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133 Editorial Engagierte Menschen Bebbi-Bryys 2016: Marcel Tanner ist nicht nur ein international angesehener Wissen- schafter mit Wurzeln in der Region, er ist auch eine warmherzige charismatische Per- sönlichkeit. Zu spüren war das an der Feier zum Bebbi-Bryys, den die Bürgergemeinde 2016 dem langjährigen «Tropeli»-Direktor verliehen hat. Ab Seite 1. Trendsporthalle: Mit aussergewöhnlichen Aktionen haben es die Betreiber der Trend- sporthalle Basel geschafft, jugendlichen Skatern und Scooterinnen im neuen Provi- sorium auf dem Hafenareal einen attrakti- ven Freizeitraum zu bieten. Seite 4. Mediensucht: Eine intensive Weiterbildung erlebte die Belegschaft des Bürgerlichen Waisenhauses zum Thema Sucht und neue Medien: Wissensgewinn, Austausch und als Highlight das Drehen eines Kurzfilms. Seite 6. – Eine neue Stiege und den Ausbau des Hühnerstalls brachte dem Waisenhaus der diesjährige Freiwilligentag der Novar- tis, dokumentiert auf Seite 8. Hochbeet: Gärtnern trotz Einschränkungen im Alter? Spezielle Gemüserabatten und Blumenbeete im Bürgerspital-Wohnhaus @home machen es möglich. Seite 9. Eben- falls um frisches Obst und buntes Gemüse geht es beim Büspi-Ernährungstipp auf Seite 14. Baselstädtisches Schwingfest: Als durch- aus moderne Sportart empfindet unsere Au- torin das Schwingen, das sie an Auffahrt einmal mehr auf Basler Boden hautnah mit- erlebt hat. Seite 10. Wald und Wasser: Das enge Zusammen- spiel der beiden Lebensräume Wald und Wasser und die Bedeutung von deren Schutz zeigt auf anschauliche Weise die neue Ausstellung im Waldpavillon Lange Erlen. Text und Bild auf Seite 12. «Hunkelers Geheimnis»: Kurz nach Er- scheinen des neunten Kriminalromans von Hansjörg Schneider ist der neue Fall des Kommissärs Hunkeler auch schon als Hör- spiel auf CD des Christoph Merian Verlag erhältlich. Informationen und ein direkter Weg zur Hörprobe auf Seite 13. Sommerbild: Die hitzig-spritzigen Impres- sionen auf der Rückseite dieser BG-Zytig sind zusammengesetzt aus Fotografien aus dem Buch «Made in Basel» von Daniel Spehr und Kathrin Schulthess und dem Bürgergemeinde-Wickelfisch. Vergnügliche Lektüre! Alexandra Hänggi Inhalt Juni 2016 Basler Botschafter für Menschlichkeit Bebbi-Bryys 2016 an den Weltenbürger Marcel Tanner Alle zwei Jahre verleiht die Bürgerge- meinde einer Persönlichkeit, die sich besonders für Basel einsetzt, den Beb- bi-Bryys. Im April 2016 durfte Marcel Tanner diese Ehrung von Bürgerrats- präsident Leonhard Burckhardt in Emp- fang nehmen. Dass der Malaria-Exper- te und rastlose Aktivist die Lorbeeren in hohem Masse verdient hat, zeigte die Preisfeier auf eindrückliche Weise. Professor Marcel Tanner hat das Tropenin- stitut in Basel, heute das «Swiss Tropical and Public Health Institute» (TPH Swiss), zwischen 1997 und 2015 geleitet und ge- prägt. Das einzigartige Werk, in den letzten Kriegsjahren von Rudolf Geigy geschaffen und von Thierry Freyvogel und Antoine Degrémont im Geist der Gründung weiter- geführt, erlebte in Marcel Tanners Zeit in jeder Hinsicht Quantensprünge. Mit den Ursprüngen des «Tropeli» verbin- det man noch heute die damalige For- schungsarbeit im tansanischen Ifakara, was auf Swahili «Ort zum Sterben» heisst. Dank dem Engagement des TPH Swiss ist die Säuglingssterblichkeit um einen Drittel gesunken. Die Bekämpfung der Malaria ist ein zentrales Thema im Wirken von Marcel Tanner. So steht derzeit endlich, auch dank intensiver Forschungstätigkeit in Basel, der erste Impfstoff gegen diese Tropenkrank- heit vor der Registrierung. Auf allen Kontinenten Aber den diesjährigen Laureaten der Bür- gergemeinde auf dieses eine Wirkungsfeld zu reduzieren, würde ihm bei Weitem nicht gerecht. Das Tropeninstitut hat sich unter Marcel Tanner eine unverzichtbare Stellung im internationalen Kampf gegen epidemio- logische Krankheiten erarbeitet. Denn neben dem engagierten Ausbau sei- ner Institution in Basel, so besonders mit Bebby-Bryys-Feier 1 Neue Trendsporthalle 4 Weiterbildung Waisenhaus 6 Ergiebiger Novartis-Tag 8 Gärtnern im Hochbeet 9 Schwingfest für alle Sinne 10 Ausstellung Wald und Wasser 12 Hunkelers Geheimnis 13 Ernährungstipp 14 Personal 15

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133Editorial

Engagierte MenschenBebbi-Bryys 2016: Marcel Tanner ist nichtnur ein international angesehener Wissen-schafter mit Wurzeln in der Region, er istauch eine warmherzige charismatische Per-sönlichkeit. Zu spüren war das an der Feierzum Bebbi-Bryys, den die Bürgergemeinde2016 dem langjährigen «Tropeli»-Direktorverliehen hat. Ab Seite 1.Trendsporthalle: Mit aussergewöhnlichenAktionen haben es die Betreiber der Trend-sporthalle Basel geschafft, jugendlichenSkatern und Scooterinnen im neuen Provi-sorium auf dem Hafenareal einen attrakti-ven Freizeitraum zu bieten. Seite 4.Mediensucht: Eine intensive Weiterbildungerlebte die Belegschaft des BürgerlichenWaisenhauses zum Thema Sucht und neueMedien: Wissensgewinn, Austausch undals Highlight das Drehen eines Kurzfilms.Seite 6. – Eine neue Stiege und den Ausbaudes Hühnerstalls brachte dem Waisenhausder diesjährige Freiwilligentag der Novar-tis, dokumentiert auf Seite 8.Hochbeet: Gärtnern trotz Einschränkungenim Alter? Spezielle Gemüserabatten undBlumenbeete im Bürgerspital-Wohnhaus@home machen es möglich. Seite 9. Eben-falls um frisches Obst und buntes Gemüsegeht es beim Büspi-Ernährungstipp auf Seite 14.Baselstädtisches Schwingfest: Als durch-aus moderne Sportart empfindet unsere Au-torin das Schwingen, das sie an Auffahrteinmal mehr auf Basler Boden hautnah mit-erlebt hat. Seite 10.Wald und Wasser: Das enge Zusammen-spiel der beiden Lebensräume Wald undWasser und die Bedeutung von derenSchutz zeigt auf anschauliche Weise dieneue Ausstellung im Waldpavillon LangeErlen. Text und Bild auf Seite 12.«Hunkelers Geheimnis»: Kurz nach Er-scheinen des neunten Kriminalromans vonHansjörg Schneider ist der neue Fall desKommissärs Hunkeler auch schon als Hör-spiel auf CD des Christoph Merian Verlagerhältlich. Informationen und ein direkterWeg zur Hörprobe auf Seite 13.Sommerbild: Die hitzig-spritzigen Impres-sionen auf der Rückseite dieser BG-Zytigsind zusammengesetzt aus Fotografien ausdem Buch «Made in Basel» von DanielSpehr und Kathrin Schulthess und demBürgergemeinde-Wickelfisch.Vergnügliche Lektüre!

