kontakt sev 2013 23

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Der Bundesrat will die Reform der Altersvorsorge in einer Ge- samtschau vorantreiben. Das ist gut so, denn ein etappiertes Vor- gehen wäre schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt. Bei den Inhalten dieser Reform muss der Bundesrat aber noch gewaltig über die Bücher, denn im Mo- ment haben wir eine Abbau-Re- form vor uns, die wir bekämpfen werden. Warum? Die Senkung des Umwandlungs- satzes führt trotz der vorgeschla- genen Kompensationsmassnah- men unweigerlich zu einer Sen- kung des Rentenniveaus. Die Erhöhung des Frauen-Ren- tenalters auf 65 ist ein Hohn. Frauen haben immer noch tiefere Löhne, und die «Kinderpause» führt zu wesentlich tieferen Ren- teneinkommen. Zuerst also glei- che Löhne und nicht beim Ren- tenalter beginnen. Das «Pensionierungsfenster» von 62 bis 67 bedeutet nichts anderes als Tür und Tor zu öff- nen für ein höheres Rentenalter. Die Erhöhung des Rentenalters liegt quer in der Landschaft und entspricht nicht der Realität auf dem Arbeitsmarkt. Denn ältere Arbeitnehmende haben Mühe, ihre Stelle zu halten oder eine neue zu finden. An dieser Reform muss noch massiv gearbeitet werden. Die ohnehin tiefen Altersrenten dür- fen nicht noch gesenkt werden. Im Gegenteil. Sie müssen erhöht werden, genau so wie es unsere Initiative AHVplus vorsieht. ZUR SACHE « AHVplus – weil es sie braucht! » Giorgio Tuti, Präsident SEV Die 1:12-Initiative hatte beim Volk kei- ne Chance, dies auch wegen der Angst- kampagne der Arbeitgeberorganisatio- nen. Für den SEV ist das Thema aber nicht abgeschlossen. Unterzeichnet von Präsident Giorgio Tuti und Vizeprä- sident Manuel Avallone hat er einen of- fenen Brief zum Thema Kaderlöhne an SBB-Personalchef Markus Jordi ge- schickt: Sehr geehrter Herr Jordi. Am 24. No- vember haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Stimmbevölkerung die 1:12-Initiative abgelehnt hat, wobei der Ja-Anteil von 35% dennoch beacht- lich ist. Im Vorfeld der Abstimmung hat sich die SBB öffentlich gegen die 1:12-Initiative geäussert. Die SBB hat argumentiert, dass sich der Staat nicht in die Festle- gung der Löhne einmischen dürfe (was wir von einem Staatsbetrieb als eher gewagt erachten). Zudem haben Sie er- läutert, dass die Löhne wie bisher durch das Unternehmen und die Sozial- partner auszuhandeln sein sollen. Nun, auch wir stehen zur Sozialpartner- schaft und sind sehr gerne bereit, alle Löhne, also auch jene der Top-Kader so- zialpartnerschaftlich zu verhandeln, wie wir das Ihren Aussagen entnehmen. Wir erwarten gerne Terminvorschläge, um das weitere Vorgehen zu vereinbaren. pmo Offener Brief des SEV an die SBB Und jetzt die Kaderlöhne Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 23 5. Dezember 2013 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Zwei Themen dominierten die VPT-Tagung der Ostschweiz: die strittige Reform der Altersvor- sorge und unerfreuliche Zustände bei Elvetino. Seiten 13 und 14 Nicht alles fliesst auf der «Panta Rhei» Die SBV-Präsidentin geht nach vollbrachter Fusion mit dem VPV in Pension. Seiten 6 und 7 Elisabeth Jacchini A. Egger Von der Stadtbus Chur AG sind neue Töne zu hören: das Unternehmen ist zu GAV-Verhand- lungen bereit. Der SEV auch. Seite 2 Neue Zeichen aus Chur Welche Strategie eignet sich am besten für die Werbung des schweizerischen Verkehrspersonals? Welche Aktionen sind beim SEV in den nächsten Mona- ten konkret geplant? Mit welcher Art von Aktionen werben andere europäische Gewerkschaften? Nicht alle reagieren gleich auf den Mitgliederschwund, man- che tun nur wenig. Der SEV aber will den Stier bei den Hörnern packen. Hes / Fi Dossier auf den Seiten 10 bis 12 Wie können Gewerkschaften Mitglieder werben und den Organisationsgrad erhöhen? Je mehr, desto stärker Der SEV setzt bei der Mitglie- derwerbung auf Vertrauens- leute im Betrieb. Neu werden die Sektionen dabei auch von Elena Obreschkow «gecoacht». SEV-Archiv

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Page 1: Kontakt sev 2013 23

Der Bundesrat will die Reformder Altersvorsorge in einer Ge-samtschau vorantreiben. Das istgut so, denn ein etappiertes Vor-gehen wäre schon im Vorhineinzum Scheitern verurteilt. Bei denInhalten dieser Reform muss derBundesrat aber noch gewaltigüber die Bücher, denn im Mo-ment haben wir eine Abbau-Re-form vor uns, die wir bekämpfenwerden. Warum?Die Senkung des Umwandlungs-satzes führt trotz der vorgeschla-genen Kompensationsmassnah-men unweigerlich zu einer Sen-kung des Rentenniveaus.Die Erhöhung des Frauen-Ren-

tenalters auf 65 ist ein Hohn.Frauen haben immer noch tiefereLöhne, und die «Kinderpause»führt zu wesentlich tieferen Ren-teneinkommen. Zuerst also glei-che Löhne und nicht beim Ren-tenalter beginnen.Das «Pensionierungsfenster»von 62 bis 67 bedeutet nichtsanderes als Tür und Tor zu öff-nen für ein höheres Rentenalter.Die Erhöhung des Rentenaltersliegt quer in der Landschaft undentspricht nicht der Realität aufdem Arbeitsmarkt. Denn ältereArbeitnehmende haben Mühe,ihre Stelle zu halten oder eineneue zu finden.An dieser Reform muss nochmassiv gearbeitet werden. Dieohnehin tiefen Altersrenten dür-fen nicht noch gesenkt werden.Im Gegenteil. Sie müssen erhöhtwerden, genau so wie es unsereInitiative AHVplus vorsieht.

ZUR SACHE

«AHVplus – weil es siebraucht!»

Giorgio Tuti, Präsident SEV

Die 1:12-Initiative hatte beim Volk kei-ne Chance, dies auch wegen der Angst-kampagne der Arbeitgeberorganisatio-nen. Für den SEV ist das Thema abernicht abgeschlossen. Unterzeichnetvon Präsident Giorgio Tuti und Vizeprä-sident Manuel Avallone hat er einen of-fenen Brief zum Thema Kaderlöhne anSBB-Personalchef Markus Jordi ge-schickt:

Sehr geehrter Herr Jordi. Am 24. No-vember haben wir zur Kenntnis nehmenmüssen, dass die Stimmbevölkerungdie 1:12-Initiative abgelehnt hat, wobeider Ja-Anteil von 35% dennoch beacht-lich ist.Im Vorfeld der Abstimmung hat sich dieSBB öffentlich gegen die 1:12-Initiativegeäussert. Die SBB hat argumentiert,dass sich der Staat nicht in die Festle-

gung der Löhne einmischen dürfe (waswir von einem Staatsbetrieb als ehergewagt erachten). Zudem haben Sie er-läutert, dass die Löhne wie bisherdurch das Unternehmen und die Sozial-partner auszuhandeln sein sollen.Nun, auch wir stehen zur Sozialpartner-schaft und sind sehr gerne bereit, alleLöhne, also auch jene der Top-Kader so-zialpartnerschaftlich zu verhandeln, wiewir das Ihren Aussagen entnehmen. Wirerwarten gerne Terminvorschläge, umdas weitere Vorgehen zu vereinbaren.

pmo

Offener Brief des SEV an die SBB

Und jetzt die Kaderlöhne

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 23

5. Dezember2013

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Zwei Themen dominierten die VPT-Tagung derOstschweiz: die strittige Reform der Altersvor-sorge und unerfreuliche Zustände bei Elvetino.

Seiten 13 und 14

Nicht alles fliesst auf der «Panta Rhei»Die SBV-Präsidentin gehtnach vollbrachter Fusionmit dem VPV in Pension.

Seiten 6 und 7

Elisabeth Jacchini

A. E

gger

Von der Stadtbus Chur AG sind neue Töne zuhören: das Unternehmen ist zu GAV-Verhand-lungen bereit. Der SEV auch.

Seite 2

Neue Zeichen aus Chur

Welche Strategie eignet sich am bestenfür die Werbung des schweizerischenVerkehrspersonals? Welche Aktionensind beim SEV in den nächsten Mona-ten konkret geplant? Mit welcher Art vonAktionen werben andere europäische

Gewerkschaften? Nicht alle reagierengleich auf den Mitgliederschwund, man-che tun nur wenig. Der SEV aber willden Stier bei den Hörnern packen. Hes / Fi

Dossier auf den Seiten 10 bis 12

Wie können Gewerkschaften Mitglieder werben und den Organisationsgrad erhöhen?

Je mehr, desto stärkerDer SEV setzt bei der Mitglie-derwerbung auf Vertrauens-leute im Betrieb. Neu werdendie Sektionen dabei auch vonElena Obreschkow «gecoacht».

SEV-

Arch

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SBB-Personal bleibtmässig zufrieden■ Die SBB hat die Resultateder Personalzufriedenheits-umfrage veröffentlicht. Mit 61Punkten ist die allgemeine Zu-friedenheit gegenüber dem Vor-jahr um einen Punkt gesunken;die SBB hatte sich eine Verbes-serung zum Ziel gesetzt. «MitToco, den grossen Umzugaktio-nen und nach wie vor unzähli-gen Restrukturierungen sorgtdie SBB intern für viel Unruhe;das Resultat kann deshalb nichtüberraschen», kommentiert SEV-Vizepräsident Manuel Avallonediesen Wert und ergänzt: «Zu-dem steht auch das Personalunter dem Eindruck der anhal-tenden Negativ-Schlagzeilen,die die SBB verursacht.»

NEWS

Das Aufbauprojekt Touristikdes SEV ist diesen Herbst mitdem Abschluss des ersten Ge-samtarbeitsvertrags zum ers-ten Erfolg gekommen. Nungeht es an die alltägliche Ar-beit: Um den SEV in der Bran-che stärker zu verankern, stehtin nächster Zeit die Mitglieder-werbung und -betreuung imVordergrund.

Kampagne startenNoch in diesem Winter soll ei-ne Werbekampagne anlaufen,die einen Mitgliederzuwachszum Ziel hat. Wie schon beimAufbau anderer Branchen sol-len anfänglich reduzierte Mit-gliederbeiträge erhoben wer-

den. Um insbesondere im Ber-ner Oberland, also im Haupt-gebiet des neuen Gesamtar-beitsvertrags, stark auftretenzu können, werden sich dieGewerkschaftssekretäre Ro-man Gugger und Martin Alle-mann verstärkt um den touris-tischen Bereich kümmern. DieKoordination liegt weiterhinbeim Bündner Regionalsekre-

tär Peter Peyer, der schon bis-her im Projekt engagiert war.Sein Pensum wird deshalb vor-erst bis Ende 2014 um 20 Pro-zent erhöht.

Ausweitung desGesamtarbeitsvertragsDer Bergbahn-Gesamtarbeits-vertrag steht grundsätzlich Un-ternehmen aus der ganzen

Schweiz offen. Andererseitsstellt sich die Frage, wie dieAusnahmeregelungen vom Ar-beitszeitgesetz bei jenen Un-ternehmen geregelt werden,die sich nicht dem GAV an-schliessen. Hier wird der SEVvom Bundesamt für Verkehrund vom SeilbahnverbandSchweiz eine klare Haltungeinfordern. Peter Moor

Nach dem GAV nun diegewerkschaftliche Kno-chenarbeit: Der SEVverstärkt sein Engage-ment bei den touristi-schen Bahnen.

SEV geht in die BergeVorstand SEV beschliesst Fortsetzung der Aktivitäten im Bereich Touristik

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Was bis vor Kurzem noch un-möglich schien, ist nun Tatsa-che: Der Verwaltungsrat derStadtbus Chur AG (SBC) undihrer Tochter Engadin Bus hatder Aufnahme von Verhandlun-gen über einen Firmenarbeits-vertrag zugestimmt.An einer konstruktiven SitzungMitte November, an der vonSeite der SBC Verwaltungsrats-präsident Urs Cadruvi und Er-win Rutishauser, Verwaltungs-

rat und ehemaliger Direktorder RhB, sowie vom SEV Präsi-dent Giorgio Tuti und Regional-sekretär Peter Peyer teilnah-men, haben sich die beidenParteien geeinigt, in Zukunftsozialpartnerschaftlich mitein-ander umzugehen. «Diese Ent-wicklung ist erfreulich, musssich aber nun fortsetzen undtatsächlich in ein Vertragsver-hältnis münden», betont Gior-gio Tuti.

Ein ÜbergangsdirektorDass bei der Stadtbus Chur AGnoch nicht alles im grünen Be-reich liegt, zeigt auch eine ak-tuelle Medienmitteilung: Nachnur einem halben Jahr im Amtscheidet der Direktor wiederaus. Immerhin: Per sofortspringt der 65-jährige HugoBerchtold ein. Er ist ein versier-ter Kenner des öffentlichen

Verkehrs, war er doch von1989 bis 2010 Direktor der Zu-gerland Verkehrsbetriebe undhat in dieser Eigenschaft auchmit dem SEV einen Gesamtar-beitsvertrag verhandelt.Angesichts seines Alters wirdes seine Hauptaufgabe sein,

die SBC und die Engadin Buswieder in ruhigere Fahrspurenzu bringen, um dann neuenKräften das Steuer zu überlas-sen. «Am SEV soll dies nichtscheitern!», hält Peter Peyerfest.

PP

Und sie bewegt sichdoch: Die Stadtbus ChurAG und der SEV habendie Aufnahme von Ver-tragsverhandlungenvereinbart. Zudem be-stellt SBC ihr Direktori-um neu. Die Aufbruch-stimmung muss abernachhaltig sein.

Ein neuer Wind weht in ChurStadtbus Chur ist zu Verhandlungen mit dem SEV bereit

Am Donnerstag, 16. Januar2014, ab 19.30 Uhr findet dienächste Mitgliederversamm-lung statt. Versammlungsortist das SEV-Sekretariat an derGürtelstrasse 24 in Chur. Auchweitere Interessierte sindherzlich dazu eingeladen.Zentrales Thema ist derGesamtarbeitsvertrag. Es wird

ein Vertreter der Bus-Branchedes SEV anwesend sein, deraus persönlicher Erfahrung miteinem GAV berichten kann.Zudem sollen die SektionStadtbus Chur / Engadin Busreorganisiert und das Ver-handlungsmandat besprochenwerden.

PP

Offene Versammlung zum GAV in Chur

HINWEIS

Früher als in den letzten Jahrenhat der SEV die Sonderaktion zurMitgliederwerbung diskutiert.

Die Aktion im Jahr 2014 wirdwiederum erfolgreiche Werberin-nen und Werber mit Sachpreisenbelohnen. Aufgrund der Erfahrungder letzten drei Jahre hat sichgezeigt, dass Sachpreise attrakti-ver wirken als Geldprämien.

Wie der zuständige Gewerk-

schaftssekretär Jérôme Hayoz vordem Vorstand erläuterte, wird dieAktion erstmals unter ein Mottogestellt, und zwar «Reisen».

Darauf sind die Zusatzprämienabgestimmt:

■ Wer im Jahr 2014 zwei neueMitglieder für den SEV wirbt,erhält eine Sigg-Trinkflasche.

■ Für vier Werbungen gibt eseinen Rucksack.

■ Bereits mit acht Werbungenverdient man sich einen Rollkof-fer.

Die drei besten Werberinnen undWerber des Jahres werdenzudem mit einem noch nichtgenannten Spezialpreis gewür-digt.

Mehr zum Thema Mitgliederwer-bung im Dossier ab Seite 10.

pmo

Werbeprämien 2014 zum Thema «Reisen»: Flasche, Rucksack, Koffer

Zentralisierungfragwürdig■ Der Verwaltungsrat der BLShat «eine effiziente Neuausrich-tung der Fahrzeug-Instandhal-tung» beschlossen. Dafür solleine neue Werkstätte «verkehrs-technisch günstig» in der Nähedes Bahnhofs Bern gebaut wer-den, als Ersatz für den wegfal-lenden Standort Aebimatt. DieWerkstätte Spiez soll ausbautund saniert werden, Oberburgund Bönigen dagegen werdengeschlossen. Der SEV kritisiert,dass damit qualifizierte Stellenaus ländlichen Regionen zentra-lisiert werden. Vor allem legt erWert darauf, dass die Zentrali-sierung weder zu Stellenabbaunoch zu Lohndruck führt.Sorgen macht sich der SEV umdie Zukunft des Personals. Vieleder heutigen Mitarbeiter in Bö-nigen und Oberburg sind in derRegion ansässig und müssenmit langen Arbeitswegen rech-nen. Zudem ist die letzte Reor-ganisation (von Mai 2011) nochnicht verdaut.

Die BLS orientierte über den Be-schluss des Verwaltungsratesam letzten Dienstag kurz vorDruck dieser Ausgabe vonkontakt.sev. Wir kommen in dernächsten Ausgabe auf dasThema zurück.

BLS

Unia

Bild der Woche

Rund vierzig Aktivist/innen verschiedener Gewerkschaften haben am 27. Oktober mit einerAktion auf dem Bundesplatz auf den «Tieflohnskandal in der Schweiz» aufmerksam gemacht.Rund 335 000 Personen oder fast 10 Prozent aller Arbeitnehmenden verdienen weniger als4000 Franken pro Monat oder 22 Franken pro Stunde. Der Nationalrat wurde aufgefordert,der gewerkschaftlichen Mindestlohn-Initiative zuzustimmen.

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Wo bleiben heutzutage die Manieren? Wir denken dochnur noch an uns selbst. Die Zeit läuft immer schneller,wir planen jetzt schon, was wir in einem halben Jahr tun.Denn wir können ja nicht rumsitzen und uns ausruhen,sondern müssen immer in Bewegung bleiben. Das siehtman auch bei der Arbeit. Die Reisenden drängeln zuerstin den Zug und schubsen sich gegenseitig auch wiederheraus. Sie werden empfindlicher im Umgang mit ande-ren Menschen. Der Ruhewagen ist das beste Beispiel.Manchmal unterhalten sich dort leise die Leute; die an-dern sagen ihnen nicht direkt, dass es sie stört, sie be-schimpfen uns, das Zugpersonal. Wir sollen am bestendie ganze Zeit diesen Wagen überwachen, um Ruhestö-rungen zu vermeiden. Wir dürfen ja selber auch nicht re-den. Doch das geht nicht, denn wir sollen auch nochschauen, das die Leute das Gepäck von den Sitzen neh-men, obwohl das im vollen Zug selbstverständlich seinsollte. Selbst wenn viele Reisende im Gang stehen, ma-chen die anderen die Sitze nicht frei. Oder die Leute sit-zen frierend im Wagen, fragen, ob die Klimaanlage de-fekt ist. Wir kümmern uns drum, das dauert eine Weileund das Höherstellen ändert die Temperatur nur um einoder zwei Grad. Doch schon innerhalb von Minuten tei-len sie uns mit, dass es schon bedeutend wärmer gewor-den ist. Sie beschweren sich in den Familienwagen, dasses zu laut ist, zu viele spielende Kinder … Wenn der Zugeine Minute zu spät ist, nörgeln sie darüber, dass sie ih-re Anschlüsse nicht schaffen. Daran sind dann wirschuld! Natürlich! Das sind dann aber Züge, die im Fahr-plan nicht einmal aufgeführt sind, weil sie laut der offizi-ellen Umsteigezeit gar nicht erreichbar wären. Oder dieZugtoiletten, sie sind das grösste Problem. Sie sind im-mer schmutzig oder man kann sie generell nicht öffnen.Wenn wir dann schauen gehen, was das Problem ist,dann war es einfach besetzt oder eine leere Toilettenpa-pierrolle lag am Boden. Schmutzig? Ehrlich, dann frageich mich, was sie zu Hause machen, wenn jemand vorherdas letzte Blatt der Rolle benutzt hat? Nehmen sie dannSchutzhandschuhe, um sie zu entsorgen? Nicht, dass wirvom Zugpersonal das nicht für sie regeln können, wirbehandeln jedes Anliegen gleich. Doch manchmal habeich das Gefühl, dass es in der heutigen Zeit eine Formvon Aufmerksamkeit ist, die die Menschen nur noch aufdiese Weise erhalten. Die Frage ist, ob es der richtige Ortdafür ist. Dann brauchen sie von uns eine Entschuldi-gung. Wir können uns aber nichtfür alles entschuldigen, dennsonst werden wir uns balddafür entschuldigen, dasswir sie beim ZeitungLesen stören, wennwir nach ihren Fahr-karten fragen.

Sabrina Tessmer

AufmerksamkeitMEINE MEINUNG

■ Das SEV-eigene Parkho-tel Brenscino hat 2013 eineetwas bessere Saison erlebtals im Vorjahr. Dennoch bleibtseine finanzielle Lage unbe-friedigend. Aus diesem Grundhat der SEV dem Hotel Schul-den in der Höhe von 300 000Franken erlassen. Eine Grund-satzdiskussion über die Zu-kunft des Hotels soll nach Vor-liegen des Jahresabschlussesim Vorstand SEV geführt wer-den; dieser ist gleichzeitigauch die Delegiertenver-sammlung der Ferienheimge-nossenschaft, der das Hotelformell gehört.■ Der Vorstand hat alle nöti-gen Beschlüsse im Zusam-menhang mit der Fusion vonSBV und VPV zu AS ge-fasst, unter anderem hat erdas Geschäftsreglement desneuen Unterverbands geneh-migt. Ebenfalls hat er der Fusi-on der bisherigen zwei West-schweizer TS-Sektionen zurSektion TS-Romandie zuge-stimmt.■ Der Vorstand hat für zweiüberarbeitete Gesamtar-

beitsverträge grünes Lichtgegeben: beim Regionalver-kehr Bern-Solothurn sindunter anderem neu 10 TageVaterschaftsurlaub enthalten,und die erste Treueprämie gibtes branchenüblich bereitsnach 10 (statt bisher 20)Dienstjahren. Bei der Luga-no–Ponte-Tresa-Bahn gibtes verbesserte Entwicklungs-möglichkeiten beim Lohn,Zeitgutschriften für Peko-Mit-glieder und eine Treueprämiebei 15 Dienstjahren.■ Weiter hat der Vorstandbeschlossen, dass sich derSEV zusammen mit den Ge-werkschaften Unia und Trans-fair an der Stiftung für dasKompetenzzentrum im IWBellinzona beteiligt. Die Stif-tung hat zum Ziel, ein TessinerKompetenzzentrum für nach-haltigen Schienenverkehr auf-zubauen.■ Der Vorstand gab weiterder Sektion TPG die Ermächti-gung, einen Warnstreikdurchzuführen, falls die Mit-glieder in der Urabstimmungeinen solchen beschliessen.

