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Katharina Maehrlein Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter Speaker | Consultant | Bestsellerautorin

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Katharina MaehrleinKraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter

Speaker | Consultant | Bestsellerautorin

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Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter

Zehn Prozent aller Ausfalltage in der deut-schen Wirtschaft gehen auf das Konto see-lischer Belastung. Angstzustände und De-pressionen sind die vierthäufigste Krankheit am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schät-zungen in 15 Jahren in den Industriestaaten auf Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden stehen als Ursache von Frühverrentung an erster Stelle.

Ein wesentlicher Grund für diese Entwick-lung: Die moderne Arbeitswelt ist VUKA, Veränderlich, Unsicher, Komplex und Ambi-valent, also mehrdeutig.

Veränderlich: Ein Change-Prozess nach dem anderen, Unvorhersehbare und überraschende Ver-änderungen in schneller Abfolge. Ziele, die vom Unternehmen eben noch hoch priorisiert werden, haben plötzlich keine Bedeutung mehr.

Unsicher: Langfristige Zukunftsplanung wird immer schwieriger, was heute noch gilt, kann morgen ganz anders sein. Nichts ist sicher, weder der Arbeitsplatz noch die Rente, der Euro oder die Partnerschaft.

Komplex: Den Überblick über erfolgsentscheidende Einflussfaktoren zu behalten fällt zunehmend

„Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber Du kannst lernen sie zu reiten.“

zum aktuellen Profil

schwer. Ständiger Entscheidungszwang ohne nachvollziehbare Grundlage, zu viele Informationen, die nicht mehr überblickt werden können, Globalisierung und inter-kulturelle Gegebenheiten.

Ambivalent: Überall Widersprüche, mehrdeutige Ziele, verwirrende Anweisungen und gegenläufige Auslegungen des gleichen Problems.

Das renommierte Center for Creative Lea-dership (CCL) sieht Komplexität als größte Herausforderung für Führungskräfte und den Umgang mit Ambivalenz, die sogenannte Ambiguitätstoleranz, als größtes Kompe-tenzdefizit im Management.

Wir können die VUKA Welt nicht beherrschen indem wir sie ordnen und kontrollieren. Wenn wir uns trotzdem in diesem wirbelnden Strom von ständig wechselnden Anforderungen, fehlender Orientierung in teils gegenläufigen Veränderungsprozessen und unsicheren Per-spektiven für die Zukunft bewähren wollen, braucht es etwas, an dem wir uns orientieren können, etwas dass so viel Halt gibt, dass der Strom uns nicht mitreißt.

Dieses „Etwas“ ist Ihre Resilienz, die see-lische Widerstandskraft die Ihre „VUKA- Muskeln“, den Kern Ihrer Persönlichkeit stählen.

Um in den komplizierten Wirbeln unserer zu-nehmend unsicheren Business-Realität nicht unterzugehen brauchen die Führungskraft, das Team und das gesamte Unternehmen Resilienz.

Ein Unternehmen ohne Resilienz hat weniger Widerstandskraft, ist damit anfälliger, wirt-schaftlich gefährdet und entfaltet weniger Wirkung. Das gleiche gilt für Führungskräfte und Mitarbeiter.

Die Resilienz eines Unternehmens steht und fällt mit der Resilienz seiner Führungskräfte und Mitarbeiter, denn nur wenn der Einzelne mit VUKA und damit mit Veränderungsdruck umgehen kann ohne dabei stressbedingte psychische Störungen zu entwickeln, kann er sein Team und letztlich das gesamte Un-ternehmen beeinflussen.

Resilienz ist der Schlüssel zu Leistung, Sou-veränität, Gelassenheit, Dynamik und Be-

lastbarkeit. Durch die Weiterentwicklung von Resilienzfähigkeiten entstehen starke Systeme, die

» kontinuierlich Leistung auf hohem Niveau erbringen,

» hohe Stressresistenz aufbauen, » schnell regenerieren, » und nach Niederlagen, Rückschlägen und Misserfolgen schneller als andere wie-der aufstehen und weiter machen.

Wünschen Sie sich, dass Ihre Führungs-kräfte und Mitarbeiter ihre Leistungskraft mit Leib und Seele einsetzen und auch unter Druck top performen? Dann sind Sie bei mir genau richtig – Lassen Sie uns miteinander sprechen.

Ihre Katharina Maehrlein

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Videotrailer

Klicken Sie auf das Bild und Sie können meinen Trailer anschauen.

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Im Rahmen von Folgemaßnahmen - resultierend aus einem Audit der F1-Kräfte unseres Hauses - haben wir Frau Maehrlein mit der Betreuung von zwei F1-Kräften betraut. Ich habe Frau Maehrlein als kompetente und auch in komplexen Situationen routinierte Partnerin kennengelernt. Ich kann die angenehme Zusammenarbeit mit Frau Maehrlein jederzeit empfehlen.

Christian Scheeren, Leiter Personal, ÖRAG Rechtschutz AG

Consulting

Soul@WorkCheck Up

Wie hoch ist die psychische Beanspruchung Ihrer Mitarbeiter? Wie motiviert sind sie bei der Sache? Wo müssen Maßnahmen ansetzen, damit sie nicht wirkungslos verpuffen? Dies und mehr erfahren Sie schnell, unkompliziert und preisgünstig mit dem Soul@Work CheckUp!

Psychische Belastung und psychische Beanspruchung

zum Flyer

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Leistungen im Überblick

Zum Einstieg » Soul@Work Check-up mit dem preisgekrönten WorkPerforman-

ce Indicator und darauf basierende Beratung zu passgenauen Maßnahmen.

» Impulsvorträge für Ihre Veranstaltung

Seminare » Die Bambusstrategie®. Den täglichen Druck mit Resilienz meis-

tern. » Gesund und erfolgreich führen mit Resilienz » Durchsetzungstraining für Frauen » Achtsamkeit to go » ChiPS® Communicate with horses to improve your personal

strengths » Sattelfest in Ihrer Kommunikation mit ChiPS®

» Erfolgreich führen mit ChiPS®

» Ausdruck m(M)acht Eindruck mit ChiPS®

» Mehr Kunden gewinnen mit ChiPS®

» Teamspirit mit ChiPS®

Coaching » Level-Coaching inklusive S.O.S. Support Flatrate am Telefon und

per Mail. Exklusiv für je maximal 10 Personen je Kalenderjahr. In Paketen von 3, 6, oder 12 Monaten

Social Counseling – MitarbeiterberatungEs muss nicht immer gleich Therapie sein! Beratungsangebot für Ihre Mitarbeiter direkt vor Ort. Unkompliziert und unmittelbar bei entstehendem Bedarf.

» Prävention » Individuelle Unterstützung in beruflichen und persönlichen Pro-

blemsituationen und Krisen » Verbesserung der individuellen Gesundheit und Leistungsfä-

higkeit » Beratung und Coaching zu Stressmanagement

1-2 Tage pro Woche. Mindestens 3 Monate lang, damit sich das Angebot etablieren kann. Nur im Umkreis von maximal 50 km rund um Taunusstein möglich!

MultiplikatorenschulungAusbildung für Multiplikatoren im Unternehmen, beispielsweise HR-Spezialisten, Gesundheitspaten, Führungskräfte zum lizensierten Bambusstrategie®-Coach. 3 Tage

AuszeitAuszeit mit Entspannungsübungen, Achtsamkeitspraxis, Meditation und Schweigezeit. 3 bis 7 Tage.

Tausend Dank für die vielen guten und direkt umsetzbaren Tipps zum Thema Durchsetzung im Job. Ich habe gelernt, dass „Durchsetzen“ nicht immer etwas mit dem harten Weg zu tun hat, sondern mit großer Souveränität, Augenmaß und durchaus auch mit Charme. Es ist eher die Frage, wann ich was intelligent einsetze. Sie haben mich hier das richtige Augenmaß und die richtigen Worte gelehrt und mir Mut gemacht, dies umzusetzen. Auch im Persönlichkeitstest habe ich schon jede Menge über mich erfahren und einige Klarheit erhalten. Auch Ihre klaren, wertschätzenden und ehrlichen Feedbacks zu den einzelnen Übungsrunden haben mich richtig nach vorne gebracht. Direkt am Montag nach dem Seminar habe ich ein paar Neuerungen ausprobiert und leise in mich hineingeschmuntzelt als ich gesehen habe, wie gut das funktioniert. Super!

K.S., Unternehmerin | Königstein im Taunus

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Keynotes

Die Bambusstrategie®

Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser fertig? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor? Die Antwort ist ein-fach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige Dosis an seelischer Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren.

Biegen statt Brechen - Belastungen gelassen standhalten mit dem Erfolgsfaktor Resilienz

Ich habe schon einige sehr gute Seminare besucht. Die Bambusstrategie war aber mit Abstand das Beste! Das liegt einerseits an dem hochinteressanten Thema aber zum Großteil auch an der supersympathischen und humorvollen Art der Trainerin, die Dinge zu erklären und mit vielen Beispielen aus dem Leben zu untermauern. Ich habe mir aus dem Seminar viele wertvolle Tipps mitnehmen können und kann es nur jedem ans Herz legen. Vielen Dank Frau Maehrlein, Sie sind eine Inspiration!

M. Schubert | Salzburg AG

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Keynotes

Achtsamkeit to go

Sie müssen nicht täglich stundenlang meditieren, um von der fantastischen Wirkung der Acht-samkeitspraxis zu profitieren! Lernen Sie pragmatische, einfache Achtsamkeits-Techniken kennen, die Sie problemlos und ohne zusätzlichen Zeitaufwand selbst in den stressigsten Alltag einbauen können.

Die kleine Auszeit mitten im Alltag

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Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt

Keynotes

Das Leben kann so kraftvoll sein. Das ist es aber leider nicht für jeden zu jeder Zeit. Woran liegt das? Warum sind manche Menschen glücklich und zufrieden, andere nicht? Warum bleiben manche trotz widrigster Umstände optimistisch und genießen ihr Leben, andere finden keine Lebensfreude und Zufriedenheit trotz bester Bedingungen?

So nutzen Sie Ihr Unterbewusstsein als Trüffelschwein für Ihr Glück

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Keynotes

Positionieren mit Kalkül

Kennen Sie die nervigen Rangeleien um die beste Position? Wie gut würde es Ihnen gefallen, ganz leicht mehr Ansehen und Einflussmöglichkeit zu bekommen? Würden Sie sich gerne noch erfolgreicher Positionieren?

Statusverhalten im Job

Katharina hat auf unserem jährlichen Kongress einen wunderbaren Vortrag zum Thema Macht, Status und Körpersprache gehalten. Ihre Veranstaltung hat mit Abstand die meisten Teilnehmer angezogen. Im Jagdsaal des Schlosses hat sie knapp 100 Teilnehmer mit ihrem souveränen, lebendigen und charismatischen Stil begeistert. Das Thema und die Referentin kamen hervorragend an und viele Teilnehmer haben mir gesagt, dass sich alleine wegen diesem Vortrag die Veranstaltung für sie schon gelohnt hätte. Wir selbst planen weitere Veranstaltungen mit ihr als Top-Speakerin.

Stephan Landsiedel, Inhaber | Landsiedel NLP Training

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Keynotes

Die geheime Macht der Status-Signale in der Beziehung zwischen Mann & Frau

Ob Beziehungskiste oder kollegiale Zusammenarbeit: In der Interaktion zwischen Männern & Frauen sind Missverständnisse vorprogrammiert. Dieser interaktive Vortrag beleuchtet den Geschlechterkrieg mit einem Augenzwinkern aus einer ganz neuen Perspektive.

Wie Männer und Frauen einfach besser miteinander auskommen

Liebe Frau Maehrlein, Ihr Vortrag zum Thema Status hat mich sehr begeistert. Gerade in meinem Feld als Coach für Führungskräfte habe ich einige sehr gelungene Anregungen erhalten. Freue mich auf den nächsten Kontakt.

Carlos Salgado, Berater, Trainer und Coach | www.salgado.de

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Möchten Sie endlich die nächste Gehaltsstufe erreichen, befördert werden, ins Management aufsteigen? Und die Anerkennung genießen, die Sie verdienen? Ist es Ihnen wichtig, dabei authentisch und ganz Frau zu bleiben?

Wie Sie sich beruflich noch erfolgreicher positionieren

Durchsetzungstraining für Frauen

In einem überwiegend männlichen Umfeld proaktiver werden, strategischer vorgehen, überzeugend auftreten und den nächsten Karriereschritt machen – das war das Ziel.Die Teilnehmerinnen an Ihrem Durchsetzungstraining waren durchweg begeistert. Die darauf folgenden Coachings hatten bis jetzt zwei Beförderungen in die nächste Führungsebene zur Folge. Weitere Beförderungen stehen kurz bevor.Die Teilehmerinnen haben gelernt, ihre Ziele klar zu formulieren, eindeutige Signale zu senden und mehr Sichtbarkeit in prestigeträchtigen Projekten zu erlangen.Sie haben in einer unterhaltsamen und inspirierenden Art und Weise einen wertvollen Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung des strategisch wichtigen Gender Projektes für unsere Bank geleistet. Das zurückliegende halbe Jahr unserer Zusammenarbeit hat uns mehr als überzeugt!Vielen Dank für Ihr Engagement, auch bei den weiterlaufenden Coachings. Wir freuen uns auf künftige neue Projekte mit Ihnen.

José Marin Arcas | Europäische Zentralbank, Abteilungsleiter Euro Area Macroeconomic, Generaldirektion Wirtschaft

Seminare

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Die Bambusstrategie®

Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser fertig als andere? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor? Die Antwort ist einfach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige Dosis an Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren.

Den täglichen Druck mit Resilienz meistern

Dieses Seminar ist ein Meilenstein für uns gewesen. Klasse-Coach, eine Inspiration und ein Vorbild für die neuen Erkenntnisse!

Seminarteilnehmer

Katharina Maehrlein gelingt es den Fokus auf effektive Methoden zum Einsatz unserer inneren Kraft zu lenken, die auch dann funktionieren, wenn der Druck im Tagesgeschäft steigt.

Seminarteilnehmer

Frau Maehrlein bietet Kompetenz, Begeisterung und nachhaltige Erlebnisse.

Seminarteilnehmer

Seminare

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Achtsamkeit to go

Kennen Sie das? Sie träumen von einer Auszeit aber Sie wissen: Ich muss weiter funktio-nieren und kann jetzt nicht einfach weg. Denn meine Kinder, mein Job und all die anderen To do´s brauchen mich. Sie stehen mitten im Leben und fühlen sich von Ihrem Alltag gefor-dert- manchmal auch überfordert- und Sie haben Sehnsucht nach mehr Ruhe und Energie.Ich unterstütze Sie dabei, den täglichen Wahnsinn nicht nur zu meistern, sondern dabei auch noch voller Lebensfreude zu sein. Schnell, unkompliziert und effektiv.

Die kleine Auszeit mitten im Alltag

Seminare

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Meine Teilnahme am ChiPS®-Seminar liegt nun schon einige Wochen zurück, trotzdem denke ich noch oft und gerne daran. Die Zusammenarbeit mit den Pferden war für mich eine neue, aber sehr beeindruckende Erfahrung. Während der verschiedenen Übungen gab es einige Aha-Momente, die sich sehr gut im (Vertriebs-)Alltag umsetzen lassen. Dieses Training bewirkt durch das Erlebnis mit den Pferden eine beeindruckende Nachhaltigkeit, die durch die qualifizierte Trainerin, Katharina Maehrlein, noch zusätzlich unterstützt wird. Wir haben schon weitere 20 Tage ChiPS® für unsere Vertriebsmannschaft gebucht. Absolut empfehlenswert!

Jürgen Fries, Director Human Resources | GEDIA Group

Seminare

ChiPS®

Communicate with horses to improve your personal strengths

Ein Zucken, ein Augenblinzeln und Pferde wissen nicht nur, was wir vorhaben, sondern auch wie sicher wir uns unserer Sache sind. Um Pferde wirklich zu führen, bedarf es klarer und authentischer Signale. Pferde machen keinen Unterschied in Bezug auf Stellung oder Status.Sie spiegeln unser Verhalten und unsere Körpersprache neutral wider und zeigen uns so unsere Defizite, aber auch unsere Stärken in Kommunikationsprozessen.

Erlebnisorientierte Praxisworkshops für Teams und Führungskräfte

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LevelCoaching

Beruflich in ein Haifischbecken geraten? Unter starkem Druck und in kräftezehrender Konkur-renz mit Kollegen und Mitbewerbern? Nur noch Reagieren statt die Situation gestalten? Die ersten Stresssymptome tauchen auf und es liegt noch eine lange Strecke vor Ihnen? Wenn es Ihnen so oder so ähnlich geht, dann holen Sie sich jetzt eine Extraportion innere Kraft!

Curriculum systemische Organisationsent-wicklung und Coaching am Institut für sys-temische Professionalität (ISB), Dr.Bernd Schmied, WieslochMasterstudiengang an der European Sys-temic Business Academy (ESBA), Wien mit Abschluss Master of Science systemisch- analytisches Coaching.

Machtvoll überzeugen auf dem Weg in die erste Liga

Katharina Maehrlein ist zertifizierter Coach

Coaching

Mein Ziel war es, mich in meiner neuen Leitungsfunktion vom Start weg optimal zu positionieren und die neue Rolle bestmöglich dafür zu nutzen, mich gleichzeitig für die nächste Führungsebene zu empfehlen. Schon im ersten Monat des Coachings mit Frau Maehrlein bekam ich ungewohnt begeisterte Rückmeldungen. Ich bin für meine Vorgesetzten und Kollegen deutlich sichtbarer geworden, werde mit mehr Respekt behandelt und habe einen großen Schritt in Richtung meiner Ziele gemacht. Die durchschlagende Wirkung des von Frau Maehrlein entwickelten Status-Signal-Systems hat mich verblüfft. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein kann, das eigene Auftreten in so kurzer Zeit zu professionalisieren. Das Coaching bei Frau Maehrlein hat sich für mich gelohnt und ich habe sie schon für ein weiteres Coaching-Paket gebucht. Absolut empfehlenswert!

G.O. Economist

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Bücher

Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und oben von unten nicht mehr zu unter-scheiden ist, gibt es Menschen, die trotz der widrigsten Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den Problemen ins Gesicht sehen und den Überlebenskampf gewinnen. Warum gibt es Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen im Privat- und Berufsleben leichter fertig werden als andere? Die Her-ausforderungen nicht nur bezwingen, son-dern daran wachsen? Was unterscheidet sie von denen, die daran scheitern oder erst gar nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere,

seelische Widerstandsfähigkeit, die so ge-nannte Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft in turbulenten Zeiten. Resilienz er-möglicht es, allen Stürmen des Lebens Stand zu halten.

Katharina Maehrlein zeigt Ihnen, wie Sie die-se Resilienz trainieren können: Stärken Sie in Coachings oder bei der Lektüre ihres Buches Ihren „Bamboo“ und leben Sie die Bambus-strategie®. Werden Sie wie der Bambus im Sturm: Biegen Sie sich, aber zerbrechen Sie nicht, begegnen Sie Belastungen mit Stärke

und wachsen Sie daran. So wie der Bambus, der sich nach jedem starken Wind wieder zu voller Größe aufrichtet und weiter wächst. Er stärkt uns für hohes Arbeitsaufkommen, Druck von allen Seiten oder sogar Krisen. Er hilft, Ziele zu erreichen und die Erfüllung im Berufs- und Privatleben (wieder) zu finden. Härteproben lauern überall. Vor allem dann, wenn der Druck gleich von mehreren Seiten auf Menschen einwirkt, denn gerade dann ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst auf-reiben, dass Sie das Machbare nicht mehr erkennen.

Aus dem Buch

Welche der folgenden Eigenschaften treffen auf Sie zu?

Ich fühle mich oft als Opfer der Umstände. Ich werde anderen gegenüber aggressiv, wenn ich wütend bin oder mich ungerecht

behandelt fühle. Ich gebe in Gesprächen häufig der anderen Person die Schuld. Es fällt mir schwer zuzugeben, wenn ich im Unrecht bin. Ich lade mir zu viel auf und kann schlecht Nein sagen. Ich bin extrem kritisch mir selbst und anderen gegenüber. Ich verwende häufig extreme Wörter wie „nie“ oder „immer“, wenn ich mit anderen

über ihr Verhalten spreche. Ich vermeide Konfrontationen um jeden Preis und habe Schwierigkeiten, mich selbst

zu behaupten.

Selbstcheck: Wie steht es um Ihre Selbstsicherheit?

passiv selbstsicher aggressiv

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Schon wenn nur eine der Aussagen auf Sie zutrifft, lohnt es sich, an Ihrer Selbstsicherheit zu arbeiten. Erstellen Sie sich einen Aktionsplan, um positive Veränderungen zu erreichen. Das geht leichter, als Sie im Moment vielleicht noch glauben!

Bestimmen Sie zunächst einmal, wohin die Reise geht – von welchem Ausgangspunkt starten Sie? Dazu dient Ihnen die folgende Skala. Schätzen Sie sich selbst ein: Wie selbstsicher sind Sie auf einer Skala von 1–10? Kreuzen Sie an:

Ob Sie sich als zu passiv oder zu aggressiv eingestuft haben, in beiden Fällen braucht es mehr Selbstsicherheit, um in die Mitte zu kommen.

Dieses Buch kommt aus der Tiefe eines gelebten Lebens. Es ist voller Ideen, praktischer Tipps. Vieles ist klug, manches provozierend und oft auch amüsant. Gerade wenn das eigene Leben belastet ist und Zeit und Nerven angespannt sind, wird das Buch zu einem alltagstauglichen Begleiter. Sehr empfehlenswert.

Walter Kohl, Unternehmer, Autor, Coach

Auch verfügbar als: Hörbuch MP3 eBook

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Der von Katharina Maehrlein und ihrer In-itiative „Stark wie Bambus“ organisierte erste Soul@Work-Kongress zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeits-platz im Frühjahr 2014 war ein großer Erfolg. Zahlreiche inspirierende Fachvorträge von Pater Anselm Grün, Walter Kohl, Professor Dr. Lothar Seiwert u.v.m boten fachlichen Austausch über den Tellerrand der üblichen Gesundheitsthemen hinaus.

In diesem Sammelband stellen 20 Kon-gress-Akteure, allesamt renommierte Ex-perten aus Wirtschaft und Coaching, in hochinteressanten Artikeln ihre erprobten Strategien, Konzepte und innovativen Ansät-ze zur Prävention von psychischen Erkran-kungen, mehr Lebensqualität und Zufrieden-heit am Arbeitsplatz vor und geben Einblick in die Unternehmenspraxis mit entsprechenden Best-Practice-Beispielen.