Alexandra Hänggi

Inhalt

Juni 2016

Basler Botschafter für MenschlichkeitBebbi-Bryys 2016 an den Weltenbürger Marcel Tanner

Alle zwei Jahre verleiht die Bürgerge-meinde einer Persönlichkeit, die sichbesonders für Basel einsetzt, den Beb-bi-Bryys. Im April 2016 durfte MarcelTanner diese Ehrung von Bürgerrats-präsident Leonhard Burckhardt in Emp-fang nehmen. Dass der Malaria-Exper-te und rastlose Aktivist die Lorbeerenin hohem Masse verdient hat, zeigtedie Preisfeier auf eindrückliche Weise.

Professor Marcel Tanner hat das Tropenin-stitut in Basel, heute das «Swiss Tropicaland Public Health Institute» (TPH Swiss),zwischen 1997 und 2015 geleitet und ge-prägt. Das einzigartige Werk, in den letztenKriegsjahren von Rudolf Geigy geschaffenund von Thierry Freyvogel und AntoineDegrémont im Geist der Gründung weiter-geführt, erlebte in Marcel Tanners Zeit injeder Hinsicht Quantensprünge.Mit den Ursprüngen des «Tropeli» verbin-

det man noch heute die damalige For-schungsarbeit im tansanischen Ifakara, wasauf Swahili «Ort zum Sterben» heisst.Dank dem Engagement des TPH Swiss istdie Säuglingssterblichkeit um einen Drittelgesunken. Die Bekämpfung der Malaria istein zentrales Thema im Wirken von MarcelTanner. So steht derzeit endlich, auch dankintensiver Forschungstätigkeit in Basel, dererste Impfstoff gegen diese Tropenkrank-heit vor der Registrierung.

Auf allen KontinentenAber den diesjährigen Laureaten der Bür-gergemeinde auf dieses eine Wirkungsfeldzu reduzieren, würde ihm bei Weitem nichtgerecht. Das Tropeninstitut hat sich unterMarcel Tanner eine unverzichtbare Stellungim internationalen Kampf gegen epidemio-logische Krankheiten erarbeitet.Denn neben dem engagierten Ausbau sei-ner Institution in Basel, so besonders mit

Bebby-Bryys-Feier 1

Neue Trendsporthalle 4

Weiterbildung Waisenhaus 6

Ergiebiger Novartis-Tag 8

Gärtnern im Hochbeet 9

Schwingfest für alle Sinne 10

Ausstellung Wald und Wasser 12

Hunkelers Geheimnis 13

Ernährungstipp 14

Personal 15

Nr. 133 | Juni 2016

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der Integration des Instituts für Sozial- undPräventivmedizin der Universität Basel,war der Institutsleiter jeweils in der einenHälfte des Jahres unterwegs, um sich auf al-len Kontinenten und an allen Fronten fürbessere Lebensumstände schwächster Be-völkerungsgruppen einzusetzen.

Ob Kleinbauer oder Bill GatesBei der Preisübergabe im Stadthaus zeich-nete Professor Niklaus Weiss ein lebendi-ges Bild seines einstigen «Lehrlings» undspäteren Vorgesetzten Marcel Tanner. Fol-gende Passage aus der Laudatio bringt dasbreite Spektrum, die Authentizität und dasmenschliche Gespür des Geehrten bestenszum Ausdruck:«Ob er einem Kleinbauern im Kilomberotaldie Vorzüge eines insektizidbehandeltenMückennetzes für seine Familie in bestemSwahili darlegte oder ob er Bill Gates unddessen Stiftungsräten einen mehrfachenMillionenbetrag für die Validierung einer

neuen Kontrollstrategie gegen die Malariaentlockte – bei beiden fand er die richtigenWorte.»

Stimmige FestlichkeitAls Geschenk zum Bebbi-Bryys überreich-te ihm der Künstler Fifo Stricker, ein alterFreund und Weggefährte im Engagementfür Umwelt und Menschlichkeit, ein vonafrikanischem Alltag und Kunstschaffen in-spiriertes Aquarell mit dem Titel «Kwere»,das die engen Verbindungen von MarcelTanner zu Tansania lebendig hält.Und mit der musikalischen Umrahmungder Feier zauberten Andrea Loetscher undErnesto Mayhuire Samba- und Tango-Stim-mung in den Saal der Bürgergemeinde, wasbestens zum rastlosen Aktivisten Tannerpasst.

Kein Fishing for ComplimentsBestimmt wird sich Marcel Tanner nichtauf den Lorbeeren des Bebbi-Bryys ausru-

hen, getreu seinem aktuellen Slogan: «Re -tired but not tired.» So ist ihm, kaum pen-sioniert, bereits das Präsidium der Akade-mie der Naturwissenschaften Schweiz an-vertraut worden, und ohne die Verantwor-tung als Institutsleiter wird er sich auchwieder vermehrt seinem Ordinariat an derUniversität widmen können.In seiner Replik wollte er die Ehrung ohne-hin als Dank an seine Familie, seine vielenKolleginnen und Kollegen und seine un-zähligen Freunde, die ihn seit der Jugend-und Pfadfinderzeit begleiten, verstandenwissen. Und wer Marcel kennt, der weiss,dass dies keine Koketterie, sondern vonGrund auf ehrlich gemeint ist. Marcel Tanners Wurzeln als Baselbieterwaren immer hier bei uns in (der Region)Basel, ganz im Sinne einer seiner Maxi-men: «No roots, no fruits!»

Felix Rudolf von Rohr

Auf den Preisträger abgestimmtes Programm: Zur grossen Freude von Marcel Tanner zählte die Basler Sängerin Nubya zu den Überraschungsgästen. Der Wissenschafter und dieKünstlerin kennen sich von einer gemeinsam bestrittenen Radiosendung.

