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FORSCHUNGSINITIATIVE ACStyria will Anteil recycelter Kunststoffe im Automobilbau steigern Seite 59 GEWINNER & VERLIERER Sixt legt im 1. Halbjahr klar zu – Konkurrent Hertz kappt seine Gewinnziele Seite 60 MACAN S DIESEL PORSCHES NEUER KOMPAKT-SUV automotive business © dpa/Andreas Gebert SEL R V medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 29. AUGUST 2014 – 55 Rüsselsheim. Opel-Chef Karl-Tho- mas Neumann erweitert seine CEO-Kommunikation nun auch auf YouTube. Über seine Twitter-Akti- vitäten hinaus gibt Neumann per Videocast alle zwei Wochen einen Überblick über aktuelle Entwick- lungen, Produktneuheiten und das Comeback von Opel in der Automo- bilindustrie. Neumann ist der erste Chef eines europäischen Automo- bilherstellers, der per YouTube-Vi- deocast informiert. Wie auch Neu- manns Twitter-Kommunikation richtet sich der Videocast an alle Menschen, die sich für die Marke mit dem Blitz interessieren. www.opel.de Opel Konzernchef weitet seine Social Media-Aktivitäten aus Neumann geht mit Videocast online Alle zwei Wochen informiert Opel-Chef Neumann nun über YouTube-Videocast. © Opel/Euromediahouse Spart die Autoindustrie ihre Zulieferer zu Tode? BMW, Daimler, Audi & Co Die Sparprogramme der deutschen Hersteller könnten die österreichischen Zulieferbetriebe Millionen kosten. Branchenvertreter sehen die Risiken sogar größer als bei einem russischen Pkw-Importstopp. Seite 56 © Frauenthal Holding © Panthermedia/Gudella Wien. Vom 28. bis 31. August macht die smart Roadshow im Museums- Quartier Station und feiert das Stadtleben mit einem spannenden und vielfältigen Programm aus Konzerten, Workshops und Perfor- mances. Die unbestrittenen Stars dabei: der neue smart fortwo und der neue smart forfour, die zum ersten Mal in Wien live präsentiert werden. Hippe Beats und Konzerte von Sebastian Zappi, dem Inns- brucker Soundspezialisten Manu Delago und einem exklusiven Auf- tritt von Anna F. sind nur einige Höhepunkte des ganztägigen, kos- tenfreien Programms. www.smart.com/smartroadshow smart Roadshow macht Station im Wiener MuseumsQuartier Drei Tage Spaß und Remmidemmi Im Mittelpunkt der Roadshow steht in Wien u.a. der neue smart forfour. © Daimler SHORT Neu-Dehli. Indien hat gegen zahlreiche Autobauer – da- runter auch VW, BMW und Daimler – teils hohe Strafen wegen überhöhter Preise für Ersatzteile verhängt. Die Kar- tellbehörde befand insgesamt 14 Hersteller schuldig, Teile für Verbraucher knapp ge- halten zu haben, um höhere Preise zu erzielen. In einer am Dienstag veröffentlichten Liste der betroffenen Firmen sind neben den deutschen Herstel- lern auch Honda, Nissan, Toyota, Skoda, Fiat, GM und Ford aufgeführt. Wolfsburg. Europas größter Autobauer Volkswagen bleibt auf der Erfolgsspur. Mit Stand Ende Juli darf sich das deut- sche Unternehmen über ein Verkaufsplus von sechs Pro- zent im laufenden Jahr freuen. Damit lieferten die Wolfsbur- ger von Jänner bis Juli welt- weit 5,78 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge aus, und das, obwohl die Geschäfte in den USA und Südamerika zuletzt zurückgingen. Zulegen konnte Volkswagen hingegen in China und in Europa. www.volkswagen.com © Piyal Adhikary/EPA/picturedesk.com © APA/EPA/Julian Stratenschulte Graz. Von 11. bis 13. September findet in der Helmut-List-Halle in Graz die 26. Auflage der internationalen AVL-Tagung „Motor & Umwelt“ statt. Wie gehabt, werden Führungskräf- te und Experten aus der Auto- mobilindustrie rund um dies- jährige Konferenz-Thema „Mo- tor 2020: Otto versus Diesel im neuen Umfeld“ diskutieren und referieren. Fragestellungen dabei sind u.a.: Wie verändert sich der Motor im Umfeld stei- gender Elektrifizierung? Und: Welchen Stellenwert werden alternative Kraftstoffe einneh- men? www.avl.com © AVL/RP Photography © Porsche Medienservice

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FORSCHUNGSINITIATIVE

ACStyria will Anteil recycelter Kunststoffe im Automobilbau steigern Seite 59

GEWINNER & VERLIERER

Sixt legt im 1. Halbjahr klar zu – Konkurrent Hertz kappt seine Gewinnziele Seite 60

MACAN S DIESEL PORSCHES NEUER KOMPAKT-SUV

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medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 29. AUGUST 2014 – 55

Rüsselsheim. Opel-Chef Karl-Tho-mas Neumann erweitert seine CEO-Kommunikation nun auch auf YouTube. Über seine Twitter-Akti-vitäten hinaus gibt Neumann per Videocast alle zwei Wochen einen Überblick über aktuelle Entwick-lungen, Produktneuheiten und das Comeback von Opel in der Automo-bilindustrie. Neumann ist der erste Chef eines europäischen Automo-bilherstellers, der per YouTube-Vi-deocast informiert. Wie auch Neu-manns Twitter-Kommunikation richtet sich der Videocast an alle Menschen, die sich für die Marke mit dem Blitz interessieren. www.opel.de

Opel Konzernchef weitet seine Social Media-Aktivitäten aus

Neumann geht mit Videocast online

Alle zwei Wochen informiert Opel-Chef Neumann nun über YouTube-Videocast.

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Spart die Autoindustrie ihre Zulieferer zu Tode?

BMW, Daimler, Audi & Co Die Sparprogramme der deutschen Hersteller könnten die österreichischen Zulieferbetriebe Millionen kosten. Branchenvertreter sehen die Risiken sogar größer als bei einem russischen Pkw-Importstopp. Seite 56

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Wien. Vom 28. bis 31. August macht die smart Roadshow im Museums-Quartier Station und feiert das Stadtleben mit einem spannenden und vielfältigen Programm aus Konzerten, Workshops und Perfor-mances. Die unbestrittenen Stars dabei: der neue smart fortwo und der neue smart forfour, die zum ersten Mal in Wien live präsentiert werden. Hippe Beats und Konzerte von Sebastian Zappi, dem Inns-brucker Soundspezialisten Manu Delago und einem exklusiven Auf-tritt von Anna F. sind nur einige Höhepunkte des ganztägigen, kos-tenfreien Programms. www.smart.com/smartroadshow

smart Roadshow macht Station im Wiener MuseumsQuartier

Drei Tage Spaß und Remmidemmi

Im Mittelpunkt der Roadshow steht in Wien u.a. der neue smart forfour.

