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MAGAZIN FÜR LEBENSASPEKTE UND GLAUBEN 0216

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  • MAGAZIN FÜR LEBENSASPEKTEUND GLAUBEN 0216

  • 2

    4 Das Jubiläumsjahr – ein Fazit Daniel Zindel

    6 Wie beginnt ein grosses Werk? Rebekka Bieri

    8 100 Jahre – Rückblick auf das Jubiläumsjahr

    10 Jubiläumsgottesdienst Daniel Zindel

    12 Vernissage Ausstellung Peter Dörflinger, Ricardo Ardüser

    16 Buchvernissage Martin Jäger, Reto Weiss, Daniel Zindel, Martin Lengwiler

    20 Jubiläumsakt Peter Lang, Christian Rathgeb, Charly Diethelm, Bruno Müller, Daniel Zindel

    26 Jubiläumsfest

    28 Hotel Paladina Mario Mosimann

    30 Agenda/Interna/ Impressum

    Inhalt

  • 3

    «Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten…»

    Als Mitarbeiter der Stiftung Gott hilft habe ich die Ehre der «Generation Jubiläum» an-zugehören. In diesem Jahr konnte ich somit an verschiedenen Feierlichkeiten teilnehmen und meinen Beitrag zu der einen oder ande-ren Festivität leisten. Auch wenn ich die Stiftung Gott hilft nicht gegründet habe – dafür bin ich ein paar Jahre zu jung – so hat es mich doch mit Stolz erfüllt, Gäste und Interessierte am Pädagogischen Fachtag, in der Ausstellung, bei der Buchvernissage, am offiziellen Anlass und am Jubiläumsfest will-kommen zu heissen. Am letztgenannten durften wir auf dem Areal in Zizers über 5000 Menschen begrüssen. Es war mir eine Ehre all diesen Leuten die Stiftung Gott hilft im hier und jetzt zu präsentieren.

    Plant man ein 100-Jahr-Jubiläum kommt man unweigerlich mit der Geschichte in Be-rührung. Und diese hat auch unerfreuliches ans Tageslicht gefördert. Mir wurde bewusst wie viel traurige und verletzende Geschich-ten und Schicksale die Stiftung Gott hilft als Institution in der Vergangenheit «produ-ziert» hat. Nun, was mache ich heute mit diesem Umstand. Mit der Tatsache, dass vieles mit bestem Wissen und Gewissen ge-macht wurde, einiges aber nie hätte passie-ren dürfen. Wie jubiliere ich vor dem Hinter-grund, dass es Ankläger, Richter und Henker gibt – meist in Personalunion – die nur das Schlechte sehen wollen und kein Auge für das Gute haben.

    Wie es in einem deutschen Schlager so schön heisst: «Wir lassen uns das feiern nicht verbieten». Und genau das mache ich! Ich erlaube mir 100 Jahre soziales Engage-ment zu feiern. Dabei auf eine Institution Stolz zu sein, die viel Gutes bewegt hat und weiterhin bewegen wird. Ich erlaube mir das

    Gelungene zu betonen und das Positive die-ser wichtigen Arbeit hervor zu heben. Ich erlaube mir fröhlich zu bleiben, auch wenn es traurige Seiten gibt. Und ich erlaube mir weiterhin der Überzeugung zu sein: Gott hilft.

    Ich erlaube mir dies aber auch, weil ich sehe, wie seitens der Stiftung weiter an der Aufar-beitung der eigenen Geschichte gearbeitet wird. Weil ich Prozesse der Vergebung und Versöhnung erlebe, zwischen der Stiftung – in Persona der aktuellen Stiftungsleitung - und ehemailgen Heimkindern. Ich sehe aber auch, wie sie als «Winkelried», bei der Aufarbeitung der Bündner (und Schweizer) Heimgeschichte, voraus geht und dabei die eine oder andere Lanze einsteckt.

    Das alles sehe ich. Und ich freue mich. Denn ich bin überzeugt: Das ist ein guter Anfang!

    Philip Keller, Kommunikation, Stiftung Gott hilft

    Titelbild: Ausstellung im Schopf

    links: Zizerser Heimkinder ca. um 1930

    EDITORIAL

  • 4 DIE STIFTUNGSLEITUNG BERICHTET

    In all diesen Veranstaltungen, welche in die-ser Ausgabe des «lebendig» portraitiert werden, kam die Geschichte und Gegenwart der Stiftung Gott hilft mit all ihren Farben und Facetten eindrücklich zum Tragen. Auch viele Leserinnen und Leser von «lebendig» haben uns mit ihrem Besuch beehrt. Die Fi-nanzierung dieses Jubiläumsjahrs erfolgte über Eintritte und Sponsoring, Beiträge aus dem Diakoniefonds der Mitarbeitenden, Bei-träge der einzelnen Betriebe, Spenden. Ohne das grosses, ehrenamtliches Engage-ment der Mitarbeitenden und des Freundes-kreises wären diese Events nicht möglich gewesen. Allen Beteiligen danke ich an die-ser Stelle herzlich!

    GHU (God helps Uganda) wird ausgebaut

    Vor den Sommerferien lud der Stiftungsrat das Komitee von God helps Uganda zu einer gemeinsamen Sitzung ein. Dabei zeichnete sich eine grosse Übereinstimmung ab, dass in den nächsten Jahren die sozialpädagogi-sche Arbeit in Uganda weitergeführt, ja aus-gebaut werden soll. Zurzeit wird folgende Idee verfolgt: Wir wollen verstärkt in die Be-rufsausbildung investieren. Das schweizeri-sche Modell der Berufslehre (Lehrstelle, Ge-werbeschule und überbetriebliche Kurse) wird zuerst in kleinem Rahmen für unsere eigenen Jugendlichen (und darüber hinaus) für einige Berufe eingeführt. Die berufliche Ausbildung, erfolgt mit Blockkursen und wird durch eine Jüngerschaftsschule ergänzt. So können neben den fachlichen auch geistliche und persönliche Kompetenzen gefördert werden. Nächstes Jahr startet ein Pilotpro-jekt. Es wird in unmittelbarer Nähe zu den drei sozialpädagogischen Wohngruppen in Lira durchgeführt. Es trägt den Namen: TTI (Technical Training Institute). Der definitive Entscheid darüber wird nach der Sitzung des einheimischen Board of Trustees (No-vember 2016) im Stiftungsrat gefällt. Die jetzigen Feldleiter Urs und Ursula Klauser werden 2018 pensioniert. Ihre Nachfolge wird Anfang nächstes Jahr angegangen.

    Ein Jubiläumsjahr geht seinem Ende zu. Fazit: eindrucksvolle Rückblicke voll Stolz, Dankbar-keit, Selbstreflexion und Kritik. Die verschiedenen Pro-jekte und Events bildeten ein eindrucksvolles, sich er-gänzendes Ganzes. Gottes 100-jähriger Segen in der Vergangenheit ermutigt uns, auch in Zukunft unser Bestes zu geben.

    Neuer Stiftungsrat

    In seiner letzten Sitzung vom 21. September wählte der Stiftungsrat Josias Burger, Trim-mis, in den Stiftungsrat. Josias Burger ist Theologe und arbeitet als Gemeindepfarrer in Trimmis. Von seinem Fachgebiet her wird er sich insbesondere für die geistlich-theolo-gischen Angebote der Stiftung engagieren.

    Stellenwechsel im Bereich Kommunikation

    Philip Keller zieht es nach fünfjähriger Tätig-keit als Beauftragter für Kommunikation in eine neue berufliche Herausforderung. Er hat mitgeholfen, das neue Corporate Design der Stiftung auf der Website und im Printbe-reich umzusetzen, konzipierte dieses «Mit-einander» und organisierte Events der Stif-tung, die er mit seinen Intermezzos selbst mitprägte. Die Stiftungsleitung wählte Frau Pradeepa Anton als neue Beauftragte für Kommunikation (60%). Die in Deutschland aufgewachsene Marketingfachfrau hat zu-letzt an der Schweizerischen Schule für Touristik und Hotellerie (SSTH) in Passugg gearbeitet. Die Übergabe erfolgt Ende Okto-ber.

    Das Jubiläumsjahr – ein Fazit

    Daniel Zindel, Gesamtleiter, Theologischer Leiter Stiftung Gott hilft

  • 5 DAS JUBILÄUMSJAHR – EIN FAZIT

    Ausstellung: «Und wenn es scheinbar nicht mehr weiter-geht»

    Wegen des grossen Interesses wird die Aus-stellung bis Ende November verlängert. Teile der Ausstellung werden im Erdgeschoss des Schopfs, der auch in Zukunft für verschie-dene Events genutzt werden kann, perma-nent installiert und bleiben somit der Öffent-lichkeit erhalten.

    Pädagogische Angebote

    Das Flüchtlingswohnen in Felsberg feiert seinen 1. Geburtstag. Der Grosse Rat hat in der Augustsession ein Gesetz verabschie-det, das die Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen regelt. Aufgrund der Erstmalig-keit des Projekts im Kanton Graubünden ist vieles neu und erfordert von allen Beteiligten Flexibilität, Kreativität und auch Geduld. Die ersten Jugendlichen wechseln im Oktober in eine eigene Wohnung. Bei allen Herausfor-derungen freuen wir uns über die Entwick-lung des Projekts.

    Einführungstag neue Mitarbeitende

    14 neue Mitarbeitende wurden von der Stif-tungsleitung in das Leitbild der Stiftung, die Unternehmensstrategie und die Zielsetzun-gen der einzelnen Arbeitsbereiche einge-führt.