Bücher

GABALGABAL www.gabal-verlag.de

WorkSoul@Katharina Maehrlein (Hrsg.)

KraftvolleUnternehmenKraftvolleFührungskräfteKraftvolleMitarbeiter

GABAL

„Katharina Maehrlein, Gründerin der Initiative, gelang es, mich in jeder Hinsicht positiv zu überraschen mit einer Vielfalt von Beiträgen, und unerwarteten Blickwinkeln auf die Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz.“

Dr. Andrea Baare, T-Systems International GmbH, Public Sector & Healthcare

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Referenzen (Auszug): AEG MIS | AMB Generali Services GmbH | Alcan Werke | Balluff GmbH | Bibliomed | Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. | BSH Bosch Siemens Hausgeräte | Commerzbank | Continental AG | ContiTech Fluid GmbH | DIS AG | Deutsche Telekom AG | DIS AG | EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) | Europäische Zentralbank | Endress + Hauser GmbH & Co. | Gedia Automotive Group | HansGrohe AG | Hewlett Packard | Hochschule Offenburg | Hoist | Immobilienverband Deutschland | IVD Region Mitte e.V | JP Morgan Fleming Asset Management | Klinikum Garmisch-Partenkirchen | Liebherr Hausgeräte GmbH | Management Circle | Microm AG (Bertelsmann Tochter) | Miele | NEFF GmbH | ÖRAG Rechtsschutz | PepsiCo | Rohde & Schwarz | Schulte Innenausbau GmbH | Top Business AG | Vitos Krankenhaus Konzern | Wiesenhüttenstift | Wirtschaftsjunioren Wiesbaden | ZF Lenksysteme GmbH | Zurich Versicherungsgruppe Deutschland

Die Bambusstrategie: Die Ausbildung

Weiterbildung zum lizensierten „Bambusstrategie® Coach“mit Katharina Maehrlein

Für Führungskräfte, Personaler, Berater, Coaches und TrainerDie Weiterbildung basiert auf dem Topseller „Die Bambusstrategie®- Den täglichen Druck mit Resilienz meistern“ von Katharina Maehrlein. Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Menschen, auf Veränderungen und Krisen flexibel wie ein Bambus zu reagieren und immer wieder in eine stabile Ausgangslage zurück zu kommen. Diese Fähigkeit Druck, Krisen, Stress und Rückschläge ohne anhaltende Beeinträchtigung zu bewältigen und mit der zunehmenden Veränderungsdynamik in Unternehmen aktiv umzugehen, wird immer mehr zum Erfolgsfaktor.

Resiliente Menschen unterscheiden sich von anderen durch ihre Widerstands-kraft und Flexibilität. Sie schaffen es, selbst in turbulenten Zeiten und Krisen entschlossen und zuversichtlich zu handeln.

Die Weiterbildung macht Sie fit für die Umsetzung der Bambusstrategie® in Ihrer beruflichen Rolle, im Seminar oder Training und in Ihrem eigenen (Berufs)Leben. In praktischen Übungen lernen Sie, wie Sie resilientes Verhalten und kraftvolle Einstellungen im Arbeits- und Führungsalltag gezielt einsetzen können und wie Sie diese Übungen am besten für Ihre Kunden und Mitarbeiter einsetzen. Die Bambusstrategie® ermöglicht es Ihnen, die individuelle berufliche und private Entwicklung Ihrer Kunden bzw. Mitarbeiter oder Schüler unterstützend zu begleiten.

Mit der dreitägigen Weiterbildung und abschließenden Lizensie-rung zum Bambusstrategie® Coach können Sie die Bambusstra-tegie® als effektives Tool in Ihre Führungspraxis oder in Ihre Trainings, Coachings und Beratungen integrieren.

Um eine intensive Ausbildung zu garantieren ist die Teil-nehmerzahl begrenzt.

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Über Katharina Maehrlein

Nach ihrer Tätigkeit als Ergotherapeutin in ei-ner psychiatrischen Klinik, dem Studium von Psychologie, Soziologie und Publizistik und einem Masterstudium mit Abschluss Master of Science im systemisch-analytischen Coa-ching hat sie in den letzten 18 Jahren über 30.000 Menschen trainiert und gecoacht. Daneben ist die Mutter von zwei erwachse-nen Töchtern und doppelte Großmutter auf vielen Lebensbühnen zu Hause: Sie berät als Consultant zahlreiche namhafte Unterneh-men im gesamten deutschsprachigen Raum, sie begeistert als gefragte Vortragsrednerin, hatte einen Lehrauftrag an der Hochschule RheinMain, ist Bestsellerautorin und Initia-torin von „Stark wie Bambus- Initiative zur Förderung von psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz“ und deren Kernveranstaltung,

der jährlich stattfindende Soul@Work Kon-gress. Sie ist für die Anwendung zahlreicher wissenschaftlich abgesicherter und interna-tional anerkannter Persönlichkeitsmodelle zertifiziert und hat selbst wirkungsvolle In-strumente zur Stärkung der Persönlichkeit entwickelt, wie das Status-Signal-System, die Bambusstrategie® und ChiPS-Commu-nicate with horses to improve your personal strengths®.

Die in Taunusstein lebende Expertin für Re-silienz und Durchsetzungsstärke ist Autorin zahlreicher Fachartikel in Print- und Online-medien. Sie inspiriert ihr Publikum mit hu-morvoll-erkenntnisreichen Impulsvorträgen, Seminaren und Coachings, bei denen sie wissenschaftlich untermauerte Erkenntnisse

aus der Hirnforschung und der Psychologie mit ihrer persönlichen Philosophie verbindet.Katharina Maehrlein ist vom Spitzenverband deutschsprachiger Rednerinnen und Redner German Speakers Association als professio-nelles Mitglied anerkannt und darüber hinaus offiziell als Mentorin des Verbandes aufge-nommen.

Ihr Buch „Die Bambusstrategie - Den täg-lichen Druck mit Resilienz meistern“ ist im September 2012 im GABAL Verlag erschie-nen, unter den Besten 10 der Topseller des Verlags und wurde schon nach kurzer Zeit in der 5. Auflage verlegt. Ihr aktuelles Buch „Erfolgreich führen mit Resilienz- Wie Sie sich und Ihre Mannschaft gelassen durch Druck und Krisen steuern“ erscheint im Herbst 2015. Jährlich pünktlich zum Soul@Work Kongress gibt sie den Kongress Sam-melband in der Managementreihe des GABAL Verlags heraus.

Ihre eigene innere Kraft schöpft Katharina Maehrlein aus der täglichen Achtsamkeits- und Yogapraxis, Spaziergängen mit ihren 2 Hunden und der Interaktion mit ihrem Pferd. Sie nimmt regelmäßig an bis zu 10-tägigen Vipassana Meditationskursen teil, bei denen durchgängig geschwiegen wird und die Teil-nehmer ohne den Zugang zu Internet, TV, Le-sestoff, Mobiltelefon und ähnlichem komplett von der Außenwelt abgeschirmt sind.

In der Literaturliste zum Titelthema „Ich krieg die Krise - Wege aus dem persönlichen Tief“

Süddeutschen Zeitung

„Es gibt inzwischen mehr als 400 Titel zum Thema Resilienz im Buchhandel. „Die Bambusstrategie“ ist zweifellos eines der pragrmatischsten und hilfreichsten, wenn man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen oder auch vorbeugend besser mit dem täglichen Druck umgehen möchte. Das Buch liefert gutes Werkzeug, um das eigene Verhalten – beruflich und privat – stressfreier zu machen.“

Hamburger Abendblatt

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Die Autorin im Interview

Frau Maehrlein,, Sie haben die Initiative „Stark wie Bambus“ ins Leben gerufen. Mit welchem Ziel?Bei der Initiative geht es mir darum, zur Prä-vention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz beizutragen. Ich sage bewusst psychische Erkrankungen, denn Burnout kann ich nicht mehr hören! Meine Idee ist, dass in der Initiative verschiedene Exper-ten aus ganz unterschiedlichen „Schulen“ zusammenkommen, etwa aus dem Bud-dhismus, aus der katholischen oder evan-gelischen Kirche, aus dem NLP oder der Systemtheorie.

Was hat es mit dem Soul@Work-Kongress auf sich?Die Initiative „Stark wie Bambus“ veranstal-tet jedes Jahr den Soul@Work-Kongress. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Was kann das Unternehmen, was können die Füh-rungskräfte, was kann jeder Einzelne tun, um zur Prävention beizutragen? Und gibt es vielleicht eine Art universelles Prinzip in den unterschiedlichen Schulrichtungen? Um das herauszufinden, braucht es den Blick aus vielen unterschiedlichen Perspektiven.

Heute ist viel von Resilienz die Rede. Was versteht man eigentlich genau darunter?Resilienz könnte man auch übersetzen mit innerer Widerstandskraft, also die Fähigkeit,

nach großen Krisen oder nach erheblichem Druck wieder aufzustehen und weiterzuma-chen.

Und was hat der Bambus damit zu tun?Der Bambus ist eine hervorragende Meta-pher für das, was Resilienz ausmacht: eine Form von Robustheit, von schneller Re-generationsfähigkeit. Der Bambus hat tief reichende, weit verzweigte Wurzeln. Seine Triebe wachsen bis zu einem Meter an einem einzigen Tag, und wenn Schnee auf ihnen lastet, legen sie sich flach auf den Boden, brechen aber nicht. Sobald der Schnee ge-schmolzen ist, steht der Bambus wieder auf. Seine Blätter rascheln wild, wenn ein Sturm kommt, aber sie fallen nicht.

Kommt Stress und Druck eigentlich nur von Außen oder stressen wir uns eher selbst?Nein, der Druck kommt nicht nur von außen, sondern ganz erheblich auch aus unserem Inneren. Deshalb fokussiere ich mich in mei-ner Arbeit auf die innere Kraft des Menschen: Was kann er aus eigener Kraft tun, um seine Situation zu verbessern und gesund zu blei-ben? Wie kann er seine persönliche Wider-standskraft – seine Resilienz – steigern? Die einzige Chance, dem Druck von außen auf Dauer standzuhalten liegt darin, die eigene innere Kraft weiter zu entwickeln.

Ist es eine Frage der Haltung, wie man mit Krisen umgeht?Genau. Es geht nicht ums Tun, sondern um die eigene innere Haltung. Es geht also nicht um die Frage, was muss ich tun, wenn das und das passiert? Sondern es geht um die positive innere Einstellung. Sie ist eine der Wurzeln von Resilienz.

Kann man Resilienz lernen bzw. trainieren?Ja. Das ist die gute Nachricht – das kann man, auch im Erwachsenenalter. So wie ein Mensch, der als Vielfahrer häufig im Stau steht. Irgendwann lernt er, dass es nicht lohnt, sich aufzuregen und dabei eine Menge Energie zu verlieren. So können wir unsere Gelassenheit auch in allen anderen Situati-onen steigern.

Wie kann man Resilienz erlernen?Ich habe die Bambusstrategie entwickelt, um Resilienz zu trainieren. Die Bambusstrategie richtet sich an diejenigen Betroffenen, die noch handlungsfähig sind. Anhand von 11 Schritten hilft sie, durch Krisen zu wachsen. Das Ziel der Bambusstrategie ist es, Resilienz zu entwickeln, zu lernen, mit den vorgegebe-nen Rahmenbedingungen umzugehen, ohne darunter leiden zu müssen.

Vielen Dank für das Interview!

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Initiative

„Stark wie Bambus“ wurde von Katharina Maehrlein ins Leben gerufen. Hier finden Unternehmer und Privatpersonen eine Platt-form, die sich dem Thema Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeits-platz persönlich verbunden fühlen. Mit dieser Initiative sollen Menschen informiert, berührt und gewonnen werden, um die seelisch ge-sunde Gestaltung der Zukunft von Unterneh-men, Führungskräften und jedem einzelnen Mitarbeiter zu unterstützen. Außerdem en-gagiert sich die Initiative in unterschiedlichen präventiven Projekten, vernetzt Experten und dient als Anlaufstelle, um Fachexperten als Ansprechpartner für die spezifischen Heraus-forderungen in Unternehmen zu finden. Denn Unternehmen stehen der Situation oft hilflos gegenüber. Viele Betriebe würden gerne et-

was tun, Fachkompetenz ist aber meist nur wenig vorhanden.

Im Soul@Work Social Care-Programm übernehmen Wirtschaftsunternehmen, Ban-ken und andere gewinnorientierte Unterneh-men die Patenschaft für eine Institution im sozialen Bereich und spenden diesen einma-lig oder jährlich ab 1.500 Euro. Mit diesem Geld stockt die Institution ihr Budget für die Weiterbildung der häufig sehr belasteten Mitarbeiter auf, um sich Teamsupervision, Coaching oder Seminare zum Thema Stress, Burn-out Prävention, Resilienz u.ä. leisten zu können.

Dafür bekommt das Unternehmen von der Pateninstitution zweimal im Jahr einen Be-

Videotrailer

Klicken Sie auf das Bild und Sie können den Trailer zum Soul@Work Kongress 2014 anschauen.

richt, wie das Geld eingesetzt wurde und was dabei heraus gekommen ist und kann gestresste Mitarbeiter für einen Tag bis zu ei-ner Woche in die Pateninstitution entsenden.

Auf dem „Soul@Work Kongress“ beschäf-tigen sich im gesamten deutschsprachigen Raum hochkarätige Referenten in Impuls-vorträgen mit Psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz und stellen ihre Lösungsansätze vor.

Ansprechpartnerin: Katharina Maehrlein

Aktuelle Informationen zu Terminen und An-meldemöglichkeiten unter:

www.stark-wie-bambus.de

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Kongress

Das Kloster Eberbach ist jährlich Schau-platz des Soul@Work Kongresses mit über 300 Teilnehmern und der Verleihung des Soul@Work Awards.

Ins Leben gerufen wurden Event und Aus-zeichnung von der Initiative Stark wie Bam-bus unter Leitung der Resilienz-Expertin Katharina Maehrlein.

Die Initiative Stark wie Bambus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen, Wirt-schaft und deren Akteure für die Themen Sucht, Burnout und Depression zu sensi-bilisieren und den Umgang mit diesen Er-krankungen zu schulen. Denn dazugehöri-ge Symptome und Krankheitsverläufe sind häufigste Ursache für Fehltage und Grund Nummer eins für gesundheitsbedingte Früh-

verrentung. Besonders Vorstände, Führungs-kräfte, Personalleiter, Gesundheitsförderer sowie Werks- und Betriebsärzte, aber auch Privatpersonen sind tagtäglich mit dieser Problematik konfrontiert.

Fachlichen Austausch mit großer themati-scher Bandbreite bieten Keynotes, zahlrei-che Fachvorträge und Workshops, die zum einen das Kernthema Gesundheitsprävention wieder aufgriffen und zum anderen Spezial-wissen für den Arbeitsalltag lieferten: Hier geht es beispielsweise um den Umgang mit Gefühlen, Work-Life-Balance, Gesund-heitsmanagement in Personalabteilungen, Achtsamkeit, Energiemanagement, Sucht und gesunde Mitarbeiterführung. Zahlrei-che Aussteller, Netzwerkmöglichkeiten und Praxis-Seminare runden das Programm ab.

Soul@Work AwardFeierlicher Höhepunkt ist die Verleihung der Soul@Work Awards. Die Auszeichnung be-kommen Unternehmen und Personen für das gute Beispiel, das sie durch Maßnahmen zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz geben. Die Auszeichnungen werden in fünf Kategorien vergeben. Gewählt werden die Preisträger von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswe-sen aus Deutschland, Österreich und der

Kraftvolle Unternehmen – Kraftvolle Führungskräfte – Kraftvolle Mitarbeiter: Wie Mitarbeiter psychisch belastbar und gesund bleiben

Schweiz, die die Ziele der Initiative durch Einbringen von Fachwissen, Impulsen für Projektmaßnahmen und Entwickeln von Kri-terien für die Auszeichnungen unterstützen.

Die Preisträger 2014 und 20151. In der Kategorie „Kleines Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“ wurde 2014 die Fu-tureManagementGroup AG ausgezeichnet. 2015 wurde die noventum consulting GmbH ebenfalls für ihr Engagement ausgezeichnet.

2. In der Kategorie „Mittleres Unterneh-men bis 5.000 Mitarbeiter“ ging der Award 2014 an die GERO GmbH. 2015 wurden die JF Hillebrand Group AG, sowie die Kommu-nalverwaltung der Gemeinde Lindlar für Ihr Engagement ausgezeichnet.

3. In der Kategorie „Konzern“ gab es 2014 2 Preisträger: Den Soul@Work-Award in Pla-tin erhielt die BASF, der Preis wurde von Prof. Dr. med. Stefan Lang, Senior Vice President & Chief Medical Officer BASF - The Chemical Company entgegengenommen. Er hielt auch einen Best Practices Vortrag, in dem er die Vorgehensweise der BGM-Maßnahmen bei der BASF teilte. Den Soul@Work-Award in Gold erhielt die EnBW Energie Baden-Würt-temberg AG. Der Preis wurde an die psycho-logische Beratung des arbeitsmedizinischen Dienstes der EnBW überreicht. 2015 bekam die Deutsch Lufthansa AG den Soul@Work Award in der Kategorie „Konzern“ überreicht.

4. Prof. Dr. Lothar Seiwert wurde 2014 in der Kategorie „Einzelne Person, die sich

um die Ziele der Initiative verdient ge-macht hat“ ausgezeichnet. Er hielt auch eine Keynote zum Thema „Lass los und du bist Meister deiner Zeit“. 2015 wurde Dr. Eckart von Hirschhausen mit dem Preis ausgezeichnet. Seine Keynote zum Thema „Humor hilft heilen“ hat sein Engagement zusätzlich unterstrichen.

5. In der Kategorie „Innovatives Tool zur Prävention von psychischen Erkrankun-gen am Arbeitsplatz“ wurde 2014 der WorkPerformance indicator (WPi) ausge-zeichnet. Die Compass Group und Accen-ture wurde 2015 für ihr Tool mit dem Award ausgezeichnet.

www.soulatwork-kongress.de

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Sponsoren & Partner

Ihr Nutzen als Sponsor

Positiver Imagetransfer (wertiges Thema, stilvolles Ambiente)

Große Anzahl von qualitativ hochwertigen Kontakten

Direktkontakt zu Multiplikatoren und Meinungsbildnern

Kontaktverstärkung durch angenehmes Umfeld in entspannter Atmosphäre und kontaktfreudiger Stimmung

Direkter Einbezug Ihrer Marke und Ihres Namens in die Gesamtleistung

Markenpenetration in Verbindung mit Qualität, Engagement und Innovation

Verstärkungsmöglichkeit von Marketingmaßnahmen

Viele Werbekontakte durch begleitende Maßnahmen und PR

Motivation und Information Ihrer Mitarbeiter und Kunden bei der Veranstaltung

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einfache Maßnahmen helfen, im Job gelassener zu bleiben. Worauf es ankommt, damit die Freizeit wirklich einen Ausgleich bietet, und wie soziale Beziehungen zufriedener machen

Alles

im Lot

Prioritäten setzen, per-sönliche Grenzen definieren

Einen Job, der Spaß macht, abwechs-lungsreich ist und genügend Freizeit lässt – wer würde sich das nicht wün-schen? In der Realität sieht es bei vielen Arbeitnehmern in Deutschland anders aus: Ihre Arbeit verursacht vor allem Stress. Oft entsteht die Belastung durch Strukturen und Abläufe am Arbeitsplatz, die kaum zu ändern sind. Berufstätige müssen daher selbst die Verantwortung für ihre psychische Gesundheit überneh-men. Dazu gehört es, sich einen Aus-gleich zum stressigen Job zu suchen (mehr dazu ab S. 96) und im Berufsalltag selbst für Entlastung zu sorgen.

„Überdenken Sie Ihre Selbstorgani-sation und Ihr Zeitmanagement“, rät Natalie Lotzmann, Themenbotschafterin Gesundheit der Initiative Neue Quali-

Mehr Entspannung im Job

Zeitdruck, Streit mit den Kollegen, ständige Erreichbarkeit: Die Arbeit ist für viele Stress-faktor Nummer eins. Diese Methoden bringen Ruhe in den Büroalltag.

tät der Arbeit und Leiterin des Globa-len Gesundheitsmanagements bei SAP. „Viele neigen dazu, immer ja zu sagen, ohne die zeitlichen Möglichkeiten zu überschauen.“ Wer zu allen neuen An-forderungen und Aufträgen nickt, gerät

ent spannen & stärken s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g

der deutschen Arbeitnehmer sind nach Feierabendnoch erreichbar

60 %

früher oder später unter Termindruck. Allein: Neinsagen sagt sich so leicht. Im Alltag bedeutet es eine Grenzziehung, die nicht jedem leicht fällt. Sie beginnt damit, Prioritäten zu setzen.

„Alles auf einmal geht nicht“, be-nennt Gert Kaluza, Psychotherapeut und Stressmanagement-Trainer, die Grund-erkenntnis, die wohl jeder verstanden hat. Konkret angewendet heißt das, dass man entscheiden muss, welches der wichtigste Punkt auf der aktuellen To-do-Liste ist und welche Aufgaben warten können. Am einfachsten ist es, schriftlich zu notieren, was auf der Agenda steht, und zu vermerken, wie viel Zeit jede einzelne Aufgabe voraus-sichtlich in Anspruch nehmen wird. An-schließend die Punkte nach Wichtigkeit sortieren und überprüfen, ob genug Zeit für alle Aufgaben ist.

Wer für sich eine klare Rangliste auf-gestellt hat, kann und sollte bei neuen Anfragen klar und begründet nein sagen – auch dem Chef gegenüber. Mitunter kann es hilfreich sein, den Vorgesetzten in die Priorisierung einzubeziehen und ihn zu bitten, seinerseits zu entscheiden, welche der Tätigkeiten Vorrang haben.

