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HERZOGSÄGMÜHLE JAHRESBERICHT 2010 Jahresmotto 2011: Gemeinwesen mit Zukunft

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Jahresmotto2011:

Gemeinwesen mit Zukunft

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Informationen aus Herzogsägmühle

Texte: Wilfried Knorr, Klaus Barthel, Norbert Becher, Kerstin Becher-Schröder, Michael Bräuning-Edelmann, Thomas Buchner, Ruth Connolly, Gabriele Graff, Wilfried Hammon, Sabine Keyser, Sigrid Klasmann, Ulrich Koch, Andreas Kurz, Siegfried Laugsch, Matthias Lösch, Daniel Löscher, Jutta Rinesch, Hans Rock, Markus Sinn, Johann Schuh, Josef Schuh, Petra Schweder, Helmut Sperl, Dorothea Unbehend, Jürgen Walk, Johann Weihele Fotos: Askal Bosch, Petra Brandmeier, Thomas Buchmann, Karin Haas, Frank Hitzblech, Stefan Jenuwein, Jan Kähler, Sabine Keyser, Uwe Leimann, Jutta Rinesch, Wolfgang Schuppert, teilweise Fotos privat

Redaktion: Wilfried Knorr, Waltraud M. Filser, Sabine Keyser

Gestaltung und Satz: GLASHAUS 4, Bernbeuren

Druck: ESTA-DRUCK GMBH, Polling Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier Erschienen im März 2011, Auflage 32.500 Exemplare Stand: 02/2011

Herzogsägmühle - Innere Mission München, Diakonie in München und Oberbayern e. V.

Hauptamtliche Vorstände und Geschäftsführer: Wilfried Knorr, Diplom-Pädagoge, Geschäftsbereich Herzogsägmühle Dr. Günther Bauer, Pfarrer, Geschäftsbereich München

Aufsichtsrat der Inneren Mission München: 1. Vorsitzende: Dr. Hannemor Keidel, Politikwissenschaftlerin2. Vorsitzender: Andreas Bornmüller, Diplom-Kaufmann

Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats:Friederike Fromholzer, Diplom-KauffrauPeter Gleue, Diplom-KaufmannAngelika Heining, Diplom-Sozialpädagogin (FH)Prof. em. Dr. Dr. h.c. Günter Heinritz, SozialgeographBarbara Kittelberger, StadtdekaninSabine Nießen, Diplom-Ingenieurin (Univ.), MinisterialdirigentinAxel Piper, DekanJürgen Schleifer, RedakteurBernadette Schmid, Diplom-Sozialpädagogin (FH)Dr. Rainer N. Waubke, Internist i.R.

Ehrenvorsitzende:Walther Krafft, Ministerialdirigent i.R.Dr. Konrad Rüchardt, Vorstandsmitglied i.R., Bayer. Handelsbank AGDr. Werner Hofmann, Oberkirchenrat i.R.

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Inhaltsverzeichnis

Gemeinwesen mit Zukunft 5

Menschen in besonderen Lebenslagen 6

Kinder, Jugendliche und Familien 8

Schulbildung / Ausbildung 10

Menschen im Alter und mit Behinderung 12

Arbeit für Menschen mit Behinderung 14

Menschen mit seelischer Erkrankung und

Menschen mit Suchterkrankung 16

Arbeit und Integration 20

Adressenübersicht HERZOGSÄGMÜHLE

i + s Pfaffenwinkel GmbH 22

Gemeinschaftsdienste und -einrichtungen 24

Freizeit- und Bildungswerk 28

Stiftungen 30

Kinderhilfe Oberland 34

Jahresrückblick 36

Wir danken sehr herzlich 39

HERZOGSÄGMÜHLE

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Welche Ausstattung müssten Schulen und welche Res-sourcen Arbeitgeber vorhalten, um Men-schen mit starken Beeinträchtigungen gerecht werden zu können? Wie ist die Zukunft unseres (Sonder-) Gemein-wesens finanzierbar, wenn zunehmend ambulante Angebote stationäre Leistungen ver-drängen und in diesen ambulanten Finanzie-rungssystemen keine Beiträge zum Erhalt der Ortschaft Herzogsägmühle abgerechnet wer-den können?

So begrüßenswert es ist, dass die Gesellschaft sich der überfälligen Auseinandersetzung um die notwendigen Assistenzleistungen für Men-schen mit Behinderung stellt und Inklusion um-setzen und leben will – so problematisch sehen wir die Entwicklung, wenn letztlich nicht die Lebensqualität der Einzelnen, sondern Über-forderungen von Hilfeberechtigten und Ge-meinwesen drohen oder wenn das Postulat der Kostendämpfung oberste Priorität bekommt. Wir bekennen uns dazu, dass das soziale Netz so differenziert, so vielfältig, so individuell und passgenau wie möglich geknüpft werden muss und untermauern unseren Anspruch, mit unserem besonderen Gemeinwesen auch in der Zukunft in unverzichtbarer Weise unseren Beitrag zu diesem Netz zu leisten. Wir wollen dabei auch unseren Ort zunehmend inklusiv gestalten, also ihn als wertvollen Lebensraum für Menschen weiter entwickeln, die hier Hilfe leisten und die, die Hilfe benötigen.

Dass Sie uns dabei die Treue halten, uns auch im kommenden Jahr begleiten und unterstüt-zen und uns damit helfen, die Zukunft zu ge-stalten, darauf vertraut Ihr

Wilfried Knorr, Direktor

Jahresmotto 2011

GEMEINWESEN MIT ZUKUNFT

Liebe Freundinnen und Freunde von Herzogsägmühle,

mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung durch den Deutschen Bundestag ist in die De-batte um die künftige Ausgestaltung des sozia-len Netzes durch die Betonung des Begriffs der Inklusion starke Bewegung gekommen: Über die bisher angestrebte Integration von Men-schen mit besonderen Merkmalen hinaus soll künftig vielmehr das ganz selbstverständliche Zusammenleben von Menschen aller Befähi-gungen, Fertigkeiten, Einschränkungen und Er-krankungen gesellschaftliche Normalität sein. Die Unterstützungsbedarfe von Menschen sol-len nicht mehr dafür bestimmend sein, wo die Hilfeberechtigten leben. Sondereinrichtungen (wie etwa Förderschulen, aber auch wie Her-zogsägmühle als besonderer sozialer Ort) ste-hen unter Rechtfertigungsdruck. Es wird darauf gedrängt, dass Menschen mit Behinderungen Teilhabechancen in Allem wahrnehmen können, Barrierefreiheit überall realisiert ist. Berufliche Perspektiven soll es nicht nur in beschützten Werkstätten geben, Wohnheime sollen indivi-duellen Einzelwohnungen weichen.

Niemand wird diese sozialpolitischen und fachli-chen Forderungen einfach falsch finden können. In der praktischen Umsetzung aber verbinden sich damit viele Fragen: Was genau meint der Begriff der „Selbstbestimmung“ und steht er dem Begriff der „Fürsorge“ entgegen? Ist der Mensch von der Bibel her eigentlich auf Selbst-bestimmung, oder doch eher auf Zugehörigkeit angelegt – und wo kann diese Zugehörigkeit am besten erlebt werden? Findet womöglich künftig eine Selektion statt, welche Einschrän-kungen in Gemeinwesen geduldet und akzep-tiert werden und welche Menschen dann doch in Sondereinrichtungen leben sollen?

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Fachbereichsleitung: Andreas Kurz

Mitarbeitende: 172 Ehrenamtlich Mitarbeitende: 37Stationäre Aufnahmemöglichkeiten: 305 Schongauer Tafel: 321 NutzerAmbulant betreute Menschen: 1.512

Leistungen und Angebote:• Beherbergung,VersorgungundBeratungobdachloserMenschenimGasthausHerzogsägmühle

• Aufnahme,Versorgung,Beratung,Begleitung,Diagnostik,Therapie,Seelsorge,Berufsförderung,Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote, Sport, Tagesstruktur, Arbeits- und Wohnungsvermittlung (Häuser, Wohnungen und Betriebe in Herzogsägmühle, Peiting, Schongau, Landsberg, Weilheim)

• BeratungvonMitbürgerinnenundMitbürgernbeidrohenderObdachlosigkeitindenLandkreisenWeilheim-Schongau, Landsberg am Lech, Ostallgäu und der kreisfreien Stadt Kaufbeuren

• FachstellezurVermeidungvonObdachlosigkeitinPenzbergundMarktoberdorf(LandkreisOstallgäu)

• Schuldner-undInsolvenzberatungimAltlandkreisSchongauundimLandkreisOstallgäu

• WärmestubefürMitbürgerinnenundMitbürgerinArmutundObdachlosigkeitinSchongau

• SchongauerTafel-LebensmittelversorgungfürMitbürgerinnenundMitbürgerimSchongauerUmland

Menschen in besonderen Lebenslagen

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Nachfrage

Im Jahr 2010 war die Nachfrage nach statio-nären Wohnplätzen erstmals ohne Schwankun-gen durchgehend sehr hoch.

Von Justizvollzugsanstalten und Beratungs-diensten erlebten wir eine kontinuierliche Nachfrage, der wir nicht vollständig nachkom-men konnten, so dass lange Wartelisten auf einen stationären Platz entstanden. Der hohe Bedarf hielt auch in den ambulanten Diensten an. Durch personelle Erweiterungen und Um-strukturierungen im Bereich der Schuldnerbe-ratung konnten die langen Wartezeiten auf ein erträgliches Maß reduziert werden.

Wirtschaftliche Situation

Die sehr gute Auslastung in allen stationären und ambulanten Angebotsbereichen ermög-lichte es dem Fachbereich, seine betriebswirt-schaftlichen Planziele 2010 deutlich zu über-treffen. Problematisch ist es aber nach wie vor, die Eigenfinanzierungsanteile für die ambulan-ten Beratungsdienste und Hilfeangebote zu er-wirtschaften.

Abschied und Wandel

Zukunft gemeinsam gestalten

23 Jahre hat er den Fachbereich als Fachbereichsleiter geprägt, ausge- baut und verantwortet; fast 35 Jah-re war er Mitarbeiter in Herzogsäg-mühle, davon 15 Jahre stellvertre-tender Direktor. Die Rede ist von Rainer Endisch, der zum 31.07. 2010 in den Ruhestand ging. Die Woh-nungslosenhilfe in Herzogsägmühle und in Oberbayern war über drei Jahrzehnte eng mit ihm verbun-den. Das Jahr 2010 stand daher für Hilfeberechtigte wie Mitarbeitende ganz im Zeichen der Verabschie-dung von Rainer Endisch. In einem gelungenen Sommerfest wurde er für sein langjähriges Wirken gewür-digt. Alle wünschen ihm einen ge-nussvollen (Un-) Ruhestand.

Abschied ist auch Neubeginn: Das Jahr 2010 stand im Zeichen der Neuausrichtung für eine kontinu-ierlich gute und innovative Arbeit. Andreas Kurz hat die Leitung des Fachbereiches übernommen.

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Entwicklungen im Fachbereich

Das neue Konzept der fachlichen Arbeit, das in den Jahren 2008 und 2009 entwickelt und umgesetzt werden konnte, wurde im Jahr 2010 in einem dreistufigen Hilfeprozess mit Clearing, Stabilisierungs- und Verselbständigungspha-se zusammengefasst und systematisiert. Ein Prozessschaubild weist jetzt den Weg von der Aufnahme bis hin zur Verselbständigung der bei uns lebenden Hilfeberechtigten und hilft so den gesetzlichen Auftrag der Kostenträger der Hilfen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten umzusetzen. Zentrales Thema für eine gelingende Übergangshilfe muss es sein, unterschiedlich abgestufte ambulante Hil-feangebote für ehemalig wohnungslose Men-schen in der Region zu schaffen. Dies ist für uns eine besondere Herausforderung, da an dieser Schnittstelle die örtlichen Kostenträger und damit die Städte und Landkreise zum Tra-gen kommen und damit eine Vielzahl von Ver-handlungspartnern.