Der Warnstreik würde sich ge-gen die ungenügende Dienst-planung richten, die seit derFahrplanverdichtung von 2011besteht.■ Am 27. Februar findet inBern eine gemeinsame Ta-gung der Gewerkschaften zumService public statt, anwelcher die Bedeutung öffent-licher Infrastrukturen undDienstleistungen im Mittel-punkt steht. Dem SEV stehen60 Plätze zur Verfügung, dieüber die Unterverbände verge-ben werden.■ Das SEV-Personal erhältauf 2014 ein neues Lohn-system. Auf der Grundlagedes in der Schweiz geläufigenBewertungssystems Abakabasind die Funktionen neu einge-reiht worden. Die Anpassun-gen sollen innert drei Jahrenumgesetzt werden.■ Die Gleichstellungsse-kretärin des SEV, BarbaraAmsler, wird auf Ende Aprilpensioniert; die 50-Prozent-Stelle wird neu ausgeschrie-ben (siehe Inserat auf Seite 5).

pmo

VORSTAND IN KÜRZE

Page 3: Kontakt sev 2013 23

SBB-Personal bleibtmässig zufrieden■ Die SBB hat die Resultateder Personalzufriedenheits-umfrage veröffentlicht. Mit 61Punkten ist die allgemeine Zu-friedenheit gegenüber dem Vor-jahr um einen Punkt gesunken;die SBB hatte sich eine Verbes-serung zum Ziel gesetzt. «MitToco, den grossen Umzugaktio-nen und nach wie vor unzähli-gen Restrukturierungen sorgtdie SBB intern für viel Unruhe;das Resultat kann deshalb nichtüberraschen», kommentiert SEV-Vizepräsident Manuel Avallonediesen Wert und ergänzt: «Zu-dem steht auch das Personalunter dem Eindruck der anhal-tenden Negativ-Schlagzeilen,die die SBB verursacht.»

NEWS

Das Aufbauprojekt Touristikdes SEV ist diesen Herbst mitdem Abschluss des ersten Ge-samtarbeitsvertrags zum ers-ten Erfolg gekommen. Nungeht es an die alltägliche Ar-beit: Um den SEV in der Bran-che stärker zu verankern, stehtin nächster Zeit die Mitglieder-werbung und -betreuung imVordergrund.

Kampagne startenNoch in diesem Winter soll ei-ne Werbekampagne anlaufen,die einen Mitgliederzuwachszum Ziel hat. Wie schon beimAufbau anderer Branchen sol-len anfänglich reduzierte Mit-gliederbeiträge erhoben wer-

den. Um insbesondere im Ber-ner Oberland, also im Haupt-gebiet des neuen Gesamtar-beitsvertrags, stark auftretenzu können, werden sich dieGewerkschaftssekretäre Ro-man Gugger und Martin Alle-mann verstärkt um den touris-tischen Bereich kümmern. DieKoordination liegt weiterhinbeim Bündner Regionalsekre-

tär Peter Peyer, der schon bis-her im Projekt engagiert war.Sein Pensum wird deshalb vor-erst bis Ende 2014 um 20 Pro-zent erhöht.

Ausweitung desGesamtarbeitsvertragsDer Bergbahn-Gesamtarbeits-vertrag steht grundsätzlich Un-ternehmen aus der ganzen

Schweiz offen. Andererseitsstellt sich die Frage, wie dieAusnahmeregelungen vom Ar-beitszeitgesetz bei jenen Un-ternehmen geregelt werden,die sich nicht dem GAV an-schliessen. Hier wird der SEVvom Bundesamt für Verkehrund vom SeilbahnverbandSchweiz eine klare Haltungeinfordern. Peter Moor

Nach dem GAV nun diegewerkschaftliche Kno-chenarbeit: Der SEVverstärkt sein Engage-ment bei den touristi-schen Bahnen.

SEV geht in die BergeVorstand SEV beschliesst Fortsetzung der Aktivitäten im Bereich Touristik

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Was bis vor Kurzem noch un-möglich schien, ist nun Tatsa-che: Der Verwaltungsrat derStadtbus Chur AG (SBC) undihrer Tochter Engadin Bus hatder Aufnahme von Verhandlun-gen über einen Firmenarbeits-vertrag zugestimmt.An einer konstruktiven SitzungMitte November, an der vonSeite der SBC Verwaltungsrats-präsident Urs Cadruvi und Er-win Rutishauser, Verwaltungs-

rat und ehemaliger Direktorder RhB, sowie vom SEV Präsi-dent Giorgio Tuti und Regional-sekretär Peter Peyer teilnah-men, haben sich die beidenParteien geeinigt, in Zukunftsozialpartnerschaftlich mitein-ander umzugehen. «Diese Ent-wicklung ist erfreulich, musssich aber nun fortsetzen undtatsächlich in ein Vertragsver-hältnis münden», betont Gior-gio Tuti.

Ein ÜbergangsdirektorDass bei der Stadtbus Chur AGnoch nicht alles im grünen Be-reich liegt, zeigt auch eine ak-tuelle Medienmitteilung: Nachnur einem halben Jahr im Amtscheidet der Direktor wiederaus. Immerhin: Per sofortspringt der 65-jährige HugoBerchtold ein. Er ist ein versier-ter Kenner des öffentlichen

Verkehrs, war er doch von1989 bis 2010 Direktor der Zu-gerland Verkehrsbetriebe undhat in dieser Eigenschaft auchmit dem SEV einen Gesamtar-beitsvertrag verhandelt.Angesichts seines Alters wirdes seine Hauptaufgabe sein,

die SBC und die Engadin Buswieder in ruhigere Fahrspurenzu bringen, um dann neuenKräften das Steuer zu überlas-sen. «Am SEV soll dies nichtscheitern!», hält Peter Peyerfest.

PP

Und sie bewegt sichdoch: Die Stadtbus ChurAG und der SEV habendie Aufnahme von Ver-tragsverhandlungenvereinbart. Zudem be-stellt SBC ihr Direktori-um neu. Die Aufbruch-stimmung muss abernachhaltig sein.

Ein neuer Wind weht in ChurStadtbus Chur ist zu Verhandlungen mit dem SEV bereit

Am Donnerstag, 16. Januar2014, ab 19.30 Uhr findet dienächste Mitgliederversamm-lung statt. Versammlungsortist das SEV-Sekretariat an derGürtelstrasse 24 in Chur. Auchweitere Interessierte sindherzlich dazu eingeladen.Zentrales Thema ist derGesamtarbeitsvertrag. Es wird

ein Vertreter der Bus-Branchedes SEV anwesend sein, deraus persönlicher Erfahrung miteinem GAV berichten kann.Zudem sollen die SektionStadtbus Chur / Engadin Busreorganisiert und das Ver-handlungsmandat besprochenwerden.

PP

Offene Versammlung zum GAV in Chur

HINWEIS

Früher als in den letzten Jahrenhat der SEV die Sonderaktion zurMitgliederwerbung diskutiert.

Die Aktion im Jahr 2014 wirdwiederum erfolgreiche Werberin-nen und Werber mit Sachpreisenbelohnen. Aufgrund der Erfahrungder letzten drei Jahre hat sichgezeigt, dass Sachpreise attrakti-ver wirken als Geldprämien.

Wie der zuständige Gewerk-

schaftssekretär Jérôme Hayoz vordem Vorstand erläuterte, wird dieAktion erstmals unter ein Mottogestellt, und zwar «Reisen».

Darauf sind die Zusatzprämienabgestimmt:

■ Wer im Jahr 2014 zwei neueMitglieder für den SEV wirbt,erhält eine Sigg-Trinkflasche.

■ Für vier Werbungen gibt eseinen Rucksack.

■ Bereits mit acht Werbungenverdient man sich einen Rollkof-fer.

Die drei besten Werberinnen undWerber des Jahres werdenzudem mit einem noch nichtgenannten Spezialpreis gewür-digt.

Mehr zum Thema Mitgliederwer-bung im Dossier ab Seite 10.

pmo

Werbeprämien 2014 zum Thema «Reisen»: Flasche, Rucksack, Koffer

Zentralisierungfragwürdig■ Der Verwaltungsrat der BLShat «eine effiziente Neuausrich-tung der Fahrzeug-Instandhal-tung» beschlossen. Dafür solleine neue Werkstätte «verkehrs-technisch günstig» in der Nähedes Bahnhofs Bern gebaut wer-den, als Ersatz für den wegfal-lenden Standort Aebimatt. DieWerkstätte Spiez soll ausbautund saniert werden, Oberburgund Bönigen dagegen werdengeschlossen. Der SEV kritisiert,dass damit qualifizierte Stellenaus ländlichen Regionen zentra-lisiert werden. Vor allem legt erWert darauf, dass die Zentrali-sierung weder zu Stellenabbaunoch zu Lohndruck führt.Sorgen macht sich der SEV umdie Zukunft des Personals. Vieleder heutigen Mitarbeiter in Bö-nigen und Oberburg sind in derRegion ansässig und müssenmit langen Arbeitswegen rech-nen. Zudem ist die letzte Reor-ganisation (von Mai 2011) nochnicht verdaut.

Die BLS orientierte über den Be-schluss des Verwaltungsratesam letzten Dienstag kurz vorDruck dieser Ausgabe vonkontakt.sev. Wir kommen in dernächsten Ausgabe auf dasThema zurück.

BLS

Unia

Bild der Woche

Rund vierzig Aktivist/innen verschiedener Gewerkschaften haben am 27. Oktober mit einerAktion auf dem Bundesplatz auf den «Tieflohnskandal in der Schweiz» aufmerksam gemacht.Rund 335 000 Personen oder fast 10 Prozent aller Arbeitnehmenden verdienen weniger als4000 Franken pro Monat oder 22 Franken pro Stunde. Der Nationalrat wurde aufgefordert,der gewerkschaftlichen Mindestlohn-Initiative zuzustimmen.

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Wo bleiben heutzutage die Manieren? Wir denken dochnur noch an uns selbst. Die Zeit läuft immer schneller,wir planen jetzt schon, was wir in einem halben Jahr tun.Denn wir können ja nicht rumsitzen und uns ausruhen,sondern müssen immer in Bewegung bleiben. Das siehtman auch bei der Arbeit. Die Reisenden drängeln zuerstin den Zug und schubsen sich gegenseitig auch wiederheraus. Sie werden empfindlicher im Umgang mit ande-ren Menschen. Der Ruhewagen ist das beste Beispiel.Manchmal unterhalten sich dort leise die Leute; die an-dern sagen ihnen nicht direkt, dass es sie stört, sie be-schimpfen uns, das Zugpersonal. Wir sollen am bestendie ganze Zeit diesen Wagen überwachen, um Ruhestö-rungen zu vermeiden. Wir dürfen ja selber auch nicht re-den. Doch das geht nicht, denn wir sollen auch nochschauen, das die Leute das Gepäck von den Sitzen neh-men, obwohl das im vollen Zug selbstverständlich seinsollte. Selbst wenn viele Reisende im Gang stehen, ma-chen die anderen die Sitze nicht frei. Oder die Leute sit-zen frierend im Wagen, fragen, ob die Klimaanlage de-fekt ist. Wir kümmern uns drum, das dauert eine Weileund das Höherstellen ändert die Temperatur nur um einoder zwei Grad. Doch schon innerhalb von Minuten tei-len sie uns mit, dass es schon bedeutend wärmer gewor-den ist. Sie beschweren sich in den Familienwagen, dasses zu laut ist, zu viele spielende Kinder … Wenn der Zugeine Minute zu spät ist, nörgeln sie darüber, dass sie ih-re Anschlüsse nicht schaffen. Daran sind dann wirschuld! Natürlich! Das sind dann aber Züge, die im Fahr-plan nicht einmal aufgeführt sind, weil sie laut der offizi-ellen Umsteigezeit gar nicht erreichbar wären. Oder dieZugtoiletten, sie sind das grösste Problem. Sie sind im-mer schmutzig oder man kann sie generell nicht öffnen.Wenn wir dann schauen gehen, was das Problem ist,dann war es einfach besetzt oder eine leere Toilettenpa-pierrolle lag am Boden. Schmutzig? Ehrlich, dann frageich mich, was sie zu Hause machen, wenn jemand vorherdas letzte Blatt der Rolle benutzt hat? Nehmen sie dannSchutzhandschuhe, um sie zu entsorgen? Nicht, dass wirvom Zugpersonal das nicht für sie regeln können, wirbehandeln jedes Anliegen gleich. Doch manchmal habeich das Gefühl, dass es in der heutigen Zeit eine Formvon Aufmerksamkeit ist, die die Menschen nur noch aufdiese Weise erhalten. Die Frage ist, ob es der richtige Ortdafür ist. Dann brauchen sie von uns eine Entschuldi-gung. Wir können uns aber nichtfür alles entschuldigen, dennsonst werden wir uns balddafür entschuldigen, dasswir sie beim ZeitungLesen stören, wennwir nach ihren Fahr-karten fragen.

Sabrina Tessmer

AufmerksamkeitMEINE MEINUNG

■ Das SEV-eigene Parkho-tel Brenscino hat 2013 eineetwas bessere Saison erlebtals im Vorjahr. Dennoch bleibtseine finanzielle Lage unbe-friedigend. Aus diesem Grundhat der SEV dem Hotel Schul-den in der Höhe von 300 000Franken erlassen. Eine Grund-satzdiskussion über die Zu-kunft des Hotels soll nach Vor-liegen des Jahresabschlussesim Vorstand SEV geführt wer-den; dieser ist gleichzeitigauch die Delegiertenver-sammlung der Ferienheimge-nossenschaft, der das Hotelformell gehört.■ Der Vorstand hat alle nöti-gen Beschlüsse im Zusam-menhang mit der Fusion vonSBV und VPV zu AS ge-fasst, unter anderem hat erdas Geschäftsreglement desneuen Unterverbands geneh-migt. Ebenfalls hat er der Fusi-on der bisherigen zwei West-schweizer TS-Sektionen zurSektion TS-Romandie zuge-stimmt.■ Der Vorstand hat für zweiüberarbeitete Gesamtar-

beitsverträge grünes Lichtgegeben: beim Regionalver-kehr Bern-Solothurn sindunter anderem neu 10 TageVaterschaftsurlaub enthalten,und die erste Treueprämie gibtes branchenüblich bereitsnach 10 (statt bisher 20)Dienstjahren. Bei der Luga-no–Ponte-Tresa-Bahn gibtes verbesserte Entwicklungs-möglichkeiten beim Lohn,Zeitgutschriften für Peko-Mit-glieder und eine Treueprämiebei 15 Dienstjahren.■ Weiter hat der Vorstandbeschlossen, dass sich derSEV zusammen mit den Ge-werkschaften Unia und Trans-fair an der Stiftung für dasKompetenzzentrum im IWBellinzona beteiligt. Die Stif-tung hat zum Ziel, ein TessinerKompetenzzentrum für nach-haltigen Schienenverkehr auf-zubauen.■ Der Vorstand gab weiterder Sektion TPG die Ermächti-gung, einen Warnstreikdurchzuführen, falls die Mit-glieder in der Urabstimmungeinen solchen beschliessen.

Der Warnstreik würde sich ge-gen die ungenügende Dienst-planung richten, die seit derFahrplanverdichtung von 2011besteht.■ Am 27. Februar findet inBern eine gemeinsame Ta-gung der Gewerkschaften zumService public statt, anwelcher die Bedeutung öffent-licher Infrastrukturen undDienstleistungen im Mittel-punkt steht. Dem SEV stehen60 Plätze zur Verfügung, dieüber die Unterverbände verge-ben werden.■ Das SEV-Personal erhältauf 2014 ein neues Lohn-system. Auf der Grundlagedes in der Schweiz geläufigenBewertungssystems Abakabasind die Funktionen neu einge-reiht worden. Die Anpassun-gen sollen innert drei Jahrenumgesetzt werden.■ Die Gleichstellungsse-kretärin des SEV, BarbaraAmsler, wird auf Ende Aprilpensioniert; die 50-Prozent-Stelle wird neu ausgeschrie-ben (siehe Inserat auf Seite 5).

pmo

VORSTAND IN KÜRZE

Page 4: Kontakt sev 2013 23

......

4 BERUFSPORTRÄTkontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Erfolgreicher Kampf■ Nach mehr als einem Jahrkonnte der Konflikt zwischenden Fahrzeugführer/innen derM1 in Lausanne und den Trans-ports publics de la région lau-sannoise (tl) endlich beigelegtwerden. Er endete mit einem(Etappen-)Sieg für die Fahrer/in-nen bzw. ihre Gewerkschaft,den SEV. Als Resultat der Ver-handlungen erhalten die Chauf-feure und Chauffeusen für daslaufende Jahr eine Lohnzulage,die einer Arbeitszeit von einein-halb Tagen (12 Stunden) ent-spricht. Auch Verbesserungender Infrastruktur konnten ausge-handelt werden. Die Direktionerklärte sich ausserdem bereit,bei den GAV-Verhandlungen, dienächstes Jahr anstehen, überweitergehende Verbesserungenzu diskutieren. Ermöglicht wurdeder Erfolg durch das geschlos-sene Auftreten des Personals.

Rahmen-GAV Waadt■ Die Verhandlungen über dieErneuerung des Rahmen-GAVVerkehr im Kanton Waadt wur-den erfolgreich beendet. DieÜbereinkunft muss noch von derGemeinschaft der WaadtländerTransportunternehmen und derGAV-Konferenz genehmigt wer-den. Nach einer Annahme wirdder GAV auf den 1. Januar 2014für eine vierjährige Dauer inKraft treten. Eine der wichtigs-ten Errungenschaften: der Min-destlohn steigt von 3750 Fran-ken auf 4000 Franken monatlich.

Korrigenda■ In der letzten Ausgabe istbeim Abdruck der Kolumne vonHelmut Hubacher ein Fehlerpassiert. Im Abschnitt über dieArbeitsbedingungen bei derSBB im Tessin gingen zwei Sät-ze verloren. Richtig lautet derAbschnitt so: «Im SBB-Industrie-werk Bellinzona arbeiten 20Prozent der Belegschaft alsTemporäre. Mit 20 Prozent we-niger Lohn als Festangestellte.In Chiasso ist jeder Zweite der16 Wagenreiniger auch einTemporärer. So einer kommt bei14 bis 18 Nachtschichten gera-de mal auf 3000 Franken netto.»Wir bitten um Entschuldigung.

NEWS

Bei Minustemperaturen führenHeizungspannen berechtigter-weise zu Kundenreklamatio-nen, im Sommer kaputte Klima-anlagen und übers ganze Jahrdefekte Toiletten, Lampen,usw. Nicht bloss unangenehm,sondern sicherheitsrelevantsind z. B. Störungen an Türenund elektronischen Steuerun-gen. Für das Zug- und Lokper-sonal ist es daher beruhigendzu wissen: Bei Pannen helfendie praxiserfahrenen Fachleutedes Helpdesks Rollmaterial.Dieser wurde 2001 eingerichtetund befindet sich heute im OPCim 6. Stock des Bahnverkehrs-zentrums am Berner Bahnhof.Fast von Anfang an war GilbertPürro dabei. Er und sechs wei-tere technische Assistenten ar-beiten zu 100 % am Helpdesk;dazu kommen 11 Fahrzeug-diagnostiker, die weiterhin zu50 % «draussen» tätig sind,und die Teamleitung. Gleich ne-benan im OPC befindet sich derseparate Lokpersonal-Helpdesk.Regelmässige Weiterbildungentragen dazu bei, dass die Help-desk-Leute das sich laufendentwickelnde Rollmaterial in-und auswendig kennen. Auchkönnen sie am Bildschirm Plä-ne, Fotos und Daten der Fahr-zeuge abrufen (und helfen mit,diese «Tools» laufend zu ver-bessern). Im SAP-System sehensie auch, ob am Fahrzeug

schon Störungen «offen» sind,die auf die Reparatur warten.Daher braucht der Helpdesk im-mer die ganze Wagennummer.«Das klappt gut», lobt GilbertPürro das Zugpersonal. Dieseskann gewisse Pannen mit Help-desk-Anleitung selbst beheben.Oft aber braucht es den Dia-gnostiker oder die Fachleute ei-ner Unterhaltsanlage oder gareines Industriewerks.«Wenn ein Zug nicht mehr wei-ter will, kommt natürlich schonHektik auf», sagt Gilbert Pürro,der nicht der Typ Mensch ist,den schnell etwas aus der Ruhebringt. Meistens kann das Fahr-zeug noch weiterfahren. Bei ge-fährlichen Störungen jedoch,etwa am Bremssystem, musses sofort ausgereiht werden.«Alle Störungen, welche die Si-cherheit tangieren, müssenrasch behoben werden», be-

tont Gilbert Pürro. Bei defektenAussentüren etwa bietet er ei-nen Fahrzeugdiagnostiker auf.

Hilfe auch für SBB ImmobilienUnter der Woche arbeiten amHelpdesk von 4 bis 23.30 Uhrvier Personen (ohne Teamlei-tung), am Wochenende drei.Wenn niemand da ist, gehendie Anrufe zum permanent be-setzten Lokpersonal-Helpdesknebenan. Im Schnitt nehmenGilbert Pürro und seine Kolle-gen pro Tag je 60 bis 70 Anrufeentgegen – auf Deutsch, Fran-zösisch und manchmal Italie-nisch, wenn es um TessinerBahnhöfe geht. Denn seit2009 betrifft ein Teil der Tele-fone – heute etwa 30 % – De-fekte oder Beschädigungen anLampen, Uhren, Toiletten usw.oder Graffiti auf Bahnhöfen inder ganzen Schweiz. Diese sind

an diverse Stellen zu melden.An einem Wochenende hat Gil-bert Pürro schon über ein Dut-zend Telefone gemacht, bis einMonteur für die Heizung einerSBB-Wohnung organisiert war.Wegen der Zusatzarbeit für SBBImmobilien wird zurzeit einePersonalaufstockung geprüft.

Ärger wegen TocoEin personalpolitisches Themasind beim Helpdesk Rollmate-rial auch die Löhne. «Wir habendazu vor zwei Jahren eine Sam-meleingabe von Beschwerdengemacht», sagt SEV-Gewerk-schaftssekretär Jürg Hurni.«Doch HR verkennt den Wertder Arbeit dieser Kollegen undwill von einem höheren Anfor-derungsniveau nichts wissen.Wir ziehen die Beschwerdennun ans Bundesverwaltungs-gericht weiter.» Markus Fischer

Die praxiserfahrenen Fachleute vom Helpdesk Rollmaterial im OPC in Bern

Sie helfen bei FahrzeugpannenSpukt das Rollmaterial,kann das fahrende Per-sonal auf den Helpdeskim Operation Center Per-sonenverkehr zählen.

