kampfkunst budo international 293 – juli teil 2 2015

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Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. 289 - Juli - Teil 2 -2015. Seit XXIV Jahren

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Page 3: Kampfkunst budo international 293 – juli teil 2 2015

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oher wissen wir, wohin wir gehen, wennwir nicht wissen, was wir wollen? Das,was wir wirklich sind, ist eineunerkennbare und unlösbareGleichung, da wir uns ständig und

unaufhörlich verändern. Wie verhält man sich inWandlungsprozessen und bei tiefgreifendenVeränderungen?

In unserer Jugend explodiert unser Potential und tastetsich in verschiedene Richtungen vor. Mein Onkel, derdamals 70 Jahre alt war, sagte mir so etwas wie: „Ich binschon erfahren“. Die Jahre vergehen und es wird dirzunächst gezeigt, was du nicht mehr sein wirst, da du esverschmäht hast oder weil es dich verschmäht hat. Sofangen wir an zu verstehen, dass wir nicht mehr jung sind.

Das Leben ist ein Prozess der Entscheidungen; jedesMal, wenn du zu etwas ja sagst, sagst du nein zu allemanderen; immer, wenn du eine Tür öffnest, gelangst du inein Zimmer, das dich in ein anderes bringt. Die Freiheit,das habe ich oft geschrieben, ist ein schmaler Gang, dernur in eine Richtung führt. Dort können wir uns aus freiemWillen auf der einen oder anderen Seite des Gangesanlehnen.

Wir leben versunken in der Illusion der Freiheit, demAnspruch, das Kommando über unser Leben zu haben,selbst wenn wir in Wirklichkeit in tausenden von Realitätenintegriert sind, die größer sind, als wir selbst. Wir werdenständig, offensichtlich oder heimtückisch, von tausendenvon Kräften, Energien und Spannungen beeinflusst, mitviel mehr Kraft als wir es zu akzeptieren vermögen, sei esaus Ignoranz oder aus Überheblichkeit.

Wenn du die Gelegenheit hast, anzufangen zu verstehen,wie die Dinge funktionieren, ist der erste Versuch, nachanfänglichem Erstaunen, wegzulaufen. Ich erinnere michan Matrix, an die rote und die blaue Tablette; das Problemist, dass wenn du dich dafür entschieden hast, sie zunehmen, es kein Zurück mehr gibt.

Die Ignoranz zu verlassen, erfüllt dich mit Unbehagen,weil das ,was vorher glänzte nun dunkel wird und bis esunter deinem neuen Blick wieder anfängt zu glänzen,fühlst du dich verloren, weil du nicht weißt, wer du bist;der, der ging, ist nicht mehr da, der, der kommen soll,kommt noch an, aber ist noch nicht gelandet.

Das ist die Geschichte jeder Verwandlung, von jedemSprung ins Leere bei den tiefgründigen Änderungen inunserem Leben; die Ohnmacht des Unbekannten,vermischt sich mit der Unruhe einer neuen Identität, diegeboren wird, aber damit dies geschehen kann, musszuerst die alte sterben. Die Melancholie der genanntenÜbergangszustände ist die tiefgründigste von allen. Nicht,weil sie uns an die Kreuzungen des Schicksals stellt (dortlasten äußere Einflüsse auf uns und man muss seinenHintern bewegen), sondern weil wir wirklich desillusioniertsind. Das Ich, dem wir nachschauen stirbt und oftklammern wir uns an ihm fest, wie Schiffbrüchige an dieÜberreste eines sinkenden Schiffes. Aber diese Momentesind die wertvollsten, um zu wachsen. Denn in ihnen sindwir gezwungen, unsere Sichtweise zu überdenken undeine neue Etappe vorzubereiten. Es sind Momente, indenen wir gezwungen sind, aus dem Stillstandauszubrechen; die ganze Illusion zu brechen, wir könnenneue oder sogar alte Werte vertiefen, die die Prüfungbestehen und zu neuen Stärken dieser Wiedergeburtwerden.

Aber jede Wiedergeburt verläuft schmerzlich und dieMelancholie ist ihr Schlüssel; ein Moment, in dem wir unsnach einer einfachen und primitiven Einzigartigkeit derDinge sehnen. Manchmal sind es diese sensiblenMomenten, in denen tiefes Mitleid für alle Wesenentwickelt wird, das nie wieder verschwindet. Nurderjenige, der gelitten hat, kann das Leiden eines anderennachempfinden.

Wir müssen aus unserer persönlichen Hölle ausbrechen,aus den schwarzen Löchern, wo der Tod aus allen Seitenherausragt und uns daran erinnern, wie Castandedasagte, dass alles, das den Tod berührt hat, mächtig ist.Herauskommen, sage ich, sauber, neu und glänzend. Ausder Asche wiedergeboren werden, voller Licht für eineneue Etappe, verwandelt wie eine Raupe, die aus ihremKokon in ein neues freieres Leben entlassen wird. Anstattuns festzuhalten, fliegen wir dort zu jeder Blume, auf derwir uns niederlassen wollen.

Passt jeden Tag im Kokon gut auf, denn unvermeidbarkommt die Verwandlung; auch wenn du, kleine Raupe,dich heute noch nicht mit Flügeln vorstellen kannst, wirstdu morgen fliegen.

W

“Verzweifle nicht, nicht einmal daran, dass du nichtverzweifelst. Wenn alles zu Ende scheint, tauchen neueKräfte auf. Das bedeutet, dass du lebst.”

Frank Kafka

„Die Natur des Menschen sträubt sich, wenn jemandversucht, sie zu ändern. Wenn man sie in Ruhe lässt,

ändert sie sich von selbst.“Anonym

Aus dem Spanischen von Anne Sophie Brandt

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Alfredo Tucci ist leitender Direktor vonBUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO.e-mail: [email protected]

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5

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Combat Hapkido

„Es gab buchstäblichhunderte verschiedenSchwerter, Lanzen,Spitzen und Äxte

verschiedener Größen fürverschiedene Zwecke. DieMehrheit von ihnen warschwer und schweranzuwenden. Diese

Waffen zuuntersuchen, warwie eine Reise in

dieVergangenheit

und dieBeobachtungwarf einenneuen Blickauf die

Härte derKrieger.“

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RÜSTUNGEN, SCHILDER UND WAFFEN

Vom Großmeister John Pellegrini

ie Inspiration für diesen Artikel habe ich bei meinem letzten Besuch in Spanienerhalten, einem meiner Lieblingsländer auf dieser Welt. Ich reise seit 1994 nachSpanien. Abgesehen davon, Combat Hapkido-Seminare zu erteilen, versuche ichauch jedes mal, mir einige Tage aus meiner vollgequetschtem Kalender frei zunehmen, um die vielen Dinge zu genießen, die dieses magische Land zu bietenhat: Geschichte, Kultur, natürliche Schönheit, Klima und Gastfreundschaft der

warmen und großzügigen Menschen. Essen und Wein sollte man natürlich auch nicht vergessen!Bei diesem letzten Besuch war ich in der Begleitung meiner Frau Trina und dem Meister

Marcos Gridley und seiner Frau Liz. Nur wenige Stunden nachdem wir in Madrid gelandet sindund uns nachlässig um unseren Jetlag gekümmert haben, hatten wir eine Fotosession für dieseZeitschrift und in den nächsten zwei Tagen habe ich Seminare erteilt, mit großem Erfolg bei den

Große Meister

D

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Combat Hapkido

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Schülern und Ausbildern des Combat Hapkido, organisiert vonunserem Nationalen Direktor, Meister Juan Romero Pons. Nachdem wir drei Abende lang das heitere Leben von Madrid

genossen haben, reisten wir gen Norden, um die StädteSegovia, Ávila und Salamanca zu besuchen. Und, bevor wirnach Madrid zurückgekehrt sind, um unseren Rückflug zunehmen, widmeten wir mehrere Stunden dem Besuch des SanLorenzo-Palastes in El Escorial. Diese unglaubliche Erfahrung,vier Tage lang beeindruckende mittelalterliche Mauern,Kathedralen, Schlösser, Klöster, Paläste und Museen zubesuchen, war überwältigend. Und habe ich das Essen undden Wein erwähnt?Jetzt werden Sie sich fragen, was das denn alles mit

Kampfkünsten zu tun hat. Geduld, meine Freunde… Wirkommen schon dahin. Während unserer Ausflüge haben wireine Vielfalt an unglaublichen, gut erhaltenen Waffen undRüstungen aus mehreren Jahrhunderten der Geschichtegesehen. Ich habe mir die Zeit genommen, aus der Nähe zubeobachten, was sie mit dem Kampf zu tun haben und ichglaube, sie sind relevant für die Kampfkünste und ich glaube,dass Sie das interessant finden werden.BEWEGLICHKEIT. Der größte Teil der Rüstungen wirkte

bedeutend einschränkend. Man brauchte eine oder mehrerePersonen, um einen Krieger für einen Kampf „anzuziehen“ und,wenn sie einmal ihren Dienst erfüllt haben, war es schwer, siewieder abzunehmen. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie icheinige meiner Techniken mit diesen Rüstungen ausführen würde:Fast unmöglich. Sie sind nicht nur

bewegungseinschränkend, sondern sie verbieten einem auchvollkommen, feinere Bewegungen auszuführen, jeglicheFeinmotorik wird unmöglich. Tritte auszuführen wäre extremstschwierig (wenn nicht sogar unmöglich) und auf den Boden zufallen wäre fatal.GEWICHT. Da die meisten Rüstungen aus Metall waren und

geschaffen wurden, um einen Krieger vor Schwertern undPfeilen zu schützen, mussten sie stark sein und somit auchschwer. Dieses Gewicht noch zusätzlich zum Schild und denWaffen zu tragen, schränkt die Widerstandsfähigkeit desKriegers zweifellos ein. Müde und außer Atem war er nichtmehr fähig, einen langen Kampf zu kämpfen (ganz imGegensatz zu dem, was man in Hollywood-Filmen sieht). Ichmachte auch persönlicher Erfahrung, als ich einige Zeit inAfghanistan (2006) und dem Irak (2008) die Truppenausgebildet habe, wurde mir als Teil meines Teams einekugelsichere Weste gegeben, die 25 Pfund (12 Kilo) wog.Ich trug sie zusätzlich zu weiteren 16kg Ausrüstung, während

ich mich bei 45°C über eine steinige Fläche bewegte. Es warerschöpfend. Den Soldaten Nahkampf zu unterrichten,

Große Meister

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während wir diese Ausrüstung trugen, war wirklich eine Herausforderung! Denken Sie also daran,dass die modernen kugelsicheren Westen, die bequem und „leicht“ sind, sind nichts im Vergleichzu dem, was die Krieger im 15. und 16. Jahrhundert zu tragen hatten.

ZEIT. Stellen Sie sich vor, mit diesen Rüstungen zu kämpfen oder zu rennen, bei erdrückenderHitze oder bei eisiger Kälte, oder bei Schnee oder Regen.SEHEN. Die meisten der Kopfteile, die in diesen Zeiten verwendet wurden, schränkten das

Sichtfeld drastisch ein, in einigen Fällen war es nicht mehr als ein schmaler Schlitz. Die wichtigeSicht „aus dem Augenwinkel“ war in den meisten Fällen fast unmöglich.