Gemeinwesen mit Zukunft bauen

Darunter verstehen wir die systematische und konsequente Weiterentwicklung von Herzogsägmühle als Ort zum Leben. Einge-schlossen sind dabei aber auch die Städte und

Gemeinden unserer Region. Gemeinwesen mit Zukunft bedeutet für uns Hilfen anzubieten für die Wiedereingliederung von Menschen in ein soweit wie möglich normales Leben sowie prä-ventive Hilfsangebote bei Verschuldung und drohender Wohnungslosigkeit. Folgekosten können damit verringert werden. Ein Beispiel für diese Strategie sind unsere Fachstellen zur Vermeidung von Obdachlosigkeit, die wir zur-zeit in den Landkreisen Ostallgäu und Weil-heim-Schongau aufbauen.

Herr B. wird nicht obdachlos: Herr B. kontaktierte unsere Fachstelle zur Ver-meidung von Obdachlosigkeit im April 2010. Er lebte allein in einer Wohnung. Weil er Ein-ladungen der ARGE nicht nachkam, wurden Zahlungen an ihn eingestellt. Nachdem Herr B. bereits mit Mietzahlungen im Rückstand war, konnte er seinen Verpflichtungen nun gar nicht mehr nachkommen. Der Zwangsräumungster-min stand bereits fest und sollte innerhalb der nächsten zwei Wochen umgesetzt werden. Herr B. hatte keinen Ansprechpartner, ein soziales Netz war nicht vorhanden. Das Gesprächs- angebot und die Beratung durch unsere Fach-stelle erwiesen sich als wichtig. Wir erarbei-teten mit Herrn B. die konkreten Schritte: Es konnte eine neue Wohnung gefunden werden, die ARGE sicherte die Kosten und die Zwangs-räumung wurde verhindert.

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Fachbereichsleitung: Kerstin Becher-SchröderLeitung Teilbereich ambulante und flexible Familienhilfen: Astrid SchreiberLeitung Teilbereich Intensivpädagogische Maßnahmen: Sabine Eichberg, stellvertretende Fachbereichsleitung

Mitarbeitende: 102Stationäre Aufnahmemöglichkeiten: 160Ambulante Betreuung von Familien: 50

Leistungen und Angebote:• Krisenintervention,Diagnostik,KlärungundBeratung

• HeilpädagogischeundtherapeutischeFörderungundErziehunginWohngruppen,intensivpädagogische Einzelbetreuung und familienintegrative Erziehung sowie Verselbstständigung und Betreutes Wohnen

• Versorgung,lebenspraktischesTraining,schulischeundberuflicheAusbildung,Arbeitstraining,Seelsorge, therapeutische Arbeit, medien- und freizeitpädagogische Angebote, Jugendgerichtshilfe, Angehörigenarbeit

• FamilienstützendeSozialarbeit,ambulantesFamilien-Clearing,SozialpädagogischeFamilienhilfen,Erziehungsbeistandschaften, Rückführungen

Kinder, Jugendliche und Familien

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schlug hier nachhaltig durch. Aus diesem Grund konnten wir auch das Angebot nicht wie geplant weiter ausbauen, obgleich hier nach wie vor von Seiten der Kostenträger Bedarf besteht. Sehr erfreulich ist, dass die Nachfrage und Belegung unserer Klärungsstelle für Mäd-chen über das ganze Jahr hindurch gut war, auch die therapeutischen Gruppen sehr gut nachgefragt waren, ebenso wie unser Angebot der Erziehungsstellen, das wir 2010 erweitern konnten. Im Bereich der ambulanten und flexi-blen Familienhilfen war die Nachfrage phasen-weise größer als unsere Kapazitäten vor Ort.

Aufgrund der insgesamt schwachen Nachfrage steht der Fachbereich in diesem Jahr vor einer wirtschaftlich sehr angespannten Situation.

Aktuelles aus dem Fachbereich

Zum 1. April erfolgte ein Wechsel in der Be-reichsleitung: Sigrid Klasmann übernahm die Geschäftsführung der Kinderhilfe Oberland, Kerstin Becher-Schröder wurde Bereichsleite-rin. Verbunden damit war eine Umstrukturie-rung im Fachbereich. Wir konnten für die am-bulanten und flexiblen Familienhilfen und für die Intensivpädagogischen Maßnahmen neue Teilbereichsleitungen gewinnen. Unser Ziel, im Jahr 2010 einen Jugendlichenrat zu etablieren, haben wir erfolgreich umgesetzt.

Der Fachbereich Kinder, Jugend-liche und Familien kommt mit sei-nen heilpädagogischen und thera-peutischen Hilfen einem wichtigen gesellschaftlichen Auftrag nach. Durch unsere individuellen Fami-lienhilfen, intensivpädagogischen Maßnahmen, therapeutischen und heilpädagogischen Wohnangebo-te für junge Menschen tragen wir dazu bei, dass Jugendliche am Rande der Gesellschaft eine Pers-pektive erhalten und ihren eigenen Weg finden. Unser differenziertes pädagogisches Spektrum auch unter wirtschaftlich schwierigsten Bedingungen in guter Qualität auf-recht zu erhalten, fordert von allen Mitarbeitenden 100%igen Einsatz.

Nachfrage

Der Fachbereich blickt, was die Nachfragesituation anbelangt, auf ein sehr durchwachsenes Jahr zu-rück. Für uns deutlich spürbar war der Rückgang von Nachfragen über den Sommer, so dass wir eine heil-pädagogische Wohngruppe mit sie-ben Plätzen schließen mussten. Die finanzielle Notlage der Kommunen

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Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zur Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren und der Thematik des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen in Erziehungshilfeeinrichtungen, haben sich die Mitarbeitenden intensiv mit der Frage der Prävention und der Transparenz von pädagogischem Verhalten gegenüber jungen Menschen beschäftigt. Ziel ist es, den Kolle-gen einen hilfreichen Leitfaden zur Verfügung zu stellen, und durch die offene Kommunikati-on potentielle Täter abzuschrecken. Im Bereich Medienpädagogik führten wir erneut ein Geo-Caching-Camp unter großer Beteiligung ande-rer Einrichtungen aus dem ganzen Bundesge-biet durch. Unsere Jugendlichen konnten sich mit guten Medienprojekten bei unterschiedli-chen Wettbewerben behaupten.

Ausblick und Herausforderungen

Wir sehen einem Jahr entgegen, das vielfältige Herausforderungen bereithalten wird. Insbe-sondere die Sicherstellung einer stabilen Aus-lastung aller Angebote und der Aufbau einer dritten therapeutischen Gruppe für Jungen ist uns wichtig. Bei den noch ausstehenden Ent-geltverhandlungen hoffen wir gute Ergebnisse zu erzielen, um den Fachbereich auf eine wirt-schaftlich gesunde Basis zu stellen.

Gemeinwesen mit Zukunft

Die stationäre und ambulante Jugendhilfe ist ein wichtiger Pfeiler für ein Gemeinwesen mit Zukunft. Wir sind aber auch auf Unterstützung durch das Gemeinwesen angewiesen, um un-sere Arbeit in guter Qualität und nahe bei den Kindern, Jugendlichen und Familien tun zu können. An dieser Stelle möchten wir uns da-her bei unseren Vermietern und allen Koope-rationspartnern für ihr Engagement und ihren Einsatz herzlich bedanken. Nur durch dieses Zusammenspiel gelingen nachhaltige Hilfen.

Unsere Regionalbüros decken eine wichtige Funktion in der Beratung und Begleitung und als Anlaufpunkt für in Not geratene Familien ab. So konnten wir im vergangenen Jahr einer von der Zwangsräumung bedrohten Familie durch schnelle Intervention zunächst eine Bleibe in Räumlichkeiten einer unserer Wohngruppen anbieten. Dies gewährte dem Sozialarbeiter unserer Familienhilfen Zeit, für die Familie an anderer Stelle Optionen zu eröffnen. Hierzu zählte die Vermittlung therapeutischer Hilfen und schulischer Unterstützung ebenso, wie die Beratung und Begleitung der Eltern in Fragen der Erziehung und Bewältigung von Schwie-rigkeiten in der Partnerschaft. Die Familie hat zudem eine neue Bleibe gefunden.

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Diese teilstationäre Maßnahme wird in enger Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe durchge-führt. Im Rahmen der offenen Ganztagsschule werden zwei Gruppen der Hauptschulstufe auch nachmittags betreut. Eine Grundschul-gruppe bekommt ein Ganztagesangebot im Rahmen der verlängerten Mittagsbetreuung.

Im Schuljahr 2010/2011 sind der Schule erst-mals zwei Klassen für Kranke angegliedert, in der Schüler aus unterschiedlichen Schularten unterrichtet werden, die in der neu eröffneten Rehabilitationseinrichtung für Jugendliche un-tergebracht sind.

Schulleitung: • HelmutSperl,VolksschuleHerzogsägmühle Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung • WilfriedHammon,Albrecht-Schnitter-Schule Private Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, Förderschwerpunkt Lernen • JuttaRinesch,Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Schule Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe

Mitarbeitende: 85Aufnahmemöglichkeiten: 78 Schule zur Erziehungshilfe 540 Berufsschule 102 Fachschule

Leistungen und Angebote:• Volksschule Herzogsägmühle: Individuelle Schulbildung und Erziehung in den Klassen 1 bis 9,

Sozialberatung, Angehörigenarbeit

• Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung: Individuelle Berufsvorbereitung,Berufsgrund-bildung, Berufsschulunterrricht für Fachklassen, Beschulung von Schülern Berufsvorbereitender Bildungseinrichtungen (BvB), Sozialberatung, Zusammenarbeit mit Angehörigen und Ausbildern

• Ausbildung in der Heilerziehungspflege: Die Fachschülerinnen und Fachschüler der Heiler-ziehungspflege werden zu sozialpädagogischen und pflegerischen Fachkräften ausgebildet, die in stationären und teilstationären Einrichtungen, in ambulanten Diensten und als selbstständige Unternehmer für Menschen mit Behinderung tätig sind.

Ausbildung in der Heilerziehungspflegehilfe: Die Fachschülerinnen und Fachschüler in der Heilerziehungspflegehilfe werden befähigt, die Fachkräfte in ihrer Arbeit kompetent zu unterstützen.

Schulbildung / Ausbildung für Fachkräfte

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Volksschule Herzogsägmühle

Aus der Schule zur Erziehungshilfe wurde ein Förderzentrum. Die Na-mensgebung Volksschule ist der Tatsache geschuldet, dass es in Herzogsägmühle bereits ein Förder-zentrum für Menschen mit Behin-derungen gibt und Verwechslungen vermieden werden sollen. Unterrich-tet werden Schülerinnen und Schü-ler, die wegen ihrer Verhaltensauffäl-ligkeiten in einer Grund-, Mittel- oder anderen Förderschule (noch) nicht beschult werden können.Die Hauptaufgabe der Schule sind neben der Lehrstoffvermittlung das Setzen von Grenzen sowie das Ver-mitteln von Regeln und positiven Verhaltensweisen.Neben den sechs Regelklassen in den Jahrgangsstu-fen eins bis neun unterrichtet die Schule auch in einer Stütz- und Förderklasse bis zu sechs Schü-ler, die noch nicht in der Lage sind, in einem Klassenverband unserer Schule mitzuarbeiten.