    Jubiläumsretraiten 2016 und Gottesdienst

    So wie wir im kleinen Kreis der Mitarbeiten-den und des Freundeskreises unser Jubilä-umsjahr vor und mit Gott angefangen haben, beschliessen wir es mit den Retraiten der Mitarbeitenden. «Beherzt – wachsam behü-te dein Herz, denn daraus quillt das Leben» (Sprüche 4.,20- 27). So lautet das Motto das uns im nächsten Jahr begleiten wird. Zu-sammen mit der evangelischen Kirchgemein-de Zizers feiern wir am Sonntag, 11. Dezem-ber 2016 unter der Mitwirkung des Gott hilft-Chors einen Gottesdienst zum Ausklang des Jubiläumsjahrs in der evangelischen Kir-che in Zizers.

    Trommelworkshop mit God helps Uganda

  • 6

    Trauen Sie der Frage «wie geht‘s Dir denn?» zu, dass sie Ihr Leben auf den Kopf stellt?

    Wie beginnt ein grosses Werk?

    Nehemia, ein Nachfahre verschleppter Ju-den aus Jerusalem, hatte vor rund 2500 Jahren einen hohen Regierungsposten am persischen Königshof inne. Mit der Übernah-me von Jerusalem durch die Babylonier wur-den Städte und Tempelanlagen zerstört, um jeglichen Widerstand im Keim zu ersticken. Jahrzehnte später folgen die Babylonier mit einer ganz anderen Machtpolitik: Frieden und Stabilität durch staatlich finanzierten Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur zur Förderung kultureller und religiöser Ei-genheiten im riesigen Vielvölkerstaat.

    Als jüdische Boten aus Jerusalem dem Nehemia begegnen, will er wissen, wie es mit dem subventionierten Wiederaufbau vor-wärts geht. Leider verschwand schon da-mals das Geld in der Korruption:

    Ich (Nehemia) fragte sie: «Wie geht es den Juden, die aus der Verbannung heimgekehrt sind, und wie steht es um Jerusalem?» Sie berichteten: «Die Zurückgekehrten leiden bittere Not. Man beschimpft sie. Von der Stadtmauer Jerusalems sind nur noch Trüm-mer übrig, die Tore liegen in Schutt und Asche.» Als ich das hörte, setzte ich mich hin und weinte. Ich trauerte tagelang, faste-te und betete. (Nehemia 1, 2-4)

    Als Hotelière begegne ich täglich der Frage «wie geht es Dir?» Diese Frage wird unter-schiedlich gestellt. Ist es Ihnen auch schon so ergangen, dass Sie zu einer Antwort an-setzten und merkten, dass das Gegenüber sich innerlich schon abgewendet hat? Bin ich selber bereit, mich auf eine längere oder unbequeme Antwort einzulassen?

    Nehemia jedoch hört aufmerksam hin. Die Antwort der Boten löst Traurigkeit und Be-troffenheit beim ihm aus. Ich kann mir nicht vornehmen, «jetzt will ich betroffen sein». Aber ich kann mich dafür öffnen, dass Be-troffenheit entsteht. Etwa indem ich mich dem Anderen ganz zuwende. Die Betroffen-heit Nehemias führt ihn in eine neue, lebens-verändernde Aufgabe.

    Auch die Stiftung Gott hilft entstand aus Betroffenheit. Babette Rupflin musste die Frage: « wie geht es Dir?» gar nicht erst stellen. Die Not ist offenkundig. «In einem düsteren Hauseingang in Chur entdeckte die Heilsarmeeoffizierin Babette Rupflin eines Abends während des Ersten Weltkrieges ein kleines Mädchen und seine Mutter. Die ver-zweifelte Mutter wollte sich und dem Kind das Leben nehmen. Babette versuchte zu helfen, indem sie das Mädchen vorüberge-hend bei sich aufnahm.»

    Die Frage «wie geht es Dir» hat eine unglaubliche

    Potenz. Sie ist nicht harmlos. Jeder von uns mag

    überlegen, was ich eigentlich mit dieser Frage be-

    zwecke. Bleibt die Frage ausserhalb von mir stehen

    oder erreicht sie mein Inneres? Bin ich offen, was mit

    mir geschehen wird? Welche Rolle spielt das Nachfra-

    gen in meinem Leben?

    Nehemia trauerte, fastete und betete darauf tagelang. Eine Vision wächst in ihm. Er möchte den Juden in Jerusalem helfen und die Mauer Jerusalems aufbauen. Ein grosses Projekt. Zu gross für ihn allein. Es folgen drei wichtige Schritte: Er betet (ein ausserge-wöhnliches Gebet, das lohnt, es mehrfach zu lesen), er hat eine Vision und er verbirgt seine Betroffenheit nicht.

    Dass der König auf seine Traurigkeit auf-merksam wird, ist ein Geschenk Gottes. Es ist allerdings an Nehemia, aufmerksam für den guten Moment mit seinen verborgenen Möglichkeiten zu sein und aufrichtig davon zu erzählen, was ihn bewegt. Ob sich daraus etwas entwickelt, hat er nicht in der Hand.

    Auf die Frage des Königs «Hast Du einen Plan? Kannst Du mir davon erzählen?» braucht Nehemia keine Bedenkzeit. Wäh-rend des Wartens und Hörens, ob Gottes einen Impuls schenkt, hat er sich einen kom-pletten Businessplan für den Wiederaufbau der Jerusalemer Stadtmauer zurechtgelegt. In der Frage des Königs sieht er den Impuls Gottes und kann sofort aufzählen, was er alles benötigt. Für Nehemia war dies eine «Gott hilft»-Erfahrung.

    Warten können und sich dennoch vorberei-ten. Beten und die eigenen Fähigkeiten ein-setzen. So beginnt ein grosses Werk. Und doch: Schon im Beginn wird auch von sich formierendem Widerstand berichtet. Auch das gehört dazu. Nur weil Gott ein Werk vorbereitet hat, werden wir nicht zwingend leichtfüssig zum Ziel gleiten können.

    Ich wünsche auch Ihnen, dass durch ein sorgfältiges Hinhören Betroffenheit entste-hen kann. Ich wünsche Ihnen den Mut zum wartenden Gebet und vorbereitenden Pla-nen, aber auch das Gelingen, die Möglichkei-ten zu erkennen, die in einem bestimmten Moment liegen. So wird Ihr Werk wachsen und blühen. Vielleicht ausgehend von der einfachen Fragen «wie geht’s Dir denn?»

    Rebekka Bieri, Stiftungsrätin Gott hilft und Co-Zentrumsleiterin Casa Moscia

    DIE BIBLISCHE SPUR

  • 7 WIE BEGINNT EIN GROSSES WERK?

    oben: Emil und Babette Rupflin, Felsberg ca. 1920

    unten: Diakonisse mit Kleinkind,Felsberg ca. 1920

  • 8

    Rückblick

    100 JAHRE STIFTUNG GOTT HILFT

    auf das Jubiläumsjahr

    100 Jahre Stiftung Gott hilft

    Mittagstisch unter freiem Himmel, Felsberg ca. 1920

  • 9 RÜCKBLICK AUF DAS JUBILÄUMSJAHR

  • 10

    «Und Elija, der Tischbiter aus Tischbe in Gilead, sprach zu Achab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich diene: In diesen Jahren wird kein Tau fallen und kein Regen, es sei denn auf meinen Befehl!Das Wort des Herrn erging an ihn: Geh fort von hier und wende dich nach Osten. Halte dich verborgen am Bach Krit, der jenseits des Jordan fliesst. Und aus dem Bach kannst du trinken, und den Ra-ben habe ich geboten, dich dort zu versorgen. Und er ging und handelte nach dem Wort des Herrn. Er ging und blieb am Bach Krit, der jenseits des Jordan fliesst. Und die Raben brachten ihm am Morgen Brot und Fleisch und auch am Abend Brot und Fleisch, und aus dem Bach trank er» (1. Könige 17, 1-6).

    Jubiläumsgottesdienst

    Elia hat seinen Auftrag ausgeführt. Jetzt nimmt ihn Gott aus dem Rennen. Er muss sich verstecken. Er handelt nicht mehr. Er wartet. Jetzt ist sein Auftraggeber am Zug. «Den Raben habe ich geboten, dich dort zu versorgen.» Gott gibt nicht nur Aufträge, er versorgt seine Leute auch mit dem Notwen-digen. Es ist wie bei James Bond. Mit seiner Mission wird dem Agenten auch das nötige Equipment mitgegeben. Es gibt ein schönes Sprichwort auf Französisch: «Dieu donne, ce qui’l ordonne.» Was für ein fürsorglicher Auftraggeber, dass er die trägt, die er beauf-tragt. Der Claim unserer Stiftung lautet: «Sozial engagiert». Gerade diejenigen, die leidenschaftlich für etwas brennen, brau-chen diese Fürsorge, diese «Care» Gottes, besonders. Jeder von uns hier drin braucht Zeiten, wo er nicht mehr im Dienst ist, son-dern sich von Gott dienen lassen soll. Elia war da konsequent: «Und er ging und han-delte nach dem Wort des Herrn.»