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SHORT

Neu-Dehli. Indien hat gegen zahlreiche Autobauer – da-runter auch VW, BMW und Daimler – teils hohe Strafen wegen überhöhter Preise für Ersatzteile verhängt. Die Kar-tellbehörde befand insgesamt 14 Hersteller schuldig, Teile für Verbraucher knapp ge-halten zu haben, um höhere Preise zu erzielen. In einer am Dienstag veröffentlichten Liste der betroffenen Firmen sind neben den deutschen Herstel-lern auch Honda, Nissan, Toyota, Skoda, Fiat, GM und Ford aufgeführt.

Wolfsburg. Europas größter Autobauer Volkswagen bleibt auf der Erfolgsspur. Mit Stand Ende Juli darf sich das deut-sche Unternehmen über ein Verkaufsplus von sechs Pro-zent im laufenden Jahr freuen. Damit lieferten die Wolfsbur-ger von Jänner bis Juli welt-weit 5,78 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge aus, und das, obwohl die Geschäfte in den USA und Südamerika zuletzt zurückgingen. Zulegen konnte Volkswagen hingegen in China und in Europa. www.volkswagen.com

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Graz. Von 11. bis 13. September findet in der Helmut-List-Halle in Graz die 26. Auflage der internationalen AVL-Tagung „Motor & Umwelt“ statt. Wie gehabt, werden Führungskräf-te und Experten aus der Auto-mobilindustrie rund um dies-jährige Konferenz-Thema „Mo-tor 2020: Otto versus Diesel im neuen Umfeld“ diskutieren und referieren. Fragestellungen dabei sind u.a.: Wie verändert sich der Motor im Umfeld stei-gender Elektrifizierung? Und: Welchen Stellenwert werden alternative Kraftstoffe einneh-men? www.avl.com

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Porsche US-Rechtsstreit

Weiterer Erfolg

Stuttgart. Der Übernahmepoker zwischen Porsche und Volks-wagen liegt bereits sechs Jahre zurück, beschäftigt aber noch immer die Gerichte. Zumindest noch, denn US-Richter am New York State Supreme Court haben die Berufung von Hedgefonds abgewiesen, die auf Schadener-satz in Milliardenhöhe geklagt hatten. Damit wurde eine Ent-scheidung aus dem Dezember bestätigt. Ursprünglich hatten einmal mehr als 30 Hedgefonds gegen Porsche geklagt und über 2,5 Mrd. USD (rund 2 Mrd. €) ge-fordert. Die meisten Fonds hat-ten aber ohnehin schon aufgege-ben. www.porsche.com

56 – automotivebusiness COVER Freitag, 29. August 2014

KOMMENTAR

Neuer Stromer- Ansatz aus Holland

JÜRGEN ZACHARIAS

Das Problem ist so alt, wie viel diskutiert: Aktuelle Elektroautos bringen es

einfach nicht. Sie halten weder in Reichweite, noch in Kosten das, was sich Kunden von ihnen erwarten. Groß daran ändern wird sich zumindest in den kommenden Jahren nichts. Es sei denn, vermeintlich un-scheinbare Konzepte wie das Elektro-Mobil Carice MK1 des niederländischen Start-ups Ca-rice haben Erfolg und machen den etablierten Herstellern ent-sprechend Dampf unterm Hin-tern. Beim Carice MK1 handelt es sich um einen kompakten, sportlichen Roadster mit einem Listenpreis von gerade einmal 22.000 Euro und einem Gewicht von 350 Kilogramm. „Weniger Gewicht bedeutet für uns ein besseres Handling und einen geringeren Energieverbrauch“, sagt Richard Holleman, Grün-der des Unternehmens. Und weiter: „Wir waren überrascht, dass es bisher keinen ultraleich-ten Elektro-Sportwagen gab – so haben wir beschlossen, einen eigenen zu designen und zu entwickeln.“ Und das so indi-viduell wie möglich: Käufer können sowohl die Leistung, als auch die Höchstgeschwin-digkeit und den Aktionsradios ihres Fahrzeugs selbst bestim-men. Dafür sind verschiedene Batterie-Sets ebenso im Angebot wie ein Range-Extender. Nur ein Produktions-Extender fehlt

sind in der Fertigung derzeit noch stark limitiert …

Sparprogramme Die deutschen Autohersteller wollen Kosten senken und üben damit Druck auf heimische Zulieferer aus

Österreichische Zulieferer in deutscher Kostenfalle?

Wien/Ingolstadt/Stuttgart. Immer schärfer werdende Abgasvor-schriften, gesättigte Märkte in Westeuropa, verschärfte Konkur-renz, Finanz- und Wirtschaftskri-se, der aktuelle Ukraine-Konflikt, die unsichere Wirtschaftslage und viele andere Unwägbarkeiten und Probleme fordern von zahlreichen Automobilherstellern ihren Tribut. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie daher ihre Kosten sen-ken und einen harten Sparkurs fah-ren. Und diese Entwicklung macht

auch vor den deutschen Premi-umherstellern BMW, Daimler und Audi nicht Halt, die in den vergan-genen Wochen und Monaten bereits entsprechende Pläne präsentierten und in weiterer Folge damit auch die heimische Zulieferindustrie in die Bredouille bringen könnten.

Einsparungen als Risiko

Aufgrund der engen Verzahnung mit den deutschen Herstellern könnten die Sparprogramme ös-terreichische Unternehmen näm-

lich Millionen kosten. Nicht von ungefähr fürchten die heimischen Zulieferer die Sparprogramme von Daimler, BMW, Audi und Co sogar stärker als mögliche Auto-Import-beschränkungen von Russland, wie Dietmar Schäfer, Vorsitzender der ARGE Automotive Zuliefer-industrie der WKO, vor wenigen Tagen betonte: „Die Einsparungen bei VW und anderen Herstellern treffen uns weit mehr, auch wenn darin sogar eine Chance liegen könnte.“

Einbußen nicht abschätzbar

Da die Sparkurse der deutschen Hersteller auf die Preise drücken, hätten österreichische Betriebe insbesondere gegenüber höher-preisigen Schweizer Firmen Wett-bewerbsvorteile. „Hier ist es also vielleicht sogar möglich, den einen

oder anderen Auftrag an Land zu ziehen“, so Schäfer. In welchem Ausmaß mit Einbußen durch die Sparprogramme zu rechnen ist, könne aktuell freilich noch nicht abgeschätzt werden, so Schäfer, der allerdings Zahlen für Russland nannte: Laut Auskunft des ARGE-Vorsitzenden sei der russische Zuliefermarkt für österreichische Firmen aktuell rund 100 Mio. € schwer; zumindest ein Teil dieses Betrages könnte durch einen to-talen Einfuhrstopp Moskaus ver-loren gehen, in der Folge könnte es bei einigen Zulieferern auch zu Kurzarbeit kommen, so Schäfer.