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Liselotte-vonLepel-Gnitz-Schule

Im Schuljahr 2009/10 be-suchten 85 Fachschülerin-nen und Fachschüler die evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungs-pflegehilfe. Die Ausbildung ist handlungsorien-tiert, das heisst das Erkennen und Verstehen von individuellen Lern- und Lebensbedürf-nissen, die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten zur Begleitung von Menschen in deren Lebenswelt, die Auseinandersetzung mit wichtigen Themen, wie Selbstbestimmung und Inklusion, und die Auseinandersetzung mit den eignen Werten und Persönlichkeitsanteilen finden immer auch im Blick auf Situationen im beruflichen Alltag statt. Da die Ausbildung be-rufsbegleitend ist, haben die Fachschülerinnen und Fachschüler die Möglichkeit, ihre Kennt-nisse in der Praxis umzusetzen.

Höhepunkte des vergangenen Jahres waren un-ter anderem die Gestaltung des Spieleparcours beim Herzogsägmühler Dorffest, die Teilnahme an dem Modellprojekt Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung für Menschen mit Behinde-rung im Landkreis Weilheim-Schongau, das von der Universität Siegen initiiert und begleitet wurde, die Gestaltung der Montagsandacht, die Lernsituationen Aggression, Wahrnehmung und Beobachtung, Lebens- und Trauerbeglei-tung von Menschen mit Behinderung im Alter und nicht zuletzt das Abschlussfest.

Schulleiterin Jutta Rinesch wurde 2010 in den Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten für Heilerziehungspflege und Heilerziehung in Deutschland e.V. gewählt.

Albrecht-Schnitter-Schule

An der Albrecht-Schnitter-Schule werden be-rufsschulpflichtige Jugendliche unterrichtet, die zur optimalen Entwicklung ihrer Fähigkeiten besondere Lernbedingungen benötigen. Weil die Schule staatlich anerkannt ist, können die gleichen Schul- und Berufsabschlüsse erwor-ben werden wie an Regelberufsschulen.

Zum Bildungsangebot der Schule gehören ne-ben den Berufsvorbereitungsklassen auch der berufsbegleitende Unterricht für Auszubildende und ein Förderlehrgang der Agentur für Arbeit. Unsere Schule besuchen derzeit circa 470 Ju-gendliche. Regelmäßig erreicht davon ein ho-her Anteil das angestrebte Bildungsziel. Beim Hauptschulabschluss sind es durchschnittlich 90% der Schülerinnen und Schüler, bei den Gesellenprüfungen 85% der Auszubildenden. Neben diesen erfreulichen Ergebnissen ist lei-der ein merklicher Rückgang der Schülerzahlen festzustellen. Dies hat verschiedene Ursachen. Die UN-Konvention zur Vermeidung sozialer Ausgrenzung, die das Förderschulsystem ins-gesamt in Frage stellt, mag einen Teil dazu beitragen. Da Schulleitung und Kollegium vom Wert und vom Erfolg der geleisteten Bildungs-arbeit überzeugt sind, beobachten wir diese Entwicklung mit Sorge.

Wir sehen die Albrecht-Schnitter-Schule als einen wichtigen Teil des Gemeinwesens Her-zogsägmühle, in dem aus christlicher Über-zeugung jedem Menschen die Teilnahme am sozialen Leben ermöglicht wird. Durch indivi-duell angepasste Unterstützungsmaßnahmen werden Barrieren der persönlichen und berufli-chen Entwicklung abgebaut. Zahlreiche soziale Projekte fördern die soziale und persönliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.

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Fachbereichsleitung: Siegfried LaugschLeitung des Teilbereichs Menschen im Alter: Petra SchwederLeitung des Teilbereichs Wohnung für Menschen mit Behinderung: Siegfried Laugsch

Aufnahmemöglichkeiten: 274Mitarbeitende: 184

Leistungen und Angebote:• StationäreundambulanteWohnangeboteinFormvonWohngruppen,Wohngemeinschaften,

Paarwohnen, Einzelwohnen und Ambulant betreutem Wohnen

• IndividuellgestalteteFörderung,Pflege,Unterstützung,BeratungundBegleitung

• AssistenzvonMenschenmitschwererBehinderungundMenschenimAlterdurchtages-strukturierende Angebote, Beschäftigungs- und Bewegungstherapie

• Freizeit-undBildungsangebote,Sterbebegleitung,AngehörigenarbeitundVernetzungmitweiterenLeistungsanbietern in der Region

Menschen im Alter und mit Behinderung

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und bewegungstherapeutische Angebote, aber ebenso durch Feste im Jahres- und Kirchenjah-reskreis, durch Gottesdienste, Andachten und Angebote der Seelsorge einschließlich einer würdevollen Sterbebegleitung. Die Vernetzung mit den Angeboten der Lekos-Altentagesstätte hat sich bewährt. Das Seniorencafé ist belieb-ter Treffpunkt.

Zukunftskonferenzen zur Vereinbarung des individuellen Assistenz- und Unterstützungs-bedarfs wurden gemäß der Konzeption im Teilbereich Wohnung für Menschen mit Be-hinderung bereits bei 80 Hilfeberechtigten mit hoher Akzeptanz aller Beteiligten durchge-führt. Im Ergebnis können wir eine Steigerung von subjektiv wahrnehmbarer Lebensqualität der Bewohner feststellen. Die Begleitung von alt werdenden Menschen mit geistiger Behin-derung, von Menschen mit erworbenen Hirn-schädigungen, von Hilfeberechtigten mit zu-sätzlichen psychischen Erkrankungen und von jungen Erwachsenen im Übergang zwischen Jugendhilfe und Eingliederungshilfe erfordert weitere konzeptionelle Entwicklungen.

Nachfrage und Belegung

Sowohl die Wohnangebote für Menschen mit Behinderung als auch die Plätze im Gerontopsy-chiatrischen Wohnheim und Integrativem Pflege-heim wurden rege nachgefragt. Bei den statio-nären Wohnheimplätzen für Menschen mit Be- hinderung zeigt sich die Nachfrage uneinheitlich.

Ermöglichen statt behindern

In der Umsetzung des Fachbe-reichsslogans: „Selbstbestimmung und Teilhabe – Miteinander für ein gutes Leben“ wird immer deutli-cher, dass der Begriff der Selbstbe-stimmung im Sinne einer bindungs-losen Autonomie instrumentalisiert und damit gründlich missverstanden werden kann. Richtig verstanden geht es in der professionellen Hal-tung um die ethische Qualität der Beziehungsgestaltung zwischen Hilfeberechtigten und Mitarbeiten-den im Bewusstsein gegenseitiger Angewiesenheit und somit weniger um die angestrengte Suche nach einem möglichst großen Maß an Unabhängigkeit. Im Alltag ist dies dann oft eine Gratwanderung zwi-schen Verantwortung und Bevor-mundung, zwischen Selbstachtung und Achtsamkeit. Individuelle Teil-habechancen in den Wohnangebo-ten, im Dorf Herzogsägmühle und überall dort, wo Menschen mit Hil-febedarf begleitet und unterstützt werden, werden vielfältig verwirk-licht: Im Schöneckerhaus durch das Arbeiten in der Holzwerkstatt, durch Ausflüge und Einkaufsfahrten, durch kreatives Gestalten, durch Kochen und Backen, durch den Rhythmuskreis, durch tiergestützte

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Die Beheimatung in Wohngruppen von Men-schen mit Behinderung wird insbesondere we-gen der barrierefreien Infrastruktur des Ortes in Herzogsägmühle ausdrücklich gewünscht. Die Übergänge zwischen den Wohnformen Einzel-appartement, Paarwohnen, Wohngemeinschaf-ten, Wohngruppen müssen noch durchlässiger werden, damit den individuellen Bedarfen bes-ser entsprochen werden kann. Beim Ambulant Betreuten Wohnen für Menschen mit Behinde-rung lag die Auslastung zum Jahresende deut-lich über der ursprünglich geplanten Kapazität. Da der freie Wohnungsmarkt für Menschen mit Behinderung aus vielerlei Gründen nur schwer zugänglich ist, wird sich der weitere Ausbau des Ambulant Betreuten Wohnens verlangsamen.

Wirtschaftliche Situation

Der Abschluss von Entgeltverhandlungen für das Integrative Pflegeheim führte zu einer Ent-spannung der Finanzsituation. Personalkosten-steigerungen bei im Jahresdurchschnitt sieben nicht belegten stationären Wohnheimplätzen im Teilbereich Wohnung für Menschen mit Behin-derung brachten das Jahresergebnis dennoch in eine Schieflage. Die erhoffte Ertragssteige-rung durch neue Entgelte hat sich aufgrund der noch immer nicht abgeschlossenen Entgeltver-handlungen nicht eingestellt.

Aller Voraussicht nach wird sich diese leider auch nach Abschluss neuer Leistungs- und Entgeltvereinbarungen nicht in dem notwendi-gen Umfang einstellen.

Ausblick – Gemeinwesen mit Zukunft

Der Einbau einer neuen Rufanlage trug sehr zur Qualitätssteigerung der Hilfe und Pflege im Schöneckerhaus bei. Ein weiterer Meilen-stein in der Anhebung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner wird die Imple-mentierung eines seniorengerechten Beleuch-tungskonzeptes sein. Mitarbeitende sehen sich neben der Personenzentrierung zunehmend mit der Sozialraumorientierung und der Vernet-zung des Hilfebedarfs im lokalen Umfeld kon-frontiert.

Große Anstrengungen bedarf die finanzielle Absicherung der seit einem Jahr bestehenden Beratungsstelle „Ort zum Reden – Bürgerser-vice rund um Behinderung“. 2011 beteiligen wir uns weiter am Modellprojekt des Bezirks zum Gesamtplanverfahren, zur Hilfebedarfsermitt-lung im Ambulant betreuten Wohnen und an der beginnenden Umsetzung zum Projekt: „Lokale Teilhabeplanung“, das der Bezirk Oberbayern in unserem Landkreis als Modellregion durch-führt.

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Fachbereichsleitung: Hans RockLeitung Herzogsägmühler Werkstatt: Ruth Connolly Werkstattbeschäftigte: 488Leitung Peitinger Werkstatt: Josef Schuh Arbeitsanleitende und Andere: 153Leitung ZENIT: Johann Schuh Leitung der Förderstätte: Edith Obermair Förderstättenbesucher: 40 Leitung der Altentagesstätte: Manfred Haugg Tagesstättenbesucher: 36

Leistungen und Angebote:• BeruflicheBildungmitunterschiedlichenQualifizierungsstufenundPraktikaineigenständigen

Berufsbildungsbereichen für Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung

• IndividuellgestalteteArbeitsplätzein23unterschiedlichenGruppendesArbeitsbereiches

• Assistenz,FörderungundBegleitungvonMenschenmitschwererBehinderungundimAlterdurchtagesstrukturierende Angebote

Arbeit für Menschen mit Behinderung

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Steigende Lebensqualität durchverbesserte Arbeitsbedingungen

Aufgrund der vollzogenen Gruppenumzüge in die neue Werkstatt ist nun auch an den wei-teren Standorten in der Schachtstraße in Pei-ting und in der Herzogsägmühler Werkstatt selbst endlich wieder angemessener Platz in den jeweiligen Abteilungen. Auch hatten die Werkstattbeschäftigten in den vergangenen zwei Jahren wiederholte Wechsel in andere Arbeitsbereiche durchgeführt: Es entstanden der Reihe nach Gruppen, die damit einen kla-ren Schwerpunkt für die unterschiedlichen Personenkreise – Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung – fanden. Inzwischen können arbeitsorientierte, persönlichkeitsför-dernde oder freizeitorientierte Angebote bes-ser auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt werden – ein Mehr an persönlicher Teilhabe für den Einzelnen ist die Folge.

