kanarisches heilmittel mit langer tradition ein echtes...

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14 FOREIGN LANGUAGE NEWS 045 GESUNDHEIT Sie schmückt nicht nur jeden kanarischen Garten, die Aloe vera ist zudem auch ein echter Alleskönner in Sachen Schön- heit und Gesundheit. Nicht umsonst wird sie seit mehr als 5000 Jahren für verschiedene Anwendungen benutzt – ein echter Klassiker der Naturheil- kunde. Mittlerweile gibt es Aloe vera als Bestandteil von Nah- rungsergänzungsmitteln ebenso wie in der pflegenden Kosmetik oder als leckere Zutat in Keksen. Doch was macht die stachelige Pflanze eigentlich so besonders, die auf den Kanarischen Inseln überall zu finden ist? Aloe vera (Aloe barbaden- sis Miller) ist ein Gewächs, was wegen seiner spitzen und gezackten Blätter oftmals mit einem Kaktus verwechselt wird. Allerdings ist die Aloe vera viel- mehr Teil der Aloaceae-Familie und verwandt mit Knoblauch, Zwiebeln und Spargel. Seine Blätter sind mit einem klaren, klebrigen Gel gefüllt, das zu 97 Prozent aus Wasser besteht. Der Rest allerdings hat es in sich: Die Vitamine A, B1, B2, B6, C und E sowie Folsäure und Cho- lin, dazu Mineralstoffe wie Kal- zium, Selen, Kalium, Magne- sium, Zink, Natrium, Kupfer und Mangan. Darüber hinaus enthält das Aloe vera Gel eine beeindru- ckende Menge von Fettsäuren mit entzündungshemmenden, antiseptischen und analge- tischen Eigenschaften und viele Aminosäuren, darunter all die, die für die menschliche Gesund- heit eine zentrale Rolle spielen. Einer der wichtigsten Inhalts- stoffe jedoch ist ein komplexes Kohlenhydrat:Das Mucopoly- saccharid Acemannan wurde in den 1980er Jahren im Rahmen einer Forschungsreihe erstmals charakterisiert. Der Amerikaner John C. Pittman publizierte dazu 1992 in der Zeitschrift Health Consciousness einen Fachartikel, der die natürlichen „antiviralen, antibakteriellen und antimyko- tischen Eigenschaften“ der lang- kettigen Zuckerform zum Thema hatte. Seitdem beschäftigt die potenzielle Wirkkraft des Ace- mannans Forscherteams rund um die Welt.Das Acemannan ist aber bei weitem nicht das einzige Kohlehydrat, das im Innern der Aloe vera für eine ausgeglichene Zellbilanz sorgt. Wichtige Ener- gieträger und Strukturbildner wie die Zellulose, die Glukuron- und die Galaktorunsäure oder Ein- fachzucker wie die Mannose, die Galaktose oder die Xylose garan- tieren die Komplettversorgung der Pflanzenzelle. Dazu kommen sogenannte Aminozucker wie das Glucosamin, das im menschli- chen Organismus im Bindege- webe, im Knorpel und in der Gelenkflüssigkeit vorkommt. So zahlreich wie die Inhalts- stoffe, sind auch die Anwen- dungsmöglichkeiten der Aloe vera. Insektenstiche, Hautab- schürfungen oder leichte Ver- brennungen werden gelindert, wenn man sie mit dem Gel ein- reibt. Dazu einfach eines der Blätter abschneiden und die Schnittfläche auf die Wunde halten. Auch für die Hautpflege ist Aloe vera ausgesprochen gut geeignet. Für eine Feuch- tigkeitscreme können Sie ein- fach ein wenig des rohen Gels mit einer Prise Kurkuma, einem Teelöffel Honig, einem Teelöf- fel Milch und ein paar Tropfen Rosenwasser zu einer Creme ver- mischen. Besonders geeignet für empfindliche Haut: die gleiche Mischung wie oben, dazu Gur- kensaft, Joghurt und Rosenöl. Auch bei Akneproblemen kann KANARISCHES HEILMITTEL MIT LANGER TRADITION Ein echtes Natur-Wunder: Aloe vera Aloe vera wird bereits seit Tausenden von Jahren verwendet. Verwenden Sie ein wenig Gel für schmerzende Gelenke. Entweder oral oder als Salbe Ein echtes Naturwunder: die Aloe vera. Foto: Hvaldez 2/FreeImages.com Foto: Dora Pete/FreeImages.com Foto: Brandon Keim/FreeImages.com