Stadthaus

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Der siebte Bebbi-Bryys

Sich auf spezielle Weise um die StadtBasel verdient gemacht haben sichdie Persönlichkeiten, die die Bürger-gemeinde mit dem Bebbi-Bryys aus-zeichnet. Im Frühling 2016 wurdeder alle zwei Jahre verliehene Preiszum siebten Mal vergeben.

Empfangen durften den Bebbi-Bryysvor Marcel Tanner der Förderer Ba-seldeutscher Kultur Carl Miville, dieEndokrinologin Mirjam Christ-Crain, Basel-Tattoo-Produzent ErikJuillard, die Fussball-Legende KarlOdermatt, die MuseumsdirektorinClara B. Wilpert sowie der MusikerGeorge Gruntz.

Zur diesjährigen Preisverleihungdurfte Marcel Tanner Familie undFreunde einladen. Seine stolze Mut-ter, auf dem Bild rechts am offiziel-len Teil im Stadthaus, nahm nachdem Apéro spontan auch am Fest -essen mit kulturellen Zwischengän-gen im Teufelhof teil.

Auszüge aus dem Vers, den Matthias Hofer,langjähriger Freund des Preisträgers, zumgrossen Vergnügen der Gäste vortrug:

E Daag im Lääbe vom Marcel T. us B.

Bim Zmoorgekaffi, näb dr Zyttig,tippt äär mit rächts – scho zimmlig gyttig –für Wältbangg, DEZA, WHOan Factsheets umme und isch froo,ass är zum d Zyt no besser z nutzemit linggs denn no ka s Zaanfläisch butze!

Noochhär im Büro merggt äär glyy:y sott jo uf em Flugblatz syy!Doch zeerscht schrybbt är no s Factsheet

z Ändund froggt per Mail, was d Swiss ächt fänd?Die maile zrugg, sy wurde waarte,denn ooni iin dät d Swiss nit staarte,und rooten iim uf Kiswahili:«Pole, pole! – s goot e Wyyli!»

So fliegt är denn via Saharavo Neu-Allschwyyl bis Ifakara,oder sunscht no Afrika,mit Köffer voll Generica für Füüdle, Maage, Darm und Hals –dangg dääne häig jo jeedefalls in syyne Wältgsundhäitskonzäptzumindescht äär scho überläbbt!

In USA bim Zwischelandegnüpft äär no an de Network-Bandeund säit zum Gates, zum Bill: «Wie geit’s?»

Dä säit: «Es geit – bruuchsch Gäld fürAIDS?»

«Nit nur für AIDS – y muss hüt bange:em Baselbiet sinn d Stütz uusgange!Emmänd wird dääne z Neu-Allschwyylöises Troopeli no z vyyl,wenn Laubers Toni duuredrääitund allbott ‹mir wäi luege› säit!»

Zrugg in Basel – ändlig Schatte,zooben uf dr OB-Matte,im Deo-Duft mit Sportlercharme,mit Waadegrampf und Tennisarmspiilt äär reläxt und optimiertsy Tennismätschli ganz gärn z viert.Denn soo kasch – wenn d am Netz muesch

waarte –no schnäll en SMS-li staarte!

Fotos: Kostas Maros

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Am 2. April 2016 war es so weit: Die neueTrendsporthalle öffnete erstmals ihre Tore.Im Hafengebiet auf der ehemaligen Esso-Parzelle hat der Verein Trendsport Basel ineiner 800 Quadratmeter grossen Leichtbau-halle ein neues Zuhause auf Zeit. Währendzwölf Jahren stand den Trendsportlern dasalte Pumpwerk der IWB in den Langen Er-len zur Verfügung. Lange musste der Vereinnach einem geeigneten Standort suchenund wurde am Klybeckquai fündig. Das ehemalige Esso-Areal im Hafen ist seitAnfang April 2016 der Treffpunkt fürSkateboarder, Inlineskaterinnen, BMX-Fahrer und Scooterfahrerinnen. Rampen,Halfpipes und weitere Obstacles, also Hin-dernisse, stehen in der Trendsporthalle zurVerfügung. Trendsport ist übrigens die Bezeichnungfür neue Sportarten, die sich von traditio-nellem Sport abgrenzen und (noch) nichtdem Breitensport zuzuordnen sind. Vor Ort in der Leichtbauhalle sorgt einsympathisches junges Team, bestehend ausangestellten Mitarbeitenden und Freiwilli-gen, für den reibungslosen Betrieb. Abge-deckt werden unterschiedliche Dienstleis-tungen und Bedürfnisse: Mittagstisch, Kur-se, Tagesferien und ein Shop. Die neueTrendsporthalle ist nicht nur ein Ort, andem man sich sportlich betätigen kann,sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Mit

fast einem Drittel ist die Altersgruppe der12- bis 14-Jährigen unter den Besucherin-nen und Besuchern am prominentesten ver-treten. Im Rahmen der sportbezogenen Jugendar-beit nimmt die neue Trendsporthalle einewichtige Stellung in der Region ein. DerVerein Trendsport bietet sportliche Freizeit-aktivitäten für Kinder und Jugendliche an,die für die Stadt Basel und die angrenzen-den Gemeinden von grosser Bedeutungsind. Noch bis Ende 2018 kann die Halleauf dem Hafenareal genutzt werden. Da-nach wird die Trendsporthalle an ihren defi-nitiven Standort im Erlenmattpark umzie-hen.Nach dem Aus in den Langen Erlen hattendie Suche nach einem geeigneten Proviso-rium sowie die Finanzierung des Umzugsdas Leitungsteam der Trendsporthalle vorgrosse Herausforderungen gestellt. Mit in-novativen Methoden und Konzepten brach-ten die Hallenbetreiber ihre Anliegen wir-kungsvoll in die Medien und ins politischeSystem ein. So war eine Crowdfunding-Kampagne mithochgesteckten Finanzierungszielen aufder Plattform «wemakeit» ein voller Erfolg.Dank 182 Unterstützenden wurde der ange-strebte Betrag von 25000 Franken sogarum acht Prozent übertroffen. Die ChristophMerian Stiftung fördert den Verein Trend-

Trendsporthalle Basel: Auf zu neuen UfernAttraktiver Treffpunkt für sportliche Teenies

sport Basel seit dem Jahr 1998 aus dem Er-tragsanteil der Bürgergemeinde. In den Jah-ren 2015 und 2016 engagierte sich die Stif-tung mit jährlichen Betriebsbeiträgen inHöhe von je 60000 Franken sowie einemInvestitionsbeitrag von 200000 Franken alsBeteiligung an die Umzugs- und Infra-strukturkosten.www.trendsportbasel.ch

