medienwortstatt ausgabe3

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Ausgabe 3 || 6. Jänner 2011 MedienWORTstatt www.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011 Armut betrifft alle, tut weh und müsste in einem Staat wie Ös- terreich nicht sein. Deshalb widmen wir uns in der letzten Aus- gabe der MedienWORTstatt intensiv dem Thema Armut. Aber nicht nur. Wie gewohnt begleitet euch die MedienWORTstatt mit einem bunten Themenmix. EDITORIAL Auf der Suche Pelzmäntel und Dior-Son- nenbrillen. Von Armut ist in Velden wenig zu sehen. Wir haben nachgefragt. Eine Reportage auf den Seiten 2 und 3 Im Gespräch Aufgedeckt Sie kämpfen mit ihren Kampagnen gegen Armut. Vier Jugendorganisationen erklären im Interview, was ihre Anliegen sind. Seite 4 und 5 Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Oder: Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Alle Infos zur Mewe-Flucht Seite 8 Bye, bye Mewe Eine saure Zitrone gibt’s für die Zeitung Standard und die Fluglinie Ryanair. “Tolles Kabinenprogramm” im Flugzeug: Nein, danke. Seite 7 Angefangen mit den traditionellen Workshopvorstellungen bis hin zu einem Bericht zur gestern veranstalteten Medien- aktion wurde alles mit viel Liebe und Sorgfalt recherchiert. Eure MedienWORTstattredaktion

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Die Zeitung der Medienwerkstatt Ausgabe 3 (die letzte Ausgabe)

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Page 1: MedienWORTstatt Ausgabe3

Ausgabe 3 || 6. Jänner 2011

MedienWORTstattwww.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011

Armut betrifft alle, tut weh und müsste in einem Staat wie Ös-

terreich nicht sein. Deshalb widmen wir uns in der letzten Aus-

gabe der MedienWORTstatt intensiv dem Thema Armut. Aber

nicht nur. Wie gewohnt begleitet euch die MedienWORTstatt

mit einem bunten Themenmix.

EDITORIAL

Auf der SuchePelzmäntel und Dior-Son-

nenbrillen. Von Armut ist

in Velden wenig zu sehen.

Wir haben nachgefragt.

Eine Reportage auf den

Seiten 2 und 3

Im Gespräch AufgedecktSie kämpfen mit ihren

Kampagnen gegen Armut.

Vier Jugendorganisationen

erklären im Interview, was

ihre Anliegen sind.

Seite 4 und 5

Alles hat ein Ende, nur die

Wurst hat zwei. Oder: Wer

hat an der Uhr gedreht, ist

es wirklich schon so spät?

Alle Infos zur Mewe-Flucht

Seite 8

Bye, bye MeweEine saure Zitrone gibt’s

für die Zeitung Standard

und die Fluglinie Ryanair.

“Tolles Kabinenprogramm”

im Flugzeug: Nein, danke.

Seite 7

Angefangen mit den traditionellen Workshopvorstellungen

bis hin zu einem Bericht zur gestern veranstalteten Medien-

aktion wurde alles mit viel Liebe und Sorgfalt recherchiert.

Eure MedienWORTstattredaktion

Page 2: MedienWORTstatt Ausgabe3

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Auf der Suche nach Armut zwischen Jachtklub und Luxusrestaurant

Armut ist im Winter auf einer Parkbank übernachten, auf den Straßen um Geld betteln, sich vor wohlhabenden Leuten schämen und die Sehnsucht nach einem besseren Leben. Ist es so? Auf der Suche nach Armut in einem Ort voll Reichtum. Eine Reportage von Andi Arbeithuber und Bernard Stanciu.

Auf dem Weg nach Velden, in einer ruhi-

gen Straße mit vielen kleinen Hotels und

Privatstränden, suchen wir nach Armut.