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Combat Hapkido

„Die Kampfkünste habenihren Ursprung bei demUnterricht der Krieger.Die Krieger haben für den

Krieg trainiert. Alles, was wir heutzutageim Dojo machen, wurdeursprünglich für

dasSchlachtfeldgeschaffen.“

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HÖREN. Die gleichen Helme schränkten auch bedeutend die Hörfähigkeit des Kriegersein, seinHören wurde genauso eingeschränkt, wie die Atmung, während die Klänge gedämpft wurden,zum Beispiel die Schritte eines Feindes, der sich nähert.SCHILD. Obwohl es ein wichtiger Teil der Ausrüstung war, war das Schild doch schwer und

hinderlich. Im Laufe der Jahre wurden verschieden Materialien wie Metall, Holz und Lederverwendet, mit unterschiedlichem Erfolg. Es wurden auch viele Formen ausprobiert: Runde,ovale, rechteckige Das Gewicht, das Material und die Form trugen zur Wirksamkeit des Schutzesvor Schwertern, Lanzen und Pfeilen bei. Beim Nahkampf hat das Schild vielen Schlägenstandgehalten, aber nach kurzer Zeit konnte der Arm des Kriegers es nicht weiter halten.WAFFEN. Es gab buchstäblich hunderte verschieden Schwerter, Lanzen, Spitzen und Äxte

verschiedener Größen für verschiedene Zwecke. Die Mehrheit von ihnen war schwer und schweranzuwenden. Diese Waffen zu untersuchen, war wie eine Reise in die Vergangenheit und die

Große Meister

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Combat Hapkido

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Beobachtung warf einen neuen Blick auf die Härte derKrieger.

Die Kampfkünste haben ihren Ursprung bei demUnterricht der Krieger. Die Krieger haben für den Kriegtrainiert. Alles, was wir heutzutage im Dojo machen, wurdeursprünglich für das Schlachtfeld geschaffen. Natürlichmussten sich die Rüstungen, Schilder und Waffenunvermeidlich mit neuen Technologien entwickeln. DieStrategien und Taktiken wurden auch weiterentwickelt.Dennoch haben die Kampfkünste trotz der ständigentechnologischen Weiterentwicklung an Wichtigkeit in dermodernen „Kriegs“-Gesellschaft verloren, die immer mehrvon Waffen, Transportmitteln und Ausrüstung hoherTechnologie aufbaut. Aber, wie ich zuvor in einem in einemArtikel namens „Das Heer und die Kampfkünste“geschrieben habe, glaube ich, dass sogar unsere modernenSoldaten an einer kompetenten, relevanten und erprobtenAusbildung der Kampfkünste gewinnen können. Wenn auchmoderner, so enthalten die Schlachtsituationen Waffen undAusrüstung hoher Technologie und die Krieger nutzen nochimmer „Rüstungen“ und haben müssen noch immerNahkampf-Fähigkeiten entwickeln, mit oder ohne Waffen.Die Lage war anders für die zivile Bevölkerung. Im Laufe

der Jahrhunderte mussten die Bauern, Händler, Arbeiter undpraktisch jeder Mensch der nicht adelig oder ein Krieger war,sich vor Angriffen von Banditen und Barbaren schützen.Häufig wurden sie sogar von Adeligen und Soldatenmissbraucht, um sie zu schützen!Die einfache Bevölkerung hatte den Schutz der Rüstung

und dem Schild, meistens war es ihnen nicht erlaubt,Waffen zu tragen, um es den Angreifern leichter zu machen. In diesem Sinne ist also eine meiner

Beobachtungen…dass sich nichts geändert hat! Seit

Große Meister

„Die einfache Bevölkerung hatte den Schutzder Rüstung und dem Schild, meistens war esihnen nicht erlaubt, Waffen zu tragen, um es den Angreifern leichter zu machen.“

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Combat Hapkido

„Der Studien der Kampfkünste und dieVerteidigungssysteme sind diewirksamste und erprobteste Art, den Körper und den Geist in ein

Waffenarsenal zu verändern, wasman jederzeit zum Schutz

seiner selbst und anderereinsetzen kann.“

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Jahrhunderten hatten nur die Krieger Rüstungen und Waffen, während die zivile Bevölkerungschutzlos bleibt. Heutzutage haben nur die professionellen „Krieger“ (Soldaten und Polizisten)Rüstungen und Waffen, währen die Bevölkerung schutzlos bleibt. Natürlich kann man damitargumentieren, dass jetzt „Recht und Ordnung“ in einer zivilisierten Gesellschaft herrscht,während die Polizei uns vor Kriminellen und die Armee uns vor Feinden von außen beschützt,darum brauchen wir keine Rüstung und keine Waffen. Aber ich sage Ihnen, dass das leider einefalsche Annahme ist. Alles, was Sie tun müssen, ist, Nachrichten zu sehen oder regelmäßigZeitung zu lesen, um zu sehen, dass die Welt gefährlich und grausam ist. Terroristen, Kriminelle, Psychopaten, Plünderer und Verzweifelte jeglicher Art gehen durch die

Straßen unserer Städte und sie lauern im Schatten. Sie alle wissen eines: Wir haben keineRüstung und keine Waffen. Was können wir tun?Da wir nicht alle Soldaten oder Polizisten sein können und die Gesetze niemals so frei sein

werden, dass sie Zivilisten erlauben, Waffen und Schutzkleidung zu tragen, gibt es nur eine Lösung:

Große Meister

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Unsere eigene mentale „Rüstung“ zuschaffen und zu lernen, unsere eigenen,natürlichen Waffen zu gebrauchen.Die moderne, metaphorische Rüstung ist das

Verhalten und der Lebenssti l , den wirannehmen, wenn wir uns dazu entschließen,alarmiert, wachsam, vorsichtig und bereit zusein. Diese mentale Rüstung ist von derÜberzeugung geschmiedet, NIE ein leichtes Zieloder ein Opfer zu sein. Und ein großer Vorteilist, dass die Rüstung nicht schwer ist und unsin keiner Weise in der Bewegung und derSichtbarkeit einschränkt. Man kann sie bequem24 Stunden am Tag, sieben Tage die Wochetragen.Was die Waffen angeht, so bin ich sicher,

dass Sie bereits wissen, worauf ich hinaus will.Der Studien der Kampfkünste und dieVerteidigungssysteme sind die wirksamste underprobteste Art, den Körper und den Geist inein Waffenarsenal zu verändern, was manjederzeit zum Schutz seiner selbst und anderereinsetzen kann. Diese „Waffen“ können niemalsabgenommen, verboten oder weggeworfenwerden. Sie brauchen keine besondereErlaubnis oder eine Lizenz. Alles, was Sie tunmüssen, ist zu lernen, wie man sie richtigeinsetzt.Unser System, Combat Hapkido, konzentriert

sich größtenteils auf die Entwicklung unserereigenen Ausrüstung, dem Schild und denWaffen des Menschen, unabhängig von seinerGröße, seiner Kraft oder Position in einerGesellschaft. Die schön geschaffenen Waffen,Schilder und Waffen von Jahrhundertengehören jetzt in Museen und Schlösser, damitsie bewundert werden können und wir fragenuns, wie es wohl war, sie zu benutzen.

Und wenn man sich auch entwicklen undunsere moderne Epoche ergreifen muss, soist es doch wichtig, die Geschichte zuverstehen und zu respektieren, damit wirvon ihr lernen können.

Große Meister

„Da wir nicht alle Soldaten oderPolizisten sein können und dieGesetze niemals so frei seinwerden, dass sie Zivilistenerlauben, Waffen und

Schutzkleidung zu tragen, gibt es nur eine Lösung.“

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AusgangspositionAusgangsposition1)Gegner greift mit1)Gegner greift mit

Kettenfauststoss rechts an, DSCKettenfauststoss rechts an, DSC01092010922) Anpassung an den Angriff mit 5.2) Anpassung an den Angriff mit 5.

Satz aus Siu Nim Tao.Satz aus Siu Nim Tao.3)Gegner folgt mit Fausstoss links 3)Gegner folgt mit Fausstoss links Anpassung an den Angriff mit 5.Anpassung an den Angriff mit 5.

Satz aus Siu Nim Tao.Satz aus Siu Nim Tao.4)Gegner folgt mit4)Gegner folgt mit

Kettenfausstoss rechtsKettenfausstoss rechtsMit diagonalem Fauststoss rechtsMit diagonalem Fauststoss rechts

aufkeilen.aufkeilen.

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Siehst du dieses Farnkraut und den Bambus? Der Alte sagte zu seinemSchüler:

„Als ich die Samen dieses Farnkrauts und dieses Bambus säte, pflegteich sie gut. Das Farnkraut wuchs schnell. Sein strahlendes grünbedeckte den Boden. Aber aus dem Bambussamen wuchs nichts. Dochich gab den Bambus nicht auf.

Im zweiten Jahr wuchs das Farnkraut noch strahlender und reichlicherund erneut wuchs nichts aus dem Bambussamen. Aber ich gab denBambus nicht auf.

Im dritten Jahr kamen noch immer keine Knospen aus demBambussamen. Aber ich gab den Bambus nicht auf.

Im vier ten Jahr kam wieder um nichts aus demBambussamen. Aber ich gab den Bambus nicht auf.

Im fünften Jahr erschien eine kleine Bambusknospe in der Erde.Im Vergleich zu dem Farnkraut war es offensichtlich sehr klein undunbedeutend.

Im sechsten Jahr wuchs der Bambus mehr als 20 Meter hoch. Eswaren fünf Jahre vergangen, bis er Wurzeln geschlagen hatten, die

Fu-Shih Kenpo

„Die Geschichte des Farnkrauts und des Bambus“

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Die Kolumne von Raúl Gutiérrez

ihn trugen. Diese Wurzeln machten ihn stark und gaben ihm das, was erzum Überleben brauchte.

Wusstest du, dass du in der ganzen Zeit, in der du gekämpft hast, inWirklichkeit Wurzeln geschlagen hast?“, sagte der Greis und fuhr fort.

Der Bambus hat eine andere Absicht, als das Farnkraut, aber beidesind notwendig und machen aus dem Wald einen wunderbaren Ort.

„Bereue niemals einen Tag in deinem Leben. Die guten Tageschenken dir Glück. Die schlechten Tage schenken dirErfahrung. Beide sind wichtig für das Leben.“, sagte der Greisund fuhr fort.

Glück hält dich sanft. Versuche halten dich stark. Traurigkeithält dich menschlich. Stürze halten dich bescheiden. Erfolg hält

dich strahlend. Wenn du nicht das erreichst wonach du dich sehnst, verzweifle nicht...

vielleicht schlägst du nur Wurzeln...Anonym

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Fu-Shih Kenpo

„Persönlich und amheutigen Tag mitmeinen fast 65

Lebensjahren kannich mit Gewissheit

sagen, dass esstimmt, dass die

Menschen amstärksten sind, dieein schweres Lebengehabt haben, voll

von Ereignissendurch die sie

gezwungen wurdenzu kämpfen, um

stehenzubleiben.“

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ines der wichtigstenDinge, die der Mensch sofrüh wie möglichverstehen sollte, ist dieeinfache Tatsache, dassdie Perfektion, wenn sie

überhaupt existiert, nicht vomMenschen, zumindest nicht in diesemLeben, erreicht werden kann. Ausdiesem Grunde ist unsere Existenz denHöhen und Tiefen eines jedenLebensabschnitts unterworfen. Dass dieGesundheit besteht bis sie verschwindet.Und dass sie eine grundlegendeBedeutung einnimmt, genauer gesagt,wenn sie uns aus naturgegebenenUmständen abhandenkommt, durchUnfall oder Krankheit. Dass uns die Füllenicht immer angeboten wird und wir siebestmöglich genießen müssen, solangesie unsere Verbündete ist. Und dass dieTage des Mangels ebenfalls gezählt sind.Alles kommt und geht, nichts ist fürimmer. Yin und Yang, es muss immer einGleichgewicht bestehen und in seinerewigen Suche treten Veränderungen inder ein oder anderen Weise auf. DieseVeränderungen kennzeichnen den Erfolgund Wohlstand oder das Scheitern undLeiden. Ab dem Moment, in dem ein Wesen

das Licht des Lebens erblickt, muss esauch den Tod akzeptieren. Es istunmöglich, sich an einer unendlichenExistenz festzuhalten. Wir hören auf zuexistieren und ein Hauch unserer Energiewird auf Reisen gehen und sich anirgendeinem Ort im Universum einfügen.Manchmal sage ich mir, dass zu