IG Metall äußert sich kritisch

Auch in Deutschland selbst werden die Sparprogramme der großen Hersteller durchaus kri-tisch gesehen. Und das nicht nur

von der Zulieferindustrie. Baden-Württembergs IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger fürchtet et-wa schlechtere Arbeitsbedingun-gen und hält den Bogen bereits für überspannt. „Man ist klug beraten, weniger Druck auf die Mitarbeiter auszuüben und zu schauen, wo man andere Dinge tun kann“, sagte der Gewerkschafter. „Selbstver-ständlich versuchen wir, da auch Gegenwehr zu organisieren und die Sparbemühungen so zu beein-flussen, dass sie nicht zulasten der Arbeitsbedingungen der Beschäf-tigten gehen.“

Auch viele Autozulieferer wollten derzeit Kosten drücken – etwa durch Produktionsverlagerungen nach Osteuropa. Zitzelsberger räumte ein: „Der Druck der Auto-bauer auf die Zulieferer hat zuge-nommen.“ www.igmetall.de www.wko.at

JÜRGEN ZACHARIAS

ARGE Automotive Zulieferindustrie-Chef Schäfer befürchtet Umsatzeinbußen bei Österreichs Betrieben.

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Heimische Automobilzulieferer wie Miba, Frauenthal oder Magna machen einen Teil ihres Geschäfts mit deutschen Herstellern.

Leonding. Der heimische Feuerwehr-ausrüstungsspezialist Rosenbauer konnte im ersten Halbjahr seinen Konzernumsatz um 5 Prozent auf 354,3 Mio. € (im Vergleichszeit-raum des Vorjahres 338,5 Mio. €) steigern. Im Vergleich zur Vorjah-resperiode wurden erstmals die Umsätze der Gesellschaften Ro-senbauer Saudi Arabia sowie der kürzlich übernommenen Rosen-bauer UK in den Konzernabschluss einbezogen. Die ersten sechs Mo-

nate waren geprägt von verstärk-ten Auslieferungen in Deutschland sowie aus Spanien und den USA zur Abwicklung eines Großauf-trags aus Saudi-Arabien. Auch Ro-senbauer Motors konnte mit dem neuen US-Fahrgestell Commander und dem Fahrgestell für das Flug-hafenlöschfahrzeug Panther den Umsatz steigern. Das EBIT legte um 19% auf 20 Mio. € zu, das EBT um 15% auf 19,6 Mio. €. www.rosenbauer.com

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Auch der Ausblick ist gut: Rosenbauer darf sich über eine gute Auftragslage freuen.

Rosenbauer 5 Prozent Umsatzplus auf 354,3 Mio. Euro

Absatzstärkstes erstes HalbjahrPeking. Die Nationale Entwick-lungs- und Reformkommission (NDRC) Chinas führt seit längerer Zeit Untersuchungen gegen zahl-reiche ausländische Automobilher-steller. Die Kommission wirft ihnen vor, zu hohe Preise für Ersatzteile, Wartungsdienstleistungen und für die Autos selbst zu verlangen; die Hersteller würden damit ihre marktbeherrschende Stellung miss-brauchen, so die NDRC. Dass die Vorwürfe nicht ganz unbegründet

sein dürften, zeigen die Reaktionen einiger Hersteller. So hat nach Au-di, Mercedes und BMW nun auch Toyota seine Preise für Auto-Er-satzteile um durchschnittlich 26% gesenkt. Damit wollen die Unter-nehmen Bedenken der NDRC aus-räumen. Die neuen Preise bei To-yota sollen ab 1. September gelten. www.bmwgroup.com www.audi.de www.daimler.com www.toyota.com

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Die NDRC Chinas betreibt Ermittlungen gegen einige Hersteller, darunter auch Toyota.

China Ermittlungen gegen überteuerte Preise dauern an

Auch Toyota senkt nun seine Preise

Eine US-Klage gegen Autobauer Porsche wurde nun abgewiesen.

„Die Einsparungen

bei VW und anderen

Herstellern treffen uns

weit mehr als mögliche

Importbeschränkungen

von Russland.“

DIETMAR SCHÄFER

HERSTELLER & ZULIEFERER automotivebusiness – 57Freitag, 29. August 2014

Verleihung:04. Dezember 2014

Nordlicht, Wien

Online-Anmeldung:www.eventaward.at

Bereits zum 18. Mal wird heuer der

renommierte Preis der österreichischen

Eventbranche verliehen. Der Award

präsentiert sich in einem neuen und

sehr modernen Gewand. Beginnend

vom Logo, über das erstmalige Online

Einreichtool (presented by screenteam)

bis hin zur Location und dem

Galaprogramm wurde einiges

überarbeitet und neu gestaltet.

Außerdem wird der Pokal heuer in

GOLD, SILBER und BRONZE vergeben!

Kategorien: Gesamtkommunikation

Kongresse

Corporate Events

Corporate Public Events

Mitarbeiter Events

Consumer Events

Exhibition Events

Public Events Charity / Social / Cultural

Public Events Sports

Sonderpreis Green Events

Einreichfrist:

12.

September

2014

Russland Die westeuropäischen und nordamerikanischen Automobilhersteller hoffen, dass Russland das angedrohte Einfuhrverbot nicht realisiert

Angst vor Moskaus Entscheidung

Moskau. Seit Jahren gilt Russland als einer der ganz großen Hoff-nungsmärkt für die westeuro-päische und nordamerikanische Autoindustrie. Vom Absatz- potenzial her klar über den aktu-ellen Kontinentalprimus Deutsch-land zu stellen (zuletzt wurden in Russland 2,78 Mio. Fahrzeuge im Jahr verkauft, in Deutschland 2,95 Mio.), verhinderten zuletzt Finanz- und Wirtschaftskrise so-wie die Rubelschwäche den ganz großen Durchbruch. Und als wäre das nicht genug, erweist sich auch die aktuelle Ukrainekrise nicht ge-rade als Wirtschaftsmotor. Mehr noch, könnten sich die Auseinan-dersetzungen im und um den Osten der Ukraine langfristig sogar de-saströs auf den russischen Markt auswirken. Und auch auf die west-europäischen und nordamerika-nischen Automobilhersteller, wenn

Russland seine Drohung des Ein-fuhrverbots von Fahrzeugen aus der Europäischen Union und aus den USA als Reaktion auf die west-lichen Sanktionen wahr macht.