Wir finden einen riesigen Jachtklub mit be-

eindruckend großem Steg und luxuriösem

Gastgarten. Mit der Zeit wird die Gegend

immer glamouröser und prächtiger. Kurz

vor der Ankunft in der Stadt kommen wir

einem schönen Hotel mit überdachtem

Übergang zum See entgegen. Was würde

ein/eine Obdachlose/r bei diesem Anblick

Enten im See

Die Enten schwimmen im Wörthersee

und tun, was Enten so tun. Schwimmen,

schnattern und schauen. Eine Familie geht

an ihnen vorbei, wahrscheinlich sind sie

auf Urlaub. Wer auf Urlaub fahren kann,

ist nicht von Armut betroffen. „Armut

trifft Ausländer und Ausländerinnen sicher

mehr, wegen der fehlenden Bildung und In-

tegration“, meint der Mann.

Cosma K. kam vor einigen Jahren der Liebe

wegen von Brasilien nach Österreich. Sie

und ihre Freundin spielen mit Cosmas klei-

nem Kind am Pier. Cosmas Mann kommt

aus Graz und besitzt mehrere Eissalons und

einen Imbiss in der Region. Wir überlegen,

ob sie reich oder arm ist, trauen uns aber

nicht zu fragen. Es wäre eine zu persönli-

che Frage. „Ich selbst bin Ausländerin und

kenne keine Migrantinnen oder Migranten,

die nicht arbeiten und illegal ihr Geld ver-

dienen“, sagt sie über Armut.

Lächeln im Pelzmantel

Velden hat viele schöne Cafés, Boutiquen

und Restaurants. Auf der belebten Haupt-

denken? Wo er/sie jede Nacht nur einen

Karton als Schutz gegen den Regen hat?

Wir wollen nachfragen.

Ein Jugendlicher geht Musik hörend die

Uferpromenade entlang. Schwarzer Swea-

ter, blaue Jeans, er nimmt die Kopfhörer

aus den Ohren. „Ich denke, dass Armut sehr

schnell zu Kriminalität führt. Geldmangel

macht aggressiv“, sagt Dominik U., als wir

ihn fragen. Dann geht er lässig weiter.

Page 3: MedienWORTstatt Ausgabe3

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Armut in Zahlen

• Armutsgrenze in Österreich:

951 Euro

• Menschen in Österreich, die armuts-

gefährdet sind:

1,2 Millionen

• Alleinerzieherinnen, die von Armut

betroffen sind:

108.000

• Frauenanteil der von Armut Betrof-

fenen:

70 Prozent

• Kinder, die in Österreich von Armut

betroffen sind:

260.000

straße schlendert die Schwedin Ineke B.

mit ihrem Gatten an der Seite. In ihrem

Pelzmantel mit dazu passender Mütze

strahlt Ineke Lebensfreude aus. Als wir sie

nach Armut fragen, hört sie nicht auf zu

lächeln: „Migranten und Migrantinnen ha-

ben nichts, wenn sie hierher kommen. Da

ist Armut vorprogrammiert.“

Anders sehen es die beiden Studenten Ste-

fan und Peter: „Inländer sind eindeutig die

Ärmeren. Ausländer bekommen sowieso

alles, was sie wollen.“ Ihre Sonnenbrillen

nehmen sie nicht ab, während sie mit uns

sprechen. Sie wollen schnell weiter.

Aus einem edlen Lokal kommt eine große

Frau mit dickem Pelzmantel und einer De-

signer_innensonnenbrille von Dior. „Arme

Menschen müssen sehr stark und mutig

sein, so ein Leben auszuhalten“, sagt sie,

ehe sie davon stolziert, wahrscheinlich zu

ihrer Limousine. Wir wissen es nicht. Auch

nicht, ob die Frau im Pelzmantel weiß, wie

sich Armut anfühlt. Armut hat viele Gesich-

ter. In Velden haben wir keines gesehen.

Arm ist, wer sich Grundbedürfnisse nicht mehr leisten kann. In

Zahlen: Die Armutsgrenze liegt in Österreich bei 951 Euro.

Die Unterdrückung der Frau zieht sich wie ein roter Faden durch

alle Gesellschaftsbereiche. Sei es beim Gehalt, der Sprache oder im

Arbeitsleben. So müssen Frauen oft schlechtere Jobs annehmen als

Männer. Dadurch verdienen sie weniger und fallen viel schneller

unter die Armutsgrenze.