Carlo ClivioChristoph Merian Stiftung

Die Köpfe hinter Trendsport Basel: Oli Bürgin, Europa-meister im Skaten und Präsident, Karin Bleile, BMX-Akrobatik-Weltmeisterin und Leiterin, und Susanne Haller, Gründerin. Fotos: Kathrin Schulthess

cms-basel.ch

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Sucht und Medien. Oder Mediensucht?Oder besser Suchtprävention und Medien-pädagogik? – So oder so … Fest steht, dasssich das Waisenhaus-Team zwei Tage langim Rahmen einer internen Weiterbildungmit den Themen Sucht und neue Medienbefasst hat. Nicht dass diese Themen neuwären. Sie wurden bereits an früheren Ver-anstaltungen aufgenommen (u.a. «Im Zeit-alter der digitalen Medien», BG-Zytig Nr.128) und sie sind unausweichlicher Teil un-serer täglichen pädagogischen Arbeit. Abernicht einmal das ist ein neues Phänomen.Seit der Erfindung des Fernsehers machensich Erwachsene Gedanken über dessenEinfluss auf den Nachwuchs, und der Ge-brauch von psychoaktiven Substanzen wur-de bereits in der Zeit vor Christus nachge-wiesen …

Suchtbegriff im WandelTrotz oder gerade wegen der Alltäglichkeitdes Themenkreises lohnte es sich für dieMitarbeitenden des Waisenhauses, sich da-mit zu befassen. Seit der Erfindung desFernsehers hat die Technik einen sieben-meilenweiten Fortschritt gemacht. Smart -phones stellen Eltern, Lehrpersonen und inder Pädagogik Tätige vor ganz neue He-rausforderungen. Der Begriff «Sucht» hatsich im Laufe der letzten Jahrhunderteebenfalls massiv gewandelt. Wenn frühernur der substanzgebundene Konsum darun-ter verstanden wurde, so wird heute Suchtauch im Zusammenhang mit Verhaltens-weisen verwendet: Gamen, Zocken und

auch Shoppen können zur Verhaltenssuchtwerden.An zwei sonnigen Apriltagen fand sich bei-nahe die ganze Belegschaft des Waisenhau-ses im Kartäusersaal ein. Am ersten Tagstand eine Reihe von Gastreferenten aufdem Programm, die uns die Thematik Suchtaus verschiedenen Blickwinkeln erörterten.Thomas Hügel, langjähriger Mitarbeiterder Suchtberatung Basel (ehemals DropIn), führte uns in die Thematik ein und be-leuchtete einige Aspekte des Beratungspro-zesses. Timo Protzek, von Protzek-Diag-nostik, einem Hersteller von Drogentests,erklärte an einem lebensnahen Beispiel,wie die Tests funktionieren. Um die chemi-schen Reaktionen anschaulich darzustellen,zog er einen Vergleich zum Spiel «Reisenach Jerusalem». Dafür, dass er es ge-schafft hat, diese spezifischen Inhalte so an-schaulich zu vermitteln, sind ihm einige«Nicht-Chemiker» noch heute dankbar.Der Nachmittag fing mit einem Input derPräventionspolizei Basel an. Daniel Soll-berger und Pascal Widmer brachten uns nä-her, wie sie in unterschiedlichen Situatio-nen vorgehen, wo sich die «Hotspots» inder Stadt identifizieren lassen und welcherechtlichen Aspekte für unseren Alltag rele-vant sind.

Sich mit Film ausdrückenNeben dem Wissensgewinn stand ein inten-siver Austausch im Vordergrund. Ein klarerStandpunkt und transparente Absprachensind in der Pädagogik sehr wichtig. Sie ge-ben einerseits den Jugendlichen Orientie-rung und andererseits den MitarbeitendenHandlungssicherheit. Als Ergebnis derWorkshops wurde eine für die Gesamtinsti-tution gültige Aussage zur Suchtpräventionim Waisenhaus formuliert.Der Donnerstag wurde zusammen mit Atti-la Gaspar bestritten, einem erfahrenen Me-dienpädagogen und Geschäftsführer derMedien- und Theaterfalle Basel. Nach ei-nem Inputreferat zu Chancen und Gefahrender neuen Medien ging die Arbeit in thema-tischen Workshops weiter.Wir haben für uns selber eine Standortbe-stimmung in Sachen Medienpädagogik ge-macht und Perspektiven ausgearbeitet. Dasabsolute Highlight des Tages war natürlichder innert zweier Stunden selber gedrehteKurzfilm. Das war die Aufgabe eines derWorkshops. Denn Kurzfilme und eigeneVideos werden mehr und mehr zum Kom-munikationsmedium der Jugend. Man solles doch selber ausprobieren, bevor manüber etwas urteilt.

Gamen, Zocken und auch Shoppen …Weiterbildung zum Umgang mit Suchtverhalten und den neuen Medien

Wie steht es denn mit Ihnen?

Versuchen Sie, durch (Substanz-)Konsum auf Ihre StimmungslagenEinfluss zu nehmen?

Können Sie in die virtuelle Welt sotief eintauchen, dass wichtige Sachenbeeinträchtigt werden oder gar ver-gessen gehen?

Sind Sie immer offen und ehrlich zusich selber?

Wichtiges InnehaltenAuch wenn eine interne Weiterbildung fürdie gesamte Belegschaft der Institution im-mer eine organisatorische Herausforderungist – der normale Alltagsbetrieb muss auchan diesen Tagen gewährleistet sein –, lohntes sich für uns immer wieder, diesen Auf-wand zu betreiben. Ein solch intensiverteamübergreifender Austausch zu den The-men, die uns beschäftigen, kommt ansons-ten nicht zustande. Und ausserdem konntejede und jeder auch in sich gehen und über-prüfen: Wie steht es denn mit mir?

Julia MehiraBürgerliches Waisenhaus

Timo Protzek

Thomas Hügel

Waisenhaus

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Attila Gaspar leitet die Diskussion zur Standortbestimmung. Ebenfalls wichtig an Weiterbildungstagen ist der Austausch beim Kaffee. Und am schönsten ist es, Genussund Lernen zu verbinden wie bei der Gruppenarbeit auf der Rheinterrasse.

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Der Novartis-Tag im Bürgerlichen Wai-senhaus aus der Sicht einer Freiwilli-gen.

Das Bürgerliche Waisenhaus bietet insge-samt 41 Kindern und Jugendlichen, die füreine gewisse Zeit nicht in ihren Familienaufwachsen können, stationäre Betreuungs-plätze an. Das Gelände umfasst nebst demWohnheim einen Innenhof mit Sportplät-zen, einen Spielplatz und sogar einen klei-nen Streichelzoo. Seit über zehn Jahren

Novartis-TagNeue Holztreppe und tierfreundlicher Hühnerstall

kommen Novartis-Mitarbeitende jährlicham Community Partnership Day (CPD) insWaisenhaus und bieten tatkräftige Unter-stützung.