Kia & Hyundai gefragt

Betroffen davon wären vor allem Hersteller, die nicht vor Ort ferti-gen, wie beispielsweise Daimler. Aber auch Volkswagen und BMW, die zwar in Russland produzieren, importieren darüber hinaus Fahr-zeuge aus der EU und wären von einem Einfuhrstop betroffen. „Wir sind daher ernsthaft besorgt“, sagte Jörg Schreiber, der in der

Vereinigung europäischer Firmen in Russland (AEB) die Autobauer vertritt, gegenüber Reuters. Man hoffe, dass die russische Regie-rung zweimal nachdenke, ehe sie zu solchen Mitteln greife: „Das würde allen Herstellern wehtun“ – zumindest den westeuropäischen und nordamerikanischen. Die asi-atischen Hersteller könnten von einer derartigen Entscheidung hingegen profitieren; schon jetzt nehmen sie in Russland eine starke Marktpositon ein. Im ersten Halb-jahr 2014 gehörten vor allem Kia und Hyundai zu den gefragtesten Herstellern. www.kia.com www.hyundai.com

MORITZ KOLAR

Von einem Einfuhrverbot würden vor allem die asiatischen Hersteller profitieren.

Kia- und Hyundai-Modelle sind in Russland schon jetzt sehr stark nachgefragt.

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Volvo Konkurrenz im Visier

China-OffensivePeking. Der chinesisch-schwedische Automobilhersteller Volvo hat sich in den vergangenen Jahren tadel-los entwickelt. Nun soll der Absatz vor allem in China deutlich erhöht werden. Mit neuem Design und Lu-xusausstattung will der Hersteller in erster Linie den deutschen Au-tomobilherstellern Konkurrenz machen; Hoffnungsträger ist da-bei vor allem das neue XC90 SUV, das unter anderem bei asiatischen Managern punkten soll, die sich Chauffeure leisten können. Bei der Präsentation des Wagens vor Jour-nalisten machte Volvo-Chef Hakan Samuelsson deutlich, dass er die Käufer nicht mit Günstigangeboten ködern will. „Die Preise sind die-selben wie die der Konkurrenten, etwa der deutschen.“ www.volvo.com

CAM-Studie VW vor Coup

Wettlauf um Nr. 1Bergisch Gladbach. Laut einer aktu-ellen Studie des Center of Auto-motive Management (CAM) könnte Volkswagen schon im laufenden Jahr zum größten Autobauer der Welt aufsteigen. Zwar liege VW beim Absatz nach sechs Monaten hinter Toyota, aber der Abstand sei nur gering, und im Kampf mit Toyota und General Motors seien die Wolfsburger derzeit am dy-namischsten, so die CAM-Unter-suchung. Demnach könnte der VW-Konzern im Gesamtjahr 2014 weltweit auf einen Absatz von 10,1 Mio. Pkw und leichten Nutzfahr-zeugen kommen, Toyota auf 10,05 Mio. und GM auf 10 Mio. Fahr-zeuge. www.auto-institut.de

CAM-Berechnungen zufolge kann VW 2014 rund 10,1 Mio. Autos absetzen.

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Wien. Der Micra ist wohl eines der charismatischsten Modelle der Nissan-Geschichte und seit über 30 Jahren Stützpfeiler für den Erfolg des Unternehmens. Seit September 2013 steht der Bestseller in innen wie außen aufgefrischter Form bei den österreichischen Händlern und ist auch in freier Wildbahn schon recht oft zu sehen. Ausstattungs-technisch und in Sachen Komfort hat der Nissan Micra umfassend zugelegt und überzeugt mit hoch-wertigen Details, grundsolider Ver-arbeitung und tollen Features, die man aus höheren Fahrzeugklassen gewohnt ist. Die grundlegenden Modifikationen beginnen bei noch klarer ablesbaren Rundinstru-menten sowie silbernen Akzenten am Schalthebel und an den Arm- ablagen in den Türen. Die Mittel-konsole – in der Top-Version Tekna in edlem Klavierlack-Finish gehal-ten – wurde komplett neu gestaltet und um rechteckige anstelle der zuvor verwendeten runden Luft-ausströmer ergänzt. Zum insge-samt deutlich wertigeren Ambi-ente tragen auch die Einfassung der Konsole in Metallic-Silber,

neue Oberflächen und neue Pol-sterstoffe mit sichtbaren Nähten bei. Ab Version Tekna spendiert Nissan nun auch dem neuen Micra das Nissan Connect-System. Des-sen Hauptbestandteile sind eine Radio/CD-Kombination und Na-vigation mit Touchscreen. In der aktuellen zweiten Generation wur-de das Infotainment-System um neue Funktionen und ein von 5,0 auf 5,8 Zoll vergrößertes Display erweitert; das erleichtert nicht nur das Ablesen von Karten und Rich-tungsanweisungen, sondern auch das Einblenden der Musiktitel von MP3-Playern.

Überraschende Fahrwerte

Besonders beachtenswert ist vor allem aber die hohe Fahrbar-keit des kleinen Japaners: Befeuert wird der Micra von einem 1,2 l-Dreizylinder-Direkteinspritzer mit und ohne Aufladung. Wir haben die stärkere Version mit 98 PS ge-testet, die mit satten Durchzug und schon fast sportlichen Attributen überzeugt. Das beim 98 PS starken DIG-S-Motor serienmäßige Start-

Stopp-System schaltet das Trieb-werk im Stillstand automatisch ab und senkt so den Verbrauch um bis zu vier Prozent.

Besonders überraschend ist der hohe Fahrkomfort auf der Auto-bahn; hier wird der kleine Micra recht komfortabel, nimmt lange Bodenwellen sehr souverän und ist jedenfalls mit dem stärkeren Motor mit 98 PS keineswegs untermotori-

siert, auch nicht bei Überholvor-gängen oder steileren Autobahnab-schnitten. Unterm Strich steht dann ein durchschnittlicher Ver-brauch von rund 6,8 l auf 100 km. Lässt man es etwas ruhiger ange-hen, sind auch die kolportierten 5,0 l durchaus in Reichweite, die eine oder andere Autobahnstre-cke hebt den Verbrauch allerdings nachhaltig. www.nissan.at

58 – automotivebusiness MODELL & HANDEL Freitag, 29. August 2014

Neue 48-Volt-Technik für den Pkw-Bereich

Salzburg. Audi wird einen Teil seines Bordnetzes von zwölf auf 48 Volt umstellen. Dies ist ein weiterer Technikbaustein, um neue Technologien ins Auto zu integrieren und Leistung und Effizienz der Automobile gleichermaßen zu steigern.

