmandamitdenheu-tigen Anforderungen noch gerecht zuwerdenvermag.DieenergetischenRah-menbedingungen haben dazu geführt,dassdieKonstruktionsprinzipien inderUmsetzunganeineGrenzegelangtsind.EineGrenze,diedurchneuePrinzipienüberschritten werden muss und nichtdurch die Weiterentwicklung des Gän-gigen. Die Minimierung von Energie-verlustenwieauchdieOptimierungvonSpeicherkapazitätenverlangennachneu-enLösungen,dieinihrergesamtenarchi-tektonischen Tragweite untersucht undauf ihr gestalterisch-architektonischesPotenzialgeprüftwerdenmüssen.In diesem Sinne wird die konstruktiv-entwerferische Auseinandersetzung zurzentralen Fragestellung in Bezug aufeinenachhaltigeRelevanzderArchitek-tur.DieserParadigmenwechselwirddiearchitektonische Tätigkeit der nächstenJahrzehnteprägen.DasEndederpostmo-dernen Beliebigkeit des Materialeinsa-tzesinderArchitekturbietetdieChance,ArchitekturwiederalsProzessdesBau-enszustärken,dasMachenwiederdeut-lichvordas„Design“zustellen.

Konstruieren als entwerfen

GuteArchitekturgründetaufguterKon-struktion und braucht kohärente kon-struktiveLösungen,mehralsräumlicheoderformaleExtravaganz.HeutigesKon-struieren ist in den grössten Teilen einzweidimensionaler Prozess. Schichtenvon Komponenten werden meist ohneWechselwirkung zusammengefügt. SiewerdenalsautonomeTeilegesehen,dieFunktionstrennungbeherrschtweiterhindenBereichderKonstruktion.Dieheu-

tigenKonstruktionsprinzipien imBauensinddurchdiegutetablierteundwenigagileBauindustriebestimmt.InnovationaberistfüreinenachhaltigeZukunftderKonstruktionausschlaggebend.

neue ProduKtionsmethoden

Neue Produktionsmethoden respektivederEinsatzvonimHochbaunochnichtüblichen Produktionstechniken ergebendie Möglichkeit eines differenzierterenSchichtaufbaus innerhalb einer gesamt-heitlichen Konstruktionslösung. Dabeiwerden Materialien neue Anwendungs-bereiche zugeordnet, und es könnendurchausauchneueWerkstoffegefundenrespektiveentwickeltwerden,diedamitoptimierteinsetzbarwerden.Durchdie experimentelleHerangehens-weise im „Labor“ werden Prototypenentwickelt,diedanninZusammenarbeitmit der Bauindustrie zu marktfähigenSystemen entwickelt werden können.Die IndustrialisierungdesBauprozessesist eine mindestens hundertjährige For-derung, dochnoch immerbewegenwirunsweitgehendimRahmendergewerb-lichen, handwerklichen Produktionsab-läufe.

materialdisKurs

MaterialisteineidentitätsstiftendeKom-ponente der Architektur. Die Frage desKontextbezuges von Material wird heu-tenochweitestgehenddenpersönlichenVorlieben des einzelnen Architekten(oder der Bauherrschaft) überlassen.Oder er wird in rechtlichen Bestim-mungengeregelt,derenHintergrundfastdurchwegs emotional-nostalgisch unddaher in den meisten Fällen fragwür-digenist.DerhoheStellenwertdesTekto-nischenimzeitgenössischenArchitektur-

schaffendürftenichtzuletztdenWunschwiderspiegeln, dass die Lesbarkeit vonGebäudendie zentraleBedingung einereigenständigenIdentität ist,welcheeinezunehmendeEntfremdungdesBenutzersverhindernkann.Neben dem oben beschriebenen abseh-baren Paradigmenwechsel im Umgangmit Materialien in der Architektur, dersich aus dem Nachhaltigkeitsdiskursableitet,wirdderStellenwertvonMate-rialien respektive Werkstoffen im Ent-wurfsprozesszentral.Innerhalb dieser Prämissen ist in derAusbildung im Master in Architekturim Fokus Material an der HochschuleLuzern, Technik & Architektur, nebendemFokusStrukturunddemFokusEn-ergie ein für die heutige Entwicklungder Architektur massgebender Aspektsituiert.

lernen vom KiefernzaPfen

Architektonisches Wissen wird erstdurch den Prozess des dem architekto-nischenSchaffeneigenenForschensver-mittel-undfortsetzbar.DiesesräumlicheWissen leitet sich aus dem ProjektierenundUmsetzenvonRaumab.Hierin istdasWissenüberdieBeschaffenheitundWirkungderRaumgrenzevonprioritärerBedeutung. Konstruktion ist unabding-bareVoraussetzungindiesemSchaffens-prozess.Die Suche nach den „genetischen“GrundbedingungenderArchitekturwirdin den Brennpunkt der Auseinanderset-zungengerückt.Welchessinddiedeter-minierenden Grundbestandteile, welche„Wachstumsmechanismen“ bestimmenden Fügeprozess, wie beeinflussen dieEinzelteile, aber auchdie FügungendieWahrnehmung von Bauteilen und Bau-werken?

Das Ineinandergreifen der verschiedenen Backsteinarten, denen jeweils spezifische primäre Funktionen zugeschrieben werden, führt zu einem „homogenen“ System. Die Wand wirkt als Einheit sowohl bezüglich Lastabtrag wie Isolation u. a. m. (Projekt: Dominique Neyerlin)

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Für ein solchesDenkenbietender ana-lytische Einblick und die spekulativeInterpretationinbiologischePhänomeneeinenimmensenFundus.Diesererlaubtes,sichvonformalenoderdirektenInter-pretationen loszusagen. Die „Konstruk-tion“ in derBiologie ist durchwegs eineoptimierte Materialanwendung, in derdie verschiedenenTeile in gegenseitigerAbhängigkeit in eine Wechselwirkungtreten.OptimaleMassenverteilung,idea-leAusrichtung,maximaleElastizitätundvieles mehr reagieren auf die verschie-densten Anforderungen und Bedürf-nisse. Die Erscheinung ist funktionalgeprägt,sielässtabereineimmenseAus-drucksvielfaltzu.AuchscheinbargleicheAnforderungen erhalten differenzierteAusprägungen.Hier liegt die Bedeutung der Auseinan-dersetzung mit biologischen Vorbildernim architektonischen Schaffensprozess.Sie liefert Anhaltspunkte im UmgangmitmöglichenMaterialienineinemaufkonstruktive Prinzipien ausgerichtetenEntwurfsprozessinderArchitektur.Dasbiologische Vorbild liefert strukturelleErkenntnisse.Eine auf dieser Denkweise basierendeArchitekturschafftweiterhinArtefakte,dienichtzurImitationbiologischerRefe-renzenwerden.DasBauenbleibtindenGegebenheitenderkulturellenundtech-nischen Entwicklung verhaftet, kannsich aber von den tradierten Gewohn-heitslösungenentfernen.Dies ist heute so bedeutungsvoll, weilsichaufderEbenederProduktionstech-niken und -methoden eine Bandbreiteöffnet, die vieles möglich erscheinenlässt,wasbisvorkurzem–insbesondereinwirtschaftlicherArtundWeise–nochnicht realisierbar war. Vor diesem Hin-tergrund werden die biologischen Refe-renzenzumimmensenFundus.

analyse von KonstruKtionsPrin-ziPien ausserhalb des „bauens“

In einem ersten Arbeitsschritt wurdenim Masterlehrgang für Architektur imFokus Material an der Hochschule Lu-zern, Technik & Architektur, intensivKonstruktionsprinzipien ausserhalb desBauens, das heisst insbesondere im Be-reichderBiologieuntersucht.DieBeschränkungderAnzahlvonWerk-zeugenderDarstellungunddiegeforderte„Produktionsgeschwindigkeit“ standenindererstenPhasederAuseinanderset-zungalsHerausforderung, sichbewusstmit den Einschränkungen auseinander-zusetzen.Die „geringe“AusdrucksbreiteverlangteinebewussteAbstraktion.DiegeforderteanalytischeAnnäherungwirdinihrerbildnerischenAussagedurchdieReduktionzueinerneuenundeigenstän-digen Aussage. Diese wird Ausgangs-punkt einer synthetischen Umsetzungund damit zur Keimzelle konstruktiverLösungsansätze, die nicht durch tra-diertesWissenbelastetsind.DerZyklusAnalyse–Synthese–Analyse–Syntheseusw.bringtschliesslichdieAnnäherungandiearchitektonischeAussage.Entstanden sind in einer Gruppe von20 Studierenden weit über 500 Zeich-nungen,dieimSpannungsfeldzwischendem,wieetwasgemachtistunddem,wieetwasgemachtwerdenkann,stehen.Siesindanalytischundspekulativzugleich,siebeinhaltenindiesemSinnearchitek-tonisches Wissen, sozusagen die Keim-zellendesarchitektonischenEntwurfes.

hybride systementwicKlung

DieErkenntnissederkollektivenUnter-suchung aus den Vorarbeiten waren zusynthetisieren,dasheisstzueinemneuenGanzenzusammenzufügen,dasheutigen

Anforderungen (gemeint sind Anforde-rungen,diebereitserkennbareEntwick-lungendernäherenZukunftaufnehmen)gerechtwerdenkann.DarausgalteseinSystemzuentwickeln,zuplausibilisierenund darzustellen, das als ein durchgän-gigesSystemfürdenEinsatzalsPrimär-undWandstrukturgedachtist.Wichtig dabei ist schliesslich der archi-tektonischeAusdruck,dermitdemneuenSystemerreichtwerdenkannunddiesemgerechtwird.Konkretgaltes,SystemeinEternitoderinBacksteinzuentwickeln.DazudurfteaufdasKnow-howderFir-menEternit(Schweiz)AGundderKellerAG Ziegeleien zurückgegriffen werden.Der Bezug auf existierende WerkstoffewardiegrosseHerausforderungbeiderTransformation „abstrakter“ Erkennt-nissezu„baubarer“Realität,brachteabereinewichtigeKonkretisierungbezüglichheutigerwiemöglicherzukünftigerPro-duktionsverfahren.

Prof. Dieter Geissbühler, *1955, ist Dipl. Architekt ETH SIA BSA. Er ist Dozent für Entwerfen und Konstruieren und Verantwortlicher für den Fokus Material im Master in Architektur an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur.

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KOLUMNEThomas Sevcik

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Ich habe vor einigen Jahren gelesen, dass ein Hochhaus in Harare (Simbabwe) nach dem Prinzip des Termi-tenhügels gebaut wurde und mittels jener ausgeklügelten Kühltechnik praktisch auf eine Klimaanlage verzichten konnte. Bionik: Das soll meinen, dass man Ge-bäude mehr nach den Vorbildern und Erfolgsmodellen in der Natur entwerfen sollte. Das bringt mich auf die Idee, er-gänzende „Bio“-Strategien zu entwickeln. Hier eine Auswahl:Biohonorar. Wieso eigentlich immer Geld, Geld, Geld? Man könnte sich und sei-ne Planungsleistungen vielmehr in Bio- masse auszahlen lassen: also Grünzeugs zur Treibstoffgewinnung, oder Äpfel, oder Wein meinetwegen. Das sind viel langfristigere Werte (Thema Nachhaltig-keit) als dieses im Moment völlig unsi-chere Geld.Bioplanung und Biobüro. Sämtliche Pla-nungsaktivitäten und Architekturbüros werden auf ihre Biokompatibilität hin überprüft. Also alle Ausdrucke sollten auf recyceltem Papier sein. Läuft Ihr Computer mit Windkraft- oder Solar- und nicht mit Atomstrom? Gut so. Zwischen-

Thomas Sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der Kommunikations-denkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London. www.arthesia.com

mahlzeiten im Büro bitte nur bestehend aus lokaler Bionahrung. Haben Sie die Druckerschwärze im Drucker überprüft? Und die Bleistifte? Was ist mit der Klei-dung?Bioschweiz. Mein Lieblingsthema. Die Schweiz könnte das erste und einzige Land der Welt werden, wo alles Bio ist. Das wäre endlich eine langfristige, gros-se Vision für unser Land. Das heisst, die Schweiz wäre quasi recycelbar. Wieder-verwendbar. Wenn das nichts ist!Bioexpo. Die weniger mutige Varian-te: eine Expo unter dem Thema „Bio“. Sie kann ja trotzdem im Gotthardgebiet stattfinden.Bioeinfamilienhaus. Ein Einfamilien-haus ganz unter dem Motto „Bio“. Also sämtliche Materialien aus rein biolo-gischer Produktion. Familie isst nur Bio; der Garten ist 100 Prozent Bio. Ach-ten Sie auf Biobettwäsche und -möbel. Könnte vom Staat gefördert werden im Rahmen des „Biobundeseinfamilien-hauses“ (BBEFH – Sie erinnern sich an meine letzte Kolumne).BIO. Ist die Abkürzung von „Bessere Industrie-Optimierung“. Also genau das

Gegenteil von alledem. Das ist ein unter „BIO“ firmierendes Programm, bei dem Industrieabfälle nochmals als billige Baustoffe für Gebäude genutzt werden. Diese werden in der Sondermülldeponie Kölliken günstig an Nichtsahnende ab-gegeben, weil sie das Label „BIO“ haben. Ein Riesenskandal, der aufzeigt, wie man einen Begriff missbrauchen kann.

BIONIK, BIO, BIOTECH

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ARCHITEKTURMehrfamilienhaus, Maur

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ARCHITEKTURMehrfamilienhaus, Maur

ARCHITEKTEnm3 Architekten GmbH, Zürichwww.m3-architekten.ch

BAUHERRsCHAfTPrivat

BAUZEIT2008–2009

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MEHRfAMILIEnHAUs, MAUR

Durch den geschickten Umgang mit der Topografie schufen m3 Architekten in Maur ein kompaktes Punkthaus, das sich erst auf den zweiten Blick als Mehrfamilienhaus entpuppt. Individuelle Hauseingänge und Erschliessungen, private Aussenräume sowie eine ungehinderte Seesicht verhelfen jeder der vier Wohnungen zu einem ausgeprägten Eigenheimcharakter.Von Andres Herzog (Text) und Philipp Hübner (Fotos)

Die steile Topografie erlaubt die Erschliessung des Mehrfamilienhauses auf vier Geschossen direkt von der umlaufenden Strasse aus.

MehrfaMilienhaus Mit eigenheiMcharakter

Das Mehrfamilienhaus liegt im Westen der Gemeinde Maur und ver-fügt durch die erhöhte Lage über eine einmalige Aussicht auf den Greifensee. Das Grundstück liegt an einem stark abfallenden Osthang in einer von Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägten Nachbarschaft am Wendepunkt einer Quartierstrasse. Diesen Umstand mach-ten sich m3 Architekten zunutze, um ein Punkthaus zu entwerfen, das von allen Seiten her erschlossen wird. Dadurch werden die einzelnen Wohnungen ent-flochten, ohne die Kompaktheit des Volu-mens zu beeinträchtigen. Diesen Ansatz des verdichteten Mehrfamilienhauses mit autonomen Wohnungen verfolgte der

Büroinhaber Basil Düby bereits in meh-reren Wohnbauprojekten.

Hauseingang mit privatem aussenraum

Talseitig tritt das Gebäude als dreige-schossiger Körper mit grosszügiger Fen-sterfront in Erscheinung. Die Hauptfas-sade hat einen strengen, symmetrischen Ausdruck und wird durch einen Mittelri-saliten definiert. Gegen die Bergseite ist das Gebäude zweigeschossig und entwi-ckelt durch die Lochfassade einen mas-siveren Ausdruck. Die versetzten Fenster und das geneigte Dach stehen in Kontrast zur klar gegliederten Hauptfassade und

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ARCHITEKTURMehrfamilienhaus, Maur

brechen den Massstab des Gebäudes. Der gebrochen weisse Putz verleiht dem Volumen einen klaren Ausdruck. Die helle Fassade wird durch die dunkleren, bronzefarbenen Fenstereinfassungen kontrastiert.Die steile Topografie erlaubt es, das Ge-bäude über vier verschiedene Niveaus und von allen vier Seiten her zu er-schliessen. Im Schnitt schieben sich die einzelnen Geschosse immer weiter Rich-tung Berg. Dieser Logik der Topografie folgt auch das Attikageschoss, was zu ei-ner bergseitigen Auskragung im Westen

führt. Durch die Terrassierung der Aus-senräume verfügen drei der vier Woh-nungen über einen privaten Aussenraum, der in direkter Verbindung zur Wohnung steht und von Einblicken durch die Nach-barn geschützt ist.Das Untergeschoss ist in feinem Sicht-beton ausgeführt und bildet den Sockel des Gebäudes, in dem sich die Gara-ge befindet, welche von der talseitigen Strasse her befahren wird. Auf dem dar-überliegenden Gartengeschoss wird die 4,5-Zimmer-Geschosswohnung ebenfalls von Osten her über einen kleinen Weg direkt vom Trottoir erschlossen. Die Eingänge der beiden 7,5-Zimmer-Maiso-nettewohnungen befinden sich auf dem Erdgeschoss im Norden bzw. Süden des Hauses, wobei die südliche Wohnung über einen kleinen Vorplatz direkt von der Strasse aus und die nördliche Woh-nung über eine Treppe von der oberen Strasse her erschlossen werden. Die 2,5-Zimmer-Einliegerwohnung im Atti-ka wird über eine Stahlbrücke mit der hangseitigen Strasse verbunden. Dieses ausgeklügelte Konzept ermöglicht es, jede Wohnung direkt von der Strasse aus über einen privaten Weg und Eingangsbereich zu erschliessen. Der Hauseingang gleicht dem eines Einfamilienhauses, die Ein-gänge der Hausnachbarn treten in den Hintergrund.

aufzug als zweiter woHnungszugang

Dass man das Haus mit drei weiteren Parteien teilt, merkt man erst im Parkge-schoss, von dem aus der Aufzug alle vier Wohnungen erschliesst. Er befindet sich an einem Kreuzungspunkt zweier Raum-schichten, in denen die Nasszellen unter-gebracht sind. Durch den Aufzug verfü-gen alle Wohnungen neben dem privaten Hauseingang über einen zweiten, öffent-lichen Zugang.Im Gartengeschoss befindet sich bergsei-tig eine Kellerschicht, die von allen Woh-nungen zugänglich ist. Daran schliesst im Osten die Geschosswohnung an, deren Zimmer und Wohnbereich zum See hin ausgerichtet sind. Der vorgelagerte Aus-senraum über der Tiefgarage bietet eine grosszügige Aussicht und ist durch den

Grosszügig präsentiert sich der Ein-gangsbereich der Geschosswohnung im Gartengeschoss.

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Eine elegante Treppe verbindet den privaten Hauseingang mit dem Wohn-bereich im Attikageschoss.

Das Treppenauge trennt den Wohn-bereich mit Cheminée vom Essbereich mit der Küchenzeile. Hinter der Tür in der Wand versteckt sich der Lift.