Zweites Vermittlungsprojekt istangelaufen

Nach guten Erfahrungen im Bereich der Qua-lifizierung und Förderung von Übergangs-möglichkeiten für Menschen mit psychischer Erkrankung ist im Jahr 2010 eine Ausweitung der Projektziele auch für Werkstattbeschäftigte mit geistiger Behinderung erfolgt. Von insge-samt 15 Projektplätzen im Bereich Oberbayern erhielt Herzogsägmühle zusammen mit dem angeschlossenen Integrationsfachdienst einen Zuschlag für sechs Plätze. Großartige Chancen

Zenit in Peiting

70 Werkstattbeschäftigte ziehen in eine neue Arbeitsstätte ein

Nicht wieder zu erkennen war zum Nikolaustag der ehemalige Bau-markt der BayWa AG im Gewerbe-gebiet in Peiting. Nach einer langen Zeit des Leerstands hatte sich zum Frühjahrsbeginn eine Vielzahl von Baufirmen eingefunden, um das so nicht mehr nutzbare Objekt in die erste große Werkstatt für bis zu 100 Menschen mit psychischer Erkran-kung umzubauen.

Vorangegangen waren fast zweijäh-rige Verhandlungen mit dem Vermie-ter, der auch die Umbaukosten von 1,7 Millionen Euro trägt, dem Zen-trum Bayern Familie und Soziales, das über die Zuweisung von Mitteln aus der Ausgleichsabgabe neue Be-schäftigungsmöglichkeiten für Men-schen mit Behinderung finanziert und dem Bezirk Oberbayern, der für die strukturelle Entwicklung von Eingliederungshilfeangeboten ver-antwortlich ist.

Für die Herzogsägmühler Werkstät-ten ist das neue „Zentrum für inte-grative Arbeit“ (Zenit) ein wichtiger Schritt hin zu einer fachlich perso-nenzentrierteren Arbeit.

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ergeben sich für die Teilnehmer mit Blick auf an-dere Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Werkstatt. Allerdings sind auch wiederholt Rückschläge mit diesem mutigen Schritt ver-bunden und es bleiben berechtigte Zweifel, ob einer namhaften Zahl an Werkstattbeschäftig-ten, die an den (viel) zu hohen Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes scheitern, eine dauerhafte Beschäftigung möglich sein wird.

Wenn das Richtige fehlt, wird das Falsche zum Notwendigen und das Notwendige zum Richtigen.

Dass mit dem so genannten „Metzler-Verfah-ren“ ein adäquater Hilfebedarf von Menschen mit Behinderung dann nicht ermittelt werden kann, wenn das Ergebnis in zeitlichen Fach-leistungen ausgedrückt werden soll – darüber sind sich die Fachleute in der Behindertenhil-fe schon lange einig. Allerdings hat sich der überörtliche Sozialhilfeträger auch berechtigt das Ziel gesetzt, Leistungen vergleichbaren Umfangs in verschiedenen Einrichtungen für schwer- und mehrfachbehinderte Menschen zu ermöglichen. Auf der Suche nach dem Richtigen ist man in über vierjähriger Arbeit nicht sehr weit gekom-men – am Ende griff man mangels Alternativen zum Falschen. Hoffnung besteht einzig und al-lein in den Überlegungen der Bundespolitik, ein

einheitliches Bedarfsfeststellungsverfahren zu entwickeln – und das ist auch notwendig!

Ausblick – Werkstattarbeit mit Zukunft

Die Zugangs- und Aufnahmezahlen von Men-schen mit Behinderung in den Herzogsägmüh-ler Werkstätten sind – wie in anderen Regio-nen auch – unverändert hoch. Jedes Jahr ist die Anzahl der Neuaufnahmen aufgrund be-hinderungsbedingter Erwerbsunfähigkeit grö-ßer, als die Zahl der altersbedingten Austritte. Auch gelingt es nur sehr selten, Menschen aus der Werkstatt heraus auf geeignete Arbeits-möglichkeiten des freien Arbeitsmarktes zu vermitteln und dort für eine längere Dauer zu beschäftigen. Zum Einen sicherlich Folge des stark eingeschränkten Leistungsvermögens, zum Anderen aber auch Folge einer wettbe-werbs- und ergebnisdominierten Arbeitswelt, in der der Schwache schnell Ausgrenzung und Isolation erlebt. Echte Teilhabe scheitert, wenn der Schutzman-tel um die Wohn- und Arbeitswelt herum gänz-lich zur Abgrenzung des Angebots oder der Arbeitsstätte führt. Eine Werkstatt mit Zukunft, ein Gemeinwesen mit Zukunft belässt den ein-zelnen Gruppen deren Identität und sorgt – ähnlich wie bei der Integration – für Verständnis und Toleranz.

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Menschen mit seelischer Erkrankungund Menschen mit Suchterkrankung

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Ein Beispiel aus dem Fachbereich:

Ambulantes Wohnen Schongau

Michael F. berichtet: Ich wurde 1962 in Ess-lingen geboren. Da meine Mutter mich trotz Unterstützung nicht richtig versorgen konnte, wurde ich bereits nach sechs Monaten im Heim untergebracht. Dort lebte ich mit kurzen Unter-brechungen bis zum 22. Lebensjahr. Im Heim hatte ich keine Freunde. Ich wurde oft verprü-gelt. Mir wurde bewusst, dass meine Mutter realitätsfremd und paranoid war. Bei Besuchen versuchte sie mich stark an sich zu binden, ihre Versprechen mich zu sich zu holen, hielt sie aber nie ein.

Mit 22 machte ich Zivildienst. Auch in dieser Zeit war die Beziehung zu meiner Mutter äußerst belastend. Nach meinem Zivildienst begann ich das Studium der Elektrotechnik. In dieser Zeit wohnte ich in einem Studentenheim. Dennoch war die Beziehung zu meiner Mutter sehr be-lastend. Ich fühlte mich von ihr abhängig, unter Druck gesetzt und konnte nicht „nein“ sagen.

Gemeinwesen mit Zukunft

Die stationären Angebote in Her-zogsägmühle im Zusammenwirken mit den vielfältigen ambulanten Angeboten in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim- Schongau und Landsberg am Lech bieten Menschen mit einem Hil-febedarf optimale Bedingungen, zum richtigen Zeitpunkt das rich-tige Angebot für ihre Bedürfnisse zu finden. Eine falsche Konkurrenz zwischen ambulanten und statio-nären Angeboten ist überwunden, fließende Übergänge und sehr indi-viduelle Antworten auf die Not des Einzelnen werden ermöglicht.

Mit viel Empathie versuchen wir Je-der und Jedem ständig das Maß an Schutz und Begleitung zu gewähren, das nötig ist, um Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung nachhaltig wagen und umsetzen zu können.

Fachbereichsleitung: Michael Bräuning-Edelmann

Mitarbeitende: 275Aufnahmemöglichkeiten: 719

Leistungen und Angebote:• RPKLandsberg, 30 Angebote Kostenstellenleitung: Michael Weiß

• Jugendreha, 28 Angebote Kostenstellenleitung: Wolfgang Schuppert

• TeilbereichRehabilitation:Medizinische und berufliche Maßnahmen, 198 Angebote Teilbereichsleitung: Dr. Klaus Keller • TeilbereichWohnen:Wohnen stationär, Betreutes Einzelwohnen und Wohnen in Familien, Wohngemeinschaften, auch für Menschen mit Doppeldiagnosen, 280 Angebote Teilbereichsleitung: Peter Walter, stellvertretender Fachbereichsleiter • TeilbereichWohnenSucht:Betreutes Einzelwohnen und betreute Wohn- und Arbeitsangebote

für Menschen mit einer Suchterkrankung in Herzogsägmühle und Böbing, Arbeiten: 33 Angebote, Wohnen: 63 Angebote (+12 ambulant)

Teilbereichsleitung: Jürgen Walk

• TeilbereichRegionaleAngebote:Psychosoziale Beratungsstellen und Sozialpsychiatrische Dienste mit über 10.000 Beratungen jährlich, Tagesstätten, 75 Angebote

Teilbereichsleitung: Bernhard Richter

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Nachdem mein erster Arbeitsversuch scheiter-te, suchte ich Hilfe bei einem Therapeuten. Vie-les aus meinem Leben wurde in Frage gestellt und die Beziehung zu meiner Mutter war immer wieder Anlass zu Krisen. Mir wurde bewusst, dass ich krank bin. In München informierte ich mich, wo ich unterkommen könne und gelang-te so ins BKH-Haar. Insgesamt war ich neun Monate in Haar und bekam hier Kontakt zu ei-nem Psychologen der Häuser am Latterbach, der Herzogsägmühle vorstellte. Ich hatte sofort Vertrauen zu ihm.

Ich bewarb mich in Herzogsägmühle im Reha-zentrum Bereich Seelische Erkrankungen und wurde 2001 aufgenommen. Zuerst war ich im Haus 18 medizinische REHA, dann im Haus 11 berufliche Reha. Dort bekam ich Kontakt zu den Leuten im Telezentrum, die für mich als Di-plomingenieur der Technischen Informatik mit Computern Interessantes machen. So hatte ich wenigstens etwas mit meinem erlernten Beruf zu tun. Mit der Zeit übernahm ich die Betreu-ung des Internet-Cafes, bis zum heutigen Tag.

Ich war für neun Monate im Internat, wo ich noch selbständiger wurde, so dass ich dann in eine intensiv betreute Wohngruppe nach Schongau wechselte. Seit ein paar Wochen bin

ich umgezogen und wohne in einem Apparte-ment im Rahmen einer Wohngemeinschaft.Die Entscheidung nach Herzogsägmühle zu gehen, war für mich keine schwere Entschei-dung, weil ich Heimstrukturen kenne. Ich merk-te, dass dies das Richtige für mich ist, dass ich selbständiger werden kann und sah die Chan-ce mein Leben in die Hand zu nehmen. Letzt-endlich sind es zwei Sachen die mich hier hal-ten: Erstens meine Arbeitstelle, in der ich mein Wissen einbringen kann und die mich auch in Krisenzeiten auffängt. Ich muss keine Angst haben, den Job zu verlieren. Auf der anderen Seite ist es die Wohnform. Zwar bin ich schon recht selbstständig, aber ich brauche hier und da immer noch Unterstüt-zung, um zurecht zu kommen. Insbesondere die Appartementsituation ist für mich unge-wohnt. Sie gibt mir aber die Möglichkeit, mich im beschützten Rahmen der Wohngemein-schaft weiter zu entwickeln und weiter an Ver-selbständigung zu arbeiten.

Mir hat die Betreuung in Herzogsägmühle sehr viel gebracht und ich kann endlich leben ohne den Psychoterror meiner Mutter. Ich werde wohl noch länger in dieser Wohnform bleiben. Ich bin froh, dass ich damals schnell in Be-handlung gegangen bin.

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GNachfrage

Der nach wie vor steigende gesellschaftliche Bedarf an sozialpsychiatrischen und suchtspe-zifischen Angeboten spiegelt die Situation des gesamten Fachbereiches wieder. Alle Angebo-te sind gewohnt gut ausgelastet. Um insgesamt der Nachfragesituation angepasst Rechnung zu tragen, wurde, wie auch in den vergangenen Jahren, in den meisten Dienststellen eine An-gebotserweiterung vollzogen.

Wirtschaftliche Situation

Die wirtschaftliche Situation des Fachbereichs ist gut. Ein behutsamer Umgang mit dem Stel-lenplan, vernünftiges Ausgabeverhalten und eine stetige Spezifizierung der Leistungsan-gebote sorgen dafür, dass es trotz umfangrei-cher Anlaufkosten der neuen Reha-Einrichtung in Landsberg am Lech und der neuen Reha-Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Her-zogsägmühle zu einem ausgeglichenen Jah-resabschluss 2010 gekommen ist.