Hause, in der Schule oder Universitätgenau dies einer der Inhalte sein sollte,die wir aufnehmen sollten. Lernen, dasLeben zu leben. Mit Erklärungen, die aufErfahrungen basieren, die dieMenschheit in der Vergangenheit erlebt

haben. Das heißt, auf Konsequenzenhingewiesen werden, die bestimmteVerhaltensweisen und Taten desMenschen in unserer Gesellschaft mitsich tragen. Ich weiß, dass uns dies aufdie eine oder andere Weise mitgeteiltwird. Ich weiß auch, dass dies bereitseine vorausgesetzte Verantwortung istund Menschen zweimal über den selbenStein stolpern. Das ist der Beweis dafür,dass alle Dinge, die in diesem Lebenschlecht laufen bevorzugt akzeptiertwerden, dass wir Sünder mit großenSchwachstellen sind, bevor wirversuchen, es zu verbessern und einebessere Welt zu schaffen.Man sagt, dass das Unglück der beste

Lehrer ist. Und das stimmt völlig. Wenndu einem oder mehreren Freunden einProblem, einen Schmerz, einen Wunschoder ein Gefühl berichtest, werden allemit dem Kopf oder mit Wortenbeipflichten, aber niemand wird auf dieselbe Art und Weise wie du selbst fühlenoder genau interpretieren können, wasdich wirklich betrifft. Zunächst einmal,weil man diesen Schmerz, dieseBesorgnis oder dieses Gefühl weder mitWorten, noch mit Gesten ausdrückenkann. Des Weiteren kann die anderePerson nur wissen, was dich bewegt,wenn sie selbst eine ähnliche Situationdurchgemacht hat und selbst dann kannsie sich nur ein bisschen deiner Realitätnähern, jedoch nie mit absoluterGenauigkeit. Persönlich und am heutigen Tag mit

meinen fast 65 Lebensjahren kann ichmit Gewissheit sagen, dass es stimmt,dass die Menschen am stärksten sind,die ein schweres Leben gehabt haben,voll von Ereignissen durch die siegezwungen wurden zu kämpfen, umstehenzubleiben. Und tatsächlich sinddie schwächsten, inklusive derer, die

ständig scheitern, diejenigen, die mitwenig oder keiner Anstrengung alleshatten. Verständlich, dass Eltern, ihrenKindern Annehmlichkeiten bereiten undsie mit Geld unterstützen um ihnen dieDinge zu vereinfachen. Vor allem weil siees nicht so einfach hatten. Aber damitmuss man vorsichtig sein. Maßlosigkeitendet immer gefährlich oder riskant. Im Leben muss man sich in jeglicher

Hinsicht anstrengen, um den Wegkennenzulernen, um kennenzulernenwas Anstrengung ist, den Schmerz, dieArt und Weise sich selbst zu übertreffenund Lösungsmöglichkeiten zu finden. In meiner Kindheit (ich wurde 1950

geboren), lebte man in harten Zeiten derKnappheit in jeglicher Hinsicht. Es warnicht einfach sich durchzuschlagengeschweige denn sich, ohne viel Wille,Demut, Hingebung, ständigeAnstrengung, Aufrichtigkeit und Respekthineinzustecken, Wünsche zu erfüllen.Aber trotzdem waren wir körperlich,geistig und spirituell gesünder. Da wir imSchnitt kaum etwas zum leben hatten,blieb auch nichts für Verschwendungoder Vergeudung übrig. Wir gingenvorsichtiger, respektvoller undwertschätzender mit dem Wenigen um,was wir besaßen. Wir achteten aufunsere Lebensmittel, Kleider, Schuhe,Gegenstände. Ein Auto hielt 20, 25 Jahreund wurde somit fast zum Freund oderBegleiter. Wir pflegten es undbehandelten es mit Respekt undDankbarkeit. Alles hat sich geändert.Ohne Geringschätzung der technischenFortschritte und Technologien, gibt esjetzt mehr Erleichterungen, mehr Mittelund Möglichkeiten. Aber die Knappheitbesteht nicht mehr im Überschuss. Wir wussten auch, wie wir unsere Zeit

zwischen der Schule, denHausaufgaben, dem Zuhause und dem

Die Kolumne von Raúl Gutiérrez

E

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Fu-Shih Kenpo

„Menschen, die ansKämpfen gewöhnt sind,werden weniger leiden,

sie werden mehrMöglichkeiten haben,verschiedene widrigeSituationen auf ihremWeg zu lösen und siewerden es mit mehrFreud als Leid tun.“

„Ab dem Moment, in demein Wesen das Licht desLebens erblickt, muss es

auch den Tod akzeptieren.Es ist unmöglich,

sich an einer unendlichenExistenz festzuhalten“

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Vergnügen aufteilten. Wir spielten im Freien und das waräußerst gesund. Wir verbrachten Stunden damit,herumzurennen, eine Sportart im Freien auszuüben. Und wederdie Kälte noch die Hitze störte uns. Unser Körper und Geistprofitierte von den physischen Anstrengungen und derständigen Wiederverwertung von frischer Luft, wodurch unsereZellen, Blut und Gehirn versorgt wurden. Ich erinnere michnicht daran jemals Kinder oder Erwachsene gesehen zu haben,die ÜBERGEWICHTIG waren. Wir hatten bessere Laune. Unsgefiel es, in die Schule zu gehen, zu lernen und Fortschritte zumachen. Es waren sehr prägende Zeiten. In der Jugend warenunsere Gewohnheiten viel gesünder. Wir tranken keinenAlkohol, es gab kaum Drogen wie heute und nur wenige Leuterauchten. Und so verbrachten wir ganze Samstagnächte,tanzend, Gitarre spielend und erzählten uns Witze mit zweiFlaschen Erfrischungsgetränken, ein bisschen Essen, undalberten mit dem einen oder anderen Mädchen herum. Ich bin nicht gegen die Fortschritte der Technologie, ganz im

Gegenteil, ich bin einer von denen, die es genießen und davonprofitieren, dass es heutzutage so viele Möglichkeiten undMittel in unserer Reichweite gibt um Dinge zu erforschen, zuerschaffen, zu erreichen, etc., nur kehren wir immer zumgleichen zurück, wir vernachlässigen uns selbst nicht. Wirsollten wissen, wie man aus allem das Beste herausholt, sovielwie uns unsere heutige Gesellschaft anbietet ohne etwas zuverschwenden oder es zu übertreiben. Wir sollten uns Zeitlassen, frei zu sein, spazieren zu gehen, Sport zu machen,unsere Hobbies zu entwickeln, mit Familie und Freunden zuteilen. Wir sollten sorgsam mit unserem Körper, unserem Geistund unserem Verstand umgehen. Ich pflege zu sagen, dassman immer vorbereitet sein soll. Auf Situationen, in denen dieMöglichkeiten kommen, die richtigen Momente, die gutenZeiten. Und wir sollten auch darauf vorbereitet sein, dass sichdas Blatt wendet und wir uns in Bedrängnis befinden, die sichkeiner wünscht, aber sie kommen und man muss wissen, wieman sie löst. In meinem Training oder in Seminaren, die ich weltweit leite,

pflege ich darauf hinzuweisen, dass, wenn wir uns dazuentscheiden, etwas zu lernen, dann sollten wir das mitEntschlossenheit, mit Herausforderung, Beständigkeit undKonzentration tun. Wissend, worauf wir uns einlassen. Dass esweder einfach noch bequem sein wird. Dass es mit Schmerz,Hingabe, Leiden aber auch Freude verbunden sein wird. Dasist eine Art der Entscheidungsfindung, der Vorbereitung, um zuwissen, wie man all die Hindernisse überwindet, die wir aufunserem Weg vorfinden. Es ist besser, zunächst in der Schuleoder in unserer Trainingsumgebung zu leiden, als draußen imechten Leben. Es ist besser, wenn wir niemals unser Wissennutzen müssen, weder um Schmerzen oder Schäden zuverursachen, noch um selbst darunter zu leiden. Aber wenn siekommen, dann sollten wir wissen, wie man sie mit dengeringsten Anstrengungen und den geringstenKollateralschäden überwindet.Eine gut ausgebildete Person sollte mehr Fähigkeiten

besitzen, um zu wissen, wie man Probleme einordnet, sieangeht und löst. Und wenn man Kraft anwenden muss, dannwird man dies machen und dabei seinen oder seine Gegnerschützen. Eine Person ohne Kenntnisse oder Beherrschungwird mehr Schaden anrichten und einstecken, da sie längerzum Lösen braucht.

Es gelang mir im Laufe meines Lebens, zu lernenbescheiden, geduldig, tolerant, respektvoll und dankbar zusein. Zu verstehen, dass das Leben nichts gegen mich hat.Dass die Dinge einfach auf natürl iche Art und Weisegeschehen, da wir ständig, 24 Stunden am Tag, 365 Tage imJahr, verschiedenen Risikofaktoren ausgesetzt sind. Das stehtnicht in Verbindung mit GOTT, man muss nur analysieren: Wieviele Risiken existieren jedes Mal, wenn wir das Haus verlassenund auf die Straße gehen? Wenn wir auf dem Weg sind in dieSchule, Universität, zur Arbeit oder beim Spaziergang. Es istnoch nicht einmal notwendig, auf die Straße zu gehen, inunserem eigenen Zuhause können unendlich viele Dingegeschehen, die uns übel mitspielen. Schmerz, habe ich gelernt, lässt sich auch mit Schmerz

überwinden. Wenn man einen bestimmten Schmerz kennt, wirder einem weniger Schaden zufügen, wenn er in seinem Wesenverzeichnet ist. Im Gegenteil dazu überrascht einen einkomplett neuer Schmerz und beeinflusst einen stärker. Lernen, erforschen, trainieren, erschaffen, leiden und

glücklich sein, das sind alles Teile unserer eigenen Wurzeln.Menschen, die ans Kämpfen gewöhnt sind, werden wenigerleiden, sie werden mehr Möglichkeiten haben, verschiedenewidrige Situationen auf ihrem Weg zu lösen und sie werden esmit mehr Freud als Leid tun. Diejenigen, die keine Lösungfinden werden und versuchen werden, die Aufmerksamkeitanderer auf sich zu ziehen und um Hilfe bitten, werden sichimmer beschweren und selbst bemitleiden. Das werdennatürl ich diejenigen sein, die diesen langen Weg derNachforschung, des Lernens und der Anstrengung nichtgegangen sind, da sie alles hatten, ohne es sich selbsterarbeiten zu müssen. Diejenigen, die von ihren eigenenLaunen und Dummheit eingeholt wurden. Dieser Typ Mensch ist wahrscheinlich unreif, unsicher,

missgünstig, egoistisch, launisch, eifersüchtig und eitel. Aufder anderen Seite kann sich jemand, dem ein schweres Daseinbekannt ist, über den Erfolg anderer freuen. Weil er weiß, dasswenn diese etwas erreicht haben, dann ist es deshalb, weil siees verdient haben. Ausgenommen derer, die den Erfolggeschenkt bekommen oder gekauft haben. Die Menschen diedafür bezahlen müssen, eine Lücke zwischen erfolgreichenPersonen zu finden, werden den Erfolg einer Eintagsfliegehaben. Auf kurze Sicht wird das Scheitern erneut vor ihrenAugen auftauchen. Dies ist der Fall der Politiker, die in große Kampagnen

investieren, um sich zu platzieren. Sie haben eine kurze Zeitder Ausbeutung dieses falschen Erfolgs und werden in Kürzevon jemand anderem entlarvt, der das gleiche Spiel spielt, umim gleichen Rad zu fallen. Sie kommen und gehen. Nurdiejenigen, die es mit guten Taten geschafft haben, Wurzeln zuschlagen werden, eine ausgedehntere Periode des Ruhmserleben. Eltern, die sich wirklich bewusst sind, was und wie genau

eine angebrachte Erziehung für ihre Kinder sein soll, werdengute und bessere Ergebnisse bei ihnen erzielen. Trainer undMeister, die geduldig und beharrlich sind bei der Ausbildungihrer Schüler werden erfolgreiche Ergebnisse erzielen und dieFrüchte ihrer Anstrengung ernten.