Die Möglichkeiten des 48-Volt-Netzes hat Audi kürz-lich mit den Technikträgern Audi A6 TDI concept und RS 5 TDI concept demonstriert. Bei-de Modelle sind mit elektrisch angetriebenem Verdichter ausgestattet; dieser arbeitet unabhängig von der Motorlast und verbessert das Beschleu-nigungsverhalten somit funda-mental.

Mit der 48-Volt-Technologie lassen sich zudem Komfort-systeme im dynamischen Fahr-werksbereich hervorragend umsetzen. Audi wird dazu in Kürze verschiedene Anwen-dungen vorstellen.

Die höhere Spannung ermög-licht geringere Leitungsquer-schnitte bei den Kabeln; das Gewicht des Kabelsatzes geht ebenso zurück wie die Ver-lustleistung. Das 48-Volt-Netz nutzt neue Speichertechno-logien und stellt deutlich mehr Leistung bereit als das 12-Volt-Netz mit Bleispeichern. Dadurch wird es zum wichtigen Baustein der Audi-Strategie, den Antrieb in verschiedenen Stufen zu elektrifizieren. www.audi.at

Schweden-SUV nimmt Kurs auf die Konkurrenz

Schwechat. Der neue Volvo XC90 wird in zwei Wochen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und mit ihm auch die neue skalierbare Produkt-Architek-tur (SPA).

Der schwedische Hersteller läutet mit der modularen Platt-form eine neue Ära ein. Sie bie-tet nicht nur große Freiheiten bei der Entwicklung und beim Design neuer Fahrzeuge, son-dern erlaubt durch ihre Flexibi-lität künftig auch die Fertigung aller Modelle auf einer Produk-tionslinie.

Vier Jahre lang haben die Volvo-Ingenieure an der Re-alisierung der modularen Plattform SPA gearbeitet. Sie bildet den Grundpfeiler des ak-tuellen Transformations- und Wachstumsplans der Volvo Car Group, der Investitionen in Hö-he von elf Mrd. USD vorsieht. www.volvo.at

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Neues 48-Volt-Bordnetzsystem von Audi als neue Strategie-Linie.

Der neue Volvo XC90 wird in Kürze der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Nissan Micra 1,2 Seit knapp einem Jahr ist der neue Nissan Micra am Markt – und überrascht immer wieder aufs Neue

Der kleine Japaner mit dem großen Herz

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Der Micra ist ab 9.790 Euro zu haben, in der 98 PS-Version bereits ab 14.780 Euro.

Porsche Macan S Diesel Stuttgart übernimmt das Kompakt-SUV-Segment mit Eifer und Vorsatz

Cayman-Feeling im SUV Segment? Das geht!

Wien. Zunächst weiß man ja: Eben-so wie der Cayenne auf einer Kon-zernbasis aufbaut (VW Touareg), hat auch der kleine – und reichlich spät auftauchende – Macan Vet-tern im Konzern. Diesfalls wird als direkte Verwandtschaft der Audi Q5 genannt. Was ja auch durchaus Sinn macht, puncto Größe, Premi-umanspruch und Motorisierung.

Allerdings genießt dieser nicht unumstrittenes Wohlwollen unter Auskennern, oder speziell jenen, die ihn sich gekauft haben. Dabei geht es keineswegs um Qualitäts-dinge oder Luxus-Sachen. Das passt alles. Am SUV-Wesen des Q5 wird allerdings stets gemeckert. Der Kofferraum ist zu klein, der Platz auf den Hintersitzen zu eng und speziell wenn man vor dem Ding steht, das ja äußerlich doch ein ziemliches Ungetüm darstellt (nix gegen den Q7 freilich …), wun-dert man sich, wo all das feudale Platzangebot, das der Audi da auf den ersten Blick verspricht, im In-neren letztlich hingekommen ist. Das hat Volvo mit einem ungefähr gleich großen (und noch dazu bil-ligeren) XC60 schon besser gelöst.

Porsche vermag genau derlei Mankos famos auszugleichen. Schließlich kann man einige der genannten Mängel durch den Nimbus ‚Sportwagen‘ in gewisser Weise ausgleichen. Mit anderen Worten: Da werden beim Porsche-Käufer mit Sicherheit weniger Er-wartungshaltungen enttäuscht, als beim luxusorientierten aber-dann-doch-Pragmatiker, der Audi fährt.

Selbstzünder-Skills

Frecherweise leistet sich der Por-sche Macan zur gelebten Sportlich-keit auch noch die Ungehörlichkeit,

tatsächlich mehr Platz als der Q5 anzubieten, gefühlt jedenfalls und zumindest beim Laderaum – fragen Sie uns nicht, wie die das gemacht haben. Vielleicht die etwas bau-chigere Heckklappe? Intelligentere Rücksitz-Situation? Oder alles nur eine optische Täuschung?

Egal. Schließlich ist der Porsche Macan ein Porsche. Und damit kommen wir zu Wichtigerem als schnödem Kofferraumvolumen: der Leistung. Insofern ist es ja letztlich kein Kunststück, einen Turbo-Ma-can mit ordentlich Leis-tung aufzu-blasen und dadurch zumindest auf jeder Geraden kompromissloses Supersportler-Feeling zu erkau-fen. Auch der Macan S, mit 340 PS aus acht Zylindern alles andere als schwach auf der Brust (wir kennen

das Aggregat aus dem Cayenne), gibt sich schon auf dem Datenblatt sportlich, da bleibt kein Zweifel übrig. Stellen wir uns also der He-rausforderung des Selbstzünders, der, wie wir ebenfalls aus der Cayenne-Geschichte wissen, das bei Weitem am meisten verkaufte Macan-Modell werden wird – da fährt die Eisenbahn drüber.

Auch den Dreiliter-TDI kennen wir von Audi. Hier wie dort füh-len sich seine 258 PS an wie weit-aus mehr. Der Punch von unten entschädigt für hörbares Gena-gel, verblüffend an diesem Motor ist immer wieder, dass er auch obenraus noch fein und ganz und gar nicht selbstzünderlike zu or-geln ist. Insofern macht diese Maschine sowohl in der Stadt, an

der Kreuzung wie auch auf der Autobahn Spaß. Und schafft es im Verbund mit einem tollen Package, Sportwagenfeeling in die Kompakt-SUV-Welt zu importieren.