„Arbeiten Sie gegen Ihren inneren Per-fektionismus an“, empfiehlt Lotzmann. „Loslassen ist schwierig, aber erlernbar. Vielleicht reichen auch mal 80 Prozent aus, und einiges lässt sich delegieren.“ Sich persönliche Grenzen einzugeste-hen und diese auch abzustecken hält

Ein deut- liches „Nein“schirmt vor Zeitdruck undTerminstress ab. Ebensowichtig: klarePrioritäten

Dieser Artikel ist erschienen in FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 22 „Die Seele“. Das Heft ist erhältlich als Pdf (pdf.focus.de/focus-die-seele.html) und als gedruckte Ausgabe (focus-abo.de/focus-gesundheit-seele-2015)

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Fachartikel & Medienresonanz

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vorbildliche Modelle etabliert und lei-ten etwa nach Feierabend keine E-Mails mehr auf Firmen-Handys weiter. Nach wie vor aber nutzen es viele Unterneh-men aus, dass es arbeitsrechtlich keine konkreten Regelungen speziell für die mobile Erreichbarkeit gibt. Eigentlich haben Arbeitnehmer, rechtlich gesehen, gute Karten. Verlangt der Arbeitgeber durch eine Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag, dass Mitarbeiter abseits der regulären Arbeitszeit erreichbar sein müssen, zählen diese Stunden als Über-stunden, die entsprechend bezahlt oder ausgeglichen werden müssen. Gibt es keine einheitliche Regelung, empfiehlt Kaluza das persönliche Gespräch mit dem Chef.

Ablenkung sorgt für Dienstschluss im Kopf

Das Handy nach Feierabend auszu-schalten, zur Seite zu legen oder zu-

Um den Kopf frei zu bekommen, emp-fiehlt Resilienz-Coach Maehrlein eine Technik, die sie „achtsames Gehen“ nennt. Diese eignet sich für den Heim-weg oder einen kurzen Spaziergang um den Block. Drei Schritte lang einatmen. Beim Ausatmen vier Schritte zählen. Nur aufs Atmen und Zählen konzentrie-ren, Gedanken an die Arbeit loslassen. „Diese Technik eignet sich wunderbar, um sein Gehirn in die Hängematte zu legen“, sagt Maehrlein.

Auch Bewegung oder Sport helfen beim Abschalten. „Ich verwende gern den Ausdruck ‚Ich geh mal mein Corti-sol wegbringen‘“, so Maehrlein. Denn Sport und Bewegung bauen aktiv Ar-beitsstress ab. Als eher ungeeignetes Entspannungsmittel sieht Maehrlein den Fernseher. „Besonders direkt vor dem Einschlafen ist es nicht gut, sich vor die Glotze zu setzen oder gar im Schlaf-zimmer fernzusehen, denn das Gehirn nimmt diese Bilder mit ins Bett und ent-spannt nicht richtig.“

Stresshilfe für zwischendurch

Kleine Notfallmaßnahmen, wenn Ihnen im Büro alles über den Kopf wächst

Durchatmen: diese Atemübung hilft, um zwischendurch am Schreibtisch zur Ruhe zu kom-men und in Streitsituationen gelassen zu bleiben. Spüren Sie bewusst, wie der Atem durch ihre nase strömt. Wo berührt er die nasenwände? Wie unter-scheiden sich ein- und Aus-atmen? Um die Übung zu erleich-tern, zählen Sie jeden Atemzug. Machen Sie insgesamt dreimal zehn Atemzüge.

Selbstbewusstsein tanken: Gehen Sie in einen Raum, wo Sie ungestört sind und Sie nie-mand sieht, z. B. die toilette. Stel-len Sie sich aufrecht und selbst-bewusst hin, und nehmen Sie die Arme hoch zur „Siegerpose“. halten Sie diese für eine Minute.

Fokussieren: Gegen aufgewühl-te Gedanken hilft es, sich kurz bewusst wieder auf den Boden zu holen. dafür stellen Sie sich aufrecht hin, schließen, wenn Sie möchten, die Augen und lenken ihre ganze Aufmerksam-keit darauf, den Kontakt ihrer Füße zum Boden zu spüren.

Ablenkung: Wenn Sie nicht mehr wissen, was Sie zuerst er-ledigen sollen: tun Sie erst ein-mal etwas ganz anderes. Gießen Sie die Büropflanzen, kochen Sie sich einen tee oder Kaffee, räumen Sie den Schreibtisch auf. nehmen Sie diese Zwischen-beschäftigung ernst, und haben Sie kein schlechtes Gewissen.

Kleine Atem-übungen zwischen-durch helfen, den Ärger los-zulassen und einen kühlen Kopf zu bewahren

Psychotherapeut Kaluza für das zentrale Thema im Arbeitsleben. „Wichtig ist zu erkennen: Ich darf Grenzen haben.“

Besonnen bleiben in Konfliktsituationen

Streit mit Kollegen oder Reibereien mit dem Chef sind im Arbeitsalltag unaus-weichlich – und neben Zeitdruck für viele einer der größten Stressfaktoren. Gesundheitspsychologe Kaluza glaubt, dass ein Teil der empfundenen Belastung an einer falschen Einstellung liegt. „Kon-flikte gehören dazu. Es ist wichtig, das zu verinnerlichen und eine entsprechende Haltung einzunehmen“, sagt er. Andern-falls verschleudere man einen Großteil seiner Energie damit, sich darüber zu ärgern, dass Konflikte überhaupt auftre-ten. Besonders Führungskräfte müssten akzeptieren, dass Konfliktmanagement sie nicht von ihrem eigentlichen Job ab-halte, sondern im Gegenteil ein wichtiger Teil davon sei.

Um Differenzen konstruktiv zu lösen, ist aus Kaluzas Sicht vor allem ein küh-ler Kopf wichtig: „Man sollte zunächst einmal schauen, worum es bei der Aus-einandersetzung eigentlich geht, und versuchen, den Konflikt zu verstehen.“ Auch Gesundheitsmanagement-Expertin Lotzmann rät zur Gelassenheit: „Halten Sie einen Moment inne, bevor Sie reagie-ren. Oftmals ist es nicht klug, dem ersten Impuls zu folgen.“ Einmal tief durchat-men kann schon die patzige Antwort an den Kollegen verhindern, die man später vielleicht bereut. Wer sich nicht emotio-nal in einen Konflikt hineinziehen lässt, dem fällt es leichter zu überlegen, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, das Problem zu lösen.

Aus seiner Erfahrung als Coach weiß Kaluza, dass sich Konflikte in den meisten Fällen von allein regeln. „Wird eine Aus-einandersetzung aber immer schlimmer und dreht sie sich im Kreis, ist es ratsam, Hilfe von außen zu holen“, so Kaluza. Liegen die Ursachen für den Konflikt nicht auf der Sachebene, sondern im zwi-schenmenschlichen Bereich, ist die Suche nach einer Lösung mitunter schwieriger. Katharina Maehrlein, Kommunikations-trainerin und Coach, rät, die Beziehun-gen zu den Kollegen zu überprüfen. „Es

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gibt im Arbeitsumfeld oft Energieräuber, die nur Nerven kosten.“ Diese Men-schen heißt es so weit wie möglich auf Abstand zu halten. „Sinnlose Diskus-sionen verschwenden nur Energie“, so Maehrlein. Bei akutem Ärger helfe es, räumlichen Abstand zu gewinnen. „Die Toilette ist ein idealer Rückzugsort“, so die Resilienz- Expertin. Sie sei zudem ein guter Trainingsraum für kurze Ent-spannungsübungen (s. Kasten links). „In Konfliktsituationen helfen diese kleinen Auszeiten, bei sich zu bleiben, wenn man eigentlich außer sich ist“, sagt Maehrlein.

Offline gehen – bewusst Feierabend machen

Internet, Smartphones und Laptops ha-ben das Arbeitsleben in vielen Bereichen deutlich vereinfacht. Homeoffice, Ab-sprachen während der Dienstreise oder Arbeiten unterwegs sind dadurch mög-lich. Doch der vermeintliche Segen kann auch zum Fluch werden, weil sich Ar-beitnehmer verpflichtet fühlen, rund um die Uhr für ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Wer nach dem offiziellen Fei-erabend zu Hause weiter geschäft liche E-Mails beantworten muss, kann nie ganz abschalten und Abstand zum Job gewinnen. „Diese ständige Erreichbar-keit ist ein großer Stressfaktor“, sagt Ge-sundheitspsychologe Kaluza. Laut einer Untersuchung des Deutschen Gewerk-schaftsbunds (DGB) sind 60 Prozent der Arbeitnehmer auch in ihrer Freizeit für den Job verfügbar.

Die Möglichkeiten moderner Kom-munikation verlangen ein sehr hohes Maß an Selbstorganisation, das sich die meisten Menschen erst erarbeiten müssen. „Es ist wichtig, sich hier Gren-zen zu setzen“, so Kaluza. „Berufstätige müssen auch mal offline gehen.“ Nach Feierabend gebe es niemanden mehr, der die Pausenglocke läute, deshalb müsse jeder diese Verantwortung selbst übernehmen.

Im Prinzip klingt es einleuchtend: Wer auf Dauer im Job beste Leistung erbrin-gen will, braucht regelmäßig Abstand und Auszeiten, um sich zu regenerie-ren und neue Kraft zu sammeln. In der Praxis fällt das aber vielen schwer. Das liegt zum Teil auch an den Arbeitge-bern. Einige Firmen haben inzwischen

mindest nicht mehr für berufliche Zwe-cke zu nutzen ist ein wichtiger Schritt, um auch geistig Abstand von der Ar-beit zu nehmen. „Offline zu gehen fällt leichter, wenn es nach der Arbeit et-was gibt, das ich gern mache“, bemerkt Stressmanagement-Trainer Kaluza. Frei-zeitaktivitäten sollten daher so gewählt sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich und weg vom Joballtag mit seinen Problemen ziehen. Sich nur vorzuneh-men, abends nicht mehr ans Büro zu denken, funktioniert dagegen nicht. „Bewusst nicht an etwas zu denken geht nun mal schlecht“, sagt Kaluza.

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Fachartikel & Medienresonanz

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Entspannung

Richtig abzuschalten ist oft gar nicht so einfach. Wichtig sind Freizeitaktivitäten, die einen Gegenpol zum Job bilden. Entspan-nungstechniken bauen effektiv Stress ab.

Nur kein Freizeitstress – eine Frage der Dosis

Montags aus dem Büro direkt ins The-ater, dienstags mit den Freundinnen tref-fen, mittwochs Chorprobe – wer in der Freizeit zu viele Verpflichtungen hat, ge-rät schnell auch abseits des Jobs in die Stressfalle. „Es ist wichtig, ein Gespür dafür zu entwickeln, was einem persön-lich wirklich guttut“, sagt Gesundheits-psychologe Kaluza. Erwartungen von außen und Klischees, wie eine tolle Frei-zeitgestaltung auszusehen habe, sind wenig hilfreich. Was zählt, ist einzig die innere Stimme. „Wem erst mal gar nichts einfällt, der probiert eben verschiedene Dinge aus und erspürt und reflektiert immer wieder“, so Kaluza.

Wie entspannend Aktivitäten sind, hängt immer auch von der aktuellen Stimmungslage ab. Nach einem stres-sigen Tag tun andere Tätigkeiten gut als nach einem, der wie am Schnürchen lief.

lichkeiten zu delegieren, zum Beispiel an eine Haushalts- oder Putzhilfe. „Das Wichtigste auch in der Freizeit ist, sich selbst ein guter Freund zu sein“, sagt Maehrlein.

Tiefenentspannt mit der richtigen Technik

Selbst mit einer ausgleichenden Frei-zeitbeschäftigung ist es manchmal nicht so einfach, das Gedankenkarussell im Kopf abzuschalten. Einschlafprobleme oder nächtliches Grübeln sind ein ty-pisches Zeichen, dass das biologische Entspannungsprogramm, der Schlaf, nicht mehr richtig funktioniert. „Ent-spannungstechniken können dieses Programm wieder reaktivieren“, sagt Psychologe Kaluza. Er empfiehlt, eine Entspannungstechnik so gut zu lernen, dass sie bei Bedarf einsatzbereit ist.

„Eine Technik zu lernen heißt nicht, anschließend sein Leben lang Übungen machen zu müssen“, so Kaluza. Wer ein-mal die Grundlagen gelernt habe, könne sein Leben lang darauf zurückgreifen – wie beim Fahrradfahren. Das Training für die meisten Techniken nimmt etwa acht bis zehn Wochen in Anspruch. Aus Kaluzas Sicht eine unbedingt lohnen-de Investition. Bewährt haben sich vor allem drei Techniken: autogenes Trai-ning, Muskelrelaxation und Achtsam-keitstraining.

Autogenes Training: die Macht der Gedanken

Bei dieser Technik wird ein tiefer Ent-spannungszustand allein durch die Vor-stellungskraft erreicht. Die Technik ba-siert auf dem Prinzip der Autosuggestion, einer Methode, bei der über intensive Vorstellungen körperliche Vorgänge wie Atmung und Herzschlag beeinflusst wer-den. Das Training entwickelte der Berli-ner Psychiater Johann Heinrich Schultz Anfang der 1930er-Jahre. Ziel der Übun-gen ist es, die Reize der Außenwelt und störende Gedanken auszublenden.

Regelmäßiges Training baut Stress ab, lindert Kopf- und Rückenschmerzen, unterstützt die Nikotinentwöhnung und zeigt auch bei der Therapie von Angst-störungen Erfolge.

Ball schauen. Wer im Job viel unter Men-schen ist, entspannt sich oft am besten allein, zum Beispiel mit Joggen. Nach ei-nem einsamen Tag vorm Computer lässt es sich in geselligen Runden möglicher-weise leichter abschalten.

„Entscheidend ist, dass es wirklich eine Sache gibt, die Arbeitsstress und Ärger für eine Zeit vollkommen aus den Gedanken verbannt“, sagt Resili-enz-Coach Maehrlein. Wer eine solche Aktivität gefunden hat, sollte sie nicht leichtfertig aufgeben. „Viele Berufstä-tige streichen Hobbys, weil sie Zeit und Geld kosten“, so Maehrlein. Davon rät die Stress expertin dringend ab.

„Wichtig ist, regelmäßig zu hinterfra-gen, ob alles so läuft, wie es sollte“, be-tont Maehrlein. Sind die Freizeitaktivitä-ten in Gedanken ein „Müssen“ oder ein „Wollen“? Wer sich auch in der Freizeit gestresst fühlt, dem empfiehlt Maehrlein die „Lass-eins-weg-Diät“: „Eine Aktivi-tät oder Verpflichtung zu streichen lässt die Welt nicht zusammenbrechen.“

Gerade Frauen tappen Maehrleins Erfahrung nach oft in die Perfektionis-musfalle und versuchen, Job, Freizeit, Familie und Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Auch hier gebe es Mög-

Work-Life-Balance bedeutet, mindestens einen Gegenpol zur Arbeit zu haben, der einem wirklichguttut undStress reduziert

Progressive Muskelent-spannung nach Jacobson

Anfang des 20. Jahrhunderts entwi-ckelte der US-Arzt Edmund Jacobson eine Technik, bei der das bewusste An-spannen und Loslassen verschiedener Muskelgruppen eine tiefe körperliche und geistige Entspannung erzeugt. Nacheinander beziehen die Übungen den ganzen Körper ein. Sie beginnen da-mit, die rechte Hand zur Faust zu ballen und die Anspannung bis in den Unterarm zu spüren. Anschließend lösen und der Entspannung nachfühlen. Bei einer voll-ständigen Übungseinheit folgen Unter-, Oberarme, Schultern, Nacken, Gesicht, Rumpf, Gesäß und Beine. Das Training endet mit einer Ruhephase, um der Ent-spannung im ganzen Körper nachzuspü-ren. Wer die Technik beherrscht, kann sie zu jeder Zeit im Alltag einsetzen. Regelmäßig angewendet, hilft sie bei Stress und innerer Unruhe, senkt den Blutdruck und lindert Migräne, chroni-sche Kopf- und Rückenschmerzen.

Die progressive Muskelentspannung ist relativ einfach zu erlernen und zeigt oft schnelle Erfolge. Auch hier bieten VHS und Krankenkassen Kurse an.

Achtsamkeit – wahr- nehmen mit allen Sinnen

Die Stressbewältigung durch Acht-samkeit (Mindfulness-Based Stress Re-duction Program, MBSR) zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier und Jetzt und damit weg von Stress oder Schmerzen zu lenken. Entwickelt in den späten 1970er-Jahren vom US-Mediziner Jon Kabat-Zinn, kommt die Methode heute vor allem in der Psycho-therapie zum Einsatz.

Die Übungen beziehen alle Sinne ein und schulen dadurch die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Trainieren lässt sich zum Beispiel mit einem Apfel: Wie sieht er aus? Wie fühlt er sich an? Wie riecht er? Wie schmeckt er? Welche Geräusche entstehen beim Kauen? Gefallen mir die Empfindungen, die ich spüre?

Kursangebote gibt es bei Kranken-kassen, Volkshochschulen und über die Website des MBSR-Verbands (www.mbsr-verband.de).

Das Autogene Training besteht im Wesentlichen aus drei Grundformeln, die Ruhe, Schwere und Wärme hervor-rufen. Jede Einheit startet zunächst mit der Ruheformel. Der Übende wiederholt den Satz „Ich bin ganz ruhig“ so lange, bis tatsächlich ein Ruhezustand einge-treten ist. Anschließend erzeugt die For-mel „Mein rechter Arm ist schwer“ ein Schweregefühl. Fortgeschrittene kön-nen diesen Zustand am ganzen Körper hervorrufen. Entsprechend funktioniert die Wärmeformel und beginnt zunächst mit „Mein rechter Arm ist warm“. Später lässt sich das Wärmegefühl auf den ganzen Körper ausdehnen. Wer die Technik des Autogenen Trainings be-herrscht, kann im Alltag auch zwischen-durch eine Übung einschieben, zum Bei-spiel am Schreibtisch oder in der U-Bahn.

Da die Methode nicht ganz einfach zu erlernen ist, empfiehlt sich ein Kurs un-ter professioneller Anleitung. Angeboten werden Kurse zum Beispiel von Kranken-kassen oder Volkshochschulen.

Zum Weiterlesen

Blitzschnell entspannt Übungen und tipps gegen Stress im Alltag; mit Audio-Cd, 128 S., trias Verlag, 14,99 euro

Autogenes Training 7-Wochen-trainingsprogramm mit den Grundübungen; mit Audio-Cd, 80 S., GU, 16,99 euro

Die Bambus-Strategie den täglichen druck mit Resilienz meistern, K. Maehrlein, 208 S., GABAL Verlag, 19,90 euro

Gelassen und sicher im Stress das Stresskompetenz-Buch, Gert Kaluza, 192 S., Springer Verlag, 19,99 euro

ent spannen & stärken s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g

Ausgehend von der mit Abstand be-liebtesten Freizeitaktivität der Deut-schen, Fernsehen, scheint das Sofa für viele Entspannungsort Nummer eins zu sein. „Entspannung kann auch auf dem Sofa stattfinden, muss aber nicht“, sagt Kaluza. Oft sei die heimische Couch-Lümmelei gerade nicht die ideale Ak-tivität. Denn Entspannung erreichen Körper und Geist nicht nur durch Nichts-tun, sondern durch etwas, das sie sonst nicht tun. „In der Freizeit sollte es ei-nen Gegenpol zur Arbeit geben“, so der Stressmanagement-Experte. Vereinfacht gesagt: Wer den ganzen Tag auf einen eckigen Bildschirm starrt, sollte nach Feierabend vielleicht auf einen runden

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Freunde

Das echte soziale Netz ist ein wichtiger Rückhalt. So bleiben Beziehungen auf Dauer stabil.

nicht guttun, muss man sich im Zweifels-fall auch trennen“, sagt Kaluza.

Maehrlein rät in solchen Fällen eben-falls dazu, die Beziehung zu beenden. „Je nachdem, wie eng der Kontakt ist, muss das nicht mit einem offiziellen Gespräch passieren“, so die Kommunikationstrai-nerin. „Einschlafen lassen ist manchmal auch in Ordnung.“ Es sei ganz normal, ab und zu einen Freund zu verlieren. Wich-tig sei, daran zu arbeiten, dass man sich danach tatsächlich besser fühlt.

Anders gestaltet sich die Situation, wenn es um die Familie geht. „Hier ist es meist nicht möglich, sich ganz zu ent-ziehen“, so Kaluza. Es lohne sich daher, nach Lösungen für bestehende Konflikte zu suchen. Hilfreich sei auch, die persön-lichen Ansprüche zurückzuschrauben. „Meist liegt es an zu hohen Erwartun-gen, wenn Familienfeste wie Weihnach-ten im Streit enden.“

Natürlich gehören genau wie im Job unter Freunden und in Familien Konflikte dazu. Auch hier sollte im Streit nicht den ersten Impulsen nachgegeben und den Emotionen die Kontrolle überlassen wer-den. „Wer merkt, dass er wütend wird, sollte sich erst wieder beruhigen, bevor er reagiert“, sagt Maehrlein. „Üben Sie, nicht aus der Haut zu fahren und mit sich selbst in Verbindung zu bleiben.“

Wer in fremde Konflikte unter Freun-den oder Familienmitgliedern hinein-gezogen wird, sollte ehrlich sein und darum bitten, nicht mehr an der Aus-einandersetzung beteiligt zu werden. „Man sollte eines nicht vergessen“, so Maehrlein. „Egal, wie wichtig Bezie- hungen sind, mindestens ebenso wichtig ist es, dabei einen gesunden Egoismus zu behalten.“

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Ein gesundes Netzwerk ist vielfältig

Wie viele Menschen in Ihrem Umfeld haben Sie, bei denen Sie spontan auf dem Sofa übernachten könnten, wenn Sie Ihren Schlüssel verlegt haben? Ha-ben Sie jemanden, dem Sie von Ihren Beziehungsproblemen erzählen können? Bei wem fühlen Sie sich auch unge-kämmt und ungestylt wohl? Schon wem ein bis drei Freunde einfallen, auf die das zutrifft, hat aus psychologischer Sicht ein stabiles soziales Netzwerk und ist damit für Krisensituationen gut gewappnet.

Wissenschaftliche Untersuchungen be- legen, dass sich gesunde Beziehun-gen positiv auf die Gesundheit auswir-ken. Fehlt dieser Rückhalt, ist das für die Gesundheit auf Dauer so schädlich wie der Konsum von 15 Zigaretten am Tag oder Alkoholmissbrauch. Gesellige Menschen leben länger.