Aktuelles aus dem Fachbereich

Die intensive Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Partnern im Gesundheits- und Sozialwesen, Präsentationen in vielen Kli-niken, verantwortliche Mitwirkung in Bezirks-, Landes- und Bundesgremien und eine Reihe von Fachvorträgen und Seminaren haben ei-nerseits die Anerkenntnis der guten fachlichen Arbeit verstärkt, andererseits einen wichtigen Beitrag geleistet, die Angebote für psychisch kranke und suchtkranke Menschen so weiter zu entwickeln und trägerübergreifend zu ver-netzen, dass Hilfen zunehmend passgenauer, nahtloser und personenzentrierter zur Auswir-kung kommen. Das berufliche Zentrum für psy-chisch kranke Menschen in Herzogsägmühle ist ein attraktives Angebot im Anschluss an die medizinische Rehabilitation. Die Vielzahl wei-terführender Angebote im beruflichen Bereich sind die besonderen Merkmale der Rehabilita-tion in Herzogsägmühle. Neben den etablier-ten ambulanten medizinischen Maßnahmen im neuen RPK in Landsberg wird ab April 2011 das stationäre Wohnangebot hierzu in Betrieb genommen. Im Oktober 2010 konnte die neue Einrichtung zur Rehabilitation von psychisch

Teilbereich Menschen mitSuchterkrankung

Gemeinwesen mit Zukunft - eine Fragestellung, die auch die Häuser Obland und Osterwald mit seinen Bewohnern in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird. Durch Vorgaben von Außen und einer ständigen Diskussion über die Teil-habe am Leben außerhalb der Ein-richtung sind wir in dieser Richtung schon länger gefordert. Dabei stellen sich zwischen dem Leben in Her-zogsägmühle und in der Umgebung doch deutliche Unterschiede dar. Ich möchte dies an einem Beispiel auf-zeigen: Herr M. wohnt seit 15 Jahren bei uns. Zuvor war er bereits in ver-schiedenen anderen Einrichtungen untergebracht. Mit seinen jetzt 55 Jahren hat er gut ein Drittel seines Lebens in Einrichtungen oder mit Betreuung verbracht. Er versuch-te immer wieder daraus auszubre-chen. Es war ihm aber auch recht, dass er unangenehme Dinge ab-schieben konnte oder diese für ihn erledigt wurden.Durch den Umzug nach Haus Os-terwald bei Böbing konnten wir besser an dieser Problematik arbei-ten. Hier war es ihm möglich, neue Kontakte im Umfeld zu schließen. Diese waren unbelastet von Vor-urteilen. Wir arbeiteten in der An-fangszeit an seiner sozialen Kom-petenz. Er integrierte sich immer stärker in sein Umfeld und konnte seine Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft besser artikulieren und verwirklichen. Für Herrn M. ist es klar, dass er ohne den beschützenden Rahmen des Hauses nicht so weit gekom-men wäre. Er gibt auch klar zu ver-stehen, dass er diesen auf Dauer braucht. Herr M. dient uns bei der Arbeit mit anderen Hilfeberech-tigten als Modell und Vorbild. Ziel muss es sein, den Gedanken an eine Teilhabe am mormalen Leben soweit als möglich zu verwirklichen.

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erkrankten Kindern und Jugendlichen ihre Tore öffnen. In zweierlei Hinsicht wurde hier eine An-gebotslücke geschlossen: Zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenen-psychiatrie einerseits und zwischen Psychiatrie und Jugendhilfe andererseits. Das Internat hat seine Plätze angemessen erweitert. Die ar-beitstherapeutisch tagesstrukturierenden Maß-nahmen in Schongau haben sich etabliert, das Borderline-Projekt wird eventuell erweitert und in der Dominikus-Zimmermann-Strasse in Schongau wurde eine weitere Wohngemein-schaft eröffnet. Im Teilbereich Sucht standen neben einer gelun-genen Konsolidierung des Langzeitangebotes in Haus Osterwald vor allem Modernisierungs-überlegungen für die Übergangseinrichtung Haus Obland im Mittelpunkt sowie konzeptio-nelle Neuerungen im Bereich Sucht und Dop-peldiagnosen. Die dringend notwendige Sanie-rung von Haus Obland beginnt im ersten Quartal 2011.

Ausblick

Der Fachbereich ist für die zu erwartenden He-rausforderungen der nächsten Jahre gut aufge-stellt. Mit seinem traditionellen Bemühen, sich stetig an die sich verändernden Bedürfnisse

psychisch kranker und suchtkranker Menschen anzupassen, neue Angebote zu schaffen und möglichst alle Hilfen aus einer Hand anbieten zu können, gleichzeitig aber auch das Maß an Fürsorge walten zu lassen, das Menschen in Not brauchen, um sich zu stabilisieren und neu zu orientieren, sind wir zudem nicht in Gefahr, zeitgemäße Entwicklung zu versäumen.

Für 2011 stehen besonders im Mittelpunkt:

• Eröffnung des stationären Bereichs derRPK Landsberg

• Angebot diagnosespezifischerWohn- undRehabilitationsgruppen

• BeginnderbaulichenModernisierungs- phase von Haus Obland

• VollbelegungderRehabilitationseinrichtungfür Jugendliche mit 28 Angeboten

• FortsetzungderbedarfsgerechtenErweite-rung im ambulanten Wohnen

• Die Inbetriebnahme eines Wohnagebotesfür Menschen mit Psychose und Intelligenz-minderung

• Gemeinsames Projekt mit dem BezirkOberbayern zu Implementierung des Ge-samtplanverfahrens und der Profilgebung im Versorgungsgebiet

• Fachtagungder „Region17“ zumThema Inklusion und Teilhabe

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Fachbereichsleitung und Teilbereich Versorgung: Johann Weihele Leitung Teilbereich Ausbildung: Norbert BecherLeitung Teilbereich Beschäftigung: Markus Sinn

Mitarbeitende: 125Aufnahmemöglichkeiten: 240

Leistungen und Angebote:Arbeitstherapie, Betriebspraktika, berufliches Training, Belastungserprobung, Ausbildung (41 ver-schiedene Berufsabschlüsse, darunter elf gemäß § 48 Berufsbildungsgesetz in Verbindung mit § 42 b Handwerksordnung), versicherungspflichtige Arbeitsplätze (über die i+s Pfaffenwinkel GmbH), tagesstrukturierende Beschäftigung, sozialpädagogische Begleitung, Arbeits- und Berufsberatung, Arbeitsvermittlung

Arbeit und Integration

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Ausbildungs- und Beschäftigungsangebote, da die Kostenträger sehr zurückhaltend zuweisen.Unsere Angebote der tagesstrukturierten Maß-nahmen für Personen aus dem Fachbereich Menschen in besonderen Lebenslagen sind sehr gut nachgefragt und die Eingangswerk-statt hat sich in unseren Angeboten fest etab-liert.

Aktuelles aus dem Fachbereich

Erfolgreiche AuszubildendeAn den Winter- und Sommerprüfungen des Jah-res 2010 nahmen erneut viele unserer Auszu-bildenden mit gutem und sehr gutem Erfolg teil. So konnten wie im Vorjahr insgesamt 31 Ge-sellenbriefe überreicht werden. Wir gratulieren unseren ehemaligen Auszubildenden herzlich!

EnergiekonzeptDas unter der Federführung von Wilfried Knorr und Heizung- und Sanitärmeister Josef Sieber sowie Elektromeister Steffen Kuppe entwickel-te Energiekonzept stellt einen Meilenstein in der Geschichte von Herzogsägmühle dar. Im eigens eingerichteten Energieberatungsbüro und in der Zusammenarbeit mit der TU München sowie der Firma Siemens wird für Herzogsägmühle in Energiefragen eine neue Ära beginnen. So werden beispielsweise grundsätzliche Überle-gungen zu Blockheizkraftwerken, Hackschnit-zelheizungen, Einsatz von Solarenergie sowie die Frage, ob Fotovoltaik installiert wird, wissen-schaftlich begleitet und von uns entschieden.

Die Bereithaltung beruflicher Per-spektiven wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Zum vielfäl-tigen Ausbildungs- und Beschäf-tigungsangebot wird in Zukunft die Teilqualifikation in allen Fach-betrieben eine noch größere Rol-le spielen. Die neu geschaffene Eingangswerkstatt soll hier eine sinnvolle und umfassende be-rufliche Förderung ermöglichen. Das geplante Energiekonzept für Herzogsägmühle in Kooperation mit namhaften Partnern stellt ei-nen bedeutenden Beitrag zur Ge-staltung des Gemeinwesens dar.

Nachfrage

Im Jahr 2010 bemerkten wir die Wirtschaftskrise in der Auftrags-lage der Betriebe nur bedingt. Die Dienstleistungen sowie die Pro-duktion waren insgesamt sehr gut nachgefragt. Jedoch hatten wir in den Berufsbildern Bäcker, Metzger und gastronomische Berufe eine geringere Belegung in der Ausbil-dung und somit auch eine gerin-gere Vermittlung an den ersten Ar-beitsmarkt.

Aufgrund der wirtschaftlichen Lage in der Region haben wir erhebliche Probleme in der Nachfrage unserer

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Licht- und WachsmanukfakturIm Frühjahr konnten wir mit Marc Sieling einen neuen Leiter für unseren Wachs verarbeitenden Betrieb gewinnen. Mit seinem Team entwarf er den neuen Betriebsnamen „Licht- und Wachs-manufaktur“ und entwickelte eine Produktli-nie mit dem Titel „brand.gut“. Die Kundschaft bestätigt diesen frischen Wind mit sehr guter Nachfrage und die fast dreißig auf tagesstruk-turierter Basis Beschäftigten arbeiten gerne unter ihrem neuen Chef.

Personelle Situation

Erfreulich ist, dass aktuell alle Stellen mit fach-lich qualifiziertem Personal besetzt werden konnten. Und so freuen wir uns sehr über die neuen Kolleginnen und Kollegen in der Ge-meinschaftsküche, der Cafeteria, in Straßen und Wege, in der Wachs- und Lichtmanufaktur, in der Elektrotechnik, im Eiscafé Gino Nuovo sowie in der Sanitär- und Heizungstechnik, wo wir das Berufsbild des Spenglers durch Anton Welz wieder beleben konnten.

Ausblick

Wir erwarten für 2011 viel Gegenwind von Sei-ten der Politik und somit der Kostenträger. Im Haushalt der Bundesregierung werden weiter-hin Kürzungen in der Berufsförderung vorge-nommen, die sich in unserem Wirtschaftsleben erheblich niederschlagen. Dass wir im Ver-gleich zu anderen Bundesländern immer noch bessere Bedingungen haben, wollen wir nicht außer Acht lassen.

Gleich wohl werden wir uns den neuen Anfor-derungen offen und kreativ - wie bisher auch - entgegen stellen.

Wir vertrauen unseren vielfältigen Angeboten in der Berufsförderung und unserer Ausrichtung in Fragen der Nachhaltigkeit.

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Geschäftsführung: Thomas Buchner, Wilfried Knorr Beauftragter der Geschäftsführung: Johann Weihele

Mitarbeitende: 175, davon 31 Anleiter oder Sozialpädagogen und 41 Teilnehmer in Maßnahmen

Leistungen und Angebote:• BrückezumallgemeinenArbeitsmarktimRahmenbefristeterArbeitsverträgefürMenschen,die

aufgrund sozialer oder persönlicher Probleme eine Zeit der Mitarbeit in einem Betrieb besonderer Art benötigen, um wieder Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlangen, die am allgemeinen Arbeitsmarkt verlangt werden.