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ARCHITEKTURMehrfamilienhaus, Maur

Geländesprung von der Strasse abgeho-ben. Im Erdgeschoss befinden sich die bei-den identischen Maisonnettewohnungen, die durch eine Nasszellenschicht getrennt sind. Der Eingangsbereich liegt zwischen dem Eltern- und dem Kinderzimmer und den drei bergseitigen Zimmern für Gäste oder Büro. Von hier führt eine elegante, einläufige Treppe zwischen der Wand und einer raumhohen Glasbrüstung in den grossen Wohnraum im Attikage-schoss, wo die Treppe als Raumteiler zwi-schen Essbereich und Wohnzone funk-tioniert. Gegen Osten gliedert sich dem Wohnbereich eine Dachterrasse an, die durch eine vorspringende Wandscheibe vor Einblicken in die Nachbarwohnung geschützt ist. Bergseitig befindet sich die kleine Einliegerwohnung, die im Westen über eine Dachterrasse erschlossen wird, entlang derer sich ein Zimmer sowie der Wohnbereich im Norden angliedern.Die Räume sind in schlichtem Weiss ge-halten, zu dem die dunkle Räuchereiche

des Bodens in Kontrast tritt. Auf eine kontrollierte Lüftung wurde verzichtet. Durch die gute Dämmung und die Bo-denheizung mittels Erdsonde entspricht das Gebäude dennoch dem Minergie-Standard. Der dadurch erreichte hohe Wohnkomfort, die gute Ausstattung so-wie die edlen Materialien verleihen den Wohnungen einen hochwertigen Aus-druck. Im Zusammenspiel mit typischen Elementen eines Einfamilienhauses wie dem abgeschrägten Dach im Wohnraum oder dem Cheminée entstehen Woh-nungen mit einem ausgeprägten Eigen-heimcharakter. So stehen diese Elemente ganz im Zeichen des Grundkonzepts der Architekten, ein Mehrfamilienhaus mit den Vorzügen eines Eigenheims zu kom-binieren.

Oberhalb der Küchenzeile springt das lang gezogene, schmale Fensterband ins Auge, welches durch das leicht geneigte Hauptdach möglich wurde.

Erdgeschoss.

Gartengeschoss

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ARCHITEKTURCiudad de las Artes y las Ciencias, Valenzia

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ARCHITEKTURCiudad de las Artes y las Ciencias, Valenzia

ARCHITEKTEnSantiago Calatrava LLC, Zürichwww.calatrava.com

BAUHERRsCHAfTStadtverwaltung Valenzia

BAUZEIT1991–2006

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CIUDAD DE LAs ARTEs y LAs CIEnCIAs, VALEnZIA

Die Stadt der Künste und Wissenschaften beherbergt einige der modernsten Wissenschafts- und Kunstausstellungen der Welt. Das Areal kann als exemplarisches Vorzeigeprojekt Santiago Calatravas angesehen werden. Dank ingeniösen und ingenieurtechnischen Meisterleistungen

erscheinen hier naturverwandte Formen wie filigrane Skulpturen, tonnenschwere Konstruktionen wie federleichte Blätter.

von Gerald Brandstätter (Text) und Javier Yaya Tur (Fotos)

Das Planetarium(L‘Hemisfèric, im Vordergrund) wird von einer imposanten Schale überdacht. Teile

der gläsernen Aussenhaut lassen sich öffnen. Dahinter ist der ebenfalls futuris-tische Palast der Künste, das Opernhaus Valenzias, zu sehen.

Calatravasstadt

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ARCHITEKTURCiudad de las Artes y las Ciencias, Valenzia

Architektonische skulpturen

Die Planungs- und Bauzeit für das gesamte Areal dauerte von 1991 bis 2006. Als er-stes Gebäude wurde 1998 L‘Hemisfèric eröffnet. Neben dem Planetarium beher-bergt der Bau ein IMAX-Kino und ist das symbolhafteste Gebäude innerhalb der gesamten Stadt der Künste und Wissen-schaften. Calatrava liess sich bei dem Design des Gebäudes von einem Auge inspirieren. Es soll allen Besuchern, die in die Hemisfèric eintreten, „die Augen öffnen“ und von dem lernen lassen, was sie im Gebäude vorfinden. Die enorme Kuppel wird von grossen Aluminium-

„Ich lasse keine stochastischen Bilder vom Computer generieren, um diese ins Räumliche zu übertragen. Da nehme ich lieber eine Orchidee oder ein schönes Schneckenhaus als Vorbild“, er-klärt Santiago Calatrava auf die Frage nach dem Einfluss des Computers auf seine Entwürfe. Tatsächlich scheinen auch beim vorlie-genden Projekt in Valenzia die futuri-stisch wirkenden Formen, die Tragwerk-strukturen, ja sogar ganze Baukörper der Natur entsprungen zu sein. Das For-menvokabular entspricht demjenigen ausgebleichter Skelette von gestrandeten Walen, Blatt- und Stängelstrukturen und monumentalen Rippen prähistorischer Kreaturen. Nach einer Überschwemmung 1957 wur-de die Gegend um das alte Flussbett des Turia zehn Kilometer entlang des Stadt-zentrums zerstört und verwüstet. In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre wurde von der Stadtverwaltung der Bau eines kulturellen und touristischen Zentrums bewilligt: Das 350‘000 Quadratmeter grosse Areal sollte für ein Gewaltspro-jekt genutzt werden, um Valenzia mit den beiden wichtigsten Tourismuszen-tren Sevilla und Barcelona auch kulturell gleichzusetzen. Nach einem internationa-len Planungswettbewerb ging Calatrava, gebürtiger Valenzianer, als Sieger hervor und wurde daraufhin beauftragt, in das alte Flussbett einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Komplex mit hoher Anzie-hungskraft zu realisieren.

Die Galerie des Muse-ums der Wissenschaften bildet den Hauptzugang des Areals. Dahinter zu sehen ist das Planeta-rium und weiter hinten der Palast der Künste, das Opernhaus.

Imposante Höhen wer-den mit skulpturalen und leicht wirkenden Streben und Trägern überspannt und gestützt.

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pfeilern umgeben, welche der Unterstüt-zung des Gebäudes dienen und gleichzei-tig wie die Augenhöhle erscheinen. Die bildhafte Konstruktion wird aussen er-gänzt von grossflächigen Wasserbecken, die das Bauwerk spiegeln und das Ge-samtbild des „Auges“ komplettieren. Schon zwei Jahre später wurde das näch-ste futuristische Bauwerk eröffnet, das riesige Museo de las Ciencias Príncipe Felipe. Das dreigschossige Gebäude ist durchdrungen von verschiedenen Ebe-nen und zahlreichen Trägern und erin-nert an das Rückgrat eines Tieres. Dieser längste aller Bauten ist einer gleichför-migen Welle nachempfunden. Von innen

erinnert die Konstruktion an ein über-dimensionales Fischgerippe. In diesem Museumsbau wird eine Auswahl von Naturgesetzen anschaulich illustriert. Die Architektur orientiert sich an einer Kaurischnecke. Parallel zum Museum der Wissen-schaften verläuft eine bepflanzte Passa-ge, deren Rippengewölbe ebenfalls Wel-lenbewegungen zeigen. Dieser Teil der Anlage nennt sich L‘Umbracle und dient als grosszügig angelegter Zugangsbereich zur Ciudad de las Artes y las Ciencias so-wie als schattige Oase und Parkhaus.Das letzte fertig gestellte Gebäude ist das spektakuläre Opernhaus Palau de les Arts

Das Museum der Wissenschaften, hier die obere Hälfte der imposanten Südfassade, zeigt sich als ineinander-greifende Rippen in Rautenform.

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ARCHITEKTURCiudad de las Artes y las Ciencias, Valenzia

Reina Sofía, ein 75 Meter hoher Palast der Künste, mit vier Sälen auf über 37’000 Quadratmetern Gesamtfläche. Die Bau-kosten betrugen 300 Millionen Euro. Das Opernhaus wurde am 25. Oktober 2006 eröffnet und erscheint wie eine gigantische moderne Plastik. Das Dach beispielsweise ist geformt wie eine riesige Feder und gibt dem Gebäude ein elegantes Antlitz.

BesuchermAgnet

Eine der Hauptattraktionen der Stadt der Künste und Wissenschaften ist das L‘Oceanogràfic mit verschiedenen Un-terwasserlebensräumen auf einer Fläche von 80‘000 Quadratmetern. Das Ozean-Museum liegt ein wenig abseits der an-deren Gebäude. Von den fünf Gebäude-komplexen ist es auch das einzige, das nicht von Santiago Calatrava gestaltet wurde, sondern die Handschrift des Ar-chitekten und Betonschalen-Pioniers Fe-lix Candel trägt.Am Museo de las Ciencias Príncipe Feli-pe (Museum der Wissenschaften) soll ab-

schliessend gezeigt werden, mit welchen Dimensionen man es bei der Stadt der Künste und Wissenschaften zu tun hat: Der Bau wurde im November 2000 er-öffnet und zog seither über 24 Millionen Besucher in seinen Bann. Bebaut wurden 42’000 Quadratmeter, von denen 26’000 Quadratmeter für Ausstellungsräume genutzt werden. Für die 20’000 Quadrat-meter Verglasungen wurden mehr als 4000 Glasscheiben verbaut. Der gesamte Bau ist 220 Meter lang, 80 Meter breit und rund 55 Meter hoch. Hierfür wur-den 58’000 Kubikmeter Beton verbaut. Der Museumsbau ist einzigartig hin-sichtlich seiner Geometrie, seiner Struk-tur und der verwendeten Materialien. Architektur, Ingenieurwesen und Kunst vereinen sich hier – typisch für Calatra-va – zu einem neuartigen, spektakulären Ganzen.

Das Flussbett, kanali-siert und ausgetrocknet, beherbergt heute auf rund 350‘000 m2 die Stadt der Künste und Wissenschaften. Vorne rechts ist das 220 Meter lange Museum der Wissenschaften zu sehen.

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ARCHITEKTUREinkaufszentrum, Nola

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ARCHITEKTUREinkaufszentrum, Nola/ Neapel

ARCHITEKTEnRenzo Piano Building Workshop, Genuahttp://rpbw.r.ui-pro.com

BAUHERRsCHAfTInterporto Campano S.p.A.

BAUZEIT1995–2007

Das unsichtbare Einkaufszentrum vor der Silhouettedes Vesuv: 160 Läden, Kinos und ein Supermarkt beherbergt „Il Vulcano Buono“, der das Terrain 41 Meter überragt. Heute, nach Fertigstellung, ist die Gebäude oberfläche vollständig begrünt.

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EInKAUfsZEnTRUM, nOLA

Einkaufszentren heben sich meist in Form von unförmigen Klötzen von der Umgebung ab. Renzo Piano Building Workshop ist es gelungen, mit „Il Vulcano Buono“ einem Geschäfts- und Dienstleistungszentrum nicht nur eine markante Identität zu geben, sondern dieses auch geschickt in die Landschaft einzupassen. Nicht nur formal, auch strukturell wurde das Projekt stark von Naturprinzipien inspiriert.von Gerald Brandstätter (Text) und Maggi Moreno (Fotos)

IntegratIonvon LIchtund raum

seren und komplexeren Gebietsstruk-tur des Distrikts CIS-Interporto in Nola bei Neapel bietet das Einkaufszentrum Raum für eine Reihe von Geschäfts-, Gastronomie-, Unterhaltungs- und Dienstleistungsaktivitäten in der Form eines grünen Hügels. Dieser ist das sicht-barste tektonische Merkmal des Projekts, ein bescheidener Vulkan oder „Vulca-niello“, wie man in Neapel sagt, wo ein anderer Vulkan ein so wichtiges topogra-fisches Merkmal darstellt.

form und funktion

Das Ziel war, über die Vergänglichkeit eines kommerziellen Behälters hinaus-zugehen. Ihm wurde eine eigene Iden-

Renzo Piano beweist mit seinen Bauten rund um den Globus, dass er mit den verschiedensten geografischen und topografischen Gegebenheiten, mit Kon-struktionen und regional verankerten Baumaterialien umzugehen weiss. Er belebt Licht, respektiert das Umfeld und integriert dieses in den Bau. Technologie dient dazu, seine von der Natur inspi-rierten Projekte mit hoher Nachhaltigkeit umzusetzen. Der Renzo Piano Building Workshop fällt durch Werke auf, bei de-nen die innovativen und konstruktiven Techniken lediglich das Werkzeug sind, um komfortable, solide und nachhaltige Gebäude zu gestalten.Dies gilt auch für das vorliegende Projekt des „Il Vulcano Buono“. Als Teil der grös-

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ARCHITEKTUREinkaufszentrum, Nola

tität gegeben, einem Ort, bei dem Hun-derte Menschen zusammenkommen, aber nicht miteinander in Beziehung treten. Noch nie hat die Topografie die Form so stark mitbestimmt wie hier. Die Vorbilder sind die Legende von Campa-nia Felix und der nahegelegene Vesuv, von dem das Gebäude ein teilweise iro-nisches, teilweise ernsthaftes Modell im Massstab 1:50 darstellt. Die Höhe seines Kraters beträgt 25 bis 41 Meter. Im Herzen dieses Gebäudes, im ei-gentlichen Krater, wird Leere zu dem Ele-ment, das Menschen verbindet. Bäume, Grünflächen und gepflasterte Flächen bil-den ein facettenreiches Umfeld für Aktivi-täten und flössen einem Platz mit der Grös-se von 160 Meter Durchmesser Leben ein: Der zentrale Freiraum wird zum Markt, zur musikalischen Bühne oder zum Raum für öffentliche Veranstaltungen.Der kraterförmige Aufbau des Geschäfts- und Dienstleistungszentrums unterstützt die natürliche Luftzirkulation innerhalb des Gebäudes, die Piazza lässt eine Sog-wirkung entstehen und entzieht dem Ge-bäude die überschüssige Wärme. Tages-licht durchdringt von der Piazza aus die Verkaufsflächen bis tief ins Gebäudeinne-re. Durch die bauliche Form wird die zen-trale Piazza vor Stürmen geschützt und durch die grünen Flächen und die vielen Bäume im Sommer natürlich gekühlt.

innere organisation

Die Farben der Verkleidungen, die Stoffe der Sonnenschutzblenden, die gros-sen Fenster zur inneren Passage, die kleineren Piazzette und die Sichtbeton-oberfläche der Dachkante machen aus diesem abgeschlossenen Raum einen op-tischen Brennpunkt in stetigem Dialog mit den überdachten Flächen. Was hier, genau im Zentrum des Gebäudekom-plexes, nachgebildet wird, ist ein ideales Modell der Piazza Mercato, einer von Ne-apels schönsten Piazze. Die Aktivitäten im Einkaufszentrum wer-den auf mehreren Etagen um die grosse, zentrale Piazza innerhalb des Vulkanhü-

gels organisiert. Entstanden sind ein Ho-tel mit 158 Zimmern, ein Multiplex-Kino mit 2100 Sitzplätzen in neun Kinosälen, ein Wellnesszentrum mit Fitness-Studio und anderen Einrichtungen, eine Ein-kaufspassage mit 160 Läden, darunter 13 Geschäfte mit mittelgrosser Fläche und 25 Restaurants und Cafés. Im nördlichen Teil des Zentrums ist das äussere Profil so angelegt, dass es Raum für den grossen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von ca. 17‘000 Quadrat-metern bietet. Die kreisförmige Einkaufspassage oder Galleria umfasst das gesamte System

der Fussgängerwege und Ruhezonen des Zentrums. Sie dehnt sich auf zwei Ebe-nen aus, wird mit Tageslicht durchflutet und führt das Publikum zu den unter-schiedlichen Geschäften und allen zur Verfügung stehenden Dienstleistungen des Einkaufszentrums. Der Raum der Passage erweitert sich nach oben, wird komplexer und gewinnt an Tiefe, wenn er auf die volle Höhe der Piazzette trifft. Die Innenräume sind jeweils mit Natur-steinen in warmen Farben verkleidet.Jede Piazzetta hat ihre eigene Farbe als Orientierungshilfe, aufgebracht auf die Stahlträger der Dachkonstruktion. Die

Die zentrale Piazza, Treff- und Sammelpunkt, entzieht dem Bau überschüssige Wärme und bringt

Tageslicht bis in die hintersten Verkaufsflächen.

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Der Konsumtempel erstreckt sich ringförmig über zwei Geschosse. Mit Oberlichtern, hier mittig im Bild (Nachtaufnahme), wird zusätzliches Tageslicht in den Bau geführt.

Der Schnitt zeigt die einzelnen Bereiche innerhalb des Hügels, wie auch den Versatz in der Bedachung, der mittels Oberlichter weiteres Tageslicht einfängt.

Eindrücklich zeigt sich das Einkaufszentrum auch bei einbrechender Dunkelheit. Während innen das Leben pulsiert, zeigt sich der Krater von aussen verschlos-sen und unauffällig.

Von der Piazza aus zeigen sich die Unterseite der Bedachung sowie die verglasten Fronten der Laden-flächen in voller Höhe.

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Farbverschiebung von einem Bereich zum nächsten wird begleitet von einer allmählichen Veränderung der Farben der runden Säulen, die die Route der Galerie markieren. Eigentlich ist es die Struktur der Einkaufspassage selbst, die den Übergang von einer Farbe zur näch-sten vermittelt.Die Piazzette, die den Zugangsradien entsprechen, die von aussen zur Galleria führen, sind mit Aufzügen, Treppen und Laufbändern ausgestattet, die optische und bauliche Verbindungen zwischen der oberen und unteren Ebene herstel-len. Die Piazzette werden durch eine Rei-he von Schlitzen in den Seiten der Dach-konstruktion und grossen, vom Boden bis zur Decke reichenden Fenstern mit Tageslicht belichtet, die den Blick auf die zentrale Piazza öffnen.

die landschaft auf dem dach

Das äussere Strassennetz wurde erwei-tert, um einen leichten Zugang zu ermög-lichen. Grosszügige Parkflächen wur-den um den „Vulcano Buono“ herum an baumbestandenen Alleen angelegt, die die fünf Eingänge des Zentrums fussläu-fig erreichbar machen. Die radiale An-ordnung der etwa 5300 Parkfelder sorgt dafür, dass die Fahrzeuge im Schatten der dort gepflanzten 2000 Pinus pinea und Tilia cordata stehen. Um den Transport der ankommenden und abgehenden Waren zu erleichtern und ihn vollständig vom Strom der Be-sucherfahrzeuge zu trennen, wurde eine mit der zentralen Piazza konzentrische, unterirdische Ringstrasse mit einer Fahr-bahn sechs Meter unter Bodenniveau ge-baut. Ladebuchten und Abfallverdichter sind mit der unterirdischen Strasse ver-bunden, sodass die Logistik der ankom-menden Waren und des Abfalltransports von den Besucherrouten gänzlich unab-hängig und getrennt ist.Die Dimensionen und die genaue Form des Hügels wurden mit einer komple-xen 3-D-Geometrie berechnet, wobei sich die drei drehenden Oberflächen mit

den radialen Achsen der Eingänge über-schneiden. Ihre komplizierte geschichte-te Oberfläche auf dem Rahmentragwerk stellt sicher, dass das Zentrum gut ge-dämmt und wasserdicht bedacht ist. Die-se stabilisiert den Boden auf der schiefen Ebene und präsentiert eine überwach-sene Bedachung mit Büschen, die zur umgebenden Landschaft passt. Heute, nach der Fertigstellung, werden mehr als 150’000 Büsche gepflanzt sein, darunter Ginster, Rosmarin, Schneeball, Strohblume, Salbei, Wildrosen, nach de-ren Ansprüchen betreffend Exposition und Bodenbeschaffenheit ausgewählt.