Damit das soziale Netz seine Schutz-funktion voll entfalten kann, ist die Art der Kontakte wichtig. „Ein gesun-des Netz zeichnet sich durch qualita-tiv unterschiedliche Beziehungen aus“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Entscheidend sei weniger die absolute Anzahl der Freunde. „Wichtig ist, dass es unterschiedliche Kontakte für unter-schiedliche Bedürfnisse gibt.“

Neben einem Liebespartner sollte es weitere Freunde und Bekannte, etwa Sportkameraden, geben. Denn eine einzige Verbindung kann niemals alle sozialen Wünsche erfüllen. Gerade in an-strengenden Lebensphasen ziehen Men-schen sich oft aus ihrem Umfeld zurück und vernachlässigen Freunde und Be-kannte. „Alle Beziehungswünsche wer-den dann auf den Partner übertragen“,

so Kaluza. „Das sind zu viele Anforde-rungen an eine einzelne Beziehung.“ Auf diese Weise kann etwa beruflicher Stress zur ernsthaften Belastung für die Partnerschaft werden. Es lohnt sich da-her, auch bei Zeitmangel seine Freund-schaften nicht zu vernachlässigen.

Bewusste Pflege erhält die Freundschaft

Die eine Freundin ist beleidigt, wenn man sie nicht jede Woche anruft, beim besten Kumpel aus Studientagen kann man auch nach drei Monaten ohne Kon-takt auf der Matte stehen – wie viel Pflege eine Beziehung braucht, ist ganz unter-schiedlich. „Lang gewachsene Freund-schaften brauchen oft keine intensive Pflege und leben weiter, so lange noch eine gewisse Regelmäßigkeit beim Kon-takt vorhanden ist“, sagt Kaluza.

Resilienz-Coach Maehrlein empfiehlt auch bei tragfähigen Beziehungen be-stimmte Kleinigkeiten nicht ganz zu ver-gessen. „Versuchen Sie, sich zumindest regelmäßig an Geburtstagen zu melden.“

In besonders stressigen Lebenssituatio-nen ist es aus Maehrleins Sicht durchaus zulässig, bewusst Prioritäten zu setzen. Die beste Freundin mit Liebeskummer hat dann mal Vorrang vor der Jogging-Bekanntschaft. „Eine gute Möglichkeit bei Zeitmangel ist es auch, mehrere Freunde auf einmal zu sehen, sie zum Beispiel zum Essen einzuladen“, sagt Maehrlein. Wichtig sei vor allem, ehrlich und offen zu sein. „Wer jemanden ver-setzen muss, sollte ehrlich sagen: Es hat nichts mit dir zu tun, ich bin gerade sehr im Stress.“ Wirklich gute Freunde werden Verständnis zeigen und vermutlich sogar fragen, ob sie behilflich sein können.

Beziehungen überprüfen, Konflikte lösen

Genau wie bei Freizeitbeschäftigun-gen, die der Entspannung dienen sol-len, ist es hin und wieder auch bei den Menschen im sozialen Umfeld notwen-dig zu hinterfragen: Tut mir diese Person wirklich gut? Fühle ich mich gut, ange-regt, beschwingt, nachdem wir Kontakt hatten? Oder bin ich bedrückt, verärgert oder genervt? „Von Menschen, die einem

ent spannen & stärken s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g

Freundschafts-pflege

Aktiv zuhören Wer ein Problem mit sich herum-trägt, redet oft über nichts an-deres und vergisst dabei sein Gegenüber. nehmen Sie sich selbst bewusst zurück, und fragen Sie auch ihren Freund, wie es ihm momentan geht. hören Sie zu.

Traditionen einführen Machen Sie einmal im Jahr zu-sammen Urlaub, oder treffen Sie sich monatlich zum gemein-samen Kochabend. Solche Aktivi-täten schaffen Verbundenheit.

Starke Beziehungensind der besteSchutz vor demAbsturz

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Fachartikel & Medienresonanz

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SelbsttestWie steht es um Ihre Widerstandskraft? Testen Sie Ihre innere Stärke

Akzeptanz

1 Ich beschäftige mich mehr mit der Zukunft als mit der Vergangenheit.

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2 Insgesamt genieße ich das Leben unabhängig von meiner Situation und mache aus allem das Beste.

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3 Ich richte meinen Fokus konsequent auf Lösungsmöglichkeiten und vergeude meine Energie nicht mit Jammern über Dinge, die sich nicht ändern lassen.

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Soziale Verbundenheit

4 Ich habe ein Netz von Kontakten, in dem man sich gegenseitig hilft und in dem ein persönlicher Austausch möglich ist.

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5 Ich kann mich gut in andere – auch schwierige – Menschen hineinversetzen und deren Gefühle nachvollziehen.

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6 Ich habe mindestens einen guten Freund/eine gute Freundin, bei dem/der ich mich ganz entspannt so geben kann, wie ich bin, und mit dem/der ich Freude und Leid teilen kann.

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entscheiden sie zügig und intuitiv, in welchem maß die aussagen auf sie zutreffen, und machen sie im jeweiligen Feld ein Kreuz.

die Zahlenwerte haben folgende Bedeutung:

1 die Aussage trifft nicht zu.

2 die Aussage trifft eher nicht zu.

3 die Aussage trifft teilweise zu.

4 die Aussage trifft weitgehend zu.

5 die Aussage trifft voll zu.

17 Ich weiß, was mir guttut, und nehme mir regelmäßig Zeit dafür. Ich passe gut auf mich auf.

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18 Ich bin mir sicher, ein wertvoller Mensch zu sein – unabhängig davon, was andere über mich sagen.

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Selbstsicherheit

19 Ich vertraue bei Entscheidungen auch auf meine Intuition und auf mein Bauchgefühl.

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20 Ich glaube daran, dass ich grund- sätzlich alles schaffen kann, was ich mir vornehme.

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21 Ich probiere gern etwas Neues aus und lerne gern dazu, auch wenn es mir zunächst schwierig erscheint.

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Spielräume & Lösungen

22 Ich gehe davon aus, dass ich die meisten Situationen beeinflussen kann, und habe fast immer das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben zu haben.

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23 Probleme packe ich an und werde aktiv. Den Kopf in den Sand zu stecken ist nicht meine Sache.

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24 Wenn mir einmal etwas nicht gelingt, versuche ich es noch einmal neu und gege-benenfalls auf eine andere Art und Weise.

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Vitalität

25 Ich kann auch in besonders druckvollen Zeiten gut entspannen und abschalten.

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Positive Einstellung

7 Ich kann auch einmal über mich selbst lachen und verliere selbst in kritischen Situationen nicht meinen Humor.

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8 Im Großen und Ganzen halte ich mich für einen sehr glücklichen Menschen.

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9 Ich nehme die kleinen Freuden des Lebens wahr und genieße sie.

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Selbstbewusstsein

10 Ich lerne aus negativen Vorfällen und versuche erneut, zu einem guten Ergebnis zu kommen.

1 2 3 4 5

11 Ich bin mir meiner Stärken bewusst und kann sie gezielt einsetzen.

1 2 3 4 5

12 Ich weiß, was mir guttut und womit ich mich neu motivieren kann.

1 2 3 4 5

Ein Ziel verfolgen

13 Ich habe klare und realistische Ziele und plane meine Zukunft sorgfältig.

1 2 3 4 5

14 Ich weiß, welche Werte und Überzeu-gungen auch in Krisenzeiten für mich ihre Gültigkeit behalten.

1 2 3 4 5

15 Ich sehe Sinn in meiner Arbeit und glau-be, dass ich einen wichtigen Beitrag leiste.

1 2 3 4 5

Selbstliebe

16 Im Zweifelsfall ist mir mein Wohl- befinden wichtiger als beruflicher Erfolg oder die Erfüllung von Erwartungen.

1 2 3 4 5

FOCUS-GeSUndheit

Arbeitsumfeld

31 Im Grunde mache ich genau das, was ich wirklich will.

1 2 3 4 5

32 Meine Arbeit erfüllt mich und entspricht meinen Stärken, Begabungen und Talenten.

1 2 3 4 5

33 Ich habe neben der Arbeit genügend Freiraum für mein Privatleben.

1 2 3 4 5

26 Ich schlafe allgemein gut.

1 2 3 4 5

27 Ich fühle mich allgemein körperlich gut, belastbar und kräftig.

1 2 3 4 5

Souverän durchsetzen

28 Ich sage deutlich und klar, wenn mir etwas zu viel wird.

1 2 3 4 5

29 Wenn mich etwas stört, spreche ich es frühzeitig aktiv an und warte nicht, bis ein größerer Konflikt entstanden ist.

1 2 3 4 5

30 Ich bleibe gelassen, wenn mich jemand abweist oder ablehnt.

1 2 3 4 5

dieser Selbsttest wurde für den Abdruck gekürzt. die aus- führliche Version findet sich in „die Bambusstrategie“ von K. Maehrlein, Gabal Verlag

Zählen Sie die Punktwerte aller Fragen zusammen.

132 bis 165 Punkte:Sie besitzen große innere Stärke und sind sehr widerstandsfähig. Auch künftige Krisen werden Sie mit Bravour meistern. Sie können anderen Menschen, Freunden und Kollegen ein Vorbild sein und sie dabei unterstützen, ihre innere Widerstandskraft auszubauen.

99 bis 131 Punkte:Sie sind innerlich gut gerüstet. Achten Sie auf die Bereiche mit der niedrigsten Punktzahl, und arbeiten Sie in diesen Feldern gezielt an sich.

66 bis 98 Punkte:Sie tun sich in einigen Bereichen noch schwer und können noch besser darin wer-den, Belastungen gut zu verarbeiten. neh-men Sie sich zunächst die Bereiche vor, in denen Sie die niedrigste Punktzahl erzielt haben. Fachliteratur, ein Resilienzcoach

oder ein gutes Vorbild können ihnen helfen, ihre Seele zu stärken.

33 bis 65 Punkte:ihr ergebnis zeigt, dass das (Arbeits-) Leben für Sie vermutlich schwierig ist, und das wissen Sie auch. es ist für Sie nicht leicht, mit druck umzugehen. Sie fühlen sich wahrscheinlich leicht verletzt, wenn Sie kritisiert werden. Manchmal erleben Sie sich vermutlich hilflos und ohne hoffnung. Wenn diese Aussagen auf Sie zutreffen, fragen Sie sich: Möchte ich lernen, mit Schwierigkeiten besser umzugehen? Lautet ihre Antwort Ja, ist das ein guter Start. holen Sie sich Unterstützung bei einem Coach, therapeuten oder Arzt. Sie sollten das thema dringend angehen.

Überprüfung der Selbsteinschätzung:Bitten Sie Menschen, die Sie gut kennen, diesen Fragebogen für Sie auszufüllen und ihnen Feedback zu geben. Besprechen Sie Unterschiede in der einschätzung.

Auswertung

Bambus gedeiht auch unter widri-gen Bedingungen und ist damit ein Symbol für die seelische Wider-standskraft

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Klingt banal, aber ist wahr: Nach schlechten Zeiten kommen wieder glückliche. Wenn wir bereit sind, uns zu öffnen

Kommen Sie Ihrem Glück wieder näher, indem Sie die Leiter Stufe um Stufe nach oben steigen

Psychologin Katharina Maehrlein weiß, wie

man durch Flexibilität

stark bleibt

So werden Sie zur Steh auf-Frau

Wie Sie es schaffen können, mit dem

Kopf unter Wasser Perlen zu entdecken. Die besten Tipps für

schwierige Zeiten

Klettern Sie aus der KriseStellen Sie sich eine Leiter vor, deren Sprossen Sie Schritt für Schritt

erklimmen müssen, um oben den Überblick wieder zu erhalten. Auf dem Weg dahin bricht vielleicht mal eine Sprosse ein, manchmal müssen

wir länger auf einer Stufe pausieren. Es lohnt, einen zweiten und dritten Blick nach oben und unten zu riskieren. Wo stehe ich gerade auf der Leiter?

1. Stufe In Schockstarre verfallenÜberwältigt von Gefühlen reagieren Menschen auf ungewollte Verände-rungen oft nicht sofort. Nach der ersten Schockstarre kommt die Reak-tion aber dann meist doch noch in Form von aggressiv oder depressiv gefärbten Gesprächen. Ausbrüche dieser Art sind für den Betroffenen selbst jedoch wertvoll, sind sie doch der erste Schritt aus der Erstarrung – die Veränderung wird das erste Mal bewusst erfasst.

Gestärkt aus

Krisen

64 FRAU von HEUTE 25 /2014

– S. 64Fo

tos:

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lia (2

), PR

Psychologie

S icherlich kennen Sie Men-schen, die mit Druck, Kon-flikten und Niederlagen

scheinbar mühelos fertig wer-den. Obwohl sie weder beson-ders abgebrüht sind noch über besondere Superkräfte verfügen. Entscheidend ist ihre innere seelische Widerstandskraft. Und diese ist nicht angeboren, sondern erlernbar.

Deshalb können wir jetzt schon viel dafür tun, damit uns die Stürme des Lebens nicht umwerfen. Hier die wichtigsten Tipps von Psychologin und Coach Katharina Maehrlein , die mit der Bambusstrategie ein wirkungsvolles Programm ent-wickelt hat, damit Sie zur Steh-auf-Frau werden.

[email protected]

Psychologin Felicitas Heyne ist Deutschlands bekannteste Glücks- Expertin und erfolg-reiche Buchautorin

Schicken Sie mir Ihre Fragen an diese E-Mail-Adresse:

FRAGEN AN DIETOP-EXPERTIN

Wie sag ich ihm, dass ich mich trennen will?Ich möchte gern mit meinem Freund Schluss machen, denn ich habe mich in einen anderen verliebt. Wie bringe ich es ihm schonend bei? Saskia V., BerlinWenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind, sollten Sie schnell reinen Tisch machen. Bereiten Sie sich darauf vor und akzeptieren Sie, dass es nicht ohne heftige Gefühle seitens Ihres Freundes abgehen wird, vor allem, wenn er noch ganz ahnungslos ist. Er darf wütend, enttäuscht oder verzweifelt reagieren. Seien Sie ehr-lich, aber nicht brutal; ersparen Sie ihm Details, warum der Neue Sie viel mehr reizt als er. Machen Sie aber auch deutlich, dass Ihre Absicht end-gültig ist, und versuchen Sie nicht, den Schlag „abzupuffern“, indem Sie ihm Hoffnungen auf einen Neu anfang las-sen – das wäre unfair ihm gegenüber.

Meine Krankheit macht mich depressivIch (46) bin plötzlich bettlägerig, und es gibt keine Chance auf eine Heilung. Die Schmerzen und die ständige Langeweile setzen mir sehr zu. Ich bin richtig deprimiert. Gibt es Wege zur Linderung? Hannelore P., AalenEs ist kein Wunder, dass eine derart einschneidende Veränderung Sie erst einmal aus der Bahn wirft. Ihre Seele braucht Zeit und Hilfe, um sich an die neuen Umstände anzupassen. Eine psychotherapeutische Begleitung ist in solchen Fällen sehr wichtig. Unter www.psychotherapiesuche.de/telefonberatung finden Sie Kollegen, die in Fällen wie Ihrem auch Haus-besuche machen. Dort werden Sie kostenlos beraten, welche/r Thera-peut/in Sie jetzt am besten unter-stützen kann.

So werden Sie zur Steh auf-Frau

2. Stufe Ausbrechen wollen In dieser Phase versuchen wir herauszufinden, ob wir das Gesche-hene oder Gesagte nicht rückgängig machen können. Enttäuschung, Rachegefühle und Hass gewinnen die Oberhand. Wenn die „alte“ Situation nicht doch noch wieder-herzustellen ist, lassen sich manche zu nicht rationalem Verhalten hin-reißen. Am Ende wird das immer deutlicher werdende Gefühl der Hilflosigkeit oft zu Angst.

3. Stufe Die „alte“ Situation verabschiedenJetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem der Betroffene realisieren muss, dass er der Veränderung nichts entgegensetzen kann. Alle Anstrengungen und Mühen können nicht vor der ungewollten Situation bewahren. Das ist die Ent-Täuschung – das Ende der Täuschungen. Diese emotionale Aufarbeitung ist der wichtigste Teil dieser Phase, sie ermöglicht das „Abschiednehmen“.

4. Stufe Neu orientieren Wir überwinden die Enttäuschung, akzeptieren auch emotional die Tatsachen. Nun ist der Kopf frei für neue Gedanken, und wir können beginnen, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und die nächsten Schritte zu planen. Dieses Gefühl, die Zügel wieder selbst in der Hand zu halten, gibt Aufschwung, Wut und Schmerz werden abgelöst von Hoffnung und Zuversicht. Der „Stehauf-Muskel“ ist gestärkt.

65 25 /2014 FRAU von HEUTE

– S. 65

BUCH-TIPP Bewältigungsprogramm für Krisen: Katharina Maehrlein, „Die Bambus-strategie“, Gabal Verlag, 19,90 Euro

sich heraus, wie Sie das Beste aus der Krisensituation machen.

Täglich Kraft schöpfenIn unserem Alltag dringen Tau-sende von Reizen auf uns ein, und es ist schwer, sich nicht von den äußeren Geschehnissen mit-reißen und sich so zusätzlich in Stress versetzen zu lassen. Beson-ders dann, wenn wir uns in Situa-tionen befinden, deren Rahmen-bedingungen wir nicht ändern können. Hier helfen Achtsamkeits-übungen, um den Weg zur inne-ren Kraft zurückzufinden und trotz Gegenwind schnell wieder ruhig und fokussiert zu sein. Übung Reizdiät: Legen Sie an einem Abend in der Woche einen „Wüstenabend“ ein: ohne Fern- seher, Telefon, Besuch oder Weggehen. Ziehen Sie sich ganz zurück, und machen Sie nichts anderes, als „nach innen zu lauschen“. Das fällt Ihnen sehr schwer? Dann hilft ein Medita-tions- oder Entspannungskurs. Innere Ruhe kann man erlernen.

Gute Beziehungen pflegenGerade in schweren Zeiten braucht man jemanden, mit dem man sich offen aussprechen kann. Ein Ver-trauter, der da ist, wenn man Hilfe benötigt. Deshalb: Nehmen Sie sich Zeit für Freunde und Familie, seien Sie auch für andere da. Umso wahrscheinlicher ist, dass sie umge-kehrt auch für Sie da sein werden. Gleichzeitig stabilisieren intensive Kontakte allgemein die psychische Gesundheit, sodass Sie Krisen besser durchstehen können. In der Krise: Sinnvoll kann es jetzt auch sein, nach Gleichgesinnten Ausschau zu halten. Wer in einer ähnlichen Situation war oder ist, versteht am besten, worum es geht. Wenn man niemanden in der Bekanntschaft hat, an eine Selbst- hilfegruppe wenden.

Auf die innere Stärke besinnenVertrauen Sie auf sich selbst und Ihre Fähigkeiten: Erinnern Sie sich an positives Feedback, das Sie erhal-

ten haben, und bitten Sie

Menschen Ihres Vertrauens um Rückmeldung. Denken Sie daran, dass Sie auch in der Vergangenheit schon Krisen bewältigt haben.

Loslassen und akzeptieren Trauern Sie um das, was Sie verlie-ren – aber nicht für immer. Ebenso sollten Sie akzeptieren, dass Sie manche Dinge nicht ändern können. Schonen Sie Ihre Kräfte, verausgaben Sie sich nicht in sinnlosen Kämpfen.

Raus aus der GrübelfalleZerbrechen Sie sich nicht rund um die Uhr den Kopf: Auch wenn es auf den ersten Blick schwerfällt, es hilft nichts, wenn Sie pausenlos an Ihre Krise denken und Nacht für Nacht wach liegen. Bemühen Sie sich um eine gesunde Balance, und achten Sie auf ausreichend Schlaf und Bewe-gung. Oft sehen Probleme danach gar nicht mehr so schlimm aus.

Nicht mit dem Schicksal hadernStellen Sie nicht die Frage nach dem Schuldigen oder dem Warum, son-dern nach der Lösung: Finden Sie für

Fachartikel & Medienresonanz

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www.net work-kar ri e re.com ● Dezember 2012Sei te 36 Training

Die Bambusstrategie Wie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern

Wenn wieder alles auf einenSchlag kommt und oben vonunten nicht mehr zu unter-scheiden ist, gibt es Menschen,die trotz der widrigsten Um-stände daraus Kraft ziehen,voller Mut den Problemen insGesicht sehen und den Überle-benskampf gewinnen.

Warum gibt es Men-schen, die mit Druck,Konflikten und Nie-

derlagen leichter fertig werden alsandere? Die Herausforderungennicht nur bezwingen, sondern da -ran wachsen? Was unterscheidetsie von denen, die daran schei-tern oder erst gar nicht in denKampf ziehen? Ihre innere, seeli-sche Widerstandsfähigkeit, die sogenannte Resilienz, ist besondersausgeprägt und hilft den Stürmendes Lebens Stand zu halten.

Was heißt Resilienz eigentlich?Resilienz heißt die seelische Kraft,die Menschen befähigt, Niederla-gen, Unglücken und Schicksals-schlägen besser und schnellerstand zuhalten. Resilient ist, werdie emotionale Stärke aufbringt,sich von Stress und Schicksals-schlägen nicht brechen zu lassen,sondern das Beste aus jedem Un -glück zu machen, daraus zu ler-nen und gerade durch die Leider-fahrung über sich selbst hinaus-zuwachsen. Anders gesagt: Resi-lient ist, wer auch mit dem Kopfunter Wasser noch Perlen findet.

haben Sie schon einen wichtigenIndikator für das von ihnen geleb-te Opferprinzip.2.Ausdehnendeseigenen Hand -lungsspielraumsWählen Sie nun ein frustrieren-des Problem aus Ihrer Arbeitspra-xis aus.

Bestimmen Sie,● ob es direkter, indirekter oder

keiner Kontrolle durch Sie un-terliegt.

● Machen Sie sich gezielt auf dieSuche nach Ihrem Handlungs-spielraum, auch wenn Sie dasProblem außerhalb Ihrer Kon-trolle klassifiziert haben.

● Identifizieren Sie den erstenSchritt, den Sie in Ihrem Ein-flussbereich tun können undTUN Sie dann diesen Schritt.

Die Bambusstrategie

Den täglichen Druck mit Resilienz

meistern

208 Seiten, gebunden

Euro 19,90 (D)/Euro 20,50 (A)

ISBN: 978-3-86936-441-4

GABAL Verlag, Offenbach 2012

Die Bambusstrategie bietet Tests

zur Selbsteinschätzung, Check-

listen, Übungen und pragmati-

sche Tipps, um in Ihrem Inneren

so stark und unabhängig zu sein

wie ein Bambus und sich in den

Stürmen des Arbeitsalltags ge-

lassen biegen zu können ohne

zu zerbrechen. Das Buch liefert

neueste Ergebnisse aus der Re-

silienzforschung und gibt eine

Anleitung, Mut, Kraft und Steh-

vermögen zu entwickeln, um her -

ausfordernde Situationen des

Alltags standfest zu meistern.