    Was passiert, wenn uns Gott an den Bach Krit führt? Wir werden gestillt. «Wen da dürstet, der komme und trinke das Wasser des Lebens, umsonst» (Offenbarung 22,17). Ich merke für mich, dass in solchen Stillezei-ten ein wunderbarer Jochwechsel stattfin-det: «Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von

    mir. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. So werdet ihr Ruhe finden für euer Seelen.» Es findet eine Desidentifikati-on mit meinem Alltag und Beruf statt. Ich kann Lasten abgeben. Ich kann Gott die Endverantwortung überlassen. Sonst wäre mir wohl meine Führungsaufgabe zu schwer. Ihr alle braucht in euren Helferberufen sol-che Stillezeiten und Jochwechsel! Je kriti-scher die Zeiten, desto mehr Krit-Zeiten brauchen wir! Auch als Institution brauchen wir diesen Rhythmus von Aktivität und Stille, diesen Mix von Aufbruch, Innovation, Aktion einerseits, und von Tiefenwachstum, Kon-zentration nach innen andererseits. …

    Und dann machte Elia diese wunderbare Er-fahrung der täglichen Versorgung: «Und die Raben brachten ihm am Morgen Brot und Fleisch und am Abend Brot und Fleisch.» Modern ausgedrückt würden wir sagen: Die Spiritualität ist eine Ressource. Der Glaube an Christus ist für uns eine persönliche und institutionelle Ressource. Er ergänzt und korrigiert unser professionelles Können. Er gibt uns Hoffnung in unserem eigenen Un-vermögen. Und weil Gott lebt und liebt, gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Wir haben seine Hilfe nicht auf Vorrat. Sie ist nicht wie eine Konservenbüchse, die du einfach öffnen kannst. Aber sie wird uns täglich geschenkt. Am Morgen und am Abend.

    Wir wollen mit diesem Vertrauen als Stiftung Gott hilft ins nächste Jahrhundert gehen. Die Aufträge mögen sich ändern. Die Fertig-keiten und Kompetenzen, die es für deren Erledigung braucht, ebenfalls. Was bleibt? Dass der lebendige Gott, der uns in seinen Dienst ruft, uns mit all dem versorgt, was wir persönlich, fachlich, institutionell brauchen. Denn er bleibt sich und uns treu.

    Predigt von Daniel Zindel, gehalten anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes «100 Jahre Stiftung Gott hilft» in der reformierten Kirche Zizers (gekürzt)

    JUBILÄUMSGOTTESDIENST

  • 11

    1. Rolf Roider, Leiter Alterszentrum Serata2. Stiftungschor3. Mitglieder des Freundeskreises4. Stehapéro im Lärchensaal

    JUBILÄUMSGOTTESDIENST

    1

    2 3

    4

  • 12

    Vernissage Ausstellung

    Geschichte der «Korrektive» nachgezeichnet

    Ansprache von Peter Dörflinger,

    Leiter KESB Nordbünden

    (heute Leiter KESB Appenzell Ausserrhoden)

    Die «Stiftung Gott hilft» zeigt in Ihrer Aus-stellung anschaulich, welcher Wertewandel in den letzten hundert Jahren – das sind drei bis vier Generationen! – stattgefunden hat. Damit wird auch die Geschichte der «Kor-rektive» nachgezeichnet, welche geschaffen wurden, wenn zum Beispiel Familienverhält-nisse von der geltenden Norm abweichen oder wie man mit Kindern umzugehen hat, die besondere Bedürfnisse haben.

    «Heime» haben in der Öffentlichkeit seit je einen negativen Klang. Der Ausspruch, den man auch heute noch hört, wenn Eltern bei der Erziehung an ihre Grenzen kommen: «sonst kommst du ins Heim», spricht für sich. Noch negativer ist vermutlich der Ruf der Kindes- und Erwachsenschutzbehörde KESB, wenn man auf die Boulevardpresse und die vielen Foren auf den sozialen Medien abstellt. Der schlechte Ruf der Heime und der KESB gründet zu einem grossen Teil auf Nichtwissen oder einseitigen Sichtweisen. …

    In den Bereichen hat eine Professionalisie-rung stattgefunden. Schauen Sie sich nach-her in der Ausstellung die Visualisierung des Verhältnisses der Anzahl Kinder zu den Mit-arbeitenden der Heime an. Heute kommt auf ein Kind fast eine Mitarbeitende/ein Mitar-beiter. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-derts wurde «Kind sein» klein geschrieben und «gehorchen» und «arbeiten» gross.

    Der unscheinbare Schopf, einst wahrscheinlich eine Schreinerei, ist zu einem Tor geworden. Das Tor zur Stiftung «Gott hilft», seit 1916 in Zizers daheim. Der Schopf mit der Glastüre katapultiert einen in zwei Welten: Auf der einen Seite die «Box im Schopf», auf der anderen Seite die Ausstellung «Wenn es scheinbar nicht mehr weiter geht». Das Jahrhundert wird von einer Glocke eingeläutet, vier Stelen zeigen vier Schicksale von Kindern, die während dieser Zeit im «Gott hilft» waren, aus verschiedenen Perspektiven. Einmal aus der Sicht des Kindes, einmal aus der Sicht der Eltern, einmal aus der Sicht der Betreuungspersonen.

    VERNISSAGE AUSSTELLUNG

    Entsprechend wenig auf die Individualität ausgerichtet war die Betreuung, die zudem oft von nicht ausgebildeten Personen geleis-tet wurde. Das ist heute zum Glück anders.

    «Ich bin der Sohn einer 19-jährigen Frau ohne Mann»

    Ricardo Ardüser, Ansprache an der Vernissage

    der Ausstellung «Wenn es scheinbar nicht mehr

    weitergeht» (gekürzt)

    Damals war dies eine grosse Sünde. Ein Vor-mund wies mich damals mit ca. 1,5-jährig in das Heim ein. Kleine Kinder wurden in die Säuglingsabteilung aufgenommen. Wir wur-den von Tanten und den ältesten Mädchen betreut. Von den Säuglingen wechselte man zu den «Höcks», also Kinder, die man tags-über beschäftigen musste. Je nach «Reife» wechselte man von dieser Abteilung in eine Gemischtengruppe, genannt Familie.

    Ich kam – etwas früher als meine Jahrgän-ger – ca. 2,5-jährig – zur Familie Schwalben. Die Tagesabläufe verliefen jeweils nach Plan, sehr militärisch, mit Zucht und Ordnung. Um 6.30 Uhr war Tagwache. In den Gruppenzim-mern wurde durch die Aufsicht (genannt Tante) Licht gemacht, und es ertönte «Auf-stehen». Dies bedeutete für uns: wie der Blitz aus dem Bett, Bettdecken zurückschla-gen und sich im Kreis in der Zimmermitte aufstellen. Die Tante kam zurück, und es er-folgte ein Gebet. Anschliessend holte jeder sein Putzkistchen und machte Hausarbeiten mit anschliessender Kontrolle durch die Auf-sichtsperson. Das Geläut einer Kuhglocke um ca. 7.20 Uhr, befestigt an einer Ziehstan-

    ge beim Schwalbenhaus, rief uns an den Tisch zum Frühstück. Jeden Tag Hafergrü-zensuppe und im Winter zusätzlich Fisch-tran/Lebertran. Vor dem Essen ein Gebet und nach dem Essen ein Gebet.

    Anschliessend «sausten» wir in die Schule. So wie wir uns erinnern können, wurde alles im Tempo ausgeführt. In die Schule rannten wir; ob Heimschule oder in den Dörfern Igis und Zizers. Als Lehrer/Innen im Heim walte-ten Tanten oder Onkel und die Frau von jun. Rupflin, genannt Müeterli. 11.45 Uhr: Schul-ende; die Glocke rief zum Mittagessen. Zu erwähnen ist, dass die jeweiligen Mahlzeiten in der Grossküche im Haus Marin zubereitet wurden und von vorbestimmten Kindern ab-geholt und zu den jeweiligen Familien ge-bracht wurden. Es gab eine Suppe, Gemüse und Kartoffeln. Anschliessend gab es für diejenigen, die nicht einer Arbeit, genannt «Ämtli», wie beispielsweise Geschirrabwa-schen, Trocknen oder Tischputzen, zugeteilt waren: Spielzeit; im Sommer auf dem gro-ssen Aussenplatz zwischen Schwalbenhaus und Hühnerhof.

    13.00 Uhr: Nachmittagsschule bis ca. 15.00 Uhr. Nach der Mittagsschule gab es einen Zvieri, meist ein Stück selbst gebackenes Brot und Obst, im Winter selbst gemachte Dörrfrüchte. Wir Knaben versammelten uns in der Folge bei der Teppichstange (Platz vor dem Leuchtkäfergebäude). Dort verteilte Vater Rupflin Arbeiten, im Sommer auf den Feldern, im grossen Garten/ im Winter Kar-toffelkeller, Gartenhaus oder Scheune, etc.

    17.30 Uhr: Hausaufgaben in den jeweiligen Familien. 18.30 Uhr: Die Glocke läutet zum Nachtessen. Mais, Gries, Milchreis, ge-schwellte Kartoffeln; kein Fleisch. Für uns

  • 13 VERNISSAGE AUSSTELLUNG

    Kinder gab es damals kein Fleisch (kleine Ausnahmen wie Servelat über dem Feuer in den Ferien). Anschliessend Andacht. Es wur-de ein Lied aus dem Kirchengesangbuch ge-sungen, und jedes Kind las aus einem vorbe-stimmten Kapitel der Bibel einen Vers. Die Zusammenhänge dazu und Parallelen zum Alltag wurden von den jeweiligen Vorgesetz-ten erklärt. Nach dem Gebet – wiederum diejenigen, die kein «Ämtli» hatten: Haus-aufgaben beenden und spielen. 19.30 -20.30 Uhr: je nach Alter Gebet und Lichterlöschen in den Zimmern.So wurden wir auf unser späteres Erwachse-nenleben vorbereitet. Eines kann ich mit Be-stimmtheit behaupten: Jeder, der zur dama-ligen Zeit das Heim verliess, konnte arbeiten und zupacken. Die Einflechtung in die Ge-sellschaft ausserhalb des Heimes verlief je-doch – je nach Charakter des jungen Er-wachsenen – nicht überall reibungslos. Die absolute Mehrheit brachte es zu unauffälli-gen oder auch auffälligen Mitmenschen un-serer Gesellschaft. Einige meiner Heimbrü-der und -schwestern verliessen uns jedoch durch Suizid. Zwei Erlebnisse, die fast alle Kinder betra-fen, möchte ich hier doch noch schildern und zwar ein positives und ein negatives.