Armut – Eine reine Frauensache?Armut ist weiblich. 70 Prozent der von Armut betroffenen Menschen in Österreich sind Frauen. Eine erschreckende Bilanz. Wenn Zeitungen über Armut schreiben, dann sehen wir im Bild daneben allerdings oft einen Mann.

Österreichweit bekommen Frauen laut Volkshilfe durchschnittlich

um 28 Prozent weniger Arbeitslosengeld und 23 Prozent weniger

Notstandshilfe als Männer. So wird auch das Pensionssystem zum

Problem für Frauen, denn es ist an das Gehalt gekoppelt. Alt sein

ist nur leistbar für Frauen, die verheiratet sind beziehungsweise

waren.

Wenn es zu einer Krise am Arbeitsmarkt kommt, werden wiederum

Frauen als erste entlassen. Vor allem Alleinerzieherinnen sind

mit einer Doppelbelastung konfrontiert, die viele überfordert.

Sie müssen einerseits die Familie über Wasser halten und sich

gleichzeitig um die Kinder kümmern. Vom Staat wird ihnen nur

bedingt geholfen. ( jabrü)

Page 4: MedienWORTstatt Ausgabe3

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(MeWo) Woran denkt ihr, wenn ihr den Begriff Armut hört?

Klaus: An eine nicht funktionierende Gesellschaft, denn in einer

funktionierenden Gesellschaft sollte Armut nicht existieren.

Silke: Ich denke an eine sehr unausgewogene Gesellschaft. Der

Reichtum in Österreich ist ungerecht verteilt. Es gibt auch hier bei

uns sehr viele Menschen, die ums tägliche Überleben kämpfen

müssen.

„Am Ende des Geldes ist noch zu viel vom Monat übrig“Armut trifft junge Menschen besonders hart. Ein Gespräch mit Klaus Baumgartner (SJ Linz), Hannah Stögermüller (VSStÖ Linz), Tarek Elsherif (aks Linz) und Silke Haider (IKS) über Auswirkungen, Auswege und Möglichkeiten, geführt von Marlene Brüggemann.

Hannah: Armut hat für mich sehr viel mit gesellschaftlichem

Ausschluss zu tun. Mangel nimmt Menschen Möglichkeiten.

(Mewo) Nimmt Armut zu?

Klaus: Ein großer Einschnitt war die Kürzung der

Familienbeihilfe. Das spürt man deutlich. Gleichzeitig nimmt die

Jugendarbeitslosigkeit immer mehr zu. Oft wird versucht, den

Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit durch seltsame Maßnahmen

zu kaschieren. Das AMS steckt junge Menschen in Schulungen,

die sie gar nicht brauchen. Zum Beispiel wenn ich im Gymnasium

Unterstufe mache, dann drei Jahre die HASCH besuche, brauche ich

keinen Windowsworkshop für Einsteiger_innen.

(Mewo) Was macht ihr in euren Organisationen, um Armut zu

bekämpfen?

Hannah: Wir kämpfen für einen ÖH Sozialtopf, einen solidarischen

Fond für Studierende in finanziellen Notlagen. Viele Studierende

haben am Ende des Geldes noch zu viel vom Monat. Da sieht man,

dass die staatlichen Förderungen wie zum Beispiel Stipendien bei

Weitem nicht ausreichen. Ob jemand ein Studium beginnt oder

nicht, hängt extrem mit finanziellen Verhältnissen sowie mit dem

Status der Eltern zusammen.

(MeWo) Was heißt das konkret für Schüler_innen und

Studierende?

Silke: Viele Studierende sind gezwungen, neben dem Studium

zu arbeiten. So ist es klar, dass das Studium nicht in der

Mindeststudiendauer abgeschlossen werden kann. Das ist ein

Kreis, der sich immer wieder wiederholt. Studiengebühren und

Selbstbehalte sind ein sehr großes Problem an der Uni.

Tarek: Der Gebührenwahn macht vor der Schule nicht Halt. In

die Schule gehen ist teuer. Es ist sehr viel, was an „verstecktem

Schulgeld“ zu bezahlen ist, wie zum Beispiel Schulbuch- und

Kopierbeitrag sowie Kosten für Schulreisen. Wenn jetzt auch noch

die 13. Familienbeihilfe wegfällt, dann ist es für viele Familien

überhaupt nicht mehr leistbar, die AHS Oberstufe zu finanzieren.