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Für Gilbert Pürro und seine Kollegen ist neben dem Telefon der PC das Hauptarbeitsinstrument.

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Gilbert Pürro mit Jürg Wymann (links) und Vincent Niklaus, technische Assistenten.

Gilbert Pürro (54) wuchs in Plaffeien (FR) auf. Dergelernte Wagenlackierer und -spengler arbeitetein einer Maschinenfabrik in Freiburg, bevor er 1989zur SBB kam – und bald auch dem SEV beitrat. AlsFahrzeugreparateur war er bis 1997 auf dem Bahn-hof Bern tätig, danach bis 2001 im Depot Aebimatt,wo er Teamleiter wurde. Ein Jahr lang arbeitete erauch in Basel am IC 2000 und instruierte die BernerTeams an diesem Zug. 2001 kam er zum HelpdeskRollmaterial. Der Freiburger wohnt mit seiner Frauund den Kindern (16 und 12) in Wünnewil. Hobbys:Biken, Velo- und Skifahren mit der Familie.

BIO

Page 5: Kontakt sev 2013 23

GEWERKSCHAFTEN ......

5kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Die diesjährige Bildungstagungbot Gelegenheit, Danièle Da-chauer und Marie-Thérèse Go-del aus der Frauenkommissionzu verabschieden. Auch Barba-ra Amsler wird im Frühling2014 ihren Posten abgebenund in Pension gehen. Susan-ne Held wird zwar in der Kom-mission bleiben, scheidet aberaus der Leitungsgruppe aus.Es gibt jedoch auch Neueintrit-te wie jenen von Giuditta Purt-schert vom RPV Zentralschweiz,die einstimmig gewählt wurde.Bemerkenswert, dass ihr Mannsie auf die SEV-Frauenkommis-sion aufmerksam machte!SEV-Vizepräsident ManuelAvallone überbrachte eineGrussbotschaft und wies daraufhin, dass er als Schweizer mititalienischem Pass wisse, wases heisst, «täglich darumkämpfen zu müssen, als gleich-wertig betrachtet zu werden.»

Wissen, Macht, GlückDas Hauptreferat von SylviaHonsberg verfolgten die Teil-nehmenden sehr aufmerksam.Sie zog die Zuhörer/innen inihren Bann, als sie erklärte,was Frauen glücklich macht. Inden Vordergrund stellte sie dieimmateriellen Dinge, die einengrossen Einfluss haben, wiedie zwischenmenschlichen Be-ziehungen, die Umwelt und dieGesundheit. Auch die Gleich-stellung, für die die Gewerk-schaften kämpfen, trägt zumGlück bei, macht uns glücklich.Der Besitz von Gütern dagegenist weniger wichtig, als esmanchmal scheinen will. Ver-antwortung, Wertschätzungund das Gefühl von Gerechtig-keit sind wichtiger als Geld.Das Wissen ist eine wichtige

Grundlage, aber das Könnenmacht glücklicher. Zu bemer-ken bleibt, dass die Demokra-tie in der Schweiz viel zu ihremguten Rang auf der Glücks-skala beiträgt. «Verantwortungund Risiken tragen, sich enga-gieren und seine Zukunft in dieeigenen Hände nehmen», dasführt einen zu Freiheit undGlück, erklärte Sylvia Hons-berg. Für sie ist eine glücklicheGesellschaft auch eine, in deres wenig Ungleichheit gibt.Wenn nur der Profit zählt, mul-tiplizieren sich die Ungleich-heiten und die Gesellschaftwird unglücklich.«Man ist glücklicher, wennman Herausforderungen an-nehmen und Schwierigkeitenmeistern kann.» Wer berufstä-tig ist, ist glücklicher als Men-schen ohne Beschäftigung. Die

Arbeit gibt dem Leben Sinn underlaubt unabdingbare sozialeKontakte. Doch dafür brauchtes auch eine sinnhafte Arbeit,eine Arbeit, die Sinn macht.

«Geben macht glücklich»Auch das Teilen, die Unterstüt-zung und die Solidarität ma-chen glücklich. Das menschli-che Wesen ist gemacht, um ineiner Gemeinschaft zu leben:Erfolge gemeinsam feiern,aber auch Niederlagen ge-meinsam erleiden, das machtes leichter, sie zu ertragen.Sylvia Honsberg sprach langeüber das asiatische Land Bhu-tan, das der ganzen Welt alsVorbild fürs Glücklichseindient. Das «Bruttoinlandglück»ist ein wichtiger Wert für dieBewohner/innen des Landesund seinen König, der diesesKriterium zum Massstab seinerpolitischen Entscheide machtund an nichts denkt als das«Bruttoinlandglück».Das Referat endete mit einerkleinen Überraschung: eine derTeilnehmerinnen erhob sich undbegann zu singen: ein «Sing-workshop» für alle! Also be-schloss man den Vormittag mitdem Singen feministischer Lie-der in deutscher, französischerund italienischer Sprache.Der Nachmittag gehörte Work-shops zu den Themen Sozial-versicherung, Arbeit und Ein-kommen sowie Quoten.

Henriette Schaffter / pan.

Gleichheit macht glück-lich. Sylvia Honsberg,Bundesfrauensekretä-rin der IG Bauen-Agrar-Umwelt Deutschland,erläuterte den Teilneh-merinnen (Männer sindmitgemeint), was Ge-werkschaft und Glückverbindet.

Auch mir ein Stück vom GlückBildungstagung der SEV-Frauen

Hes

Ein Singworkshop mitten in der Bildungstagung.

Hes

Barbara Amsler wird den SEVim Frühjar 2014 verlassen. IhreNachfolgerin wird gesucht (sie-he nebenstehendes Inserat).

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV ist die massgebendeGewerkschaft für das Personal des öffentlichen Verkehrs mit über42 000 Mitgliedern.

Im Zuge einer Nachfolgeregelung suchen wir per 1. Februar 2014 odernach Vereinbarung eine

Gewerkschaftssekretärin 50 %mit Schwerpunkt Gleichstellungim Zentralsekretariat Bern.

Als unsere neue Mitarbeiterin betreuen Sie die SEV-Frauenkommis-sion, organisieren deren Aktivitäten und koordinieren sie mit denanderen gewerkschaftlichen Aktivitäten. Sie beraten Mitglieder undOrganisation in gleichstellungspolitischen Fragen und vertreten denSEV dazu auch nach aussen.

Sie verfügen über gleichstellungspolitische und gewerkschaftlicheKenntnisse und haben von Vorteil bereits Erfahrung in der Arbeit mitOrganisationen und Öffentlichkeit. Sie können sich durchsetzen,arbeiten selbstständig, sind team- und konfliktfähig. Ihre Mutter-sprache ist Deutsch mit sehr guten Französischkenntnissen.

Engagierten Persönlichkeiten bieten wir ein spannendes Arbeits-umfeld und fortschrittliche Anstellungsbedingungen.

Sind Sie interessiert? Frau Miriam Brand, Personalleiterin, nimmtgerne Ihre vollständige Bewerbung bis am 15. Dezember 2013entgegen.

SEV, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6,

[email protected]

Weitere Auskünfte erteilt Giorgio Tuti, Präsident SEV,Tel. 031 357 57 57.

Mehr über den SEV erfahren Sie unter www.sev-online.ch

Page 6: Kontakt sev 2013 23

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

■ kontakt.sev: Du bist die ers-te Frau, die einen Unterver-band präsidierte. Warst duunter all den Zentralpräsi-denten eine Aussenseiterin?

Elisabeth Jacchini: Nein, dennich habe von Anfang an mitge-macht und mich eingebracht.Zuerst hatte ich schon den Ein-druck, dass in einigen Männer-köpfen gewisse Frauenbilder

herumgeisterten, in die ich ih-rer Meinung nach auch hinein-passte, obschon sie mich garnicht kannten. Doch das warmir Wurst, und es hat sich in-zwischen sehr gelegt. Ich habeeinfach meinen Job gemachtund langsam bewirkt, dassman mich achtet. Mittlerweilebin ich gut anerkannt, weilman gemerkt hat, dass ichdossierfest und engagiert binund auch gut mithalten kann.

■ Du gehst als erste und letzteZentralpräsidentin in dieGeschichte des SBV ein. Werhat eigentlich die Fusion mitdem VPV angestossen?

Das war ein Auftrag, den ichschon bei meiner Wahl gefassthabe. Dass ich ihn zusammenmit VPV-Zentralpräsident Ro-land Schwager, mit der Ar-beitsgruppe Fusion, den Dele-gierten und Mitgliedern beiderUnterverbände erfüllen konn-te, ist für mich ein gutes Ge-fühl. Ebenso, dass bei der Ur-abstimmung im Sommer 2012fast 95 % für die Fusion stimm-ten. Giorgio Tuti hatte mich ge-warnt, dass 70 Prozent der Fu-sionsversuche scheitern. Wich-tig war sicher, dass wir die De-legierten eng einbezogen undüber jeden Zwischenschritt derFusionsarbeiten bis zur Grün-dung des Unterverbands ASam 19. September 2013 infor-mierten. So konnten die Dele-gierten unseren Weg stetsnachvollziehen. Ein guter Ent-scheid war auch die Verschie-bung der Umsetzung um einJahr. Den Romands, die diesbeantragten, waren letztlich al-

le dankbar. So blieb für dieVorbereitung genügend Zeit.

■ Der SBV hat heute elf «Regi-onen», neben den Sektio-nen Securitrans und Trans-portpolizei. Der neue Unter-verband AS hat nur nochfünf Sektionen. Weshalb?

Wir haben die Sektionsgebietevergrössert, weil die SBB vieleArbeitsplätze zentralisiert hat,die Vorstände immer schwieri-ger zu besetzen waren und dieVersammlungen nicht mehr sotoll besucht wurden.

■ Was braucht es, damit sol-che Grosssektionen funktio-nieren?

Wir hoffen, die Mitglieder mitden sechs Branchen des Unter-verbands AS besser «abzuho-len», weil Versammlungen zuberuflichen Fragen und den

konkreten Arbeitsbedingungenmehr interessieren als statuta-rische Geschäfte wie Jahres-rechnungen. Wir brauchen anallen Standorten Branchenver-treter/innen, die den Mitglie-dern bei Fragen und Proble-men weiterhelfen. Siekontaktieren dafür wenn nötigden Branchenvorstand, dieSektion, den Zentralpräsiden-ten und/oder den SEV. Manch-mal reicht auch das Involvierender Peko, um ein Problem zulösen. Bisherige Vertrauens-leute und Kolleg/innen, diesich neu gemeldet haben, wer-

den am 17. Dezember in Oltendie fünf SBB-Branchen grün-den. Die Mitarbeit der Mitglie-der in den Branchen ist sehrerwünscht! Die Securitrans-Branche konstituiert sich sepa-rat. Zudem werden Unterver-bandsleute wie bisher regel-mässig in die Betriebszentra-len, ins Contact Center Brigoder auf Bahnhöfe gehen, umwährend angekündigter Prä-senzzeiten mit den Mitgliedernzu sprechen. Ich denke, dassgrosse Sektionen ebenso gutfunktionieren wie kleine, wennman sich richtig organisiert.

■ Was braucht es sonst, damitdie Fusion ein Erfolg wird?

Dass wir Mitglieder zum ak-tiven Mitmachen motivierenkönnen. Dies gelingt am bes-ten, wenn wir selber Überzeu-gung und Freude ausstrahlen.

Gewerkschaftsarbeit ist etwasSpannendes, man lernt dabeiviel, absolviert Weiterbildun-gen und hat viele Kontakte.Sich mit Leuten zusammen fürLeute einzusetzen ist sehr be-friedigend, packend, genial!

■ Du warst vom SBV zu 100 %angestellt. Auch Peter Käpp-ler wird als AS-Zentralpräsi-dent ein Vollzeitpensum ha-ben. Kannst du den andernUnterverbänden dieses Profi-System empfehlen?

Auf jeden Fall, denn es hatgrosse Vorteile. Vor allem hatte

ich gegenüber der SBB einenganz freien Stand, während dieandern Zentralpräsidenten alsSBB-Arbeitnehmer einem ge-wissen Druck ausgesetzt sind.Umso mehr hat mich ihr gros-ser Einsatz für die Mitgliederimmer sehr beeindruckt. DieMilizstruktur des SEV mit denUnterverbänden als Gewerk-schaften in der Gewerkschaftist für den direkten Kontakt zuden Mitgliedern und die demo-kratische Meinungsbildungsehr wichtig, auch wenn sieviel Energie frisst. Doch dieZentralpräsidenten könnendurchaus vom Unterverbandoder SEV angestellt sein. Wennwir reich wären, läge eventuellauch eine Assistenz drin.

■ Das hattest du nicht?Nein. Aber dank meiner Berufs-erfahrung als Verkäuferin, Mar-keting- und Betriebsassis-tentin und Gewerkschafterinhatte ich den nötigen Ruck-sack, um administrativ gut al-lein zurechtzukommen. Manch-mal fühlte ich mich etwas ein-sam mit der grossen Verant-wortung. Ich musste wissen,was ich allein entscheidenkonnte oder zuerst mit der Lei-tungs- oder der Delegierten-konferenz besprechen musste.Die Kolleg/innen haben miraber stets volles Vertrauen ge-schenkt, und ich habe diesesnie missbraucht.

■ Der SBV hat während zwei-einhalb Jahren eine Werbe-rin zu 20 % angestellt. Hatsich das gelohnt?

Bei der Bestandeswerbung auf

Die Fusion mit dem VPV und steigende Spannungen mit der SBB prägten die letzten vier Jahre des SBV.

Die erste und letzte Zentralpräsidentin des SBV hat am 20. Dezember ihren letzten Arbeitstag

«Die Mitglieder sprechenzu wenig über den SEV»

«Gewerkschaftsarbeit ist etwas Spannendes.Sich mit Leuten zusammen für Leute einzuset-zen ist sehr befriedigend, packend, genial!»

Bern

, 21.

9.20

13, z

Vg

Elisabeth Jacchini präsidierteden SBV seit Februar 2009 undgeht Ende Jahr in Pension.

Elisabeth Jacchini (63) lernteVerkäuferin, war in verschie-densten Berufen tätig undbildete sich laufend weiter,zuletzt auch in Managementund Erwachsenenbildung.Bevor sie im Februar 2009SBV-Zentralpräsidentin wur-de, war sie Regionalsekretä-rin der Gewerkschaft Kom-munikation. In Burgdorf grün-dete und präsidierte sie eineWohnbaugenossenschaft,politisierte zwölf Jahre imStadtrat und war Fraktions-und Stadtratspräsidentin. AlsPräsidentin der SP-FrauenKanton Bern gehörte sie demschweizerischen Parteivor-stand an. Elisabeth Jacchiniist verheiratet und hat zweierwachsene Kinder. Hobbys:Wandern, Velo- und Kanu-fahren, Langlauf, Fotografie-ren, Malen, Lesen, Kochen,Garten. Nach der Pensionie-rung will sie ein halbes Jahr«Auszeit» nehmen: «Der Planist, … keinen Plan zu habenund die Tage zu geniessen.Ganz ohne Verpflichtungen.»

BIO

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

jeden Fall, doch die Zahl derNeumitglieder blieb unter denErwartungen. Für 2013 fandenwir in der Person von MarkusBürk einen hervorragenden Mi-liz-Werber. Dank ihm hat derSBV dieses Jahr schon gegen140 Mitglieder geworben, wo-bei er nicht nur selber warb,sondern auch andere dazu ani-mierte. Andererseits gab eswegen Toco und der Fusion ei-nige Austritte. Für das kom-mende Jahr hat der Unter-verband AS noch keine/n Wer-bebeauftragte/n gefunden, eswird noch jemand gesucht!Das Prinzip «Mitglied wirbtMitglied» wäre zwar am ein-fachsten und besten, funktio-niert aber zu wenig gut, weildie Mitglieder leider zu wenigüber die Errungenschaften desSEV sprechen. Wenn nur jedeszehnte Mitglied jährlich einMitglied werben würde, wärenbald alle organisiert …

■ Was waren für dich nebender Fusion und der Werbungdie wichtigsten Dossiers?

Das 2010 ausgehandelteLohnsystem Toco verärgerteuns und viele Mitglieder sehrund beschäftigt uns bis heute.

Weitere Dauerbrenner warendie Zentralisierung der Be-triebsführung und die Proble-me und Sorgen des Verkaufs-personals.

■ Wo liegt hier das Problem?Wir erhalten viele Klagen übersteigenden Druck durch Um-satzziele. Zugleich erhält dasSchalterpersonal Vorgaben, wieviele Prozent der Kund/innendie Billettautomaten benützensollen. Dort oder zu Hause viaInternet drucken sie aber oftfalsche Fahrkarten aus undbringen diese an den Schalter,um sie umzutauschen. Das ver-

ursacht Zeitaufwand, der nichtlukrativ ist. Weil Stellen undTouren gestrichen und zudemSchalter geschlossen werden,sind auch die Wartezeiten fürdie Kundschaft gestiegen, unddamit deren Ungeduld und Ag-gressivität. Weil am Schalterkaum mehr einfach Billette ver-kauft werden, sind die Anfor-derungen ans Personal ge-wachsen. Dieses muss ein

enormes Wissen laufend à jourhalten, hat aber zu wenig Zeit,die umfangreiche Infomail-Flutüber neue Angebote, Preise,Konditionen usw. während derArbeit zu bewältigen, muss da-für oft Freizeit opfern. Wir ver-suchten, die Bereichsspezifi-schen Arbeitszeitregelungenanzupassen, doch die SBBbrach die Verhandlungen ab,weil sie unsere Zeitforderungzu hoch fand.

■ Welche Probleme gibt es beider Zentralisierung?

Problematisch sind die verlän-gerten Arbeitswege, das Arbei-

ten in Grossraumbüros mitsehr vielen Leuten und dieständige Neuorganisation derArbeit. Zudem – wie bereits er-wähnt – das Lohnsystem Toco,das vielen neuen Mitarbeiten-den real weniger Lohn bringt,sowie teilweise knappePersonalbestände. Zugleichführt die ZVL-Ausbildungs-offensive der SBB dazu, dassviele Zugverkehrsleiter/innen

Praxisausbildung erteilen undneue Kolleg/innen intensiv be-treuen müssen. Doch die Zula-gen für diese Zusatzbelastunghat die SBB mit Toco gestri-chen. Der SEV kämpft seitzweieinhalb Jahren für die Bei-behaltung dieser Zulagen.

■ Wie hast du die SBB als Ver-handlungspartnerin erlebt?

Ich bin gut eingestiegen undhatte das Gefühl, dass wir zu-sammen reden und Lösungenfinden konnten. In den letztenanderthalb Jahren aber istmein Vertrauen in viele An-sprechpartner auf Null gesun-ken, weil wir von ihnen teilwei-se an der Nase herumgeführtwerden.

■ Inwiefern?Es gibt bei der SBB zu viele«Player». Zum Beispiel bei ei-ner Überprüfung, in welchesAnforderungsniveau eine Funk-tion kommen soll. Wir müssenuns darauf verlassen können,dass das, was am Verhand-lungstisch ausgehandelt undkommuniziert wurde, auch soumgesetzt wird und nichtnachträglich sich als angeblichunrichtig herausstellt. Dies ist

der Zusammenarbeit nicht för-derlich und führt zu einemDurcheinander. Kosteneinspa-rungen haben heute bei derSBB überall oberste Priorität.Sie läuft so Gefahr, den Be-trieb – der heute noch gutfunktioniert, weil die Leutedraussen beste Arbeit leisten –zu zerstören.

■ Was wünschst du der SBBfür die Zukunft?

Dass die Führung der SBBnicht immer nur von der Wert-schätzung der Mitarbeitendenspricht, sondern sie auch lebt.Und die Erkenntnis, dass diebeste Eisenbahn der Welt vorallem deshalb funktioniert,weil die Leute draussen ebenbestens arbeiten. Wenn HerrMeyer nicht da wäre, liefe dieBahn während Monaten genaugleich und gut weiter. Sicherbraucht es auch Strategien undWeitblick für die Zukunft. Aberohne die Leute in den Betriebs-zentralen, in der Reinigungund Technik, ohne die Verkäu-ferinnen, die Rangierer, dieLokführer usw. geht es nicht.Sie sind das Kapital der SBB!Und nicht nur der Kostenfaktormit zwei Ohren. Markus Fischer

Foto

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Elisabeth Jacchini: «Grosse Sektionen funktionieren ebenso gut wie kleine, wenn man sich richtig organisiert.» Fotos: SEV-Kongress und SBV-Delegiertenkonferenz, Mai 2013.

«Das Prinzip ‹Mitglied wirbt Mitglied› funktio-niert zu wenig gut, weil die Mitglieder zu wenigüber die Errungenschaften des SEV sprechen.»

Page 7: Kontakt sev 2013 23

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

■ kontakt.sev: Du bist die ers-te Frau, die einen Unterver-band präsidierte. Warst duunter all den Zentralpräsi-denten eine Aussenseiterin?

Elisabeth Jacchini: Nein, dennich habe von Anfang an mitge-macht und mich eingebracht.Zuerst hatte ich schon den Ein-druck, dass in einigen Männer-köpfen gewisse Frauenbilder

herumgeisterten, in die ich ih-rer Meinung nach auch hinein-passte, obschon sie mich garnicht kannten. Doch das warmir Wurst, und es hat sich in-zwischen sehr gelegt. Ich habeeinfach meinen Job gemachtund langsam bewirkt, dassman mich achtet. Mittlerweilebin ich gut anerkannt, weilman gemerkt hat, dass ichdossierfest und engagiert binund auch gut mithalten kann.

■ Du gehst als erste und letzteZentralpräsidentin in dieGeschichte des SBV ein. Werhat eigentlich die Fusion mitdem VPV angestossen?

Das war ein Auftrag, den ichschon bei meiner Wahl gefassthabe. Dass ich ihn zusammenmit VPV-Zentralpräsident Ro-land Schwager, mit der Ar-beitsgruppe Fusion, den Dele-gierten und Mitgliedern beiderUnterverbände erfüllen konn-te, ist für mich ein gutes Ge-fühl. Ebenso, dass bei der Ur-abstimmung im Sommer 2012fast 95 % für die Fusion stimm-ten. Giorgio Tuti hatte mich ge-warnt, dass 70 Prozent der Fu-sionsversuche scheitern. Wich-tig war sicher, dass wir die De-legierten eng einbezogen undüber jeden Zwischenschritt derFusionsarbeiten bis zur Grün-dung des Unterverbands ASam 19. September 2013 infor-mierten. So konnten die Dele-gierten unseren Weg stetsnachvollziehen. Ein guter Ent-scheid war auch die Verschie-bung der Umsetzung um einJahr. Den Romands, die diesbeantragten, waren letztlich al-

le dankbar. So blieb für dieVorbereitung genügend Zeit.