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14 FOREIGN LANGUAGE NEWS 045GESUNDHEIT

Sie schmückt nicht nur jeden kanarischen Garten, die Aloe vera ist zudem auch ein echter Alleskönner in Sachen Schön-heit und Gesundheit. Nicht umsonst wird sie seit mehr als 5000 Jahren für verschiedene Anwendungen benutzt – ein echter Klassiker der Naturheil-kunde. Mittlerweile gibt es Aloe vera als Bestandteil von Nah-rungsergänzungsmitteln ebenso wie in der pflegenden Kosmetik oder als leckere Zutat in Keksen. Doch was macht die stachelige Pflanze eigentlich so besonders, die auf den Kanarischen Inseln überall zu finden ist?

aloe vera (aloe barbaden-sis Miller) ist ein gewächs, was wegen seiner spitzen und gezackten Blätter oftmals mit einem Kaktus verwechselt wird. allerdings ist die aloe vera viel-mehr teil der aloaceae-Familie und verwandt mit Knoblauch, zwiebeln und Spargel. Seine Blätter sind mit einem klaren, klebrigen gel gefüllt, das zu 97 Prozent aus wasser besteht. Der rest allerdings hat es in sich: Die Vitamine a, B1, B2, B6, c und e sowie Folsäure und cho-lin, dazu Mineralstoffe wie Kal-zium, Selen, Kalium, Magne-sium, zink, natrium, Kupfer und Mangan. Darüber hinaus enthält das aloe vera gel eine beeindru-ckende Menge von Fettsäuren mit entzündungshemmenden, antiseptischen und analge-tischen eigenschaften und viele aminosäuren, darunter all die, die für die menschliche gesund-heit eine zentrale rolle spielen. einer der wichtigsten inhalts-stoffe jedoch ist ein komplexes Kohlenhydrat:Das Mucopoly-saccharid acemannan wurde in den 1980er Jahren im rahmen einer Forschungsreihe erstmals

charakterisiert. Der amerikaner John c. Pittman publizierte dazu 1992 in der zeitschrift health consciousness einen Fachartikel, der die natürlichen „antiviralen, antibakteriellen und antimyko-tischen eigenschaften“ der lang-

kettigen zuckerform zum thema hatte. Seitdem beschäftigt die potenzielle wirkkraft des ace-mannans Forscherteams rund um die welt.Das acemannan ist aber bei weitem nicht das einzige Kohlehydrat, das im innern der

aloe vera für eine ausgeglichene zellbilanz sorgt. wichtige ener-gieträger und Strukturbildner wie die zellulose, die glukuron- und die galaktorunsäure oder ein-fachzucker wie die Mannose, die galaktose oder die Xylose garan-

tieren die Komplettversorgung der Pflanzenzelle. Dazu kommen sogenannte aminozucker wie das glucosamin, das im menschli-chen Organismus im Bindege-webe, im Knorpel und in der gelenkflüssigkeit vorkommt.

So zahlreich wie die inhalts-stoffe, sind auch die anwen-dungsmöglichkeiten der aloe vera. insektenstiche, hautab-schürfungen oder leichte Ver-brennungen werden gelindert, wenn man sie mit dem gel ein-reibt. Dazu einfach eines der Blätter abschneiden und die Schnittfläche auf die wunde halten. auch für die hautpflege ist aloe vera ausgesprochen gut geeignet. Für eine Feuch-tigkeitscreme können Sie ein-fach ein wenig des rohen gels mit einer Prise Kurkuma, einem teelöffel honig, einem teelöf-

fel Milch und ein paar tropfen rosenwasser zu einer creme ver-mischen. Besonders geeignet für empfindliche haut: die gleiche Mischung wie oben, dazu gur-kensaft, Joghurt und rosenöl. auch bei akneproblemen kann

KanariScheS heilMittel Mit langer traDitiOn

Ein echtes Natur-Wunder: Aloe vera

Aloe vera wird bereits seit Tausenden von Jahren verwendet.

Verwenden Sie ein wenig Gel für schmerzende Gelenke. Entweder oral oder als Salbe

Ein echtes Naturwunder: die Aloe vera.

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