„FANGE JEDEN AUGENBLICK UND LEBE IHN INTENSIV,DAMIT DAS LEBEN NICHT ENTRINNT WIE WASSERZWISCHEN DEN FINGERN“

Die Kolumne von Raúl Gutiérrez

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Die Spiritualität der ShaolinWeng Chun Kung FuRaum und Freude

In Shaol in, derGeburtsstätte des WengChun & Shaol in Qigong,wurden einst zwei Wege dergeistigen Entwicklung zu einereinzigartigen Methodeverschmolzen, die so nur inChina zu f inden ist: Chan(Zen) und der Buddhismus desReinen Landes.

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Weng Chun

„In Shaolin, derGeburtsstättedes Weng Chun

& ShaolinQigong, wurdeneinst zwei Wegeder geistigenEntwicklung zu

einereinzigartigenMethode

verschmolzen,die so nur in

China zu findenist: Chan (Zen)

und derBuddhismus desReinen Landes.“

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Weng Chun

han (japanisch: Zen; kantonesisch:Sim) wird im Sanskrit als Dhyanabezeichnet, was man mit “Meditation”übersetzen kann. Chan bedeutet, imgegenwärtigen Augenblick präsent zusein, frei von Ablenkungen durch

Erwartungen oder Ängste. Es bezeichnet dieRückführung in den natürlichen Zustand des Seins.Für uns Kung Fu & Qigong Praktizierende bedeutetdies, dass unser Training, unser Kämpfen sowieauch unser Alltagsleben gleichermaßen das Umfelddarstellen, um uns darin zu üben. Wir strebendanach, ganz im gegenwärtigen Augenblickgesammelt zu sein, und unbelastet, freud- undfriedvoll, unerschütterlich und mit offenem Herzenunserem Weg (dao) zu folgen. Seit jeher wurdeChan auf diese Weise weitergegeben: Mit einerBlume als Symbol für Lebenskraft, für unserenWunsch nach Entwicklung und unsere Achtsamkeitim Augenblick, sowie durch Erfahrung, vom Meisterzum Schüler, anstatt durch das bloße Studium vonTexten oder durch große Reden. Das unmittelbareErfahren der Wirklichkeit des Geistes bildet denKern der Chan-Lehren von Shaolin. „DasGelöstsein von jeder Bindung an äußerlichePhänomene ist Chan, und das Erlangen voninnerem Frieden ist Samadhi“ (Hui Neng, derSechste Patriarch).Unter Shaolin- (Weng Chun-)Praktikern fällt öfters der Begriff „Amitofo“ alsGrußformel oder als Bezeichnung für eineMeditationspraxis. Es handelt sich dabei um diePraxis des Nianfo, das Rezitieren des NamensBuddhas mit dem Ziel der Wiedergeburt im ReinenLand des Amithaba Buddha. Auf Anhieb mag dies

C

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zunächst als Widerspruch zur Lehre desChan. Lassen Sie uns daher einen näherenBlick auf dieses Konzept des Reinen Landesim Shaolin werfen. Die Methoden dieserspirituellen Praxis werden in den „AmithabaSutras“ erläutert. Für das Rezitieren desNamens Buddhas lassen sich dabei dreiEbenen unterscheiden. Beim Anfänger ist derGeist zunächst unruhig. Durch anhaltendesÜben erarbeitet man sich die Fähigkeit, denGeist fokussiert zu halten, wobei man sichgänzlich auf das Rezitieren des NamensBuddhas konzentriert. Hierbei sind wiederumzwei verschiedene Ebenen zu unterscheiden,und sobald es gelingt, jede Regung desDenkens auf den Namen Buddhas gerichtetzu halten, hat man die erste Stufe erreicht. Mitzunehmender Erfahrung in dieser Praxiserlangt man schließlich die unmittelbareErkenntnis der letztendlichen Wahrheit underfährt in sich das Wesen der Leere, dieeigene innere Buddha-Natur. In einer derAmithaba-Sutras heißt es, dass der Geist inWahrheit Buddha ist, und Buddha ist Geist,und folglich ist ein reiner Geist das ReineLand. Wenn wir das Amitofo rezitieren, stelltdies die Kurzform dar für Namo AmithabaBuddha, wobei das „Namo“ für „Zufluchtfinden“ oder „Rückkehr“ steht, das„Amithaba“ für „unendliches, grenzenlosesLicht“, und „Buddha“ für „klare Achtsamkeit“sowie für alle Kräfte und alle Weisheit, dieunseren Geist im Kern ausmacht. Der

Weng Chun

„Durchanhaltendes

Üben erarbeitetman sich dieFähigkeit, denGeist fokussiert

zu halten,wobei man sichgänzlich auf dasRezitieren des

NamensBuddhas

konzentriert.“

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Weng Chun

Shaolin- (Weng Chun-) Praktiker führt das Rezitieren des Amitofu nicht nur mit derinneren und äußeren Stimme und in geistiger Form durch, sondern er rezitiert dasAmitofu quasi mit seiner Kampfkunst und Körperarbeit. Wir trachten danach, dasReine Land mit unserem Geist, mit unserem Körper, unserem Sprechen, innerhalbunserer Familie und unseres alltäglichen Lebens zu realisieren. Auf diese Weiseentspricht das Konzept des Reinen Landes dem des Chan.Das geheime Zeichen fürdiese tiefgehende spirituelle Arbeit ist unser Gruß der Sonne und des Mondes injeder Shaolin- (Weng Chun-) Form. Er symbolisiert das grenzenlose Licht der Sonneund die klare Achtsamkeit des Mondes. Heutzutage wird dieser Gruß von denmeisten Kung Fu- Praktikern als Zeichen für die „Überwindung der Ming“missverstanden, jedoch handelt es sich hierbei um eine spätere, politisierende

“Wir trachten danach, das Reine Landmit unserem Geist, mit unserem

Körper, unserem Sprechen, innerhalbunserer Familie und unseres

alltäglichen Lebens zu realisieren.“

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Interpretation durch die Triaden. Ich möchte Sie also dazu einladen,sich auf unsere Shaolin-Wurzeln zurückzubesinnen, sich von derursprünglichen Bedeutung inspirieren zu lassen, durch die wir unsmit der Energie und dem Wesen der Sonne (Amithaba – ReinesLand) und des Mondes (Chan) verbinden können. Versuchen Sie es doch einmal mit einer Shaolin Weng Chun-/

Chan- Meditation: Sitzen oder stehen Sie entspannt, lassen Sieallen Streß und jede Anspannung der Muskeln und des Körpersvon sich abfallen, und stellen Sie sich vor, dass Sie an einemschönen Strand am Rande des Ozeans stehen oder sitzen.Beobachten Sie das Kommen und Gehen der Wellen, und ebensodas Kommen und Gehen Ihrer Gedanken, ohne an ihnenfestzuhalten oder zu versuchen, sie zu vertreiben. Atmen Sienatürlich, und seien Sie sich Ihres Atems bewusst. Nun richten Sie

“Os invito a volver nuestrasraíces Shaolin y dejarosinspirar por el significado

original que nos conecta con laenergía y el espíritu del sol(Amithaba - Tierra Pura)

y la Luna (Chan)”

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Weng Chun

Ihr inneres Auge auf die warme Sonne im blauen Himmel, und stellenSie sich in der Sonne das Amithaba Buddha vor (sofern Sie Buddhavertrauen; andernfalls fühlen Sie einfach die Energie der Sonne).Rezitieren Sie beim Ausatmen A-Mi-To-Fo, langsam und mit sanfterStimme. Beim Einatmen denken Sie A-Mi-To-Fo. Alle anderenGedanken lassen Sie ziehen, es gibt nur diesen einen Gedanken:Sprechen Sie A-Mi-To-Fo beim Ausatmen, denken Sie A-Mi-To-Fobeim Einatmen. Wiederholen Sie dies 108 Mal, während Sie an derVorstellung der Sonne und des Amithaba Buddha festhalten. Danachspüren Sie und genießen die Stille des Geistes, die unerschütterlicheRuhe. Fühlen Sie die Grenzenlosigkeit Ihres Raumes, die Freude undLiebe Ihres Geistes, Ihre Wahre Natur. Zuletzt erspüren Sie, wie derRhythmus ihres Atem den Bauch hebt und senkt, und wünschen Sie,dass alle fühlenden Wesen an dieser Freude teilhaben – und bringenSie die Sonne mit zurück in Ihren Alltag.Amitofo! Euer Sifu Andreas Hoffmann www.wengchun.de

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Der französische Kampfstock

Kampfsport oder Kampfkunst - die französischen Disziplinen des Kampfstockshaben über die Jahrhunderte hinweg an Adel gewonnen, ohne dabei ihr historischesErbe zu verlieren. Bertrand Dubreuil (Staatstitel und elf Mal französischer Champion im Stockkampf,

offizieller Trainer für das französische Team, Präsident des Nationalen Komitees desKampfstocks und Mitglied der französischen Föderation des französischen SavateBoxen und anderen Disziplinen) erklärt in der neuen DVD von Kampfkunst, dassdie Anfänge des Kampfstocks und des Stabes mit dem Fechten derfranzösischen Militärschulen am Anfang des 19. Jahrhunderts inVerbindung stehen. Später, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts,wurden die technischen Fundamente für eine zivile Anwendung unterdem Einfluss der Gründungsmeister wie Louis Boucher (1807-1866)– Fechtmeister - und Joseph Charlemont (1839-1914) -französischer Meister im Boxen und im Stockkampf -festgelegt. So haben die Ausübungen des Kampfstocks und des

französischen Boxens in den gleichen Waffensälenihren Anfang gefunden.

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Die Künste des Westens

„Kampfsport oder Kampfkunst - die französischenDisziplinen des Kampfstocks haben über dieJahrhunderte hinweg an Adel gewonnen,

ohne dabei ihr historisches Erbe zu verlieren.“

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Der Kampfstock und der französische StockDiese ersten technischen Bezeichnungen

unterstreichen, wie sehr man aus diesen Holzwaffenhöchst wirksame Waffen gestalten wollte. Aus diesemGrund hat die geschichtliche Technik des "bewaffnetenSchlags" seinen Sinn gefunden. Die Regel des"bewaffneten Schlags" verlangt während derAusführung der Angriffschläge eine vorherige Phase, inwelcher die Hand, die die Waffe hält, hinter denSchultern vorbei gehen muss, bevor sie zum Zielgerichtet wird. Um das besser zu verstehen, ist esnotwendig, die geschichtliche Rechtfertigung dafür zukennen. Der Stock und der Stab waren in derGeschichte Werkzeuge, Symbole und Gegenstände dervorherrschenden Etikette und nur rudimentäre Waffen,bevor sie in den militärischen Schulen angewendet

wurden. Weniger kostspielig und nicht so gefährlichermöglichten diese Waffen das Erlernen des Fechtens.Am Anfang der Geschichte orientierten sich dieseHolzwaffen an der "französischen Kunst des Krieges",so dass die Techniken des Schwertes und des Säbelsübernommen wurden, einhergehend mit derEntwicklung der Verteidigungsschläge. Nachdem langeZeit der Stock und der Stab die Form und dieSchnitzereien des Degens imitiert hatten, gaben sieschließlich diese Nachahmung auf. Die Holzwaffenentwickelten sich allmählich zu einereigenen Disziplin, derenWirksamkeit in ihrernatürlichen Beschaffenheitals überzeugende undnicht schneidendeWaffen lag.