Am diesjährigen CPD restaurierten 16Novartis-Mitarbeitende verschiedene Be-reiche der Aussenanlage. Sie bauten unteranderem eine stabile Stiege auf den Dach-boden einer Scheune, wo zuvor nur eine ge-fährliche Leiter stand. Der Hühnerstallwurde ebenfalls mithilfe der Freiwilligen

ausgebessert, sodass die Hühner auch die-sen Sommer nicht ausbüxen können und ei-nen anständigen Lebensraum haben. DerEinsatzleiter vor Ort freute sich über dasEngagement: «Wir haben alles, was an-stand, viel schneller fertig bekommen alserhofft. Es ist toll, wenn Novartis jährlichMitarbeitende schickt, um bei solchen Ar-beiten mitzuhelfen.»

Hanna RüggebergNovartis Business Services

Treppe vorher – Treppe nachher: Dank dem Einsatz von Novartis-Freiwilligen be-kommt die Scheune auf dem Waisenhaus-Areal statt der bisherigen kriminellenLeiter eine sichere neue Holzstiege. Fotos: Claudia Bürgin

Bürgerspital

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Blumen, Salat, Kräuter oder Beeren?Am liebsten gleich alles! – Die Bewoh-ner und Bewohnerinnen von «Wohn-haus @home» freuen sich an ihren ex-trahohen Gartenbeeten, die es ihnenermöglichen, auch selber Hand anzule-gen.

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie in Ih-rer Kindheit begeistert waren, als endlichdie ersten Sonnenstrahlen da waren und da-mit das lang ersehnte Freibad geöffnet wur-de? Den begeisterten Hobbygärtnerinnenund -gärtnern von Wohnhaus @home ginges ganz ähnlich: Seit Wochen warteten siean vielen grauen Regentagen sehnsüchtigauf wärmere Temperaturen. Sie wolltenloslegen und die ersten zarten Pflänzchenins bereit stehende Hochbeet setzen. Undendlich war er da – der perfekte Zeitpunktzum Gärtnern!

Mit viel Elan wurde gemeinsam diskutiert,wie man das Hochbeet gestalten könnte.Begleitet vom Auszubildenden MassimoMassoletti, überlegten die Bewohnerinnenund Bewohner, wie viel Erde man wohl be-nötigen würde. Worauf gilt es speziell zuachten? Sollte es ein Kräuter- oder ein Blu-menbeet werden? Und allenfalls auch Bee-ren – wäre es nicht toll, man könnte gar ei-gene Heidelbeeren pflücken? Schnell wur-de klar: Es musste eine Kombination aus allem sein.

Und ab ging es, auf schnellstem Weg insGartencenter zum Grosseinkauf. Sorgfältigwurden danach die ersten zarten Pflänz-chen gesetzt. Durch die erhöhte und unter-fahrbare Arbeitsfläche konnten alle Bewoh-nerinnen und Bewohner der Wohngruppe Aan der Gartenarbeit teilnehmen, unabhän-gig davon, ob sie im Rollstuhl sitzen oderMühe mit dem Gleichgewicht haben.

Jeden Morgen werden nun erwartungsvolldie Fensterstoren hochgezogen: Sind dieKräuter schon gewachsen? Die ersten Hei-delbeeren reif zum Ernten? Die Hochbeetewerden den Bewohnerinnen und Bewoh-nern des @home noch viel Spass bereiten.Ermöglicht wurden sie durch die StiftungCerebral, bei der wir uns an dieser Stelleherzlich bedanken.

Eigene Kräuter, Blumen und Beeren vom HochbeetGärtnern ohne Einschränkung im Wohnhaus @home

Bald kann es ans Ernten gehen.

Massimo Massoletti und Amanda Mösch beim Vorbereiten eines Hochbeets.

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Die Bürgergemeinde zählt seit vier Jah-ren zu den Hauptsponsorinnen des Ba-selstädtischen Schwingfestes, das An-fang Mai zum 97. Mal ausgetragenwurde. Ein persönlicher Augenschein.

Jeweils an Auffahrt findet der baselstädti-sche Schwingertag statt. Dieses Jahr zumersten Mal im Rankhof und wegen der Bau-arbeiten beim Vogelsangschulhaus nicht inder Sandgrube.

Bei herrlichem Maiwetter finden über 5000Besucherinnen und Besucher den Weg inden Rankhof. Trotz grosser Tribüne undvieler Bänke rund um die vier Sägemehlrin-ge sind alle Sitzplätze schon am Vormittagausverkauft.

Muni Beppino Auf einem Rundgang über das Geländekann man die Lebendpreise bestaunen: denMuni Beppino für den Sieger, das FohlenDiavolo für den Zweitplatzierten und dasRind Eulalia für den Dritten. Der reiche Ga-bentempel ist zudem traditionell mit Trei-cheln und geschnitzten Holzstühlen und -bänken bestückt.

Voller Einsatz Erstmals zeichnet die FasnachtsgesellschaftSans Gêne für das Schwingfest verantwort-lich: Neben der eigentlichen Organisationdes Anlasses sind auch Verpflegungsständemit Schwingerwürsten, Steaks, Älplerma-gronen, Kaffee und Kuchen aufzustellenund zu betreuen. An mehreren Getränke-ständen ist bei diesem sonnigen Wetter vorallem der Bierabsatz gross. Im grossenFestzelt grillieren, kochen und servierenzahlreiche Helferinnen und Helfer – alle

Sektionen der Sans Gêne sind im Einsatz.

Grosse Namen Die Schwingerliste im Rankhof umfasst ei-nige grosse Namen, was nicht erstaunt,steht dieses Jahr nach 2013 doch wieder einEidgenössisches Schwing- und Älplerfestauf dem Plan. Wer Ende August in Esta -vayer dabei sein möchte, muss sich an denkommenden Kranzfesten empfehlen.

Überragender Sieger des Tages ist derSchwingerkönig von 2010 in Frauenfeld,

Sport, Geselligkeit und PrachtskulisseEin Schwingfest spricht viele Sinne an

der Berner Oberländer Kilian Wenger. Erist in beeindruckender Form, gewinnt nichtnur sechs Gänge, sondern auch denSchlussgang, obwohl ihm ein «gestellterGang» zum Festsieg reichen würde.