■ Der SBV hat heute elf «Regi-onen», neben den Sektio-nen Securitrans und Trans-portpolizei. Der neue Unter-verband AS hat nur nochfünf Sektionen. Weshalb?

Wir haben die Sektionsgebietevergrössert, weil die SBB vieleArbeitsplätze zentralisiert hat,die Vorstände immer schwieri-ger zu besetzen waren und dieVersammlungen nicht mehr sotoll besucht wurden.

■ Was braucht es, damit sol-che Grosssektionen funktio-nieren?

Wir hoffen, die Mitglieder mitden sechs Branchen des Unter-verbands AS besser «abzuho-len», weil Versammlungen zuberuflichen Fragen und den

konkreten Arbeitsbedingungenmehr interessieren als statuta-rische Geschäfte wie Jahres-rechnungen. Wir brauchen anallen Standorten Branchenver-treter/innen, die den Mitglie-dern bei Fragen und Proble-men weiterhelfen. Siekontaktieren dafür wenn nötigden Branchenvorstand, dieSektion, den Zentralpräsiden-ten und/oder den SEV. Manch-mal reicht auch das Involvierender Peko, um ein Problem zulösen. Bisherige Vertrauens-leute und Kolleg/innen, diesich neu gemeldet haben, wer-

den am 17. Dezember in Oltendie fünf SBB-Branchen grün-den. Die Mitarbeit der Mitglie-der in den Branchen ist sehrerwünscht! Die Securitrans-Branche konstituiert sich sepa-rat. Zudem werden Unterver-bandsleute wie bisher regel-mässig in die Betriebszentra-len, ins Contact Center Brigoder auf Bahnhöfe gehen, umwährend angekündigter Prä-senzzeiten mit den Mitgliedernzu sprechen. Ich denke, dassgrosse Sektionen ebenso gutfunktionieren wie kleine, wennman sich richtig organisiert.

■ Was braucht es sonst, damitdie Fusion ein Erfolg wird?

Dass wir Mitglieder zum ak-tiven Mitmachen motivierenkönnen. Dies gelingt am bes-ten, wenn wir selber Überzeu-gung und Freude ausstrahlen.

Gewerkschaftsarbeit ist etwasSpannendes, man lernt dabeiviel, absolviert Weiterbildun-gen und hat viele Kontakte.Sich mit Leuten zusammen fürLeute einzusetzen ist sehr be-friedigend, packend, genial!

■ Du warst vom SBV zu 100 %angestellt. Auch Peter Käpp-ler wird als AS-Zentralpräsi-dent ein Vollzeitpensum ha-ben. Kannst du den andernUnterverbänden dieses Profi-System empfehlen?

Auf jeden Fall, denn es hatgrosse Vorteile. Vor allem hatte

ich gegenüber der SBB einenganz freien Stand, während dieandern Zentralpräsidenten alsSBB-Arbeitnehmer einem ge-wissen Druck ausgesetzt sind.Umso mehr hat mich ihr gros-ser Einsatz für die Mitgliederimmer sehr beeindruckt. DieMilizstruktur des SEV mit denUnterverbänden als Gewerk-schaften in der Gewerkschaftist für den direkten Kontakt zuden Mitgliedern und die demo-kratische Meinungsbildungsehr wichtig, auch wenn sieviel Energie frisst. Doch dieZentralpräsidenten könnendurchaus vom Unterverbandoder SEV angestellt sein. Wennwir reich wären, läge eventuellauch eine Assistenz drin.

■ Das hattest du nicht?Nein. Aber dank meiner Berufs-erfahrung als Verkäuferin, Mar-keting- und Betriebsassis-tentin und Gewerkschafterinhatte ich den nötigen Ruck-sack, um administrativ gut al-lein zurechtzukommen. Manch-mal fühlte ich mich etwas ein-sam mit der grossen Verant-wortung. Ich musste wissen,was ich allein entscheidenkonnte oder zuerst mit der Lei-tungs- oder der Delegierten-konferenz besprechen musste.Die Kolleg/innen haben miraber stets volles Vertrauen ge-schenkt, und ich habe diesesnie missbraucht.

■ Der SBV hat während zwei-einhalb Jahren eine Werbe-rin zu 20 % angestellt. Hatsich das gelohnt?

Bei der Bestandeswerbung auf

Die Fusion mit dem VPV und steigende Spannungen mit der SBB prägten die letzten vier Jahre des SBV.

Die erste und letzte Zentralpräsidentin des SBV hat am 20. Dezember ihren letzten Arbeitstag

«Die Mitglieder sprechenzu wenig über den SEV»

«Gewerkschaftsarbeit ist etwas Spannendes.Sich mit Leuten zusammen für Leute einzuset-zen ist sehr befriedigend, packend, genial!»

Bern

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13, z

Vg

Elisabeth Jacchini präsidierteden SBV seit Februar 2009 undgeht Ende Jahr in Pension.

Elisabeth Jacchini (63) lernteVerkäuferin, war in verschie-densten Berufen tätig undbildete sich laufend weiter,zuletzt auch in Managementund Erwachsenenbildung.Bevor sie im Februar 2009SBV-Zentralpräsidentin wur-de, war sie Regionalsekretä-rin der Gewerkschaft Kom-munikation. In Burgdorf grün-dete und präsidierte sie eineWohnbaugenossenschaft,politisierte zwölf Jahre imStadtrat und war Fraktions-und Stadtratspräsidentin. AlsPräsidentin der SP-FrauenKanton Bern gehörte sie demschweizerischen Parteivor-stand an. Elisabeth Jacchiniist verheiratet und hat zweierwachsene Kinder. Hobbys:Wandern, Velo- und Kanu-fahren, Langlauf, Fotografie-ren, Malen, Lesen, Kochen,Garten. Nach der Pensionie-rung will sie ein halbes Jahr«Auszeit» nehmen: «Der Planist, … keinen Plan zu habenund die Tage zu geniessen.Ganz ohne Verpflichtungen.»

BIO

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

jeden Fall, doch die Zahl derNeumitglieder blieb unter denErwartungen. Für 2013 fandenwir in der Person von MarkusBürk einen hervorragenden Mi-liz-Werber. Dank ihm hat derSBV dieses Jahr schon gegen140 Mitglieder geworben, wo-bei er nicht nur selber warb,sondern auch andere dazu ani-mierte. Andererseits gab eswegen Toco und der Fusion ei-nige Austritte. Für das kom-mende Jahr hat der Unter-verband AS noch keine/n Wer-bebeauftragte/n gefunden, eswird noch jemand gesucht!Das Prinzip «Mitglied wirbtMitglied» wäre zwar am ein-fachsten und besten, funktio-niert aber zu wenig gut, weildie Mitglieder leider zu wenigüber die Errungenschaften desSEV sprechen. Wenn nur jedeszehnte Mitglied jährlich einMitglied werben würde, wärenbald alle organisiert …

■ Was waren für dich nebender Fusion und der Werbungdie wichtigsten Dossiers?

Das 2010 ausgehandelteLohnsystem Toco verärgerteuns und viele Mitglieder sehrund beschäftigt uns bis heute.

Weitere Dauerbrenner warendie Zentralisierung der Be-triebsführung und die Proble-me und Sorgen des Verkaufs-personals.

■ Wo liegt hier das Problem?Wir erhalten viele Klagen übersteigenden Druck durch Um-satzziele. Zugleich erhält dasSchalterpersonal Vorgaben, wieviele Prozent der Kund/innendie Billettautomaten benützensollen. Dort oder zu Hause viaInternet drucken sie aber oftfalsche Fahrkarten aus undbringen diese an den Schalter,um sie umzutauschen. Das ver-

ursacht Zeitaufwand, der nichtlukrativ ist. Weil Stellen undTouren gestrichen und zudemSchalter geschlossen werden,sind auch die Wartezeiten fürdie Kundschaft gestiegen, unddamit deren Ungeduld und Ag-gressivität. Weil am Schalterkaum mehr einfach Billette ver-kauft werden, sind die Anfor-derungen ans Personal ge-wachsen. Dieses muss ein

enormes Wissen laufend à jourhalten, hat aber zu wenig Zeit,die umfangreiche Infomail-Flutüber neue Angebote, Preise,Konditionen usw. während derArbeit zu bewältigen, muss da-für oft Freizeit opfern. Wir ver-suchten, die Bereichsspezifi-schen Arbeitszeitregelungenanzupassen, doch die SBBbrach die Verhandlungen ab,weil sie unsere Zeitforderungzu hoch fand.

■ Welche Probleme gibt es beider Zentralisierung?

Problematisch sind die verlän-gerten Arbeitswege, das Arbei-

ten in Grossraumbüros mitsehr vielen Leuten und dieständige Neuorganisation derArbeit. Zudem – wie bereits er-wähnt – das Lohnsystem Toco,das vielen neuen Mitarbeiten-den real weniger Lohn bringt,sowie teilweise knappePersonalbestände. Zugleichführt die ZVL-Ausbildungs-offensive der SBB dazu, dassviele Zugverkehrsleiter/innen

Praxisausbildung erteilen undneue Kolleg/innen intensiv be-treuen müssen. Doch die Zula-gen für diese Zusatzbelastunghat die SBB mit Toco gestri-chen. Der SEV kämpft seitzweieinhalb Jahren für die Bei-behaltung dieser Zulagen.

■ Wie hast du die SBB als Ver-handlungspartnerin erlebt?

Ich bin gut eingestiegen undhatte das Gefühl, dass wir zu-sammen reden und Lösungenfinden konnten. In den letztenanderthalb Jahren aber istmein Vertrauen in viele An-sprechpartner auf Null gesun-ken, weil wir von ihnen teilwei-se an der Nase herumgeführtwerden.

■ Inwiefern?Es gibt bei der SBB zu viele«Player». Zum Beispiel bei ei-ner Überprüfung, in welchesAnforderungsniveau eine Funk-tion kommen soll. Wir müssenuns darauf verlassen können,dass das, was am Verhand-lungstisch ausgehandelt undkommuniziert wurde, auch soumgesetzt wird und nichtnachträglich sich als angeblichunrichtig herausstellt. Dies ist

der Zusammenarbeit nicht för-derlich und führt zu einemDurcheinander. Kosteneinspa-rungen haben heute bei derSBB überall oberste Priorität.Sie läuft so Gefahr, den Be-trieb – der heute noch gutfunktioniert, weil die Leutedraussen beste Arbeit leisten –zu zerstören.

■ Was wünschst du der SBBfür die Zukunft?

Dass die Führung der SBBnicht immer nur von der Wert-schätzung der Mitarbeitendenspricht, sondern sie auch lebt.Und die Erkenntnis, dass diebeste Eisenbahn der Welt vorallem deshalb funktioniert,weil die Leute draussen ebenbestens arbeiten. Wenn HerrMeyer nicht da wäre, liefe dieBahn während Monaten genaugleich und gut weiter. Sicherbraucht es auch Strategien undWeitblick für die Zukunft. Aberohne die Leute in den Betriebs-zentralen, in der Reinigungund Technik, ohne die Verkäu-ferinnen, die Rangierer, dieLokführer usw. geht es nicht.Sie sind das Kapital der SBB!Und nicht nur der Kostenfaktormit zwei Ohren. Markus Fischer

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Elisabeth Jacchini: «Grosse Sektionen funktionieren ebenso gut wie kleine, wenn man sich richtig organisiert.» Fotos: SEV-Kongress und SBV-Delegiertenkonferenz, Mai 2013.

«Das Prinzip ‹Mitglied wirbt Mitglied› funktio-niert zu wenig gut, weil die Mitglieder zu wenigüber die Errungenschaften des SEV sprechen.»

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8 POLITIKkontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Die Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer in der Schweiz ha-ben sich längst entschieden:Nur eine Minderheit lässt sichzum regulären Zeitpunkt von65 Jahren (Männer) und 64Jahren (Frauen) pensionieren.Männer gehen durchschnitt-lich mit 64,1 Jahren in Rente,Frauen mit 62,6 Jahren. Dabeizählen auch jene mit, die überdas Alter 64/65 hinaus einerbezahlten Arbeit nachgehen,rund ein Drittel bei beiden Ge-schlechtern.Mit der heutigen Gesetzge-bung ist der frühe Ausstieg al-

lerdings ein Luxus, denn proVorbezugsjahr (maximal zweiVorbezugsjahre sind möglich)wird die AHV lebenslang um6,8 % gekürzt. Entsprechendsetzen sich mehrheitlich Hoch-bezahlte mit gut gefüllter Pen-sionskasse vorzeitig zur Ruhe:In der Finanz- und Versiche-rungsbranche sind es fast dieHälfte der Beschäftigten; imGastgewerbe, in der Land- undForstwirtschaft (wo die Arbeitbesonders an den körperlichenKräften zehrt) nur gut 5 Pro-zent. Der Durchschnitt liegt beirund 20 Prozent.Hinzu kommt, dass besser ge-bildete Arbeitnehmende (Ter-tiärstufe) mit rund zwei Jahrenmehr Lebenszeit in Rente rech-nen können als Menschen mitleichterem Bildungsrucksack.

Wann kommt der flexibleAltersrücktritt?«Gesetz und Wirklichkeit stim-men nicht mehr überein», bi-lanzierte Jürg Brechbühl, Di-rektor des Bundesamtes fürSozialversicherungen, an derPK-Netz-Tagung von Ende Ok-tober in Bern. Das Anliegen ei-nes flexiblen Altersrücktritts istseit den 70er-Jahren aktuellund eigentlich unbestritten,doch die politische Realisie-rung scheiterte bisher immerwieder. Seit zwei Wochen istnun eine Vorlage mit dem Titel«Altersvorsorge 2020» in Ver-nehmlassung, in der erstmalsAHV und 2. Säule in einer Ge-samtschau behandelt werden[siehe Stellungnahmen auf dergegenüberliegende Seite].

Referenz- statt RentenalterIn dieser Vorlage gibt es kei-nen festen Start des AHV-Bezu-ges mehr, sondern neu ein«Referenzalter 65» (für beideGeschlechter) mit der Möglich-keit, schon ab Alter 62 die AHVzu beziehen. Das kann neuganz oder teilweise gesche-hen. Die Stellung der Unter-privilegierten in der Altersvor-

sorge will der Bundesrat ver-bessern. Voraussichtlich ent-hält das Paket auch eine Sen-kung des Umwandlungssatzesvon 6,8 % auf 6 %.

Zwischen Hammer und AmbossDer Bundesrat bezeichnet dieVorlage als «ausgewogen».Nach Erfahrung von Jürg Brech-bühl wird gerade dies dazuführen, dass sie politisch «zwi-schen Hammer und Amboss»gerät. Eine Ahnung davon er-hielten die Teilnehmenden derTagung durch die Positionsbe-züge von Doris Bianchi (Ge-werkschaftsbund) und MartinKaiser (Arbeitgeberverband).«Die Arbeitnehmer müssen dieMöglichkeit haben, das Ren-tenalter gesund zu erreichen»,forderte Bianchi. Insbesonderebei Arbeitsplätzen mit hohergesundheitlicher Belastung er-fordere dies einen vorzeitigenAltersrücktritt. Nötig sei aus-serdem ein strengerer Kündi-gungsschutz. Es dürfe nichtmehr sein, dass langjährigeBeschäftigte mit 64 Jahren aufdie Strasse gestellt würden.

Die Arbeitgeber interpretieren«Flexibilität» andersFür die Arbeitgeber heisst Fle-xibilisierung ein tendenzielllängeres Arbeitsleben. Es gel-te, dem demografischen Wan-del Rechnung tragen, sagteMartin Kaiser. Auch wenn inanderen Ländern das offiziellePensionsalter bereits höherliegt, so arbeiten in der Reali-tät die Schweizerinnen undSchweizer länger als alle ande-ren. Kaiser: «Im faktischenRücktrittsalter sind wir Welt-meister. Das ist gut so, dasmüssen wir ausbauen.»

Auf dem Weg zur WackelrenteDiverse Pensionskassen undVersicherer arbeiten auf «vari-able» Renten hin, bekanntes-tes Beispiel ist die PK SBB. EinTeil der Rente soll je nach Er-tragslage der Kasse höheroder niedriger ausfallen kön-nen. Urs Eicher, Präsident desPK-Netzes, nennt solche Mo-delle unumwunden «Wackel-renten» und spricht von einem«Tabubruch», gegen den mansich wehren müsse.

Ärger und Unzufriedenheit sindprogrammiertAn einem Podiumsgesprächmit den Pensionskassen-Ex-perten Olivier Deprez und Em-manuel Vauclair klang es diffe-renzierter. Durch variableRenten könnte die Solidarge-meinschaft, die Wohl und We-he der Konjunktur ausgleichenmüsse, erweitert werden, er-klärte Vauclair. Denn bisherhat, wer einmal pensioniert ist,seine Rente auf sicher. Einheute 80-Jähriger profitiert so-mit weiterhin von guten Bedin-gungen, die schon längst pas-sé sind. Gerade deshalb würdees Jahrzehnte dauern, bis dieerweiterte Solidarität tatsäch-lich greifen würde, gab OlivierDeprez zu bedenken. Auf deranderen Seite brächten flexib-le Renten zunächst vor allemMisstrauen, Ärger und Unzu-friedenheit ins System.

Heinz Weber

Diesen Text übernehmen wirmit freundlicher Genehmigungdes Autors aus «BildungSchweiz», Zeitschrift des LCH.

Der Bundesrat hat eineVorlage zur Altersvorsor-ge mit flexiblem Renten-alter erarbeitet. Die Sta-tistik zeigt: Wer es sichleisten kann, geht schonheute flexibel – meistfrüher – in Rente. Daserfuhren die Teilneh-menden einer Tagung inBern, veranstaltet vomPK-Netz 2. Säule.

Eine Etappe auf dem Weg zueinem flexiblen Rentenalter

Früher in Rente – koste es, was es wolle?

Das PK-Netz 2. Säule ist einunabhängiger Verein, der von16 Berufsverbänden und Ge-werkschaften gegründet wur-de. Das Netz unterstützt durchOrientierungs- und Diskussi-onsveranstaltungen Stiftungs-ratsmitglieder von Vorsorge-Einrichtungen sowie Vorsor-ge-Veranwortliche der Ver-bände in ihrer anspruchsvol-len Arbeit. Dabei geht es umFragen der Pensionskassen-führung, der Anlagepolitik undder paritätischen Verwaltung.In einem Newsletter und aufder Website wird über aktuel-le Entwicklungen informiert:

www.pk-netz.ch

PK-Netz 2. Säule

INFO

■ Gibt es immer noch SBB-Mitarbeitende, die von einerfrühzeitigen Pensionierungprofitieren?

In den letzten Jahren gab es ei-ne zwar nur leicht, aber dochstetig steigende Zahl von Früh-pensionierungen.

■ Welche finanziellen und an-deren Bedingungen sind andie Überbrückungsrente beider SBB geknüpft?

Die Überbrückungsrente be-läuft sich auf 90 % der maxi-malen AHV-Rente (auf 2106Franken im laufenden Jahr).Sie kann ab 58 Jahren bezogenwerden. Ab 65 ist sie zurückzu-zahlen mit einem monatlichenBetrag, der von der Dauer desVorbezugs abhängig ist und le-

benslang erhoben wird. Siekann allerdings auch währendder beruflichen Laufbahn vorfi-nanziert werden.

■ Wie kann man die Höhe derpersönlichen Rente stei-gern? Welchen Spielraumhat der/die Versicherte?

Man kann freiwillig 2 % mehreinzahlen oder bis zu einemHöchstbetrag Einkäufe auf seinpersönliches Konto vorneh-men. Man kann auch die Früh-pensionierung vorfinanzieren(Unterschied der Rente mit 65und 62 Jahren).

Henriette Schaffter / pan.

Der Pensionskassen-spezialist erklärt unsdie aktuelle Situationbei der PK SBB.

Wie läuft es bei der SBB?Interview mit Vincent Brodard, Gewerkschaftssekretär SEV

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Vincent Brodard.

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POLITIK ......

9kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Mit der Senkung des Umwand-lungssatzes von 6,8 auf 6 Pro-zent schlägt der Bundesrat diegrösste Rentensenkung allerZeiten vor. Diese kann durchdie Verbesserung der «LegalQuote» und die vorgeschlage-nen Kompensationsmassnah-men in der zweiten Säule nichtwettgemacht werden. Die Sen-kung würde doppelt so hochausfallen wie der Rentenklau,den das Stimmvolk 2010 miteiner Drei-Viertel-Mehrheit ab-geschmettert hat. Die krasseSenkung des Mindestumwand-lungssatzes kann der Schwei-zerische Gewerkschaftsbund(SGB) nicht akzeptieren. Dennder Bundesrat ignoriert die Le-bensrealität künftiger Rentnermit normalen Einkommen: Werheute ein Monatseinkommenvon 5500 Franken hat – etwa

ein Elektromonteur – erzieltnach der Pension ein tiefesJahres-Renteneinkommen auserster und zweiter Säule vonetwa 36 000 Franken. Nach derSenkung des Umwandlungssat-zes würde sein Rentenniveauum 1200 Franken sinken. Dieohnehin tiefen Altersrentendürfen nicht gesenkt, sondernmüssen vielmehr erhöht wer-den, so wie es die Volksinitiati-ve AHVplus verlangt. Nur miteiner Stärkung der AHV kannder Verfassungsauftrag umge-setzt werden, dass die Rentenaus erster und zweiter Säuledie Fortsetzung «des gewohn-ten Lebens in angemessenerWeise» ermöglichen sollen.

Kein höheres Rentenalterfür FrauenNein sagt der SGB auch zur ge-planten Erhöhung des Frauen-Rentenalters auf 65 Jahre. Voneinem Schritt zur Gleichbe-rechtigung von Frau und Mannzu sprechen, ist ein Hohn.Denn Frauen haben wegen Ba-bypause und tieferen Löhnenein wesentlich tieferes Renten-einkommen als die Männer.Zudem sind ältere Arbeitneh-merinnen auf dem Arbeits-markt noch weniger gefragt alsMänner. Unverständlich istauch, dass der Bundesrat mitdem neuen Referenzrenten-alter und dem Pensionierungs-

fenster 62/70 die Türe auf-stösst zu einem allgemein hö-heren Rentenalter, so wie esdie Arbeitgeber und die bür-gerlichen Parteien fordern. Einhöheres Rentenalter zielt je-doch an der Realität auf demArbeitsmarkt vorbei, da ältereArbeitnehmende Mühe haben,ihre Stelle zu halten oder eineneue zu finden.