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Die Künste des Westens

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„Bertrand Dubreuil hat eine sehr hoheIdee von der Kampfkunst und er mag es,daran zu erinnern, dass die Ausführungeiner Kampfkunst mit einem hohen Sinnan Respekt ausgeführt werden muss, der weiter als bis zu den Mauern der

Sporthalle reicht.“

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Diese Veränderung wurde durch die Notwendigkeitausgezeichnet, den Schlägen mehr Kraft zuzuführen.Zu diesem Zeitpunkt konnte man die erstenBewegungen der verstärkten Angriffe beobachten. Aufdie gleiche Weise wie man einen Bogen vor demSchuss spannen muss, wie der Kugelstoßer oder derTennisspieler „Schwung holt“, besteht auch hier dasPrinzip darin, den Arm so weit wie möglich hinter denOberkörper zu bringen, um der Waffe Sprungkraft,Spannung und somit Schlagkraft zu verleihen. DieWaffe war geboren! Es entstand eine echte Identität indieser Disziplin: neue Bewegungen, dieausschweifender, furchteinflößender und auchästhetischer waren. Aufgrund dieser Eigenschafterhielten die motorischen Charakteristiken desKampfstocks ihren ganzen Sinn, weil sie einige antiketechnische Wahlen verfolgen, nicht nur wegen ihresgeschichtl ichen Wertes, sondern wegen ihrererstaunlichen Wirksamkeit, die heutzutage in der Weltkein äquivalentes Gegenstück in dieser Art vonKampfsport gefunden hat (Schnell igkeit derAusführung, die bis zu vier Stockschlägen proSekunde erreicht und die totale Entwicklung des Armsfür jeden Schlag). Diese bewaffneten Schläge sindheutzutage nur eine Demonstration der Potenz, ohnedie Macht des Aufschlages. Die aktuelle Methodedieser Disziplinen sieht vor, dass der Aufschlagkontrolliert und ohne Gewalt ist, ein leichter Kontaktzwischen der Waffe und dem Ziel reicht aus. DerSchlagstock und der Stab wurden in den Waffensälenunterrichtet, in der Schule und beim Heer bis zumAusbruch des Ersten Weltkrieges, aber die Ausübungverschwand langsam angesichts der wachsendenBedeutung der neuen sportlichen Übungen.Erst in den siebziger Jahren gab es eine

Wiedergeburt dieses Sports – es war das Werk vonMaurice Sarry, aber auch von Bernard Plasait, MichelGomez und Philippe Conjat. Eine neue Kodifizierung

Die Künste des Westens

„Die Waffe war geboren! Es entstand eine echte Identität

in dieser Disziplin: neueBewegungen, die ausschweifender,

furchteinflößender und auchästhetischer waren.“

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bereitete die Grundlage für den Wettkampf mit demSchlagstock vor, während der Stab eine Demo-Disziplinblieb. Diese Wiedergeburt wurde durch die Regel des“Schlitz” (französisch: “fente”) markiert, eineobligatorische Senkung während der Ausführung derSchläge gegen das Bein, um schräge Schlagbahnen zuvermeiden - aus Sicherheitsgründen und um dieHandlung klar vor Augen zu haben. Heute befindet sich diese kriegerische Disziplin mit

Ausschweifungen der "französischen Kriegskunst"zwischen dem Fechten und dem Capoeira.

Der französische Wettkampf und der Pokal vonFrankreich wurden im Jahr 1980 gegründet, der ersteWeltwettkampf im Schlagstock fand auf der Insel derVereinigung im Jahr 2004 und der erste europäischeWettkampf in Straßburg im Jahr 2000 statt. AußerhalbFrankreichs wird die Disziplin des Schlagstocks und desStabes in folgenden Ländern praktiziert: Deutschland,Italien, Slowenien, Südkorea, Kanada, Mauritius undMadagaskar. Der Schlagstock aus Kastanienholz ist 95cm lang, 110 g schwer und wird mit einer Handergriffen. Der Stab ist 140 cm lang, 400 g schwer, wird

Die Künste des Westens

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mit beiden Händen ergriffen underwidert die Bewegungen desgegnerischen Stabs. Nur die"Hofschläge", welche mit der Seiteder Waffe ausgeführt werden, sinderlaubt. Wettkämpfe mit dem Stabexistieren nicht, auch wenn mandarüber spricht, diesen alsWettkampfstil einzuführen.Bei einem Schlagstockwettkampf

stellen sich die Schützen auf einerunde Oberfläche, die einenDurchmesser von 9 m misst, derunendliche taktische undchoreografische Möglichkeitenbietet. Die Schläge werden

La Canne

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Die Künste des Westens

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tatsächlich ausgeführt (allerdingsohne Gewalt), und die Wettkämpfersind mit einem Kettenhemd undeinem Helm geschützt. FolgendeKörperzonen sind dabei erlaubt zutreffen: der Kopf (abgesehen vomHinterkopf), die Seite (jedoch nur aufSchulterhöhe) und die Schienbeine(ein tiefer Schwung muss jedochdiese tiefen Schläge begleiten). DieAngriffe werden von einemSchiedsrichter kontroll iert, dieSchläge dagegen von dreiSchiedsrichtern anhand vonhochgehobenen Fahnen gewertet.Die Wettkämpfe bestehen aus drei bisfünf Runden, von denen jede 2Minuten dauert. Natürlich dürfen dieAnsprüche des Wettkampfes nichtden Ansporn der Schüler bremsen,wenn sie ihre ersten Bewegungenerlernen. Heute bieten derSchlagstock und der Stab, dank demBemühen von Bertrand Dubreuil, einbreites Spektrum an technischen undtaktischen Möglichkeiten. Wenn wirdie jüngsten Entwicklungen dertechnischen und taktischenKonfigurationen dieser Disziplinenbetrachten, können wir erkennen,dass diese enorme sportliche undkriegerische Qualitäten besitzen,unter anderem ist die choreografischeSchnelligkeit erstaunlich, mit denenAusfälle und Bewegungen ausgeführtwerden. Der Ansatz lag darin, die

technischen und geschichtlichenNebenhandlungen zu behalten, wieder Bewaffnete, der die Schlägeverkündet. Durch die Anwendungdieser Verpflichtungen entsteht einkompliziertes Spiel von Regeln,welches den Handlungen Kontinuitätund Intelligenz gibt. Wir sehen, dass"das Ausschweifen" oder “das

Vortäuschen” nicht zum direktenSchlag gehören, beide sich aber ineinen komplizierten Prozess derInstabilität des Gegners einfügen.Bertrand Dubreuil hat die Kunst derBeobachtung eingeführt und "Stufender Absicht" mit abgestuftenHandlungszeiten integriert. Auf dieseWeise kann ein einziger Stockschlagbis zu fünf Mal sein Ziel wechseln,indem sich seine Ausführungsartwechselt (Schnelligkeit, Ebene, undAchse) und das ohne dieAnfangsbewegungen zuunterbrechen. Das beste Beispiel, umdieses subtile Spiel zu zeigen, ist,wenn es jemand schafft, seinenGegner nach einer exzellentenBeobachtung in Zeitlupe zu berühren,ein bisschen so wie der Torero esschafft, seine Schritte und Ausflüchtezu verlangsamen. Bertrand Dubreuil hat eine sehr

hohe Idee von der Kampfkunst und ermag es, daran zu erinnern, dass dieAusführung einer Kampfkunst miteinem hohen Sinn an Respektausgeführt werden muss, der weiterals bis zu den Mauern der Sporthallereicht. Für ihn reicht der Respektnicht aus, besonders bei denWettkämpfen. Er verlangt, dass mannahezu Bewunderung für seinenGegner empfindet und Höflichkeitsich mit Eifer zeigt, besondersgegenüber dem Verlierer, der keinAnzeichen von schlechter Launezeigen darf. Er wird nicht müde, denWettkämpfern zu wiederholen, dasssie Gentleman sind und deswegenden anderen ein Beispiel sein sollen.Er erklärt auch, dass der Kampf einedramatische und befreiendeAngelegenheit ist, und er einemhelfen soll, innere Konflikte zu lösen,sich selbst wertzuschätzen und nicht

La Canne

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ein Ort des Unverständnisses, derUnstimmigkeit und der Gewalt sein sollte. Für Bertrand Dubreuil ist die Verteidigung ein

wichtiger Bereich, da es eine seinerSpezialitäten ist. Er ist der Meinung, dass einKampf nicht akzeptiert wird, wenn er aufbeiden Seiten ein hohes Ergebnis trägt (auchwenn das die Regeln zulassen). Er verteidigtdas Prinzip der wirksamen Verteidigung einerjeden Kampfkunst gegen jegliche Art vonmöglichen Angriffen, auch wenn diese vonanderen Kampfkünsten stammen. Er sagt,wenn der Angriff eine Kunst ist, ist die

Verteidigung eine Wissenschaft, dieWissenschaft der Vorverlegung und derWirtschaft. Die Verteidigung muss so wenigEnergie wie möglich kosten, um diese für denAngriff zu bewahren, was eine sehr guteEinschätzung des Gegners verlangt. Um nochweiter in dieser Einschätzung zu gehen, hatBertrand Dubreuil eine “aktive Verteidigung”entwickelt, die darin besteht, ein speziellesverteidigendes Benehmen anzunehmen, dassbeim Gegner ein angriffslustiges Verhaltenprovoziert und es erlaubt, die Auswahl derTechniken und die Antwortzeiten

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vorherzusehen. Der Wettkampf mitdem Stock erlaubt einem dietaktischen Möglichkeiten zubestätigen und auszuprobieren,und es ist kein Zufall, dassBertrand Dubreuil einigeüberzeugende Ergebnisse erhaltenhat. Aktuell sind in seinem Kurs viergroßartige Champions: AntoineDubreuil (zweimaliger Champion imfranzösischen Jugendwettkampf),Cécile Serris (Champion imfranzösischen Seniorwettkampf),Jonathan Dubreuil (sechs Titel imfranzösischen Seniorwettkampf),Francis Bareil les (Titel imfranzösischen Seniorwettkampfund fünf Titel im französischenVeteranenwettkampf).Jedes Jahr wird ein großes

internationales Seminar vonBertrand Dubreuil in der letztenJuliwoche in Saint Pierre d’Oléron(Frankreich) organisiert, das einemgroßen Publikum geöffnet ist.Francis Bareilles, Luc Cheynier,

Roland Hoffbeck (nationalertechnischer Direktor dieserDisziplinen) und Guillaume Bérardteilen bei dieser Gelegenheit mitden Teilnehmern ihre wertvolleErfahrungen. Auf der neuen Lehr-DVD von Bertand Dubreuil, treffenwir auch auf Francis Bareil les,dessen Talent uns einigeunglaubliche und kreativeVerkettungen zeigt. Außerhalb der nationalen

Seminare organisierte dasnationale Komitee auch einigeSicherheitsseminare für dieAnsprüche und Anfragen aus derganzen Welt. Bertrand Dubreuil ist nicht der

einzige, der die Kunst desSchlagstocks und des Stabesunterrichtet, es gibt sehr vieletalentierte Lehrer in allen Teilen vonFrankreich und im Ausland.Der Schlagstock entwickelt sich

überall auf der Welt und ist auchgeeignet für Personen, die im

Rollstuhl sitzen. Nach bereitsabsolvierten Probeläufen sind soauch einige Wettkämpfe zwischenPersonen und Handikap-Trägern inPlanung, was eine Prämiere aufdem Gebiet des Kampfsports seindürfte. Probiert diese Disziplin

aus! Ihr werdet nichtohne sie lebenkönnen …

DVD & video download

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Die Künste des Westens

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Vielleicht liegt es daran, dassheutzutage die Leidenschaft fürdas Grappling wieder aufge-flammt ist, vielleicht liegt es ander Arbeit von den Meistern undSpezialisten, so wie der vonVincent Lyn, der immer auf dieaußerordentliche Wirksamkeitdieses Systems für dieSelbstverteidigung vertraut hat;eines ist sicher, in den letzenJahren hat der Chin Na einennicht mehr wegdenkbaren Statuserhalten, in denen er nicht mehrder berühmte Unbekannte ist. DerKampfkünstler, Meister undbekannte Filmschauspieler, SifuVincent Lyn erzählt uns von seinenErfahrungen und bringt uns seinWissen über das Chin Na näher.Eine Arbeit, von der ich über-zeugt bin, dass sie sowohl denKennern, als auch den Laien aufdiesem Gebiet faszinieren wirdund es allen hilfreich ist, zuwissen, dass eine einfacheZerrung am Handgelenkmächtig genug ist, eineungewollte Konfrontationzu vermeiden, speziell, umden Gegner zu neutralisie-ren und in Schach zu hal-ten bis die Polizeikommt. Ein Artikel undeine DVD, die euch gefa-llen wird.