• SichereundunbefristeteArbeitsverhältnissefürMenschen,dieaufgrundkörperlicheroderseelischerEinschränkungen von Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes abgelehnt werden, die jedoch in einer ihre Möglichkeiten berücksichtigenden Arbeitswelt eine akzeptable Leistung erbringen können.

• Betriebspraktika,beruflichesTraining,Belastungserprobung,Arbeitserprobungen

• AusbildungimGebäudereinigerhandwerk(inKooperationmitHerzogsägmühle)

• SozialpädagogischeBegleitung,Arbeits-undBerufsberatung,Arbeitsvermittlung

i + s Pfaffenwinkel GmbH

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Hier konnten wir aufgrund der reduzierten För-derungen das Arbeitsplatzangebot leider nicht anpassen. Unser Ausbildungsangebot für Ge-bäudereiniger stößt bei jungen Menschen auf wenig Akzeptanz. Diesem Beruf mangelt es trotz guter Vermittlungschancen noch an At-traktivität. Es wird oft verkannt, dass eine spe-zialisierte, gut ausgebildete Reinigungskraft gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und zudem nicht zwingend mit unangenehmen Ver-schmutzungen zu tun haben muss.

Wirtschaftliche Situation

Im Jahr 2010 waren unsere Dienstleistungen im Bereich der Transport-, Räumungs- und Ge-bäudereinigungsangebote durchgängig aus-gebucht. Im Bereich Gebrauchtmöbelverkauf boomte das Geschäft an allen drei Standorten. Trotz nachteiliger Entwicklungen bei den Ent-gelten zeigt sich das Ergebnis der i+s Pfaffen-winkel GmbH im wirtschaftlichen Bereich aus-geglichen.

FörderungenBei den Verhandlungen über die geplanten Kürzungen des Bezirks Oberbayern für das Zuverdienstprogramm für Menschen mit see-lischer Erkrankung konnten die Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege einen annehmbaren Kompromiss erreichen. Durch neue Vorgaben in den Haushalten der Jobcenter konnten un-sere Integrationsprojekte nicht mehr wie in den

Ganzheitliche berufliche Förde-rung Benachteiligter und deren Integration ins berufliche Leben tragen wesentlich zu einem ge-lingenden Gemeinwesen bei. Das vielfältige Arbeits- und Beschäf-tigungsangebot der i+s Pfaffen-winkel GmbH ist seit vielen Jah-ren eine wertvolle Ergänzung für alternative Arbeits- und Beschäf-tigungsangebote, nicht nur in Herzogsägmühle, sondern auch in Peiting, Penzberg, Schongau und Weilheim.

Nachfrage

Sehr häufig erreichen uns Stel-lenanfragen von Menschen, die aufgrund ihres Alters, einer Be-hinderung oder anderen Gründen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine Chancen mehr erhalten. Die versicherungspflichtigen Arbeits-plätze werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Weil-heim-Schongau häufig mit Zu-schüssen gefördert und dienen als Sprungbrett auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach betreuten Arbeitsplätzen für Men-schen mit seelischer Erkrankung steigt in den letzten Jahren ständig.

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Jahren davor belegt werden. Wir mussten uns mit dem Konzept dieses bisher sehr erfolg-reichen Integrationsprojekts einer Zertifizierung unterziehen, um nun als Bildungsmaßnahme von den Jobcentern gefördert werden zu kön-nen. Der Trend, dass pädagogische Betreuung in Integrationsfirmen nicht mehr in ausreichen-dem Maße gefördert wird, setzt sich auch hier fort.

Aktuelles aus dem Fachbereich

GebrauchtmöbelverkaufDie erweiterten Verkaufsflächen in Weilheim, die Neueröffnung der kleinen, aber feinen „Mö-belschätze“ in Penzberg und der Umzug des Schongauer Gebrauchtmöbelhauses in größere und schöne Räumlichkeiten machen deutlich, welch große Bedeutung der Verkauf von ge-spendeten gebrauchten Möbeln für unsere Ge-sellschaft hat.

Cafe VerWeilheimIm März 2010 öffnete das Cafe VerWeilheim im Herzog-Christoph-Haus in Weilheim seine Pforten. Dieses Angebot versteht sich in erster Linie als Begegnungsstätte für die Gäste und bietet sinnstiftende Beschäftigungsmöglich-keiten für Menschen, die in Weilheim von Her-zogsägmühle betreut werden.

Integrations-Projekte: „Boden unter denFüßen“ in Peiting und MurnauEs ist sehr bedauerlich, dass aufgrund politi-scher Entscheidungen ein so erfolgreiches Inte-grationsprojekt nicht in bewährter Weise weiter geführt werden kann. Welche Vermittlungsquo-ten die Maßnahme aufweist, die seit September 2010 als Bildungsmaßnahme mit deutlich ver-ringerter pädagogischer Betreuung angeboten werden muss, wird sich im Jahr 2011 zeigen.

Personelle Situation

Die gute Auftragslage und die räumlichen Er-weiterungen machten es uns möglich, auch im Jahr 2010 personell weiter zu wachsen. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg von 164 auf 175, davon sind 31 Anleiter oder Pädagogen.

Ausblick

Im Jahr 2011 werden wir uns darauf konzen-trieren, das bisher Erreichte zu stabilisieren, um trotz rückgängiger Fördermittel weiterhin ein vielfältiges Angebot zur beruflichen Förderung anbieten zu können. Zufriedene Kunden und die Wertschätzung unseres Arbeitsplatz- und Dienstleistungsangebots in der Bevölkerung sind eine wichtige Voraussetzung dafür.

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Gemeinschaftsdienste und Einrichtungen

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EinnahmenDie Einnahmen des Wirtschaftshaushaltes sind mit 85 % überwiegend Leistungsentgelte oder direkte Personal- und Sachkostenzuschüsse der öffentlichen Hand (Sozialhilfe, Rentenversi-cherung, Krankenversicherung, Arbeitsverwal-tung) und der Evangelisch-Lutherischen Lan-deskirche (0,2 %, Vorjahr 0,2 %).

Im Berichtsjahr wurden 26 Vergütungsverein-barungen neu verhandelt. Bei bestehenden An-geboten lag die jeweilige Erhöhung im Bereich zwischen 0,8 und 3,4 %. Durch die Ausweitung einzelner Leistungsangebote steigerten sich die Einnahmen im Entgeltbereich von 49,7 Millionen Euro um rund 1,9 Millionen Euro auf 51,7 Millio-nen Euro. Insbesondere durch stärker steigen-de Ausgaben im Personalbereich müssen im Folgejahr tarifliche Kostensteigerungen in den Vergütungsverhandlungen vereinbart werden.

Die Einnahmen aus den Herzogsägmühler Be-trieben entsprachen dem Niveau des Vorjahres.Die Einnahmen des Investitionshaushaltes be-stehen zu 54 % aus in den Leistungsentgelten enthaltenen Abschreibungen, 46 % sind Zu-schüsse der öffentlichen Hand, Aufnahme von Kapitalmarktdarlehen, Zuwendungen von Stif-tungen und Spenden.

Gemeinschaftsdienste und -ein-richtungen dienen dem Auftrag und dem Gemeinwesen Herzog-sägmühle in besonderer Weise. Während ein Teil von ihnen der rationellen und Kosten sparen-den Abwicklung von bestimmten Aufgaben dienen, sind andere mit kommunalen Diensten in Ge-meinden üblicher Art und Größe vergleichbar.

Allgemeine Zahlen zur wirtschaftlichen Situation

Haushalt und FinanzierungIm Jahr 2010 betrug das Wirt-schaftsvolumen von Herzogsäg-mühle 75 Millionen Euro. Davon entfielen auf den

• Wirtschaftshaushalt (laufendenBetrieb) 66,8 Millionen Euro

• Investitionshaushalt(Bauvorha-ben, Neu- und Ersatzbeschaf-fungen) 8,2 Millionen Euro.

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SpendenHerzogsägmühle verwendet Spenden (inklusive Vermächtnisse, Zuwendungen gemeinnütziger Stiftungen und Bußgelder) ausschließlich gemäß dem Spenderwillen oder entsprechendem An-tragsziel für Vorhaben, die von der öffentlichen Hand nicht oder nicht ausreichend finanziert werden. Bezogen auf das gesamte Wirt-schaftsvolumen lag dieser Anteil bei 1,4 %.

AusgabenDie Personalkosten sind mit 67 % (2009: 66 %) der größte Ausgabenposten des Wirtschafts-haushaltes. Dazu kommen unter anderem: 3,1% für Lebensmittel, 7,5 % für Fertigungsmaterial, 3,0 % für Energie, 5,3 % für Abschreibungen, 2,4 % für Instandhaltungen, 3,9 % für Mieten, 1,0 % für Steuern und Abgaben sowie 1,6 % für Sachkosten der Verwaltung inklusive EDV.

Organisation und Verantwortung

Für Herzogsägmühle tragen sieben Fach-bereichsleitende und der Direktor die Ge-samtverantwortung, unterstützt von sieben übergreifenden Fachreferaten (Entgelt und Un-ternehmensentwicklung, Personal, Öffentlich-keitsarbeit, Spendenwerbung, Fortbildung mit Qualitätsmanagement, Informationsmanage-ment und Rechtswesen). Darüber hinaus tra-gen 87 Kostenstellenleitende weitgehende Mit-verantwortung für Hilfeberechtigte, Personal und finanzielle Situation. Zur Klärung von allen das Gemeinschaftsleben betreffende Fragen ist über den Großen Rat die Beteiligung von Hil-feberechtigten, einschließlich Angehörige, und die Mitsprache der Kirchengemeinde möglich.

Personelle Situation

Im Berichtsjahr standen im Gesamtbereich der Gemeinschaftsdienste und -einrichtungen 87,1 Vollzeitstellen zur Verfügung. Alle Stellen sind mit qualifizierten Fachkräften besetzt. Mehrauf-wendungen von Personal wurden nur im Rah-men von Leistungsausweitungen umgesetzt. Damit ist es gelungen, nur mit sehr geringen Stellenmehrungen auszukommen. Für 2011 sind im Bereich Personalwesen und Finanz-buchhaltung geringfügige Stellenmehrungen geplant. Damit wird den gestiegenen Anforde-rungen und Ausweitungen Rechnung getragen.

WirtschaftlicheSituation

Die Aufwendungen für die Gemeinschaftsdienste und -einrichtungen betrugen in diesem Jahr 8,9 Millionen Euro. Die Einnahmen aus den dafür bestimmten Entgeltanteilen reichten zur Finanzierung nicht ganz aus.

Überblick

Gemeinschaftlich genutzteGebäude und Anlagen• Verwaltungsgebäude• Wirtschaftsgebäude• SalettlundDeckerhalle• Martinskirche• StraßenundWege• Friedhof

Versorgungsbereich• Stromversorgung• Heizzentralen• Zentrallager• Gemeinschaftsküche

Gemeinsame Verwaltung• Direktion• Verwaltung• Innenrevision• Finanzbuchhaltung• Controlling• Personalverwaltung• Sozialverwaltung• ElektronischeDatenverarbeitung• Einkauf• Telefonzentrale• Rechtswesen

Zentrale Dienstleistungen• Öffentlichkeitsarbeit• Spendenwesen• FortbildungundQualitätssicherung• Bau-undPlanungsbüro• Werkfeuerwehr• Fuhrpark• Cafeteria• Arztstation• Freizeit-undBildungswerk• Reittherapie• EuropäischeProjekte

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Gemeinschaftsdienste und Einrichtungen

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Stellungnahmen sowohl des zuständigen Lan-des- als auch des Bundesministeriums liegen vor; hiernach werden die Probleme wohl nur durch die Legislative nachhaltig geklärt werden können.

Die Anzahl gerichtlicher Verfahren war im Ver-gleich zum Vorjahr unverändert; soweit Verfah-ren im Jahr 2010 verhandelt wurden, konnten alle erfolgreich abgeschlossen werden.