Maßanzug

Mit Package meinen wir hier üb-rigens: Wie sich das Auto um einen schmiegt, wenn man es besteigt. Manche würden beengt sagen, an-dere lieben es, von Porsches um-schlungen zu werden. Das Fahr-werk passt ebenfalls, nicht zu streng, nicht zu weich. Und wen der Hafer sticht und die Family aussteigt, der kann man sich auch ein paar Kurverln geben, als säße man im knackigen Cayman.

www.porsche.at

GREGOR JOSEL

Porsche gelingt es, seine Konzernbasis vollendet Richtung Sportwagenfeeling zu modifizieren.

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Der Porsche Macan S Diesel kostet in der Ausführung mit 20 Zoll-Rädern ab 69.544 Euro.

Berlin. Die deutsche Automobilin-dustrie hat in den vergangenen Jahren laut einer aktuellen Aus-sendung des VDA (Verband der Automobilindustrie) nicht nur den Kraftstoffverbrauch und damit die CO

2-Emissionen ihrer neu zu-

gelassenen Pkw kräftig reduziert, sondern in noch größerem Maße die Emissionen der „klassischen“ Schadstoffe – seit Einführung der Euro-Abgasgesetzgebung um durchschnittlich 95 Prozent. Be-sonders stark wurden dabei die Stickoxid- und Partikelemissionen des Diesel reduziert: 80 Prozent NOX-Reduktion und 50 Prozent Partikelreduktion beim Lkw allein in Euro VI gegenüber der Euro-V-Norm. Beim Pkw wurde die Parti-kelreduktion um 80 Prozent bereits mit der Euro-5-Norm umgesetzt. Mit Euro 6 werden nun vor allem die NOX-Emissionen nochmals um 56 Prozent reduziert. Die Fein-staubbelastung in Deutschland ging in der Folge seit 1995 um 40 Prozent zurück. Kein Wunder: Ein modernes Diesel-Fahrzeug, das die Euro VI-Norm (Lkw) bzw. die Euro-6-Norm (Pkw) erfüllt, erreicht im

realen Betrieb eine faktische Null-Emission. Die Partikelemissionen des Ottomotors sind bereits auf diesem Niedrig-Niveau.

Trend hält weiter an

Auch die Stickoxid-(NOx)-Emis-sionen der Fahrzeuge wurden mit den zunehmenden Euro-Abgasstu-fen laut VDA immer weiter redu-ziert. Wenn es an sehr verkehrs-intensiven urbanen Messstellen dennoch zu Überschreitungen der zulässigen Luftbelastung kommt, hänge dies laut dem Verband mit dem Eintrag aus der Umgebung sowie mit Emissionen von älteren Fahrzeugen zusammen; im Zuge der Bestandserneuerung würden diese Emissionen aber weiter zu-rückgehen. Durch die starke Re-duktion von NOx-Emissionen im Straßenverkehr treten dafür an-dere Quellen immer mehr in den Vordergrund.

Betrachtet man die gesamten Stickoxid-Emissionen des Straßen-verkehrs, so haben Personen- und Güterverkehr laut VDA gemeinsam dazu geführt, dass diese Emissi-

onen in den letzten 20 Jahren um zwei Drittel reduziert wurden. Dieser Trend hält an. Aufgrund der äußerst sauberen Euro-6-Die-selfahrzeuge erwartet das renom-mierte Ifeu-Institut in den nächs-ten zehn Jahren eine weitere Hal-bierung der NOx-Emissionen.

Das unabhängige AVISO-Institut hat auf Basis hochwertiger Luft-qualitätsmodelle errechnet, dass bei einer vollständigen Durch-

dringung des Fahrzeugbestands mit Euro-6-Fahrzeugen die an-spruchsvollen NO2-Grenzwerte auch an den extremsten Hotspots fast immer eingehalten werden. Moderne Euro-6-Fahrzeuge sind also die technische Lösung für die verbleibende Luftqualitätshe-rausforderung. Nun komme es laut VDA vor allem auf eine schnelle Marktdurchdringung dieser sau-beren Fahrzeuge an. www.vda.de

automotivebusiness – 59INNOVATION & UMWELTFreitag, 29. August 2014

ACStyria Steirische Umweltsystemwissenschafter wollen den Einsatz von Recylingkunststoff vorantreiben

Autobau: Anteil recycelter Kunststoffe soll steigen

Graz. Stoßstange, Zierleiste, Cock-pit und Co – immer öfter kommen in der Automobilfertigung auch Kunststoffe zum Einsatz, Recy-cling-Material hingegen kaum. Dabei könnte es sowohl bei der Herstellung die Umwelt schonen als auch am Ende des Gebrauchs-zyklus wertvolle Rohstoffe liefern. Eine Dissertation an der Uni Graz soll nun Möglichkeiten aufzeigen, wie die Verwendung wiederver-werteter Kunststoffe in der Fahr-zeugindustrie erhöht, und damit die Kreislaufwirtschaft angeregt werden kann.

Medaille mit zwei Seiten

„Kunststoffe im Automobilsektor sind ein hoch kontroverses The-ma“, weist David Schönmayr von der Forschungsschwerpunktgrup-pe „Umwelt und Globaler Wan-del“ an der Universität Graz auf die zwei Seiten der Medaille hin. „Einerseits ermöglicht die Leicht-bauweise eine Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Anderer-seits verursacht die Produktion signifikante Treibhausgasemissi-onen, schädigt die Umwelt durch die Erdölgewinnung und steigert zudem die Abhängigkeit von poli-tisch instabilen Ländern.“

Technologie schon vorhanden

Ziel von Schönmayr ist es, in der Dissertation gemeinsam mit ande-ren Umweltsystemwissenschaft-lern und dem Steirischen Auto-cluster AC Styria anwendbare und effiziente Lösungen für die Auto-motivindustrie sowie die Recyc-ling- und Kunststoffwirtschaft zu entwickeln und die Nachhaltigkeit zu steigern. Schönmayr: „Die Tech-

nologie dazu ist bereits vorhanden und wird den hohen Anforderun-gen und Sicherheitsansprüchen in der Automobilbranche gerecht.“