Die Renten dürfen nichtschlechter werdenBekämpfen wird der SGB diePläne des Bundesrats, denBund aus der Finanzierung derAHV teilweise zurückzuziehen.Würde der Bundesbeitrag andie AHV künftig zur Hälfte andie Mehrwertsteuer gekoppelt,würden der AHV bis im Jahr2030 jährlich mindestens 550Millionen Franken entgehen.Diese Abwälzung der Finanzie-rung lehnt der SGB kategorischab, genauso wie die techno-kratische Schuldenbremse, diezu automatischen Rentenver-schlechterungen führen würde.Vielmehr müssen der AHV alleMittel zukommen, die ihrschon heute zustehen, abernicht zufliessen. So müssendie Erträge aus der Alkohol-und Tabaksteuer direkt derAHV zugeführt und der Trendzu Dividendenausschüttungenstatt Lohnzahlungen gestopptwerden. Doris Bianchi

Der SGB begrüsst, dassder Bundesrat die Re-form der Altersvorsorgein einer Gesamtschauvorantreibt. Die Metho-de ist gut, denn ein ge-staffeltes Vorgehen istzum Scheitern verur-teilt. Bei den Inhaltenmuss der Bundesrat je-doch andere Akzentesetzen und die AHV stär-ken statt schwächen.

AHV stärken stattschwächen

SGB lehnt grösste Rentensenkung aller Zeiten ab

zVg

Der auf 8,50 Euro pro Stundefestgelegte deutsche Mindest-lohn liegt zwar im Betragtiefer als der in der Schweizdiskutierte (von der Mindest-lohninitiative der Gewerk-schaften geforderte) Mindest-lohn von 22 Franken proStunde. Der deutsche Min-destlohn bringt jedoch eineviel tiefgreifendere Verände-rung des Lohngefüges mitsich, als es der Schweizer Min-destlohn brächte. Bei einemMindestlohn von 8,50 Euro proStunde müssen rund 16 Pro-zent der deutschen Löhne, al-so jeder sechste Lohn, ange-hoben werden. Bei einemMindestlohn von 22 Frankenpro Stunde müssten dagegennur 9 Prozent der SchweizerLöhne aufgestockt werden.

Tiefe Löhne sind ein Problemder FrauenIm Gegensatz zu Deutschland

sind die regionalen (Lohn-)Un-terschiede in der Schweiz vielweniger ausprägt. Und weildie jungen Erwachsenen überdie Berufslehre ins Arbeits-leben einsteigen, ist das Tief-lohnproblem hierzulandenicht ein Problem der jünge-ren Arbeitnehmenden, son-dern vor allem der Frauen mitBerufserfahrung.

Zahl der Betroffenen istwirtschaftlich entscheidendWenn der Nationalrat in seinerDebatte den vorgeschlagenenSchweizer Mindestlohn mitdemjenigen in Deutschlandund anderen Ländern ver-gleicht, darf für die gesamt-wirtschaftliche Bewertungnicht die Höhe des Mindest-lohnes, sondern muss dieZahl der Betroffenen aus-schlaggebend sein.

Zu viele verdienen zu wenigFür die soziale Bewertung isthingegen die Höhe in Frankenentscheidend. In der Schweizverdienen 330 000 Personenweniger als 22 Franken/Stun-de und damit bei einem Voll-zeitjob weniger als 4000 Fran-ken pro Monat, was nicht fürein anständiges Leben reicht.Schweizerischer GewerkschaftsbundWeitere Informationen unterwww.mindestlohn-initiative.ch

Keine Mindestlöhne in der Schweiz

Während in der Schweizder Nationalrat über dieAblehnung der Mindest-lohn-Initiative debat-tiert, haben in Deutsch-land CDU/CSU und SPDin den Koalitionsver-handlungen die Einfüh-rung eines Mindest-lohns beschlossen.

«Eyes wide shut»im Bundeshaus

SGB

Der Nationalrat findet keinen Gefallen an der Idee eines Mindest-lohns von 4000 Franken pro Monat oder 22 Franken pro Stunde.

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

ie Mitgliedschaft ist einwesentliches Element,denn sie sorgt dafür,

dass sich die Arbeitnehmen-den an gewerkschaftlichen Ak-tivitäten beteiligen, sichert diedafür nötigen finanziellen Mit-tel und bringt den Gewerk-schaften offizielle Anerken-nung als Personalvertretung.Zudem sorgt sie dafür, dassdie Wirksamkeit gewerkschaft-licher Strategien laufend opti-miert wird», heisst es in einemBericht der Europäischen Stif-tung zur Verbesserung der Le-

D bens- und Arbeitsbedingungen(Eurofound), einer Agentur derEU.Ein Hindernis, mit dem die Ge-werkschaften bei der Mitglie-derwerbung zu kämpfen ha-ben, besteht darin, dass ihreErrungenschaften, wie bei-spielsweise Lohnerhöhungenoder Arbeitszeitsenkungen, al-len Arbeitnehmenden zugutekommen. Diese verhalten sichdenn auch oft als «Trittbrett-fahrer/innen», indem sie ihrenBeitrag an die Kosten der Ge-werkschaftsarbeit verweigern

und von deren Früchten gratisprofitieren.Gewisse institutionelle Rah-menbedingungen können denGewerkschaftsbeitritt begüns-tigen, etwa wenn die Auszah-lung von Arbeitslosengeldernüber die Gewerkschaften läuft.Das im Jahr 1900 im belgi-schen Gent erfundene Gewerk-schaftsmodell, bei dem die Zu-gehörigkeit zur GewerkschaftZugang zu Dienstleistungenwie einer Arbeitslosen- oderKrankenversicherung gibt, wirdoft einem mehr ideologischenGewerkschaftstyp gegenüber-gestellt. Länder wie Belgien,Dänemark, Finnland oderSchweden, wo das Gewerk-schaftsmodell von Gent ver-breitet ist, weisen in Europadie höchsten Organisations-grade auf. Doch dieses Modellbefindet sich auf dem Rück-zug. Dies hat damit zu tun,dass die Berufswege heute vielweniger stabil sind als früher,weshalb viele Junge keinenwirklichen Sinn mehr darin se-hen, einer berufsspezifischenGewerkschaft beizutreten. «InEuropa gibt es diese beidenGewerkschaftstypen: das Mo-dell von Gent, bei dem Dienst-leistungen an die Mitglied-schaft gebunden sind, und dasandere Modell, bei dem vonder Gewerkschaftsarbeit alle,

auch Nichtmitglieder, profitie-ren», erklärt Isabella BilettaForschungsbeauftragte beimEurofound. «Neuerdings han-deln in Deutschland gewisseGewerkschaften mit den Ar-beitgebern für ihre Mitgliederspezielle Konditionen aus undverschaffen diesen so einenkleinen Vorteil, der auch dieübrige Belegschaft zum Beitrittmotivieren soll.»

Schwächung der Gewerk-schaftsbewegungDer gewerkschaftliche Organi-sationsgrad wird durch Ar-beitsmarktentwicklungen be-einflusst: Ausbau des Dienst-leistungssektors, Privatisierun-gen, wachsende Migrations-ströme, Zunahme prekärerArbeit und steigender Einflussder Kapitalgeber im Produkti-onssektor wirken sich auf dieMitgliederzahlen der Gewerk-schaften negativ aus.Aber auch soziale und politi-sche Entwicklungen bleibennicht ohne Folgen: In der heuti-gen Konsumgesellschaft nimmtder Individualismus zu, grossesoziale und politische Bewe-gungen bleiben aus, die politi-sche Gesinnung wird kaummehr von einer Generation andie nächste weitergegeben,

Strategien der Gewerkschaften für die Mitgliederwerbung

Mitgliederwerbung ist für alle Gewerkschaften eine Herausforderung – auch für den SEV, der allerlei An-strengungen unternimmt, um die Zahl der Beitritte zu erhöhen. Was tut sich bei andern Gewerkschaften Euro-pas? Warum treten ihnen die Arbeitnehmenden in den meisten Ländern nicht (mehr) selbstverständlich bei?Wie lässt sich der Organisationsgrad heben und warum ist dieser für die Gewerkschaftsbewegung wichtig?

Ich werbe, du wirbst,er wirbt, wir werben …

«Man darf nicht für ganz Europa verallgemeinern:ein Werberezept funktioniert im einen Land und im

andern nicht. Das gilt auch für die Branchen.»Isabella Biletta, Forschungsbeauftragte bei der Europäischen Stiftung zur

Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound)

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SEV-Werbeaktion letztes Jahr im Wylerpark in Bern.

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Fortsetzung auf Seite 12

«Nach dem Projekt ‹Werbenund Organisieren› schiebenwir mit dem Sektionscoachingein Brikett nach», sagte SEV-Präsident Giorgio Tuti. Ziel desauf zwei Jahre befristeten Pro-

28 Sektionsverantwort-liche liessen sich am19. November in Berndas Projekt «Sektions-coaching» vorstellenund sprachen mit siebenSEV-Profis über Grund-sätze des Werbens undOrganisierens.

SEV stärktProjekt «Sektionscoachin

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Auf diese Milizler/innen kann der SEV b

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kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

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SEV-Sektionscoach Elena Obreschkow. Gruppenarbeit zur Werbung, vom Ansprechen über die Unterschrift bis zur Integration des Neumitglieds in die Sektion.

jekts sei eine weitere Stärkungder Milizorgane und damit derWerbung nach dem Prinzip«Mitglied wirbt Mitglied». DieEin- und Austritte seien heutezwar wieder im Lot, doch derSEV verliere weiterhin jährlichrund 1000 Mitglieder, weil Pen-sionierte wegsterben. Dahersei es wichtig, von den neuenMitarbeitenden, die SBB undKonzessionierte Transportun-ternehmen (KTU) heute wiederin steigender Zahl anstellen,viele zu werben. Dies auch mitBlick auf den Organisations-grad. «Die Milizorganisation ist

unsere Stärke. Andere Gewerk-schaften stecken viel Geld inderen Wiederaufbau.»Im Zentrum des Projekts stehtElena Obreschkow, die der SEVAnfang Juli angestellt hat mitdem Auftrag, die Sektionen beider Werbung und «Organisie-rung» im Sinn von Aktivierung,Nachwuchsförderung und Mo-bilisierung zu unterstützen. ImVordergrund stehen dabei dieSBB-Sektionen, weil diesenbisher keine SEV-Profis fest zu-

gewiesen sind wie den KTU-Sektionen. Elena Obreschkowbetreut hauptsächlich die Sek-tionen in der Deutsch- undWestschweiz, jene im Tessindagegen nur auf Anfrage.Als Sektionscoach unterstütztsie nächstes Jahr neben Werbe-aktionen zum Beispiel auchMobilisierungsaktivitäten zuden Abstimmungen über Fabi(Finanzierung und Ausbau derBahninfrastruktur) und überden Mindestlohn sowie zu den

GAV-Verhandlungen bei SBBund SBB Cargo. Sie kann denSektionsverantwortlichen me-thodische Tipps geben, wieman effektiv wirbt, Mitgliederzum Mitmachen animiert undNachwuchskräfte fördert.

Ein OrganisierungsmodellElena Obreschkow präsentier-te ein «Modell zur Organisie-rung und Aktivierung» mit demZiel der Mitgliedergewinnungmit vier Elementen:■ Gemeinsame Werte und An-liegen, die den (potenziellen)Mitgliedern bewusst zu ma-chen sind: gute Arbeits- undLebensbedingungen, guter Ser-vice public, soziale Sicherheit,Gerechtigkeit, Solidarität, usw.;■ Führung der Marke SEV: ei-ne aktive, sichtbare Gewerk-schaft, mit der sich die Mitglie-der identifizieren können;■ Multiplikation: Verbreitungder Werte und der Marke überInfokanäle, Werbung von Mund-zu-Mund, Besuch von Login-Klassen, Movendo-Kurse usw.;■ Mobilisierung (Kampagnen-führung): Mitglieder zu kollek-

tivem Handeln für die gemein-samen Anliegen bewegen.

Wichtige VertrauensleuteDie Teilnehmenden diskutier-ten in Gruppen und im Plenum,u. a. auch über die Rolle derVertrauensleute (VL). Sie wa-ren sich einig, dass VL beimWerben und Organisieren einezentrale Rolle spielen. Anforde-rungen an VL: Sie müssen Ver-trauen in den SEV haben, ihnam Arbeitsplatz vertreten undpositiv über ihn sprechen nachdem Motto «Tu Gutes undsprich darüber». SEV und Mit-glieder müssen den VL vertrau-en können; das heisst: VL sindunabhängig von der Unterneh-mung (im Denken). VL wissen,was im Betrieb läuft, informie-ren SEV und Mitglieder und si-chern auch den Infofluss zwi-schen SEV und Basis. VL sindkompetent, auch dank Weiter-bildung. Was erwarten VL vomSEV? Antworten der Teilneh-menden: brauchbare Arbeits-mittel, rechtzeitige genügendeInfos (evtl. vermehrt über neueMedien) und Wertschätzung. Fi

t die Milizorganisation und damit die Werbungng» offiziell lanciert

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Workshop zur Verknüpfung von Werbung und Gewerkschaftsarbeit.

beim Werben und Organisieren zählen.

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

ie Mitgliedschaft ist einwesentliches Element,denn sie sorgt dafür,

dass sich die Arbeitnehmen-den an gewerkschaftlichen Ak-tivitäten beteiligen, sichert diedafür nötigen finanziellen Mit-tel und bringt den Gewerk-schaften offizielle Anerken-nung als Personalvertretung.Zudem sorgt sie dafür, dassdie Wirksamkeit gewerkschaft-licher Strategien laufend opti-miert wird», heisst es in einemBericht der Europäischen Stif-tung zur Verbesserung der Le-

D bens- und Arbeitsbedingungen(Eurofound), einer Agentur derEU.Ein Hindernis, mit dem die Ge-werkschaften bei der Mitglie-derwerbung zu kämpfen ha-ben, besteht darin, dass ihreErrungenschaften, wie bei-spielsweise Lohnerhöhungenoder Arbeitszeitsenkungen, al-len Arbeitnehmenden zugutekommen. Diese verhalten sichdenn auch oft als «Trittbrett-fahrer/innen», indem sie ihrenBeitrag an die Kosten der Ge-werkschaftsarbeit verweigern

und von deren Früchten gratisprofitieren.Gewisse institutionelle Rah-menbedingungen können denGewerkschaftsbeitritt begüns-tigen, etwa wenn die Auszah-lung von Arbeitslosengeldernüber die Gewerkschaften läuft.Das im Jahr 1900 im belgi-schen Gent erfundene Gewerk-schaftsmodell, bei dem die Zu-gehörigkeit zur GewerkschaftZugang zu Dienstleistungenwie einer Arbeitslosen- oderKrankenversicherung gibt, wirdoft einem mehr ideologischenGewerkschaftstyp gegenüber-gestellt. Länder wie Belgien,Dänemark, Finnland oderSchweden, wo das Gewerk-schaftsmodell von Gent ver-breitet ist, weisen in Europadie höchsten Organisations-grade auf. Doch dieses Modellbefindet sich auf dem Rück-zug. Dies hat damit zu tun,dass die Berufswege heute vielweniger stabil sind als früher,weshalb viele Junge keinenwirklichen Sinn mehr darin se-hen, einer berufsspezifischenGewerkschaft beizutreten. «InEuropa gibt es diese beidenGewerkschaftstypen: das Mo-dell von Gent, bei dem Dienst-leistungen an die Mitglied-schaft gebunden sind, und dasandere Modell, bei dem vonder Gewerkschaftsarbeit alle,

auch Nichtmitglieder, profitie-ren», erklärt Isabella BilettaForschungsbeauftragte beimEurofound. «Neuerdings han-deln in Deutschland gewisseGewerkschaften mit den Ar-beitgebern für ihre Mitgliederspezielle Konditionen aus undverschaffen diesen so einenkleinen Vorteil, der auch dieübrige Belegschaft zum Beitrittmotivieren soll.»

Schwächung der Gewerk-schaftsbewegungDer gewerkschaftliche Organi-sationsgrad wird durch Ar-beitsmarktentwicklungen be-einflusst: Ausbau des Dienst-leistungssektors, Privatisierun-gen, wachsende Migrations-ströme, Zunahme prekärerArbeit und steigender Einflussder Kapitalgeber im Produkti-onssektor wirken sich auf dieMitgliederzahlen der Gewerk-schaften negativ aus.Aber auch soziale und politi-sche Entwicklungen bleibennicht ohne Folgen: In der heuti-gen Konsumgesellschaft nimmtder Individualismus zu, grossesoziale und politische Bewe-gungen bleiben aus, die politi-sche Gesinnung wird kaummehr von einer Generation andie nächste weitergegeben,

Strategien der Gewerkschaften für die Mitgliederwerbung

Mitgliederwerbung ist für alle Gewerkschaften eine Herausforderung – auch für den SEV, der allerlei An-strengungen unternimmt, um die Zahl der Beitritte zu erhöhen. Was tut sich bei andern Gewerkschaften Euro-pas? Warum treten ihnen die Arbeitnehmenden in den meisten Ländern nicht (mehr) selbstverständlich bei?Wie lässt sich der Organisationsgrad heben und warum ist dieser für die Gewerkschaftsbewegung wichtig?

Ich werbe, du wirbst,er wirbt, wir werben …

«Man darf nicht für ganz Europa verallgemeinern:ein Werberezept funktioniert im einen Land und im

andern nicht. Das gilt auch für die Branchen.»Isabella Biletta, Forschungsbeauftragte bei der Europäischen Stiftung zur

Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound)

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SEV-Werbeaktion letztes Jahr im Wylerpark in Bern.

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Fortsetzung auf Seite 12

«Nach dem Projekt ‹Werbenund Organisieren› schiebenwir mit dem Sektionscoachingein Brikett nach», sagte SEV-Präsident Giorgio Tuti. Ziel desauf zwei Jahre befristeten Pro-

28 Sektionsverantwort-liche liessen sich am19. November in Berndas Projekt «Sektions-coaching» vorstellenund sprachen mit siebenSEV-Profis über Grund-sätze des Werbens undOrganisierens.

SEV stärktProjekt «Sektionscoachin

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Auf diese Milizler/innen kann der SEV b

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kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

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SEV-Sektionscoach Elena Obreschkow. Gruppenarbeit zur Werbung, vom Ansprechen über die Unterschrift bis zur Integration des Neumitglieds in die Sektion.

jekts sei eine weitere Stärkungder Milizorgane und damit derWerbung nach dem Prinzip«Mitglied wirbt Mitglied». DieEin- und Austritte seien heutezwar wieder im Lot, doch derSEV verliere weiterhin jährlichrund 1000 Mitglieder, weil Pen-sionierte wegsterben. Dahersei es wichtig, von den neuenMitarbeitenden, die SBB undKonzessionierte Transportun-ternehmen (KTU) heute wiederin steigender Zahl anstellen,viele zu werben. Dies auch mitBlick auf den Organisations-grad. «Die Milizorganisation ist

unsere Stärke. Andere Gewerk-schaften stecken viel Geld inderen Wiederaufbau.»Im Zentrum des Projekts stehtElena Obreschkow, die der SEVAnfang Juli angestellt hat mitdem Auftrag, die Sektionen beider Werbung und «Organisie-rung» im Sinn von Aktivierung,Nachwuchsförderung und Mo-bilisierung zu unterstützen. ImVordergrund stehen dabei dieSBB-Sektionen, weil diesenbisher keine SEV-Profis fest zu-

gewiesen sind wie den KTU-Sektionen. Elena Obreschkowbetreut hauptsächlich die Sek-tionen in der Deutsch- undWestschweiz, jene im Tessindagegen nur auf Anfrage.Als Sektionscoach unterstütztsie nächstes Jahr neben Werbe-aktionen zum Beispiel auchMobilisierungsaktivitäten zuden Abstimmungen über Fabi(Finanzierung und Ausbau derBahninfrastruktur) und überden Mindestlohn sowie zu den

GAV-Verhandlungen bei SBBund SBB Cargo. Sie kann denSektionsverantwortlichen me-thodische Tipps geben, wieman effektiv wirbt, Mitgliederzum Mitmachen animiert undNachwuchskräfte fördert.

Ein OrganisierungsmodellElena Obreschkow präsentier-te ein «Modell zur Organisie-rung und Aktivierung» mit demZiel der Mitgliedergewinnungmit vier Elementen:■ Gemeinsame Werte und An-liegen, die den (potenziellen)Mitgliedern bewusst zu ma-chen sind: gute Arbeits- undLebensbedingungen, guter Ser-vice public, soziale Sicherheit,Gerechtigkeit, Solidarität, usw.;■ Führung der Marke SEV: ei-ne aktive, sichtbare Gewerk-schaft, mit der sich die Mitglie-der identifizieren können;■ Multiplikation: Verbreitungder Werte und der Marke überInfokanäle, Werbung von Mund-zu-Mund, Besuch von Login-Klassen, Movendo-Kurse usw.;■ Mobilisierung (Kampagnen-führung): Mitglieder zu kollek-

tivem Handeln für die gemein-samen Anliegen bewegen.

Wichtige VertrauensleuteDie Teilnehmenden diskutier-ten in Gruppen und im Plenum,u. a. auch über die Rolle derVertrauensleute (VL). Sie wa-ren sich einig, dass VL beimWerben und Organisieren einezentrale Rolle spielen. Anforde-rungen an VL: Sie müssen Ver-trauen in den SEV haben, ihnam Arbeitsplatz vertreten undpositiv über ihn sprechen nachdem Motto «Tu Gutes undsprich darüber». SEV und Mit-glieder müssen den VL vertrau-en können; das heisst: VL sindunabhängig von der Unterneh-mung (im Denken). VL wissen,was im Betrieb läuft, informie-ren SEV und Mitglieder und si-chern auch den Infofluss zwi-schen SEV und Basis. VL sindkompetent, auch dank Weiter-bildung. Was erwarten VL vomSEV? Antworten der Teilneh-menden: brauchbare Arbeits-mittel, rechtzeitige genügendeInfos (evtl. vermehrt über neueMedien) und Wertschätzung. Fi

t die Milizorganisation und damit die Werbungng» offiziell lanciert

Fi

Workshop zur Verknüpfung von Werbung und Gewerkschaftsarbeit.

beim Werben und Organisieren zählen.

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DOSSIER......

12kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

hinzu kommen der Neolibera-lismus und das Bürokraten-Image der Gewerkschaften vorallem in Osteuropa.«Viele Organisationen leidenunter Mitgliederschwund», sagtIsabella Biletta, «doch nur we-nige tun etwas dagegen, dadies enorm viel Energie undRessourcen erfordert. Und Ge-werkschaften mit Rekrutie-rungsproblemen haben logi-scherweise beschränkte Mittel.Auch darf man nicht für ganzEuropa verallgemeinern: einWerberezept funktioniert im ei-nen Land und im andern nicht.Das gilt auch für die Branchen.»