    «Weisch no?»- Installation in der Ausstellung

    Positiv: Ferien in den Hütten bei Seewis. Viel Freizeit ohne unmittelbare Aufsicht. Negativ:Kollektivstrafen, weil man Familienkinder nicht «anschwärzte», d.h. durch Schweigen schützte.

  • 14 VERNISSAGE AUSSTELLUNG

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  • 15 VERNISSAGE AUSSTELLUNG

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    5. Sofa-Installation in der Ausstellung 6. Fred Abplanalp an der Ausstellung7. Peter Dörflinger bei der Ansprache8. Gäste und Ausstellungsmacher im Gespräch9. Geladene Gäste bestaunen die historischen Bilder

  • 16

    Buchvernissage

    Offene, flexible und kompetente Erziehungsorganisation

    Auszug aus Grusswort von Regierungsrat

    Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungs-,

    Kultur- und Umweltschutzdepartementes

    «Ich freue mich, an ihrer Vernissage teilneh-men zu können. Die Stiftung Gott hilft feiert dieses Jahr bekanntlich ihr 100-jähriges Ju-biläum. Sie hat zu diesem Anlass – unter an-derem - eine Festschrift herausgeben wol-len; aber nicht eine, die primär die Erfolge der Vergangenheit feiert. Nein, die Stiftung hat sich an ein wissenschaftlich fundiertes, sachkundiges und damit auch mutiges Auf-arbeiten ihrer Geschichte gewagt. Ich gratu-liere zu dieser Entscheidung. Mit Frau Luch-singer hat sich eine Autorin finden lassen, die Gewähr bietet für eine differenzierte his-torische und pädagogische Betrachtung der Erziehungsarbeit in den Gott hilft-Heimen. … Die Stiftung Gott hilft behielt über den ge-samten Zeitraum von 100 Jahren ihre christ-lichen Wertvorstellungen bei. Religiosität und Spiritualität der Mitglieder werden in heute erneuerter Form weiterhin zu den wichtigen Ressourcen gezählt. Die Stiftung Gott hilft wird heute im Kanton Graubünden als offene, flexibel organisierte und kompe-tente Erziehungsorganisation wahrgenom-men. Dafür danke ich – im Namen der Bünd-ner Regierung, vor allem aber auch im Namen des Erziehungsdepartements – herz-lich.»

    Gütesiegel und Qualitäts-

    produkt

    Auszug Grusswort Staatsarchivar Reto Weiss

    Als ich vom Jubiläumsprojekt der Stiftung «Gott hilft» erfahren habe, hatte ich sofort die Vermutung, das Buch könnte sich für eine Aufnahme in die Publikationsreihe des Staatsarchivs «Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte», kurz QBG, eig-nen. Gespräche mit der Stiftung und der Au-torin überzeugten mich dann definitiv davon. Erfreulicherweise war man auch vonseiten der Stiftung angetan von der Idee, und wir wurden rasch «handelseinig». … Was be-deutet die Aufnahme in die Reihe der «Quel-len und Forschungen zur Bündner Geschich-te» für ein Manuskript? Die Aufnahme ist selbstverständlich vorerst einmal ein Güte-siegel und ein Qualitätsprädikat, aber nicht nur: Konkret beinhaltet sie ein kompetentes Lektorat und eine wissenschaftliche Beglei-tung durch den Redaktor der Reihe und Mit-arbeiter des Staatsarchivs, den Historiker Adrian Collenberg, dem ich hier für seine Ar-beit danke.

    Vorschussvertrauen, dass sich bewähren musste und bewähren konnte

    Auszug Grusswort Daniel Zindel, Gesamtleiter

    Stiftung Gott hilft

    Wir hatten den Eindruck, dass die Aufarbei-tung unserer Institutionsgeschichte durch eine unabhängige Fachperson, die auch ideologisch durchaus anders ausgerichtet ist, für uns zur Chance werden kann. Es war ein Wagnis. Wie wird dieser Entscheid, weg von der bis dahin gepflegten Hagiographie

    zur Historie, wohl herauskommen? Christine, ich weiss noch, wie wir uns das erste Mal gegenübersassen. Alle unsere Sensoren – und das sind nicht wenige – waren ausge-fahren. Beim Namen Stiftung Gott hilft sträubten sich dir nicht gerade die Nacken-haare, Skepsis und Distanz waren aber spür-bar. Und meine Mundwinkel haben wohl leicht gezuckt, als du sagtest, mit dem christlichen Glauben hättest du nichts am Hut. Kann das gut gehen in der historischen Darstellung einer Institution, die sich aus dem christlichen Glauben heraus verstand und es auch heute noch tut? Von allem An-fang an war von beiden Seiten viel Vor-schussvertrauen da, das sich bewähren musste und bewähren konnte. …

    Christine ich danke dir für dein Buch, für die inspirierende, professionelle Zusammenar-beit, die immer mehr auch eine freund-schaftliche Färbung bekam. … Zum Schluss danke Gott für seinen Segen. Als Gesamtlei-ter und spiritueller Leiter der Stiftung wähle ich diesen theologischen Ausdruck sehr be-wusst. Die Kategorie des Segens ist dem historisch-kritischen Blick verborgen. Segen ist Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Zum Segen gehören aber auch all die nicht plan- und verrechenbaren Zugaben, die geschenkten Glücksmomente und Bege-benheiten, wo Gott hilft.

    Ein besonderes Buch – in dreierlei Hinsicht

    Auszug aus der Laudatio von Prof.

    Dr. Martin Lengwiler, Universität Basel

    Besonders erstens, weil es zwar zum 100-jährigen Jubiläum der Stiftung Gott hilft erscheint – aber nicht in Form einer Jubilä-umsschrift. Das Buch ist eine kritische Stu-die über eine Geschichte, die in vielerlei Hin-

    Am 26. August 2016 fand um 17.30 Uhr im Loësaal in Chur die Vernissage des Bu-ches von Frau Dr. Christine Luchsinger statt. Die promovierte Historikerin hat sich in unsere 100-jährige Geschichte der Kinder- und Jugendhilfe vertieft und be-schreibt die Geschichte unserer Pädagogik im Kontext der zeitgenössischen Erzie-hung. Der Anlass wird gemeinsam mit dem Staatsarchiv Graubünden organisiert und wurde mit dem Grusswort von Regierungsrat Martin Jäger und der Laudatio von Prof. Dr. Martin Lengwiler eröffnet.

    BUCHVERNISSAGE

  • 17

    sicht problematisch ist. Die Stiftung hat sich bewusst gegen eine glorifizierende Schrift und für diesen kritischen Blick von Aussen entschieden. Das ist nicht nur verdienstvoll – es hat sich auch ausbezahlt. Vor uns liegt ein gewichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des Heimwesens im 20. und 21. Jahrhundert.

    Das Buch ist zweitens besonders, weil die Autorin dafür hervorragend qualifiziert ist. Christine Luchsinger ist nicht nur als Wis-senschafterin einschlägig. Sie kennt ihren Gegenstand auch als Praktikerin – durch ihre langjährige Karriere als leitende Mitar-beiterin einer kantonalen Verwaltung, als die sie auch für die Heimaufsicht zuständig war. Sie kann uns aus dem Stegreif einen halb-stündigen Vortrag über die komplexen Fi-nanzierungsstrukturen des Heimwesens hal-ten – mit historischer Perspektive (ich kann das bezeugen). Es gibt in der Schweiz nur ganz wenige Personen, die Wissenschaft und Praxis in dieser gewinnbringenden Wei-se verbinden können.

    Drittens präsentiert dieses Buch auch inhalt-lich eine eigene Geschichte. Zunächst gleicht es einer modernen Institutionen- oder Organisationsgeschichte. Es schildert gut lesbar die Geschichte der Stiftung Gott hilft, die Biografien der von der Stiftung auf-genommenen Kinder, aber auch die Ge-schichte der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter und ihres Erziehungsverständnisses. Die hundert Jahre seit Gründung der Stiftung sind in Etappen gegliedert – eine Phase des Auf- und Ausbaus der Stiftung in der ersten Jahrhunderthälfte, die von pietistisch fun-dierten, autoritären Erziehungsmodellen ge-prägt war; eine Umbruchszeit in den 1960er und 70er Jahren, in der sich die Organisation und der Geist der Gott hilft-Einrichtungen zu wandeln begann; schliesslich ein dritter Abschnitt seit den 1980er Jahren mit neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und pro-fessionelleren pädagogischen Leitlinien.

    BUCHVERNISSAGE

    «Niemandskinder» geht der Frage nach, wie Kinder in Heimen erzogen wurden und werden. Was unterscheidet die Fremderziehung von der innerfamiliären Erziehung? Wie hat sie sich entwickelt? Damit wird ein Stück Sozial- und Kulturgeschichte aufgearbeitet, das bisher im Dunk-len lag. Das Buch entstand im Auftrag der Stiftung «Gott hilft», die sich damit ihrer Geschichte stellt. Die Stiftung führte zeitweise bis zu zwölf Kinderheime in Graubünden und vier in weiteren Kantonen.