Von einem gestellten Gang spricht man,wenn er unentschieden endet, das heisst,wenn keiner der beiden Schwinger nachden fünf Minuten, die ein Gang in der Re-gel dauert, mit beiden Schulterblättern imSägemehl liegt. Ein Sieg ist nur gültig,wenn der gewinnende Schwinger mit min-

Der Sieger!

Stadthaus

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Die Geschichte des SchwingensFürs Krafttraining auf die Alp?

destens einer Hand an der gegnerischenSchwingerhose «Griff» hält.

Eichenlaub Neben Kilian Wenger schwingen auch einige Baselbieter sehr gut und holen sichdie begehrten Eichenlaub-Auszeichnungen.Hier sei Andreas Henzer speziell erwähnt,der als 36jähriger seine sechste Teilnahmean einem Eidgenössischen anstrebt. Dergastgebende Teilverband der Nordwest-schweizer schneidet 2016 im Rankhof eherenttäuschend ab. Wer sich für die detaillier-te Rangliste interessiert, findet diese aufwww.schlussgang.ch unter «Resultate».Auf dieser Seite sind übrigens auch sämtli-che Schwingsport-Anlässe aufgeführt, zu-dem gibt es hier Porträts von Schwingern,Erklärungen zu Fachbegriffen und vieleweitere Informationen.

Weiblicher Fan Eine Frau schreibt über den Schwingsport –erstaunlich? Nein, es gibt nämlich auchFrauen und Mädchen, die schwingen. Aberkeine Sorge, ich selber lege niemanden aufsKreuz. Schwingfeste sind für mich auch ge-sellige Anlässe in fröhlicher und friedlicherStimmung, oft vor prächtiger Kulisse inden Bergen. So freue ich mich natürlich aufdas Eidgenössische in Estavayer. Und füralle, die nicht dabei sein können: DasSchweizer Fernsehen wird in einer aufwen-digen Live-Übertragung vom Grossanlassam Neuenburgersee berichten.

Karin SennZentrale Dienste

Auf der Homepage des EidgenössischenSchwingerverbands ist die Entstehungdes Schwingens beschrieben. Hier einpaar interessante Auszüge: Die Wurzeln des Schwingens in derSchweiz sind nicht eindeutig zu datie-ren. Eine erste Darstellung aus dem 13.Jahrhundert, die sich in der Kathedralein Lausanne befindet, zeigt bereits dietypische Art, Griff zu fassen. Die äussereForm, ein Kleider- und Gürtelringen,rückt das Schwingen aber in die Nähedes Ringens, das in den alten Hochkultu-ren, etwa in denen Ägyptens, Chinasusw. verbreitet war.In der Zentralschweiz und im Mittel-land, vorab im Alpenraum, war der Hosenlupf fester Bestandteil der Fest-kultur. An zahlreichen Alp- und Wirts-hausfesten wurde um ein Stück Hosen-tuch, ein Schaf oder um andere Natura-lien geschwungen, wobei der Ruhm desSieges weit mehr zählte als der Preis.Gewisse Regionen entwickelten ihrespezifischen Schwingstile; die Vorberei-tung zum Wettkampf begann im Kna-benalter. Besonders gefürchtete Schwin-ger sollen jeweils die Zeit auf der Alpnicht in erster Linie der Arbeit, sonderndem Trainig ihrer Kraft und Behendig-keit gewidmet haben.

Eine Neubelebung des Schwingensbrachte das erste Alphirtenfest zu Un-spunnen 1805, zu einer Zeit, in der dieSchweiz unter französischer Fremdherr-schaft litt. Das Ziel dieses Fests war ausdrücklich die Hebung des schweize-rischen Nationalbewusstseins. Im letz-ten Drittel des 19. Jahrhunderts habendenkwürdige Schwingfeste und eine re-ge Aktivität geschulter Turnpädagogendas Schwingen auch in die Städte ge-bracht. So wurde aus dem ursprüngli-chen Spiel der Hirten und Bauern einNationalsport, der alle Schichten um-fasste. Die Verbände, allen voran der Eidgenös-sische Schwingerverband (gegründet1895), organisierten ihren Sport, indemsie regionale Eigenarten integrierten, mitLehrbüchern und Trainingsstunden dasNiveau hoben und zeitgemässe Wett-kampfregeln schufen.Stolz und Selbstbewusstsein sprechenauch aus einer Weisung des Verbands,der die kommerzielle Werbung im Zusammenhang mit dem Schwingenstrikte untersagt. Damit wird der Ver-kommerzialisierung dieser traditionsrei-chen, aber deswegen nicht weniger mo-dernen Sportart bewusst ein Riegel ge-schoben.

Die Bürgerräte Patrick Hafner und Stefan Wehrle.

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Mitte Mai hat Statthalterin Fabienne Beyer-le die neue Ausstellung im WaldpavillonLange Erlen eröffnet: «Wald und Wasser»befasst sich mit der politischen Verantwor-

Papierindustrie führten ab dem 15. Jahr-hundert zu einem grossen Hunger nachHolz. Die Wälder wurden übernutzt. Diesführte einerseits zu häufigeren Über-

schwemmungen, andererseits kam es ver-mehrt zu Wassermangel. Deshalb erliessder Bischof von Basel im Jahr 1755 die«Hochfürstlich-Baselsche Wald- und Forst-Policey Ordnung», die eine nach haltigeWaldbewirtschaftung anstrebte. Zudemwurde ein Forstamt für die Wälder des Bis-tums Basel geschaffen. Damit war die Re-gion der Zeit voraus: Das erste nationaleForstpolizeigesetz trat erst 1876 in Kraft. In den Langen Erlen waren und sind Waldund Wasser eng verknüpft. Ohne den Waldgäbe es das System der stadtnahen und na-türlichen Art der Trinkwasserproduktionnicht – sie ist weltweit übrigens einzigartig. Bevor die Wiese um 1880 korrigiert wurde,waren hier Wald und Wasser in einer wildenAuenlandschaft verzahnt. Heute unter-nimmt man grosse Anstrengungen, bei-spielsweise mit dem Projekt WieseVital,den Flüssen in der Region wieder mehr Na-türlichkeit zu geben. Das schätzen nicht nurErholungssuchende, sondern auch typischeAuenbewohner wie Biber, Äschen und Eis-vögel. Wollen Sie mehr zu diesen Themen erfah-ren? Besuchen Sie einfach den Waldpavil-lon in den Langen Erlen beim Hinteraus-gang des Tierparks! Er ist Tag und Nachtzugänglich.