Kunststoff-Anteil steigt

„Designer und Ingenieure haben heute schon in der Frühphase der Fahrzeugentwicklung das Ende des Fahrzeugs im Blick – vor allem, wenn es um die Wiederaufberei-tung und Verwertung von Metallen geht“, so Schönmayr weiter. Laut seiner Erhebung bei Autoherstel-lern seien im Jahr 2012 jedoch auch

an die 16 %$ des Leergewichts der Fahrzeuge auf Kunststoffe zurück-zuführen. „Bis 2020 rechnet man mit mehr als 20 Prozent“, schil-derte Schönmayr im Gespräch mit der APA. Die vielen eingesetzten unterschiedlichen Kunststoffe er-schweren den Recyclingprozess. „Die wenigsten Kunststoffteile im Auto sind aus homogenem, leicht recycelbaren Material, meist sind sie beschichtet, faserverstärkt oder bestehen aus unterschiedlichen Kunststoffsorten.“

Dennoch führe kein Weg da-ran vorbei, die wachsende Menge

an Kunststoffen in Autos stärker als bisher wiederaufzubereiten, denn ab 2015 schreibt die EU-Richtlinie zur umweltverträg-lichen Entsorgung von Altfahr-zeugen vor, dass ein Großteil (95 Prozent des Gewichts) des Autos aus wiederverwertbaren Stoffen bestehen muss: „Die eingesetzten Kunststoffe müssen recyclier-barer werden und die recycelten Materialien wieder in Serien- fahrzeugen zur Anwendung kom-men“, meint Schönmayr.

www.acstyria.at www.uni-graz.at

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Der Gebrauchszyklus der wertvollen Rohstoffe soll damit langfristig deutlich verlängert werden.

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Schon jetzt sind rund 16 Prozent des Gesamtgewichts von Autos auf Kunststoffe zurückzuführen – Tendenz weiter steigend.

Bosch baut Produktion in Neunkirchen aus

Neunkirchen. Anspruchsvolle Emissionsnormen beflügeln weltweit das Geschäft der Bosch Emission Systems GmbH & Co. KG (BESG). „Bis 2020 wird sich das Marktvolumen bei Nutzfahrzeugen weltweit verdoppeln“, prognostiziert Markus Heyn, Vorsitzender des Bereichsvorstands Diesel Sys-tems bei Bosch.

Um die rasant steigende Nachfrage zu befriedigen, nimmt die BESG nun neue Pro-duktionsanlagen im saarlän-dischen Neunkirchen in Betrieb. Die bisherigen Fertigungshallen stießen mit 3.500 Quadratme-tern Fläche schon seit geraumer Zeit an ihre Grenzen; nun ste-hen fast 15 000 Quadratmeter bereit. www.bosch.com

Wasserstoff-Autos als große Zukunftshoffnung

Wien. Der südkoreanische Au-tobauer Hyundai setzt seinen Forschungsschwerpunkt bei Antriebstechnik ganz auf Was-serstoff. „Von der Technologie her sind Wasserstoff-Autos heute schon massentauglich“, meint Roland Punzengruber, Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH. „Natürlich müssen wir aber erst in ein Volumen kommen, dass auch die Preise für diese Technologie sinken.“

Als Beispiel dafür nannte Punzengruber den Hyundai ix35 FCEV, das erste Wasser-stoff-Fahrzeug in Serienpro-duktion, von dem in Österreich bislang nur ein Modell (das einzige Wasserstoff-Fahrzeug überhaupt) angemeldet ist und der zum Preis von 1.816 Euro im Monat gemietet werden kann.

Der vom „HyFive“-Förderpro-gramm der EU gestützte Preis sei immer noch „sehr viel Geld“, räumt Punzengruber ein. „Das Fahrzeug ist heute nicht für die breite Masse gedacht, sondern für die Innovatoren, und soll dann in weiterer Folge von den Early Adopters übernommen werden und erst danach in die breite Masse gehen, wenn eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung steht.“

Spätestens 2017, wenn Hyun-dai die 5. Generation seiner Wasserstoff-Autos auf den Markt bringt, soll dann die Nachfrage spürbar steigen. www.hyundai.at

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In der Fertigung setzt Bosch Emissi-on Systems auf moderne Technik.

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Hyundai ist stolz auf sein Wasser-stoff-Serienmodell ix35 FCEV.

Verband der Automobilindustrie (VDA) Aktuelle Aussendung: deutlicher Emissionsrückgang bei deutschen Autos

Deutsche Neuwagen werden immer grüner

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Neben den CO2-Emissionen gehen auch Stickoxid- und Partikelemissionen zurück.

60 – automotivebusiness RUND UMS AUTO Freitag, 29. August 2014

Sixt & Hertz Für die beiden Autovermieter laufen die globalen Geschäfte derzeit völlig unterschiedlich

Erholung kommt für Sixt gerade zur rechten Zeit

Pullach/Washington. Autovermie-ter hatten es zuletzt nicht leicht. Während mit car2go und weiteren Mobilitätsoffensiven vonseiten der Hersteller neue Konkurrenz erwächst, ließ die wirtschaftliche Entwicklung zu wünschen übrig. Die Erholung in Europa hat in Kombination mit der Expansion in den USA bei Autovermieter Sixt zuletzt dennoch für einen Gewinn-sprung gesorgt. Im ersten Halbjahr kletterte der Gewinn vor Steuern (EBT) um 16,7 Prozent auf 67,5 Mio. Euro, wie das Unternehmen aus Pullach bei München mitteilte.

Prognose für 2014 bestätigt

Der operative Konzernumsatz, also die Erlöse ohne den Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, zog laut eigenen Angaben um 8,5 Prozent auf 760,2 Mio. Euro an. Die Erlöse aus dem Kerngeschäft Autovermietung legten um fast zehn Prozent zu; Motor war hier erneut das Auslandsgeschäft, aber auch in Deutschland liefen die Ge-schäfte besser. Für 2014 bekräf-

tigte Sixt die Prognose, wonach der operative Umsatz von zuletzt 1,51 Mrd. Euro leicht wachsen und der Vorsteuergewinn bei rund 137 Mio. Euro stagnieren bis leicht steigen soll. Die bessere wirtschaftliche Lage in Westeuropa und den USA sorge für höhere Nachfrage bei

Autovermietung und Leasing; die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten stellten jedoch ein wachsendes Risiko für die interna-tionale Reisetätigkeit dar, hieß es.

Operative Probleme bei Hertz

Weniger gut laufen die Geschäfte hingegen für den US-Autovermie-ter Hertz, der vergangene Woche seine Gewinnziele für das laufen-de Jahr kappte. Grund seien ver-schiedene operative Probleme und Kosten für die Bilanzkorrektur der vergangenen drei Jahre, teilte der Konzern mit. Deshalb würden die Geschäftszahlen 2014 „deutlich un-ter Plan“ liegen.