Diese Büsche lassen das Äussere des Vul-kans innerhalb von einem bis zwei Vege-tationszyklen auf einer der wahrschein-lich ausgedehntesten geneigten grünen Bedachungen, die je geschaffen wurden, vollkommen natürlich werden.

Eine separierte Verkehrsführung für Besucher so-wie für die Warenanlieferung und den Abfallabtrans-

port lassen den Verkehr störungsfrei zirkulieren.

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aRchITEKTURDalian Shell Museum, China

aRchITEKTEnThe Design Institut of Civil Engineering & Architecture of DUT, Chinawww.dicadut.com

BaUhERRschafTDalian Shell Museum, China

BaUZEIT2007–2009

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DaLIan shELL MUsEUM, chIna

Die Küstenstadt Dalian im Nordosten Chinas ist seit kurzem um eine Attraktion reicher: Der Neubau des Dalian Shell Museums hat seinen Betrieb aufgenommen. Sehenswert ist nicht nur die Sammlung selbst, sondern auch der Museumsbau, der an eine überdimensionale Muschel erinnert und so auf seinen Inhalt verweist.Von Fanny Andermatt (Text) und Hunter Douglas Building Products (Fotos)

Wie eine riesige geöffnete Muschel präsentiert sich der Neubau von der Fluss- und Meerseite her.

dieformzeigt deninhalt

Der Kontrast zwischen dem al-ten und dem neuen Muschel-Museum von Dalian könnte trotz räumlicher Nähe und ähnlichem baulichem Kontext nicht grösser sein: Das Mutterhaus steht auf einem nahen Hügel und erinnert mit seinem Erscheinungsbild an Schloss Neuschwanstein. Der Neubau hingegen, zwischen dem kanalisierten Fluss Ma-lan in unmittelbarer Nähe zur Xinghai Bucht und dem riesigen Xinghai Square,

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aRchITEKTURDalian Shell Museum, China

einem der grössten Plätze Asiens gelegen, hebt sich nicht nur durch seine Materi-alisierung aus Beton, Stahl, Metall und Glas deutlich vom alten Museumsbau ab. Auch die organische, einer geöffneten Muschel nachempfundene Gebäudeform und die gestalterische Ausbildung der Fassaden und Innenräume machen die Eigenständigkeit des neuen Muschel-Mu-seums deutlich.Das Gebäude wirkt von der Platzseite her trotz grosszügigem Eingangsportal eher verschlossen und unspektakulär. Der ge-stalterische Bezug zum Innenleben wird erst mit dem Gang ums Museum herum wahrnehmbar. Folgerichtig öffnet sich die „Muschelschale“ mit einer grossen Glasfront gegen den Fluss und das Meer, welche sich im Glas spiegeln. So gelangt viel Tageslicht ins Foyer, die Lounge und

in die Ausstellungsräume. Gleichzeitig bietet sich dem Publikum ein schöner Ausblick über die Xinghai Bucht. Formal unbefriedigend sind die Aufschüttungen beidseits des Gebäudes, unter denen sich weitere Innenräume verstecken.

Alles über Muscheln

Das Dalian Shell Museum, 2003 im Alt-bau eröffnet, ist das erste professionelle Museum in Asien, das sich auf die For-schung und Sammlung von Muscheln spezialisiert hat. Es beherbergt Aber-tausende von Muscheln aus über 5000 Arten, die durch ihre Farben- und For-menpracht beeindrucken. Die Muscheln stammen aus verschiedenen Meeren und aus über 30 Ländern, darunter Neusee-land, Argentinien, Spanien, Marokko,

Das Dach ist auf der Rückseite des Gebäudes vom Unterbau losgelöst.

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Auch die Seitenansicht zeigt die Reverenz an die Muschelform deutlich. Formal unbefriedigend sind die seitlich flankierenden Aufschüttungen.

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aRchITEKTURDalian Shell Museum, China

Malaysia, Philippinen und Fidschi. Die grösste gezeigte Muschel ist 3,4 Meter lang und 0,8 Meter breit, die leichteste und kleinste Muschel ist nur einen Mil-limeter gross. Einige Exemplare wiegen mehrere Hundert Kilogramm. Laufend kommen neue Exemplare hinzu, sei es über Zukauf, aber auch über Schen-kungen von privaten Sammlern. Auch Leihgaben von wissenschaftlichen Ver-einigungen oder andere Museen werden gezeigt.Dies war mit ein Grund, weshalb ein Neubau notwendig wurde. Im alten Mu-seum standen nur ca. 2500 Quadratme-ter Ausstellungsfläche zur Verfügung, im Neubau sind es rund 18'000 Quadratme-ter Fläche, verteilt auf vier Obergeschosse und ein Untergeschoss. Dies erlaubt nicht nur eine attraktivere Ausstellung der Ex-

Gelungene Inszenierung: Bei Nacht wird die Dachunterseite beleuchtet, was die konstruktiven Details der Überdachung betont.

ponate, sondern bietet auch viel Raum für die Forschungsarbeit und deren Präsenta-tion gegenüber dem Publikum. Mit dem Neubau etabliert sich das Dalian Shell Museum als grösstes Museum in Asien auf dem Feld der Muschelforschung, -sammlung und -ausstellung. Der Entwurf des Museums stammt vom Design Institute of Civil Engineering & Architecture of DUT, gebaut wurde das Museum von Hunter Douglas. Die Aus-senhülle kann denn auch als Product Placement von Hunter Douglas bezeich-net werden, sind doch die Metallpaneele, die für das Dach verwendet wurden, eine Eigenentwicklung der Baufirma und wurden beispielsweise auch beim Poly Grand Theatre in Shenzhen in ähnlicher Art und Weise eingesetzt.

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MasteRpLanNew Hanza City, Riga

das klima als städte-bauerVon Andres Herzog (Text)

und Kyncl Schaller Architekten (Visualisierungen)

In Riga entsteht mit New Hanza City ein neues Stadtgebiet, das die alte Blockrandstruktur der Hauptstadt Lettlands mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept verbindet. Kyncl Schaller Architekten mit Büros in Stuttgart und Zürich setzten dabei das Klima gezielt als entwurfsbestimmendes Werkzeug im Städtebau ein.

Die Vogelperspektive aus Norden verdeutlicht den ganzheitlichen Ansatz des Masterplans mit Einbezug der lokalen klimatischen Verhältnisse.

Hansa ist die Bezeichnung einer mittelalterlichen Ver-einigung von Kaufleuten entlang der Küste von Nordeuropa, zu der auch die Stadt Riga zählte. Im Geiste dieser internationalen Interessengemeinschaft für Banken und Handel wurde im Jahre 2007 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgelobt für einen neuen Financial District als Teil des neuen Stadtgebietes New Hanza City in Riga. Das Siegerprojekt von Kyncl Schaller Architekten schlug eine dichte, urbane Bebauung mit einem expressiven Kopfbau vor und überzeugte die Jury, die Vorpla-nung des Masterplans für das gesamte Areal neu anzugehen. So wurde das Büro beauftragt, für das 22,5 Hektar grosse Ge-biet des ehemaligen Güterbahnhofs ein ganzheitliches städte- bauliches Konzept zu entwickeln.Die Ausarbeitung des Masterplans wurde in einem offenen Verfahren durchgeführt, in welchem die Stadt Riga und die be-teiligten Behördenvertreter eingebunden waren. Die transpa-rente Planung gewährleistete ein hohes Mass an Identifikation der verantwortlichen Personen mit den Zielen des Masterplans – eine wichtige Voraussetzung für einen langfristig nachhal-tigen Städtebau.

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MasteRpLanNew Hanza City, Riga

Um dem ganzheitlichen Ansatz einer ökonomischen, ökolo-gischen und sozialen Nachhaltigkeit auch inhaltlich gerecht zu werden, wurde ein interdisziplinäres Planerteam aus Ar-chitekten, Stadtplanern, Verkehrsplanern, Klimaingenieuren, Soziologen und Kunsthistorikern gebildet. Für die Architekten bedeutete dies in ständigem Dialog zwischen Energie- und Klimakonzepten und den „traditionellen“ Themen der Archi-tektur und des Städtebaus ein schlüssiges Gesamtkonzept zu erarbeiten. Dabei war das Ziel, mithilfe von Computersimu-lationen eine grundsätzliche städtebauliche Anordnung zu entwickeln, die so wenig fossile Energie und Ressourcen wie möglich verbraucht, indem das Klima bereits während der Masterplanung als entwurfsbestimmendes Werkzeug einge-setzt wurde.

Stadt der kurzen Wege

Das Gebiet New Hanza City liegt nördlich der Altstadt und ist von einer heterogenen, unvollständigen Stadtstruktur umge-ben, grenzt aber im Süden an ein von der Unesco als Weltkul-turerbe geschütztes Jugendstilquartier. Der Masterplan knüpft an diesem historischen Kontext an und schlägt ein dichtes, auf der für Riga typischen orthogonalen Grundstruktur basie-rendes Quartier mit hoher Nutzungsmischung vor – eine „Stadt der kurzen Wege“. Das ganzheitliche Konzept vereint Wohnen, Arbeiten und Freizeit zu einem dynamischen, belebten Stadt-teil mit urbanem Charakter.Das Gebiet ist an den Rändern verdichtet und nimmt die Block-randstruktur der historischen Umgebung im Süden auf. Als grünes Herz des Quartiers befindet sich in der Mitte ein grosser Park, wie er in Riga an verschiedenen Stellen anzutreffen ist. Zum Park hin verbindet sich die städtische Struktur mit land-schaftlichen Elementen und wird durch Punkthäuser aufgelöst. Sogenannte Mid-Rise-City Villas vermitteln zwischen dem zen-tralen Park und der angrenzenden Bebauung, die dadurch bes-ser an den Grünraum angeschlossen wird.Die Höhenentwicklung des Quartiers orientiert sich an den bestehenden Gebäuden der Nachbarschaft und bildet so eine homogene Stadtstruktur, die an den wichtigen Punkten durch einzelne Hochbauten akzentuiert wird, um die Orientierung im Quartier zu verbessern. Diese robuste Grundstruktur wird in mehrere Teilgebiete mit jeweils individueller Ausprägung aufgeteilt, ohne die städtebauliche Gesamtwirkung aufzu-lösen.Die Erschliessung des Gebietes ist geprägt durch kurze, direkte Wege. Ein Radwegnetz verbindet die bestehende Struktur mit dem neuen Stadtteil und zukünftigen Entwicklungsgebieten weiter nördlich. Die klare Hierarchie der Strassen trägt zur Verkehrsberuhigung im Quartier bei. Jedes Teilgebiet hat eine eigene, schlaufenförmige Zufahrtsstrasse, um den Durchgangs-verkehr zu unterbinden. Ein Shuttle-System mit elektrisch be-triebenen Minibussen soll die nachhaltige Mobilität innerhalb des Gebietes gewährleisten. Durch bestehende und neue Bus- und Tramstationen sowie einen geplanten Bahnhof im Norden wird der Stadtteil an der Peripherie optimal ans lokale Nahver-kehrsnetz angeschlossen.

Situationsplan: New Hanza City mit dem Financial District im Nordwesten, Blockrand-strukturen im Süden und der aufgelockerten Bebauung hin zum zentralen Park.

Mid-Rise-City Villas: Der zentrale Park bildet das grüne Herz des Gebietes und verbindet sich mit der angrenzen-den Struktur der Mid-Rise-City Villas“.

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daS klima alS entWurfSWerkzeug

Die historisch gewachsene Stadt ist ein Ausgangspunkt der Pla-nung. Der zweite besteht in der umfassenden Klimaanalyse in verschiedenen Simulationen, mit deren Hilfe die Energieeffizi-enz, aber auch die Aufenthaltsqualität des neuen Stadtgebietes optimiert werden konnte. Die kalten Winterwinde aus Südwes-ten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie machen eine bauliche Abschirmung nötig, um die Behaglichkeit im Aussen-raum zu gewährleisten. Zu dieser Richtung parallel verlaufende Strassen werden beschränkt in der Länge und Breite, wodurch die Bildung von Windkanälen verhindert wird. Wo unvermeid-lich, werden immergrüne Bäume in regelmässigen Abständen zur Verlangsamung des Windes gepflanzt. Der Abwind an ho-hen Gebäuden wird durch Gebäudevorsprünge in der Höhen-entwicklung und das Vermeiden von angrenzenden, grossen Freiflächen minimiert. Die Windverhältnisse formen die Stadt.Der Wind stellt aber nicht nur ein Problem dar, er kann im Som-mer auch durch natürliche Lüftungskonzepte zur Kühlung der Gebäude genutzt werden. Temperaturschwankungen im Som-mer von bis 10°C lassen eine natürliche Belüftung zu und ma-chen eine Nachtdurchlüftung möglich. Kommerziell genutzte Gebäude mit hohen internen Lasten sind deshalb im westlichen Planungsrand konzentriert und verfügen so über eine ideale Ausrichtung zu den Westsommerwinden. Die Gebäude an der Strasse sind etwas niedriger als die zurückliegenden, damit alle Bauten von der günstigen Windexposition profitieren. Bei den Wohngebäuden wurde der Windaspekt nicht speziell beachtet, da die Kühlbedürfnisse hier geringer sind.

Solare geWinne trotz langer Winter

In Riga herrscht ein kaltes Klima vor mit Wintertemperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt, aber dennoch relativ milden Sommertemperaturen von bis zu 20°C. Die verfügbare Solar-strahlung ist überdurchschnittlich hoch im Vergleich mit an-deren nordeuropäischen Städten. Die kurzen Wintertage bie-ten jedoch teilweise weniger als 6,5 Stunden Tageslicht. Das lettische Baurecht fordert denn auch mindesten 2,5 Stunden direktes Sonnenlicht bei Wohnbauten. Die Versorgung mit ausreichend Tageslicht ist in diesen hohen Breitengraden also zentral. Um diesen Kriterien in dicht bebauten Wohngebieten gerecht zu werden und um die Aufenthaltsqualität der Strassenräume zu steigern, wurden spezifische Sonnenstudien erstellt. Daraus resultierte die Anordnung sämtlicher Wohnstrassen in einem 45-Grad-Winkel zur Nord-Süd-Achse. Durch direktes Sonnen-licht auf beiden Seiten der Strasse kann so der Sonnenlichter-trag in Wohnbauten maximiert werden. Strassen mit vorwie-gend kommerzieller Nutzung hingegen verlaufen orthogonal. Die allenfalls notwendige Verschattung bei Bürogebäuden kann in einer Nord-Süd-orientierten Struktur besser kontrol-liert werden. Eine mögliche Überhitzung spielt in diesen Brei-tengraden ohnehin eine untergeordnete Rolle.Um die Energie der Solarstrahlung auch im Winter nutzen zu können, ist unter dem zentralen Platz ein saisonaler Wärme-speicher geplant. Diese riesige Zisterne mit einem Durchmes-ser von 86 Metern wird im Sommer mit der Energie von 29‘000 Quadratmetern Solarpaneelen aus dem ganzen Quartier ge-

Der Financial District ist geprägt durch eine dich-

te, urbane Bebauung und den expressiven

Kopfbau der Aizkraukles Bank als Aushängeschild

des neuen Quartiers.

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füllt und gibt im Winter die Energie ins Wärmeverteilnetz ab. Dadurch soll die Hälfte der Heizenergie gedeckt werden. Dieses Konzept zeigt, dass eine umfassende Nachhaltigkeit be-reits während der Masterplanung berücksichtigt werden muss, damit sie später auch sinnvoll umgesetzt werden kann.

energiekonzept auf gebäudeebene

Eine Nutzung von fossilen Brennstoffen ist auf dem Gebiet von New Hanza City durch behördliche Umweltrichtlinien unter-sagt. Die Heizenergie, die nicht durch solare Gewinne gedeckt werden kann, wird deshalb mittels Geothermie erzielt. Gekop-pelte Kraftwerke zur Produktion von Elektrizität und Wärme mit entsprechend höherem Wirkungsgrad versorgen ein gross-räumiges Fernwärmeheizsystem. Dadurch können Spitzen-lasten einzelner Gebäude vermieden werden, wodurch sich die Auslegung der Höchstlast des Gesamtsystems verringert.Der Masterplan berücksichtigt nicht nur auf städtebaulicher Ebene eine Vielzahl zusammenhängender Faktoren. Auch in Bezug auf die Konstruktion der Gebäude werden klare Vorga-ben gemacht. So sollen die Fassaden mit 15 Zentimeter Wär-medämmung, Doppelverglasung und einer hohen Luftdichtig-keit gut isoliert werden. Beheizte Fussböden beziehungsweise Decken erhöhen durch die geringe Vorlauftemperatur die Ef-fizienz des Gesamtsystems. Die thermische Masse der Beton-oberflächen gewährleistet ein ausgeglichenes Klima, falls nö-tig kann über die Deckenelemente zusätzlich gekühlt werden. Der Masterplan bezieht sich auch auf den Wasserhaushalt

und schlägt neben einer geringen Versiegelung des Bodens ein Grauwassersystem zu Demonstrationszwecken für öffentliche Gebäude vor.Das ausgeklügelte energetische Konzept des Masterplans führt jedoch nur dann zu einem nachhaltigen Gesamtsystem, wenn bei einer späteren Umsetzung auf der Gebäudeebene auch tat-sächlich darauf eingegangen wird. Als Grundlage für die wei-tere Entwicklung wird deshalb zurzeit ein Gestaltungsplan ausgearbeitet, der insbesondere die ökologischen und energe-tischen Prinzipien des neuen Stadtgebietes verbindlich festlegen soll. Durch die offene Zusammenarbeit mit den Behörden sind die Architekten aber zuversichtlich, dass die entsprechende Sensibilisierung bei den Verantwortlichen vorhanden ist.

Das Energiekonzept auf der Gebäudeebene steht in direktem Zusammen-

hang zu den Nachhal-tigkeitsüberlegungen im

Städtebau.