Milena ConzettiAmt für Wald beider Basel

Dieser kleine Biber lebt im Revier Reinacher Heide. Er hat vom Renaturierungsprojekt BirsVital profitiert. Ob das Projekt WieseVital es den Baumeistern der Auen auch hier wieder ermöglicht, heimisch zu werden? Foto: Irène und Toni Dürrenberger

Die Langen Erlen erfüllen viele Funktionen: Erholung, Hochwasserschutz, Biodiversität, Trinkwasserproduktion, Holznutzung. Es ist eine wichtige politische Aufgabe, diese vielfältigen Nutzungen zu ermöglichen und langfristig zu erhalten. Foto: Amt für Wald

tung für den Schutz und die nachhaltigeNutzung dieser lebenswichtigen Ressour-cen. An Beispielen aus den Langen Erlenwird gezeigt, wie die Lebensräume Waldund Wasser eng zusammengehören. Beidewurden in den letzten Jahrhunderten oftübernutzt und verschmutzt, heute wird vielzu ihrem Schutz und ihrer nachhaltigen Be-wirtschaftung getan. Dafür verantwortlichsind in den Langen Erlen das Amt für Waldbeider Basel und die IWB. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, in denLangen Erlen Hochwasserschutz, Arten-vielfalt, Erholung und Trinkwasserproduk-tion unter einen Hut zu bringen. Damit derWald alle diese Funktionen erfüllen kann,sind eine gute Planung, das rechtzeitige Er-kennen von möglichen Nutzungskonfliktenund ein kontinuierlicher Dialog mit den An-spruchsgruppen notwendig. Das Leiten sol-cher Prozesse ist eine der Kernaufgaben desAmts für Wald beider Basel. Doch der Schutz der natürlichen Ressour-cen in der Region und deren nachhaltigeNutzung waren nicht immer so selbstver-ständlich wie heute. Die wachsende StadtBasel und die Entwicklung der Druck- und

Wald und Wasser gehören zusammenNaturnahe Ausstellung in den Langen Erlen

Hansjörg SchneiderHunkelers GeheimnisHörspiel, 3 CD, 180 MinutenCHF 39.00 / EUR 29,90ISBN 978-3-85616-709-7

Hörprobe:

Christoph Merian Verlag

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Hansjörg Schneider legt mit «Hunke-lers Geheimnis» einen aussergewöhnli-chen Hunkeler-Fall vor. Als der pensio-nierte Kommissär auf eigene Faust zueinem Mord im Basler Bankenmilieu er-mittelt, steht er plötzlich vor der mora-lischen Frage: Soll er Beweise weiter-geben oder nicht? Der neu als Hörspielinszenierte neunte Fall des beliebtes-ten Schweizer Kriminalisten ist mehrals die Auflösung eines Mordes – Hun-keler wird selbst zum Richter und dieHörerschaft wird sofort in den Banngezogen.

Kommissär Hunkeler, längst im wohlver-dienten Ruhestand, wird zufällig in diesenFall hineingezogen: Als er nach einer Ope-ration im Krankenhaus erwacht, teilt er dasZimmer mit einem alten Bekannten, derschwer erkrankt ist. Der einst wilde Acht-undsechziger Stephan Fankhauser ist imLaufe der Jahre ein prominenter Mann ge-worden und ist nun Leiter der Basler Volks-sparkasse.

Hunkeler kann es nicht lassenEines Nachts geschieht etwas Sonderbares.Die Nachtschwester gibt Fankhauser eineSpritze. Dieser wehrt sich heftig. Als Hun-keler morgens aufwacht, ist sein Bettnach-bar tot. Hat er geträumt? Hat die Nacht-schwester mit Rubinring, blauem Kopf-tuch, auffallenden Augen und dem unver-gesslichen Parfüm etwas damit zu tun? Hunkelers kriminalistischer Spürsinnschlägt an und er will der Sache auf denGrund gehen.

Schnell wird klar, dass bei diesem Fall vieleAspekte eine Rolle spielen: Hat der Mordmit dem weltweiten Druck auf SchweizerBanken zu tun? Oder geht es um anderedunkle Seiten der Eidgenossenschaft zurZeit des Zweiten Weltkriegs? Dabei wirdder Expolizist mit der schwierigen Fragekonfrontiert: Soll ein vermeintlich «gerech-ter» Mord gesühnt werden oder nicht? Hun-keler wird zum moralischen Richter.

Ein vielstimmiges HörspielDer mehrschichtige Roman von HansjörgSchneider gehört zu den besten Hunkeler-Krimis. Die akustische Umsetzung ziehtdie Hörerschaft sofort in den Bann. DasHörbuch lässt einen bequem vom Sofa ausin die Geschichte versinken und Teil derHandlung werden. Der Schauspieler UeliJäggi als Hunkeler begeistert erneut undmacht das raffiniert inszenierte Hörspielzum einzigartigen Hörgenuss. Mit treiben-

«Hunkelers Geheimnis» von Hansjörg SchneiderAktuelles Hörspiel im Christoph Merian Verlag

den Klängen und Melodien werden die Dialoge von Martin Bezzola musikalischbegleitet.

Erfolgsgeschichte HunkelerHansjörg Schneider (*1938) arbeitete alsLehrer und Journalist, schrieb Reportagen,Theaterstücke und Romane. HistorischeAufarbeitung ist ihm in seinen Romanenein grosses Anliegen. Seine «KommissärHunkeler»-Romane machten ihn einembreiten Publikum bekannt. Sechs von die-sen wurden mit dem kürzlich verstorbenenMathias Gnädinger verfilmt.

Und sämtliche Bücher erschienen als hoch-karätig besetzte Hörspielproduktion imChristoph Merian Verlag in Kooperationmit SRF, Schweizer Radio und Fernsehen.Ausserdem führte das Theater Basel imApril unter dem Titel «Ein Fall für Basel»ein Freilufttheater auf, bei dem die Origi-nalschauplätze aus Schneiders Vorlage alsBühne dienten …

Kommissär Hunkeler ist also auf vielen Ka-nälen präsent und wird es zur Freude aller

Fans auch noch eine Weile bleiben, wieHansjörg Schneider letzten Dezember imInterview mit der «TagesWoche» ver-sprach: «Ich will weiter schreiben – sonstwürde ich mich zu Tode langweilen.»

Fabio GfellerChristoph Merian Verlag

Nr. 133 | Juni 2016

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Kraftfutter fürs GehirnErnährungstipp des Bürgerspitals Basel

Dass frisches Gemüse, Früchte oder einknackiger Salat zu einer gesunden Ernäh-rung gehören, wissen Sie bestimmt. Min-destens fünf Portionen pro Tag sollten essein.

Doch wussten Sie, dass dadurch auch IhrGehirn in Schwung kommt?

Wenn Sie beispielsweise Gemüse undFrüchte mit kräftigen bunten Farben, wieBroccoli oder Peperoni, wählen, profitierenSie von besonders vielen Nähr- und Bal-laststoffen. Durch die Antioxidantien kom-men Ihre grauen Zellen so richtig auf Trab.

