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KommunikationinManagementundLeadershipDr. Michael Roither, Donau‐Universität Krems, Vollauswertung der Studie unter 374 Führungskräften1
ExecutiveSummary Kommunikation ist in der Führung der entscheidende Faktor – dieser Satz bringt die aktuelle Studie von
Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) und Donau‐Universität Krems zum Thema „Kommunikation in
Management & Leadership“ auf den Punkt.
Denn: Das Gelingen oder Scheitern von Projekten in Unternehmen hängt zum größten Teil (42 Prozent) von
„Kommunikation“ ab, dicht gefolgt vom Thema „Führung“ (32 Prozent), das aber wiederum von drei Viertel der
374 befragten heimischen Führungskräfte aus allen Branchen mit dem Begriff „Kommunikation“ assoziiert
wird. Kommunikation ist für die vorwiegend aus dem Topmanagement (mehr als drei Viertel sind auf den
Ebenen Geschäftsführung/CEO oder Bereichsleitung) stammenden Befragten „sehr wichtig“ (83 Prozent) oder
„wichtig“ (12 Prozent), sie sehen diese als Pflicht (95 Prozent) und als „Hauptsache“ (87 Prozent) an. Mit der
Managementkommunikation im eigenen Unternehmen sind sie mäßig zufrieden: Nur 7 Prozent „sehr
zufrieden“, immerhin noch 49 Prozent „zufrieden“, 25 Prozent halten sie für befriedigend, 19 Prozent sind
hingegen „unzufrieden“ oder „sehr unzufrieden“.
Wenn es um die Assoziationen der Führungskräfte mit dem Thema Kommunikation geht, dominieren vor allem
unternehmensbezogene Begriffe (60 Prozent – Führung, Verhandlung, Netzwerk, Meetings) und individuelle
bzw. zwischenmenschliche Begriffe (53 Prozent – Sprache, Mimik/Gestik, Lernen, Dialog). Weniger in den
Köpfen sind Kommunikationsberufe (26 Prozent – Journalismus, Public Relations, Werbung, Marketing) oder
gesellschaftliche Begriffe (21 Prozent – Kommunikationsgesellschaft, Globalisierung, Infoflut, Digitalisierung).
Die drei Hauptziele, die Führungskräfte mit Kommunikation verfolgen, sind „Mitarbeiter motivieren“ (64
Prozent), „Transparenz schaffen“ (54 Prozent) und „Ziele vorgeben“ (49 Prozent). Interessant: „Erfolgreich
verhandeln“ ist hier nur für 14 Prozent ein Hauptziel, „Image bilden“ nur für 8 Prozent.
Trennt man nach den Aufgabenbereichen „Leadership“ und „Management“, so ist die Botschaft der Befragten
klar: Im Leadership ist die Kommunikation für 9 von 10 Führungskräften „sehr wichtig“, im Management mit
knapp der Hälfte mehrheitlich „wichtig“, wobei sie auch hier für ein weiteres Drittel „sehr wichtig“ ist.
Auf die Frage, welche Fehler in der Kommunikation von Führungskräften häufig gemacht werden, dominiert die
„Einseitige Information statt wechselseitiger Kommunikation“ (73 Prozent) vor der Kommunikation im „Engsten
Führungskreis, nicht aber mit der Basis“ (58 Prozent) und dem „Fehlenden Bewusstsein für die Relevanz von
Kommunikation“ (55 Prozent).
Der Ampelfarbe, wie gut oder schlecht es der Kommunikation ihrer Unternehmen geht, ist bei den
Führungskräften gelb, mit Tendenz in Richtung rot: Die Hälfte sieht schwache Anzeichen, wenn es um Probleme
geht, die sie vor allem auf schlechte Kommunikation zurückführen – zum Beispiel sinkende
Mitarbeitermovitation oder sinkender Teamgeist. Ein gutes Drittel beobachtet mittelschwere Anzeichen – zum
Beispiel Gerüchte, Resistenzen gegen neue Vorgaben, mehr Krankenstände –, knapp ein Fünftel sogar schwere
Anzeichen: mehr Burn‐Out‐Fälle, innere Emigration oder Mitarbeiterfluktuation.