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AKTUELLC2C im Facility Management

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auf Grenzwerte basierten Inhaltsstoffen, verglichen mit herkömmlichen Pro-dukten. Dieses Lebenszyklus-Denken führt dazu, dass ein Material oder Pro-dukt je nach Standort schliesslich als Abfall in der Verbrennungsanlage oder der Deponie endet. Auch wenn die Re-Cycling-Mechanismen innerhalb des Lebenszyklusses eines Produkts funkti-onieren, erfolgt mehrheitlich ein Down-Cycling und damit eine kontinuierliche Wertabnahme des Stoffes. Das Cradle-to-Cradle-Konzept geht vom Prinzip aus, dass Materialien und Pro-dukte sinnbildlich Nährstoffe sind, die gesund und nützlich sind für den bio-logischen Kreislauf (Umwelt) oder den technischen Kreislauf (Industrie). Genau dieser Aspekt ist für das Facility Ma-nagement von grossem Interesse, da die

ChanCen für dasfaCility managementvon Andreas Schläpfer (Text) und Feller AG (Foto)

Das Cradle-to-Cradle-Konzept zielt auf die Herstellung und Verwendung von positiv definierten, gesunden und nützlichen Materialien und Produkten. Im Weiteren werden neue Dienstleistungskonzepte entwickelt, damit sich die Stoffkreisläufe schliessen und die Rohstoffe weiterhin innerhalb der Wertschöpfungskette verfügbar bleiben. Das Cradle-to-Cradle-Konzept lässt sich auch in den verschiedenen Bereichen und Aufgaben des Facility Managements hervorragend integrieren.

entsorgungskosten in gesamt-kostenrechnung einbeziehen

In der Beschaffung ist die Verwaltung von einigen Tausend Artikeln und die Pflege eines Lieferantenstamms von 500 Lieferanten und mehr keine Seltenheit. Ein auf die Nachhaltigkeitsaspekte aus-gerichtetes Facility Management defi-niert bei der Beschaffung nicht nur Preis und Qualität, sondern auch die Umwelt-qualität und die Sozialqualität eines Ma-terials oder Produkts. Bereits heute werden in vielen Firmen und bei der öffentlichen Hand Nachhal-tigkeitskriterien in der Beschaffung an-gewendet. Diese Kriterien richten sich je-doch nach der Lebenszyklus-Philosophie „von der Wiege bis zur Bahre“ (cradle to grave) und weniger nach schädlichen,

Das Facility Management spielt eine wichtige Rolle für die Ausbreitung des Cradle-to-Cradle-Konzepts (siehe Modulør-Ausgabe 3/2010) in der Wirt-schaft. Die Praxis zeigt, dass neuartige Vertriebs- und Rücknahmemodelle neue Partnerschaften auch ausserhalb der an-gestammten Wertschöpfungskette ent-stehen lassen, die im Marketing genutzt werden können. Die Material- und Stoff-flüsse, die für die Infrastruktur von Re-gionen und Zonen benötigt werden und die sich aus dem Betrieb, der Instandhal-tung und Instandsetzung von Gebäuden ergeben, generieren auf dem Markt eine hohe Nachfrage, die das Angebot von Cradle-to-Cradle-Produkten stimuliert. Diese Nachfragewird von der Industrie ernst genommen und kann daher auch gezielt eingesetzt werden.

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AKTUELLC2C im Facility Management

Beschaffung / Einkauf• Büroinfrastruktur: Büromobiliar,

Beleuchtung, Bodenbeläge etc.• Verbrauchsmaterialien: Definition

Büromaterialsortiment, Kundenge-schenke, Papier, Hygieneartikel etc.

• Technische Produkte: Computer, Drucker, Telefone etc.

• Bekleidung: Definition von Standard-anforderungen für Berufs-/Arbeits-kleidung

Immobilienbewirtschaftung• Bauprojekte: Definition von Baumate-

rialien, Architekturrichtlinien sowie Entwicklung eines Ausbaustandards für Gebäude

• Liegenschaften-Management: Definition von Instandhaltungs- und Instandsetzungszyklen, Definition von Baumaterialien, Architekturrichtlinien sowie Entwicklung eines Ausbaustan-dards für Gebäude

Zurzeit steht die Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Konzepts im Bereich Facility Management noch am Anfang. Unter-nehmen mit der Kernkompetenz des ganzheitlichen strategischen Facility Managements eröffnen sich ungeahnte Chancen und Differenzierungspoten- ziale im Markt, die aktiv genutzt werden sollten!

verwendeten Materialien und Produkte zeitlich eine unterschiedliche Nutzungs-dauer aufweisen. Es gibt Verbrauchs-materialien wie Wegwerfgeschirr oder Toilettenpapier, die eine sehr kurze Nut-zungsdauer haben. Im Gegensatz dazu stehen beispielsweise Teppichböden und Büromöbel. Werden im Facility Manage-ment der Beschaffungsprozess und die damit verursachten Kosten gesamtheit-lich betrachtet, müssen in der Gesamtko-stenrechnung die Beschaffungs- und Ent-sorgungskosten für die Materialien und Produkte mit einbezogen werden.

vom abfall- zum nährstoff-management

Cradle to Cradle definiert eine Welt ohne Abfall. Einen Paradigmenwechsel. Pro-dukte werden deshalb ausgewählt, weil deren Rohstoffe in Kreisläufen genutzt werden, da es sich um nützliche quali-tativ hochstehende Wertstoffe handelt, welche von den Herstellern und den mit ihnen verbundenen Partnern zurückge-nommen werden.Die Abfallentsorgung und die Aufga-benstellung für die Entsorgungsin-dustrie erhält gemäss dem Cradle-to- Cradle-Konzept ein ganz neues Bild. Als Beispiel hat sich das europäisch tätige Grossentsorgungsunternehmen Van Gansewinkel Group ganz der Cradle-to-Cradle-Philosophie verschrieben. Das Unternehmen wandelt sich vom Abfallmanagement zum Nährstoffma-nagement. Der neue Grundsatz heisst: „Waste no more“. Dieser Philosophie-Wandel führt zu neuen Ko operationen in der Wertschöpfungskette der Van Gansewinkel Group. Gewinner sind Kunden von Industrie- und Dienst-leistungsunternehmen, Bauunterneh-men, sowie Behörden und öffentliche Institutionen, die Cradle-to-Cradle-Produkte herstellen oder benutzen und neuartige Materialrücknahmesysteme aufgebaut haben. Van Gansewinkel Group wird Teil des Rücknahme- und Wiederaufbereitungsprozesses dieser

Firmen und Institutionen. Solche Ma-terialrücknahmekonzepte ermöglichen auch einem Facility Management Un-ternehmen neue Möglichkeiten im Um-gang mit den Investitionsgütern der Ge-bäudeinfrastruktur.Nichts ist so konstant wie die Ver-änderung. Ein Facility-Management-Unternehmen wird permanent mit organisatorischen Veränderungen des Auftraggebers konfrontiert. Umzüge von Arbeitsplätzen, kleinere Umbauten von Räumlichkeiten, Änderungen in den Arbeitsabläufen gehören zur Tages-ordnung. Bei der Instandhaltung oder bei Umbauten werden immer wieder Materialien und Produkte wie Farben, Leime, Teppiche, Verbundmaterialien für Zwischenwände und vieles mehr verwendet, welche die Innenraumluft beeinträchtigen. Erwiesenermassen ist heute die Feinstaubbelastung in Innen-räumen um ein Mehrfaches höher als aussen. Die Verwendung zertifizierter Cradle-to- Cradle-Materialien und -Pro-dukte garantiert eine hohe Sicherheit der Inhaltsstoffe und ermöglicht dadurch eine ungeahnte Luftraumqualität in den Lebensräumen. Auch die wirtschaft-lichen Vorteile der Bezugsbereitschaft von neu gebauten und umgebauten Räumlichkeiten können somit genutzt und gesteigert werden.Folgende Bereiche des Facility Manage-ments stehen für die Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Konzepts im Vorder-grund:Gebäude-Management• Reinigung und Gebäudeunterhalt:

Reinigungsmittel und -materialien• Umzugs- und Büroplanung: Definition

eines Standardarbeitsplatzes für unter-schiedliche Arbeitsformen, Büromobi-liar, Arbeitsplatzleuchten

• Instandhaltungs-/Instandsetzungspro-jekte: Definition von Baumaterialien sowie Materialien für den Innenaus-bau

• Stoffstrommanagement der Ver-brauchsmaterialien im operativen Betrieb

Andreas Schläpfer ist Geschäftsin-haber von Schlaepfer Associates und Repräsentant von EPEA Switzerland. Er unterstützt Firmen in den Bereichen Immobilien/Bau, Facility Management und Beschaffung bei der Übersetzung und Umsetzung von Nachhaltig-keitsanforderungen. Im Speziellen die Ausarbeitung von Cradle-to-Cradle-Konzepten und Implementierungen in Zusammenarbeit mit Albin Kälin, CEO von EPEA Switzerland, und dem wis-senschaftlichen Institut von Prof. Dr. Michael Braungart, EPEA Internationa-le Umweltforschung in Hamburg.www.schlaepfer-associates.chwww.epeaswitzerland.com

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MODULØRMagazin

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RECHTUnternehmerverträge

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RECHTUnternehmerverträge

von Dr. Sibylle Schnyder

Die inhaltliche Abstimmung von Haupt- und Subunternehmervertrag für die Interessen-wahrung des Hauptunternehmers ist essenziell. Dieser Artikel zeigt auf, welche Möglichkeiten der Hauptunternehmer hat, mit dieser Schnittstellenproblematik

umzugehen und die Verträge dergestalt aufeinander abzustimmen, dass seine Interessen möglichst gut gewahrt sind.

Subunternehmer-verträge – worauf

zu achten iSt

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BeiderRealisierungeinesBauwerkessindregelmässigSubunternehmerinvolviert.Dies,weileinUnternehmereinenSpezialisten für eine bestimmte Arbeitsgattung beizieht oderweil das Bauwerk durch einen Total- oder Generalunterneh-merrealisiertwird,welcherdieeinzelnenBauspartenanver-schiedene Subunternehmervergibt.ÄhnlicheKonstellationenergebensichauchbeimBeizugvonFachplanerndurcheinenGeneralplaner.DerVertragzwischendem(Haupt-)UnternehmermitdemBau-herrn(nachfolgendHauptunternehmervertrag)undderSubun-ternehmervertragsindrechtlichunabhängigvoneinander,dasheisst, sie bestehen und enden unabhängig voneinander. IhrInhaltwirdvoneinemGerichtjeweilsseparatundselbststän-digbeurteilt.DerHauptunternehmerstelltsomitdasScharnierzwischendemBestellerunddemSubunternehmerdar.Erträgtauch das Risiko von allfälligen Lücken oder Widersprüchenzwischen den Verträgen, zumal er gegenüber dem BauherrnfürdieLeistungenseinerSubunternehmerverantwortlichist.Demgegenüber besteht zwischen Bauherr und Subunterneh-merkeineVertragsbeziehung.

Vertragsharmonisierung zum schutz des Bauherrn und hauptunternehmers

DerBeizugvonSubunternehmernist imAnwendungsbereichderSIANorm118zulässig,wenndiesimWerkvertragvorgese-henodervomBauherrngestattetist.AuchdieSIAOrdnungen102,103,108und112(Leistungsmodell)gestattendemArchi-tektenbzw.IngenieurdenBeizugvonDritten.GemässSIA118Art.29Abs.4hatderHauptunternehmerdafürzusorgen,dasssich aus dem Beizug von Subunternehmern keine Nachteilefür den Bauherrn ergeben. Insbesondere ist der Hauptunter-nehmerverpflichtet,indenSubunternehmervertragdiejenigenBestimmungen aus dem Hauptunternehmervertrag zu über-nehmen,diezurWahrungderInteressendesBauherrnerfor-derlichsind.DieVerpflichtunggemässderSIANorm118zurHarmonisierungderVerträgedientsomit inersterLiniedemSchutz des Bauherrn; eine Koordination der Verträge drängtsichaberauchzumSchutzedesHauptunternehmersauf.

haupt- und suBunternehmerVertrag

AusSichtdesHauptunternehmersisteszunächstempfehlens-wert, den Bestand und die Geltungsdauer des Hauptunter-nehmervertragsunddesSubunternehmervertragsaufeinanderabzustimmen.HatderHauptunternehmerbereitseinenWerk-vertrag mit dem Subunternehmer abgeschlossen, entscheidetsichderBauherrdannaber,dasBauwerknichtodermiteinemanderen Unternehmer zu realisieren, muss der Hauptunter-nehmervomSubunternehmervertragzurücktretengegenvolleSchadloshaltungdesSubunternehmers(vgl.Art.377OR).BeiSubplanerverträgenistu.U.zusätzlicheineEntschädigungwe-genKündigungzuUnzeitgeschuldet.IndieserSituationistesfür den Hauptunternehmer vorteilhaft, wenn er das Inkraft-treten des Subunternehmervertrags vom Zustandekommendes Hauptunternehmervertrags abhängig macht, z.B. indem

er den Subunternehmervertrag unter einer aufschiebendenBedingung abschliesst (sogenannte Verbindlichkeitsklau-sel).DemSchutzdesHauptunternehmersdientweiter,wennim Subunternehmervertrag ein spezielles KündigungsrechtdesHauptunternehmersvorgesehenist fürdenFall,dassderHauptunternehmervertragvorzeitigbeendetwird(sogenannteBeendigungsklausel).WeiterkannimSubunternehmervertragvorgesehenwerden,dassderHauptunternehmerdenLeistungs-umfangimFallevonBestellungsänderungendesBauherrnre-duzierenkann(sogenannteReduktionsklausel).

inhaltliche Koordination der Verträge

Sodann ist aucheine inhaltlicheAbstimmungvonHaupt-undSubunternehmervertrag für die Interessenwahrung des Haupt-unternehmers essenziell. Probleme fürdenHauptunternehmerkönnensichz.B.dannergeben,wenndieVerträgeLückenundWidersprüche z.B. im Bereich des Leistungs- und Qualitäts-beschriebs, der Termine oder der Gewährleistungsfristen auf-weisen.UmdieVerträgeinhaltlichzukoordinieren,empfiehltessich,diejenigenBestimmungenausdemHauptunternehmervertrag,welche auf den Subunternehmer überbunden werden sollen,einzelnzuidentifizierenundexplizitindenSubunternehmer-vertragzuübernehmen.VoneinemlediglichglobalenEinbezugdesHauptunternehmervertrags,z.B.durchgenerellenVerweisaufdieBestimmungendesHauptunternehmervertrags,derei-nen integrierenden Bestandteil des Subunternehmervertragsbildet, ist eher abzuraten. Ein solcher Gesamtverweis kannim Streitfall zu Auslegungsproblemen führen, wenn sich dieParteiennichteinigsind,obmanwirklichalleBestimmungendesHauptvertragsübernehmenwollteundwiedieseBestim-mungenkonkretaufdasSubunternehmerverhältnisangewandtwerdensollen.SchliesslichistauchdievomBundesgerichtent-wickeltesogenannteUngewöhnlichkeitsregelzubeachten,ge-mässwelcherBestimmungen inallgemeinenGeschäftsbedin-gungen,mitwelcheneineVertragsparteinichtrechnenmusste,ungültig sind.Demzufolge istdaraufzuachten,dass fürdenSubunternehmereinschneidendeBestimmungenindeneigent-lichenVertragstextundnichtblossineinenAnhangbzw.allge-meineVertragsbedingungenübernommenwerden.EinebesondereHerausforderungstellt sich,wennderHaupt-unternehmervertrag einem anderen Normenwerk unterstelltistalsderSubunternehmervertrag,z.B.wenneininternationalagierenderBauherrdenHauptunternehmervertragdenNormendesFIDIC (InternationalFederationofConsultingEngineers,www.fidic.org) unterstellt und der Hauptunternehmer daraufzugeschnittene, aber dem Schweizer Standard entsprechende(d.h. der SIA unterstehende) Subunternehmerverträge zu er-stellenhat.IndiesemFallempfiehltsicheinkombiniertesVor-gehen, indem sämtliche wesentlichen Vertragsbestimmungenaus dem Hauptunternehmervertrag explizit in den Subunter-nehmervertragübernommenwerdenundgleichzeitigimSinneeinesGesamtverweisesaufdenHauptunternehmervertragundaufdieBestimmungender anwendbarenFIDIC-Normenver-wiesenwird.

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RECHTUnternehmerverträge

regelung Von schnittstellen

Besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, dass der Leis-tungsbeschrieb im Hauptunternehmervertrag bezüglichderjenigen Arbeitsgattungen, die an einen Subunternehmervergeben werden, mit dem betreffenden Leistungsbeschriebim Subunternehmervertrag übereinstimmt. Ein vorsichtigerHauptunternehmer wird im Subunternehmervertrag „Reser-ven“,z.B.inBezugaufdiegeschuldeteQualität,vorsehen.VongrosserBedeutung ist auchdieAbstimmungvonHaupt-undSubunternehmervertraginBezugaufFristenundTermine.DerSubunternehmersollnurausdenauchimHauptunternehmer-vertrag genannten Gründen (z.B. ausserordentliche Kälte-perioden)zueinerTerminverschiebungberechtigtsein.IstimHauptunternehmervertrag eine Konventionalstrafe, z.B. beiTerminverzögerungen,vorgesehen,sollteeineanalogeBestim-mung in den Subunternehmervertrag aufgenommen werden.Je nach Bauwerk und Arbeitsgattung empfiehlt es sich auch,einesynchronisierteAbnahmezwischenSubunternehmerundHauptunternehmereinerseitsundHauptunternehmerundBau-herr andererseits vorzusehen, damit allfällige vom BauherrngerügteMängeldirektauchgegenüberdenSubunternehmerngerügt werden können. Weiter ist zu prüfen, inwieweit dieRüge-, Gewährleistungs- und Verjährungsfristen aufeinanderabgestimmt werden können. Für den Hauptunternehmer gilteszuvermeiden,dassdieGewährleistungs-undVerjährungs-frist bezüglich einzelner Arbeitsgattungen bereits zu laufenbegonnenhaben,bevordasgesamteWerkvomBauherrnab-genommenwordenist.Dieskannnämlichdazuführen,dassdie Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Subunterneh-merbereitsverjährtsind,währendderHauptunternehmerge-genüber demBauherrnnachwie vorGewähr zu leistenhat.EinvorsichtigerHauptunternehmerwirddaherversuchen,mitdenSubunternehmernzuvereinbaren,dassdieGarantie-undVerjährungsfristfürBaumängelerstabdemZeitpunktderAb-nahmedesgesamtenBauwerkeszulaufenbeginnt.EinesolcheVereinbarungkannindenVertragsverhandlungenmitSubun-ternehmern je nach Arbeitsgattung leichter oder schwierigerdurchzusetzen sein. Idealerweise wird im Subunternehmer-vertrag auch vereinbart, dass verdeckte Mängel nach AblaufderzweijährigenGarantiefrist(Rügefrist)nichtsofort,sondernjederzeit bzw. innert einer bestimmtenFrist (z.B. 3Monate)zu rügen sind,damitderHauptunternehmergenügendReak-tionszeithat,wenn ihmvomBauherrn einMangel angezeigtwordenist.Auch in Bezug auf die Vergütung ist eine Koordination zwi-schenHaupt-undSubunternehmervertraghäufig;umdieLi-quiditätdesHauptunternehmersnichtallzustarkzubeanspru-chen,kannz.B.vorgesehenwerden,dassdieVergütungenandenSubunternehmererstdannfälligwerden,wennderHaupt-unternehmer vom Bauherrn bezahlt worden ist (sogenannte„paywhenpaid“-Klausel).BeieinersolchenVereinbarungent-stehtderAnspruchdesSubunternehmersaufVergütungunab-hängigvonderBezahlungdesHauptunternehmersdurchdenBauherrn,dochwirddasFälligkeitsdatumderVergütungvonderBezahlungderHauptvergütungabhängiggemacht.Mitei-

nersog.AnspruchsklauselkannderHauptunternehmersogardasEntstehendesVergütungsanspruchsdesSubunternehmersvonderBezahlungderHauptvergütungabhängigmachenunddamitdasSolvenzrisikoaufdenSubunternehmerüberwälzen.In diesemFall steht demSubunternehmernur ein bedingterAnspruchaufVergütungzu.Weitere Vertragsbestimmungen, die es inhaltlich zu koordi-nieren gilt, betreffen Zahlungsrückbehalte, Sicherheiten (Er-füllungs-undGewährleistungssicherheiten),Preisanpassungs-möglichkeitenbeiverändertenVerhältnissen(vgl.Art.377ORsowieSIA118Art.59)sowieRechtswahl-,Gerichtsstand-undSchiedsklauseln. Beim Beizug von mehreren Subplaner emp-fiehltessichüberdies,dieHaftungderSubplanern(z.B.Soli-darhaftung)explizitzuregeln.SchliesslichbestehtaufgrunddesEntsendegesetzes(Bundesge-setzüberdieminimalenArbeits-undLohnbedingungenfürindieSchweizentsandtenArbeitnehmerinnenundArbeitnehmerund flankierende Massnahmen, SR 829.20) eine gesetzlichePflicht des Hauptunternehmers zur Aufnahme bestimmterVerpflichtungen in Subunternehmerverträge: Werden Ar-beitenvonSubunternehmernmitSitzoderWohnsitz imAus-landausgeführt,müssensichdieseimSubunternehmervertragverpflichten,sichandasEntsendegesetzzuhalten.Fehlteinesolche Verpflichtung im Subunternehmervertrag, kann derHauptunternehmerfürdieNichteinhaltungderMindestbedin-gungen(Arbeits-undLohnbedingungen)durchdenSubunter-nehmermitSanktionen (insbesondereBussen)belegtwerdenundhaftetzivilrechtlichsolidarischmitdemSubunternehmerfürdieNichteinhaltungderMindestbedingungen.