Klaus: Dann kommen auch noch die Kosten für private Nachilfe

hinzu. Die Schulen sind anscheinend nicht fähig, Jugendliche

so viel beizubringen, dass sie die Leistungserwartungen bei den

Prüfungen erfüllen. Private Nachhilfeinstitute verdienen sehr gut

am Versagen des Schulsystems.

Tarek: Das beginnt schon in der Schule. Das Schulsystem selektiert

sehr stark nach sozialer Herkunft. Mit unserer Kampagne „Reiche

Eltern für alle“ thematisieren wir, dass sozial Schwächere weniger

Möglichkeiten im Bildungsbereich haben. Kinder von Eltern, die

„nur“ über einen Pflichtschulabschluss verfügen, besuchen viel

seltener eine höhere Schule als Kinder, deren Eltern selbst eine

höhere Schule abgeschlossen haben.

Page 5: MedienWORTstatt Ausgabe3

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Blickwechsel heißt der Film, der die Geschichten von Jovana,

Sylla Alpha, Monika und Wolfgang zeigt. Er ist das Ergebnis eines

Projekts, das im Rahmen des Europäischen Jahres zur Bekämpfung

von Armut und sozialer Ausgrenzung umgesetzt wurde. Ziel war

es, armutsbetroffenen Personen zu ermöglichen, sich mit eigenen

künstlerischen Beiträgen gegen Armut zu engagieren.

Armut kann alle treffen

Der Film schafft Bewusstsein, dass Armut wirklich jede und jeden

treffen kann. Von der Studentin, die aus reichem Haus stammt,

bis hin zum ehemaligen Heimkind, das obdachlos war und nun

im „Faxifahren“ aufgeht. Armut ist ein Phänomen der gesamten

Gesellschaft und nicht nur einzelner Randgruppen.

Blickwechsel, der etwas andere FilmEine Studentin aus reichem Haus, ein ehemaliger Obdachloser, eine geschiedene Mindestpensionistin und ein Vater eines Buben mit Spiderman Maske - diese vier haben eines gemeinsam: Sie leben in Armut.

Beeindruckend an dem Film ist, dass die Protagonist_innen nicht

als Opfer dargestellt werden. Ausgestattet mit einer Kamera

bestimmten sie selbst, was das Publikum von ihrem Alltag mit

Armut sehen soll. Den Zuschauer_innen wird ein realistischer

Eindruck vermittelt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Der Film

der Volkshilfe Österreich zeigt einen Blickwechsel der besonderen

Art.

MeWo: Beeinfl usst der soziale Hintergrund auch die

Freizeitgestaltung von Jugendlichen?

Klaus: Gerade junge Menschen brauchen öffentliche Plätze und

Orte, wo sie frei von Konsumzwang und hohen Eintrittspreisen

einfach hingehen können - wie zum Beispiel Parks, Schwimmbäder,

etc...). Da sind vor allem die Kommunen wie die Stadt Linz gefordert,

kostenfreie Angebote zu schaffen.

Tarek: Das sehe ich auch so. Es braucht viel mehr Plätze und

Räume, die frei zugänglich sind – wie zum Beispiel Jugendzentren.

Freizeitgestaltung sollte nicht vom Geldbörsel abhängig sein.

(MeWo) Was würdet ihr ändern, wenn ihr einen Tag lang

Finanzminister_in sein könntet?

Hannah: Ich würde ein Grundstipendium einführen. Also ein fi xes

Stipendium für Studierende.

Silke: Ich auch. Ein Grundstudium würde zumindest ein paar

Sorgen nehmen und Bildung zugänglicher machen.

Tarek: Eine angstfreie Schule für alle.

Klaus: Als Finanzminister würde ich sofort Vermögensbesteuuerung

einführen und ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle

anregen.

Page 6: MedienWORTstatt Ausgabe3

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Warum jetzt erst Kopftücher?H&M hat sich entschlossen, in ihrer Herbstkollektion auch Kopftücher unterzubringen – die MedienWORTstatt bringt den exklusiven Bericht.