Der Impact von Kommunikation leidet immer noch unter seiner schwierigen Messbarkeit. Vier von fünf
Managern brauchen diese aber auch nicht, das sie die Meinung haben: „Kommunikation ist und bleibt
erfolgsentscheidend: Ich brauche keine einzelne Zahl, um zu wissen, dass es zahlreiche erfolgskritische
Parameter gibt, auf die Kommunikation einzahlt.“ Entsprechend stark ist das Bekenntnis der knapp 400
Manager zur Weiterbildung in Kommunikation: 91 Prozent sind grundsätzlich dafür, 62 Prozent halten diese für
„sehr wichtig“ und würden alles bis zum Weiterbildungsstudium empfehlen. Interessant: Im Unternehmen
1 Zitationen einzelner Ergebnisse sind bei Quellennennung zulässig, darüberhinausgehende Veröffentlichungen dem Autor vorbehalten; eine wissenschaftliche Reflexion der Ergebnisse durch den Autor ist für 2015 avisiert
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selbst finden immerhin bei zwei Drittel der Unternehmen Schulungen in Kommunikation statt – allerdings in
den meisten Fällen nur „anlassbezogen“ oder „für spezielle Gruppen“ obwohl sie „überall gleich wichtig“ ist,
wie 86 Prozent an anderer Stelle betonen. Mehr als die Hälfte der Befragten selbst hat eine Ausbildung oder
Schulung im Bereich Kommunikation absolviert. Wie wichtig wird Kommunikation künftig in der Führung sein?
38 Prozent meinen, „wichtiger“, 57 Prozent gar „viel wichtiger“ – insgesamt ein starkes Bekenntnis von fast
allen befragten Managern zur künftigen Relevanz von Kommunikation in Management & Leadership.
ErgebnisseimDetail
1‐5= Grad der Zustimmung; 1 = Sehr hohe Zustimmung 5= Sehr niedrige Zustimmung
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Hellblau‐Orange= Grad der Zufriedenheit; Hellblau= Sehr zufrieden, Orange= Sehr unzufrieden Ø: Arithmetisches Mittel, s: Standardabweichung, n: Basis
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Hellblau‐Orange= Grad der Wichtigkeit; Hellblau= Viel wichtiger, Orange= Viel unwichtiger Ø: Arithmetisches Mittel, s: Standardabweichung, n: Basis
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Management‐Forscher John Kotter unterscheidet innerhalb der Aktivitäten einer Führungskraft zwischen
Management (Planen, budgetieren, organisieren, kontrollieren etc.) und Leadership (Richtungen aufzeigen,
neue Wege beschreiten, Menschen inspirieren und motivieren etc.). In welchem Bereich ist Kommunikation
in Ihrer Tätigkeit wie wichtig?
Erste Zeile: Management, zweite Zeile: Leadership Hellblau‐Orange= Grad der Wichtigkeit; Hellblau= Sehr wichtig, Orange= Absolut unwichtig Ø: Arithmetisches Mittel, s: Standardabweichung, n: Basis
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Erste Zeile: „…in Ihrem Unternehmen?“, zweite Zeile: „…in Ihrer eigenen Führungstätigkeit?“ Hellblau‐Orange= Grad der Potenzials; Hellblau= Sehr viel Potenzial, Orange= Überhaupt kein Potenzial Ø: Arithmetisches Mittel, s: Standardabweichung, n: Basis
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Die Kommunikation kämpft in Unternehmen oft mit der Messbarkeit ihres Einflusses auf den Betriebserfolg – viele sehen darin den Hauptgrund, warum sie im Management immer noch keine „harte Währung“ ist. Mit welcher der folgenden Aussagen dazu können Sie sich am ehesten identifizieren?
Volltext der Legende: Hellblau: „Kommunikation ist und bleibt erfolgsentscheidend: Ich brauche keine einzelne Zahl, um zu wissen, dass es zahlreiche erfolgskritische Parameter gibt, auf die Kommunikation einzahlt.“ (208 | 80%) Dunkelblau: „Kommunikation sollte messbarer werden: Erst wenn das Kommunikationscontrolling sie in eine Zahl gießen kann, wird sie im Management relevant.“ (36 | 14%) Gelb: „Kommunikation kann/soll nicht gemessen werden – das ist auch nicht nötig, da sie im Management nur Begleitmusik ist.“ (3 | 1%) Grün: „. . . oder formulieren Sie selbst:“ (13 | 5%)
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Führungskräfte werden häufig in MBA‐Programmen aus‐ oder weitergebildet. Die meisten dieser Programme haben jedoch keine expliziten Kommunikationsinhalte bei den Pflichtfächern. Sollten Führungskräfte sich grundsätzlich in Kommunikation aus‐ bzw. weiterbilden?
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DemografischeAngabenderBefragten
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Volltext zur Legende: MBA (Master of Business Administration) (Ja); MBA (Master of Business Administration) (Nein); Andere Ausbildungen in Management/Leadership (Kurzprogramme, Seminare) (Ja); Andere Ausbildungen in Management/Leadership (Kurzprogramme, Seminare) (Nein); Kommunikation (Ja); Kommunikation (Nein)
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