Um Herzogsägmühle als „Gemeinwesen mit Zukunft“ auch für die nächsten Jahre gut zu rüsten, war das Rechtsreferat im laufenden Jahr mit zahlreichen Prüfaufträgen im Zusam-menhang mit dem Abschluss von Neuverträ-gen oder der Anpassung bestehender Verträge beschäftigt.

Gleichfalls sichern Zuwendungen und Nach-lässe nachhaltig die Arbeit von und in Her-zogsägmühle, welche durch das Rechtsreferat in nennenswertem Umfang begleitet oder ab-gewickelt wurden.

Referat für Rechtswesen

Auch im Jahr 2010 war das Referat für Rechtswesen mit Fragestellun-gen aus vielen Rechtsgebieten be-traut.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit lag auf Problemen im Bereich der Ge-währung von Leistungen nach dem SGB VIII (Kinder- und Jugendhil-fegesetz) insbesondere für junge Menschen mit Behinderung, wel-che aber nahezu vollständig erfolg-reich mit den zuständigen Kosten-trägern geklärt werden konnten.

Ungeklärt ist weiterhin die Proble-matik der Schnittstellen des SGB II (Hilfe zum Lebensunterhalt) und des SGB XII (Eingliederungshilfe) bei stationären Maßnahmen.

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Referat Kommunikation, Lernen und Wissen

Wie schaffen wir es, dass Kommunikation bes-ser gelingt? Wie erreichen wir unsere Kollegen und Kolleginnen mit dem, was notwendig ist? Was können wir in Herzogsägmühle verändern, damit wir Wesentliches von weniger Wichtigem gut unterscheiden können und uns nicht nur eine Informationsflut überrollt? Diese Fragen beschäftigten uns im Referat Kommunikation, Lernen und Wissen auch 2010.

Konkret verzeichneten wir eine deutliche Stei-gerung der wahrgenommenen Fortbildungs-angebote durch die Mitarbeitenden, darunter auch eine rege Nachfrage nach projektbezo-genen Coachings für Leitungsverantwortliche. Wir entwickelten individuelle Schulungsange-bote für Herzogsägmühle und kümmerten uns um die Stärkung der „Diakonischen Identität“, zum einen durch die Auseinandersetzung und Weiterentwicklung des Grundlagenpapiers „Selbstverständnis und Unternehmensziele“, zum anderen durch das Angebot einer Qualifi-zierung in Seelsorge.

Das in den Vorjahren erarbeitete Corporate De-sign wurde für alle Publikationen konsequent umgesetzt. Die Angebote für Besuchergrup-pen wurden zielgruppenspezifisch modifiziert, ein neuer Besuchergruppenfilm hilft uns dabei sehr, etwas von dem weiterzugeben, was wir an Herzogsägmühle besonders wertschätzen.

Unsere neuen Betriebsärzte wurden zusam-men mit der Fachkraft für Arbeitsicherheit ein-gearbeitet. Der Aufgabenbereich Arbeitssicher-heit ist inzwischen grundlegend neu aufgestellt. Ziel bleibt weiterhin ein umfassender Arbeits- und Gesundheitsschutz, damit auch ein siche-res Arbeiten im Alltag gewährleistet bleibt. Die absolvierten speziellen Sicherheitstrainings für unsere Fahrer von Kleinbussen mit dem ADAC sind sehr hilfreich im Alltag. Mit der Etablierung eines Gesundheitstages unternahmen wir erste Schritte auf dem Weg zu einem Gesundheits-management.

Dank unserer treuen Spenderinnen und Spen-der konnten neue Projekte unterstützt werden. Gott segne Sie, die vielfältigen Gaben und de-ren Verwendung. Herzlichen Dank dafür!

Integrationsfach-dienst Weilheim

Im Auftrag des Integrations- amtes Oberbayern begleite-te der Integrationsfachdienst, der mit vier Mitarbeitenden tätig ist, Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben, wirkte mit bei der behinderungsgerechten Ausgestaltung ih-rer Arbeitsplätze und konnte für über 150 Men-schen mit schwerer Behinderung Arbeitsplätze erhalten. In den Landkreisen Weilheim-Schon-gau, Landsberg am Lech und Garmisch-Par-tenkirchen wurden in diesem Zusammenhang über 50 Arbeitgeberberatungen durchgeführt. Der Integrationsfachdienst hat sich an mehre-ren öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen beteiligt und war präsent in Arbeitsgruppen auf gesamtbayerischer Ebene.

In enger Zusammenarbeit mit den Förder-schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in den drei Landkreisen Weil-heim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech wurde die Gesamtmaß-nahme „Übergang Förderschule-Beruf“ praxis- nah umgesetzt, so dass inzwischen einige Schüler mit geistiger Behinderung in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes trainiert werden.

Im Auftrag der Agentur für Arbeit wurden über 30 Menschen mit schwerer Behinderung im Bewerbungsprozess begleitet und zum Teil er-folgreich in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt.

Der Integrationsfachdienst ist nicht nur mit seinen Beratungsräumen zentral in Weilheim aus baulicher Sicht Teil des Gemeinwesens, sondern wird im neuen Jahr auch durch sein Beratungsangebot dazu beitragen, dass Men-schen mit schwerer Behinderung im Arbeitsle-ben zukunftsorientierte Perspektiven entwickeln können.

Damit ist der Integrationsfachdienst ein we-sentlicher Baustein im Gemeinwesen, der für Menschen mit Behinderungen auch in Zukunft möglichst barrierefreie Teilhabe sicherstellt.

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Freizeit- und Bildungswerk

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Mannschaften bei unserem Turnier waren: PAC-SA aus Südafrika; ARGO aus Griechenland, Mohacs aus Ungarn; Czersk aus Polen (dem späteren Turniersieger); La Belle Ouvrage aus Frankreich; FC Palme aus der Schweiz; Haus Röhling aus Mittenwald; Arbeiterwohlfahrt aus Weißenburg; IWL aus Landsberg am Lech und die Herzogsägmühler Mannschaften: Haus an der Brücke; Latterbach Runners; Internat; FC Malocher; WFBM; Lindenhof Grashüpfer und WG Bahnhofstraße.

Alle zeigten ein vorbildliches, absolut faires Verhalten auf dem Spielfeld und es war ein freundschaftliches Miteinander zu spüren. Ob-wohl das Wetter mit Dauerregen und nassen Zelten schwierige Bedingungen vorgab, wird das Championskick bei allen 230 Teilnehmen-den und den vielen fleißigen Helfern aus Her-zogsägmühle in guter Erinnerung bleiben.

Nach dem aktiven Fußballspielen tagsüber gab es abends ein breites Rahmenprogramm. Start war der Bayerische Abend mit den Reichlin-ger Hüttn`Buam sowie den Schwalbenstoaner Trachtlern aus Hohenfurch. Unsere südafrika-nischen, französischen und ungarischen Gäste versuchten sich hierbei im Polka Tanzen.

Champions-Kick

Unter dem Motto Afropean fand in den Pfingstferien in Herzogsägmüh-le zum zweiten Mal ein internationa-les Fußballturnier statt. Eingeladen waren Fußballerinnen und Fußballer, die am normalen Spiel- und Turnier-betrieb der Vereine nicht teilnehmen können: Menschen mit Behinde-rung, seelischer Erkrankung, Men-schen in besonderen Lebenslagen und der Jugendhilfe – kurz: Men-schen aus sozialen Einrichtungen, mit Handicap.

Zu Gast waren in diesem Jahr so-gar Jugendliche aus Südafrika, eine Mannschaft beider Geschlechter verschiedener Volksgruppen, Ras-sen und sozialer Schichten von Pie-termaritzburg, Agency for Christian Social Awareness. In den Oster-ferien war zuvor eine Mannschaft Jugendlicher aus Herzogsägmühle zu Gast in Südafrika gewesen, um Land und Leute zu erleben und Fuß-ball zu spielen. Die teilnehmenden

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Ein voller Erfolg war der Goaliath Kicker – ein Ki-ckertisch für 22 Teilnehmer. Nach kurzer Einge-wöhnungs- und Einspielphase der gemischten Fußballkickermannschaften, fand ein spannen-des Turnier statt. Der spielfreie Fronleichnams-donnerstag stand unter der Sonne Afrikas. Auch wenn das Wetter dies nicht bestätigen wollte war es möglich, auf Kamelen durch das Dorf zu reiten, afrikanische Getränke und Speisen zu probieren und sich von einer afrikanischen Modenschau inspirieren zu lassen. Großen An-klang fand die heimische Trommelgruppe um Sanon und Jelemba, die mit Peitinger Schülern für Rhythmus sorgten.

VI. Südlicht Festival

Mit dem VI. Südlicht Festival – Folk&Weltmusik im Pfaffenwinkel zog es eine interessante Mi-schung aus Fußballern und Kulturinteressierten an zwei Abenden in das Kapellenfeld. Der Ver-anstalter, das Herzogsägmühler Freizeit- und Bildungswerk, konnte den Gästen und Einhei-mischen rund um den Fußball und in internatio-naler Atmosphäre, eine Woche mit sportlichen und menschlichen Begegnungen bieten.

Theater, Reisen und Sport

Unsere Theatergruppe TamTam, unter neuer Leitung von Michael Krone, zeigte während der 25. Herzogsägmühler Kulturtage am Her-zogsägmühler Abend eine großartige Darbie-tung des Märchens „Des Kaisers neue Kleider“.

Unsere Reisen führten uns im Jahr 2010 in sechs verschiedene Länder: Zwei Städtereisen nach Salzburg, zum Inklusionskongress nach Berlin, zwei Wintersportfreizeiten, eine anspruchsvolle Gletschertour auf den Großvenediger (3674m), eine Trekkingtour auf der Insel Elba und unsere alljährliche Reise nach Griechenland auf Einla-dung unserer dortigen Freunde.

Die Angebote im sportlichen Bereich waren auch in diesem Jahr sehr vielfältig. Im Winter hatten wir Ski-Alpin, Ski-Langlauf und Schlitt-schuhlaufen regelmäßig im Angebot. In den Sommermonaten Klettern am Fels, Beachvol-leyball und Basketball.Das Team des Freizeit- und Bildungswerkes blickt voller Dankbarkeit auf 2010 zurück.

EU-Büro

Gemeinwesen mit Zukunft setzt eine Teilhabemöglich-keit für alle voraus. Um Teil-habe zu erreichen, müssen Barrieren abgebaut und neue Wege gewagt werden. Das EU-Büro hat diesbezüglich 2010 seinen erfolgreichen Weg der letzten Jahre fort-gesetzt. Ein Meilenstein war der Gewinn einer Ausschreibung, in den Jahren 2010 und 2011 über 800 touristische und öffentliche Objekte (Hotels, Ferienwohnungen, Schwimmbäder, Arztpraxen, Apotheken) in vier bayerischen und einem österreichischen Landkreis auf ihre Barrierefreiheit hin zu untersuchen und den Be-treibern wertvolle Tipps zur Verbesserung zu geben.

Das Ergebnis dieser Datenerhebungen wird über eine ebenfalls vom EU-Büro Herzogsäg-mühle entwickelte Datenbank im Internet veröf-fentlicht. Bei der Auftaktveranstaltung würdigte der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil das Projekt Allgäu-Außerfern-Barrierefrei und betonte, dass Barrierefreiheit eine Grundvor-aussetzung für Teilhabe in der Gesellschaft sei.

Die grenzübergreifende Bedeutung dieses Pro-jekts zeigte sich einmal mehr, als Mitarbeitende von Herzogsägmühle den deutsch-österreichi-schen Projektverbund auf dem internationalen Kongress „Entwicklung des Tourismus für Alle“ in Alba, Italien vorstellen durften.