Anfang Jänner schickte H&M Österreich

eine Presseaussendung mit interessantem

Inhalt aus: In der Herbstkollektion werden

Kopftücher zu finden sein. Dabei soll das

Sortiment aber nicht umgestaltet, sondern

bewusst für Kopftücher geworben werden,

Ene Mene Muh!Einige Teilnehmer_innen der Mewe erfuhren gestern^, wie inhuman die Fremdenpolizei agiert. Anlass war eine Aktion des Workshops „Aktionismus und Streetart“, bei der über 30 Personen in eine Zelle verfrachtet und für einige Minuten festgehalten wur-den.

Asylverfahren sind ein langwieriger

Prozess. Nur jeder fünfte Asylantrag in Ös-

terreich wird positiv beschieden. Im Jahr

2010 wurden rund 1200 Asylanträge von

unbegleiteten Minderjährigen gestellt.

Seit dem neuen Fremdenrechtsänder-

ungsgesetz dürfen auch Minderjährige in

Schubhaft genommen werden. Allein im

vergangenen Jahr wurden 200 Kinder ab-

geschoben.

Diese schockierenden Fakten nahm der

Workshops „Aktionismus und Streetart“

zum Anlass, um mit einer Aktion die men-

schenunwürdigen Situation darzustel-

len. Dafür stellten sie einen aus Papier

gebastelten vier Quadratmeter (durch-

schnittliche Größe einer Schubhaftzelle)

großen Käfig auf. Mit rauen Tönen trieb die

„Fremdenpolizei“ á la Aktionismuswork-

shop Mewe-Teilnehmer_innen in die Zelle.

Ziel war es, Bewusstsein für die Situation

eines/r Asylwerber_in zu schaffen und ein

starkes Zeichen für ein Bleiberecht zu set-

zen. ( jabrü)

„da sich H&M bewusst geworden ist,

dass ein nicht zu übersehender Teil der

Bevölkerung, den wir bisher nicht explizit

angesprochen haben, auch ein Recht darauf

hat, mit spezifischen Produkten beworben

zu werden.“ Laut Presseaussendung

stehen vor allem Frauen, welche die

islamische Religion praktizieren, im

Vordergrund. „Auch diese Frauen haben ein

Recht darauf, modisch gekleidet zu sein“,

verkündet die Presseabteilung, „H&M

will ihnen dieses Recht nicht verwehren

und sie in der Ausübung ihrer Religion

unterstützen.“

Wer nun befürchtet, dass H&M Männer

unterstützen will, die ihre Frauen zum

Tragen eines Kopftuchs zwingen und diese

damit unterdrücken, irrt: „Es ist keinesfalls

die Intention von H&M, dieses Verhalten

zu unterstützen; wir richten uns allein

an Frauen, die das Kopftuch freiwillig

tragen. Von unterdrückenden Männern

distanzieren wir uns.“

PS: Den Link zum Interview mit der

Filialleiterin vom H&M Klagenfurt findest

du auf der Twitterwall.

Page 7: MedienWORTstatt Ausgabe3

7

Medien+Macht=MePolMedien beeinfl ussen alles. Ihre Nutzung für den ei-genen Zweck kann somit sehr von Vorteil sein. Wie das funktioniert, zeigen die Referent_innen Georg Sattelberger und Magda Schrott im Keller der Ju-gendherberge – um genau zu sein im Workshop für „Medien, Politik und Propaganda“

„Trotz der Tatsache, dass der Theorieanteil sehr hoch ist, fi nde ich

den Workshop sehr interessant und lehrreich.“ Mit diesen Worten

beschreibt Teilnehmerin Melanie ihre Erfahrungen. Insbesondere

die Analyse von Zeitungen kam bei den Teilnehmer_innen sehr gut

an .