Spezielle ZielpublikaGewisse Gewerkschaften spre-chen spezifische Gruppen an:bestimmte Berufskategorien,Sprachgruppen usw. Sie set-zen damit nicht auf eine allge-meine Solidarität, sondern aufdie Solidarität einer Gruppe,und sagen dieser: «Wir verteidi-gen eure spezifischen Rechte.»

Verschiedene RezepteEs gibt bei den europäischenGewerkschaften eine ganzeReihe innovativer Ansätze beider Mitgliederwerbung. Dazugehören beispielsweise Rabat-te auf dem Mitgliederbeitragoder Prämien für Kolleg/innen,die Neumitglieder werben. Aufeine solche Belohnung setzenauch der SEV und einige seinerUnterverbände bei ihren Wett-bewerben für Werber/innen.«Der SEV stellt die Zugehörig-keit zur Gewerkschaft als Gan-zes in den Vordergrund, bietetden Mitgliedern aber auch wei-terhin individuelle Dienstleis-tungen, vom Berufsrechts-schutz bis zu Rabattenbestimmter Partner», sagt Ele-na Obreschkow, die beim SEVfür das Sektionscoaching ver-antwortlich ist.In Italien offerieren Gewerk-schaften ihren Mitgliedern Fe-rienarrangements und unter-stützen sie beim Ausfüllen derSteuererklärung oder beimAufsetzen des Testaments …Je nach Land zieht das eineoder andere Werberezept bes-ser. Welche Zutaten brauchtes in welcher Dosierung fürein erfolgreiches Werben desVerkehrspersonals in derSchweiz?

Henriette Schaffter / Fi

Fortsetzung von Seite 10

■ Was sind die Hindernisse fürdie Werbung neuer Mitglie-der in ihrem Land?

Jörg Kronberg von der deut-schen Eisenbahn- und Ver-kehrsgewerkschaft EVG: DieArbeitgeber gewähren fast im-mer der gesamten Belegschaft,unabhängig von einer Mit-gliedschaft, die Inhalte von Ta-rifverträgen. Daher ergibt sichfür die Mitarbeiter keine offen-sichtliche Notwendigkeit zurMitgliedschaft. Christoph Lipinski von der ös-terreichischen vida: Wir sindeine Arbeitergewerkschaft: Einnicht zu unterschätzender Teilder Kolleg/innen verfügt überein sehr niederschwelliges Bil-dungsniveau und kommt oftaus Ländern, bei denen die Ge-werkschaften in der Arbeits-welt keine Rolle spielen (weilsie verboten bzw. unterdrücktwerden) oder in denen eineZwangsmitgliedschaft vorge-herrscht hat (Zentral- und Ost-europa), womit sie die Sozial-partnerschaft mit Lohnab-schlüssen usw. kaum kennen.Dazu kommt starke Fluktuationin den vida-Branchen (Reini-gung, Gastronomie, Sozialbe-reich, Sicherheit, usw.). In der

Praxis ist die Verweildauer beieinem Arbeitgeber ca. 1,5 Jah-re. Überspitzt: Kaum konnteein Mitglied gewonnen wer-den, verlässt es die Firma oderüberhaupt die Branche auchschon wieder, oft hat der neueArbeitgeber keinen Betriebs-rat. Ein generelles Problem istdie Entsolidarisierung der Ge-sellschaft: «Was ist mein kon-kreter Vorteil von einer Mit-gliedschaft, und warum kannich nicht nur dann zahlen,wenn ich euch brauche?» VieleArbeitnehmenden sagen auch:«Ich muss nicht Gewerk-schaftsmitglied sein, um eineLohnerhöhung zu bekommen,die bekomme ich auch so.» Jacques Joie von der belgi-schen SLFP Cheminots: Der Or-ganisationsgrad ist in Belgienund gerade bei der SNCB sehrhoch. Doch bei den Jungenstellen wir eine gewisse Furchtvor dem Beitritt zu einer Ge-werkschaft fest. BesondersHochschulabgänger/innen, dieKaderstellen besetzen werden,schrecken – möglicherweiseaus Rücksicht auf ihre Karriere– vor einem Beitritt zurück,und erst recht vor persönli-chem Engagement in der Ge-werkschaft. Vielleicht ist esauch einfach eine Entwick-lungserscheinung unserer Ge-sellschaft, in der Individualis-mus mehr zählt als kollektiveAnstrengung und Solidarität.

■ Welche Art von Aktionen ha-ben Sie letzthin durchge-führt, um den Organisations-grad zu verbessern? HabenSie etwas Neues versucht?

EVG: Unsere ehrenamtlicheStruktur sieht vor, dass die be-trieblichen Aktivisten jetzt dieGewerkschaftsarbeit nach ih-ren Bedürfnissen gestalten kön-nen. Dazu gehört auch die Be-reitstellung finanzieller Mittel,sowie projektbezogene Unter-stützung seitens der Zentrale.vida: Wir versuchen, die Ge-werkschaft vida in die Lebens-welt der Beschäftigten zu inte-grieren bzw. greifbarer zumachen und ihre besonderenLeistungsmerkmale (engl. USP)hervorzuheben. Es wird an ei-nem Marketingleitbild gearbei-tet, wo Arbeitsrecht und Lohn-verhandlungen im Mittelpunktstehen, aber auch andere Be-dürfnisse abgedeckt werden.2013 haben wir uns beim Mit-gliederbindungsprogramm aufdrei Themenschwerpunktekonzentriert: a) Wohnen (kos-tenlose Erstberatung in Miet-rechtsfragen); b) Bildung (Ver-günstigung bei Weiterbildung);c) Mobilität (Vergünstigungenbei einem Autofahrerklub).Ausserdem gibt es standardi-sierte Mitgliedergewinnungs-kampagnen in den Betriebenwie auch im öffentlichen Raum(«gemeinsam vida stark» – sie-he http://vidastark.vida.at ).

SLFP: An erster Stelle stehender permanente Einsatz unddie Informationstätigkeit unse-rer Delegierten im Betrieb, dieNutzung der Neuen Medienund weiterhin die Publikationdiverser Informationsschriftenin Papierform. Zuletzt verteil-ten wir im Oktober Flugblätterzur Sensibilisierung des Perso-nals gegen die Liberalisierungund die Umsetzung des viertenEisenbahnpakets. Die Aktionführte zu angeregten Gesprä-chen am Arbeitsplatz.

■ Haben Sie auf diese Weisegute Resultate erzielt?

EVG: Um dies zu beurteilen, istes noch zu früh, aber es zeigtsich schon jetzt, dass es vielehoffnungsvolle Projekte vor Ortgibt. Es ist bereits ein Anstiegbei der Werbung von im Be-rufsleben stehenden Kollegin-nen und Kollegen zu verzeich-nen.vida: Wir haben mit der Kam-pagne «vida stark» gute Erfah-rungen gemacht. So konntenwir 2011 innerhalb von vierMonaten in ausgewählten Be-trieben über 1000 neue Mit-glieder erreichen.SLFP: Nach der Flyerkampagnekonnten wir schon Beitritteverzeichnen, doch ist es nochzu früh, um zu beurteilen, wel-che Wirkung wir mit dieser Ak-tion wirklich erzielen konnten.

Fragen: Henriette Schaffter / Fi

Wie werben die Gewerk-schaften in andern Län-dern Europas? Antwor-ten aus Deutschland,Österreich und Belgien.

Ist jenseits des Zaunsdas Gras grüner?

Mitgliederwerbung bei andern europäischen Gewerkschaften

SEV-

Arch

iv

Werbeaktion mit Wettbewerb: zieht das bei den Jungen?

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UNTERVERBÄNDE ......

13kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Edith Graf-Litscher (SP/TG), dieals SEV-Gewerkschaftssekretä-rin die ZSG betreut, rief als Mo-deratorin einleitend die Kriseder 2. Säule und die Folgen fürdas öV-Personal in Erinnerung:«Da wir für den Erhalt der Pen-sionskassenleistungen sorgenmussten, blieb in den letztenJahren bei den Lohnverhandlun-gen, wo es nur wenig zu vertei-len gab, kaum etwas fürs Per-sonal übrig.» Da die 2. Säuleauch künftig unter Druck stehenwerde und hier somit Leistungs-verbesserungen ausser Betrachtfielen, brauche es eine Erhö-hung der AHV-Renten um 10 %,wie sie die Initiative AHVplusfordert, sagte Paul Rechstei-ner, Präsident SGB und Stände-rat SP/SG. «Nur so kann der Ver-fassungsauftrag, dass die 1. und2. Säule die Fortsetzung des ge-wohnten Lebens in angemesse-ner Weise ermöglichen sollen,erfüllt werden.» Die AHV sei soli-de finanziert und habe ein bes-seres Preis-Leistungs-Verhältnisals die 2. Säule, wo Versicherun-gen und die Finanzanlage- undBeratungsszene Geld verdienenwollen. Daher dürfe man auchnicht den Umwandlungssatz ausdem Gesetz streichen.Genau dies aber will NationalratToni Bortoluzzi, SVP/ZH: «Mansollte besser jährliche Altersgut-schriften im Gesetz festlegen.Dann könnte der Umwandlungs-satz in Branchen, wo die Le-benserwartung tief ist wie z. B.bei den Schreinern, erhöht wer-den.» Bortoluzzi gestand Rech-steiner zu, dass die AHV nichtunmittelbar gefährdet ist, zumaldann, wenn das für sie bestimm-te Mehrwertsteuerprozent unddie Tabaksteuer voll ihr zugutekämen. Die Abzweigung von Tei-len davon in die allgemeine Bun-deskasse müsse ein Ende ha-ben, forderte wie Rechsteiner

auch Bortoluzzi. Für diesen istaber ein AHV-Ausbau grundsätz-lich abzulehnen, die Altersvor-sorge stehe zu sehr unter Druck.Nötig sei vielmehr eine Erhö-hung des Pensionsalters, zumin-dest auf 65 für die Frauen, undeine Schuldenbremse, denn frei-willig wolle niemand sparen.«Schuldenbremse heisst Weg-fall des Teuerungsausgleichs»,entgegnete Paul Rechsteiner.«Und ein höheres Rentenalter istgegen die Interessen der gros-sen Mehrheit der Bevölkerung.»Schon jetzt fänden 60-Jährigekaum mehr eine Stelle. Borto-luzzi anerkannte, dass es hierein Problem gebe, doch löseman es am besten auf Bran-

chenebene nach dem Vorbildder Frühpensionierung, «wie sieder Baumeisterverband einführ-te.» – «Für diese Lösung muss-ten die Gewerkschaften hartkämpfen», stellte SEV-Vizepräsi-dentin Barbara Spalinger in derFragerunde klar.Sie und weitere Referenten –siehe Fotos – sprachen Proble-me der Schifffahrt und aktuelleSEV-Themen an, wie den GAVfür den öV im Kanton Zürichund die langen Dienstschich-ten. Die Tagung verabschiede-ten Resolutionen zu Elvetino(Seite 13) und gegen Sparmass-nahmen zulasten der Sicher-heit wie die VPT-Tagung Zent-ralschweiz (kontakt.sev 22/13). Fi

Minimalkonsens zur AHV: die Tabaksteuer gehört ihr!Thematischer Schwer-punkt der vom VPT Zü-richsee tipptopp orga-nisierten Tagung mit 250Teilnehmenden war dieAltersvorsorge. Darüberdiskutierten gleich dreiParlamentsmitglieder.

VPT-Tagung der Ostschweiz vom 23. November auf dem Zürichseeschiff «Panta Rhei»

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Toni Bortoluzzis schlitzohriger Humor brachte auch Edith Graf-Litscher und Paul Rechsteiner zum Lachen.

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Barbara Spalinger, Vizepr. SEV.

Hans Dietrich, Direktor ZSG.Gilbert D’Alessandro, ZP VPT. Björn Petersen, Präsident VPT Zürichsee; Ueli Müller, Branche Bus.

Die Genehmigung der Resolutionen in sechs Sälen verlangte Koordinationsgeschick.Die ZSG stellte die Panta Rhei gratis zur Verfügung,und die Besatzung opferte einen freien Samstag.

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrsper-sonals SEV und erscheint 14-täglich. ISSN 1662-8454. Auflage: 30 778Ex. (Gesamtauflage 45 451 Ex.), WEMF-beglaubigt 21.11.2012. Heraus-geber: SEV, www.sev-online.ch. Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor),Peter Anliker, Vivian Bologna, Anita Engimann, Beatrice Fankhauser,Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, PatriziaPellandini, Henriette Schaffter. Redaktionsadresse: kontakt.sev, Stein-erstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected]; 031 357 57 57,Fax 031 357 57 58. Abonnemente und Adressänderungen: SEV, Mit-gliederdienste, Steinerstr.35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected],031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet fürNichtmitglieder CHF 40.–. Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestr. 86,8712 Stäfa; 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00, [email protected],www.zs-werbeag.ch. Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch.Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen; www.solprint.ch.Ein Unternehmen der AZ Medien AG.

Nächste Ausgabe von kontakt.sev: am Donnerstag 19. Dezember 2013.Redaktionsschluss für den Sektionsteil: Donnerstag 12. Dezember, 8 Uhr.Inserateschluss: Montag 9. Dezember, 10 Uhr.

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AKTUELL......

14kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV mit über 42 000 Mitgliedern suchtper sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Sachbearbeiter/ingewerkschaftliche Abteilung 50 %im Zentralsekretariat Bern.

Als Sachbearbeiter/in unserer gewerkschaftlichen Abteilung sind Sie für den optimalenadministrativen Ablauf verantwortlich. Zu der spannenden und abwechslungsreichenStelle gehören allgemeine und anspruchsvolle Verwaltungsarbeiten, Korrespondenz,Terminmanagement, Organisation und Mithilfe bei Aktionen, Versammlungen, Sitzungeninkl. Protokollführung, Stellvertretung an der Telefonzentrale und vieles mehr. Ihr vielseiti-ges Arbeitsgebiet koordinieren Sie weitgehend in selbstständiger Weise.

Für die Erfüllung dieser Aufgaben verfügen Sie über eine kaufmännische oder gleich-wertige Ausbildung und sehr gute Informatik-Anwenderkenntnisse. Ihre Mutterspracheist Deutsch, mit sehr guten mündlichen Französisch- und Englisch-Kenntnissen. Sie sindbelastbar und flexibel, bringen ein grosses Organisationsgeschick mit und sind esgewohnt, exakt und zuverlässig zu arbeiten. Hohe Anforderungen stellen wir zudeman Ihre Selbstständigkeit, Ihre Fähigkeit Zusammenhänge zu erfassen, die richtigenPrioritäten zu setzen und die Arbeit der Gewerkschaften interessiert Sie.

Engagierten Persönlichkeiten bieten wir ein spannendes Arbeitsumfeld und fort-schrittliche Arbeitsbedingungen.

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Mehr über den SEV erfahren Sie unter www.sev-online.ch

Die Sozialpartnerschaft muss abernicht nur auf dem Papier stehen, son-dern auch gelebt werden. Dies forderteauch die VPT-Tagung Ostschweiz in ei-ner Petition (siehe unten). Die Antwortist allerdings enttäuschend ausgefal-len: Statt die Missstände anzuerkennenund für Abhilfe zu sorgen, spielt Elveti-no die beleidigte Leberwurst. Die Reso-lution sei «alles andere als geeignet,auf unserer Seite eine positive Grund-haltung für Ihre Anliegen zu schaffen».

Ausflüchte, VerzögerungenZu den einzelnen Punkten nimmt Elveti-no in einer Art Stellung, die kaum be-friedigen kann. Die Badges, mit denendie Mitarbeitenden Zugang zu den Per-sonalräumen er-halten, sollen «vorWeihnachten» ver-sandt oder über-geben werden. Da-mit dauert dieunbefriedigendeSituation, dass fürdie Pause kein ge-eigneter Raum zurVerfügung steht,

weiter an. Von einer Entschädigung fürdie gesetzeswidrigen Zustände will El-vetino nichts wissen.Auch den Vorwurf, Elvetino verlangeGratisarbeit, weist das Unternehmenzurück. Die neue Uniform hätte mansich auch nach Hause senden lassenkönnen. Im Brief an die Mitarbeitendenstand aber ausdrücklich, man müssedie Uniform ohne Bezahlung persönlichabholen und anprobieren gehen.

Es braucht substanzielle AntwortenFür die fristgerechte Behandlung vonRechtsschutzfällen fehlten die Kapazi-täten, sagt Elvetino. In den nächstenWochen erfolge aber eine Antwort. Aufdas Problem des Umsatzcontrollingsgeht Elvetino gar nicht ein.Wir meinen: Die Antwort zeigt, dass derSEV mit seinen Forderungen Recht hat.Jetzt müssen Taten von Seiten von Elve-tino folgen. SEV

SEV fordert Sozialpartnerschaft von Elvetino

Stewards frieren weiterFür die Mitarbeitenden von El-vetino gibt es einen GAV. DerArbeitgeber findet, damit sei-en alle Probleme gelöst.

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Ungemütliche Pause: bei Elvetino liegt einiges im Argen.

Dem Elvetino-Personal wird seit Jahren kein Zugang zu Personalräumen zur Verfügung ge-stellt. Trotz klaren gesetzlichen Grundlagen und mehrfachen Versprechungen müssen die Mit-arbeitenden auch heute ihre Pause draussen oder in einem Restaurant verbringen. Die neueUniform mussten die Mitarbeitenden in der Freizeit abholen. Unserer Forderung, diese Zeit zuentschädigen, wurde nicht entsprochen. Das ist Gratisarbeit! Seit Jahren müssen die Mitar-beitenden ihre Einnahmen in der Freizeit einzahlen gehen. Das ist Gratisarbeit! Seit Jahrenwarten Mitarbeitende aus dem Tessin auf die ihnen zustehende Entschädigung des Wegesan den neu zugeteilten Dienstort. Trotz anderslautenden Abmachungen warten wir Wochenund Monate auf Eingangsbestätigungen und Antworten zu Rechtsschutzfällen. Seit Ende Ok-tober läuft eine Petition zum Thema Umsatzcontrolling. Auf unsere Terminvorschläge zurÜberreichung der Petition erhielten wir die Antwort, wir könnten diese per Post einsenden.Die VPT-Tagung Ostschweiz erklärt sich solidarisch mit dem Personal der Elveti-no AG und fordert: ■ Die Elvetino AG muss ihre Rolle als Arbeitgeberin und Sozialpart-nerin endlich verantwortungsvoller wahrnehmen.■ Der Zugang zu Personalräumen an allen Orten, an denen die Mitarbeitenden Pausen ver-bringen, müssen bis Ende November 2013 ermöglicht werden. Für den Monat Novembermuss eine Entschädigung gezahlt werden.■ Auf alle offenen Geschäfte mit dem SEV müssen bis Ende November verbindliche Stel-lungnahmen erfolgen, die Wegentschädigungen an die Mitarbeitenden aus dem Tessin be-zahlt sein und die Zeit für die Abholung der neuen Uniform muss allen Mitarbeitenden gut-geschrieben werden. VPT-Tagung Ostschweiz, Panta Rhei, 23. November 2013 (Text gekürzt)

RESOLUTIONDie Elvetino AG muss endlich eine anständige Arbeit-geberin und verlässliche Sozialpartnerin werden!

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SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Am 20. November war eswieder soweit! Vierzig Freun-dinnen und Freunde des Kar-tenspiels durften am traditio-

nellen Brünigjass ihrem Ste-ckenpferd frönen. Am Wett-streit nahmen erstmals auchdrei Kolleginnen aus dem

Sektionsgebiet des früherenPV Zug–Goldau teil. Und sietrumpften gleich gross auf.Ihre Power wirkte wie Würzefür eine knisternde Spannungbis zur Rangverkündigung. Ausdiesem Trio punktete HannyBeeler so erfolgreich, dass diegesamte Konkurrenz das Nach-sehen hatte. Herzliche Gratu-lation zum Tagessieg! Dieangestammten Spieler/innenmussten diesen Triumph neid-los anerkennen.Besten Dank an Franz Bühlerund seine «Mitchrampfer» fürdie gelungene Organisationund Leitung des Anlasses.

Otto Fuchs

Neue Gesichter am Brünigjass■ PV Luzern

zVg

Die Erstplatzierten (v. l.): Eduard Imfeld (3. Rang), Hanny Beeler(1. Rang) und Fritz Schürmann (2. Rang).

Die Herbstversammlung am12. November begann mit ei-ner geführten Besichtigung derKathedrale Chur. Den 38 Teil-nehmenden wurden Geschich-te und vielfältige Kunst ge-boten. Ein Dankeschön für dieOrganisation an VizepräsidentJan Sterma.Weiterhin fehlt ein/e Sekre-tär/in im Vorstand. Die Suchegeht weiter. Die Sektion konn-te vier Neueintritte verzeich-nen, neun Mitgleider sindleider verstorben; neuer Mit-gliederstand 463 Personen.