Fazit

Die Koordination von Hauptunternehmervertrag und Subun-ternehmervertragstellteinegrosseHerausforderungfürUnter-nehmerdar.DerHauptunternehmerträgtnämlichdasRisikovonLückenundWidersprüchenzwischendenbeidenVerträ-gen.EinesorgfältigeVertragsgestaltungistsomitfürdieInte-ressenwahrungdesUnternehmersunabdingbar.

Dr. Sibylle Schnyder, LL.M., ist Fachanwältin SAV Bau- und Immo-bilienrecht und in der Kanzlei CMS von Erlach Henrici AG, Zürich, tätig (www.cms-veh.com).

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MODULØRProdukte

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SPEZIALBad

von Fanny Andermatt (Redaktion)

Wasserhahn auf, sauberes Wasser marsch – in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit! Trotzdem ist ein achtvoller Umgang damit wünschenswert. Denn insbesondere im warmen Wasser steckt Energie, die teilweise aus fossilen Quellen stammt. Mit Durch-flussreglern, Sparbrausen und wassersparenden Armaturen lässt sich der Wasserverbrauch – und somit indirekt auch der Verbrauch an fossiler Energie – bis zu 50 Prozent senken.

KOSTBARESNASS

Die Kollektion „Axor Bouroullec“ von hAnsgRohebietet eine völlig neue, innovative Komplettlösung für Bad und Dusche: Die Ablagen, Wannen, Waschtische und Möbel, mit harmonisch ineinan-derfliessenden Ebenen, sind nicht nur ästhetische Designelemente. Sie bieten in der Planung die völlige Freiheit, die Armatur frei zu positionieren. [email protected], www.hansgrohe.ch

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1 Ein Bad hat viele Bedürfnisse zu er-füllen. Es soll sowohl einladend wirken als auch einen repräsentativen Cha-rakter aufweisen. Mit der Lancierung des Komplettbades „ProCasa“ reagiert RichneR auf das Kundenbedürfnis nach effizienteren Auswahlverfahren und Stilsicherheit. Im Komplettbad inbegriffen sind die Sanitärkeramik, Möbel, Armaturen, Garnituren, Wand- und Bodenplatten. Das Komplettbad ist in drei unterschiedlichen Ausfüh-rungen und Preisklassen erhältlich. „ProCasa Cinque“ beispielsweise fällt durch seine eckigen Formen auf, die sich fliessend in moderne Wohnkon-zepte einfü[email protected], www.richner.ch

2 Die individuellen, massgefertigten Einzelprodukte aus Naturstein geben jedem Bad ein natürliches, zeitge-mässes Flair. Der italienische Natur-steinlieferant verarbeitet Steinarten aus aller Welt in stilvolle Waschbecken, Duschtassen und Badewannen. Mit der Unvergänglichkeit und der Kontinuität von Naturstein hat man einen bleibenden Wert und liegt immer im Trend.keRAmiklAnd [email protected] www.keramikland.ch

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MODULØRProdukte

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3 Mit der Serie „Ketho“ präsentiert duRAvit ein komplettes Möbelpro-gramm mit 44 kompakten Elementen von schlichter Eleganz. Charakteristik des Programms sind klare rechtwink-lige Formen, die durch einen filigranen Rahmen von nur 1,6 Zentimeter eine besondere Feinheit gewinnen. Dank ei-ner speziellen Aluminium-Aussteifung gelingen die 1,6 Zentimeter sogar bis zu einer Breite von 140 Zentimeter und ermöglicht so austarierte Proporti-onen in jeder Grösse. Zweites Charak-teristikum ist eine quer durchlaufende Griffleiste aus Aluminium. Sie gliedert die Fronten in einem spannenden Rhythmus, unterstreicht die Länge und macht die Elemente noch schlanker und [email protected], www.duravit.ch

4 Eine „AquaClean Komplettanlage“ von gebeRit bereichert als moderne Komforttoilette jedes Bad. Designlieb-haber und Anspruchsvolle finden in der eleganten Keramikeinheit, welche sich harmonisch in die Badgestaltung integriert, ein wahres Schmuckstück.Beim Modell „AquaClean 8000plus“ kann der Benutzer das Reinigungs-programm individuell auf seine Bedürfnisse abstimmen, von der Position des Duscharms über die Wassertemperatur und -intensität bis zum Föhn. Integriert sind eine oszillierende Dusche, eine Massage- und Ladydusche, Geruchsabsaugung, regulierbarer Warmluftföhn sowie eine [email protected] www.i-love-water.ch

5 „Bella Vita Nova“, die Duschwandse-rie von duscholux mit der grossen Benutzerfreundlichkeit, wurde in der Schweizer Produktion um eine attrak-tive Variante erweitert: Neue, leicht und weit zu öffnende Pendeltüren mit handlichen Griffen komplettieren die Serie für alle Raumsituationen und Altersgruppen. Grosse Einstiegsbrei-ten, Hebe-Senk-Mechanismus und ein barrierefreier Zugang laden zum unbeschwerten Duschvergnügen ein. Klare, geradlinige Profile schaffen eine zeitlos attraktive Optik und machen „Bella Vita Nova“ zum Mittelpunkt des [email protected] www.duscholux.ch

6 Urbanes Lebensgefühl bringen die „Living City“-Waschtische ins Bad. Ihre Grundform ist grafisch-architektonisch angelegt und integriert sich leicht und schlank in lineare Bäder. Dennoch wir-ken die Entwürfe nicht nüchtern und bieten zudem jede Menge Abstellflä-chen für Badutensilien. Der Waschtisch hat eine extrabreite ke-ramische Ablage, die links oder rechts des Waschtischs gewählt werden kann und ab Werk schneidbar ist. Reduktion auf das Wesentliche zeichnet diese anspruchsvolle Keramik mit minimaler Konstruktionshöhe [email protected] www.laufen.ch

7 „Crystalline“ von AlApe greift kris-talline Konturen auf, die in der Natur durch besonders langes und stetiges Wachstum entstehen, und transfor-miert sie in die Welt der Badarchitek-tur. Mit den neuen Produkten lassen sich nicht nur Reinigungsrituale zele-brieren. Aus dem Material glasierter Stahl entstehen dabei Becken in einer vertrauten und zugleich ungewöhnlich feingliedrigen Geometrie, die ein ho-mogenes Gesamtbild erzeugt und die absolute Reinheit widerspiegelt. [email protected] www.alape.com

8 Ästhetik, Funktionalität und Technik gehen bei kwc Hand in Hand. Das zeigt sich auch in der jüngsten Arma-turenlinie „Ava“. Die neu entwickelten Armaturen sorgen dafür, dass nicht unnötig warmes Wasser fliesst. Das Prinzip ist einfach: Kaltwasser fliesst bei der Hebelposition in Mittelstellung und nicht wie allgemein üblich in Rechtsstellung. Das spart automatisch Energie bei der Wassernutzung. Ein vollständig integrierter Strahlregler reduziert die Wasserdurchlaufmenge zusätzlich. Ohne Komforteinbusse las-sen sich damit rund 40 Prozent Wasser sparen. Die Thermostat-Technologie sorgt zusätzlich dafür, dass sich die optimale Wassertemperatur exakt einstellen lässt. Die isolierte Heiss- wasserführung schützt zudem sicher vor Verbrü[email protected], www.kwc.ch

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9 Die Dusche als Bild inszeniert – so wirkt die extravagante Rahmenkon-struktion der „S550“, welche die Glasfläche elegant umgibt. Die neue Serie ist sowohl für den bodenebenen Einbau wie auch auf Duschwannen geeignet. Passend zum Design der Profile wirkt der moderne und robuste Griff als edler Blickfang im Badezimmer. Dabei erfüllt er ebenso hohe Ansprüche an Ergonomie wie auch Flexibilität. So kann er auch als praktischer Handtuchhalter verwendet werden. Die Flügeltüren lassen sich weit nach aussen und innen öffnen und gewährleisten so einen grosszü-gigen Einstieg in die Dusche. Zudem garantieren die flächenbündigen Innenseiten eine einfache Reinigung nach dem Duschen.bekon [email protected], www.koralle.ch

10 2005 hat der Designer Hannes Wettstein für sAnitAs tRoesch das Badeinrichtungsprogramm «Neo» kreiert. Auf dieser Basis wurde nun «Alterna neo.2» definiert: mit neuen Materialien und zusätzlichen Varianten, aber im gleichen Grunddesign und mit gleichem Systemgedanken. So zeigt sich diese Linie erfrischend neu und überzeugt mit speziellen Details und spannenden Mö[email protected] www.sanitastroesch.ch

11 Neue Funktionen, verdoppelte Ablageflächen und ausgezeichnetes Design sind in „Creativa“ vereint. Die Accessoire-Elemente bilden zwei gekonnt verbundene Ebenen. Hier las-sen sich ganz nach Wunsch mehrere Funktionen integrieren. Seifenschalen, Ablageflächen, Gläser usw. können entweder auf der oberen oder unteren Ebene platziert werden. Die multi-funktionalen Accessoires lassen sich sowohl horizontal als auch vertikal kombinieren. Die Basiselemente sind aus einem kratzfesten, pflegeleichten und dauerhaften Material gefertigt. [email protected]

12 Ein Bad so unverwechselbar wie seine Nutzer. Dafür steht „Twist“, das äusserst flexible Möbelkonzept von 4b bAdmöbel zu keramischen Waschtischen. 30 Möbelunterbauten können frei mit 20 keramischen Waschtischlinien renommierter Mar-ken kombiniert werden. So ergeben sich bis zu 1000 Kombinationsmög-lichkeiten. Die wählbaren Dimensionie-rung und Ausführungsvarianten sind darin noch gar nicht [email protected] www.4b-badmoebel.ch

13 Ästhetik, Wellness und Individu-alität sind die Trends der modernen Badgestaltung. Moderne Raumkon-zeptionen vereinen Badezimmer und Schlafraum zu einem grossen Raum der Entspannung und der Erholung, mit einem zentralen Platz für die Badewanne – meistens mit einem Ausblick ins Freie. Für diese neue Bad-architektur entwickelte volA seine freistehenden Armaturen, wie z. B. die freistehende Wannenarmatur „FS1“. Alle freistehende Armaturen sind in Chrom, Chrom matt und gebürstetem Edelstahl erhä[email protected], www.vola.ch

14 Kalksteine mit warmen Erdtönen und der neuen Oberfläche “Rigale-to“ aus der grossen Kollektion von pizRog nAtuRsteine vermitteln ein einzigartiges Erlebnis von Natur. Edle Kalksteine mit einer Vielfalt von Oberflächenbearbeitungen und Gestaltungsmöglichkeiten schaffen ein individuell anpassbares Ambiente von dauernder Gültigkeit. Grossformatige Wandplatten unterstützen zusätzlich die [email protected], www.pizrog.ch

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15 Das Produkt „Silestone“, erhältlich nur bei cosentino, sieht erlesen aus und besitzt die Oberflächenbe-schaffenheit und das Gewicht von Naturstein, ist aber von homogenster Qualität. Mit einer Zusammensetzung von wenigstens 90 Prozent aus anor-ganischen Füllstoffen (hauptsächlich Naturquarz und Kieselsäure) erlaubt „Silestone“ die Herstellung von wun-derschönen Oberflächen fürs Bad. [email protected] www.cosentinogroup.net

16 Hygiene, Funktionalität und Design: Die Schweizer Marke cws bietet von Hand-, Damen- und Toilettenhygiene bis hin zu Duftsystemen, Verbrauchs-material und Zubehör die komplette Waschraumausstattung. Ebenfalls im Sortiment sind sogenannte Sensorar-maturen. Diese geben berührungslos die benötigte Wassermenge ab. Durch einen wesentlich geringeren Wasserverbrauch können Wasser- und Energiekosten gespart werden. [email protected] www.cws-boco.ch

17 Die einfache, schnörkellose For-mensprache der Armaturenlinie „Triath-lon“ spricht alle an, die unter Design die Reduktion auf das Wesentliche verstehen. Das moderne Armaturen-programm steht sowohl für schlichte Eleganz als auch für raffinierte Technik und funktionales Design. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören die Ausstattung mit einer neuen, wasser- und energiesparenden Mischtechnik. similoR [email protected] www.similorgroup.com

18 Egal, ob als Liege, Ablage oder Sitz: die Funktionen der „Relaxliege“ von kAldewei sind sehr vielfältig. Sie besteht aus drei Elementen, die zusammen oder einzeln genutzt wer-den können. Die drei Elemente lassen sich durch Druckpunkte miteinander verbinden, sodass eine grosszügige Liegefläche entsteht, die über die gesamte Wanne ausgebreitet ist. Ein einzelnes Element lässt sich wie eine Badebrücke mittig über die Wan-ne legen und sorgt dafür, dass Bücher, Zeitschriften oder Getränke während des Wannenbades immer in bequemer Reichweite sind. [email protected]

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Auch beim Schallschutz geben wir unser Bestes. Geräuscharmes Baden, Duschen und Whirlen ist selbst bei erhöhten Anforderungen nach SIA 181

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((Modulor, 1/2 Seite, 210 x 128 mm, randangeschnitten, 2-farbig Cyan, Schwarz/ISO Coated v2(ECI), Sujet «Centro Duo», Ausgabe Nr. 6 vom 29. September 2010))

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SPEZIALSchiebe- und Trennwände

von Fanny Andermatt (Redaktion)

Mittels Trenn- und Schiebewänden lassen sich Räume mühelos unterteilen, verkleinern, vergrössern, in den Raumproportionen verändern und somit den Bedürfnissen ihrer Benutzer optimal anpassen.

aus gross mach klein

Das System „Ganzglas“ ist der Favorit, wenn Transparenz im Vordergrund steht und viel gestalte-rische Freiheit gewünscht wird. Unter anderem sind elegante Bogenwände mit gerundeten Glaselemen-ten erhältlich. Die ausgereifte, von BlessARt entwickelte Türentechnik bietet kundengerecht eine Vielzahl von Mö[email protected], www.blessart.ch

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1 Perfekte Raumtrennung bietet das System „Aperto 60/GL“ von hAwA: Zum Öffnen werden die Schiebeele-mente einfach zur Seite geschoben und – in diesem Fall parallel zur Schiebeachse – auf kleinstem Raum geparkt. Das filigrane Trag- und Halteprofil fügt sich perfekt in jedes Ambiente ein. [email protected], www.hawa.ch

2 Mit einer technischen Innovation verleiht Bene der „RF Flurwand“ ein neues Antlitz: Durch profillose vertikale Verklebung werden die Glaswände nur an Boden und Decke gehalten, wo Aluminium-Profile tragende Funk-tionen übernehmen. Die Glasscheiben werden individuell angepasst und sind kombinierbar mit allen anderen Raum-bildungssystemen sowie den speziell entwickelten, beidseitig flächenbün-digen Türen sowie Schiebe-, Dreh- und Doppeldrehtüren. [email protected], www.bene.com

3 „Gemino“, das Vollglas-Wand-programm, integriert funktionelle Komponenten wie Kühl-/Heiztech-nologien, Beleuchtung und Ab-dunklungselemente. Herzstück des Systems von Avc design bildet aber das GX-Bandraster. Es sorgt für die mechanische Verbindung zwischen Decke, Wand und Boden und die hohe akustische und thermische Dämmung.Dabei nimmt es sowohl Ganzglas-Schiebetüren und Schwenktüren in einfacher oder doppelter Ausführungals auch Wände in herkömmlicher Bauweise aus Gips, Holz und anderen Materialien [email protected]

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MODULØRProdukte

SPEZIALSchiebe- und Trennwände

4 Bei komplexen Anforderungenan ein mobiles Trennwandsystem empfiehlt sich „Variflex“von doRmA. Selbst komplizierteste Raumpropor-tionen können mit diesem System den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Damit die gewünschte Raum-anpassung ohne grossen Zeitaufwand und besonders benutzerfreundlich erfolgen kann, bietet „Variflex“ die Möglichkeit der semiautomatischen [email protected]

5 Die grosszügigen Fronten mit dem feinen Griffprofil sind ein Blickfang und äusserst komfortabel. Mit einem sanften Anschieben gleiten die Schie-betüren leise zur Seite. Diese Türva-riante ist äusserst platzsparend und in diversen Ausführungen erhältlich.AlpnAch [email protected]

6 Grossflächige Türfronten aus der Serie „Delta“ ordnen, begradigen und beruhigen die Architektur. Gleichzeitig eröffnen sie flexible und wandelbare Raumnutzungskonzepte, zum Beispiel als Raumteiler zwischen den Bereichen Kochen – Essen – Wohnen.ARs [email protected] www.arsnova-collection.com