Setzen Sie regelmässig Fisch auf IhrenSpeiseplan? Perfekt! Fischöl enthält die le-bensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren, dieder Körper nicht selbst bilden kann. Diesestärken das Gedächtnis bis ins hohe Alterund sind gut für das Herz-Kreislauf-Sys-tem. Rapsöl, Walnüsse, Mandeln, Pistazien,Leinsamen, Sesam und Chia-Samen sindebenfalls ideale Fettsäuren-Lieferanten.

Den Tag in guter Gesellschaft verbringen

Liebevoll umsorgt sein, gemeinsam jassen, malen, das Gedächtnis trainieren oder auch nur ein feines Menü geniessen –die Tagesbetreuung Lindenhof bietet ein abwechslungsreiches Programm mit kompetenter Betreuung.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Bürgerspital Basel Tagesbetreuung LindenhofSocinstrasse 30 | CH-4051 Basel | Tel. 061 307 61 90Montag bis Freitag, 8 bis 16 Uhr | Mittagstisch auf Voranmeldung

PERSONAL

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PersonalEINTRITTE

IMPRESSUMHerausgeberinBürgergemeinde der Stadt BaselRedaktionsteamAlexandra Hänggi (Agi) und YvetteOeschger (YO), Zentrale Dienste, NicoleMoser (NM), Bürgerspital, Julia Mehira(JM), Bürgerliches Waisenhaus, ToniSchürmann (TS), Christoph Merian Stif-tungDruckBürgerspital Basel, Grafisches ZentrumAnschrift RedaktionBürgergemeinde der Stadt Basel, Stadt-hausgasse 13, 4001 Basel, Telefon 061269 96 23CopyrightBürgergemeinde der Stadt Basel

Bürgerspital Arbeit und IntegrationHofmann SamanthaBegleitete Arbeit, 1.4.2016Schneider MichaelBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Schumacher RolandBegleitetes Wohnen, 1.4.2016Stoop SeverinBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Wollmann KatjaArbeit und Integration, 1.4.2016Fadini MajaBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016Kiser MariaBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016Thommen AlexandraBerufliche Integration, 1.5.2016Thoma Cyrill Betriebe und Werkstätten, 9.5.2016

Bürgerspital Reha ChrischonaChatziparaschou AikateriniPhysiotherapie, 1.12.2015Sterchi SonjaPsychoonkologie, 14.3.2016Vicent FionaKlinikadministration, 1.4.2016Horansky JaroslavaPhysiotherapie, 4.4.2016Jàvor Wüthrich BarbaraPsychoonkologie, 1.5.2016Pirovino SandraErgotherapie, 1.5.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteBofinger DominiqueAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.10.2015Orobio Caicedo AlexandraAlterszentrum Falkenstein, Pflege,1.4.2016Tafa Aliu MirlindaAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.4.2016Vuleta LjiljaAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.4.2016Hirsch Linda MabuzaQualitätsentwicklung Betreutes Wohnen,1.5.2016Laube RenataAlterszentrum zum Lamm, Pflege,1.5.2016Meyer DorisAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016Schärer DanielAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016Vieceli ClaudiaAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016

Bürgerspital alle SC und DirektionSerena MattiaService-Center Personal, 1.4.2016Gaudio KathrinService-Center Personal, 1.5.2016Grethler JenniferService-Center Bau und Immobilien,1.5.2016

Bürgerliches Waisenhaus Class Dagmar AWG Schoren, 1.5.2016Koczan Daniela AWG Wettstein, 1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 5 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationAygün EnsarBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Lindler KerstinBegleitetes Wohnen, 1.4.2016Puglisi MariaBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Hügi Mbundu SandraBegleitete Arbeit, 1.5.2016Neuenschwander AdrianBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016Steiner TobiasBegleitete Arbeit, 1.5.2016Cueni FabienneBerufliche Integration, 5.5.2016

Bürgerspital Reha ChrischonaDittrich SandyPflege, 1.5.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteAntoine LaurenceAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.4.2016Vargas Graf VeronicaAlterszentrum am Bruderholz, Pflege,1.4.2016Vieceli ClaudiaAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016

Bürgerliches Waisenhaus Baier KarinDG Kartause, 1.4.2016Völgyi StephanDG Kartause, 1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 10 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationDanieli SandroBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Gysin Sarah FlurinaBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Jehle IlseBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016Kiefer JoachimBegleitetes Wohnen, 1.4.2016Bättig JörgBetriebe und Werkstätten, 6.4.2016Appius TobiasBegleitetes Wohnen, 1.5.2016Heussler ElisabethBegleitetes Wohnen, 1.5.2016Schiegg RainerBegleitetes Wohnen, 1.5.2016Stehlin Jean-PaulBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016Stocker RudolfBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteChristandl BeatrixAlterszentrum zum Lamm, Administra -tion, 1.5.2016

Bürgerspital alle SC und DirektionRamseyer DanielaService-Center Personal, 20.3.2016

Bürgerliches WaisenhausBianchi AlexandraWEX, 1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 15 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationSigrist MarianneBegleitetes Wohnen, 1.4.2016Rudin-Vögtli RosmarieBetriebe und Werkstätten, 19.4.2016Sincer AzizBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteIller Maria del CarmenAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 20 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationLandenberger BrunoBetriebe und Werkstätten, 1.4.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteBaumgartner SilviaAlterszentrum zum Lamm, Pflege,1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 25 Jahre

Bürgerspital Betreuung BetagteDogan RabiaAlterszentrum Weiherweg, Hausdienst,1.4.2016Bitterli-Waldvogel HeleneAlterszentrum Burgfelderhof, Pflege,1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 30 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationSuardi BrigitteBegleitete Arbeit, 24.4.2016Feitknecht ManfredBetriebe und Werkstätten, 1.5.2016

DIENSTJUBILÄEN 40 Jahre

Bürgerspital Arbeit und IntegrationErzer MarkusBetriebe und Werkstätten, 20.4.2015Uehlinger BeatBegleitete Arbeit, 20.4.2015

PENSIONIERUNGEN

Bürgerspital Arbeit und IntegrationKühnis HiromiBetriebe und Werkstätten, 31.3.2016Gerber Beat-FriedrichBegleitetes Wohnen, 30.4.2016

Bürgerspital Betreuung BetagteRudin-Grieder EstherAlterszentrum am Bruderholz, Pflege,30.4.2016

Bürgerspital alle SC und DirektionNüesch WernerSC Bau und Immobilien, 30.4.2016

Nr. 133 | Juni 2016

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Wickelfisch der BürgergemeindeJetzt exklusiv im Stadthaus

Der Bürgergemeinde-Wickelfisch ist für 12.– Frankenim Stadthaus am Empfang erhältlich.