Die Sektionsreise Mariasteinverlief erfolgreich. Der Antrag,die Sektionsreisen nur mitdem öffentlichen Verkehr zumachen, wurde abgelehnt. DieSektionsreise 2014 führt mitdem Bus nach Wangen im All-gäu und nicht zum SchlossHallwyl. Die Besichtigung derModelleisenbahnanlage Kae-serberg bleibt im Programm.Die Abstimmung über die Fabi-Vorlage am 9. Februar 2014ist für die Eisenbahner/innenenorm wichtig. Kritik gibt es zuden Fahrplanverschlechterun-

gen im Rheintal und am Walen-see, wo Busse ein schlechtesAngebot ergänzen müssen. Da-zu kommt, dass Zugbillette imBus nicht gültig sind. Da wirdder Kunde für die Systemfehlerbestraft. Zwölf Mitgliederkonnten dieses Jahr ein Jubi-läum feiern und wurden einge-laden. Die neue Urkunde für70 Jahre SEV-Mitgliedschaft fürWalter Hess wurde mit flüssi-ger Sonne ergänzt.Zum Schluss liessen sich die Ver-sammelten den feinen Imbissschmecken. Heini Eggenberger

Weiterhin kein/e Sekretär/in in Sicht■ PV Buchs–Sargans–Chur

Nach einem gemütlichen Bum-mel trafen sich die Wander-vögel Mitte November zumSchlusshöck im GasthausOchsen in Littau. Mit einer ab-wechslungsreichen Diaschauliess Emil Knöpfel die Wander-saison Revue passieren. Dievon mehreren Kollegen ge-knipsten Bilder riefen vieleErinnerungen an schöne Be-gebenheiten und Eindrückewach.Nebst einem Trip ins Tessinführten die Touren entlang desZürichsees und der Saane so-wie in die Umgebung von Sem-pach. Weitere Ziele waren derRheinfall, das Toggenburg, dasMuotathal, Stechelberg und

Schloss Kyburg. Zu Jahresbe-ginn stand die Zukunft derWandergilde wegen des Rück-tritts von Wanderleiter FranzBühler noch in den Sternen ge-schrieben. Nur durch denspontan geleisteten Einsatz ei-niger Kollegen konnte das Pro-gramm nahezu im gewohntenRahmen durchgeführt werden.Herzlichen Dank für das Enga-gement! In Zukunft wird dieWanderschar unter der Füh-rung des neu gewählten Wan-derleiters Ferdinand Jutziausschwärmen. Bereits am15. Januar geht es auf Schus-ters Rappen wieder los. Fürden Winterschlaf bleibt somitnur kurze Zeit! Otto Fuchs

Wandergruppe neu unter derLeitung von Ferdinand Jutzi

■ PV Luzern

Mitte November eröffnete Prä-sident Jean-Pierre Neuhaus inAnwesenheit von 137 Mitglie-dern die Herbstversammlungin Düdingen. Unter der Leitungvon Guy Lathion sang der Ei-senbahnerchor vier Lieder,darunter das Stück «der Män-nerchor von Steffisburg».Camille Meier, Präsident derSänger, machte aufs Jahres-konzert am 22. März in Roséaufmerksam. 15 Mitgliedersind seit der letzten Versamm-lung verstorben, 14 neue Mit-glieder wurden begrüsst.Bernard Demierre, Vizepräsi-dent des Unterverbands PV, in-formierte über Ergänzungsleis-

tungen, die in bestimmten Fäl-len angefordert werden kön-nen sowie über die Leistungender Pensionskasse. Er bat alle,die Vorlage über die Finanzie-rung der Infrastruktur des öf-fentlichen Verkehrs vom 9. Fe-bruar an der Urne zuunterstützen. Anschliessenderhielten die 75-jährigen Mit-glieder von VizepräsidentFranz Rohner das traditionelleGeschenk und sechs Mitglie-der wurden für 40 JahreSEV-Mitgliedschaft geehrt. Na-tionalrätin und Gemeindeprä-sidentin Christine Bulliard-Marbach stellte den Sense-bezirk vor, der einzige vollstän-

dig deutschsprachige Bezirkdes Kantons Freiburg. Er um-fasst 19 Gemeinden und zählt42 000 Einwohner.Jean-Pierre Neuhaus erinnertedie Mitglieder, den erhaltenenRailcheck à 100 Franken einzu-lösen. Zusätzlich können bis20. Dezember vier Spezialta-geskarten gekauft werden, diebis 28. Februar 2014 gültigsind. Weiter dankte der Präsi-dent der Animationsgruppeund den Krankenbesucherin-nen für ihre Arbeit. Das aus derSektionskasse offerierte Mit-tagessen setzte einen gelunge-nen Schlusspunkt unter dieVersammlung. Franz Rohner

Herbstversammlung im Sensebezirk■ PV Fribourg

Lokführerinnen und Lokführerkennen in ihrem Berufsalltagviele Abkürzungen und Fremd-wörter. Die Teilnehmenden ander Herbstversammlung vom31. Oktober lernten noch eini-ge mehr kennen: ISB, NZB, Si-Be, SiGe, TSI, EVU … Begriffeaus dem Alltag des Bundes-amts für Verkehr BAV.Jérôme Hunziker, Koordinatorfür den Netzzugang, stellte dasBAV vor und erläuterte die Ar-beiten der einzelnen Abteilun-gen. Beim Netzzugang hat sichin den letzten Jahren vielesverändert, die Bahnreformender EU sind auch für dieSchweiz relevant, immer wie-der müssen neue Richtlinienübernommen werden. Inter-operabilität wird gross ge-schrieben, dereinst sollen alleBahnen in Europa untereinan-der kompatibel sein. Den Netz-zugang in der Schweiz gewährtaber nach wie vor das BAV. AlleEVU müssen eine Sicherheits-bescheinigung beantragen,der Prozess dazu ist lang undkompliziert. Die grösste Abtei-lung im BAV ist die AbteilungSicherheit. Sie entwickelt,überprüft und aktualisiertständig die nötigen Normenund Standards, erkennt Risi-

ken, erstellt Rechtsgrundlagenund führt Kontrollen durch. Siedefiniert die Anforderungen fürdas Personal und führt Prüfun-gen und Audits durch. ZurSicherheit gehört auch dasArbeitszeitgesetz (AZG). DasBAV hat die Aufsicht über dieUmsetzung, unterstützt und in-formiert die KTU, ist die Be-schwerdeinstanz zwischen Per-sonal und vorgesetzter Stelleund ergreift Massnahmen ge-gen rechtswidrige Anordnun-gen. Hinweise über Verletzun-gen des AZG und andereSicherheitsmängel können di-rekt gemeldet werden per E-Mail an [email protected]. ImAnschluss an das interessanteReferat hatten die Versammel-ten Gelegenheit, Fragen zumThema Sicherheit zu stellen,was sie rege nutzten.Nach einer kurzen Pause wur-de über die neue Einteilung,die unglückliche Umsetzungder neuen bereichsspezifi-schen ArbeitszeitregelungenBAR und die Reduzierung derVielfalt an Strecken und Fahr-zeugen informiert. Der LPVwird sich noch vehementer fürabwechslungsreichere Eintei-lungen und gute Arbeitsbedin-gungen einsetzen. Maja Fischer

Spannender Einblick indie Arbeit des BAV

■ LPV Nordostschweiz

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Die Herbstversammlungen derSektionen und Gruppen desSEV RhB sind Geschichte. Be-schlossen wurde das Verhand-lungsmandat für die dritteLohnverhandlungsrunde. VierGruppen haben fusioniert. DieVertretung des SEV im Stif-tungsrat PK RhB wurde neu ge-wählt.An den gut bis sehr gut be-suchten Herbstversammlungendes ZPV RhB, des LPV RhB undder verschiedenen Gruppendes VPT RhB orientierte SEV-Regionalsekretär Peter Peyerüber den aktuellen Stand derLohnverhandlungen mit derRhätischen Bahn AG. Die RhBist demnach bereit, die Lohn-anstiege derjenigen Mitarbei-tenden sicherzustellen, diesich noch nicht auf dem Maxi-mum ihres Lohnbandes befin-den. Auf die weiteren Forde-rungen des SEV nach einergenerellen Lohnerhöhung um0,5 Prozent, der Erhöhung derNacht- und Sonntagszulagen

und der Entschädigung des Be-reitschaftsdienstes will dieRhB jedoch nicht eintreten.Die Versammelten stärkten derSEV-Verhandlungsdelegationaber klar den Rücken. Die For-derung nach einer generellenLohnerhöhung um 0,5 Prozentsoll bestehen bleiben. Ebensosoll die Sonntagzulage auf 10Franken je gearbeitete Stundeangepasst werden. Derzeit gilteine Pauschallösung von 40respektive 55 Franken. Eben-falls festgehalten wird an derEntschädigungsforderung fürden Bereitschaftsdienst. Die-ser hat einen eigentlichen Pi-kett-Charakter und ist deshalbauch aus rechtlicher Sicht ab-geltungspflichtig. Auf die An-passung der Nachtzulage wirdhingegen verzichtet.

Fusion von GruppenDie VPT-Gruppen Infrastruktur(I), Bahnangestellte (Ba) undMitarbeitende Kundendienst(MKD) haben an ihrer gemein-

samen Sitzung beschlossen,sich zusammenzutun. Unterder vorläufigen Bezeichnung«Gruppe I-Ba-MKD» sollen ihreKräfte gebündelt werden.Ebenfalls fusioniert haben diebeiden Gruppen Rollmaterial(R) und Visiteure. Sie werdenneu unter der Bezeichnung«Gruppe R-Visiteure» auftre-ten. Präsident der Gruppe wirdEmil Strub, der schon bisherals Visiteur die Gruppe R präsi-dierte.

Stiftungsrat Pensionskasse RhBFür die Amtsperiode 2014 bis

2017 hat der SEV zudem seinebeiden Vertreter in den Stif-tungsrat der PK RhB gewählt.Bestätigt wurde der bisherigeVertreter Marco Margadant,der sich durch seine fundiertenKenntnisse und durch grossesEngagement zugunsten derVersicherten auszeichnet. Neuhat der SEV Gerhard Meister,Zugchef Samedan, gewählt.Seine fachlichen Qualifikatio-nen haben das Wahlgremiumebenso überzeugt wie dieTatsache, dass mit dem 41-jährigen Meister auch der Ge-nerationenwechsel in der SEV-

Vertretung in der PK RhB si-chergestellt werden kann. Eingrosses Dankeschön an AldoBellasi, der sich während vie-len Jahren für das Wohl derVersicherten engagiert hat.Im Weiteren wurde die Ge-samtversammlung SEV RhBmit Giorgio Tuti als Gastrefe-rent auf den 25. Februar fest-gelegt. Am 26. März findet dienächste FAV-Konferenz statt,an der sich der SEV RhB für diemöglichen Neuverhandlungendes FAV im Frühjahr 2015 posi-tionieren will.

Peter Peyer

Neue Köpfe undLohnverhandlungen

■ SEV Rhätische Bahn

zVDie Charakterköpfe der neuen Gruppen I-Ba-MKD (v. l.): Stefan Hauri, Aktuar; Arnold «Nöldi» Caviezel,Obmann; Daniel Fratschöl, Beisitzer; Peter Wittwer, Kassier.

An der Sektionsversammlungvom 13. November referierteUrs Mächler, ZentralpräsidentLPV. Es sei die zweite Sektiondie er besuche. Er habe sichnur kurz für dieses Amt einar-beiten können, aber die Aufga-be mache ihm sehr viel Spass.Der Zentralpräsident informier-te ausführlich über diversependente Geschäfte im LPV.Nach den beiden Unfällen inNeuhausen und Granges-près-Marnand hat der SEV einSicherheitspapier erarbeitet.Daraus resultierte ein runderTisch mit der SBB. Beim zwei-ten Vorfall in Granges-près-Marnand ist es nur durch Glücknicht zu einem gleichen Unfallgekommen. Urs Mächler kamgerade vom 3. runden Tischmit der SBB. Sie hat ein Gut-achten in Auftrag gegebenüber das «Arbeitsumfeld Lok-personal». Erstellt wurde die-ses von Jürg Schmid u. a.ex-Swissair Safety. Die Umset-zung der neuen Bereichsspezi-

fischen Arbeitszeitregelungenfunktioniert schlecht. DiePlaner haben es sich sehr ein-fach gemacht. Einzelrasttagesind aus der Steinzeit. Es gibtStandorte, die dazu voreiligeingewilligt haben. Das ist einRückenschuss gegenüber demZentralvorstand. Urs Mächlerinformierte aktuell über mögli-che Perspektiven der G-Stand-orte an der Nord-Süd-Achsenach der Eröffnung des Gott-hard-Basistunnel.Verschiedenes: Der Depot-tausch Aarau / Beinwil ist de-finitv vom Tisch. Urs Frankwill bei Mani Haller abklären,ob Mitarbeitende mit 50 / 50-Verträgen Aarau / Olten stattquartalsweise monatlich wech-seln können.APK-Vertreter Koni Henzi be-dankte sich bei den Beteilig-ten, die eine Eliminierung derEinzelfreitage im neuen Ka-lender möglich machten. Aus-führlich erklärte er, auf welchunglaubliche Weise dieser

neue Kalender zustande kam.Rolf Braun hatte diverse An-merkungen zu Lohn, GAV-Kon-ferenz und Trennung P / G.Bei der Sicherheitsdiskussionnach den beiden Unfällen sindsämtliche Massnahmen tech-nischer und nicht menschli-cher Natur. Er hielt fest, dassdie Probleme in der Pensions-kasse auch von der SBB mit-verschuldet sind. Beim Perso-nalabbau von 40 000 auf27 000 Mitarbeitende seienviele Beitragszahler/innenwegrationalisiert worden. Unddiese würden heute fehlen.Das Obligatorium zum Tragender Dienstkleider mit Einritt ab2010 wurde nicht schriftlichfestgehalten, sondern erfolgtenur mündlich. Also ist dieTragepflicht nur eine Empfeh-lung.Mit Andreas Meier als neuenVetreter RCP konnte die Lückeim Vorstand geschlossen wer-den.

René Peter

Gutachten zu «Arbeitsumfeld Lokpersonal»■ LPV Mittelland

Warum möchte die Grossmut-ter immer, dass die Suppe aus-gegessen wird? Warum ist Ro-land Eugen und nicht Roland?Warum stürmt, gewittert undregnet es, auch wenn der Bo-den trocken bleibt? Wer an derletzten Sektionsversammlungteilgenommen hat, weiss es !Der SBV Ostschweiz hat zu ei-ner würdigen Abschlussver-sammlung in den «Schnuggen-bogg» eingeladen. Fast 50 gut-gelaunte Ostschweizer/innen,mehrere Gäste kamen. Ein lau-niger «Appenzeller» mit zuge-hörigem «Lindauerli» infor-mierte zu Beginn über dieGepflogenheiten im «Schnug-genbogg». «Grosi» hatte schonin der Vergangenheit festge-legt, was Sache ist. Fleischzum Essen gibts nur für Sup-penesser. Wer keine Suppeisst, bleibt ebenso Vegetarier,wie diejenigen, die die Suppenicht ganz aufessen. Deshalbwurde dann bei der Suppekräftig zugelangt und so gab

es für alle genügend Fleischzum «Appenzeller Schmaus».Die in Pension gehende Zen-tralpräsidentin Elisabeth Jac-chini bedankte sich für die guteZusammenarbeit in der Ver-gangenheit. Die Ostschweizerbräuchten sich nicht zu verste-cken, denn sie würden in derSEV-Zukunft noch gebraucht.Nach der offiziellen Abstim-mung über die Sektionsauflö-sung folgte der gemütlicheTeil. Dazwischen tobte ein vir-tuelles Unwetter und schaffteeinen Hauch von Gemütlichkeit .Niemand wurde nach diesemfröhlichen Abend im «Schnug-genbogg» zurückgelassen. DerAllerletzte konnte einen stün-digen Fussmarsch in die Zivili-sation vermeiden. Für ihn gabes sogar noch eine Extrafahrtzum Bahnhof Teufen.Der SBV Ostschweiz gehört derVergangenheit an – der AS Ost-schweiz ist unsere Zukunft.Bleiben wir also auch weiter soerfolgreich. Jürg Zürcher

Abschied, Fest, Neubeginn■ SBV Ostschweiz

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AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Pensionierte SBB5. DezemberAb 14 Uhr, Luzern,Bocciastübli ProTicino (VBL Halte-stelle Eichhof

■ Pensioniertes Zug-personal Luzern

Wöchentlicher Treff

Wir treffen uns jeden Donnerstagnachmittag(ausser Feiertage) im Bocciastübli Pro Ticino.Bocciaspieler/innen, Jasser/innen und Kolleg/in-nen anderer Kategorien sind herzlich will-kommen.

10. Dezember14.15 Uhr,Windisch,Ref. Kirchge-meindehaus

■ PV Aargau

Adventsfeier

Begrüssung durch Sektionspräsident Ueli Röthen-mund, Liedervortrag des Schülerchors des Dorf-schulhauses Windisch. Danach besinnliche Ge-danken mit Pfarrerin Patrizia Weigl, Windisch.Zentralpräsident Ricardo Loretan informiert überAktuelles. Imbiss mit Kaffee und Gebäck, offe-riert von der Sektion. Getränke auf eigene Kos-ten. Anmeldung sofort an [email protected].

10. Dezember14 Uhr,Luzern Allmend,Armee-Ausbil-dungszentrum

■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Adventsfeier

Vier Schulklassen aus Kriens bieten mit Gospel-liedern einen Ohrenschmaus. Mit Panflöte undKlavier versetzt uns das Duo PanTastico in vor-weihnachtliche Stimmung. Alle Mitglieder mitPartner/in sind herzlich eingeladen. Anmeldungzwingend erforderlich bis 5. Dezember an einesder Vorstandsmitglieder. Anreise ab Bahnhof Lu-zern: Bus Nr. 1 bis Eichhof, Abfahrt alle 7½ Mi-nuten; Bus Nr. 20 bis Allmend (Luzern Messe),Abfahrt XX.00, XX.15, XX.30, XX.45 Uhr; S 4 bisLuzern Allmend / Messe, Abfahrt XX.11 undXX.41 Uhr. Ab allen Haltestellen Fussmarsch von8 bis 10 Minuten bis zum Versammlungslokal.

10. Dezember13.45 Uhr,Olten,Stadttheater

■ PV Olten und Umgebung

Weihnachtsfeier

Traditionelle Weihnachtsfeier. Den Nachmittagverschönert Pfarrer Weber, Luterbach, derPV-Männerchor sowie das JugendorchesterAccelerando.

11. Dezember14 Uhr,Basel,Volkshaus

■ PV Basel

Weihnachtsfeier

Alle Mitglieder mit Partner/in sind herzlich ein-geladen zu diesem gemütlichen Nachmittag, um-rahmt von besinnlichen Klängen. Dazwischen gibtes die traditionellen «Grättimannen» und Kaffee.

11. Dezember14 Uhr,Düdingen,Hotel Bahnhof

■ PV Bern

Weihnachtsfeier

Gemütliche Weihnachtsfeier im üblichen Rah-men unter Mitwirkung des Männerchors und mitZvieri. Bern ab 13.15 Uhr, Rückkehr zirka 17.10Uhr. Alle Mitglieder mit Partner/in sind herzlicheingeladen.

12. Dezember14.15 Uhr,Rorschach,Stadthof

■ PV St. Gallen

Adventsfeier

Pfarrer Helfenstein aus Rorschach wird uns aufWeihnachten einstimmen. Musik von den «Tog-gis». Zum Schluss gibts den obligaten Imbiss.Der Vorstand hofft auf viele Teilnehmende.Voranzeige: 27. März 2014, Hauptversammlung,ebenfalls im Stadthof in Rorschach.

12. Dezember14 Uhr (Türöff-nung ab 13.20Uhr), Erstfeld,PfarreizentrumSt. Josef

■ PV Uri

Adventsfeier

Wir laden alle Mitglieder mit Partner/in herzlichein, zusammen mit uns einen besinnlichen Nach-mittag bei weihnachtlicher Stimmung zu verbrin-gen. Der Vorstand freut sich auf zahlreiches Er-scheinen.

19. Dezember11.15 Uhr,Brig-Glis,RestaurantRiver-Side

■ PV Walliswww.sev-pv.ch/wallis-valais

Weihnachtsfeier

Festliches Mittagessen; Unkostenbeitrag CHF 30pro Person (inbegriffen sind Menü, ¼ l Wein,Mineralwasser und Kaffee). Ehrungen für 40, 50,60 und 70 Jahre SEV-Mitgliedschaft mit Diplom-übergabe. Eine grosse Tombola wartet auf Ge-winner/innen. Traditioneller «Vin chaude» zumAbschluss der Feier. Anmeldung bis spätestens12. Dezember an Walter Schmid, 027 923 54 31,079 872 37 37 oder [email protected].

19. Dezember14.30 Uhr, Zürich,Volkshaus(Theatersaal)

■ PV Zürich

Weihnachtsfeier

Musikalische Einstimmung mit dem Chor Ries-bach. Nach den besinnlichen Worten von PfarrerHannes Kappeler offerierter Imbiss und Weih-nachtskonzert der Bendliker-Musik. Eingeladensind alle Mitglieder mit Partner/in. Anmeldungobligatorisch für die Weihnachtsfeier / Imbissbis spätestens 8. Dezember an Kurt Egloff,Lerchenberg 19, 8046 Zürich, 044 371 14 64 [email protected].

Sektionen6. Dezember17 Uhr,Trimmis,Schützenhaus

■ ZPV CalandaLPV Landquart

Adventshöck

Gemütlicher Höck / Znacht mit allen Aktiven undPensionierten beider Sektionen und ihren Ange-hörigen. Kosten pro Person für Essen und Ge-tränke CHF 30 (Kinder bis 16 Jahre gratis). Wei-tere Infos siehe Aushänge. Anmeldung sofort anSabine Marugg, 079 604 73 71 oder Matthy Kull,078 633 68 40.

12. Dezember14 Uhr, Spiez,Bäckerei Schoch,Partyraum

■ LPV Lötschberg

Mitgliederversammlung

Traktanden gemäss erhaltener E-Mail-Einladungund Aushang in den Depots. Gast : Markus Beer.Der Vorstand erhofft sich eine rege Teilnahmeder dienstfreien Kollegen.

Sektionen VPT11. Dezember13.30 Uhr, Luzern,Landungsbrücke 6

■ VPT SGV, Pensionierte

Chlaus-Nachmittag

Chlaus-Nachmittag mit Überraschungen.

SEV und Unterverbände

17. bis19. JanuarNassfeld, Kärn-ten (Österreich)

25. und26. JanuarBergün

■ SEV Jugendwww.sev-online.ch/young.ch

4. InternationaleSnow & Fun Challenge 2014

Schlittelplausch 2014

Treffen der Jugendlichen aus der europäischenGewerkschaftsbewegung zu Sport, Spassund Action. Weitere Infos siehe Website.

Schlittelplausch, anschliessend Fondueessen,Ausgang und Übernachtung. Am Sonntag Pfer-deschlittenfahrt.

Steht bei dir nächstens die periodische Prüfung ins Haus? Hast du keine Lust, allein dieVorschriften und Reglemente auswendig zu lernen? Dann interessieren dich bestimmt dieVorbereitungskurse zur periodischen Prüfung des LPV! Hier kannst du dich gemeinsam mitBerufskolleg/innen und angeleitet von professionellen Instruktoren auf den neuestenStand bringen, das Gelernte am Tischsimulator in die Praxis umsetzen und dich in einerMusterprüfung auf die Prüfungssituation vorbereiten.

Bei SBB P wird ab 2014 ein neues Prüfungsregime Einzug halten. login bemüht sich, dies indie Vorbereitungskurse zu integrieren, kann es aber für die Frühlingskurse nicht versprechen.

Kursinhalt1. Tag: Wichtigste Reglementsänderungen kennenlernen; Übungen am Tischsimulator.2. Tag: Musterprüfung und Prüfungsbesprechung.

Daten (Kursbeginn ist jeweils um 8.15 Uhr)D1 1. / 2. April 2014 Mischkurs P/G OltenD2 23. / 24. April 2014 Mischkurs P/G OltenD3 1. / 2. Mai 2014 Mischkurs P/G BernD4 16. / 17. September 2014 Mischkurs P/G OltenD5 1. / 2. Oktober 2014 Mischkurs P/G Olten

KostenLPV-Mitglieder: CHF 50 (Details gemäss AGB); Nichtmitglieder: CHF 650. Darin enthaltensind: Kursunterlagen, Mittagessen, Pausenverpflegung, Getränke. Auf Wunsch kann eineÜbernachtung inkl. Frühstück im 3-Sterne-Hotel für CHF 180 gebucht werden.