7 Das Raumtrennsystem „Swiss-divide“ von glAs tRösch vereint Trennwand, Funktionalität und Design in einem. Die Gestaltungs- und Vari-ationsmöglichkeiten sind gross: Ob verspiegeltes, entspiegeltes, geätztes, bedrucktes oder sandgestrahltes Glas, alles ist möglich. Selbst Spionspiegel oder die Verarbeitung mit Matt- oder Farbfolien stellen keine Probleme dar. [email protected] www.glastroesch.ch

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MHZ Vertikal-JalousienUnser Gesamtprogramm:Vorhangstangen, Vorhangschienen, Vertikal-Jalousien, Horizontal-Jalousien, Flächenrollos, Flächenvorhänge,Raffrollos, Plissee-Vorhänge, Insektenschutz, Markisen, Beschattungssysteme

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MODULØRProdukte

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SPEZIALFenster und Türen

von Fanny Andermatt (Redaktion)

Hauptsache dicht und einbruchsicher – diese Devise mag bis vor einigen Jahren noch für Fenster und Türen gegolten haben. Heute stehen bei Fenster- und Türbauern Klima- und Lärmschutz zuoberst

auf der Kriterienliste.

schöne aussichten

Die Firma StebleR wird ihrem Ruf als innovativer Hersteller von Glasbaulösungen einmal mehr

gerecht: In Zusammenarbeit mit der Metallfensterfir-ma Wicona Hydro Building Systems entstand

„Wicline 77 HI“, das erste Fenster aus Aluminium weltweit, welches das begehrte Minergie-Zertifikat

erhalten [email protected], www.stebler.ch

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11 „Air-lux“ ist ein flexibles Vergla-sungssystem, mit dem sich voll verglaste Bauhüllen mit integrierten Schiebeflügeln in einer Grösse von bis zu 18 m2 realisieren lassen. Möglich ist dies dank einem revolutionären Dichtungssystem, das sich in verrie-geltem Zustand automatisch aufbläst und dadurch selbst an exponierten Wetterlagen hundertprozentige Dicht-heit garantiert. Bis heute ist „Air-lux“ das einzige Schiebefenster-System, welches dank 3-fach-Isolierverglasung den hohen Minergiestandards gerecht [email protected], www.air-lux.ch

das loch in der wand

„Öffnen und Schliessen“ – so lautet der programmatische Titel einer Publikation der neuen Buch-reihe Scale aus dem Birkhäuser Verlag. Im vorliegenden ersten Band dieser Reihe wird an einem einfachen, aber gestaltwirksamen Bauteil, der Öffnung, der Weg von der Idee bis zur Umsetzung beleuchtet. Die Möglichkeiten der Inszenierung des Raumes durch Öffnungen werden in Form eines Katalogs über Öffnungsarten dargestellt. Der Band behandelt dabei auch die konkrete technische Umsetzung und bezieht die Gebäudestruktur über die Bauteile Fenster, Loggien, Oberlichter, Türen und Tore ein. Die einzelnen Elemente werden gestalterisch und konstruktiv geordnet, detailliert beschrieben und grafisch dargestellt. Die zugeordneten erläuternden Beispiele zeigen exemplarisch realisierte Projekte, die sowohl alltagstauglich wie auch allgemeingültig sind.

Hrsg. Alexander Reichel, Kerstin Schultz: Öffnen und Schliessen, Birkhäuser, 2010, kartoniert/ broschiert, 176 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-7643-9960-3, CHF 75.–

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MODULØRProdukte

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SPEZIALFenster und Türen

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2 Mit dem Produkt „Vision-3000“ bringt eRne ein Minergie-zertifiziertes Holz-Metall-Fenster auf den Markt. Die schlanken Profile ermöglichen bis zu 25% mehr Lichteinfall und entspre-chen höchsten ästhetischen Ansprü-chen. Die glasleistenlose Hebe-Schie-be-Tür setzt den unvergleichlichen Qualitätsstandard der Innovations-gruppe fort. Exzellente Dämmwerte, vielseitige technische Optionen sowie die schlanke Rahmen- und Mittelpartie ermöglichen eine perfekte Verbindung von Design und Funktionalitä[email protected], www.erne.net

3 Das hoch isolierte „CS 86-HI“-Fensterelement von ReynAeRS Aluminium wurde kürzlich als Minergie-Modul-Fenster zertifiziert. Der 3-Kammer-Aufbau des Systems mit Bautiefen von 86 mm (Flügel) und 77 mm (Blendrahmen) sichert in Kombination mit einem integrierten Mehrkammer-Isolationssteg höchste Energieeffizienz und maximale Stabilitä[email protected], www.reynaers.ch

4 velux bietet für jedes Dach die passenden Dachfenster. Klassiker ist das mittlerweile Minergie-zertifizierte Schwingflügelfenster „GGL“. Dieses klassische Kiefernholzfenster wird mit einer praktischen Oberleiste für die manuelle Bedienung geliefert und ist entweder weiss gestrichen oder in drei Schichten klar lackiert. Die Schwing-möglichkeit von 180 Grad erlaubt einfaches und gefahrloses Reinigen der [email protected]

5 Mit dem neuen Minergie-Renova-tionsfenster „RF1“mit dem patentierten Wabenisolator bietet 4b eine Renova-tionslösung an, die dem Bedürfnis nach optimaler Wärmedämmung, Schallschutz und Sicherheit gerecht wird.Das Wechselrahmensystem garantiert eine staubfreie und effiziente Sanie-rung der alten Fenster. Der bestehende Rahmen wird als gesunde Basis für den neuen Rahmen genützt. Die schmale Mittelpartie von einzigar-tigen 94 Millimetern und die clevere Konstruktion des Rahmens gewährlei-steten einen maximalen Lichteinfall ins Rauminnere. [email protected]

6 Der „EgoAlarm“-Sicherheitsgriff ergänzt das mehrstufige mechanische Sicherheitskonzept von ego kieFeR und garantiert einen intelligenten, elek-tronischen Dauerschutz ohne Gefahr von Fehlalarmen. Bei einem Einbruch-versuch wird der Alarm ausgelöst, der mit einer Lautstärke von 100 Dezibel Einbrecher abschreckt und die Bewoh-ner und Nachbarn warnt. [email protected]

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SPEZIALFenster und Türen

7 Vierfachschutz und Energieeffienz im Verbund: Das Holz/Alu-Verbund-fenster „Edition 4“ bietet durch die spezielle Verbundkonstruktion neben erhöhtem Wärme- und Schallschutz auch Sonnen- und Sichtschutz, der be-reits zwischen den Scheiben integriert ist. Die beste Lösung, wenn keine Rollläden an der Fassade angebracht werden dürfen oder kö[email protected] www.internorm.at

8 Fenstersysteme von Sky FRAme erfüllen den Traum uneingeschränkter Transparenz und vermitteln so ein offenes Lebensgefühl. Die neuste Innovation „Sky-Frame 3“ ist das weltweit erste Minergie-zertifizierte Metallschiebefenster-System, welches bei sehr hohen Anforderungen an die Wärmedämmung zum Einsatz kommt. Kompromisslose Ästhetik und höchste ökologische Standards schliessen sich also nicht mehr aus. [email protected] www.sky-frame.ch

9 Energieeinsparungen und Klima-schutz sind die wichtigsten Heraus-forderungen und Chancen für die nächsten Jahre. Moderne Technolo-gien und Systeme tragen dazu bei, die ehrgeizigen und notwendigen Ziele für den Schutz unseres Klimas zu errei-chen. RAico verfügt mit seiner „Warm Frame“-Technologie für das preisge-krönte „Frame+“-Aluminiumfenster-System über diese Möglichkeiten. Durch ein konsequent optimiertes Design und den Einsatz innovativer Komponenten lässt sich eine maximale Energieeinsparung erzielen. [email protected] www.raico.ch

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an affiliated company of FDV Group S.p.A.

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MODULØRProdukte

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TOOLBOX

zukunftsweisendes fassadensystem

4b fassaden präsentiert mit „4B FS1“ ein zukunfts-weisendes Fassadensystem: Transparenz durch grosse Fensterflächen und das beliebte Naturma-terial Holz bilden dabei die Basis für modernes Design. Dieses moderne Pfosten-Riegel-System, auf Basis von Holz und Aluminium entwickelt, ist dank Elementbau schnell montiert. „4B FS1“ Lösungen bringen dank durchdachtem Design ganz selbstver-ständlich Form und Funktionalität in Einklang. Mit den hochwertigen Pfosten-Riegel-Fassaden werden die architektonischen, funktionalen und ästhetischen Ansprüche von Bauherrschaft und Architekt erfüllt. Als besonders wertvoll erweist sich die Tatsache, dass Bauherrschaft und Architekt von 4b fassaden eine Betreuung aus „einer Hand“ erfahren, was die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis vereinfacht und sich in besseren Resultaten nieder-schlägt. [email protected], www.4b-fassaden.ch

„kanta“ von dietiker

Der Tisch „Kanta“ besitzt einige spezielle Merkmale, z. B. den Diamantschliff an den Tischblättern aus weissem Corian. Auch die eigenstän-dige Fuss- und Sockelform machen den „Kanta“ zu etwas ganz Besonderem. Er kommt vor allem dort hervorragend zur Geltung, wo repräsentiert werden soll, z. B. im Gastro- oder Officebereich. Diesen aussergewöhnlichen Tisch von dietiker gibt es in diversen Grössen und Ausführungen: rund, quadratisch, rechteckig oder als Konferenztisch in Bootsform. Hier abgebildet mit dem Stapelstuhl „Tila“.

[email protected]

teppiche fürs object

object carpet ist tätig in der Herstel-lung und dem Vertrieb von hochwertigen Teppichböden für den Objekt-, Gewerbe- und Endkundenbereich. Bisher wurden weltweit über 1,3 Millionen Quadratmeter Teppich verkauft. Mit annähernd 1000 unterschiedlichen Dessins verfügt das Unternehmen über einen Design-Fundus, der weltweit seinesgleichen sucht.Hightech-Markenfasern im Wechselspiel mit hellen und dunklen Tönen, matter und glänzender Optik, hoher und tiefer Struk-tur: Das sind die Grundmerkmale aller Teppichböden der aktuellen„Web“- Kollektion. Neue Materialien, ein feines Gespür für aktuelle Design-Strö-mungen und dies in Kombination mitder traditionellen Webtechnik bilden die Basis für innovative „Web“-Qualitäten.

[email protected]

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Qualitywww.kaestlistoren.ch

Kästli & Co. AG, Belp-Bern – Tel. +41 (0)31 340 22 22

Westside, Bern – Daniel LibeskindBurkhardt + Partner AG, Bern

sanieren statt ersetzen

Der Schweizer Möbelhersteller girsberger hat im Rahmen einer Sanierung der Konzerthalle Bad Salzuflen 1110 Zuschauersitze neu gepolstert und bezogen. Der Umfang des Auftrags und die kurze Zeitspanne von nur zwei Monaten verlangten nach hohen Kapazitäten. Zudem waren spezifische Kompetenzen in der Aufbe-reitung von Sitzpolstern gefordert. Mit beidem konnte girsberger aufwarten – ebenso wie mit geeigneten Polsterungen und Stoffen, welche strenge Kriterien be-züglich Akustik und Brandschutz zu erfüllen hatten.

[email protected], www.girsberger.com

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TOOLBOX

für die ewigkeit

Natürliche und nachhaltig produzierte Materialien sind so beliebt wie noch nie. In besonderem Masse gilt dies für die natürlich vorkommenden Steine wie Granit, Gneis, Marmor, Sandstein, Kalkstein oder Travertin. Kein anderer Baustoff kann es in Bezug auf Ästhetik, Zeitlosigkeit und Langlebigkeit mit Naturstein aufnehmen. Und keiner lässt sich so vielseitig einsetzen und anwenden; als Baustoff bietet Naturstein ungeahnte Möglich-keiten. Ob beim Bau von Einfamilienhäusern, von Bürobauten oder Gewerbebauten, Naturstein ist so individuell wie Bauherren und deren Wünsche. Naturstein kann im Innenbereich beispielsweise für Bodenbelä-ge, Wandverkleidungen oder Abdeckungen in Küchen oder bei Theken zur Anwendung kommen. Und auch aussen bestechen Travertin, Granit, Quarzit, Sandstein und Co., wie das abgebildete Beispiel einer repräsentativen Villa zeigt. Stein soll als das wahrgenommen werden, was er ist: ein zeitge-mässer, lebendiger und sinnlicher Baustoff, der massgeblich zur Lebensqualität und Lebensfreude beiträgt. pro naturstein

[email protected], www.pronaturstein.ch

leuchtendes statement

Das Modell „Loft“ aus der Kollektion von i tre, einer Brand Divi-sion der FDV Group, ist eine Wandleuchte in drei Grössen mit einer kompakten Form und interessanten technischen und funktio-nellen Inhalten. Die Leuchte, die vollständig aus Metall besteht, ist ein rechteckiges Modul mit abgerundeten Ecken zur Milderung ihrer entschiedenen Ausdrucksform. Ein hauchdünner Schlitz in der Mitte lässt das Vorhandensein der Lichtquelle erkennen, die sich auf der Vorderseite scharf abzeichnet. „Loft“ wurde als aus- gewogene und leistungsstarke Leuchte zur Beleuchtung an-spruchsvoller Räumlichkeiten entworfen und ist in folgenden Massen erhältlich: „Loft small“-FL 25 × 10 × 8,5 H, „Loft medium“ 63 × 9,7 × 8,5 H und „Loft large“ 93 × 9,7 × 8,5 H.

[email protected], www.itresrl.com

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Perfekte Hygiene in individuellem DesignDie Stoffhandtuchspender der ParadiseLine Individual setzen neue Massstäbe punkto individuellen Waschraumdesigns. Die austauschbaren Frontblenden lassen sich komplett frei gestalten und auf das Corporate Design oder einen Einrichtungsstil abstimmen. So wird ein einzig-artiges Ambiente bei gleichzeitiger Erfüllung höchster Hygiene-Standards geschaffen.

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TOOLBOX

das solide leichtgewicht

„Conventio Wing“ von hÅg ist ein dynamisches Stuhlmodell mit einem eingebauten Federmechanismus. Dieser wurde speziell dafür konzipiert wurde, in Gesprächsrunden und Konferenzen Bewegung und Variation zu fördern und dadurch den Kreis-lauf, die Konzentration und Leistungsfähigkeit aller Beteiligten zu unterstützen. Wegen der einfachen Pflege eignet sich der stapelbare Stuhl hervorragend auch zur Bestuhlung von Schulen, Universitäten, Bibliotheken, Kantinen, Cafés, Besprechungsräu-men, Hotels und Konferenzsälen. „Conventio Wing“ hält einer starken Beanspruchung stand und ist einfach zu pflegen. Seine besonderen Kennzeichen sind beispielsweise sein abnehmbarer Bezug, die Farbenvielfalt (schwarz, grau, weiss, rot, blaugrau und gelbgrün) oder die Verbindungsvorrichtung (optional).

[email protected], www.hag.no

individuell anpassbar

Mit «ParadiseLine» präsentiert der führende Systemanbieter für professionelle Waschraum-Hygienelösungen cws eine inno-vative Produktewelt für den Schweizer Markt. Erstmals sind die hochwertigen Spendersysteme mit Handtuch-, Seifen und Duftspendern in einer Vielzahl an ausgewählten Farben und Materialien erhältlich. Highlight der „ParadiseLine“ sind die Spen-der der Kategorie «Individual»: Die Front-Panels dieser Spender lassen sich vollständig individuell gestalten. Dadurch eröffnen sie eine völlig neuartige Form der visuellen Kommunikation. Die Standard-Komponenten sind mit Front-Panels in den Farben Weiss, Rot, Schwarz und Champagner sowie in Silber-, Holz- und Carbon-Optik erhältlich. Durch ihre Vielzahl an Farben und Materialien können die hochwertigen Handtuch-, Seifen- und Duftspender dem jeweiligen Erscheinungsbild des Waschraums optisch angepasst werden. cws ist damit der weltweit erste An-bieter, der eine konsequent kundenspezifische Ausstattung von betrieblichen und öffentlichen Waschräumen ermöglicht.

[email protected], www.cws-boco.ch

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Auf Vertrauen bauen.

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Auch beim Planen und Bauen ist das so. Danke

schön an den Bauherrn, an Scheitlin Syfrig Archi-

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trocknet mit 640 km/h

Die „Airblade Technologie“ von dyson trocknet Hän-de vollständig in nur zehn Sekunden und verbraucht – angetrieben vom langlebigen, energiearmen Dyson Digitalmotor (DDM) – im Vergleich zu gewöhnlichen Warmluft- Händetrocknern bis zu 80 Prozent weniger Energie. Der Motor erzeugt einen Luftstrom, der rund 640 Kilometer pro Stunde schnell ist. Diese unge-heizte Luft wird durch einen 0,3 Millimeter breiten Spalt geführt, der nicht dicker als eine Wimper ist. Der Luftstrom hat den Effekt eines unsichtbaren Scheibenwischers, welcher Nässe von den Händen streift und sie vollständig trocknet. Durch HEPA-Filtrierung entfernt die Airblade Technologie 99,9 Pro-zent der Bakterien und Schimmelpilze aus der Luft.

[email protected], www.dyson.ch

vielfalt in stein

Natursteine sind ein Geschenk der Natur, einzigartig in Farbe, Struktur, und Beschaffenheit. Das ist das Gütesiegel der Firma real stein: eine, bis ins Detail gehende, sorgfältige Bearbeitung, sowie eine zielorientierte Suche nach neuen Materialien. Diese Passion ermöglicht es, Produkten eine einzig-artige und unvergleichbare Gestalt zu geben. Über 500 verschiedene Mate-rialien von Marmor über Granit, Kalkstein, Onyx, Travertin bis zum Halbedel-stein: das ist die Produktpalette, die von real stein angeboten wird. Seit Juni 2009 ist die neue Ausstellung eröffnet: Schon die Empfangshalle lädt ein, die Hektik des Alltags zu vergessen, und lässt, mit ihren hinterlichteten Wand-Dekors aus Onyx und Halbedelsteinen, eine geruhsame Geborgenheit entstehen; gleichzeitig erwachen die Sinne und der Wunsch, neue Horizonte zu entdecken. Auf drei Stockwerken mit einer Grösse von über 2000 m2 wird anschaulich gezeigt, was mit Stein alles gestaltet werden kann. Die Stone-Library beeindruckt mit den 400 verschiedenen Farbnuancen in drei verschiedenen Oberflächenbearbeitungen und zeigt wie vielfältig Natur-stein sein kann. Je nach Oberflächenbearbeitung erhält der Stein ein völlig anderes Erscheinungsbild.

[email protected], www.real-stein.ch

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innovation und vielseitigkeit

„Eco“ von cosentino besteht zu 75 Prozent aus recycelten Materialien wie Spiegel, Glas, Porzellan, Steingut oder verglaster Asche. „Eco“ ist eine äusserst robuste, kratzfeste und kompakte Oberfläche, die sich bestens auch für den Einsatz in Feuchträumen wie Badezimmern oder Küchen eignet. Neben Küchenab-deckungen oder Einbauten im Bad empfiehlt sich das revolutionäre Material auch für Bodenbeläge, Wand-verkleidungen oder andere aussergewöhnliche Anwen-dungen im Haus. Je nach Ausgangsmaterial und der Beigabe von Pigmenten, wird „Eco“ in zehn Farben und den Texturen poliert oder matt für alle anspruchsvolle Anwendungen angeboten.