� Buchtipp

Katharina Maehrlein (Wiesba-

den) ist Expertin für Resilienz,

Rednerin und seit 15 Jahren als

Trainerin, Beraterin und Coach

tätig. Sie hat einen Lehrauftrag

an der Wiesbaden Business

School. Nicht ganz einfache per-

sönliche Lebensumstände haben

Resilienz für Katharina Maehrlein

zur eigenen „Überlebensstrate-

gie“ werden lassen.

� Zur Person

● oder etwas bewusst unterlas-sen (direkte Kontrolle).

Einen Handlungsspielraum gibtes immer! Kunst ist, ihn zu erken-nen. Entscheidend ist, worauf SieIhre Aufmerksamkeit richten, wel-chen Fokus Sie legen. Statt sichüber Dinge zu ärgern, die wir nichtändern können, sollten wir unserHandeln auf das konzentrieren,was im Einflussbereich liegt. WennSie Ihren Fokus immer nur aufdie Rahmenbedingungen richten,werden Sie vermehrt die unabän-derlichen Aspekte wahrnehmenund schließlich auch keinen Hand-lungsspielraum mehr erkennen.Sie werden weniger handeln, im-mer passiver und sich zum hilflo-sen Opfer machen. Konzentrie-ren Sie sich aber auf Ihren Hand-lungsspielraum, werden Hand-lungsenergien frei und Sie könnenwieder konstruktiv auf die Um-stände reagieren. Damit entstehtein selbstverstärkender, motivie-render Prozess, der Ihren Hand-lungsspielraum immer weiter ver-größert.

Übung: Handlungsspielräumeerkennen und ausdehnen1. Schärfen Sie Ihren Blick fürHand lungsspielräume bei an de -renBeobachten Sie die Menschen inIhrem Umfeld unter dem Ge-sichtspunkt, wie sehr diese nachIhrer Einschätzung ihren jeweili-gen Handlungsspielraum nutzenoder auch nicht. Bei anderen istdas im ersten Schritt meist leichterzu sehen als bei sich selbst. Wenndie Auserwählten häufig Verhal-tensweisen nutzen, die nichts ver -än dern (z. B. Nörgeln und Klagen),

Die Bambuspflanze ist das per-fekte Vorbild. Ob lange Trocken-zeit oder schwerer Schnee, obWind oder Hindernisse beimWach sen – sie überlebt, weil sieihre eigenen Kräfte immer wiedergezielt mobilisiert. Und sie schafftes auch noch, das ganze Jahr überkraftvolle, grüne Blätter zu entwi -ckeln.

Was hat der Mensch von dieserPflanze? Den Bamboo – die Kraft,jeden Tag seine vielfältigen Aufga-ben zu meistern und gestärkt ausKrisen hervorzugehen. Bei man-chen ist er kleiner, bei anderen grö-ßer. Bamboo hilft uns, wenn wirzwischen Vorgesetzten auf der ei-nen und Mitarbeitern auf der an-deren Seite, zwischen Schulbehör-de und Schülern, zwischen Klinik-leitung und Patienten stehen, erstärkt uns für hohes Arbeitsauf-kommen und Druck von allenSeiten. In Krisenzeiten ist die Ge-fahr groß, dass Sie sich selbst auf-reiben. Wenn innere Stärke undDurchsetzungskraft fehlen, wennSie das Machbare nicht mehr er-kennen, entsteht leicht das Ge-fühl, machtlos zu sein, keinen Ein-fluss nehmen zu können. Der Blickfür den Handlungsspielraum gehtverloren. Dann ist der Bambooins Koma gefallen. Sie haben Ge-danken wie: „Ich kann doch sowie-so nichts bewirken.“ Alles scheintirgendwann aussichts- und sinn-los. Der Weg zur inneren Kündi-gung oder totalen Resignation istgeebnet und führt weg von derinneren Stärke, die in diesen Situ -ationen besonders gebraucht wird.Die gute Nachricht: Bamboo, undsomit die Resilienz, lässt sich ge-zielt weiterentwickeln.

Werden Sie aktiver Gestalterder Umstände!Richten Sie sich konsequent aufHandlungsspielräume und Lösun-gen aus! Alle Ereignisse, die Ein-fluss auf uns nehmen, fallen inzwei Bereiche:1. Unveränderliche Rahmenbe-dingungen (Opferprinzip)Der Bereich beeinflusst unser Le-ben, kann aber nicht von uns be-einflusst werden. Es ist keine Kon-

trolle möglich. Verharre ich hier,werde ich zum Opfer der Um-stände.2. Handlungsspielraum (Ge stal -terprinzip)Diesen Teil in unserem Leben, kön-nen wir aktiv beeinflussen, indemwir

● selbst handeln (direkte Kon-trolle),

● andere zu einer Handlung ver-anlassen (indirekte Kontrolle)

© GKM-Zentralredaktion GmbH

Europas größte Wirtschafts-Zeitung für den Direktvertrieb

Aus ga be: Dezember 2012 · Preis: 3,85 € ZKZ 66685 www.net work-kar ri e re.com

„Der Euro ist eine sichere Währung“Bundes-Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble im Network-Karriere-Interview

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Helmut Spikker:Weder Zu- noch Absage auf Interviewanfrage zur NWA-Insolvenz

Eva Maria und Wolfram Zurhorst –Neue Serie: Wie bekommt man Arbeit, Liebe undLeben unter einenHut?

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Tun Sie sich was Gutes, lesen Sie was Gutes: Die Network-Karriere.Tun Sie sich was Gutes, lesen Sie was Gutes: Die Network-Karriere.

Fachartikel & Medienresonanz

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managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012

training | 69

Preview: A Widerstandskraft und Überlebenskunst: Was Resilienz ist und bewirkt AIDie Merkmale des Bamboo: Warum die Bambuspflanze ein perfektes Resilienz-Sinnbild ist AISchmerz versus leid: Der Dalai lama über Resilienz AIGehirnforschung: Warum sich Widerstandsfähigkeit lernen lässt AIKomponenten der Resilienz: Was macht uns stark? AISich kennen, mögen und vertrauen: Über die Basis der Kraft AIStretchen statt krümmen: Warum wir unsere Fähigkeiten heraus-fordern müssen AIHandlungsraum entdecken: Wie ein Journalist ein Buch mit dem Augenlid schrieb

C Als sich die Mutter das Leben nimmt, ist die Tochter 22 Jahre alt. Die junge Frau ist mit einem arbeitslosen Alkoholiker verhei-ratet, hat zwei kleine Kinder und keinen Schulabschluss. Sie wuchs im Internat und im Erziehungsheim auf, denn ihr Zuhause wurde vom elterlichen Streit beherrscht und von der Schizophrenie-Erkrankung der

Foto: Patrick laverdant/iStockphoto

Mutter. Deren Tod zieht ihr den letzten Boden unter den Füßen weg. Die Welt sieht für sie aus wie ein endlos langer Tunnel. Zwei Möglichkeiten hat sie nun: aufgeben oder etwas tun. Sie handelt: Die junge Frau besinnt sich auf ihre innere Stärke und trifft die Entscheidung, für eine Zukunft nach ihren Vorstellungen zu kämpfen. Sie holt ihren Hauptschulabschluss nach, macht Abi-tur, absolviert eine Ausbildung, dann stu-diert sie: Psychologie, Soziologie, Publizistik. Inzwischen steht sie seit vielen Jahren erfolg-reich im Berufsleben. Doch auf ihrem Weg ins Licht hat sie einige Weggefährten hinter sich gelassen. Eine Freundin ist unter ähn-lichen Umständen zerbrochen – sie sprang vom Hochhaus. Ein Freund starb an einer Überdosis Heroin. Und viele andere Bekann-te von damals sind bis heute nie richtig auf die Füße gekommen. Wie ist das zu erklären?

Dass die einen es schaffen, sich durchzu-kämpfen, während andere in gleicher Lage für immer an ihren Nöten verzweifeln – dieses Phänomen hat einen Ursprung: Resi-lienz. Das Wort, vom lateinischen resilio (=abprallen, zurückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik und steht in der Mate-rialforschung für hochelastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung wieder ihre ursprüngliche Gestalt annehmen. Die Ver-haltensforscher haben den Begriff in den 90er-Jahren auf den Menschen übertragen: Resilient ist, wer die emotionale Stärke auf-bringt, sich von Stress und Krisen nicht bre-chen zu lassen, sondern aus jedem Unglück zu lernen und gerade durch die Leiderfah-rung über sich hinauszuwachsen. Wer eine hohe Resilienzfähigkeit besitzt, kann selbst die furchtbarsten Erlebnisse zum Guten wenden und nicht nur seine Ausgangssitu-

Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden.

managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012

68 | training

Manche Menschen können es einfach: Sie werden mit Druck, Konflikten, Stress und Niederlagen fertig – und das, ohne dabei Schaden zu nehmen. Im Gegenteil: An jeder Widrigkeit wachsen sie. So wie ein Bambus, der selbst im Winter noch grüne Blätter treibt. Der Grund hierfür ist eine besondere Eigenschaft: Resilienz. Das Gute: Resilienz lässt sich erwerben. Verhaltenstrainerin Katharina Maehrlein erklärt, wie.

Stark wie BambusRESIlIENz

Fachartikel & Medienresonanz

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managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012

training | 71

resilienter Menschen liegen in der Art, wie diese das Leben und soziale Kontakte ange-hen. Sie begegnen äußeren Umständen mit einer unverkrampften Haltung, akzeptieren das Unabänderliche, nehmen die Dinge mit Humor und sehen auch in dunklen Zeiten die Sonnenseiten des Lebens. Das gelingt ihnen nicht zuletzt, weil sie in Verbunden-heit mit sich selbst leben und auch mit ihrem sozialen Netzwerk gut verbunden sind. Resiliente Menschen sind dabei keines-wegs Daueroptimisten. Sie sind zwar grund-sätzlich voller Hoffnung, machen sich aber trotzdem bewusst, dass etwas nicht klappen könnte – und sind auf diese Eventualität vorbereitet.

Ein weiteres Missverständnis neben dem Optimismus-Irrtum: Resilient zu sein, bedeutet nicht, dass man nie niedergeschla-gen ist, keine Sorgen hat oder keinen Schmerz empfindet. Auch Resilienz-Virtu-osen sind niedergeschlagen, wenn sie Grund hierfür haben. Sie nehmen die Niederlage aber an, verarbeiten sie und fühlen dabei in ihrem Inneren die Gewissheit, dass es zwar wehtut, aber auch, dass es vorübergeht. Ganz nach den Worten des Dalai Lama, der einmal gesagt hat: „Schmerz ist unvermeidlich, Lei-den ist freiwillig.“

Gehirnforschung beweist: Resilienz lässt sich lernen

Diese innere Einstellung lässt sich aneignen und einüben. Wir sind, wie neue Erkennt-nisse aus der Psychologie und den Neuro-wissenschaften gezeigt haben, keinesfalls festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art und Weise zu denken, zu fühlen und zu han-deln. Vielmehr können wir die gespurten Loipen verlassen, die unsere Nervenverbin-dungen durch unser immer gleiches Agieren und Reagieren aufgebaut haben – und kön-

nen mit der Zeit neue Loipen spuren. Dabei bewirkt schon die kleinste Veränderung einen Domino-Effekt. Die Gehirnforschung hat gezeigt: Von jeder noch so kleinen Neu-erung im Denken, Handeln oder Fühlen werden weitere Veränderungen angestoßen. Denn: Ändert sich ein neuronales Muster, ändern sich andere Muster in anderen Bereichen des Gehirns gleich mit.

Ein Muster, in dem viele von uns gefangen sind: Wenn der Stress überhand nimmt, zie-hen wir uns zurück. Wir treffen uns nicht mehr mit Freunden, stellen das Telefon aus, legen Beziehungen auf Eis, weil wir denken: Zu Spaß und Gesprächen ist jetzt keine Zeit, wir schaffen die Arbeit sonst nicht. Genau das ist ein Fehler. Wenn die To-do-Liste ohnehin kaum zu bewältigen ist, gilt es, neues Denken an den Tag zu legen und das Thema „Verbundenheit“ in den Vorder-grund zu stellen. Wer auch in Stress-Phasen den Kontakt zu dem Netzwerk pflegt, das ihn trägt, wird dabei neue Kraft schöpfen. Enge, stabile und positiv-emotionale Bezie-hungen zu mindestens einer Bezugsperson sind, wie unzählige Forschungsergebnisse nachweisen, die wichtigste Quelle für Resi-lienz. Außerdem helfen bei starker Belastung überzeugende Vorbilder, die zu Bewälti-gungsverhalten anregen. Eine gute Strategie ist z.B., Biografien von Menschen zu lesen, die drastische Situationen mit Erfolg über-wunden haben.A Die Stamm-Elemente der Ich-Särken.Wie groß auch immer eine Belastung sein mag – um ihr standzuhalten, ist es entschei-dend, sich seiner selbst und der eigenen Stärken bewusst zu sein. Sinnbild hierfür ist der biegsame Stamm des Bambus. Selbst wenn er unter großer Schneelast für lange Zeit auf dem Boden lag, steht er einfach wie-der auf und wächst weiter, und das bis zu einem Meter am Tag. Der Bambusstamm

– das ist das stabile Selbst einer Person, das sind die Ich-Stärken.

Basis für Stärke: Sich kennen, sich mögen, sich vertrauen

Um gleich dem Bambus Stabilität zu entwi-ckeln, hilft es, sich selbst gut zu kennen und sich auch dann zu mögen und zu vertrauen, wenn es im Leben gerade nicht gut läuft. Resiliente Menschen bleiben auch bei Druck ganz bei sich und fahren nicht gleich aus der Haut im Bestreben, alles richtig und es jedem recht zu machen. Dass sie sich selbst anerkennen, macht sie unabhängig von der Anerkennung von außen. Mit einer hohen Selbstwertschätzung werden Menschen genügsam und können wie der Bambus unbeschadet längere Zeiten ohne Wasser, ohne Zuwendung, überstehen.

Je besser einer weiß, wer er ist, was er kann und welche Bedingungen er braucht, um zu zeigen, was er kann, desto weniger gerät er auch unter Druck, wenn von den Mitarbeitern, der Führungsebene über ihm und der Familie zu Hause Anforderungen auf ihn einprasseln. Dann weiß er, wann es Zeit ist, eine Pause einzulegen, im Job um Unterstützung zu bitten oder klar zu sagen, dass er eine Aufgabe nicht übernehmen wird, weil sie ihn überfordert. Zu den Ich-Stärken gehört zudem das: im Einklang mit seinen Taten zu sein. Resiliente Menschen finden Sinn in dem, was sie machen. Sie folgen einer Vision – ihrem persönlichen Leitstern – und richten sich an ihren Werten und Zielen aus. Herausforderungen sehen sie als Chance, und sie nutzen sie wie eine Art Sportgerät, um sich an neuen Lernauf-gaben zu stretchen.

Tatsächlich entwickelt dauerhafte Selbst-sicherheit nur, wer sich permanent darin übt, immer ein kleines Stück aus seiner Komfort-

Dr. jur. Brigitte Ettl | Dipl. Psychologe Jürgen Hampe FrankFurt – HamBurg – WiEn www.leadership-und-werte.at

AchtsAmkeit ... selbstführung ... selbstwirksAmkeit ... soziAle-kompetenz ... sinnstiftung

Die eigene Resilienz stäRken

Schwierige Situationen meistern11. - 14. Juli 2013 in Ohlstadt bei garmisch-Partenkirchen

Das Hörbuch basiert auf den Erfahrungen und Erkenntnissen von Dr. Ronald Schnetzer aus 20 Jahren Beratung, Coaching & Training für Pro-zessmanagement. Das Hörbuch zeigt spannende Fakten und neue Vorschläge auf; auch wie Prozess-management mit Selbsterkenntnis und Work-Life-Balance zusammenhängt.

Anders als bisher; wenn nicht jetzt – wann dann?

www.Work-LifeBalance.ch · [email protected]

HörbuchHörbuchHörbuchHörbuchHörbuchHörbuch

Termine München/Zürich 12/13

Seminar 2 Tage: Achtsames

Prozessmanagment

Seminar 2 Tage: Work-Life-Balance

managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012

70 | training

ation wiederherstellen, sondern diese sogar verbessern. Mit anderen Worten: Resilient ist, wer auch mit dem Kopf unter Wasser noch Perlen findet.

Bambus als Bildgeber: Woraus Resilienz erwächst

Die beste Versinnbildlichung für Resilienz ist die Bam-buspflanze: Ob eine lange Trockenzeit oder schwerer Schnee den Bambus belasten, ob der Wind ihn beugt oder er Hindernisse beim Wachsen überwinden muss: Der Bambus überlebt und wächst weiter, weil er all seine Kräfte immer wieder gezielt mobilisiert. Dabei gelingt es ihm sogar, das ganze Jahr über grüne Blätter zu entwickeln. Das Gute: Das, was der Bambus schafft, kann ebenso jeder Mensch schaffen. Denn jeder von uns hat einen Bamboo in sich, eine innere Widerstands-kraft – die Fähigkeit zur Resilienz. Es gilt nur, diese Fähigkeit freizulegen, sie zu aktivieren, zu stärken und zu trainieren.

Und das lohnt sich nicht nur für den Fall, dass mit Gewalt das Schicksal einschlägt. Auch bei den Heraus-forderungen des Führungsalltags, den Anforderungen, die von allen Seiten an Führungskräfte gestellt werden, den Change-Prozessen, die eingeleitet und begleitet werden wollen, dem Stress, der dabei entsteht, und der schnellen Taktung, die am Arbeitsplatz zu bewältigen ist: Immer wenn die Wogen über einem zusammenzu-brechen drohen, kommt es darauf an, Resilienz zu bewei-sen. Um in den Wogen der Widrigkeiten nicht unterzu-gehen, sondern aufrecht auf ihnen zu surfen.

Wer seinen Bamboo entdecken, ihn pflegen und kräf-tigen möchte, muss sich daher vor Augen führen: Woraus erwächst die Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewälti-gung? Genauer: Aus welchen Komponenten setzt sich Resilienz-Fähigkeit zusammen? Insgesamt sind es elf Teile, aus denen der Bamboo – sprich: die eigene see-lische Kraft – gebildet wird (vgl. Kasten links). Im Ein-zelnen sind es:A Die Wurzeln der inneren Haltung.Bambus verwurzelt sich tief und weitverzweigt in die Erde. Das macht er so effektiv, dass man ihn fast nicht mehr loswird, wenn er einmal eingepflanzt wurde. Ganz klar: ohne feste Wurzeln keine Resilienz. Die Wurzeln

Daraus erwächst Resilienz: Die 11 Teile des Bamboo

Resilienzfähigkeit ist wie ein Bambus – und setzt sich wie dieser aus Komponenten verschie-dener Bereiche zusammen: Drei tiefe Wurzeln: Akzeptanz, Verbundenheit, positive Einstellung.Diese Elemente der inneren Haltung unterstützen einen, sich fest und dauerhaft im leben zu verwurzeln, sodass einen nichts wirklich umhauen kann. Der Bamboo-Stratege ...A akzeptiert Unabänderliches.A ist in gutem Kontakt mit sich und seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt.A stellt sich einer schwierigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern ins Auge und kann sie einschätzen.A setzt sich mit seinen Fehlern und Misserfolgen auseinander und lernt aus diesen.A kann gut Unterstützung annehmen und anderen geben.

Vier Bestandteile eines biegsamen Stamms: Selbstbewusstein, Selbstliebe, Selbst-sicherheit und ein Leitstern.Die Ich-Stärken inklusive einer Vision helfen, wie ein Bambus nie zu brechen, sondern sich nach Stürmen und Belastungen wieder aufzurichten und neue Triebe auszubilden. Der Bam-boo-Stratege ...A hat ein positives Bild von sich und zweifelt auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große Misserfolge verkraften muss.A kann sich unter allen Umständen zu einem zweiten Anlauf motivieren und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten, seine ziele zu erreichen.A lebt nach der Devise „Trial and Error“, dramatisiert persönliche Schwächen nicht und ist das Gegenteil von einer Drama-Queen.

Vier immergrüne Blätter: Erweiterung des Handlungsspielraums, Durchsetzungs-vermögen, Gestaltung der Arbeitsumgebung, geistige Vitalität, körperliche Fitness.Die eigene Tatkraft ist ein Energiespender, mit dem man sich immer der Sonne zuwenden kann und wie ein Bambusblatt auch im härtesten Winter grün bleibt. Der Bamboo- Stratege ...A wählt manchmal ungewöhnliche und kreative Wege, sucht nach Auswegen aus der Sack-gasse und neuen lösungen. Er lotet Handlungsspielräume aus und erweitert sie Stück für Stück.A erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflügelnden zustand, in dem man selbstvergessen das Gefühl für zeit und Raum verliert.A hält sich körperlich und mental fit und vertraut auf seine eigene Stärke.A lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tiefen Tal auch wieder ein Gipfel kommt.

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managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012

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Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Trainerin und Business Coach mit Sitz in Wiesbaden. zu ihrem Schwerpunkt „Innere Kraft und Durchsetzungsvermögen“ hält sie Seminare und tritt als Rednerin auf. An der Hochschule Rhein-Main lehrt sie International Business Administration. Maehrlein ist Gründerin der Initiative „Stark wie Bambus“, die sich für die Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz einsetzt. Kontakt: [email protected]

A Handlungsspielraum – Wer ihn fokussiert, folgt dem Gestalterprinzip. Alles, was abseits der Rahmenbedin-gungen liegt, können wir gezielt beeinflussen. Dabei haben wir drei Möglichkeiten: Wir können 1. selbst handeln, d.h. direkte Kontrolle ausüben, 2. andere zu einer Handlung veranlassen, also indirekte Kontrolle ausüben, 3. etwas gezielt unterlassen und dadurch direkte Kontrolle ausüben.