...und Schnitt!Richtig teure Videokameras müssen einer/m erst er-klärt werden. Unter der Leitung von Amina Lehner und Clemens Sauerwein erfahren die Teilnehmer_in-nen des Video-Journalismus-Workshops, welche Ele-mente für eine professionelle Videosendung uner-lässlich sind.Dazu gehören Einstellungen auf der Kamera, Mikrofonierung,

Lichteinfl uss und vieles mehr. Denn: Die Person hinter der Kamera

ist nicht weniger wichtig als das Geschehen im Bild. Teilnehmerin

Eva freut sich ganz besonders, dass in diesem Workshop viel selbst-

ständig gearbeitet wird und niemand in seiner/ihrer Kreativität

eingeschränkt wird.

Im Zuge der Abschlusspräsentation werden wir uns von den Kom-

petenzen der Teilnehmer_innen heute überzeugen können. Was zu

sehen sein wird, war bis zum Redaktionsschluss streng geheim. Wir

sind gespannt.

Liebe DieStandard Redaktion!

Derzeit fi ndet die Medienwerkstatt der Sozialistischen Jugend

Linz in Velden statt. Im Rahmen des Print-Journalismus Work-

shops setzen wir uns unter anderem intensiv mit Sexismus

und Stereotypen in Printmedien auseinander. Entsetzt stellten

wir fest, dass auch der Standard nicht vor sexistischer Wer-

bung gefeilt ist. So haben wir in der Standard- Ausgabe von

19./20. Dezember 2010 (S. 7) ein trauriges und uns sehr sauer

aufstoßendes „Paradebeispiel“ für sexistische Werbung gefun-

den. Es handelt sich um ein Inserat der RYAN AIR, in dem eine

Frau in knappem Bikini in lasziver Pose die „HEISSEN PREISE“,

das „tolle Kabinenpersonal“ und die billigen Flüge ab „6 Euro“

bewirbt (Das Inserat befi ndet sich im Anhang). Wir sind ent-

täuscht, derartige Inserate im STANDARD zu fi nden und schla-

gen deshalb vor, dem STANDARD sowie der RYAN Air eine ganz

dicke Zitrone zu verleihen.

TeilnehmerInnen und Referentinnen des Printjournalismus

Workshops auf der Medienwerkstatt 2011DIE STANDARD (www.diestandard.at) verleiht

regelmäßig die ZITRONE für besonders

sexistische Werbung. Der Print-Journalismus

Workshop empfi ehlt diesmal, die Zitrone dem

STANDARD zu verleihen und hat ein Mail an die

dieStandard-Redaktion geschrieben.

Zitrone

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Dienstag, 23:00 Uhr: Nahezu alle Meweaner_innen shaken zu Hits wie „Quit playing

games with my heart“, „Es lebe der Sport“ oder „Schi foan“ ab. Besonders bemerkenswert

ist dabei die Referent_innen Crew Ingrid Gogl, Carmen Fischer, Mirijam Müller und Magda

Schrott. Bewaffnet mit einer Backstreet Boys Fahne und sehr textsicher sind sie bei nahezu

jedem Song auf der Tanzfläche anzutreffen. Ein Ausreißer ist noch zu erwähnen. Der

aks-tVorsitzende Tarek Elsherif hätte glatt als bestangezogener Teilnehmer durchgehen

können. (silh)

Voyage, Voyage!

Das Org-Team

sprichtWie schon fast gedacht, wurde die Bad Taste Party zum absoluten Knüller. Die Tanzfläche war zum Bersten voll.

Bad Taste wird zu Best Taste Party

Wenn wir es auch alle nicht wahr haben wollen, die Mewe 2011 geht zu Ende. Ein paar wichtige Infos für den heutigen Abreisetag.

Um 11.00 Uhr müssen alle Zimmer geräumt

sein. Die Bettwäsche ist von allen Mewe-

Teilnehmer_innen eigenverantwortlich

abzuziehen und auf den Boden zu legen.

Unser fahrender Untersatz (auch Bus

genannt) holt uns um 14:00 Uhr ab. Einem

zirka vierstündigen Erholungsschlaf steht

dann nichts mehr im Wege. Das Org-Team

bedankt sich bei allen 120 Teilnehmer_

innen für‘s Dabeisein und freut sich schon

auf ein Wiedersehen bei der Mewe-Revival

Party.

Kaisergasse 14a || 4020 Linz