[email protected], www.cosentinogroup.net

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Auf diesen Profilen baut die Zukunft.

ARCHITEKTEN DENKEN IMMER AN DIE ZUKUNFT.Gut so. Forster bietet Ihnen innovative Systemlösungen, bei denen sich Kreativität, Technik, Ökologie und Ästhetik perfekt ergänzen. Für erstklassige Ergebnisse.

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• dank hervorragender statischer Eigenschaften geeignet für fi ligrane Konstruktionen und grosse Glasfl ächen

• zertifi zierte Lösungen für Brand- und Rauchschutz, Einbruchhemmung und Durchschusshemmung bieten hohe Sicherheit

• einzigartige Ästhetik aufgrund schmalster Ansichtsbreiten

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MODULØRProdukte

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TOOLBOX

durchgängige gestaltung

Der Eingang markiert den Übergang vom öffentlichen in den privaten Bereich und repräsentiert den persönlichen Stil. Die wesentlichen Funktionen rund um die Tür – Briefkasten, Sprech-anlage und Beleuchtung – sollen sich perfekt in die jeweilige Architektur fügen. „Select“ von siedle konzentriert diese Kom-ponenten nun in einem durchgängigen und individuell anpass-baren Erscheinungsbild. Das System kombiniert ein transluzentes Gehäuse mit einer Oberfläche aus eloxiertem oder weiss pulver-beschichtetem Aluminium. Auf Wunsch werden die Oberflächen seidenmatt in jeder RAL-Farbe lackiert– passend beispielsweise zur Haustür oder den Fensterrahmen. Der Briefkasten ist wahl-weise mit integrierter Sprechanlage oder nur mit Namensschild erhältlich; dann übernimmt eine separate Türstation die Sprech- und Videofunktion.

[email protected], www.siedle.ch

saunieren auf höchstem niveau

Im ostschweizerischen Lipperswil bietet die Residenz Golf Pano-rama ein unvergleichliches Angebot an Hotel- und Wohnraum, Golf und Entspannung. Umgeben von drei Golfplätzen, mit gran-dioser Sicht auf Bodensee und Alpen, setzt das Haus gänzlich aufeine perfekt Life-Work-Balance. Die 2000 m2 Wellnesszone um-fasst neben einer Badewelt, Fitness und Schönheitspflege auch eine Sauna-Landschaft mit zwei Einheiten von küng sauna, dem führenden Schweizer Designer und Hersteller von privaten und öffentlichen Sauna-Anlagen. Das natürlich getrocknete, rötliche Kiefernholz verleiht demInterieur den typisch skandinavischen Charakter. Der Saunabe-reich besteht grösstenteils aus Polarkiefernholz, dem Saunabau-material schlechthin, welches seinen unvergleichlichen Harzduft auch nach Jahrzehnten noch verströmt.

[email protected], www.kuengsauna.ch

106-115_Mod_TB_Produkte_0610.indd 114 17.09.10 13:36

Page 117: Modulor 06 2010

forster küchen

Küchen sind so individuell die wie Köche; in jeder guten Küchenplanung sollte deshalb auch ein Teil der späteren Nut-zer stecken. Küchen spiegeln somit einen Teil der Persön-lichkeit wider. forster küchen bietet deshalb drei unterschiedliche Küchenlinien an. Die Qualität, die Funktion und das Design bleibt bei allen drei Linien gleich, jedoch können neben der eigentlichen Küchenarchitektur auch das Erscheinungsbild der Front-Oberflächen gewählt werden: unbeschichteter Edelstahl, unifarbene Pulverlackbeschich-tung oder Metallic-Lackbe-schichtung.

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ALHO Modulbau www.alho.ch

Mit dem modularen

System lässt sich

moderner Lebens-

raum effizient, zeit-

sparend, mobil

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erstellen – ohne ge-

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promisse. Die räum-

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Ästhetik und Funkti-

on, von industrieller

Standardisierung

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die den Menschen

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stellt, ist die De-

finition von ALHO

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MODULØRService

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VisitAir-lux

Glasflächen,vomSturzbishinunterzumBoden;Fen-ster,dierahmenloserscheinen;SchiebeflügelinAbmessungenvon eindrücklichen 5,9 Meter × 3,2 Meter; Fassadenvergla-sungen,dieboden-unddeckenbündig eingebautwerdenkön-nen.WerklareArchitekturschaffenmöchte,diedurchOffen-heitundTransparenzbestechenwill,istmitdenProduktenvonAir-luxgutberaten.Werbeabsichtigt,Räumezugestalten,dielichtdurchflutet zu strahlen vermögen, wer die Grenzen zwi-scheninnenundaussenineinanderfliessenlassenmöchte,des-senVisionenlassensichmitdemAir-luxSystemrealisieren.Es ist schonbeeindruckend,wennmandie indensauberge-stalteten Broschüren und Katalogen angepriesenen VorzügeselbervorAugenhatundeineriesigeGlasflächevon18Qua-dratmeternmitdenFingernbeiseiteschiebenkann,leichtundgeschmeidig.DassdabeihöchsteLuftdichtigkeit,besteSchlag-regendichtheitund100ProzentSicherheitinklusiveist,versteht

RäUMe öffnen UnD Die GRenzen Des MachbaRen VeRschieben

sich beim Hersteller des Air-lux-Systems, der Krapf AG, vonselbst.WiesoeineriesigeGlaswandzudemgeltendebauphysi-kalischeGrenzwerteeinhaltenkann,demonstriertAir-luxmiteinem eindrücklichen mittleren U-Wert von 0,81 W/m². DasSystemeignetsich infolgedessenbestens fürdieheutigenwieauch zukünftigen steigenden ökologischenAnforderungen amBau;Air-luxistunteranderemMinergie-Modul-zertifiziert.Daspatentierte,luftunterstützteDichtungssystemmachtdenSchie-beflügelimgeschlossenenZustandabsolutdicht.

erarbeitetes know-how

ÜbereinehügeligeLandschaft,durchWälder,überWiesen,hi-nunterinTälerundwiederhinauffährtmannachEngelburg.Hier,amRanddieser3000-Einwohner-Gemeinde,ineinemklei-nenGewerbegebiet,liegtderSitzderFirmaKrapf.Diemittel-

Maximale Gestaltungsfreiheit: Das Air-lux-System erlaubt Kompromisslosigkeit in der Architektur, massgeschneidert für individuelle Bedürfnisse, für ein grenzenloses Natur-und Landschaftserlebnis.

116-117_Mod_Visit_AirLux_0610.indd 116 17.09.10 13:39

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ständigeFirmawurde1964gegründet.1994wurdeeinTeilderProduktionsowiedieBüroräumlichkeitenfürAdministration,PlanungundArbeitsvorbereitungineinenNeubauverlegtunddieGeschäftleitunganHeinzSauterübergeben.DieseristheuteInhaberundGeschäftsführerdesUnternehmens,dasmittler-weilerund50Personenbeschäftigtundmitimmerwiederneu-enEigenentwicklungenfürAufmerksamkeitsorgt.SeineVisionist,gemeinsammitArchitektenzukunftsweisendeLösungenzurealisieren.DiePlanungundUmsetzungarchitektonischerVi-sioneninMetallundGlaserfordernjedocheinhohesMassanInnovation,ErfahrungundKompetenz,dasderMetallbau-undGlasfassadenspezialistgewilltisteinzubringen.

internationale nachfrage

VonBeginnankonzentriertesichdieKrapfAGaufhochwertigeMetallbauarbeiten.DerBereichFassadenundFensterwurdeimLaufeder Jahre immerstärkergewichtet.2004entstandnachlanger Entwicklungszeit das Verglasungssystem Air-lux, einexklusivesSchiebefenstersystemmitluftunterstützterGummi-dichtung,dassowohlhöchstenarchitektonischenalsauchbau-physikalischenAnforderungengenügt.Kurzdanach folgtediePatentanmeldung für ganz Europa, auch in den USA ist einePatentanmeldunglaufend.Der Einbau von Dreifach-Isolierverglasung ermöglichte danndieSerieAir-lux157,2008erfolgtenEinbruchschutzprüfungenbis zur Widerstandsklasse WK-3 am ift-Rosenheim. DiverseweitereZertifizierungenundPrüfungen,beispielsweisedasMi-nergie-ZertifikatSchiebetüren,dieIFT-PrüfungDINEN14351-1

Die Krapf AG, 1964 gegründet, hat ihren Firmensitz im st.-gal-lischen Engelburg. Mit rund 50 Mitarbeitern entwickelt, plant, fertigt und montiert das Unter-nehmen anspruchsvolle Metallbauarbeiten,

Fassaden und ihre Eigenentwicklung, das Air-lux-System. Krapf AG, Breitschachenstrasse 52, CH-9032 Engelburg/ SGwww.krapfag.ch, www.air-lux.ch

oderdieCE-KonformitätbestätigendieeigeneKlassederAir-lux-Serien.Der IFT-Systempass-FensterEN14351-1 sowiedasMinergie-ModulfürMetallfensterundDrehkippflügeloderdasneueMinergie-ModulfürdieAir-lux-165-Schiebetürbezeugen,dassdieKrapfAGanvordesterFrontentwickelt, tüfteltundregelmässigmitInnovationenaufwartet.Die technische Überlegenheit sowie das bestechende Designder Air-lux-Systeme scheint sich herumgesprochen zu haben.DennheutebearbeitetdieKrapfAGmitihrenFassaden-undSchiebefenstersystemennichtnurProjekteinderSchweiz.Bau-teninDeutschland,Österreich,Italien,inStädtenwieLondon,LosAngeles oderMoskauweisendankAir-lux-Fenstern einehoheTransparenz,minimaleRahmenstärkenundbesteener-getischeWerteauf.

Massgeschneidert: Vom Boden bis unter die Decke verlaufen die grossflächigen Fensterfronten, mit minimaler Profilausbildung.

Beste energetische Werte und aussenliegender Sonnenschutz machen das Air-lux-System zum Synonym für offene Architektur.

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MODULØRService

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201006

TaLkRobert Küng, Inhaus

iM GespRäch MiT RObeRT künG, inhaUs

Sehr geehrter Herr Küng, wer ist Inhaus? An wen richtet sich das Unternehmen? Inhaus ist der Ansprechpartner für Kun-den, die qualitativ hochstehende, ganzheit-liche und individuelle Lösungen suchen. Dies gilt sowohl für das Bad als auch für die Heizung. In einer engen, verbindlichen und langfristigen Kooperation mit Hei-zungs- und Sanitärinstallateuren bieten wir sowohl Architekten und Fachplanern als auch den Endkunden eine einzigartige Sor-timentsbreite in Verbindung mit höchster Beratungs- und Abwicklungskompetenz. Zudem bieten wir einzigartige Lösungen für Hotelbäder im Vier- und Fünfsterne-bereich an.

Wie sieht Ihr Sortiment aus, was fin-den der Architekt und Innenarchitekt bei Inhaus?Unser Sortiment umfasst den gesamten Leistungsbereich von Heizung und Sanitär. Damit unterscheiden wir uns wesentlich vom Markt. Wir bieten keine isolierten Ein-zelleistungen, sondern Gesamtkonzepte: vom emotionalen Bad über die richtige Installationstechnik bis hin zu energie-effizienten Heizsystemen.

Seit der Unternehmensgründung 2001 sind knapp 10 Jahre vergangen. Hat sich Ihr Sortiment seither verändert?Der gesamte Markt und auch die gefor-derten Leistungen haben sich verändert. Vor allem aber haben wir es mit komplett neuen Wettbewerbssituationen durch neue Absatzkanäle zu tun, die wie z. B. In-ternetanbieter reine Logistikunternehmen sind und keinerlei Service und Beratung bieten. Darauf haben wir aber mit un-serem Leistungsangebot die richtigen Antworten.

Energieeffizienz ist ein grosses Thema, das weiter an Bedeutung

von Gerald Brandstätter

Die Firma Inhaus hat ihren Sitz in Heerbrugg sowie Niederlassungen in Zürich, St. Gallen und Schindellegi. Im Bereich Bad- und Haustechnik zeigt das Unternehmen höchste Kompetenz.

„Capisco“: Dieses innovative Stuhlmodell besticht durch seine ergonomischen Vorzüge. Ideal für eine dynamische und kommunikative Arbeitskultur.

Im Objektbereich – hier ein Bild aus dem Luxushotel „Aurelio“ – beweist Inhaus mit aussergewöhnlichen Lösungen seinen Anspruch.

118-119_Mod_Talk_Inhaus_0610.indd 118 17.09.10 13:40

Page 121: Modulor 06 2010

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Robert Küng ist seit der Gründung im Jahr 2001 Geschäftsführer der Inhaus-Gruppe mit rund 200 Mitarbeitern und Standorten in Hohenems (Verwal-tungs- und Logistikzentrum, Bäderpark und Energiepark), Zürich (Bäderpark), Schindellegi (Bäderpark) sowie zwei Inshops in der Ostschweiz.

Inhaus AG 9435 Heerbruggwww.inhaus.eu

gewinnt. Welche Highlights sind hier in Ihrem Sortiment zu finden?Inhaus hat sich schon vor zehn Jahren als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen, ökologischen Heizsysteme etabliert. Auf diesem Know-how bauen wir auf und entwickeln uns laufend weiter. Führende, im oberen Qualitätssegment angesiedelte Lieferanten sind dabei unsere Partner. Pro-dukte sind aber immer austauschbar; wir wollen durch unsere Dienstleistungen und die Qualität unserer Mitarbeiter punkten.

Können Sie in diesem Unternehmens-bereich gewisse Tendenzen ausma-chen? Welche Techniken der Wärme-/ Kälteerzeugung sind am gefragtesten?Dieser Themenkreis ist, wie fast alles in der Branche, regional sehr unterschied-lich. Neben der seit vielen Jahren starken Stellung der Wärmepumpe stellen wir einen enormen Trend hin zu Biomasse und thermischen Solaranlagen fest. Aber eigentlich ist die Energiequelle nur ein, wenn auch wichtiger Teilbereich dieses Themenkreises. Für die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit von Wär-melösungen sind darüber hinaus auch die optimale Verteilung und Hydraulik sowie die richtig abgestimmten Wärmeabgabe-systeme von substanzieller Bedeutung. Diese Aspekte werden in der Gesamt-betrachtung aber leider immer noch zu wenig beachtet und häufig unterschätzt.

Auch beim Thema Bad ist Inhaus kompetenter Ansprechpartner. Was bieten Sie in diesem Bereich Ihren Kunden?Sortiments- und Variantenvielfalt in Ver-bindung mit bewährten Markennamen gehören im Bereich Bad zur Basisleistung eines erfolgreichen Grosshändlers. An diesem Punkt beginnt für uns die Heraus-forderung, anders und besser zu sein. Wir bieten unseren Kunden in den Bäderparks Lösungsvorschläge statt Einzelprodukte. Das umfasst Design, Farb-, Licht und Gestaltungsideen in unzähligen Varianten und in einem sehr emotionalen Umfeld.

Das Bad wandelt sich immer mehr vom reinen Funktionsraum hin zu einem Lifestylebereich: Welche Tendenzen kristallisieren sich dies-bezüglich heraus?

Bäder werden immer noch emotionaler und vor allem offener. Das heisst, die Integration des ursprünglich reinen Waschraums in unser tägliches Leben geht weiter. Das Bad rückt stärker in den Vordergrund und damit auch in den Mit-telpunkt der Wohnung. Es wird zum Teil der persönlichen Positionierung und zum Imagefaktor. Parallel zu dieser designseitigen Entwick-lung wird das Bad aber gleichzeitig auch technischer. Informationstechnologie wie Internet, Fernseher, Telefonie zieht ebenso ins Badezimmer ein wie elektronische Steuerungen und selbstverständlich der Ökologiegedanke.

Sie haben zahlreiche Standorte. Wel-che Schwerpunkte setzen Sie in Ihren Schweizer Niederlassungen?Kundenorientierte Öffnungszeiten, hoch-stehende Logistiklösungen – sowohl in Bezug auf Verfügbarkeit als auch Verläss-lichkeit – und einzigartige Schauräume in Zürich und Schindellegi sind die Basis für unsere Marktleistung. Die Einzigartig-keit unseres Angebots von Heizung über Installation bis zum Bad unterscheidet uns

dabei grundsätzlich von allen anderen An-bietern im Markt. Wir gehen konsequent unseren Weg. Auf der Titelseite unseres Leit- und Wertebilds steht: „Wir haben Ecken und Kanten – doch gemeinsam läuft alles rund“. Dazu stehen wir.

Der Partner für höchste Beratungs- und Abwicklungskompetenz (Referenz-bild: Grand Resort Quellenhof in Bad Ragaz).