Wer seinen Fokus immer nur auf Rahmenbedin-gungen richtet, wird vermehrt die unveränderlichen Aspekte wahrnehmen und schließlich auch keinen Handlungsspielraum mehr erkennen können. In der Folge wird er immer weniger handeln, immer passiver, immer mehr zum hilflosen Opfer. Wer sich dagegen auf seinen Handlungsspielraum konzentriert, setzt damit automatisch Aktionsenergien frei, und er ist in der Lage, konstruktiv auf die Umstände zu reagieren. Damit entsteht ein sich selbst verstärkender, motivie-render Prozess, der den Handlungsspielraum immer weiter vergrößert. Die Folge: Man wird Gestalter der Umstände und immer resilienter.

Ganz gleich, was passiert: Ob wir unseren Füh-rungsjob verlieren und uns mit über 50 Jahren einen neuen Posten suchen müssen, ob wir ein Verände-rungsprojekt umsetzen sollen, das unseren Werten widerspricht, ob im Büro die Arbeitslast wächst, wäh-rend wir zu Hause einen Angehörigen pflegen, ob der Firmenpartner einen plötzlich verlässt, ob das Unter-nehmen unseren Bereich auslagert – wie schwer es auch immer kommen mag und wie unbeeinflussbar die hereinbrechende Situation auf uns wirkt, eines ist nie zu vergessen: Wir selbst haben immer die Kon-trolle über die Bedeutung, die wir einer Sache geben, den Fokus, den wir wählen, und den Schritt, den wir als Nächstes tun. Das beherzigte auch die 22-Jährige ohne Schulabschluss. Das war ich.

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Service

LiteraturtippsA Katharina Maehrlein: Die Bambusstrategie. Den täglichen Druck mit Resilienz meistern. Gabal, Offenbach 2012, 19,90 Euro.Anhand der ansprechend illustrierten Bambus-Metapher für Resilienz weckt Maehrlein beim leser die lust, die eigene Kraft und Widerstandsfähigkeit zu entdecken und auszubauen. Ein Selbsttest, zahlreiche Bei-spiele, Tipps und Übungen machen das Buch zum Praxistrainer. Theoretische Erläuterungen mit Schilde-rungen von Forschungsergebnissen liefern das nötige Hintergrundwissen. Ein heiter-positiver Ratgeber, den man gerne zur Hand nimmt.A Sylvia Kéré Wellensiek: Resilienz-Training für Führende. So stärken Sie Ihre Widerstandskraft und die Ihrer Mitarbeiter. Beltz, Weinheim/Basel 2012, 34,95 Euro.Die Autorin hat bereits mehrere Bücher zu Resilienz geschrieben. In diesem hier richtet sie sich gezielt an Führungskräfte und beschreibt zehn Schritte, wie diese Resilienz im Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten und Kunden anwenden. Die zahlreichen Übungen, Checklisten und Coachingaufgaben sind Tools nicht nur speziell für Widerstandskraft, sondern allgemein für zeitgemäße Führung. Ein sachlich aufgemachtes Arbeitsbuch.A Ulrich Siegrist, Martin Luitjens: 30 Minuten – Resilienz. Gabal, 2. Aufl., Offenbach 2012, 8,90 Euro.Für alle, die wenig zeit haben: Dieser 96-seitige Ratgeber gibt einen schnellen Ein- und Überblick zum Thema Resilienz und vermittelt Basiswissen und Methoden zum Training der eigenen Widerstandskraft. Mit Selbstcheck zum eigenen Resilienzprofil. Ein Buch für Pragmatiker.A Andrea Bittelmeyer: Karrierefaktor Resilienz – Rückschläge besser wegstecken. managerSe-minare 110, Mai 2007, S. 36-43. Kostenfrei unter www.managerSeminare.de/MS110AR01.Der Artikel gibt Einblick in Resilienz im Führungskontext, beschreibt ein Säulenmodell der Resilienz sowie sieben Techniken, innere Stärke zu finden und gedankliche Hürden zu überwinden.

zone oder Home-Zone herauszubewegen. Wir alle haben einen Fähigkeitsbereich, in dem wir locker und mit großer Selbstsicher-heit agieren. Das ist die Home-Zone. Bei-spielsweise liegt es wohl in der Home-Zone einer jeden erfahrenen Führungskraft, in einer Gruppe von Unternehmensangehö-rigen eine Idee kundzutun. Der gleiche Mensch, der im Unternehmen ungezwungen reden kann, könnte aber Sorge haben, vor einem größeren unbekannten Publikum zu referieren. Das wäre außerhalb der Home-Zone, wo sich gar nichts mehr selbstver-ständlich anfühlt. Nachvollziehbar also, wenn die Führungskraft, die hiervor Angst hat, sich keine großen Auftritte antut. Doch Vorsicht: Der Daueraufenthalt in der Home-Zone killt die Selbstsicherheit. Denn in der Home-Zone entwickelt sich ein Mensch nicht weiter – und das nagt unterschwellig am Selbstvertrauen.

Ab in die Stretching-Zone: Nur wer sich fordert, vertraut sich

Vertrauen in unsere Fähigkeiten gewinnen wir also, wenn wir diese Fähigkeiten kitzeln. Allerdings kommt es darauf an, sich Heraus-forderungen zu suchen, die in der an die Home-Zone angrenzenden Lern- oder Stretching-Zone angesiedelt sind und nicht

den persönlichen Panik-Bereich berühren. Mutet man sich gleich einen zu großen Schritt nach vorne zu, kann nämlich das Gegenteil passieren: Man ist vor lauter Angst nicht mehr bei sich, und das Selbstbewusst-sein bekommt einen Dämpfer. Ein wenig prickeln muss es allerdings. Nur dann dehnt sich die Home-Zone immer weiter aus, die Panik-Zone wird immer weiter wegge-drängt, und schon bald gehört zur Home-Zone, was eben noch Panik-Zone war. Und je ausgedehnter die Home-Zone ist, desto resilienter lässt sich auf neue Herausforde-rungen reagieren.A Die immergrünen Blätter der Aktivität.Entscheidend in jeder schwierigen Situation ist natürlich, dass wir genügend Energie aufbringen können. Wir brauchen Kraft zum Handeln. So wie der Bambus die Kraft hat, das ganze Jahr über grüne Blätter zu tragen. Die immergrünen Bambusblätter kommen zwar heftig in Bewegung, wenn ein Sturm aufzieht, fallen aber nicht zu Boden. Sobald das Unwetter vorüber ist, wenden sie sich wieder der Sonne zu.

Unsere Bambusblätter bzw. Energiespen-der sind selbstverständlich als Erstes körper-liche und geistige Vitalität. Zweitens aber auch das Wissen, dass wir uns durchsetzen können, wenn es wichtig ist. Drittens ist es das eigene Arbeitsumfeld, das einem Energie

gibt oder eben nimmt. Denn da die meisten Menschen ihren Wert über Arbeit und Leis-tung definieren, ist der Arbeitsplatz ein wesentlicher Teil der eigenen Identität. So ist es kein Wunder, dass die Arbeitsumge-bung starken Einfluss auf unsere Wider-standskraft hat. Umso wichtiger ist es, darauf hinzuwirken, dass wir uns bei der Arbeit wohlfühlen können. Und hierzu ist nicht selten der vierte Energiespender gefragt – einer, der gerne übersehen wird: Es ist die maximale Ausnutzung des eigenen Hand-lungsspielraums.

Jeder sollte sich daher fragen: Worauf fokussiere ich eigentlich meine Aufmerk-samkeit? Auf das, was unabänderlich ist? Oder auf meinen Spielraum – den Bereich, den ich beeinflussen kann? Seinen Einfluss-bereich und Handlungsspielraum hatte ganz klar Jean-Dominique Bauby im Blick. Der ehemalige Chefredakteur der Pariser Zeit-schrift „Elle“ erlitt 1995 einen Schlaganfall, in dessen Folge er zwar sein volles Bewusst-sein behielt, sich aber nicht mehr rühren und nicht mehr sprechen konnte. Das Einzige, was bei Bauby im Zustand des sogenannten Locked-in-Syndroms noch ging: Er konnte mit dem linken Augenlid blinzeln.

Handlungsfeld genutzt: Bauby schrieb ein Buch mit dem Augenlid

Aus dieser minimalen Möglichkeit, die ihm blieb, hat Bauby das Maximale herausge-holt: Er schrieb ein Buch. Buchstabe für Buchstabe diktiert mit dem linken Augenlid. Die Prozedur war extrem mühsam. Für jeden Buchstaben, den der Patient zu Papier bringen wollte, musste seine Logopädin das Alphabet aufsagen. Wenn sie an der rich-tigen Stelle angelangt war, schickte ihr Bauby ein Augenblinzeln, und sie schrieb den Buchstaben auf. Die Prozedur wieder-holte sich 180.000 Mal, und so entstand das weltweit einzige geblinzelte Buch. Baubys Memoiren „Schmetterling und Taucherglo-cke“ sind voller Lebensfreude, Poesie und philosophischer Einsichten – und so kost-bar, dass sie sogar verfilmt worden sind.

Das Beispiel zeigt: Und wenn er noch so klein ist – einen Handlungsspielraum gibt es immer. Zu erkennen, was machbar ist, das ist die Kunst. Alle Ereignisse um uns herum, die Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche:A Unveränderliche Rahmenbedingungen – Wer sie fokussiert, folgt dem Opferprinzip. Dieser Bereich beeinflusst unser Leben, aber wir können umgekehrt keinen Einfluss auf ihn nehmen. In diesem Bereich ist keine Kontrolle möglich. Wenn man hier verharrt, wird man zum Opfer der Umstände.

Fachartikel & Medienresonanz

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Sie sind ein großes Tabu – doch allzeit gegenwärtig: Statusspiele. Wie wir in jeder Situation mit Stimme, Gesten, Worten immer wieder die Hackordnung neu festlegen, darüber reden wir nicht, meist machen wir es uns noch nicht einmal klar. Dabei ist das richtige Statusverhalten entscheidend. Führungskräfte, die wissen, wann sie hochstapeln müs-sen und wann und wie sie lieber tief spielen sollten, setzen ihre Ziele durch. Und das nicht nur souverän, sondern auch sympathisch.

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Preview: AIGerangel um den Rang: Wie wir uns permanent über- und unterord-nen AISchweigen ändert nichts: Warum Statusspiele enttabuisiert werden sollten AIJede Situation ist anders: Wie wir den Status immer wieder neu aushandeln AIStatus im Impro-Theater: Was Manager von Schauspielern lernen können AIHochstatus versus Tiefstatus: Was sind die Signale? AIPersönlicher Status ver-sus sozialer Status: Wo ist der Unterschied? AIAlpha-Ekel, Immerliebe & Co.: Über die fünf Grundmuster des Statusverhaltens AIWerden wie Barack Obama: Wie wir unser Statusverhalten flexibel und ausbalanciert den Erfordernissen anpassen

C Wenige Tage nach seinem Wahlsieg im November 2009 besuch-te Barack Obama mit seiner Gattin das Weiße Haus. Als Hausherr empfing ihn der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush. Die Begrüßungsszene machte Geschichte. Der junge Senator aus Illinois deklassierte den mächtigsten Mann der Welt innerhalb weniger Sekunden: Obama ging mit aufrechter Haltung und stetem Augenkontakt auf Bush zu, ergriff seine Hand und fasste den deut-lich älteren Mann mit der Linken am Oberarm. Dies wirkte souve-rän und gönnerisch. Wenige Augenblicke später bewegten sich der Präsident und sein designierter Nachfolger in Richtung Hauptein-gang. Obama wies Bush den Weg und überließ ihm den Eintritt – als sei er bereits Herr des Hauses.

Was Obama mit seiner Körpersprache zum Ausdruck brachte, ist nichts anderes als Statusverhalten. Die Signale, die er ausstrahl-te, sind Statussignale. Formal bekleidete Obama nicht den hohen Rang, den Bush zu diesem Zeitpunkt noch innehatte. Doch aufgrund seines Wahlsiegs fühlte er sich innerlich überlegen, und das zeigte er – freilich ohne George W. Bush auf offensichtlich arrogante Weise zu behandeln.

Statusspiele sind ein großes Tabu

Dass es in der Politik um Statusfragen geht, ist keine Frage. Bei Bundestagsdebatten oder wenn Staatschefs sich begrüßen, unter-suchen wir die eingefangenen Fernsehbilder automatisch danach: Wer zeigt durch seinen Auftritt, dass er höher steht als sein Gegen-über? Wer hat mehr Gewicht? Wie verteilt sich die Macht? In unse-

Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden.

Service

LiteraturtippsA Johannes M. Lehner, Walter O. Ötsch: Jenseits der Hierarchie. Sta-tus im beruflichen Alltag aktiv gestalten. Wiley, Weinheim 2006, 24,90 Euro.Das Buch stammt aus der Feder zweier Professoren der Johannes Kepler Universität in Linz. Fundiert, ausführlich und mit zahlreichen Beispielen unter-legt schildern die Status-Experten, wie wir unser Statusverhalten steuern und unser Durchsetzungsvermögen steigern können. Besonders gehaltvoll, weil auch Hintergründe aufgedeckt werden. A Tom Schmitt, Michael Esser: Status-Spiele. Wie ich in jeder Situati-on die Oberhand behalte. Fischer, Frankfurt/M. 2009, 17,95 Euro.Ein unterhaltsam zu lesendes Buch, das unsere täglichen Machtspiele im Alltag entlarvt und beschreibt. Unumgänglich kommen dabei auch Klischees aufs Papier und unter die Lupe. Das von Tom Schmitt entwickelte Statusmodell – ein Modell, das mit dem im Artikel beschriebenen Modell korrespondiert – hilft bei der Einordnung der im Buch beschriebenen Sachverhalte und Szenen.A Stefan Spies: Der Gedanke lenkt den Körper. Körpersprache-Erfolgsstrategien eines Regisseurs. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2010, 29 Euro.Der Coach sowie Theater- und Opernregisseur Stefan Spies präsentiert Stra-tegien, mit denen sich das eigene Körpergefühl für die Bühne des Lebens nutzen lässt. Unterhaltsam, praxisnah und anhand von Schauspieltechniken lehrt er, in beruflichen und persönlichen Herausforderungen authentisch und überzeugend zu wirken. Bei der Financial Times Deutschland im Herbst 2010 auf Platz 1 der besten Wirtschaftsbücher.A Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 2. Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. Rowohlt, 30. Aufl., Hamburg 2009.Wie die anderen beiden Bände der Trilogie „Miteinander reden“ ist auch der zweite Band ein Klassiker der Kommunikationspsychologie. Er enthält ein aus-führliches Kapitel zum Werte- und Entwicklungsquadrat, auf dessen Basis die Artikelautorin ihr Modell der fünf Statustypen entwickelt hat.

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Positionieren mit KalkülSTATUSVERHALTEN IM JOB

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Fachartikel & Medienresonanz

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strategie drastische Kostensenkungen anzu-kündigen, wählte Blanc eine Tiefstatusstra-tegie, indem er den Status der Mitarbeiter erhöhte: Er sprach sie persönlich an, redete intensiv mit ihnen über ihre Meinung von der Firma, veröffentlichte Berichte aus der Belegschaft, usw. Die Folge: Seinem Kosten-senkungsprogramm, das weit über die Pläne seines Vorgängers hinausging, stimmten schließlich 81 Prozent der Mitarbeiter zu.

Sozialer Status versus persönlicher Status: Wo ist der Unterschied?

Das Beispiel zeigt: Mit Status lässt sich spie-len. Selbst ein CEO muss nicht immer che-fig-zackige Anweisungen geben, sondern kann sein Verhalten flexibel den Erforder-nissen der Situation anpassen. Dies aller-dings nur in demjenigen Rahmen, den der soziale Rang zulässt. Genauer gesagt: Ihr persönlicher Status, den Sie je nach Situation variieren, darf in seinen Signalen nicht gänz-lich im Widerspruch zu Ihrem sozialen Sta-tus stehen, den Sie fest innehaben.

Worin aber unterscheiden sich sozialer und persönlicher Status? Der soziale Status definiert sich über die formale Position in der Gesellschaft und im Unternehmen. Er resultiert aus Titeln, Ämtern, Auszeichnun-gen und findet seinen Ausdruck in Status-symbolen. Der Dienstwagen und die Zahl seiner PS, die Lage des Büros in einem obe-ren Stockwerk oder nahe am Erdgeschoss, die Zahl der Fenster im Büro, die Größe des Schreibtischstuhls, der dicke Füller oder der dünne Kuli: All diese Dinge drücken aus, welchen Rang im Unternehmen Sie beklei-den. Ihren sozialen Status haben Sie, und den kann Ihnen so schnell keiner nehmen.

Persönlicher Status hingegen ist eine Frage des Verhaltens. Er entspringt Ihrer

jeweiligen Haltung, die Sie situ-ativ in den gerade gegebenen Umständen einnehmen und Ihrem Gegenüber entgegenbrin-gen. Der persönliche Status ist mit jeder neuen Kommunikati-on potenziell veränderbar. Er entscheidet maßgeblich darüber, ob Sie von Ihrem Gegenüber als sympathisch oder unsympa-thisch, kompetent oder unfähig, selbstsicher oder unsicher wahr-genommen werden. Ebendies macht persönliches Statusver-halten so bedeutsam.

Der soziale Status vermag den persönlichen nicht zu ersetzen. Denn als Führungskraft müssen Sie sich ständig behaupten. Ein Amt alleine stattet seinen Träger noch nicht mit der notwendigen Autorität aus. Der soziale Status vermag den persönlichen Status aber zu unterstützen: Wenn die englische Königin sagt: „I`m not amused“, gefriert uns das Blut in den Adern – während derselbe Satz bei sozial weniger hochste-henden Menschen weitaus ge-ringere Wirkung erzielt. Umge-kehrtes gilt jedoch nicht. Das heißt: Wer persönliches Hoch-statusverhalten an den Tag legt, hebt in der betreffenden Situa-tion damit nicht zugleich seinen sozialen Status. Und wer sich sogar komplett über seinen sozi-alen Rang hinwegsetzt, handelt sich schnell Probleme ein – und zwar Probleme, die schwer zu lösen sind, weil die Ursache meist nicht erkannt wird.

Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Organisations-entwicklerin, Trainerin, Coach und Lehr-Coach mit 15 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Füh-rungskräften und Teams. Ihre Erkenntnisse zum Thema Status gewann sie u.a. in ihrer 35-jährigen Arbeit mit Pferden: Als Ausbilderin junger Pferde, Pferdeflüsterer und Reittherapeutin untersuchte sie das territoriale Verhalten von Pferden und deren Signalsprache. Kombiniert mit ihren Beobachtungen und theoretischen Errungenschaften als Führungs-kräfte-Trainerin entwickelte sie daraus ihr Modell der fünf Statustypen. Maehrlein besitzt Zertifizierun-gen zur Anwendung zahlreicher Persönlichkeitsmo-delle und spielt begeistert Improvisationstheater. Kontakt: www.surfconsult.de

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managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011

rem eigenen Alltag aber blenden wir das Thema aus. Wie wir uns im privaten Mit-einander, vor allem aber auch am Arbeits-platz, unentwegt über- oder unterordnen, darüber reden wir nicht. Meist machen wir es uns noch nicht einmal klar.

Die Statusforscher Prof. Dr. Johannes Lehner und Prof. Dr. Walter Ötsch sagen hierzu in ihrem Buch „Jenseits der Hierar-chie“ (vgl. Servicekasten, S.41): „Dominanz und Unterordnung sind notwendige Ele-mente der Kommunikation – und zugleich die größten Tabus. Normalerweise sprechen wir nicht darüber, wie uns andere einschrän-ken und kontrollieren, wie sie unsere Krea-tivität und unseren Ausdruck hemmen – und wie wir das umgekehrt mit anderen tun. Nur bei schweren Konflikten platzt es manchmal heraus: Sie akzeptieren mich nicht. Oder: Dauernd stellst du dich über mich! Oder: Sie halten sich wohl für etwas Besseres.“

Dabei ist es nicht nur nach Streitsituati-onen lohnend, sich gezielt mit dem eigenen Status auseinanderzusetzen. Eine perma-nente Statusreflexion kann verhindern, dass es überhaupt zu manchen Konflikten kommt. Darüber hinaus bewirkt die Beschäf-tigung mit Statusfragen noch viel mehr – insbesondere für Führungskräfte, die in Sandwich-Positionen stecken. Sie können sich durch bewusstes Statusverhalten in ihrer

Rolle als Führungskraft besser positionieren und in jeder Situation Akzeptanz finden – bei ihren Mitarbeitern ebenso wie bei den höhergestellten Verantwortungsträgern. Es ist nun einmal so: Status ist überall. Immer, wenn zwei oder mehrere Menschen mitein-ander zu tun haben, werden Gewicht und Einfluss verteilt. Und das in jeder Situation aufs Neue.

Der Status wird in jeder Situation neu ausgehandelt

Unmerklich, in jeder Interaktion, in jeder Geste, jeder Mimik, jedem Satz handeln wir aus, wer in der aktuellen Situation das Sagen hat. Es gibt im beruflichen Kontext keine Gesprächssituation, in der Menschen den-selben Rang teilen. Auch wenn der Rangun-terschied oftmals nur minimal ist, ein gewis-ses Gefälle ist immer vorhanden. Da wir unseren Status bei jeder Begegnung neu aushandeln, haben wir in jedem Gespräch die Wahl: Wir können uns als überlegen und dominant präsentieren. Dann senden wir Hochstatussignale an unser Gegenüber. Wir zeigen wenig Mimik, sprechen in kla-ren, kurzen Sätzen, bewegen uns ruhig, machen ausladende Gesten. Oder wir prä-sentieren uns als jemand, der sich unter-ordnet. Im Tiefstatus senden wir Signale der Unterlegenheit, bemühen uns dafür aber in

der Regel um einen offenen Zu-gang zu unserem Gegenüber. Wir lächeln ständig, verwenden sprachliche Weichmacher wie „vielleicht“ und „ein bisschen“, und wir zeigen viele körpernahe Gesten wie das berühmte Durch-die-Haare-Streichen.

Als Erster erkannt und the-matisiert hat das Statusverhalten Keith Johnstone, einer der Erfin-der des modernen Improvisati-onstheaters. Er war es auch, der die Begriffe Hoch- und Tiefsta-tus geprägt hat. Angeregt durch die Thesen des britischen Ver-haltensforschers Desmond Mor-ris kam er darauf, dass Geschich-ten von Dominanz und Unter-werfung handeln. Seine Entde-ckung: Wenn er Schülern den Auftrag gab, sich auf der Bühne gegenseitig zu dominieren bzw. unterzuordnen, war ihr Spiel besonders lebendig und echt. Die Schauspieler brauchten sich nur in den ihnen zugeschriebe-nen Status hineinzuversetzen – und schon entwickelten sich ihre Dialoge und Gesten von selbst.