Jeffrey Helaney & Vincent Lynwww.budointernational.com

Text: Fotos:

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Die Kunst Chinas

„Die Kontrolle und dieManipulation des Gegners zu

verstehen, ist eine ganzbesondere Art deskriegerischen Wissens.

Damit diesfunktioniert, muss derKämpfer über ein

Grundwissen, sowohl inwestlicher, als auch in

östlicher Anatomie,Physiologie, undPhysik verfügen.“

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Reportaje

“Oft wird das Chin Naals eigener Stil

angesehen, was aberfalsch ist, denn es ist

eine Serie vonTechniken, die in vielen

verschiedenenchinesischen

Kampfkünsteneingegliedert ist.”

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Eine Einführung in die Künste derKontrolle und der Manipulation desKörpersDie Kontrolle und die Manipulation des Gegners zu

verstehen, ist eine ganz besondere Art des kriegerischenWissens. Damit dies funktioniert, muss der Kämpfer überein Grundwissen, sowohl in westlicher, als auch in östlicherAnatomie, Physiologie, und Physik verfügen. Zudemverlangen die meisten der kontrollierenden Stile, einebestimmte Menge von Feinmotorik, meistens sogar mehrfeinmotorische, als auf Boxen basierende Fähigkeiten.Wenn man diese Tatsachen verinnerlicht hat, kann derKämpfer sich diese Fähigkeiten für seinen Kampfstil zuEigen machen. Die Kontrolle und die Manipulation basierenauf einer Anzahl von zusammenhängenden Prinzipien.Das häufigste dieser Prinzipien ist die Neuausrichtung

der Energie. Die einfache Regel aus der Schule gilt auchhier:„Ein Körper in Bewegung bleibt solange in Bewegung,

bis auf ihn eine andere Kraft einwirkt.“ Wir wissen auch,dass es die gleiche Kraft braucht, die auf einen Körper inBewegung einwirkt, um seine Masse zu stoppen. Von demStandpunkt der Energiebewahrung ist es sehr vieleinfacher diese Masse abzuleiten, als zu stoppen.Deswegen benützen viele Techniken in denkontrollierenden Künsten, eine stoßende oder ziehendeBewegung und keinen harten Block. Wenn man diesesPrinzip richtig anwendet, kann man die Energie desGegners umleiten und gegen ihn verwenden. Techniken,die abwehren oder stoßen, werden normalerweise fürdiese Umleitungen benützt, während Greiftechniken demKämpfer erlauben mehr Energie zu der bereitsvorhandenen hinzufügen. Diese Bewegungen bringen unszu dem nächsten Kontrollprinzip, der Abschweifung des

Die Kunst Chinas

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Die Kunst Chinas

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„Die packenden Chin Na Techniken, kontrollieren undschließen die Gelenke des Gegners oder seine Muskeln und

Sehnen, so dass er sich nicht mehr bewegen kann undsomit kampfunfähig wird.“

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Gleichgewichts. Normalerweise ist das Ziel der Energie-Umleitung den Gegner ausseinem Gleichgewicht zu bringen. Das macht die Gegenattacke sehr viel schwierigerund erlaubt dem Kämpfer den Angreifer so zu manipulieren, wie es nur schwer möglichgewesen wäre, wäre dieser im Gleichgewicht gewesen. Oft wird die Verschiebung desGleichgewichts dafür benützt, den Gegner zu Boden zu bringen oder ihn direkt an denPunkt zu bringen, wo er einfach zu neutralisieren ist. Neutralisierende Techniken können

sehr verschiedene Formen haben. Oft werden in den kontrollierenden Künsten solchebenützt, die mit Schmerz verursachenden Manipulationen in Verbindung stehen.Solche Schmerz verursachenden Techniken finden sich in Gelenkschlüssel oder indirekten Presstechniken gegen spezielle Akupunktur Punkte. Diese Schmerzverursachenden Techniken werden dazu benützt, um beim Gegner geistige Ablenkung

und Unterwerfung zu verursachen. Sie können dazu verwendet werden,um die Aggression einzuschränken und den Gegner von einerKonterattacke abzuhalten. Ein Beispiel kann eineHandgelenkmanipulation sein, wobei der Arm so weit nach hinten überseinem normalen Bewegungsbereich hinweg gedrückt wird, dass derAngreifer extremen Schmerz verspürt. Die Wahl ist dann für ihn,entweder aufgeben oder einen gebrochenen Arm haben. Akupunkturund Nerven-Punkt Manipulierungen sind eine etwas größereHerausforderung. Wenn sie für Schmerzerzeugung gebrauchtwerden, richtet der Kämpfer normalerweise seinen Fingerdruck

Die Kunst Chinas

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gegen einen Punkt, der eine Unterbrechung derQui Energie hervorruft oder das Nervengeflechtüberstimuliert. Ein oft benützter Punkt auf derHand ist der LI4, der dazu gebraucht wird, umeinen aggressives Ergreifen zu neutralisieren.Ein Nervenpunkt der oft am Kopf benützt wird,

ist der Hypoglossalnerv, der in der Nähe desKiefernknochen sitzt. Um diesenHypoglossalnerven zu treffen, muss der Kopfstabilisiert werden und der Fingerdruck zum Kopfhin verursacht werden. Der Nachteil bei diesenAkupunktur und Nervenpunkt-Manipulationen ist,das jeder Mensch eine individuelleSchmerzresistenz hat und deswegen nicht alleTechniken gleich bei allen wirken.Der Kämpfer, muss also ein ausgeprägtes

Wissen des menschlichen Körpers haben,sowohl aus der westlichen, als auch von deröstlichen Perspektive aus. Auch wenn es eineAnzahl von verschiedenen Kontrollkünsten gibt,ähneln sie sich alle etwas. Diese Ähnlichkeitenliegen an den physiologischen und körperlichenMechanismen. Wir werden dieKörpermechanismen in folgenden Artikeln, mehrim Detail besprechen, aber im Moment genügtuns das Grundkonzept, das in diesem Satzzusammengefasst werden kann:Körpermechanik ist die Studie darüber, wie sichder Körper natürlich bewegt. Wenn wir dasnormale Funktionieren des Körpers verändern,

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fangen wir mit dem Kontrollprozessan. Es ist egal, wo die Kunst ihrenUrsprung hat, diese Konzepte habenuniverselle Elemente. Wenn man allesauf eine gewisse Logik hin analisiert,versteht man, warum so vieleKontrollkünste die gleichen Technikenentwickelt haben, obwohl sie ausvöll ig verschiedenen Kulturenstammen. In China ist die Kunst desChi Na die Kunst des Anpackens und

des Kontrollierens. Man kann siebei vielen Kung Fu Stilen

vorfinden und

es wird hauptsächlich im AikidoHapkido und Jiu Jitsu benützt. Oftwird das Chin Na als eigener Stilangesehen, was falsch ist, es ist eineSerie von Techniken, die in vielenverschiedenen chinesischenKampfkünsten eingegliedert ist. Eshat eine sehr starke Basis in meinemFamilien Stil, dem Ling Gar. Es mussdem Schüler des Chin Na klar sein,dass er ohne die Beherrschungmehrer Handschläge oder Tritte dasChin Na nicht wirksam ausführenkann. Auch eine guteAllgemeinbildung über die

menschliche Anatomie,Physiologie und Kinesiologie

wird verlangt, um die

Feinheiten dieser fortgeschrittenenForm der Kontrolle des Gegnerserlernen zu können.

Was genau ist Chin Na?“Chin” bedeutet in chinesisch „zu

ergreifen“ oder „zu packen“. „na“bedeutet „halten“ und „Kontrolle“.Deswegen kann das Chin Na als „greifen und kontrollieren“ übersetztwerden. Um wirksameKampffähigkeiten zu haben, teilt derGrossteil al ler chinesischenKampfstile ihren Stil in vier Kategoriender Techniken ein. Die erste Kategorieist für das schlagen, stoßen, drücken,etc. Die zweite wird für die Bein-Kicks, fegen, treten verwendet. Beidiesen Techniken ist die Kontaktzeitzwischen dir und deinem Gegner sehrkurz und die Kraft, um anzugreifen istnormalerweise schädlich undexplosiv. Die dritte wird “ShuaiJiao”(wrestling) genannt und enthältalle Fähigkeiten, um die Wurzeln unddas Gleichgewicht des Gegners zuzerstören, und ihn somit auf denBoden zu bringen. Die letzteKategorie ist das Chin Na, dieergreifende Technik, diese hatsich auf die Spezialisierungin der Kontrolle oder demSchließen der Gelenke,Muskeln oder Sehnendes Gegners

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konzentriert. Wie auch immer, ihr solltet eine wichtigeSache verstehen. In einer Kampfsituation, werden die obengenannten Kategorien oft zusammen verwendet, undkönnen nicht wirklich getrennt werden.Zum Beispiel, während eine Hand von dir damit

beschäftigt ist, den Gegner zu ergreifen und zukontrollieren, führt die andere Hand einen Schlag gegeneine vitale Höhle aus. Eine andere Sache ist, dass du zumBeispiel die Gelenke von deinem Gegner ergreifst,während du ihn zur gleichen Zeit auf den Boden bringst.Deswegen, ist es manchmal echt schwer zwischen diesenvier Bereichen, in einer echten Kampfsituation zuunterscheiden. Viele chineschische Künstlerglauben, dass nachdem es viele andere„nicht-packende“ Techniken gibt, so wiedas Drücken oder das Schlagen aufdie Nerven, die beim Gegner eineTaubheit des Körpers (odersogar Unbewusstseinhervorrufen können),sollten diese Technikenals Chin Na anerkanntwerden. In Zusammenfassung

die packenden Chin NaT e c h n i k e n ,kontro l l ie renu n d

schließen die Gelenke des Gegners oder seine Muskelnund Sehnen, so dass er sich nicht mehr bewegen kannund somit kampfunfähig wird. Drückende Chin NaTechniken werden dazu verwendet, die Glieder desGegners zu betäuben und bringen ihn dazu, dasBewusstsein zu verlieren oder können ihn sogar töten.Die drückenden Chin Na Taktiken werden normalerweise

auf den Chi Höhlen angewendet, um die normale ChiZirkulation der Organe oder des Gehirns zu unterbrechen.Drucktechniken werden auch öfters bei Nerven-Endenangewendet, um extreme Schmerzen oderUnbvewusstsein zu verursachen. Chin Na Schlagtechniken

werden bei vitalen Punkten angewendet undkönnen sehr tödlich sein. Höhlen auf den Chin NaKanälen können angegriffen werden odergewisse Vitale Gebiete werden von Arterienunterbrochen. All diese Techniken helfenden Gegner zu „greifen und zukontrollieren“. Deswegen kann mandie Chin Na Techniken generellkatalogisieren, als:

1. Die Muskeln/Sehnen zutrennen2. Den Knochen auszurenken3. Den Atem zu unterbrechen4. “Dim Mak” bedeutet inkantonesisch - EineVene/Arterie abpressen. Einenprimären Chi Kanal pressen.