    Das Staatsarchiv Graubünden und die Stiftung «Gott hilft» freuen sich, die neuste Publikation in der Reihe Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte prä-sentieren zu können. Diesmal reicht die Forschung bis in die Gegenwart.

    Autorin:Christine Luchsinger, Dr. phil., geboren 1953, freischaf-fende Historikerin; bis 2014 war sie als stellvertretende Amtschefin in der Bildungsdirektion des Kantons Zürich u. a. zuständig für die Bewilligung und Aufsicht der Kin-der- und Jugendheime.

    Christine Luchsinger: «Niemandskinder»Erziehung in den Heimen der Stiftung Gott hilft 1916 – 2016 (Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte, Band 33)Herausgegeben vom Staatsarchiv Graubünden, Kommissionsverlag Desertina 316 Seiten mit teils farbi-gen Abbildungen, Hardcover mit Fadenheftung und Schutzumschlag, 160 x 230 mmISBN 978-3-85637-487-7, CHF 45.–

    «Niemandskinder»Erziehung in den Heimen der Stiftung Gott hilft 1916 – 2016 von Christine Luchsinger

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    10. Frau Dr. Christine Luchsinger bei der Lesung ihres Buches «Niemandskinder»11. Heinz und Ann Zindel im Gespräch mit Regierungsrat Martin Jäger12. Frau Dr. Christine Luchsinger im Gespräch mit geladenen Gästen13. Daniel Zindel, Gesamtleiter Stiftung Gott hilft im Austausch über das neue Werk «Niemandskinder»14.Regierungsrat Martin Jäger bei seinem Grusswort15. Apéro nach der Buchvernissage

    BUCHVERNISSAGE

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    JubiläumsaktMit einem offiziellen Festakt am Freitag 09. September 2016 wurde das Jubiläums-fest eröffnet. Rund 200 geladene Gäste wohnten dem Anlass bei. Verschiedene Ansprachen eröffneten den Festakt. Regierungsratspräsident  Christian Rathgeb richtete sein Grusswort an die Mitarbeitenden und dankte der Stiftung für ein Jahr-hundert soziales Engagement. Die Ansprachen  von Stiftungsratspräsident Bruno Müller und  des Gesamtleiters Daniel Zindel sowie das Dank- und Segensgebet des Dorfpfarrers von Zizers setzten fachlich und geistlich Akzente in Bezug auf Vergan-genheit und Zukunft. Der Jubiläumsakt wurde mit Grussworten aus dem Kreis der Kirchen und Fachverbände begleitet.

    JUBILÄUMSAKT

    Auftritt des Chores Stiftung Gott hilft

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    Konstruktive Lösungen

    Grusswort Peter Lang, Gemeindepräsident Zizers

    Es freut mich ausserordentlich, Sie hier in Zizers zur 100 Jahr Feier der Stiftung Gott hilft willkommen zu heissen. Die Stiftung Gott hilft ist seit 1920 in unserer Gemeinde beheimatet. Mit den vielfältigen Angeboten wie beispielsweise dem Alters- und Pflege-zentrum Serata, der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik, dem Schulheim Zizers, um nur einige zu nennen, leistet die Stiftung Gott hilft einen wesentliche Anteil am sozia-len Engagement in unserer Gemeinde. Auch die politische Gemeinde Zizers kann ganz direkt vom Know-how der Stiftung profitie-ren. … In meiner früheren beruflichen Tätig-keit und auch jetzt als Gemeindepräsident darf ich immer wieder feststellen, dass die Zusammenarbeit mit der Stiftung Gott hilft stets zu konstruktiven Lösungen geführt hat. Ich wünsche der Stiftung Gott hilft min-destens weitere 100 Jahre soziales Wirken und eine erfolgreiche Entwicklung ihrer An-gebote.

    Mit Fachverstand und auf dem Fundament christlicher Verantwortung

    Grusswort von Dr. Christian Rathgeb,

    Regierungspräsident Kanton Graubünden

    (Auszug)

    Vorweg das Wichtigste: Ich bin tief beein-druckt vom grossen und ausserordentlichen Wirken der Stiftung Gott hilft in den letzten 100 Jahren. Ich freue mich deshalb umso mehr, die Glückwünsche der Bündner Regie-rung zum 100-Jahr-Jubiläum zu überbringen und danke Ihnen für die Einladung. Seit Be-ginn der Tätigkeit stehen die Menschen im Zentrum des Wirkens der Stiftung Gott hilft. Die Stiftung identifizierte in den vergange-nen 100 Jahren mit ihrem gesellschaftskriti-schem Blick und ihrer sozialer Verantwor-tung immer wieder soziale Problemfelder und Aufgaben. Sie entwickelt seit ihren An-fängen Projekte und Lernfelder für Kinder und Jugendliche und ist heute generationen-übergreifend tätig. Was die Stiftung tut, macht sie mit grossem Engagement, mutig, pragmatisch, mit Fach-verstand und auf dem Fundament christli-cher Verantwortung. Sie tut dies seit über 100 Jahren für Menschen, die Hilfe benöti-gen. Die langjährige verlässliche Arbeit und

    das soziale Engagement der Stiftung Gott hilft verdienen unsere grosse Anerkennung. Die Stiftung Gott hilft hat ihre soziale Ver-antwortung in der Gesellschaft immer wahr-genommen. Sie war und ist dabei offen, an-gepasste Angebote für neu entstehende Probleme und Aufgaben zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Betreu-ung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ist das jüngste Beispiel.

    An dem Ort, wo bereits der Gründer der Or-ganisation seine Tätigkeit aufnahm, in der alten Glockengiesserei in Felsberg, fand so die erste Gruppe von unbegleiteten minder-jährigen Flüchtlingen ein Zuhause.

    Ich danke Ihnen für Ihr grosses Wirken im Kanton Graubünden. Für die Zukunft wün-sche ich der Stiftung und Ihren Mitarbeiten-den weiterhin viel Energie, Freude, Neugier-de und Vertrauen für ihre Aufgaben. Und für heute wünsche ich Ihnen allen ein schönes Jubiläumsfest.

    Offen, transparent, die Verant-wortung übernehmen

    Grusswort Charly Diethelm, Präsident

    INTEGRAS (gekürzt)

    Integras vertritt die Fachlichkeit in der Ar-beit mit fremdplatzierten und/oder sonder-pädagogisch geförderten Kindern, Jugendli-chen und jungen Erwachsenen, indem ethisch und fachlich hohe Qualitätsansprü-che gefordert und gefördert werden. Und die Stiftung Gott hilft ist nicht nur ein treu-es, sondern auch ein sehr aktives Mitglied unseres Verbandes. So engagieren sich Mit-arbeitende der Stiftung schon seit Jahren in verschiedenen Arbeits- und Projektgruppen unseres Verbandes. Speziell und passend zu einem Jubiläum, bei dem auf so viele Jahre zurückgeblickt werden kann, möchte ich das Engagement in der Resonanzgruppe zum Runden Tisch für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen speziell erwähnen. Wir alle wissen, dass in der Schweiz das Heim-wesen und generell die Fremdplatzierung in der Vergangenheit für die Betroffenen nicht nur Schutz und Förderung brachte, sondern häufig auch mit Unrecht, Gewalt und Miss-brauch verbunden war. Und auch die Stif-tung Gott hilft wurde nicht verschont von entsprechenden Anschuldigungen und auch Erkenntnissen. Ich finde es nach wie vor sehr beeindruckend, wie Sie als Stiftung da-rauf reagiert haben: offen, transparent, die Verantwortung übernehmend, aber auch be-

    JUBILÄUMSAKT

    reit, Vorwürfen gründlich nachzugehen, wo richtig auch zu korrigieren und Lehren für das Heute daraus zu ziehen. Im Umgang mit Ehemaligen, gerade auch mit solchen, die mit negativen Erfahrungen aus ihrer Heim-karriere behaftet sind, haben Sie als Stiftung einen Weg gewählt, der Ihrem hohen ethi-schen Anspruch voll gerecht wird und der auch innerhalb unseres Verbandes Massstä-be setzte. …

    Und es freut mich sehr, dass die Stiftung Gott hilft dieses Jubiläum so bewusst feiert, ohne falsche Verklärung, aber auch ohne falsche Bescheidenheit, denn es ist in der Tat eine grosse Leistung, die Sie in den letz-ten 100 Jahren vollbracht haben. Sie wissen, dass man nur dann, wenn man seine Vergan-genheit kennt, die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten kann.

    Ein Kuchen mit hundert Kerzen ist ein eindrückliches Bild

    Ansprache von Bruno Müller,

    Stiftungsratspräsident der Stiftung Gott hilft

    Wie merkt man, wenn man älter wird? Wenn die Kerzen teurer werden als der Kuchen, lautet die Antwort des amerikanischen Ko-mikers Bob Hope. Ein Kuchen mit hundert Kerzen ist ein eindrückliches Bild.

    Auf unserer Einladung haben wir einfach-heitshalber nicht Kerzen, sondern die Zahl 100 gesetzt. Ich führe diese Vereinfachung weiter: ich habe 10 Kerzen genommen, 1 Kerze für 10 Jahre, 10 Kerzen für 100 Jahre. Mit jeder Kerze verbinde ich einen Gratulati-onsgedanken für unsere Jubilarin, die Stif-tung Gott hilft. (Kerze um Kerze steckt ein Mädchen auf die Zahl Hundert und zündet sie an.)