BildungsurlaubGemäss GAV SBB und GAV BLS kann für diesen Kurs Bildungsurlaub beantragt werden.

Weitere Infos und Anmeldeformular unter www.lpv-sev.ch.

Unterverband LPV:Vorbereitungskurse periodische Prüfung

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18 AGENDAkontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Arnitz Josina-Ann, Witwe des Georges,Sargans; gestorben im 86. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Beutler Frieda, Witwe des Fritz, Zuchwil;gestorben im 86. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Biegus Günter, pensionierter Betriebs-beamter, Seedorf BE; gestorben im80. Altersjahr. PV Bern.

Bürgi Walter, pensionierter Rangier-meister, Rümlang; gestorben im93. Altersjahr. PV Zürich.

Bürgin Ernst, pensionierter Rangier-angestellter, Bubendorf; gestorben im91. Altersjahr. PV Basel.

Durst Emil, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Oberrohrdorf; ge-storben im 87. Altersjahr. PV Aargau.

Flammer Hildegard, Witwe des Paul,Zürich; gestorben im 82. Altersjahr.PV Zürich.

Glaus Franz, pensionierter Bahnhof-vorstand Stellvertreter, Wangs; gestor-ben im 86. Altersjahr. PV St. Gallen.

Good Judith, Witwe des Ferdinand,Winterthur; gestorben im 94. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Hänni Heinz, pensionierter MitarbeiterRCP, Heimberg; gestorben im 67. Alters-jahr. PV Bern.

Heindl Josefine, Witwe des Max, Aarau;gestorben im 91. Altersjahr. PV Aargau.

Hoinkes Christian, pensionierterProjektleiter, Meggen; gestorben im69. Altersjahr. PV Luzern.

Hutmacher Martin, Stellwerkangestell-ter, Basel; gestorben im 55. Altersjahr.SBV Nordwestschweiz.

Lagana Carmelo, Rangierspezialist,Brig; gestorben im 45. Altersjahr.RPV Brig.

Lässer Rudolf, pensionierter Stellwerk-angestellter, Däniken SO; gestorben im69. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Linder Peter, pensionierter Spezial-monteur, Zürich; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Zürich.

Meier Emilie, Witwe des Otto,Liestal; gestorben im 95. Altersjahr.PV Basel.

Müller Margreth, Witwe des Georg,Chur; gestorben im 91. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Rettich Josef, Chur; gestorben im92. Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Roggli Erwin, pensionierter Stellwerk-beamter, Sigriswil; gestorben im88. Altersjahr. PV Biel.

Schlegel Alfred, pensionierter Loko-motivführer, Landquart; gestorbenim 95. Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Schoch Margaretha, Witwe des Ernst,Zürich; gestorben im 96. Altersjahr.PV Zürich.

Simonet Rudolf, pensionierter Chefvisi-teur, Olten; gestorben im 94. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Weber Walter, pensionierter Dienstchef,Thalwil; gestorben im 85. Altersjahr.PV Zürich.

Zabloz Elsa, Witwe des Alfons, AlpnachDorf; gestorben im 85. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Zinsli Rosa, Witwe des Lorenz, Zürich;gestorben im 90. Altersjahr. PV Zürich.

Korrigenda:

In kontakt.sev Nr. 22 wurden Rohrer Alma,Biglen, und Müller Hans, pensionierterKondukteur, Spiez, irrtümlich als verstor-ben aufgeführt. Die Gruppenpräsidentenentschuldigen sich für das Versehen.

Unsere Verstorbenen

Sport und Kultur

21. und28. Januar18 bis 21 Uhr,St. Gallen,

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Computerkurs fürSenioren (kostenlos)

Themen: Landkarten drucken, Routenplanung,GPS, wie suchen im Internet, Empfang/Versandvon E-Mails. Minimale PC-Grundkenntnissenötig. Laptop und GPS mitbringen oderbei Anmeldung reservieren. Anmeldung bis12. Januar an [email protected].

19. Januar8.52 Uhr abSchwanden GL(Bus)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitour Sunnenhörnli

Mit Bus und Luftseilbahn nach Matt–Weissen-berg. Aufstieg zum Sunnenhörnli, 1000 Hm,3 Stunden, Abfahrt nach Engi. Skitourenausrüs-tung und Verpflegung aus dem Rucksack. Anmel-dung am 17. Januar abends an Thomas Zehr,079 505 09 16.

17. Januar9.35 Uhr ab Inter-laken Ost nachLauterbrunnen–Grütschalp

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

WinterwanderungGrütschalp–Mürren–Gimmelwald

Grütschalp an 10.05 Uhr. Wanderung Winter-egg–Mürren–Gimmelwald auf präpariertemWeg, 4 Stunden, +500/–650 m (keine Schnee-schuhe nötig). Mittagsverpflegung im RestaurantPanorama, Allmendhubel. Rückfahrt ab Gimmel-wald um 16 Uhr. Anmeldung bis 14. Januar anRolf Vogt, 027 346 11 94.

15. und16. Januar8.31 Uhr abWattwil RichtungNesslau

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitouren ab Alt St. Johann

Winterthur ab 7.37 Uhr. Unterkunft Skihütte SCWülflingen, Alt St. Johann (Halbpension, Mas-senlager, Schlafsack empfohlen). Skitourenaus-rüstung und Zwischenverpflegung aus demRucksack. Anmeldung bis 13. Januar, 19 Uhr anFamilie Bollmann, 052 222 01 55.

11. bis25. JanuarLuzern,KegelsporthalleAllmend

■ SVSE Kegeln

36. ZentralschweizerischeSESKV-Meisterschaft

Startzeiten am 11. Januar von 14 bis 18 Uhr; ab12. Januar täglich 11 bis 18 Uhr. Anmeldungenab sofort an Marianne Müller, 041 250 83 01, ab11. Januar an die Kegelsporthalle Allmend,041 310 79 33. Der ESV Luzern und die WirtinSonja Spring mit Team freuen sich auf zahlrei-ches Erscheinen und wünschen «Guet Holz».

10. Januar8.47 Uhr abLandquart nachSchiers

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitour (leicht und/odermittel) Sassauna

Aufstieg ab Fanas Dorf in 4 Stunden, +1400 moder ab Bergstation Bergli in 2 Stunden, +600 m.Abfahrt gleiche Route, bei genügend Schnee bisSchiers. Skitourenausrüstung mit Rucksackver-pflegung. Anmeldung bis 9. Januar an RobertSchnurrenberger, 051 281 54 12 oder E-Mail.

3. Januar10.02 Uhr,Steinegg (AB)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte Skitour Fänerenspitz

Leichte Skitour zum Saisonbeginn. Aufstieg650 m in 2½ Stunden. Rucksackverpflegung. An-meldung am Vorabend von 18 bis 20 Uhr beiRuedi Flachmüller, 052 222 26 71.

27. Dezember ■ ESC Winterthur

Wanderung oder Skitour T1Gibswil–Scheidegg–Gibswil

Route nach Verhältnissen. Wanderzeit 5 Stun-den, +/–450 m. Wanderstöcke mitnehmen. Mit-tagessen in der Alpwirtschaft. Billette Gibswilretour lösen. Winterthur ab 8.44 Uhr (S26), Zü-rich ab 8.40 Uhr (S15) bis Rüti, ab 9.11 Uhr (S26).Heimkehr ab Gibswil 16.24 Uhr oder später. An-meldung an Toni Wiedmer bis 24. Dezember,052 383 29 97, unterwegs 079 733 50 92.

16. Dezember9.45 Uhr,Lausanne, Unter-führung West, imCafé bei AufgangGleis 1

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

WanderungSt. Saphorin–La Conversion

St.Gallen ab 6.11 Uhr, Lausanne an 9.40 Uhr, ab10.00 Uhr, St. Saphorin an 10.16 Uhr. Wande-rung via Rivaz, Grandvaux nach La Conversion in3¾ Stunden, +540 / –420 m. Lausanne ab 17.20Uhr. Mittagessen in Cully (Restaurant). Anmel-dung bis 13. Dezember an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

15. Dezember ■ ESV Olten

Anskiet im SkigebietZweisimmen-Saanenmöser

Wir hoffen auf einen Grossaufmarsch von Ski-und Snowboardbegeisterten, egal ob Mitgliedoder Nichtmitglied, allein oder in Begleitung.Verpflegung aus dem Rucksack oder imRestaurant. Auskunft über die Durchführung am14. Dezember ab 13 Uhr, 062 296 69 57.

11. Dezember ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Winterwanderungdurchs Züribiet

Route: Turbenthal, Chämibach, Schnurrberg,Pt 833, Hüttstall, Hutzikertobel, Turbenthal, zirka2½ bis 3 Stunden, 300 m auf und ab. Zmittag im«Schnurrberg». Winterthur ab 9.26 Uhr. An-meldung bis 7. Dezember an Manfred Portmann,052 232 30 00, [email protected].

10. Dezember18.10 Uhr, Zürich,Hauptbahnhof,VIP-Raum EscherN1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Kleinauk-tionen. Interessierte und neue Mitglieder sindherzlich willkommen.

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SERVICE/LESERBRIEFE ......

19kontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Ein anerkennendes Wort vomChef, ein nettes Lob von Kolle-gen, und schon hellt sich derTag auf, auch wenns draussendüster ist. Was in der Schulpä-dagogik schon lange gilt, dassnämlich Lob die Schüler zubesseren Leistungen motiviert,trifft auch auf das Arbeitslebenzu. Respektvolle Zusammenar-beit fördert das Arbeitsklima.Das Verlangen nach Anerken-nung ist ein tiefverwurzeltesGrundbedürfnis der menschli-chen Natur. Wird uns von an-deren Wertschätzung entge-gengebracht, fühlen wir unsals Individuum wahrgenom-men und akzeptiert. Das tutder Seele gut, steigert unsereEinsatzbereitschaft und stärktdas Gefühl, «dazu zu gehö-ren».In der Arbeits- und Berufsweltallerdings wird dieses Grund-bedürfnis oft sträflich vernach-lässigt und die Bedeutung derWertschätzung häufig unter-schätzt. Was nicht ohne Folgenbleibt. In europaweiten Studienfanden Verhaltensmedizinerheraus, dass bei MenschenStresshormone und Blutdruck

deutlich erhöht sind, wenn siefür ihren Einsatz keine Anerken-nung finden. Überstunden undhohe Ansprüche im Beruf ma-chen den meisten weniger ausals die Enttäuschung, für die ei-gene Leistung niemals gelobtzu werden. Bis zu 30 Prozentder Arbeitnehmenden sind voneiner «Belohnungskrise» be-troffen, die das Risiko für Herz-erkrankungen und Depressio-nen verdoppelt und oft mittenin den Burnout führt. Wert-schätzende Anerkennung dientallen Beteiligten.Befragungen zum Thema «Wasist gute Arbeit?» zeigen, dassfür die Beschäftigten zu denwichtigsten Aspekten gute Ar-beitsplanung, Anerkennungund Wertschätzung am Arbeits-platz sowie Förderung der fach-lichen und beruflichen Entwick-lung zählen. Ob sich jemandbei seiner täglichen Arbeit wohlfühlt, hat nicht nur gesundheit-liche Auswirkungen. So jemandidentifiziert sich stärker mitdem Unternehmen und stehtdazu. Er/sie bringt eigeneIdeen stärker ein und stützt ei-ne positive Unternehmenskul-

tur. Wertschätzung und Ach-tung sind für den Erfolg desEinzelnen sowie des Unterneh-mens entscheidend. Wertschät-zung gegenüber den anderenBeschäftigten kann jede/r zei-gen, an jedem Arbeitsplatz undunabhängig von Gehaltsklasseund Hierarchieebene. Ein wert-schätzendes Miteinander, dasverbunden ist mit Respekt, Ach-tung, Wohlwollen und Anerken-nung, kann sich in den ver-schiedenen Formen von derGestaltung des Arbeitsplatzesbis zur Unternehmenskulturausdrücken.Teste, wie es an deinem Ar-beitsplatz um die gegenseitigeWertschätzung bestellt ist, undsetze Zeichen. Alarmsignalefür mangelnde Wertschätzungunter Kollegen: Der Morgen-gruss wird knapp gehalten, dieWaschräume oder die Teekü-che sind verdreckt, «Bitte» und«Danke» haben Seltenheits-wert, jeder kümmert sich nurum den eigenen Aufgabenbe-reich usw.Tipps für mehr Wertschätzungunter Kollegen: Lächeln ver-bessert das Wohlbefinden –

auch dein eigenes! Wer seineKollegen wirklich schätzt, ach-tet selbst auf Sauberkeit, auchin den Sozial- und Waschräu-men. Sprichs an, wenn du dichüber jemanden geärgert hast.Der Respekt vor sich selbstund vor dem anderen gebietetes, Ärger nicht einfach runter-zuschlucken. Und äussere Wert-schätzung auch ausdrücklich.Unser Streben nach Wertschät-zung geht über das Bedürfnisnach Zugehörigkeit hinaus.Hier wollen wir innerhalb unse-rer Gruppe eine Rolle spielen,die unsere Individualität in derGemeinschaft herausstreicht.Wir wollen nicht nur dazu ge-hören, sondern wollen darüberhinaus als Person anerkanntund geschätzt werden. Wir ge-niessen die Aufmerksamkeit,die uns durch andere zuteilwird, zeigt sie uns doch, dasswir ein wichtiges Glied in derKette sind.Quintessenz:Es ist zugegebenermassenrecht schwer, die Persönlich-keit eines Mitarbeiters, seineSituation und seine Bedürfnis-lage einzuschätzen. Aber es ist

durchaus möglich – es kostetnur ein wenig Zeit und Interes-se. Lerne deine Mitarbeitendenkennen. Nutze die Möglichkei-ten der Mitarbeitergespräche(möglichst zweimal jährlich einausführliches Gespräch übergemeinsame Zielsetzungen,Möglichkeiten etc.), frage beiLeistungstiefs sachlich nach,woran es liegt. Finde die indivi-duellen Motivationsfaktorenund Schwerpunkte deiner Mit-arbeitenden heraus, und duwirst niemals wieder Motivati-onsprobleme in deinem Unter-nehmen haben.Du brauchst dich dabei nichtzu verbrüdern und musst nichtdie Distanz aufgeben – eineSorge vieler Führungskräfte,auf die ich manchmal kritischhinterfragt werde. Die Aner-kennung und Wertschätzungdeiner Mitarbeiter/innen ge-genüber dir wird steigen,ebenso wie der gegenseitigeRespekt. Erfolgreiche Füh-rungskräfte verstehen sich inder heutigen Zeit eher alsCoach Ihrer Mitarbeitendendenn als allwissende Autorität.

Nicola Porreca, Dulliken

Leserbrief

Was bedeutet Wertschätzung bei der Arbeit?

§Die Weihnachtsfeiertagesind traditionell eineZeit üppiger Mahlzeiten.Hier die Geschichte ei-nes seltsamen Unfalls,der zum Juristenfutterwurde.

Link zum Recht

Josiane teilte ihrer Unfallver-sicherungsgesellschaft mit,sie habe sich einen Zahnabgebrochen – beim Kir-schenkonfitüre essen. We-gen eines Stücks einesKirschsteins. Natürlich wardie Konfitüre – wie üblich –aus «entsteinten» Kirschenhergestellt worden.Die Versicherung weigertesich, die Kosten für die vor-

Vom Kirschstein zum StolpersteinManchmal gibt einem das Leben eine harte Nuss zu beissen. Umso unangenehmer, wenn in einem vermeintlich süssen Lebensmittel auch etwas Hartes ist.

gesehene Behandlung desabgebrochenen Zahnes zuübernehmen, mit der Be-gründung, in einer hausge-machten Konfitüre, die ausmanuell oder maschinellentsteinten Kirschen zube-reitet wurde, sei das Vor-handensein eines Stücks ei-nes Kirschsteins nichts Aus-sergewöhnliches.Das kantonale Obergericht,das sich mit dem Rekurs vonJosiane befasste, bejahtedie Zahlungsverpflichtungder Versicherung, die je-doch dieses Verdikt vorsBundesgericht weiterzog.Die Frage, die sich hierstellt, ist, ob es sich wirklichum einen Unfall handelt,

und ob die Bedingung, dasseine äussere, ausserge-wöhnliche Ursache vorliegt,im speziellen Fall gegebenist.Das Abbrechen eines Zahnsgilt als Unfall, wenn esdurch einen harten Gegen-stand, der nicht zur konsu-mierten Nahrung gehört,verursacht wird. Das eidge-nössische Versicherungs-gericht hat beispielsweisefestgestellt, dass ein Stückeiner Nussschale in einemNussbrot, einer Nusstorte,einem Nussgipfel oder in ei-nem Stück Nussschokoladeetwas Aussergewöhnlichesist, obwohl man nie ganzaussschliessen kann, ein

Stück Schale in einem Le-bensmittel anzutreffen. Die-ses Urteil kann auch auf Oli-ven und Kirschen angewen-det werden. Wenn also je-mand eine Packung ent-steinte Oliven kauft, mussdiese Person nicht damitrechnen, dass es (Oliven-)Steine in der Packung hat.Wenn es trotzdem welchehat, ist dies aussergewöhn-lich. Die allgemeine Lebens-erfahrung lehrt, dass es ineinem Lebensmittel, dasaus entsteinten Früchtenhergestellt wurde, im Allge-meinen keine Steine ent-hält.Wenn aber jemand einenKuchen ässe im Wissen,

dass dieser aus nicht ent-steinten Früchten herge-stellt wurde, müsste manmit Steinen rechnen, eswürde sich also nicht um ei-nen Unfall handeln.Josiane hat in der Vergan-genheit mehrmals Konfitüreder Schwiegermutter geges-sen, ohne darin je ein StückStein gefunden zu haben.Sie konnte davon ausgehen,dass das Glas Konfitüre,dass sie erhalten hatte,ebenfalls keine enthielt.Der Rekurs der Versicherungwurde deshalb abgelehntund die Kosten des Unfallsvon Josiane wurden über-nommen.

Rechtsschutzteam SEV

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20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 23/135. Dezember 2013

Im August orientierte die Divi-sion Personenverkehr der SBB,dass sie die Beschaffungslogis-tik in Zürich zentralisieren wol-le. Damit wären Arbeitsplätzevon Yverdon, Olten und Bielnach Zürich verschoben wor-den, was für die betroffenenMitarbeiter zu massiv längeren,in Einzelfällen unzumutbarenArbeitswegen geführt hätte.Und ein weiterer Punkt war fürdie Gewerkschaft inakzeptabel:im Rahmen der Reorganisationwar vorgesehen, die neu zu bil-dende Stelle des TeamleitersDisposition mit einem OR-Ver-trag auszugestalten. Für diesebeiden Punkte bestand nachAuffassung der beim SEV fürdie Beurteilung dieses Projek-tes zuständigen Personen,nämlich GewerkschaftssekretärJürg Hurni und Werner Schwar-zer, Zentralpräsident UV TS,keine sachliche Begründung.

Keine Einigung in derstrittigen GrundsatzfrageDie Frage des OR- bzw. GAV-Vertrages konnte schnell berei-nigt werden, indem die SBBzustimmte, die betroffenenMitarbeiter unter dem «Dach»des GAV zu belassen. Schwie-riger war hingegen die Lösungin der (wesentlicheren) Grund-satzfrage der Zentralisierung,der Schaffung eines zentralenService Center Verfügbarkeit.Weil die Einigung scheiterte,

leitete die Gewerkschaftsseitewie im Leitfaden vorgesehendie Eskalation ein, das Ge-schäft kam damit in die Zu-ständigkeit der Geschäftslei-tung P-OP-SB.

Die Eskalation führt zurschliesslichen EinigungMit dieser führte die Gewerk-schaft zwei konstruktiveAussprachen. Die Unterneh-mensseite anerkannte die Ar-gumente der Gewerkschaft zu-

mindest teilweise und es konn-te eine Einigung erzielt wer-den. Eine für beide Seiten ak-zeptable Einigung, kein faulerKompromiss!

Drei dezentraleBeschaffungsstellen sind besserDer Beschluss sieht vor, dasses kein zentrales Service Cen-ter Verfügbarkeit gibt, sonderndrei solche Zentren an denStandorten IW Bellinzona, IWBiel und Reparatur Center Zü-

rich-Altstetten. In diesen Ser-vice Centers fällt vor allem Ar-beit am PC an, die gut auch de-zentral geleistet werden kann.Wichtig ist aber trotzdem, dassdie Arbeiten gesamtschweize-risch nach gleichen Standardsund Priorisierungen getätigtwerden. Die Teambildung undStellvertretung kann auch mitdiesen drei Standorten ge-währleistet werden. Nur dieBeschaffungsstelle in Oltenwurde gestrichen.

Lösungsorientiert und aufEinigung bedachtDas Ergebnis zeigt, dass einegelebte Sozialpartnerschaft,die auf Verhandlungen undArgumente setzt, Lösungenermöglicht, die für das Unter-nehmen wie für die Mitar-beitenden ohne Problemeannehmbar und ohne Schwie-rigkeiten umsetzbar sind.Wichtig ist von Seiten der Ge-werkschaft als Vertretung derArbeitnehmenden eine guteVorbereitung des Geschäftesund von beiden Seiten eine lö-sungsorientierte, auf Einigungstatt Auseinandersetzung be-dachte Vorgehensweise.

Peter Anliker

Das Projekt «Beschaf-fungslogistik 2014» derDivision konnte zu ei-nem guten Ende geführtwerden. Es ist ein Lehr-stück in Sachen Sozial-partnerschaft.

Gelebte SozialpartnerschaftKeine Zentralisierung der Beschaffungslogistik in Zürich

Arch

iv

Ein guter Kompromiss – keine zentrale Beschaffungslogistik in Zürich:Blick ins IW Yverdon.

Das Bild in der letzten Ausgabevon kontakt.sev zeigte die Plastikvor dem Bahnhof Luzern. Siebefindet sich auf dem ehemaligenPortal, das nach dem Brand von1971 dem Neubau vorgelagerterhalten blieb. Ein erklärendesGesamtbild finden Sie unterwww.sev-online.ch.

Dank der richtigen Antwort 40Franken in Reka-Checks gewon-nen hat

Christoph Schnider ausSchüpfheim.

Diesmal lautet unsere Fragewiederum «Wo ist das?» Der Preiswird unter allen richtigen Antwor-ten verlost. Der Name desGewinners/der Gewinnerin und dieLösung erscheinen in der nächstenNummer. Über den Wettbewerbwird keine Korrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bisMittwoch, 11. Dezember 2013, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: Wo ist das?

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