Bisher hatte Hertz einen Gewinn von 1,70 bis 2,00 Dollar (1,27 bis 1,50 Euro) pro Aktie angepeilt und einen Umsatz von 11,4 bis 11,7 Milliarden US-Dollar (8,54 Mrd. bis 8,76 Mrd. Euro). Im Juni hatte das Unternehmen bereits angekün-

digt, dass interne Prüfer Fehler im Geschäftsbericht 2011 festgestellt hätten; deshalb müssten auch die Berichte für 2012 und 2013 ange-passt werden. Nun musste Hertz auch dem Rückruf zahlreicher Autos Tribut zollen, da dadurch die Autoflotte in den USA nur be-grenzt zur Verfügung stand. Zudem spürte der Konzern eine geringere Nachfrage nach Sonderzubehör.

Im zweiten Quartal stieg der US-Umsatz bei der Autovermietung um 4 Prozent. Die Probleme mit der Buchhaltung treffen Hertz just zu dem Zeitpunkt, zu dem die Branche dank der anziehenden US-Wirt-schaft eigentlich von mehr Nach-frage bei Privat- und Geschäftsrei-sen profitiert. Im internationalen Geschäft lief es dagegen besser, hier gab es ein Umsatzplus von 7 Prozent, da vor allem Europa und Neuseeland für Schwung sorgten.

www.sixt.de www.hertz.com

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Sixt konnte im ersten Halbjahr deutlich zulegen, Hertz kämpft mit vielen Unwägbarkeiten.

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Während die Geschäfte des deutschen Autovermieters Sixt derzeit hervorragend laufen und der Gewinn im ersten Halbjahr stieg …

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… musste der US-Autovermieter Hertz seine Gewinnziele fürs laufende Jahr kappen.

Verbesserung des Fahr- und Lenkverhaltens

Frankfurt. Die Endkundennach-frage nach besserer Leistungs-fähigkeit und verbessertem Fahrverhalten von Kraftfahr-zeugen drängt die Automo-bilhersteller in Europa und den Vereinigten Staaten dazu, Produkte herzustellen, die nicht nur zuverlässig, sondern auch langlebig sind.

Als Ergebnis dessen ist laut einer aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung Frost & Sullivan zu erwarten, dass Antriebswellensysteme hinsichtlich Fahrverhalten und Sicherheit weiterentwickelt und verbessert werden; auch Faktoren wie Gewichtsredu-zierung und Kraftstoffeffizienz werden hierbei eine wichtige Rolle spielen.

„Die großen globalen Auto-bauer, unter anderem Audi, BMW und Daimler, werden Restrukturierungs- und An-triebswellenunterbrechungs-strategien einführen, um dieser Herausforderung ent-gegenzuwirken“, sagt Vikram Chandrasekar, Frost & Sullivan Automotive and Transportation Research-Analyst. „Partner-schaften mit Zulieferern einzu-gehen, wird für die Hersteller unverzichtbar, um die Größe der Antriebswellenkomponen-ten optimieren zu können, die auf unterschiedlichen Kunden-ansprüchen bzw. Kundenpro-filen basieren, und um kosten-wirksam zu sein und Effizienz-vorteile zu erlangen.“

www.frost.com

Wenn die Walzerstadt zur Motorstadt wird

Wien. Am vergangenen Wo-chenende war Wien zum mitt-lerweile bereits zwölften Mal Schauplatz der Vienna Classic Days. Dabei durften rund 30.000 Zuschauer bei der Old-timerveranstaltung in mehr als 100 Jahre Automobilgeschichte eintauchen und ihre Lieblings-exponate während einer Parade über die gesperrte Ringstraße bewundern. Zu sehen waren 280 Fahrzeuge von Teilneh-mern aus acht Ländern, darun-ter auch Modelle der Baujahre 1905 bis 1907. Ein Highlight für die Teilnehmer war auch das Rahmenprogramm: Das Rathaus diente als Fahrerlager und Boxenstraße, es gab Fahr-zeugpräsentationen, eine Nos-talgiemeile, eine Motorshow und vieles mehr. www.viennaclassicdays.com

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Auch BMW wird seine Antriebs-wellensysteme weiter verbessern.

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Insgesamt waren bei dem Treffen mehr als 280 Fahrzeuge zu sehen.

Wien. Bislang fokussierte die In-ternet-Plattform Autogott.at aus-schließlich auf das Segment von Neuwagen. Gemeinsam mit rund 120 Markenhändlern wurden neue Fahrzeuge aller 33 gängigen Auto-marken online mit durchschnitt-lich 17 Prozent Rabatt vermittelt.

„Aufgrund der starken Nachfrage überlegen wir derzeit aber auch den Einstieg in das Segment der sogenannten Jungwagen, sagt Stefan Mladek, Geschäftsführer von Autogott.at. „Wir starten ab so-fort mit einem Testlauf.“ Als Jung-wagen werden Pkw bezeichnet, die

rund zwölf bis 18 Monate alt und maximal 25.000 Kilometer gefahren sind – oft sind es etwa ehemalige „Direktionsfahrzeuge“. In den ers-ten Wochen werden exklusiv rund 100 Fahrzeuge der Marke Opel auf der Plattform angeboten; Mladek: „Die Preise für diese Jungwagen

bewegen sich bis zu minus 45 Pro-zent Rabatt vom Neupreis und sind ausgesuchte Schnäppchen. Läuft der Test erfolgreich, werden wir unser Angebot mit dem Segment Jungwagen erweitern.“

Reihung nach Rabatthöhe

Anders als bei den Neuwagen, die vom User nach Marke, Preis, etc. selektiert werden können, sind die Jungwagen ausschließlich nach der Rabatthöhe gereiht. Die aktuell günstigsten Jungwagen-Angebote sind etwa eine Opel As-tra-Limousine mit 48 Prozent Ra-batt um 13.390 Euro oder ein Cor-sa mit 43 Prozent Rabatt um 9.470 Euro. Für die angebotenen Modelle können auch Leasing-Angebote der Denzel Bank genutzt werden. Beim Leasingrechner können die monat-liche Rate, die Anzahlung und die Laufzeit frei gewählt werden; der Restwert errechnet sich aus den Wunschdaten automatisch. Inner-halb von 24 Stunden meldet sich dann ein Mitarbeiter der Bankhaus Denzel AG und bespricht letzte Details. www.autogott.at

Autogott.at Die digitale Neuwagenplattform erweitert ihr Angebot ab sofort – erstmal testweise – um Jungwagen

Geschäftsmodell bekommt zweite Schiene

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Verläuft der Testlauf erfolgreich, möchte Autogott.at in Zukunft Jungwagen fix in sein Angebots-Portfolio aufnehmen.