    Mein erster Gedanke führt uns zurück in die Gründungszeit. Wir sind in den notvollen Jahren des ersten Weltkrieges. Viele Famili-en waren verarmt und manche Kinder hei-matlos. Emil Rupflin und seine Frau Babette waren als Heilsarmeeoffiziere nach Chur be-ordert worden. Sie wurden vom sozialen Elend berührt. Einmal wurden sie in eine Fa-milie gerufen. Sie fanden fünf Kinder, das älteste 5 Jahre, das jüngste 3 Wochen alt. Die Mutter war krank im Spital, der Vater war brutal und dem Alkohol verfallen. In den Geschäften wollte ihnen niemand etwas ge-ben, weil sie verschuldet waren. Das Ehe-paar Rupflin war verzweifelt über solche Si-tuationen. In ihrer Not griffen sie zur Tat.

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    Sie verliessen die Heilsarmee und gründeten ein erstes Kinderheim in der alten Glocken-giesserei in Felsberg. Mitten im Krieg und ohne finanzielle Sicherheiten. Ich gratuliere mit der 1. Kerze dem Gründerehepaar, dass sie den Mut hatten, sich gegen den Zeitgeist zu stemmen. Die ersten Heime füllten sich rasch. Die Mit-arbeitenden erkannten einen Auftrag an hei-matlosen Kindern. Eine eigentliche Ausbil-dung für den Erwerb von pädagogischen Fähigkeiten gab es nicht. Die Mitarbeitenden gaben sich ein, aus Liebe zu den Kindern, ohne Lohn, aus selbstloser Hingabe. Mit der 2. Kerze danke ich den Mitarbeitenden der ersten Stiftungsjahrzehnte für ihren diakoni-schen Dienst.

    In unsere Heime kamen Kinder, die wenig Ressourcen mit sich brachten. In der Regel kamen sie unfreiwillig. In unseren Heimen sollten sie den Weg ins Leben finden. Ein Ehemaliger berichtete kürzlich von seiner Kindheit vor 50 Jahren: «Damals waren die Zeiten einfach anders. Wir wurden mit Zucht und Ordnung und mit Beten auf unser späte-res Erwachsenenleben sowie das letzte Ge-richt vorbereitet. Fest steht: wir alle lernten arbeiten und zupacken. Nicht für alle von uns, aber für viele gab es doch immer ir-gendwo ein Licht, auch wenn wir manchmal dachten, es geht nicht weiter.» Wir wissen auch um erlittenes Unrecht an Ehemaligen. Wir haben in den letzten Jahren versucht, unsere Geschichte aufzuarbeiten. Wo immer möglich, haben wir den Dialog gesucht und sind einen Weg der Versöhnung gegangen. Mit der 3. Kerze drücke ich die Verbunden-heit mit den ehemaligen Kindern in allem Gu-tem und allem Versagen aus.

    In den 50 er und 60 er Jahren des letzten Jahrhunderts mangelte es immer mehr an Mitarbeitenden. Am meisten bedrückten die Verantwortlichen jedoch die Weisung der Behörden, in den Kinderheimen nur noch ausgebildete, qualifizierte Fachkräfte zuzu-lassen. Um den damaligen Präsidenten ent-stand die Vision einer Heimerzieherschule, die heutige pädagogische Fachschule. Als Leiter liess sich ein gut ausgebildeter Päda-goge berufen: Dr. Heinz Zindel. In der Folge konnten junge Menschen gewonnen und die Fachkompetenz aufgebaut werden. Damit war Abschluss der Pionierzeit und der Über-gang in eine Ausbauphase gekommen. Ich gratuliere den Visionären für den Umbau der Stiftung (4. Kerze).

    Unsere vielfältigen Betriebe sind in Entwick-lungs- und Wachstumsschritten entstanden. Aus der Hilfe für suchtabhängige Eltern wuchs die Hotellerie. Aus der Arbeit für die betagten Mitarbeiter entwickelte sich das Alters- und Pflegeheim Serata. Um Men-schen in Lebenskrisen zu unterstützen, wur-de die therapeutische Beratungsstelle Rhy-nerhus ins Leben gerufen. Auch die pädagogischen Dienste wurden weiter aus-gebaut. Mit ambulanten Angeboten erhalten heute Kinder und Jugendliche ihren Bedürf-nissen entsprechend Unterstützung. Mit der 5. Kerze gratuliere ich der Stiftung zur kon-tinuierlichen Entwicklung ihres sozialen En-gagements.

    Eine breite Mitarbeiterschaft deckt die Tä-tigkeiten der Stiftung ab: Sie tragen unsere Stiftung. «sozial, engagiert», heisst es in unserem Claim. Sozial: Sie stehen in Ihrer Arbeit für den Dienst an den Schwächeren unserer Gesellschaft. Engagiert: Sie tun ihr Bestes, mit Berufsstolz und in der Berufung. 250 Mitarbeitende tun täglich ihren Dienst mit Herz und Verstand, menschlich und fachlich. Ich danke den Mitarbeitenden für ihre gute und professionelle Arbeit. Daniel Zindel, Martin Bässler und Michael Wyss bilden heute unser Leitungsteam. Sie definieren das soziale Engagement der Ge-samtstiftung. Sie lassen den Einzelbetrieben Raum um ihre Stärke zu entwickeln. Sie bringen die verschiedenen Interessen auch wieder zusammen und setzen darüber die Dachmarke «Gott hilft». «Starke Einzelbe-triebe - starke Gesamtstiftung»: Mit der 7. Kerze gratuliere ich der Stiftungsleitung zur erfolgreichen Positionierung unseres Wer-kes.

    Kürzlich habe ich die Geschichte von Fiona, einem 11-Jährigen Mädchen, gelesen: «Von meinem Vater weiss ich nur, dass er Soldat war und gefallen ist. Aus welchem Grund meine Mutter starb, weiss ich nicht. Eines Tages brachte man uns zu unserem Gross-vater. Wir mussten dort mithelfen beim Ko-chen, Wasser-Tragen und Kleider-Waschen. In die Schule konnten wir nicht, da mein Grossvater nicht viel Geld hatte.» Was sich wie aus der Anfangszeit der Stiftung anhört, ist im Ausland heute noch Realität. Die Stif-tung Gott hilft ist in Uganda tätig, einem Projekt mit Waisenkindern. Mit der Unter-stützung von Spendern leisten wir Hilfe an Randständige. Nicht nur in Uganda. Auch weitere Zweige der Stiftung werden finanzi-ell und ideell von Freunden und Spendenden getragen. Mit der 8. Kerze sage ich allen Freunden und Spendenden: herzlichen Dank.

    In Graubünden sind unsere Wurzeln, hier entstand unsere Geschichte und ist unsere Identität. Wir fühlen uns wahrgenommen, wenn Frau Eveline Widmer-Schlumpf sagt: «Heute ist für mich die Stiftung Gott hilft im Kanton Graubünden als verlässliche Partne-rin zur Lösung von sozialen Fragen nicht mehr wegzudenken.» Ich danke den politi-schen Behörden für die gute Zusammenar-beit und das Vertrauen (9. Kerze).

    Jetzt habe ich noch eine Kerze. Die Kerze möchte ich Ihnen widmen. Sie haben unsere Einladung angenommen und haben sich die Zeit genommen, an die Feier zu kommen. Sie bilden den ganzheitlichen Rahmen für die Stiftung Gott hilft. Sie tragen uns mit und unterstützen uns. Das motiviert uns, den Weg in die nächsten 100 Jahre zu gehen. Mit der 10. Kerze danke ich Ihnen für ihr Interes-se an der Stiftung Gott hilft.

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    16. Begrüssung durch Stiftungspräsident Bruno Müller17. Intermezzo des Schulheims Scharans18. Anno dazumals: Schüler des Schulheims Scharans19. Gute Stimmung während dem Apéro

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    Du, unser Gott,Deine Güte ist besser als Leben;Deine Hilfe verbessert mein Leben.Meine Lippen preisen heute an diesem Festtag: Dich! (Psalm 63,4)100 Jahre Stiftung Gott hilft.Wir danken Dir herzlich dafür.

    Aus «Niemandskinder» wurden Kinder,aus traumatisierten Jugendlichen wurden Jugendliche mit Träumen.Aus Gestressten wurden dank der Gastfreundschaft Erholte,aus Alten wurden Menschen mit Lebensfeierabend – Serata.Aus Leuten ohne Perspektive solche, die sich wieder auf das, was in ihnen lag, verlassen konnten – mitgehende Beratung.- Und was sonst noch alles war in diesen 100 Jahren mit dem Wagnis des «Gott hilft»!

    Aus Deiner Gnade sind wir, was wir sind: auch diakonisch.Wir danken Dir den achtsamen Blick zurück auf diese 100 Jahre diakonischen Lebens!Wir hoffen in Deinem Horizont, Gott, auf eine gedeihliche Zukunft unserer Stiftung;und gegenwärtig wünschen wir uns ein schönes Fest!

    Gedenke Deiner Liebe, Gottund segne und stärke unser Lieben.Gedenke Deiner Barmherzigkeitund segne und stärke unser Barmherzig-Sein.Segne uns, Gott,und lass‘ uns selbst Segen sein.

    Darum bitten wir Dich – jetzt:dankbar,froh,berührt,verbunden untereinander.