Auf den Businesskontext übertragen bedeutet das: Wenn Sie sich vor einem Gespräch klarmachen, mit welcher inne-ren Haltung Sie mit Ihrem Gegenüber kommunizieren wol-len, treten Sie besonders gewinn-bringend auf. Dabei geht es jedoch keinesfalls darum, immer ein Hochstatusverhalten an den Tag zu legen. Im Gegenteil: Wer etwa als Manager eine Unterneh-mensstrategie vorantreiben will, muss im Statusspiel mitunter tiefstapeln, sich auf die Ebene der Mitarbeiter begeben und die Mitarbeiter gleichzeitig erhöhen, um sie für die neue Strategie zu gewinnen. Wichtig ist nur, das Ziel im Auge zu behalten – dann kann das Tiefspielen den Weg zum Ziel ebnen.

Ein Beispiel hierfür ist Chris-tian Blanc. Der Ex-Vorstands-chef von Air France, so beschrei-ben es Lehner und Ötsch unter Berufung auf eine INSEAD-Fall-studie, übernahm die Fluglinie 1993 in einem schlechten Zu-stand. Statt wie sein gescheiterter Vorgänger mit einer Hochstatus-

Im Hochstatus verhandeln

Erinnern Sie sich an Ihre letzte Gehaltsverhandlung oder Ihr letztes Verkaufsgespräch? Wie haben Sie reagiert, als Ihr Vorgesetzter oder Kunde Ihnen Sätze sagte wie: „So viel wollen wir nicht zahlen!“? Oder: „Das kommt nicht in Frage!“? Viele von uns tendieren in einer solchen Situation instinktiv dazu, Tiefstatus-signale auszusenden. Wir schauen kurz nach unten, drehen den Kopf weg oder fassen uns ans Ohr oder die Nase. In der Regel haben wir dann schon verloren. Der Verhandlungspartner spürt, dass er uns im Preis drücken kann. Und das wird er tun!

Zeigen Sie bei der nächsten Verhandlung daher Hochstatusverhalten:

1. Formulieren Sie Ihr Angebot oder Ihren Gehaltswunsch kurz und klar.2. Halten Sie dabei Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber. Wenn Ihnen das in der Situation schwerfällt, schau-en Sie auf die Nasenspitze Ihres Verhandlungspartners. Das sieht aus, als würden Sie direkt in die Augen schauen, ist aber viel leichter durchzuhalten.3. Auf Reaktionen wie „Das ist aber ein stolzer Preis!“ oder „Das kommt nicht in Frage!“ sagen Sie: nichts! Ihre Reaktion sollte maximal aus einem freundlichen Lächeln und der Lautäußerung „Hmm“ bestehen. Dabei halten Sie Ihren Kopf gerade und ruhig.4. Machen Sie dann eine Pause und zählen von 30 rückwärts auf null. Halten Sie dabei weiter den Blickkontakt und Ihren Kopf aufrecht und ruhig.5. Statt sich irgendwo in Kopfnähe anzufassen oder sich zu kratzen, lassen Sie Ihre Hände bewusst bewegungslos am Körper. Jetzt ist die richtige Zeit, die Hände in den Schoß zu legen! Bleiben Sie cool! Ihr Verhandlungspartner ist jetzt am Zug.

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Fachartikel & Medienresonanz

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Fünf Statustypen – und berühmte Protagonisten

1. Der Immerliebe – Unsicherer Durchset-zungsstil Innerlich unsicher und wenig selbstbewusst. Nach außen hin im andauernden Tiefstatus. Wirkt da-durch unterwürfig, unsicher, harmoniesüchtig, schwach und unterlegen. Ist beliebt, wird aber auch bei hoher Qualifikation nicht als Führungsfi-gur akzeptiert. Immerliebe fühlen sich machtlos und ringen erfolglos um Respekt und Rang.Beispiel:* Charlie Chaplin in seinen unterwürfigen Rollen, Heinz Erhardt.

2. Das Alpha-Ekel – Aggressiver Durchset-zungsstil Innen unsicher und wenig selbstbewusst. Nach außen hin dagegen dominant und in andauern-dem Hochstatus. Wirkt arrogant, aggressiv, unzu-gänglich, fordernd. Alpha-Ekel sind unbeliebt und locken keine Loyalität. Bei Höherrangigen werden sie schnell als Konkurrent wahrgenommen. Alpha-Ekel laufen große Gefahr, sich zu isolieren.Beispiele: Gerhard Schröder in der Situation der Elefantenrunde nach seiner Wahlniederlage, Joseph Ackermann im Mannesmann-Prozess (Victory-Zeichen), Oskar Lafontaine.

3. Der Entwickler/Umsetzer – Offensiver DurchsetzungsstilInnerlich und im Außenauftritt selbstbewusst und selbstsicher. Wird als Führungsfigur wahrgenom-men, die sich durch Durchsetzungsfähigkeit,

Sachlichkeit und professionelle Distanziertheit auszeichnet. Seine höfliche Selbstsicherheit macht ihn zum souveränen Einzelkämpfer, der vielen wenig zugänglich scheint.Beispiele: Wladimir Putin, René Obermann, Erika Steinbach, die eiserne Lady Margaret Thatcher.

4. Der Sympathieträger – Defensiver Durch-setzungsstil Innerlich sehr selbstbewusst und selbstsicher, nach außen hin in der Kommunikation jedoch eher im Tiefstatus. Wirkt souverän und zeichnet sich durch Freundlichkeit, Menschlichkeit und Herzlich-keit aus. Baut viel Nähe auf und zieht Menschen an. Hat manchmal das Problem, von Hochstatusper-sonen als zu nett wahrgenommen zu werden, was in Verhandlungen Probleme bereiten kann.Beispiele: Dalai Lama, Mahatma Gandhi.

5. Der nahbare Souverän – Balancierter, fle-xibler DurchsetzungsstilBalanciert zwischen den Polen. Ist sehr selbstbe-wusst und selbstsicher und schafft es, zwischen den Stati „Entwickler/Umsetzer“ und „Sympathie-träger“ wahrgenommen zu werden. Sendet nach außen also sowohl Tiefstatus- als auch Hochsta-tussignale. Bindet Menschen an sich, wird jedoch jederzeit als Führungskraft und Entscheidungsträ-ger akzeptiert. Entspricht dem kommunikativen Ideal. Beispiel: Barack Obama.

Auf Basis des Werte- und Entwicklungsquadrats von Paul Helwig und Friedemann Schulz von Thun hat Katharina Maehrlein das Statusverhalten typisiert und kategorisiert. Ihr Modell beschreibt fünf Statustypen und hilft, unser eigenes Verhalten besser zu verstehen, aber auch, unser Gegenüber besser einzuordnen. Die fünf Statustypen sind:

* Die Beispiele beziehen sich auf das öffentliche Image der genannten Personen. Sie treffen keine Aussage über ihr tatsächliches Wesen.

und Wortwahl war aggressiv, mit diabolischem Grinsen blickte er seiner Kontrahentin Angela Mer-kel ins Gesicht, er saß breitbeing da und säuberte, während Mer-kel sprach, provokant seine Kra-watte. Solche übertriebenen Gesten sind meist Zeichen inne-rer Unsicherheit. Menschen, die sich häufig auf diese Weise ver-halten, deren bevorzugtes Grund-muster also „innen Tiefstatus – außen Hochstatus“ ist, sind unbeliebt und laufen Gefahr, sich zu isolieren. Eine treffende Bezeichnung für dieser Status-Typen ist daher Alpha-Ekel.

Vom Alpha-Ekel bis zum Sympathieträger

Insgesamt lassen sich, angelehnt an das von Paul Helwig ent- worfene und von Friedemann Schulz von Thun weiterentwi-ckelte „Werte- und Entwick-lungsquadrat“, fünf Statusty-pen bzw. häufig anzutreffende Grundmuster im Statusverhal-ten beschreiben (zu den Status-typen vgl. die Übersicht rechts): Der Gegenpol zum Alpha-Ekel ist der Immerliebe, der sich innerlich wie äußerlich tief ansiedelt. Menschen, die dieses Grundmuster bevorzugen, sind zwar beliebt – aber schwach und unterlegen. Der Entwickler und Umsetzer besetzt das positive Feld, in das sich das Alpha-Ekel entwickeln kann: Durch inneren wie äußeren Hochstatus ver-schafft er sich Respekt, aber auch professionelle Distanz. Die posi-tive Entsprechung des Immer-lieben wiederum ist der Sympa-thieträger, der sich innerlich hochstehend und souverän fühlt, nach außen aber Tiefstatus- signale der Nähe und Verbun-denheit ausstrahlt. Dem kom-munikativen Ideal entspricht der nahbare Souverän, der virtu-os zwischen den Polen „Ent-wickler und Umsetzer“ und „Sympathieträger“ balanciert.

Wollen Sie diese Balance praktizieren, sollten Sie wissen, zu welchem Statusgrundmuster Sie neigen und welche Verhal-

tensweisen Ihnen daher oft im Weg stehen. Sind Sie, was auf Führungskräfte häufig zutrifft, ein typischer Umsetzer und Ent-wickler, gilt es für Sie, darauf zu achten: Treten Sie nicht zu oft und zu extrem auf kämpferische Weise auf, zeigen Sie sich nicht zu distanziert und zu selbstsicher. Denn zu viel Sachlichkeit und professionelle Distanz kann Ihnen schnell als Arroganz ausgelegt werden. Überziehen Sie Ihr Verhalten, laufen Sie irgendwann Gefahr, als Alpha-Ekel wahr-genommen zu werden. Nehmen Sie, um das zu vermeiden, verstärkt die Ihnen gegen-übergestellte positive Geschwistertugend in

den Blick – die des Sympathieträgers. Das heißt: Geben Sie sich häufiger einmal nah-bar, herzlich und privat.

Wenn Sie situationsadäquat zwischen den Statuspolen wechseln, landen Sie genau dort, wo Barack Obama steht. Nicht, dass Sie Staatspräsident werden sollen. Aber Sie genießen dann das, was jede Führungskraft haben sollte – nämlich jederzeitige Akzep-tanz. In guten Zeiten werden Sie vielleicht nicht immer geliebt. Aber in schlechten Zei-ten auch nicht gehasst.

Katharina Maehrlein C

managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011

44 | knowledge knowledge | 4544 | knowledge knowledge | 45

Der soziale Status setzt unausgesprochene Grenzen

Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter, zwei Meter groß, von kräftiger Statur und mit tiefer Stimme ausgestattet, hat seit zwei Jahren ein äußerst gespanntes Verhält-nis zu seinem Vorgesetzten. Es begann mit einer Meinungsver-schiedenheit, die zum Streit es-kalierte. Irgendwann ging der Mitarbeiter zu seinem Chef mit den Worten: „Meinetwegen kön-nen wir gerne bei null beginnen und unseren Streit begraben. Lassen Sie uns einfach eine dicke Betondecke drüberlegen und neu starten.“ Das Ergebnis: Die Situation ist noch unbefriedi-gender als zuvor. Der Vorgesetz-te redet nur noch das Allernö-tigste mit seinem Mitarbeiter.

Was ist passiert? Der Mitar-beiter hat bereits durch seine körperliche Ausstattung und ent-spannte Art eine hochstatusbe-fördernde Präsenz. Allein da-durch könnte der Vorgesetzte mehr Respekt vor seinem Mit-arbeiter haben, als es dem gege-benen Rollenverhältnis gut tut. Durch das, was der Mitarbeiter dann noch gesagt hat, hat er einen überschießenden persön-lichen Hochstatus gegenüber der sozial höher gestellten Füh-rungskraft eingenommen – was ihm nicht zusteht. Und dass ihm das nicht zusteht, bekommt er nun zu spüren.

Im neuen Team geht`s erst mal nur um eins: Die Hackordnung!

In einem vertretbaren Rahmen aber – und vor allem dort, wo die Karten des sozialen Rangs noch nicht verteilt sind – sollte jeder, der Geltung haben will, zu passender Gelegenheit Hochsta-tussignale aussenden. Zum Bei-spiel dann, wenn die Geschäfts-führung des Unternehmens ein neues Projekt beschließt und hierfür ein Team einsetzt, dessen Mitglieder sich nur teilweise kennen, aber alle auf derselben Hierarchie-Ebene arbeiten. Die erste Arbeitssitzung eines sol-

Leserbefragung: Statusverhalten

Welche Statussignale sollten Führungskräfte senden?

Das hängt von der Situation ab. Beim Vertragsabschluss ist ein anderer Status gefragt als bei einer Feedbackrunde. 70%

Das hängt von der Person ab. Der signalisierte Status muss zu ihr passen. 63%

Hoher Status sollte nur dann signalisiert werden, wenn es in einer bestimmten Situation nötig ist. 47%

Immer einen möglichst hohen Status signalisieren, schließlich genügt für eine Führungsrolle nicht das Amt. 1%

Wann sollte eine Führungskraft einen niedrigeren Status signalisieren als ihr zusteht?

Die Frage stellt sich so nicht. Status signalisiert die Summe der Kompetenzen – man hat sie oder man hat sie nicht. 49%

Das ist eine Frage der Philosophie: Dominantes Auftreten und eine kollegiale Atmosphäre vertragen sich nicht. 36%

Nie. Wer sein Licht unter den Scheffel stellt, wird nicht ernst genommen. 9%

Immer. Das ist eine Frage der Höflichkeit und Souveränität. 3%

Was passiert, wenn man permanent einen hohen Status signalisiert?

Man wirkt unnahbar und/oder unsympathisch. 58%

Man wirkt kompetent, einflussreich, durchsetzungsstark. 6%

Quelle: Ergebnisse aus der managerSeminare-Leserbefragung aus Heft 152. Angegeben ist die prozentuale Anzahl jener Leser, die die Frage zustimmend beantwortet haben. Mehrfachantworten waren möglich. Insgesamt haben sich 79 Leser an der Umfrage beteiligt.

chen Teams bringt höchstwahr-scheinlich keinerlei inhaltlichen Output. Dennoch ist die erste Sitzung entscheidend für den Fortgang des Projekts. Denn innerhalb der ersten sechzig Minuten werden die Kernele-mente der teaminternen Rang-ordnung festgelegt. Manche Teammitglieder nutzen die Vor-stellungsrunde in einem Projekt zur geschickten Selbstdarstel-lung – während andere als graue Maus oder als Angeber wahrge-nommen werden. Hier ist nicht der inhaltliche Input ausschlag-gebend, sondern das bewusste Aussenden von Machtsignalen, ohne unsympathisch zu wirken. Wer beim ersten Treffen beein-druckt oder gar die Sitzung moderiert, wird aller Wahr-scheinlichkeit nach auch in der nächsten Teamsitzung als Füh-rungsfigur wahrgenommen.

Bei anderer Gelegenheit wie-derum sind eher Tiefstatussig-nale angezeigt. Zum Beispiel, wenn Sie als Chef merken, dass ein Mitarbeiter Ihnen gegenüber verkrampft ist. Dann erleichtern Sie dem Mitarbeiter das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie sich auf ihn einstellen und Ihren Status etwas senken. Konkret kann das so aussehen: Treten Sie nicht zu dicht an den Mitarbeiter heran, sondern nehmen Sie ein bis zwei Meter Abstand. So geben Sie dem Mitarbeiter im doppelten Wortsinne Raum. Sprechen Sie in verbindlicher Tonlage, wählen Sie die Körpersprache, die Sie auch privat gerne zeigen, und lächeln Sie lieber einmal zu häu-fig als zu selten.

Hochstapeln oder tief spielen – beides kann richtig sein

All das zeigt: Flexibilität im Um-gang mit Statussignalen ist die Grundlage für erfolgreiche Kom-munikation. Hochstatus ist eben-so wenig automatisch gut wie Tiefstatus automatisch schlecht wäre. Ganz im Gegenteil: Beide Kommunikationsweisen haben Vor- und Nachteile, derer wir uns bewusst sein sollten. So kön-

nen Hochstatussignale dafür sorgen, dass wir mit Dis-tanz wahrgenommen werden, als selbstbewusst und Respekt einflößend. Ein Übermaß davon schlägt jedoch schnell ins Gegenteil um – dann wird unser Verhalten als arrogant, unnahbar und bedrohlich begriffen. Eben-so sind Tiefstatussignale eine Möglichkeit, als sympa-thisch, zugänglich und uneitel aufzutreten – während sie im Übermaß unsere Autorität untergraben und uns unsicher und auf naive Weise nett erscheinen lassen.

Für den flexiblen Umgang mit Statussignalen hilft es, sich klarzumachen: Wir verhalten uns äußerlich nicht immer so, wie wir uns innerlich fühlen. Mitunter fühlen wir uns innerlich klein, nehmen also einen inneren Tief-status ein, während wir nach außen hin den Macker raushängen lassen, also Hochstatussignale senden. Ger-hard Schröder ist es vermutlich so ergangen, als er nach der Bundestagswahl 2005 trotz Wahlniederlage in der Elefantenrunde wie ein Sieger daherkam. Seine Gestik

Fachartikel & Medienresonanz

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60

RESIL IENZ

Die BambusstrategieWie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern

Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und

oben von unten nicht mehr zu unterscheiden

ist, gibt es Menschen, die trotz der widrigsten

Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den

Problemen ins Gesicht sehen und den Überle-

benskampf gewinnen. Warum gibt es Men -

schen, die mit Druck, Konflikten und Nieder -

lagen leichter fertig werden als andere? Die

Herausforderungen nicht nur bezwingen, son-

dern daran wachsen? Was unterscheidet sie

von denen, die daran scheitern oder erst gar

nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere, seeli-

sche Widerstandsfähigkeit, die so genannte

Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft

den Stürmen des Lebens Stand zu halten.

Was heißt Resilienz eigentlich?

Resilienz heißt die seelische Kraft, die Menschen

befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksals -

schlägen besser und schneller standzuhalten.

Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt,

sich von Stress und Schicksalsschlägen nicht

brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem

Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade

durch die Leiderfahrung über sich selbst hinaus-

zuwachsen. Anders gesagt: Resilient ist, wer auch

mit dem Kopf unter Wasser noch Perlen findet.

Die Bambuspflanze ist das perfekte Vorbild. Ob

lange Trockenzeit oder schwerer Schnee, ob Wind

oder Hindernisse beim Wachsen – sie überlebt,

weil sie ihre eigenen Kräfte immer wieder gezielt

mobilisiert. Und sie schafft es auch noch, das

ganze Jahr über kraftvolle, grüne Blätter zu ent-

wickeln.

Was hat der Mensch von dieser Pflanze? Den

Bamboo – die Kraft, jeden Tag seine vielfältigen

Aufgaben zu meistern und gestärkt aus Krisen

hervorzugehen. Bei manchen ist er kleiner, bei

anderen größer. Bamboo hilft uns, wenn wir zwi-

schen Vorgesetzten auf der einen und Mit ar bei -

tern auf der anderen Seite, zwischen Schul be hör -

de und Schülern, zwischen Klinikleitung und Pa -

tienten stehen, er stärkt uns für hohes Ar beits auf -

kommen und Druck von allen Seiten. In Krisen zei -

ZKZ 80194

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w.w

isse

n-ka

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re.c

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4 198019 403908

01

Nikolaus B.Enkelmann:Auch mit 77 weitermachen –Der Grandsigneur bleibt aktiv

Frank Scheelen:So wappnen Sie sich für die Zeiten des Wandels

Boris Grundl:Die Zeit der Macher ist vorbei.Wir brauchen neueVorbilder

Roger Rankel: Etwas etwas andersmachen ...und dadurch besser verkaufen

„Machen Sie das, was Sie machen, aus vollem Herzen“

Tim Taxis: Trainerdes Jahres 2012

AUSGABE 01/2013 · Februar/März · 3,90 EURO

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Zeitschrift für berufliche Bildung

66. Jahrgang | www.w-und-b.com | ISSN 2199-0972 | W&B 03 . 2014

&Wirtschaft Beruf

TRENDSHandlungsfelder und Lösungsansätze

BERATUNGNeue Impulse und passgenaue Werkzeuge

STATEMENTSWo drückt der Schuh am meisten?

QUAliTäT iN DER BERUfSAUSBilDUNG

00_WuB_03-2014_Umschlag_K2.indd 1 02.07.14 16:05

61

RESIL IENZ

ten ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst auf-

reiben. Wenn innere Stärke und Durch setzungs -

kraft fehlen, wenn Sie das Mach bare nicht mehr

erkennen, entsteht leicht das Gefühl, machtlos zu

sein, keinen Einfluss nehmen zu können. Der

Blick für den Handlungsspielraum geht verloren.

Dann ist der Bamboo ins Koma gefallen. Sie ha -

ben Gedanken wie: „Ich kann doch sowieso

nichts bewirken.“ Alles scheint irgendwann aus-

sichts- und sinnlos. Der Weg zur inneren Kün di -

gung oder totalen Resignation ist geebnet und

führt weg von der inneren Stärke, die in diesen

Situationen besonders gebraucht wird. Die gute

Nachricht: Bamboo, und somit die Resilienz, lässt

sich gezielt weiterentwickeln.

Werden Sie aktiver Gestalter der Umstände!

Richten Sie sich konsequent auf Hand lungs spiel -

räume und Lösungen aus! A lle Ereignisse, die

Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche:

1. Unveränderliche Rahmenbedingungen

(Opfer- prin zip)

1. Der Bereich beeinflusst unser Leben, kann aber

nicht von uns beeinflusst werden. Es ist keine

Kontrolle möglich. Verharre ich hier, wer de ich

zum Opfer der Umstände.

2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip)

1. Diesen Teil in unserem Leben, können wir aktiv

beeinflussen, indem wir

n selbst handeln (direkte Kontrolle),

n andere zu einer Handlung veranlassen (indi -

rek te Kontrolle)

n oder etwas bewusst unterlassen (direkte Kon -

trolle).

Einen Handlungsspielraum gibt es immer! Kunst

ist, ihn zu erkennen. Entscheidend ist, worauf Sie

Ihre Aufmerksamkeit richten, welchen Fokus Sie

legen. Statt sich über Dinge zu ärgern, die wir

nicht ändern können, sollten wir unser Handeln

auf das konzentrieren, was im Einflussbereich

liegt. Wenn Sie Ihren Fokus immer nur auf die

Rahmenbedingungen richten, werden Sie ver-

mehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen

und schließlich auch keinen Handlungsspielraum

mehr erkennen. Sie werden weniger handeln, im -

mer passiver und sich zum hilflosen Opfer ma -

chen. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Hand -

lungs spielraum, werden Handlungsenergien frei

und Sie können wieder konstruktiv auf die Um -

stän de reagieren. Damit entsteht ein selbstver-

stärkender, motivierender Prozess, der Ihren

Hand lungsspielraum immer weiter vergrößert.