Innerhalb dieserKategorien, teilen

wir die

Die Kunst Chinas

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Muskeln/Sehnen, verschiebendie Knochen und einige vonden Atmem-Unterbrechungs-Techniken sind relativ einfachzu lernen, und die Theoriehinter diesen ist einfach zuverstehen. Diese brauchennormalerweise Muskelkraftund Praxis, um die Kontrollewirksam zu gestalten. Wenndie gleichen Techniken dafürverwendet werden, dieKnochen zu brechen oder dieGelenke und die Sehen zuverletzten, braucht man zudemden Jing (die kriegerischeKraft). Das Abdichten derVenen und Arterien und dasDrücken der Höhlen verlangtein detailliertes Wissen desStandpunktes und der Tiefeder Höhlen: das Timing der ChiZirkulation; die Entwicklungdes Yi (Geist), des Chi (derinternen Energie) und des Jing(der kriegerischen Kraft); sowiespezielle Hand formen und Techniken. Das wiederum braucht die formelleLehre eines qualifizierten Meisters, nicht nur deswegen, weil dieser dienotwendige Kenntnis hat, sondern auch, weil die meisten der Technikenvom Fühlen und Tasten erlernt werden. Viele von diesen Techniken könnenrelativ einfach den Tod verursachen und deswegen wird der Meister seinWissen, nur den Studenten weitervermitteln, die sich als moralisch undvertrauensvoll erwiesen haben.

“Chin” bedeutet inchinesisch „zu ergreifen“

oder „zu packen“. „na“bedeutet „halten“ und„Kontrolle“. Deswegenkann das Chin Na als„

greifen und kontrollieren“übersetzt werden.

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„Man kann sie bei vielen Kung Fu Stilen vorfinden und es wird hauptsächlich im Aikido Hapkido und Jiu Jitsu benützt.“

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Kata. Ein Schritt nach vorne

Oft denken wir, dass unser Wissenvon unserer Leidenschaft oder denAktivitäten kommt, die wir einengroßen Tei l unseres Lebensausgeführt haben. In letzter Zeithabe ich mich mit der schönen Frase„Epik der Kampfkünste“auseinandergesetzt und an seine soseltene Ausübung gedacht. Sätzewie: Karate ni sente nashi, Ken zenitchi, Hito kata sannen…machen mirbewusst, dass die innere Arbeit mitder Kampfkunst genauso wichtig wiedie äußere ist. Wenn man vom „1Kata, 3 Jahre“ spricht, kann mandarüber nachdenken, dass es frühernoch keine Form desKommunizierens gab, die so schnellund weitreichend ist, wie heute.

Die mündliche Übertragung derTechniken verlangsamte dieVerständigung, dies würde auch dielange Zeit erklären ,die nötig war,um eine Reihe von gymnastischeÜbungen zu lernen.Demnach können wir diesen

Höchstwert der Kata heute in „3Katas 1 Monat“ verändern und eswürde noch Zeit für andere Dingebleiben.

Karate

Text: Kyoshi Jesús fernandezFotos: Borja De La Lama

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Kata

n gewisser Weise ist derProzess der Kommunikationund der Zugang zuInformationen, den wir heutehaben, nicht mit der damaligenEpoche zu vergleichen,demnach kann er uns sehr

helfen. Aber mein Standpunkt, den ichvorstellen möchte, lautet: Gäbe esnicht etwas, um nicht so viel Zeit indas Erlernen einer Kata zuinvestieren?

Natürlich ist mein Standpunkt demgegenüber positiv, aber auch, wennich kategorisch bin, kann man dieKata aus verschiedenen Blickwinkeln

betrachten. Auch, wenn ich es euch inden vorherigen Artikeln als Teil einesDreiecks angegeben habe, geformtaus Kihon, Kumite und Kata, werdeich es euch in dieser Analyse alsAchse vorstellen, auf dem die beidenanderen Säulen aufbauen. Heutemöchte ich die Idee aufnehmen, dassman durch die Arbeit mit der Kata, diebeiden anderen Aspekte, das Kihonund das Kumite verbessern undvertiefen kann. Eine gute Arbeit mitder Kata wird unsere Technikverfeinern. Die Bewegung und dieDynamik der Kata verbessert unsereTechnik in der Fortbewegung und sie

erlaubt uns den Rhythmus und dasKimé zum Zeitpunkt des Ausführenseiner Technik zu verstehen. So lehrtuns die Kata Taktiken, wenn wir denKampf üben.

Wie oft haben wir eineDurchführung der Kata gesehen, inder alle Elemente mit der gleichenKonzentration und in einer ähnlichenForm ausgeführt wurden. Entstandenist eine monotone, l ineare undlangweilige Kata. Im Gegenzug kanneine gut ausgeführte Kata sich nichtnur an die Ästhetik und den Rhythmushalten, ohne die Einheit zu verstehen.Natürlich geht dies nicht gegen die

I

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Karate

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Kata

„Die Bewegung und die Dynamik derKata verbessert unsere Technik in derFortbewegung und sie erlaubt uns den

Rhythmus und das Kimé zumZeitpunkt des Ausführens einer

Technik zu verstehen.So lehrt uns die Kata Taktiken, wenn wir den Kampf üben.“

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Vorführung und den Wettbewerb, aber ich glaube, ihrversteht mich. Jetzt liegt die Betrachtungsweise auf derAusübung der Kata; das ist es was uns interessiert. Fürmich liegt die Ästhetik zum Zeitpunkt des Ausführens inder Konsequenz eines guten Verständnisses, einer gutenEinübung und einer guten Technik, aber nichtandersherum. Wenn zum Beispiel beim Ausführen der Katadas Bein nicht auf der Höhe des Kopfes ist. (Etwas, was imBudo undenkbar wäre, da das Benutzen der Beine überder Hüfte gegen die Natur gehen würde, da die Beine sichim unteren Teil des Körpers befinden und die Arme imoberen Teil ). Aber wenn man im Gegenzug die

Beinbewegung auf dem Niveau des Chudan oder Gedanausführen und versuchen würde diesen imaginären Kampfdurchzuführen, wäre dies für mich die korrekte Umsetzung.Ich erinnere mich an eine Anekdote, die mir mit meinenKindern vor ein paar Tagen passiert ist. Sie sind noch sehrklein und haben noch beschränkte Kenntnisse von Kata,deswegen bat ich sie, mich zu beobachten und das erstezu sagen, was ihnen durch den Kopf ging. Ich führte dieKata des Weißen Kranichs durch und war sehr überrascht,dass sie als erstes an einen Adler dachten und dann aneinen Flamingo oder einen ähnlichen Vogel. Meine Freudeund mein Selbstbewusstsein waren riesig, ich hatte esgeschafft, das Wesen der Kata mitzuteilen und sie hattenmich verstanden. Ich denke, jetzt werdet ihr besserverstehen, was ich euch mit diesem Artikel undzukünftigen Arbeiten mitteilen möchte.

Wir werden uns ein Beispiel ansehen. (Wenn ichunterrichte, mag ich es sehr, den kognitiven Teil derSchüler zu aktivieren und sie am Unterricht aktiv teilhabenzu lassen. Nicht, indem ich sie wiederholen und übenlasse, so wie es in einer höheren Stufe gemacht wird,sondern so, dass sie das Ziel des Unterrichts verstehenund den Grund, warum ich versuche aus jedem Einzelnendas Beste herauszuholen) Wenn wir Heian Nidan nehmenund uns eine seiner Standardübungen ansehen, merkenwir, dass 99% der Praktikanten der Kata und das Kime mitder gleichen Spannung und Technik ausführen. Es heißt,dass das Yoko uraken uchi die gleiche Wirksamkeit wiedas Gyaki tsuki hätte (für diesmal werde ich nicht mehrElemente hinzufügen). Aber was passiert, wenn eineTechnik Tsuki waza ist und die andere uchi waza? Ist esdas Gleiche im Moment des Schlagens? Ist es dasGleiche, die gegliederte Kette des ausgestreckten Armeszu verwenden, einen Punkt der maximalen Konzentrationzu suchen, wie eine Technik die den snap sucht, dieGeschwindigkeit, um die maximale Wirksamkeit zuerzielen?

Tatsächlich sind die Antworten auf die vorherigen Fragen„Nein“. Warum führen wir die Technik dann auf diese Weisedurch? Ich verstehe, wie man den gleichen Kime und diegleiche Kraft in all dem sucht. Deswegen, wenn ihr mit

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diesen Überlegungen einverstanden seid, solltedas Studium der Kata sehr vorsichtig damitsein, dass Kihon zu verstehen, es sollte eingutes Resultat der Kata sein.

Auf diese Weise wechseln die Rhytmen derKata mit der angewandten Technik, ohne, dasssich dies gegen den Rhythmus des Kata alsGanzes richtet, welches in vielen Fällen definiertist. Das heißt, eine langsame und konzentrierteBewegung, um Haishu oder Tate shutodurchzuführen, stört nicht die Ausführung derVerteidigung oder einen Angriff, den man mitdieser Technik vollziehen könnte. Zuerst derRhythmus der Kata, zweitens eineübereinstimmende Übung. Das ist der Beginndes Weges.

Jetzt sind wir an dem Punkt, den technischenTeil der Kata mit dem Kampf zu verbinden. Dasheißt, wir müssen die Kata und ihre Bankaislernen, mit dem Ziel die Bewegungen undTaktiken zu verstehen. Die Arbeiten (DVDs) dieich für Budo Internacional in der Kataverwirklicht habe sind in diesem Sinne. Siewaren keine exklusive Arbeit für Bunkai,sondern eine Methode um besser zu verstehen,was uns die Kata, abgesehen von derVerbesserung der Technik und der Taktik desKampfes, beibringen wollen.

Deswegen fing ich mit der Kata Heian an, miteinigen Anwendungen. Wer nur die Bilder sähe,würde denken, er wäre nicht mehr richtig imKopf. Wie kann jemand rückwärts gehen undnach hinten schlagen? Das war nicht dieNachricht, die Nachricht war, zuerst zu lernen,wie man die Grundtechnik der Kata in seinennatürlichen Bewegungen anwendet. Auch, wennwir dadurch die Realität des Bunkai opfern,denn in diesem Moment hat dies keine Priorität.

Wenn wir einmal das Kihon der Katas undseine praktischen Anwendungen verstandenhaben, werden wir ihm Sinn geben, deswegen

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Kata

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habe ich angefangen, die Richtungen der Angriffe zuverändern. Dies geschieht in der Funktion der Ausführung desTenshin und des Tai Sabaki, das mir erlaubte, einen Vorteil auseinem vorhersehbaren Angriff zu ziehen. In dieser Weise fingdas Bukai an, sich zu entwickeln und einen Charaktergegenüber einer Serie von Bewegungen der Kataanzunehmen. Das heißt, wir fangen an zu verstehen, wie dieKata uns nützen kann, um Übungen des Yakusoko kumiteauszuführen und es lehrt uns Taktiken, wie etwa mit demRücken zu einer Wand zu arbeiten. Abgrund, Schiff, oder daswas die Geschichte uns beigebracht hat als wir mit dem Tekkiarbeiteten. Oder auch, wenn man mit dem Gankaku Sho(Kyan no Chinto) arbeitet, mit einem diagonalen Embusen umzu verhindern, kopiert zu werden, falls man durch irgendeinLoch einer Wand der alten Dojos okinawenses schaut. Einanderer Aspekt, den man in traditionellen Kata hervorhebenkann wäre, dass es uns zeigt das es nichts gibt an demaufgehört wurde zu zweifeln. Die Deckungen, Kamaes,langsamen Bewegungen und Finten etc., eröffnen uns eineFülle an Techniken der Verrenkung und Strangulation, diebeim Zusehen einer Kata verschwunden schienen. Daher sinddie Anfangs- und Enddeckungen einer jeden Kata nicht nureine folkloristische Art des Grüßens, sondern sie versteckenoft auch neben Techniken (die geheim erscheinen), diePhilosophie eines wahren Kampfsportes.