    Amen

    Gebet zum Festakt 100 Jahre Stiftung Gott hilft,Pfr. Heinz-Ulrich Richwinn, Evang. Pfarrer Kirchgemeinde Zizers

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    Der Weg in die Zukunft

    Ansprache des Gesamtleiters Daniel Zindel (gekürzt)

    (gekürzt) Auf welche Art und Weise gelingt der Stif-tung Gott hilft der Weg in die Zukunft? Ist es das Potential unserer 100-jährigen Tradi-tion, das wir nutzen wollen? Ja, eine 100-jährige, aufgearbeitete Geschichte zu haben, ist ein grosses Vermächtnis. Aber Traditionen sind wie Strassenleuchter. Sie erhellen zwar den Weg, aber nur Betrunkene halten sich daran fest. Zukunftsgestaltung ist nicht die Verlängerung der Vergangen-heit. Zukunft gestalten heisst immer auch Risiken eingehen und Neuland betreten.

    Bestimmt die Politik unsere Zukunft? Ja, wir möchten der öffentlichen Hand ein verlässli-cher Partner sein und die abgeschlossenen Leistungsverträge mit hoher Qualität erfül-len. Aber als Stiftung Gott hilft verstehen wir unseren Auftrag umfassender als den des Lieferanten an den Staat.

    Sind es die Brennpunkte von morgen, die uns den Weg weisen? Ja, wir tun gut daran, die sozialen und geistlichen Nöte der Zeit wach wahrzunehmen. Aber Not allein ist noch nicht Berufung. Unbürokratisch, schnell und innovativ zu handeln, ist ein Markenzeichen der Stiftung. Wir können da-mit aber auch Schnellschüsse produzieren. Wir wollen Nachhaltigkeit.

    Ist es unsere Fachlichkeit, welche uns in die Zukunft leitet? Ja, wir nehmen unsere Pro-fessionen sehr ernst. Wir sind uns aber auch ihrer Vorläufigkeit bewusst: Unsere frisch geborenen Enkel werden gepukt, wieder fest eingewickelt, nachdem Generationen vor ihnen die Säuglinge aus dem repressiven Wi-ckeldasein in die Freiheit geführt haben. Jede «best practice» einer Profession hat ihre Halbwertszeit. Weist uns das einzelne konkrete Menschen-schicksal den richtigen Weg in die Zukunft? Ja, wir tun gut daran, auf Bernard Shaw zu hören: «Ich kenne nur einen einzigen ehrli-chen Menschen. Das ist mein Schneider, weil er an jedem Menschen immer wieder neu Mass nimmt.» In unserer Zukunftsge-staltung müssen massgeschneiderte Lösun-gen für den individuellen Menschen im Mit-telpunkt stehen.

    Sind Sie es, liebe Mitarbeitende, Freunde und Partner der Stiftung, welche das Unter-nehmen in ihr nächstes Jahrhundert führen? Ja, Sie sind eine wichtige Ressource für die Strahl- und Stosskraft der Stiftung. Gerne würden wir weiter auf Sie zählen. Aber wir alle sind nur Menschen aus Fleisch und Blut.Einen wesentlichen Faktor für unsere Zu-kunftsgestaltung erwähne ich zum Schluss. «Wo Gott nicht das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen (Psalm 127,1)», heisst es in einem Psalm. Jesus, unser Meis-ter von Nazareth, vergleicht sich selbst mit einem Weinstock und seine Follower mit dessen Schossen: «Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne mich, könnt ihr nichts tun.

    Wir rühren hier an das Geheimnis des Se-gens: Segen ist Frucht der menschlichen Arbeit. Wir wollen weiter tüchtig sein, wie es unsere Vorgängerinnen und Vorgänger wa-ren. In der Kategorie des Segens sind immer alle Zielgruppen - Generationen übergrei-fend - im Blickfeld, währen bei der Kategorie des meist kurzfristigen Erfolgs die Fokussie-rung auf die Shareholder genügt. Aber nicht nur menschliches Tun generiert Segen. Se-gen ist auch Frucht der Erde. Zum Segen gehören all die nicht plan-, mach- und verre-chenbaren Zugaben. Die geschenkten Glücksmomente. Die überraschenden Lö-sungen und Zugaben. Jene Begebenheiten, wo Gott hilft. Der Segen schliesst sogar auch unsere Fehlleistungen mit ein, wenn sie erkannt, in Lernen, Innovation und neue Qualität gewandelt werden. Mit den Worten Dietrich Bonhoeffers: «Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht ver-geblich sind, und dass es Gott nicht schwe-rer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glau-be, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, son-dern dass er auf aufrichtige Gebete und ver-antwortliche Taten wartet und antwortet.»

    Das galt für die Vergangenheit unserer Stif-tung Gott hilft. Es gilt erst recht für ihre Zu-kunft.

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    JubiläumsfestAm Samstag 10. September 2016 fand das öffentliche Jubiläumsfest auf dem Cam-pus der Stiftung Gott hilft in Zizers statt. Rund 5000 Besucherinnen und Besucher genossen viele Attraktionen an einem sonnigen Tag. Andrew Bond und eine Vielzahl Spiele und Attraktionen begeisterten die kleinen Gäste.  Den Grossen wurden mit Referaten zu Fachthemen, Buchlesungen, Ausstellungsrundgängen sowie Instituti-onsbesichtigungen und Informationsstände viel geboten. Eine vielseitige Gastrono-mie rundete das abwechslungsreiche Programm ab.

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    20. Zahlreiche Zuhörer beim Konzert von Andrew Bond21. Schülerchor Zizers22. Pferdekutschenfahrten23. Verschiedene Vorträge24. Torwandschiessen25. Informationsstände26. Pizzaiolo 27. Andrew Bond28. Verpflegung an diversen Ständen29. Kinderschminken

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    Wie erleben das Gäste bei uns?Wenn nicht grad wieder einmal eine Horde Wildschweine genau während dem Fussball-spiel über den Rasen stürmt, melden Hotel-gäste, dass Dachs und Fuchs zwischen den Rebreihen am Lochen sind. ;-)

    Im Frühling gilt’s, die spriessenden Weinre-ben vor den feinschmeckenden Rehböcken zu schützen. Im Sommer hingegen darf man eine beunruhigte Mutter an der Reception besänftigen, die einer harmlosen 150cm lan-gen Ringelnatter begegnet ist.

    Entzückte Kinder beobachten die nesterbau-enden Eichhörnchen oder sind erstaunt, wie ein grosser Hirschkäfer durch die Luft brummt. Bei einem romantischen Abendspa-ziergang in einer Juni-Nacht bewundern ver-träumt verliebte Ehepaare die märchenhafte Stimmung einer von tausenden von Glüh-würmchen erleuchteten Wiese oder ziehen vor vorbeiflatternden Fledermäusen die Köp-fe ein.

    Spitzbuben jagen Eidechsen oder stolzieren mit leuchtenden Augen und einem Skorpion im Konfi-Glas als Trophäe zum Hoteldirektor oder fotografieren handgrosse Mondmotten oder Heuschrecken.

    Als «christlicher» Hotelpark darf natürlich die Gottesanbeterinnen nicht fehlen und neu helfen von März bis Oktober friedliche Scha-fe die Wiesenflächen mähen und gleichzeitig regen sie bei bibelversierten Hotelgästen pastorales Gedankengut an.

    Sollte es trotzdem mal regnen in der Son-nenstube der Schweiz, sorgen kontrastrei-che Salamander und kinderkopfgrosse Erd-kröten für schleimige Überraschungen.

    Senioren geniessen im Frühling frühmorgens das harmonische Vogelkonzert, wo Kuckuck, Grünspecht, Nachtigall, Amsel und andere Solisten tränendrüsenanregende langver-gessene Kindheitserinnerungen wecken.

    Safari-Ferien im Paladinafür Gross und Klein

    Das Glück ist näher, als man denkt. Warum in die Ferne reisen, wenn es doch so nahe ist?Egal welche Jahreszeit: Tiere auf dem Paladina-Gelände beleben das Ferienerlebnis und wecken ein Freiheitsgefühl, welches der städtische Mensch vor lauter Virtuel-lem fast gar nicht mehr kennt.

    Ihre GastgeberMario & Debora Mosimann, Direktion Hotel Paladina, Pura TI

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    Hotel PaladinaVia Paladina 186984 PuraSwitzerland

    Tel. 0041(0)91 611 20 [email protected] www.paladina.ch

    HOTEL PALADINA

    Gewisse Gäste unterhalten sich mit unseren beiden treuen Eseln Isaak und Biancaneve (= Schneewittchen auf italienisch) – gibt es Narnia wirklich nicht? Gackernde Hühner scharren um die Wette beim Spielstall und entlocken so Manchem ein Schmunzeln. Wir sind froh, dass der nicht ganz zeltplatzkom-patible Gügel seinen Wohnsitz in den Magli-aso-Zoo gewechselt hat – nun erfreut (oder nervt?) er dort die eintrittzahlenden Zoobe-sucher.

    Also: back to nature und darum herzlich willkommen im Safari-Park Paladina!

    Mario & Debora Mosimann, Direktion & das tolle Paladina-Team

    PS: siehe das beigelegte Paladina-Jahres-programm 2017 – sicher auch für dich was dabei!