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MODULØRService

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LITERATUR

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Der Container

Überseecontainer sind un-verwüstlich, preiswert und modular. Immer häufiger werden aus ihnen tempo-räre Bauten und mobile Strukturen wie Pavillons, Ausweichbauten, Büros, Galerien und Bars gebaut. Das Phänomen hat einen Na-men: Containerarchitektur. „Container Atlas“ zeigt die gesamte Bandbreite aktueller Containerprojekte und bietet darüber hinaus ausführliche Hintergrundinformationen, um dieser aktuellen Entwick-lung auf den Grund zu gehen. Mit aufschlussreichen Texten zeigt Container Atlas die historische Entwicklung des Einsatzes von Containern in der Architektur auf und stellt die verschiedenen Typen vor. Erfahrungsberichte von Fachleuten beschreiben Pläne und Kosten sowie die Lösungsansätze für konkrete Problemstellungen. fa

H. Slawik, J. Bergmann, M. Buchmeier: Container Atlas, Gestalten, April 2010, gebunden, 256 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-89955-294-6, CHF 70.90

Baubionik

Wer sich über Bionik informieren will, kommt an den Büchern von Prof. Dr. rer. nat. Werner Nachtigall nicht vorbei. Nachtigall hat mit seiner Sichtweise der „Technischen Biologie und Bionik“ als weltweit anerkannte Autorität Biologie und Technik zusammengeführt. Mit seinem ebenfalls beim Springer-Verlag erschienenen Werk „Bionik – Grundlagen und Beispiele für Ingenieure und Naturwissenschaftler“ von 2002 hat er Standards gesetzt. Mit den beiden Büchern „Baubionik“ und „Biologisches Design“ werden hier zwei Nachfolge-werke vorgestellt.Das Buch „Baubionik“ befasst sich systematisch mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Konstruktionen, Verfahren und Entwicklungs-prinzipien biologischer Systeme. Zur Umsetzung in konkrete neue Lösungen geben diese Beispiele Anregungen, die wie bei den thermischen Lüf-tungssystemen nach Beispielen der Termitenbauten bereits zu ausgereiften Lösungen führten. Wer Blaupausen erwartet, die sofort umzusetzen sind, der wird hier allenfalls Ansätze finden. Greift der Leser aber die Grundidee der Natur auf und nutzt sie kreativ für eigene Lösungen, dann wird er hier reichlich Beispiele finden, deren Wirkprin-zipien gut erläutert und illustriert werden. fa

Werner Nachtigall: Baubionik, Springer, 2003, gebunden, 289 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-540-44336-3, CHF 115.–

Biologisches Design

„Biologisches Design“ ist die Umset-zung der bewährten Gestaltungs- und Konstruktionsprinzipien, die die Natur entwickelt hat, für technische Lösungen. Mit diesem Nachschlagewerk wird eine systematische Katalogisierung der Lösungen angeboten, die dem Designer oder Konstrukteur einen grossen Fundus zur kreativen Umsetzung in der Technik liefert. Der erste Teil des dreiteiligen Werks enthält eine Materialsammlung von Zeichnungen und Texten, die wichtige konstruktionsmorphologische Elemente und Systeme in der belebten Welt meist vergleichend vorstellen. Im zweiten Teil sind Fotos zusammengefasst, ergänzt durch Kurztexte. Die Illustrationen dokumentieren bestimmte technisch-funktionelle Details aus der Tier- und Pflanzenwelt. Der dritte Teil des Buches enthält rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen sowie einen sehr ausführ-lichen Index für alle drei Teile. fa

Werner Nachtigall: Biologisches Design, Springer, 2005, gebunden, 744 Seiten, zahlreiche Abbil-dungen, ISBN 3-540-22789-X, CHF 222.–

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Weil wir für jedes unserer individuell hergestellten Sonnen- und Wetter-schutzsysteme nur hochwertigste und langlebige Materialien einsetzen. Die Profi le fertigen wir aus korrosionsbeständigem Aluminium und fürdie Tücher verarbeiten wir innovatives Hochleistungsgewebe mit UV-Schutzfaktor und hoher Farbbeständigkeit. Dabei können Sie aus über 300 Dessins wählen. Optionale Steuerungssysteme, die bei schlechtemWetter das Tuch automatisch einrollen, bieten angenehmen Komfort –und noch mehr Schutz vor dem Zahn der Zeit.

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TICKER

SolarpreiS für die zermatter bergbahnen

Das Matterhorn Glacier Paradise in Zermatt – besser bekannt unter dem alten

Namen Klein Matterhorn – mit seiner Aussichtsplattform auf 3883 m ü.M.

ist der sonnenreichste Ort der Schweiz. Was liegt näher, als diese umwelt-

freundliche Energie auch zu nutzen. Das von den Zermatt Bergbahnen AG auf

die Wintersaison 2008/09 eröffnete Solar-Restaurant an der Südflanke des

Gipfels produziert sämtlichen Strom für Heizung und Lüftung mit einer in die

Fassade integrierten Photovoltaik-Anlage. Eine eigentliche Innovation ist die

Hinterlüftung der Fassade. Sie verhindert die Überhitzung der Solarpanels;

gleichzeitig kann dadurch die Aussenluft für die Lüftungsanlage vorgewärmt

werden. 52 Zentimeter Wärmedämmung und dreifach verglaste Fenster sor-

gen gleichzeitig für einen geringen Energieverlust. Die gewählte Konstruktion

und das Energiekonzept erfüllen die hohen Anforderungen des Minergie-P-

Standards.

Das Energiekonzept hat Vorbildcharakter für den gesamten alpinen Raum und

wurde deshalb Anfang September mit dem Solarpreis 2010 für Neubauten

ausgezeichnet. fa

www.matterhornparadise.ch

alleS unter einem dach

Vor wenigen Wochen eröffnete das Schweizer Traditionsunternehmen Similor

seinen neuen Produktionsstandort in Laufen. Bereits im Januar 2009 wurde

mit dem Neubau begonnen: Nach Fertigstellung machte er nun einen sukzessi-

ven Umzug von den bisherigen Betrieben in Carouge und Wallisellen möglich.

Das neue Gebäude umfasst eine Gesamtfläche von knapp 7800 Quadratme-

tern, auf der alle Fertigungsschritte der Armaturen genügend Raum finden –

von der Giesserei bis zur Oberflächenveredelung und Montage. fa

www.similorgroup.com

onlinedatenbank mit farbpigmenten

Das Material-Archiv zeigt ab sofort die enorme Vielfalt und die Einsatzmöglich-

keiten von über 300 Pigmen ten durch Anwendungsbeispiele, Anstrichmuster

und eine umfassende Dokumentation der physischen und chemischen

Materialeigenschaften. Das Material-Archiv ist eine vielschichtige Material-

datenbank und ein Netzwerk Schweizer Materialsammlungen. Es umfasst eine

Onlinedatenbank und drei Materialsammlungen aus den Bereichen Kunst,

Architektur, Gestaltung und Lehre. fa

www.materialarchiv.ch

122-123_Mod_Ticker_0610.indd 122 17.09.10 13:42

Page 125: Modulor 06 2010

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Jungarchitekten aufgepaSSt!

Zum ersten Mal wird im Dezember 2010 der Foundation Award vergeben. Der neu lancierte Architektur-

preis hat zum Ziel, Schweizer Jungarchitekten zu fördern. Bewerben können sich alle Schweizer Archi-

tekten, deren Sprung in die Selbstständigkeit nicht weiter als drei Jahre zurückliegt. Für dieses Jahr sind

also alle Büros mit Gründungsjahr 2007 oder jünger teilnahmeberechtigt.

Die Trägerschaft des Preises bilden der Software-Distributor ComputerWorks AG, die Architektenplattform

swiss-architects.com, der Schweizer Online-Kultursender art-tv.ch und der Hardware-Hersteller HP Hewlett

Packard. „Der Foundation Award ist mit Sachpreisen im Wert von Fr. 17'000 dotiert, die ein neugegrün-

detes Büro gut brauchen kann“, sagt Andreas Kling, Geschäftsführer der ComputerWorks AG.

Der Gewinner erhält eine Lizenz des CADs Vectorworks inkl. Schulung und Service Select, ein professionell

gefilmtes Firmenporträt, ein Büroprofil auf der Architekten-Plattform swiss-architects.com für drei Jahre

sowie einen Grossformatdrucker von HP. gb

www.foundation-award.ch, www.computerworks.ch

züco beStuhlt die SparkaSSen-arena in kiel

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Sparkassen-Arena in Kiel immer wieder

renoviert und erweitert. Seit gut einem Jahr verfügt sie über eine multifunk-

tionale Businesslounge. Die moderne Lounge kann sowohl als elegantes

Restaurant als auch für Konferenzen, Vortragsreihen oder kulturelle Veranstal-

tungen genutzt werden. Entsprechend dieser Nutzungsmöglichkeiten sollte

das Mobiliar hochwertig und flexibel sein. Im Rahmen einer Ausschreibung

mit anschliessender Bemusterung fiel die Wahl für die Bestuhlung auf „Fiato“

und „Alterno“, beides Produkte aus der Schweizer Manufaktur Züco, die zur

Dauphin HumanDesign Group gehört. fa

www.zueco.com

neu bei cwS-boco

CWS-boco ist einer der führenden An-

bieter von professionellen Waschraum-

Hygienelösungen und Textildienst-

leistungen aus einer Hand. Dazu gehö-

ren die bekannten CWS Handtuch-, Sei-

fen- und Duftspender und innovativen

Schmutzfangmatten sowie industriell

waschbare Berufs- und Businessklei-

dung, kundenindividuelle Corporate-

Identity-Kollektionen, Schutz- und

Sicherheitskleidung sowie Flachwäsche

von boco. Seit 1. September ist Carsten

Bettermann als alleiniger Geschäfts-

führer Schweiz tätig und löst somit die

TELEgRaMM

bisherige Geschäftsleitung ab.

Die CWS-boco Suisse SA verfügt

schweizweit über 18 Standorte,

darunter fünf eigene Wäschereien, und

beschäftigt über 650 Mitarbeitende.

www.cws-boco.ch

reSSourcenbewuSSt

Nicht nur die Steigerung der Ener-

gieeffizienz ist für Architekten heute

ein wichtiges Thema. Sie gehen nach

eigener Aussage noch einen Schritt

weiter. Eine Umfrage von Arch-Vision

hat ergeben, dass europäische Bau-

meister eine zunehmend kritischere

Einstellung gegenüber Materialien

entwickelt haben, deren Herstel-

lung und Transport einen hohen

Energieverbrauch verursachen. Vor

allem in Frankreich (81 Prozent) ,

Italien (73 Prozent) , Deutschland (71

Prozent) und den Niederlanden (70

Prozent) stimmten Architekten der

Aussage zu, dass sie eine kritischere

Einstellung gegenüber Baumate-

rialien entwickelt haben, die während

Transport und Herstellung viel Ener-

gie verbrauchen.

www.arch-vision.eu

auSzeichnung für „Select”

Gute Gestaltung täuscht Qualität nicht

vor, sondern drückt sie aus: Siedle

qualifizierte sich mit den neuen Brief-

kästen der Designlinie „Select” für die

bedeutendste Designauszeichnung.

Nachdem die „Select”-Briefkästen

bereits mit dem Red Dot Product

Design Award ausgezeichnet wurden,

nominierte der Rat für Formgebung sie

nun für den Designpreis der Bundes-

republik 2011.

www.siedle.ch

122-123_Mod_Ticker_0610.indd 123 17.09.10 13:42

Page 126: Modulor 06 2010

MODULØRService

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201006

TERMINE

baUaRENa vOLkETswIL

EnErgEtischEs bauEn:was gilt Es zu bEachtEn?10.11.2010, 18.00 Uhr

Die Bauarena unD MoDulør laDen zu DieseM anlass ein:

• Begrüssung durch Walter Schaerer, Center Manager Bauarena, Volketswil

• Referat von Clemens Sidler, Geschäftsführer ebTEC, Romanshorn

• Rundgang durch die Bauarena

• Apéro, Networking

Der Hochbau (Erstellung, Betrieb, Unterhalt und Sanierung) ist in der Schweiz

für mehr als die Hälfte des CO2-Ausstosses verantwortlich. Wo liegen die

Ansatzpunkte für die Senkung von Emissionen und der Energiekosten bei

Neubauten und Sanierungen?

Clemens Sidler, Energieingenieur FH und Geschäftsführer von ebTEC,

referiert am 10. November 2010 über Möglichkeiten und Trends im Bereich

Bauen und Energie. Wie können Energiekosten mit der richtigen Isolation

minimiert werden? Wo liegen die Ansatzpunkte bei Gebäudehülle und Haus-

technik? Wie berate ich einen Bauherrn? Der Referent informiert zudem über

Zertifikate und Förderbeiträge der öffentlichen Hand.

Besucherinnen und Besucher erhalten einen Überblick über die neuesten

Materialien und Technologien, Tipps für das Vorgehen und die Planung sowie

Hinweise zur Gebäudetechnik. Das Ziel ist klar: Architekten sollen Bauherren

kompetent beraten können – und damit Emissionen und die Energiekosten

des Bauherrn senken.

Die ebTEC Gmbh berät Architekten und Bauherren neutral und umfassend

in Energiefragen. Ob Minergie, GEAK oder Förderbeiträge: ebTEC erstellt

Energie- und Minergienachweise nach neuesten gesetzlichen Anforde-

rungen. Den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) erstellt ebTEC mit

Beratungsbericht und Hinweisen zur Wirtschaftlichkeit der Varianten.

Die Experten von ebTEC wissen genau, ob und wie Bauherren von Förderpro-

grammen der öffentlichen Hand profitieren können.

Melden Sie sich für diesen Anlass an unter www.modulor.ch

aUssTELLUNgEN

veneDig12. intErnationalE architEktur-biEnnalEDas Motto der Biennale lautet „People

meet in Architecture“. Dieses Jahr de-

bütieren Albanien, Bahrain, Iran, Malay-

sia, Marokko und Ruanda; sie werden

zum ersten Mal an der Veranstaltung

teilenehmen. Kuratorin der Gesamtbie-

nale ist die Architektin Kazuyo Sejima

vom Büro Saana, dem diesjährigen

Pritzkerpreisträger.

www.labiennale.org

29.8. bis 21.11.10

kURsE

zugEinführung in diE raumplanung Welches sind die Aufgaben der

Raumplanung? Was leistet sie? Welche

Instrumente stehen zur Verfügung?

Welches sind die Akteure in der

Raumplanung? Welche Rolle spielen

der Umweltschutz oder der Natur- und

Landschaftsschutz?

Diese und viele weitere Fragen werden

im Kurs „Einführung in die Raumpla-

nung“ durch Fachexperten fundiert

beantwortet.

Kaufmännisches Bildungszentrum

www.vlp-aspan.ch/de/agenda

11.11.10, 18.11.10, 25.11.10

MEssEN

BernschwEizEr hausbau- und EnErgiE-mEssEAls führende nationale Messe für

Energieeffizienz, modernen Holzbau

und erneuerbare Energien setzt die

Hausbau- und Energie-Messe 2010

den Massstab für zukunftsgerichtetes

Bauen und Sanieren. Parallel zur Mes-

se finden Fachseminare statt.

Messegelände BEA expo

www.hausbaumesse.ch

11.11. bis 14.11.10

kölnorgatEcFührende internationale Messe für die

gesamte Ausstattung von Büro- und

Objektwelten in den Themen Licht,

Boden, Akustik und Medientechnolo-

gie sowie Organisationsmittel.

www.orgatec.de

26.10. bis 30.10.10

vERaNsTaLTUNgENBernwEgE zum plus-EnErgiEhaus Die Schweizer Hausbau- und Energie-

Messe ist bekannt dafür, neuste Trends

und Entwicklungen aufzugreifen und

zu lancieren. Dieses Jahr geschieht

dies u. a. im 16. Herbstseminar,

welches das Thema „Wege zum Plus-

energiehaus“ vertieft und umfassend

beleuchtet. Es geht um Gebäude, die

eine positive Energiebilanz aufweisen

und höchsten Komfort sowie Behag-

lichkeit garantieren.

Neben bekannten Schweizer Referen-

tinnen und Referenten, darunter u.a.

Dr. Bruno Oberle, Direktor BAFU, Prof.

Hansjürg Leibundgut, ETHZ, Dr. Ruedi

Kriesi, Minergie, und Architekt Reto Mi-

loni, treten hochkarätige Fachleute aus

Deutschland und Österreich auf: Prof.

Dr. Karsten Voss, Bergische Universität

Wuppertal, Prof. Mathias Wambs-

ganss, Hochschule Rosenheim, sowie

Sonja Geier, österreichisches Institut

für nachhaltige Technologien.

Messegelände BEA expo

www.hausbaumesse.ch

11.11.10

laufenlivE talkIn der Reihe „Live Talk“ findet im

Laufen-Forum eine Podiumsdiskussion

statt zu Ansprüchen, Zielsetzungen

und spezifischen Herausforderungen

bei der Realisierung eines in Beton

gegossenen Postulats ganzheitlicher

Kommunikation, dem Laufen-Forum.

Inklusive Produktionsbesichtigung der

Laufen AG und der Similor AG.

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21.10.10

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Page 127: Modulor 06 2010

züRIch

dEsign+dEsign 106.11. und 7.11.10

Grosser Vortragssaal des Kunsthaus Zürich

Während zweier Tage stellen auf 1800 Quadratmeter über 40 internationale

Aussteller, Galeristen und Vintage-Möbelläden aus Österreich, Deutschland,

Belgien, Holland, Frankreich und der Schweiz ihre besten Stücke aus. Gezeigt

und verkauft werden Klassiker aus den 20er- bis 80er-Jahren. Ziel ist es,

gutes Design und das dahintersteckende Wissen, die Erfahrung und die Kon-

takte rund um die Bereiche des innovativen und nachhaltigen Designs einem

interessierten Publikum in unterschiedlicher Form zugänglich und erlebbar zu

machen. Der Salon Privé hat sich zur festen Grösse im Bereich der Verkaufs-

und Wissensplattformen rund um Design-Klassiker des 20. Jahrhunderts

entwickelt. 2010 findet der Anlass zum vierten Mal in Zürich statt.

Dieses Jahr ist Design+Design zu Gast im Museum für Gestaltung Zürich und

im grossen Vortragssaal des Kunsthaus Zürich, die mit Shuttlebussen für die

Besucher verbunden werden.

www.designunddesign.ch

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Wasser oder Design?Baden. Duschen. Wohlfühlen. www.koralle.ch

Die neue S600.

Imageinserate_2008.qxp:Kora_Ins_103x260_c 1.4.2009 8:37 Uhr Seit

winterthur3. intErnationalE lichttagEKernstück der diesjährigen interna-

tionalen Lichttage ist die Ausstellung

„fuochi artificiali“, die in Passagen

und Durchgängen der Winterthurer

Altstadt Lichtinszenierungen und

Kunstaktionen renommierter natio-

naler und internationaler Kunstschaf-

fender sowie Arbeiten von Hochschu-

len zeigt. Führungen, Symposien und

Veranstaltungen für Fachleute aus den

Bereichen Architektur, Design und

Lichtplanung runden das Programm

ab.

www.lichttage.ch

5.11. bis 28.11.10

zürichkunst 10 Rund 80 Galerien aus dem In- und

Ausland widerspiegeln mit ihrem

internationalen Programm ein globales

Angebot zeitgenössischer bildender

Kunst. Neben den aktuellen Arbeiten

von ganz jungen bis hin zu bereits

etablierten Kunstschaffenden ist rund

ein Drittel der Messe Klassikern der

Gegenwartskunst und der Moderne

gewidmet.

Die Ausstellung findet bereits zum

16ten Mal in den ABB-Hallen in

Zürich-Oerlikon statt.

www.kunstzuerich.ch

11.11. bis 14.11.10

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Page 128: Modulor 06 2010

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gezeichnet

die natur alsinspirationsquelle überdauert (fast) alles...

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Page 130: Modulor 06 2010

MODULØRService

128

201006

IMPRESSUM / VORSCHAU

IMPRESSUM

Modulør 3. Jahrgang, www.modulor.ch

HerausgeberinBoll Verlag AGStationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 UrdorfTel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 [email protected], www.bollverlag.ch

Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]

VerlegerPatrik Boll, [email protected]

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, [email protected]

cHefredakteurGerald Brandstätter, [email protected]

kundenberaterinLorenza Balzarini, [email protected]

art directionMoritz Ulrich, [email protected]

fotografieSimone Vogel, [email protected]

lektoratBettina Methner, [email protected]

autoren in dieser ausgabeFanny Andermatt, Knut Braun, Dieter Geissbühler, Andres Herzog, Olaf Kortus, Werner Nachtigall, Andreas Schläpfer, Sibylle Schnyder, Thomas Sevcik

druckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

PreiseJahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–

issn1662-7741

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

ModulØr #7 2010

VORSCHAU

DESIgn

erscHeint aM 27. oktober 2010

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Page 131: Modulor 06 2010

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Page 132: Modulor 06 2010

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