Zum Beispiel, wenn in einem Anfangs- und Endkamae eineHand eine Faust hält, bedeutet dies, dass die Kontrolle undder Frieden (offene Hand) die Aggressivität und den Kampf(geschlossene Faust), die in der Hand liegen und befreitwerden sehr wild sein können, blockieren. Das würdepassieren, wenn wir die Kata beginnen würden.

Ich hoffe, ich konnte ein Sandkorn zu dieser wunderbarenWelt des Kampfsportes beitragen, welches euch nützt euchzu fragen: Warum mache ich mit Kampfsport weiter? Wannkann ich damit zufrieden sein eine Kata komplett gelernt zuhaben? Für mich ist es, das was mich motiviert mit demLernen und Arbeiten weiterzumachen um mich alsKampfsportler zu verbessern, aber was noch wichtiger ist,mich als Mensch zu verbessern.Jesús Alejandro Fernández MartínezKyoshi SKIF

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DVD & video download

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Kata

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Karate

Karate Meister Do• Renshi. Shotokan Karate Do International Federation (SKIF)• Kyoshi. Shotokan Karate Do International Federation (SKIF) (2012)

Karate Do:• 6º Dan. Federación Española de Karate (2013)• 6º Dan. Shotokan Karate Do International Federation (SKIF) (2012)• 6º Dan. World Kuntaiko Budo Association (WKBA)

Ju Jitsu:• 5º Dan. Federación Madrileña de Lucha • 6º Dan. Federación Española de Ju Jitsu (2013)• 6º Dan. World Kuntaiko Budo Association (WKBA) (2013)

Akademische Ausbildung:• Nationaler Trainer (Technisches Niveau 3). Federación Española de

Karate• Nationaler Trainer (Technisches Niveau 3). Federación Española de

Lucha (Ju Jitsu)• Internationaler Ausbilder (WKBA). World Kuntaiko Budo Association

Andere interesante Daten:• Chef Ausbilder (Technischer Direktor) SKIF Spain.• Shodan Nawa für die Vereinigung Zembukai• Beauftragter und Technischer Direktor für Spanien der World Kuntaiko

Budo Association• Weltchampion im Karate (Kategorie Meister) in Kata SKIF (Jahr 2009.

Griechenland).• Spanischer Champion Yawara Jitsu (persönliche Verteidigung) Jahr

1989.• Praktiker Tai Chi (Profesor Hirokazu Kanazawa).• Representant des Meisters Hirokazu Kanazawa für Spanien

Jesus Fernandez E-Mail: [email protected]

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Kyusho

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TorsionKyusho funktioniert mit derTorsion

Torsion ist nichts weiter alseine Abmessung derRotationskraft. Sie erzeugteine viel größereAusstrahlung der Kraft alseine gerade Linie und vieleKämpfer haben schon vonden ersten Tagen desBoxkampfes an darübergeredet. Diese alten Boxerhaben immer gesagt, dasssie den Handschuh währenddes Schlages drehten…ausunterschiedlichen Gründen,aber sie wussten es bereits.Man gebrauchte es vorallem, um eine Schnittwundezu erzeugen, bevorzugt überdem Auge, damit dastropfende Blut die Sichteinschränkt, obwohl esdanach nicht weiterGegenstand des Kampfes ist.Man wusste auch, dass derSchlag stärker wurde, auch,wenn er keine Verletzungerzeugte, wurde er doch vielwirksamer.

Evan Pantazi

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Kyusho

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Warum ist also die Drehung stärker als eine linear ausgeübteKraft?Beginnen wir mit der kinetischen Energie. In der Physik ist die

kinetische Energie eines Objektes die Energie, die es aufgrundseiner Bewegung hat. Sie wird auch als nötige Kraft zurÜberwindung der Trägheit einer Masse definiert, vom Ruhezustandbis zu einer bestimmten Geschwindigkeit.Die kinetische Energie unterscheidet man in lineare kinetische

Energie und die kinetische Energie der Rotation. Der großeVorteil dabei, die Rotationstechnik zu verwenden, ist diebessere Möglichkeit, die Geschwindigkeit eines Schlages aufeiner bestimmten Strecke zu erhöhen, denn die Bahn istlänger. Die Bahn kann bei der Rotation bis zu 1,5 mal so langsein, wie die bei der linearen Technik. Die kinetische Energie lässt sich auch von einem Objekt

auf ein anderes übertragen, wie beim Billard. Das kann manes beobachten, wenn ein Spieler die kinetische Energie aufdie weiße Kugel überträgt, indem er sie mit dem Queueanstößt. Wenn die weiße Kugel gegen eine andere Kugelstößt, verringert sich ihre Geschwindigkeit, denn diekinetische Energie wird auf die andere Kugel übertragen.Das nennt sich elastische Kollision, bei der die kinetischeEnergie konserviert wird. (Bei einem unelastischenZusammenstoß verwandelt sich die kinetische Energie inandere Arten der Energie wie Wärme, Klang, Risse, etc.)Es ist aber auch möglich, den Grad der übertragbaren

linearen Kraft und die Rotationsenergie zu kombinieren, umeine maximale Geschwindigkeit zu erreichen. Wenn der Schlagmit einer linearen Projektion beginnt und die Geschwindigkeit derRotationsgeschwindigkeit und die Kraft des Kontakteshinzukommt, erhält man einen maximalen Effekt.Aber warum erreicht man beim Kyusho mehr mit der Torsion

als mit der gradlinigen Übertragung der kinetischen Energie?Der größte Teil der Anfänger versucht, die gradlinige

Energieübertragung zu nutzen, weswegen Kyusho für sie nichtfunktioniert, bis sie den richtigen Schwung mit Torsion raushaben.Aber es steigert nicht nur die Kraft, denn es sind noch vieleweitere lebenswichtige Komponenten enthalten.Die Anwendung der Rotation wird auf der DVD der 6 Ju Manos

gezeigt, erklärt und demonstriert. Wir nutzen die doppelteKraftübertragung, um tiefer in das Objekt einzuschlagen. Mantrifft Nerven am saubersten, denn die Drehung hilft, auf dieMuskelstrukturen von einer Seite einzuwirken. Das verschaffteinen klaren Weg zum Nerven, ohne dass die Muskeln oder diePolsterung ihn beschützen. Die Geschwindigkeit bewirkt auch,dass man tiefer vordringen kann. Bei dieser Aktion dehnt sich auch der Nerv, sobald er einmal

erreicht wurde, und ist somit viel verletzlicher undreagiert leichter, sodass größere Resultate erreichtwerden. Die Aktion kann auch entscheidend sein,wenn man den Nerven abklemmt, wenn man ihngegen ein anderes Objekt presst, zum Beispieleinen Knochen, sodass eine noch schärfereNachricht zum Hirn gesendet wird. Das kann eine

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Kyusho

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Überreizung der Sensoren hervorrufen und einenSicherheitsmechanismus im Körper verursachen, beispielsweise sichin eine zusammengekrümmte, liegende Position fallen zu lassen (mitOhnmacht, Dysfunktionen oder Bewusstseinsverlust), um sichwiederherzustellen.Wenn sich das Ziel auf einer Muskelschicht des Körpers befindet (in

einem Punkt am Kopf mit einer dünnen Haut-, Fett- undFaszienschichten), dann hilft es auch, um das reflexive System voneinem somatischen Antrieb aus anzugreifen, was eher auf einerreflexiven und unterbewussten Ebene angreift. Das erreicht man,indem man die spindelförmigen Zellen der Muskeln eindrückt, jenachdem, von wo aus man schlägt. Die gleiche Ziehbewegung,die man beim Nerven ausführt, erreicht auch hier einer derStrukturen und kann einen noch größeren Effekt erreichen.Es hilft uns auch beim klassischen Boxen oder Kickboxen

und sogar beim Training der modernen MMA, wenn mandie Drehungen beim Kontakt hinzufügt, den die altenBoxer gebrauchten. Sehen wir uns beispielsweise denJab an: Der größte Teil der Kämpfer nutzt lineareKräfte, die beim Kontakt betäuben, aber wenn manaußerdem lernt, die Fingerknöchel (auch imHandschuh) einzusetzen, werden die Ergebnisse vielgrößer, besonders wenn man sie beim Kyusho einsetzt.Wenn wir das Kinn als ein Beispiel für ein Ziel bei dieserenergiegeladenen Drehung, wenn der Jab gradlinig ist,wird es nur wenige sichtbare Resultate geben, die nichteine Erschütterung oder Verdrehung des Kopfes desGegners sind. Wenn wir es schaffen, die Fingerknöcheleinzudrehen, wenn sie auf das Kinn treffen, schafft man es,den richtigen Winkel zu finden, um die Nerven zu treffen. DasErgebnis wird ein viel größeres sein und der Zustand des

Bewusstseins des Gegners wird wanken.Das gilt auch für Crochet, dem Haken und den Uppercut,

den vier am meisten genutzten Schlägen bei Kämpfen, auch beiStraßenkämpfen. Wenn ihr die Ziele des Kyusho kennenlernt undsie mit dem Rotationsschlag bearbeitet, werdet ihr viel mächtiger,stärker und geschützter.

Zusammengefasst haben wir:• Eine Erhöhung der Geschwindigkeit unseres Angriffs• Eine Steigerung der Tiefe• Eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Schlages• Eine Basis, um Energie zu übertragenDie Vorteile der Rotationstechnik enthalten:• Die Professionellen sind gar nicht so groß oder so stark• Größere Vielfalt beim Training der Rotationstechnik im

Vergleich zur linearen Technik• Nötige Spannung und Kraft, um linear

anzugreifen, kann im Bezug auf die Bewegungkontraproduktiv sein und den Fluss störenSomit misst sich die „Torsion“ (mit angemessener

Energie) im Kyusho nicht mit technischenFähigkeiten, sondern an körperlichen Folgenwährend des Trainings Es tut uns leid, aber die Energie gibt es wirklich.

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All DVDs, wichi is produced by Budo International,si provided and alone in the formats DVD-5 orMPEG-2, in VCD, DivX or the like is however nevesoffered with a special holograma sticker. Besidesour DVD is characteristed coverings by the higquality in pressure and material. If this DVD and/orthe DVD covering do not corespond to therequirements specified above, it concerns illegalpirat copy.

REF.: • KYUSHO 22REF.: • KYUSHO 22

The "Kyusho Tactical Control Program" (KTCP), was designedfor Subject control escalation with Legal, Medical and TacticalDeployment research, field-testing and coordination. The scopeof this program is for use by but not limited to, LawEnforcement, Security, Emergency Medical or Response, Coast

Guard, Military, Governmental Agencies, Body Guardsand Personal Security. This Basic Module is

comprised of one set of 12 primary targetsand integrated into 4 modules of

escalating force restraintcontinuums. There are several

weak structures in the humanbody that can be utilized by an

Agent to simply gain controlof a perpetrator moreefficiently thanconventional use of forcemethods. This would bein the protocol should asituation escalate pastthe verbal commandstage. These Kyusho(Vital) points are wherethe Agent can make useof internal systems of

physical control such as,Nerves, Tendon Structure

and natural Nerve Reflexesof the body. Not requiring

heavy force Fine or complexmotor control or even sight… all

of which is subject to failure andloss in high adrenaline states. This

information is dedicated to the Brave andResilient Members of these Agencies around

the world… Thank you for what you do!

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Alle DVDs, die von BudoInternationalproduziert werden, sind miteinemspeziellen Hologramm-Aufkleberversehenund werden allein in denFormaten DVD-5oder MPEG-2, jedochniemals in VCD,DivX o. ä. angeboten.Zudem zeichnensich unsere DVD Hüllendurch die hoheQualität in Druck undMaterial aus. Fallsdiese DVD und/oderdie DVD Hülle nichtden oben genanntenAnsprüchenentspricht, handelt es sichum ein illegaleRaubkopie.

REF.: • LEVIREF.: • LEVI8

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