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    Impressum

    Herausgeber: Stiftung Gott hilftRedaktion: Daniel Zindel und Philip Keller mit Unterstützung der Leiterinnen und Leiter der AngeboteTextbearbeitung & Korrektorat: Fritz Imhof, MöhlinKonzept und Gestaltung: SechstagewerkDruck: Druckerei Landquart, Auflage: 11´000Erscheinungsweise: 2 x JährlichBezug: Stiftung Gott hilft, Kantonsstrasse 6,7205 Zizers, [email protected],www.stiftung-gotthilft.ch

    InternaAgenda 16/17

    10 Jahre

    Bezzola Monika (HFS) Fetz Martin und Lea (SH Zizers) Gamma Rico (SH Scharans) Gantner Barbara (Serata Zizers) Silvestri Giorgio (Centro Paladina, Pura) Weuste Andrea (Serata Zizers)

    20 Jahre

    Hebeisen Eveline und Hans Jürg (Lebensraum Wiesen) Zumsteg Eva (HFS Steinbock Igis)

    30 Jahre

    Meier Andreas (SH Zizers) Sutter Elisabeth (Serata Zizers)

    Eintritte

    Ahadi Maria (SH Scharans) Anton Pradeepa (Gesamtstiftung Zizers) Finger Gaby (Serata Zizers) Fritschi Rahel (SH Scharans) Good Fiola (Serata Zizers) Girsperger Simon (ALLTAG Trimmis)Hardegger Sarah (Serata Zizers) Läuchli Melanie (SH Zizers)Michel Martina (Verwaltung Zizers) Morell Anton (SH Scharans) Möckli Daniela (ALLTAG Trimmis) Rahm-Kunz Caroline (HFS Zizers) Seith Andrea (Serata Zizers)Walliser Vera (ALLTAG Trimmis)Wieland Christian (Centro Paladina Pura) Wiget Tina (Serata Zizers) Zwahlen Ruth (SH Scharans)

    04. November 2016HFS ZizersInformationsveranstaltung

    12.–20. November 2016Gesamtstiftung – Retraiten

    23. November 2016Schulheim Zizers – Weihnachtsmarkt

    15. Dezember 2016HFS ZizersAnmeldeschluss Aufnahmeprüfung

    14. Januar 2017Stiftungsapéro

    16. Januar 2017HFS Zizers – Aufnahmeprüfung

    6. Februar 2017Einführung für Ehefrauen, -männer neuer Mitarbeitender

    11. Februar 2017HFS Zizers –Informationsveranstaltung

    13. Februar 2017Einführung neue Mitarbeitende

    13. Mai 2017Freundeskreistag

    Austritte

    Ammann-Caglia Martina (HFS Zizers) Secchi Sandro (ALLTAG Trimmis) Bühler Simon und Catherine (SH Scharans) Fetz Martin und Lea (SH Zizers) Fischer Cédric (Serata Zizers) Kamber Daniel (SH Scharans) Keller Philip (Gesamtstiftung Zizers) Koller Hanspeter (SH Zizers) Ott Tabea (SH Scharans) Rothenbühler Maria (SH Zizers) Wildi Franziska (Serata Zizers) Bernhard-Wipfli Madleina (Serata Zizers)

    Wir danken euch herzlich für euren kürze-ren, längeren oder gar langen Einsatz in der Stiftung Gott hilft. Für euren weiteren Weg wünschen wir alles Gute, viel Freude und Gottes Segen.

    Mitarbeiter Ein- und Austritte

    Jubiläen im Jahre 2016

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    Bitte senden Sie mir nähere Informationen

    Vorname:

    Name:

    Adresse:

    Ort:

    Stiftung Gott hilftProjekt God helps UgandaKantonsstrasse 67205 Zizers

    Tel. +41 (0)81 307 38 00Kontakt: Matthias [email protected]

    Ich möchte die Finanzierung eines Berufseinstiegspaketes übernehmen (CHF 400/EURO 360)

    Ich möchte eine Projektpatenschaft übernehmen für ein Kind im Integrationsprogramm (CHF 30/EURO pro Monat)

    Me obanga konyo Die Kinder von God helps Uganda

    Ein sinnvolles WeihnachtsgeschenkGod helps Uganda (GHU) ist eine NGO der Stiftung Gott hilft. Wir betreiben seit 17 Jahren im Zentrum sowie im Norden Ugandas auf christlicher Basis sozialpädagogische Grossfami-lien und Familienermutigungsprojekte für Waisenkinder. Wir ermöglichen den anvertrauten Kindern und Jugendliche neben der Schulbildung auch eine berufliche Ausbildung.

    Nach Abschluss der Berufsausbildung werden die jungen Er-wachsenen in die Selbständigkeit entlassen, nicht aber ihrem Schicksal überlassen. Anlässlich der Diplomierung erhalten sie eine auf ihren Beruf ausgerichtete, qualitativ hochwertige Ausrüstung. Diese erlaubt ihnen, eine berufliche Tätigkeit auf-zunehmen und so sich und ihre Familie zu ernähren.

    Wir suchen Personen, die bereit sind, einmalig ein solches Be-rufseinstiegspaket zu finanzieren. Dabei handelt es sich etwa um eine Nähmaschine oder einen Werkzeugkoffer inklusive Zubehör. Die Kosten belaufen sich auf 400 CHF.

    Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

    Spendenkonto Schweiz:Postfinance Nr. 90-112156-4, lautend auf Stiftung Gott hilft, Projekt Uganda, 7205 ZizersIBAN: CH78 0900 0000 9011 2156 4 BIC: POFICHBEXXXSpendenkonto Deutschland:Postbank NL Stuttgart, Konto 0 371 781 706IBAN: DE88 6001 0070 0371 7817 06 BIC: PBNKDEFF

    www.godhelps-uganda.org

  • Auftrag: sozial.engagiert.

    Als christliches Sozialwerk bieten wir ressourcenergänzende Dienstleistungen in allen Lebensphasen: Schulheime, Jugendstation, Hilfswerk für Aids- und Kriegswaise, Sozialpädagogische Pflegefamilien, Sozialpädagogische Fachstelle, Höhere Fachschule für Sozialpädagogik, Ehe-, Erziehungs- und Lebensberatung, Alterszentrum, Hotellerie.

    PRÄSIDENT DES STIFTUNGSRATESBRUNO MÜLLER CH-7203 TRIMMIS TEL. 081 353 63 56

    STIFTUNGSLEITUNGPFR. DANIEL ZINDEL GESAMTLEITUNG, THEOLOGISCHE LEITUNGTEL. 081 307 38 03

    MICHAEL WYSSLEITUNG ADMINISTRATION, FINANZ- UND BAUWESENTEL. 081 307 38 04

    MARTIN BÄSSLERLEITUNG PÄDAGOGISCHE ANGEBOTETEL. 081 307 38 05

    VERWALTUNG KANTONSSTRASSE 67205 ZIZERSTEL. 081 307 38 00PC [email protected]

    DEUTSCHLAND POSTBANK STUTTGARD NLKTO. 371.781.706BLZ 6001.0070

    SCHULHEIM ZIZERSDANIEL & MARIA ROTHENBÜHLERKANTONSSTRASSE 167205 ZIZERSTEL. 081 300 01 30PC [email protected]

    SCHULHEIM SCHARANSCHRISTOPHE & LIS SAMBALEGARVERAS7412 SCHARANSTEL. 081 650 02 02PC [email protected]

    JUGENDSTATION ALLTAGRETO GIGERIFANGWEG 2CH-7203 TRIMMISTEL. 081 650 04 04PC 90-154713-2INFO@JUGENDSTATION-ALLTAG.CHWWW.JUGENDSTATION-ALLTAG.CH

    SOZIALPÄDAGOGISCHE PFLEGEFAMILIEN SGHREBHALDENSTRASSE 78704 HERRLIBERGTEL. 044 915 27 [email protected]

    SOZIALPÄDAGOGISCHE PFLEGEFAMILIE HEUSSERDANIEL & KATHRIN HEUSSERREBHALDENSTRASSE 78704 HERRLIBERGTEL. 044 915 27 86PC [email protected]

    SOZIALPÄDAGOGISCHE PFLEGEFAMILIE STRICKERMICHELE & NADIA STRICKERREBHALDENSTRASSE 58704 HERRLIBERGTEL. 044 915 15 50PC [email protected]

    SOZIALPÄDAGOGISCHE PFLEGEFAMILIE FITZIBEAT & ESTHER FITZI ROHRHALDENSTRASSE 258712 STÄFATEL. 044 926 17 52 PC [email protected]

    BERATUNGSSTELLE RHYNERHUSTHERAPIE, SEELSORGE, ELTERNCOACHINGKÄTHI ZINDELKANTONSSTRASSE 227205 ZIZERSTEL. 081 307 38 06PC [email protected]

    HOTEL PALADINAMARIO & DEBORA MOSIMANNCH-6984 PURATEL. 091 611 20 00PC [email protected]

    HFS ZIZERS HÖHERE FACHSCHULE FÜR SOZIALPÄDAGOGIK STEFAN MAHRKANTONSSTRASSE 87206 IGISTEL. 081 307 38 [email protected]

    HFS WOHNGEMEINSCHAFTEVI ZUMSTEGUNTERDORFSTRASSE 207206 IGISTEL. 081 322 27 [email protected]

    SOZIALPÄDAGOGISCHE FACHSTELLE SGHMARTIN BÄSSLERKANTONSSTRASSE 227205 ZIZERSTEL. 081 307 38 38PC [email protected]

    ENTWICKLUNGSPROJEKT GOD HELPS UGANDAURS UND URSULA KLAUSERCH-7205 ZIZERSTEL. 081 307 38 00PC [email protected]. BOX 28123KAMPALA / UGANDA

    SERATA ZIZERSALTERS- UND PFLEGEZENTRUMROLF & TRUDI ROIDERKANTONSSTRASSE 107205 ZIZERSPC 70-6548-5TEL. 081 307 13 [email protected]

    SPENDENKONTO: 70-646-2 IBAN CH11 0900 0000 7000 0646 2BIC POFICHBEXXX

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