Übung: Handlungsspielräume erkennen und

ausdehnen

1. Schärfen Sie Ihren Blick für Handlungs spiel -

räume bei anderen

1. Beobachten Sie die Menschen in Ihrem Umfeld

unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach

Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungs -

spielraum nutzen oder auch nicht. Bei anderen

ist das im ersten Schritt meist leichter zu sehen

als bei sich selbst. Wenn die Auserwählten

häu fig Verhaltensweisen nutzen, die nichts ver-

ändern (z. B. Nörgeln und Klagen), haben Sie

schon einen wichtigen Indikator für das von

ihnen gelebte Opferprinzip.

2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspiel raums

2. Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus

Ihrer Arbeitspraxis aus.

2. Bestimmen Sie,

n ob es direkter, indirekter oder keiner Kontrolle

durch Sie unterliegt.

n Machen Sie sich gezielt auf die Suche nach

Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das

Problem außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert

haben.

n Identifizieren Sie den ersten Schritt, den Sie in

Ihrem Einflussbereich tun können und TUN Sie

dann diesen Schritt.

Die Bambusst rategie bietet Tests zur Selbst -

einschätzung, Checklisten, Übungen und pragma-

tische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und

unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in

den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen

zu können ohne zu zerbrechen.

Das Buch liefert neueste Ergebnisse aus der Re -

silienzforschung und gibt eine Anleitung, Mut,

Kraft und Steh vermögen zu entwickeln, um her-

ausfordernde S itua tionen des Alltags standfest zu

meistern. n

Katharina Maehrlein (Wiesbaden) ist Expertin für

Resilienz, Rednerin und seit 15 Jahren als Trai ne -

rin, Beraterin und Coach tätig. Sie hat einen Lehr -

auf trag an der Wiesbaden Business School. Nicht

ganz einfache persönliche Lebensumstände haben

Resilienz für Katharina Maehrlein zur eigenen

„Über lebensstrategie“ werden lassen.

Katharina Maehrlein

ZUR PERSON

DIEBAMBUSSTRATEGIEDen täglichen Druck mit Resilienz meistern

GABAL-VERLAG ISBN: 978-3-86936-441-419,90 EURO (D), 20,50 EURO (A)

© Elite Magazinverlags GmbH

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03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 51

Position

Was heißt Resilienz eigentlich und wo kommt der Begriff her?Resilienz – so heißt die seelische Kraft, die Men-schen dazu befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksalsschlägen besser und schneller stand-zuhalten. Seit Anfang der Neunzigerjahre macht das Thema in der Verhaltensforschung Furore. Das Wort, vom lateinischen resilire (abprallen, zu-rückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik und bezeichnet in der Materialforschung hoche-lastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Die Verhaltensforscher haben den Begriff schließlich auf den Menschen übertragen: Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress, Krisen und Schicksalsschlägen nicht brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich selbst hinauszuwachsen.

Die Bambuspflanze ist hierfür das perfekte Vorbild. Sie mobilisiert gezielt ihre eigenen Kräf-te, um allen widrigen Umständen zu trotzen, die sie am Wachstum hindern könnten; weder lan-ge Trockenheit noch Schnee und Eis noch Sturm oder räumliche Hindernisse können ihr etwas anhaben. Sie übersteht alles und schafft es auch noch, das ganze Jahr über kraftvolle grüne Blät-ter zu entwickeln.

Und es gibt Menschen, die über die Stärke des Bambus zu verfügen scheinen: Sie vollbringen unter hohen Belastungen Ausnahmeleistungen, wenn andere unter den gleichen Bedingungen die Segel streichen.

Die BambusstrategieSo können Sie und Ihre Mitarbeiter auch werden! Je-der Mensch trägt diese Fähigkeit – meist unentdeckt – in sich. „Bamboo“ – so nenne ich Ihre innere Stärke, Ihre innere Widerstandskraft, Ihre Fähigkeit zur Re-silienz. Bei manchen ist sie ausgeprägter, bei anderen weniger. Wie die Ergebnisse der Resilienzforschung zeigen, lässt sich Bamboo trainieren und gezielt wei-terentwickeln. Mit meiner „Bambusstrategie“ habe ich die wissenschaftlichen Erkenntnisse in pragma-tische Trainingshilfen übersetzt, die Ihnen helfen, Bamboo zu aktivieren. Dann stärkt er Sie und Ihre Mitarbeiter für hohes Arbeitsaufkommen, Druck von allen Seiten und Krisen aller Art. Sie können Ihren Blick wieder auf Lösungen richten und finden Hand-lungsspielräume, wo Sie vorher nur Hürden gesehen haben. Sie stärken damit Ihre Persönlichkeit und ler-nen, sich souverän durchzusetzen, Sie begegnen Be-lastungen mit Stärke und wachsen daran. Das noch weitgehend unbekannte Wissen zur Stärkung der eigenen Resilienzfähigkeit lässt sich universell für Sie selbst, Ihr gesamtes Team und Ihr Unternehmen einsetzen. Lassen Sie Bamboos wachsen und gedei-hen – für ein motivierendes Arbeitsumfeld und eine gesunde, leistungsfähige Unternehmenskultur.

Aktivieren Sie die innere Kraft, die Leistung schafftImmer mehr Aufgaben, verteilt auf immer weniger Köpfe und immer weniger Zeit: Das ist die Realität vieler Menschen. Jeder Mensch durchlebt Krisen, Niederlagen und unglückliche Wendungen des Schicksals.

Katharina MaehrleinFokus innere Kraftwww.katharina-maehrlein.dewww.stark-wie-bambus.de

50 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014

Position

Den täglichen Druck mit resilienz meistern

seelische Leiden sind der Grund nummer eins für frühverren-

tung und kosten unternehmen jedes Jahr Milliarden euro. stress

ist in aller Munde, und die „freizeitorientierte schonhaltung“ greift

rapide um sich. eine herausragende strategie zur Lösung des

Problems: nutzen sie die fähigkeit zur resilienz.

Katharina Maehrlein

Nach einer Studie der Deutschen Ange-stellten Krankenkasse stieg die Zahl seelischer Erkrankungen am Arbeitsplatz zwischen 1997 und 2004 um 70 %. Entsprechend schnellte die Zahl der psychisch bedingten Fehlzeiten im gleichen Zeit-raum um mehr als zwei Drittel in die Höhe. 10 % aller Ausfalltage in der deutschen Wirtschaft gehen auf das Konto seelischer Belastung. Angstzustände und Depressionen sind die vierthäufigste Krank-heit am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schät-zungen in 15 Jahren in den Industriestaaten auf Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden stehen als Ursache von Frühverrentung an erster Stelle und kosten Unternehmen jedes Jahr Milliarden Euro!

Es ist mittlerweile normal geworden, dass fast jeder von Stress spricht, von Belastung und Lustlosigkeit. Auch wenn viele derjenigen, die von Ärzten krankgeschrieben werden, korrek-terweise nicht der Zahl der psychisch Kranken zugerechnet werden dürften, fühlen sich doch zu-nehmend mehr Menschen an ihrem Arbeitsplatz so unwohl, dass sie tagtäglich davon träumen, al-les hinzuwerfen, auszusteigen, sich selbstständig zu machen, auszubrechen aus dem ungeliebten Hamsterrad. Und sie finden einen Arzt, der sie

krankschreibt. Die fatale Folge: In den 17 Jah-ren, in denen ich rund 20.000 Führungskräfte der unterschiedlichsten Branchen trainiert und gecoacht habe, ist mir keine einzige begegnet, die bis zur Rente voll leistungsfähig blieb! Und das kommt Unternehmen teuer zu stehen.

Unabhängig davon, ob es dabei um „echte“ psy-chische Erkrankungen geht oder Mitarbeiter „nur lustlos“ sind, braucht es eine Strategie, die sowohl im Akutfall als auch vor allem vorbeugend nach-weisbar Wirkung entfaltet.

Wie also kann die seelische Widerstandsfähig-keit von Menschen am Arbeitsplatz gestärkt wer-den? Was ist es, das Menschen mit Druck, Kon-flikten und Misserfolgen besser fertig werden lässt als andere? Was lässt sie sogar gestärkt aus Kri-sen hervorgehen?

Die Antwort darauf lautet: Sie nutzen ihre Res-ilienz, eine derzeit noch wenig bekannte Fähigkeit.

Wenn Menschen resilient sind, können sie ohne unnötige Energieverluste auf ihre inneren Res-sourcen zugreifen. Sie nutzen ihre innere Kraft optimal, um allen Herausforderungen des Lebens und des Berufs die Stirn zu bieten. Die gute Nach-richt: Resilienz lässt sich trainieren!

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03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 53

Position

Menschen mit einem starken Bamboo sind mehr als andere in der Lage, interne und externe Ressourcen gezielt einzusetzen und dabei ihre be-grenzte Energie optimal zu steuern.

Allen Stürmen standhalten – Merkmale des Bamboo-StrategenDer hochresiliente Bamboo-Stratege kann sich un-ter allen Umständen zu mindestens einem zweiten Anlauf motivieren und lässt sich von nichts und nie-mandem davon abhalten, seine Ziele zu erreichen.

Versuch und Irrtum sind für ihn eher nor-mal, er dramatisiert Misserfolge und persönliche Schwächen daher auch nicht und ist das Gegenteil einer „Dramaqueen“.

Es sind vor allem folgende Indizien, die dafür sprechen, dass jemand eine starke Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung besitzt, resilient und ein guter Bamboo-Stratege ist:

1. Der Bamboo-Stratege ist gut verwurzelt

Wir Menschen bewerten Situationen unter-schiedlich: Die gleiche Situation kann, abhängig vom Typ und vom Maß der individuell ausge-prägten Widerstandskraft, entweder als harmlos oder als bedrohliche Krise bzw. irgendwo dazwi-schen eingestuft werden. Dieser Umgang mit Si-tuationen zeigt, wie stark die einzelnen Bestand-teile des Bamboo ausgebildet sind.

52 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014

Position

Tatsache ist, dass manche Menschen in der Lage sind, trotz allem auf hohem Niveau Lei-stung zu bringen. Sie schaffen es, selbst die furcht-barsten Erlebnisse zum Guten zu wenden und nicht nur ihre Ausgangssituation wiederherzustel-len, sondern ihre Beziehungen noch zu verbessern, eine höhere Wertschätzung dem Leben gegenüber zu bekommen und ein stärkeres Gefühl für ihre persönliche Kraft zu entwickeln. Trotz oder ge-nauer gesagt gerade wegen des Drucks und selbst trotz erlittener Tiefschläge wachsen sie und entwi-ckeln sich menschlich weiter. So kann eine Krise auf verdrehte Art zu einem positiven Ergebnis füh-ren, das sich andernfalls nicht eingestellt hätte. Oder wie Shakespeare sagt: „Ein tiefer Fall führt oft zu höherem Glück.“

Bamboo ist Ihre immer greifbare innere Stärke, die Ihre seelische Widerstandskraft speist und da-mit Ihre Leistungslust und Lebenskraft am Leben erhält. So wie auch der Bambus aus sich selbst he-raus seine Kräfte gegen die äußeren Widerstände mobilisiert.

Mit der Bambusstrategie aktivieren Sie Ihren ei-genen Bamboo, den Ihrer Mitarbeiter und den Ihres Unternehmens. Das nützt Ihnen unter anderemp zur vorbeugenden Stärkung Ihrer Persönlich-

keit (man weiß nie, wie es kommt im Leben …)p um den Anforderungen aus allen Richtungen

gelassen standzuhalten und dabei leistungsfä-hig zu bleiben

p für Ihre souveräne Durchsetzungskraft und mehr Gelassenheit im Umgang mit jeder Hie-rarchieebene.

Bamboo besteht aus 3 Teilen: (s. Abb.)1. Den drei tiefen Wurzeln: Akzeptanz, Verbun-

denheit und positive innere Einstellung, mit denen er Sie dabei unterstützt, sich fest und dauerhaft zu verwurzeln, so dass nichts Sie wirklich umhauen kann.

2. Den vier Bestandteilen seines biegsamen Stam-mes, den Ich-Stärkern, nämlich: Selbstbewusst-sein, einem Leitstern folgen, Selbstliebe und Selbstsicherheit. Sein biegsamer Stamm erin-nert Sie daran, selbst wie ein Bambus im Sturm zu sein, sich zu biegen, statt zu brechen, und auch nach großer Schneelast einfach wieder auf-zustehen und weitere Triebe auszubilden.

3. Den vier immergrünen Blättern, unseren En-ergiespendern: Spielräume und Lösungen, Vitalität, sich souverän durchsetzen und das Arbeitsumfeld gestalten. Wie beim Bambus ermöglichen sie Ihnen, sich immer der Sonne zuzuwenden. Ihre „Blätter“ werden sich zwar im Sturm heftig bewegen, aber nicht fallen und auch im härtesten Winter grün bleiben.

Strategie statt PatentrezeptGibt es ein Patentrezept dafür, wie man mit den Unsicherheiten und Unwägbarkeiten im Job und im Leben so zurechtkommt, dass man dabei den Kopf immer oben behält? Nein, ein Patentrezept, das bei jedem in jeder Situation hilft, gibt es nicht. Aber es gibt Strategien, unseren Bamboo zu stär-ken. Strategien, die uns dabei helfen, wie der Bam-bus selbst heftigen Stürmen standzuhalten, ohne zu brechen. Das sind Fähigkeiten, Überzeugungen und Einstellungen, die besonders hilfreich dafür sind, auch hohen Druck und große Krisen zu be-wältigen.

Diese Fähigkeiten lassen sich stärken, und die Überzeugungen und Einstellungen können wir uns aneignen und einüben. Wir sind, wie auch neue Erkenntnisse aus der Psychologie und den Neurowissenschaften gezeigt haben, keineswegs festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art und Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Ganz im Gegenteil: Wir sind in der Lage, uns auf gerade-zu unglaubliche Art an alle erdenklichen Situati-onen anzupassen.

Souveräner Umgang mit Druck und KrisenResilienz meint nicht, dass alles Unangenehme künftig wie an einer Regenhaut an Ihnen und Ihrem Team abperlt. Das sollten Sie sich auch gar nicht wünschen: Neuropsychologen stellten vor ei-nigen Jahren im Rahmen einer breit angelegten klinischen Untersuchung sogar fest, dass „die gänzliche Abwesenheit von Leiden bei einem Menschen als Indikator für einen pathologischen Zustand“ zu werten sei. Anders gesagt: Wer nie leidet, der hat sie nicht alle. Leiden gehört einfach dazu. Aber anders als „normale“ Menschen wachsen die resilienten an der Leiderfahrung und lernen für künftige Schicksalsschläge etwas dazu.

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54 Wirtschaft und Beruf 03 . 2014

Position

Der Bamboo-Stratege ist gut verwurzelt, indem er Unabänderliches akzeptiert, in Verbundenheit mit sich selbst, mit seinem sozialen Netzwerk und dem großen Ganzen lebt und dem Leben mit einer positiven Einstellung gegenübersteht. Er macht sich die Umstände zum Freund, hat Humor, sieht auch in dunklen Zeiten die Sonnenseiten des Le-bens und ist in der Lage, sich aus eigener Kraft in einen guten Zustand zu versetzen.

Der Bamboo-Stratege stellt sich einer schwie-rigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern ins Auge und kann sie realistisch einschätzen. Er setzt sich bewusst mit seinen Fehlern und Miss-erfolgen auseinander und lernt daraus. Er macht weiter und gibt nicht auf, so lange, bis er sein Ziel erreicht hat. Oder er gibt es nach gründlicher Überlegung ohne Groll auf und setzt sich ein neues Ziel.

Er ist im guten Kontakt mit sich selbst und seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt. Sein soziales Netzwerk gibt ihm Kraft und Ermuti-gung, wenn sie gebraucht wird. Er kann aber auch gut Unterstützung annehmen und anderen geben. Er hat Humor, kann auch einmal über sich selbst lachen. Er ist überwiegend Optimist und hat das Gefühl, die Dinge unter Kontrolle zu haben.

2. Der Bamboo-Stratege verfügt über ein starkes Ich

Der Bamboo-Stratege hat einen starken, da-bei biegsamen Stamm – seinen von allen äuße-ren Umständen unabhängigen Kern oder sein Selbst – ausgebildet. Er ist sich seiner Stär-ken bewusst, achtet gut auf sich selbst und hält sich auch dann für „okay“, wenn es gerade nicht so gut läuft. Er folgt seinem persönlichen Leit-stern und richtet sich an seiner Vision, seinen Werten und Zielen aus. Er sieht den Sinn in seinem Tun und vertraut auf seine Kraft. He-rausforderungen sieht er als Chance und nutzt sie wie eine Art Sportgerät, um sich an neuen Lernaufgaben zu „stretchen“ und aus der ihm vertrauten „ Homezone“ über sich selbst hinaus-zuwachsen.

Er wird schneller wieder aktiv, richtet sich nach Enttäuschungen und Phasen großer Bela-stung wieder auf und beginnt von Neuem.

Er hat ein positives Bild von sich und zweifelt auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große Misserfolge verkraften muss. Er kommt nach Fehlschlägen schnell wieder mit sich ins Reine. Er spürt Überlastung rechtzeitig und kann sie ab-wehren.

3. Der Bamboo-Stratege nutzt seine Fähigkeiten und denkt in Lösungen

Der Bamboo-Stratege hat Fähigkeiten, die ihn dabei unterstützen, sich immer wieder auf die Sonnenseite auszurichten, gleich den immergrü-nen Blättern des Bambus, die sich im Sturm zwar heftig bewegen, aber nicht fallen: Er richtet sei-nen Blick konsequent auf das Machbare, denkt in Lösungen statt in Problemen und findet und nutzt auch in schwierigen Situationen immer einen Handlungsspielraum. Er ist fit für jeden Sturm und packt Herausforderungen mit großer Vitalität an. Er hat Kontrolle über seine Gefühle und sein Tun, kann im Umgang mit anderen so-wohl Grenzen setzen als auch Brücken bauen. Er kann sich souverän durchsetzen, weiß, wie er sympathisch wirkt und gleichzeitig respektiert wird. Er gestaltet sein Arbeitsumfeld aktiv und schafft sich sein persönliches Biotop. Kurz: Er hat Einstellungen und Fähigkeiten – seine immer-grünen „Blätter“ –, mit denen er sich immer nach der Sonne wendet.

Er wählt manchmal recht ungewöhnliche und kreative Wege, um selbst harte Schicksals-schläge zum Guten zu wenden. Er sucht nach Auswegen aus der Sackgasse und neuen Lö-sungen, nimmt die missliche Lage als Herausfor-derung an, wo andere wütend auf sich selbst sind, arge Selbstzweifel bekommen oder das Handtuch werfen.

Er erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflü-gelnden Zustand, bei dem man völlig selbstverges-sen und fasziniert das Gefühl für Zeit und Raum verliert und „im Fluss“ ist.

Er vertraut auf seine eigene Stärke und Kraft und ist vital. Er hält sich körperlich und mental fit. Er schaut konsequent auf Handlungsspielräu-me und denkt und handelt lösungsorientiert. Er lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tie-fen Tal auch wieder ein Gipfel kommt. Er ist auf die Aufs und Abs des Lebens vorbereitet.

03 . 2014 Wirtschaft und Beruf 55

Position

Der resiliente Bamboo-Stratege ist also immun gegen alle Widrigkeiten?Nein, Bamboo-Stratege sein bedeutet ja nicht, dass man nie niedergeschlagen ist, keine Sorgen hat oder keinen Schmerz empfindet. Bamboo-Stra-tegen nehmen die Niederlage an, verarbeiten sie und fühlen dabei im Inneren die Gewissheit, dass es zwar wehtut, aber auch, dass es vorübergeht. Ein Bamboo-Stratege versteht es sozusagen, sich selbst zu heilen. Sie werden also auch als perfekter Bamboo-Stratege nicht nur noch die rosarote Seite des Lebens erleben. Nein, auch Bamboo-Strategen sind niedergeschlagen, wenn sie Grund dafür ha-ben. Aber sie stehen nach einer angemessenen Trauerphase wieder auf und wachsen weiter. Und sie halten sich an die Worte des Dalai Lama, den ich sehr schätze: „Schmerz ist unvermeidlich, Lei-den ist freiwillig.“

Sind Optimisten automatisch resilient?Einzelne Aspekte von Resilienz herauszugrei-fen, macht nicht resilient. Jemand, der zum Bei-spiel ausschließlich optimistisch ist, ist nicht automatisch besonders widerstandsfähig. „Wird schon werden“ ist keine Lebensstrategie. Ein resilienter Mensch sieht auch das Risiko: „Ich könnte meinen Job verlieren.“ Oder: „Es kann sein, dass mich meine Führungsaufgabe überfor-dert.“

Die besten Bamboo-Strategen sind nicht die Daueroptimisten, sondern diejenigen, die zwar grundsätzlich voller Hoffnung sind, sich aber trotzdem bewusst machen, dass etwas nicht klap-pen könnte, und auf diese Eventualität vorbereitet sind. Mit dieser Haltung wächst Ihr Bamboo. Und je kräftiger er ist, desto mehr kann er Ihnen den Rücken stärken. o

Buchtipp:

Katharina Maehrlein

Die BamBusstrategieden täglichen druck mit resilienz meistern

208 Seiten, gebundenEuro 19,90 (D) / Euro 20,50 (A) GABAL Verlag, Offenbach 2012ISBN: 978-3-86936-441-4

In Die Bambusstrategie finden Sie Tests zur Selbsteinschätzung, Checklisten, Übungen und pragmatische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen zu können und nicht zu zerbrechen. Das Buch liefert die neuesten Ergebnisse aus der Resilienz- und Glücksforschung und gibt eine An-leitung, Mut, Kraft und Stehvermögen zu entwi-ckeln, um die herausfordernden Situationen des Alltags standfest zu meistern. Ihre innere Stärke wird weiter aufgebaut, um in anstrengenden Be-rufsrollen sicher und gelassen agieren zu können.

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Wiesbadener Kurier, 1/2015

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Katharina MaehrleinPestalozzistraße 2 | 65232 TaunussteinT +49 6128 93 74-467 | M +49 170 29 83 [email protected]