Wegweisend zeigte sich das EU-Büro auch nach innen. Zwei neue, barrierefreie Arbeits-plätze konnten im Bildungs- und IT-Zentrum eingerichtet werden und mit Christina Fitili trat eine Rollstuhlfahrerin eine feste Stelle in Her-zogsägmühle an.

Neue Wege geht das EU-Büro auch mit dem IdA-Projekt ELKE (Europa erleben, Kompeten-zen erweitern). IdA steht für Integration durch Austausch und beschreibt den Kern dieser aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Maßnahme: Junge, arbeitssu-chende Menschen mit Handicap bekommen die Chance, durch ein Auslandspraktikum neue Erfahrungen zu sammeln, ihre Kompetenzen zu erweitern und gegenüber künftigen Arbeitge-bern ihre Flexibilität und Leistungsbereitschaft zu unterstreichen.

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Wofür Sie stiften

• Ihre Wohltätigkeit stiftet Lebenshilfe zumErwachsenwerden für benachteiligte Kin-der und Jugendliche

• Lebenswende für obdachlose Frauen undMänner

• Lebensbejahung für Menschen mit seeli-scher Erkrankung

• LebensbewältigungfürMenschenmitgeis-tiger Behinderung

• Lebensfindung durch Therapie für sucht-kranke Menschen

• Lebenserfüllung für Mitbürgerinnen undMitbürger im Alter

StiftungskontoHypoVereinsbank Garmisch-PartenkirchenBLZ 703 200 90, Konto Nr. 5 969 166Regelmäßige Einzahlungen helfen, das Stiftungskapital aufzustocken.

Förderstiftung Herzogsägmühle

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Die Förderstiftung Herzogsäg-mühle wurde angesichts zurück-gehender öffentlicher Mittel und kirchlicher Zuschüsse für soziale Aufgaben gegründet.

Es erwies sich als dringend not-wendig, durch die Bereitschaft und die Wohltätigkeit eines sozial enga-gierten Personenkreises Vermö-gens- oder Erbschaftsgelder in eine Stiftung einzubringen.

Die Förderstiftung Herzogsägmühle • eröffnetMenschen,diemitTei-

len ihres Vermögens auch für künftige Zeiten etwas Gutes tun möchten, eine sinngebende Möglichkeit

• unterstützt die Arbeit in unddurch Herzogsägmühle zu-gunsten von Menschen mit Pro-blemen, Krankheit oder Behin-derung

• fördertdenErhaltunddenAus-bau von Herzogsägmühle als Dorfgemeinschaft besonderer Art mit der Funktion eines Ortes zum Leben für diesen benach-teiligten Personenkreis

• unterstützt einzelne bedürftigeMenschen, die auf die Hilfe an-derer angewiesen sind

• wurdevonderRegierungvonOberbayern am 28. September 2000 genehmigt

Stiftungsvorstand: Thomas Buchner und Wilfried KnorrVon-Kahl-Straße 486971 Peiting-Herzogsägmühle

Telefon 0 88 61 219-0Telefax 0 88 61 219-201e-mail [email protected] www.herzogsaegmuehle.de

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Zuwendungen von UnternehmenIm Wirtschaftsjahr kommt der Spendenabzug einem Betriebsausgabenabzug gleich. Der abzugsfähige Höchstbetrag beträgt wahlwei-se bis zu 20 % des steuerpflichtigen Gewinns oder 0,4 % der Summe sämtlicher Umsätze und der im Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter.

Für die Stiftungen können Zustiftungen von Einzelunternehmen und Personengesellschaf-ten wiederum in Höhe von bis zu einer Million Euro über zehn Jahre verteilt angerechnet wer-den. Im Gegensatz zum Einkommenssteuerge-setz kann der zulässige Abzug auch zu einer anrechenbaren Erhöhung des Verlustes führen. Bei der Ermittlung des für die Gewerbesteuer maßgebenden Gewerbeertrags werden Spen-den im Rahmen der oben genannten Höchst-grenzen angerechnet.

Sachspenden, die unmittelbar nach Entnahme aus dem Betriebsvermögen zugewendet wer-den, können mit dem Buchwert (zugleich Aus-gabenwert) angesetzt werden; stille Reserven müssen nicht aufgedeckt werden. Ihre drin-gend benötigte Unterstützung wird nach dem Gemeinwohlprinzip gefördert.

Gerne beantworten wir Ihre Fragen zur steuerli-chen Anerkennung.

Der Staat hilft mit

Steuervergünstigung bei Spenden an die Stif-tungen nach dem Gesetz zur weiteren Stär-kung des bürgerschaftlichen EngagementsUnsere Stiftungen (öffentliche Stiftungen des bürgerlichen Rechts) sind mit ihren als beson-ders förderungswürdig anerkannten Satzungs-zwecken von der Körperschaftssteuer gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG befreit. Damit entfallen auch Steuerabgaben bei Schenkung oder Erbe. Ihre Ausgaben zur Förderung der Stiftung sind als Sonder- oder Betriebsausgaben abzugsfähig.

Zuwendungen aus Ihrem PrivatvermögenSpenden an unsere Stiftungen können jährlich bis zur Höhe von 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte als Sonderausgaben angesetzt werden; würde die Spende in einem einkunfts-schwachen Jahr geleistet, so kann der Abzug auf ein beliebiges künftiges Jahr vorgetragen werden.

Zuwendungen in das Grundstockvermögen der Stiftung können mit bis zu einer Million Euro über zehn Jahre verteilt abgesetzt werden. Da-mit sind Zustiftungen, die bisher nur im Jahr der Stiftungsgründung steuerlich anerkannt wur-den, nun jederzeit abzugsfähig. Der Wert einer Sachspende bemisst sich nach dem gemeinen Wert – also dem Preis, der bei Veräußerung des Wirtschaftsgutes zu erzielen wäre.

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Wofür Sie stiften

Die Stiftung dient der Förderung ganzheitlicher Hilfen für Kinder, Jugendliche und junge Er-wachsene, die aufgrund ihrer Probleme, Krank-heit oder Behinderung Hilfe benötigen in ihren Beziehungsbereichen zu sich selbst, zu ande-ren Menschen und zu Gott.

Der Stiftungszweck wird verwirklicht durch

• UnterstützungdervonHerzogsägmühlege-tragenen gemeinnützigen Jugendhilfearbeit

• Bereitstellung geeigneter Einrichtungenund anderer Voraussetzungen für eine ganzheitliche Betreuung benachteiligter junger Menschen, insbesondere Sicherstel-lung der Beschulung für Schulverweigerer (Schule im Internet)

• BeschaffungvonGeld-und/oderSachmit-teln für die Aufgaben der Stiftung

Dazu kann die Stiftung einzelne junge Men-schen in Einrichtungen der Stiftung oder von Herzogsägmühle unterstützen, wenn öffentli-che Kostenträger den ganzheitlichen Hilfebe-darf nicht ausreichend finanzieren.

Stiftung ganzheitliche Kinder- und Jugendhilfe

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Die Stiftung ganzheitliche Kin-der- und Jugendhilfe wurde an-gesichts zurückgehender öf-fentlicher Mittel und kirchlicher Zuschüsse für soziale Aufgaben gegründet.

Die Not junger Menschen in deso-laten Familienverhältnissen oder in einem negativ prägenden Umfeld nimmt zu. Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft der öffentlichen Ju-gendhilfe ab, geeignete Hilfemaß-nahmen im Einzelnen zu finanzieren und den Bestand und die Weiter-entwicklung von Jugendhilfeein-richtungen zu sichern. Die Stiftung ganzheitliche Kinder- und Jugend-hilfe ist eine solidarische Antwort auf Probleme junger Menschen, ihrer Familien und unserer Gesellschaft.

Stifter sind Bettina und Egbert Zim-mermann sowie Herzogsägmühle. Sie wollen sozial aufgeschlossene Privatpersonen, Unternehmer und andere, im freien Wirtschaftsleben engagierte Persönlichkeiten an-sprechen und ihnen eine sinnge-bende Möglichkeit eröffnen, mit ihren Zuwendungen für künftige Zeiten Gutes zu tun.

StiftungskontoEvang. Kreditgenossenschaft eG Kassel, Konto Nr. 414 000BLZ 600 606 06Regelmäßige Einzahlungen helfen, das Stiftungskapital aufzustocken oder aktuelle Vorhaben zu realisieren.

Stiftungsvorstand:Egbert ZimmermannObstweg 1171083 Herrenberg im GäuTelefon 0 70 32 7 53 01Mobil 01 72 8 68 96 35e-mail [email protected]

Wilfried Knorr Direktor von Herzogsägmühle

Stiftungsverwaltung:HerzogsägmühleVon-Kahl-Straße 486971 Peiting-HerzogsägmühleTelefon 0 88 61 219-0e-mail [email protected] www.zukunft-stiften.de

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Konflikte, oft sind die rechtlichen Bestimmun-gen unklar. Mit dem Wunsch, über das eigene Leben hinaus anderen Hoffnung zu geben und helfen zu können, wenden sich immer wieder Förderer an uns. In einem vertrauensvollen Ge-spräch können dann wichtige Fragen behan-delt und wirkungsvolle Hilfe vereinbart werden.

DarlehenNicht finanzielle, sondern hohe ideelle Rendi-te erhalten Persönlichkeiten, die für uns eine gewisse Zeit Geld in Form eines Darlehens an Herzogsägmühle ausleihen. Die Mittel werden dort investiert, wo es um die Verbesserung von nicht mehr zeitgemäßen Wohn- und Betreu-ungsverhältnissen geht oder innovative soziale Arbeit gefördert werden soll.

Beschenken Sie auch sich selbst durch eine Hilfe an Herzogsägmühle, die nachhaltig ist und im Gedächtnis bleibt. Achtsam und korrekt werden wir auf Ihre Anfragen an Direktor Wil-fried Knorr, Telefon 0 88 61 219-220, eingehen und Ihnen für Ihre Entscheidung ein vertrau-ensvoller und zuverlässiger Berater sein.

Durch Ihr Leben Spuren hinterlassen

Dankbar sind wir für die wachsende Zahl sozial engagierter Menschen, die durch Spenden, Stiftungen, Erbschaften und Darlehen an Her-zogsägmühle eine Hoffnung gebende Zukunft für unsere Arbeit ermöglichen.

SpendenMit einmaligen oder wiederkehrenden Schen-kungen unterstützen Sie konkrete Vorhaben in Herzogsägmühle, wie den Neubau der Sucht-krankenhilfe oder die Schaffung neuer Arbeits-plätze für Menschen mit Behinderung in einer Siebdruckerei.

StiftungenIn der Förderstiftung Herzogsägmühle wird Ihre finanzielle Zuwendung zur nachhaltigen Hilfe: Die aus sicheren Geldanlagen erwirtschafteten Erträge werden für den Erhalt und den Ausbau unserer Dorfgemeinschaft mit den zugehörigen Wohn- und Betreuungsangeboten eingesetzt, das Stiftungsvermögen bleibt erhalten und kann so dauerhaft genutzt werden.

ErbschaftErbschaftsfragen sind im Alltag oft mit einem Tabu belegt. Zu groß scheint die Gefahr familiärer

Fördermöglichkeiten

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Kinderhilfe Oberland

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Unterstützung dafür fanden wir in diesem Jahr sowohl beim Bezirk, der einer letztmaligen Här-tefallregelung zugestimmt hat, als auch bei den Kommunen, die sich auf die Zahlung freiwilliger Zuschüsse zu den Infrastrukturkosten der Kin-dertagesstätten verständigt haben. Diese Re-gelung ist befristet, aber die Bereitschaft, eine grundsätzliche Lösung herbeizuführen, stimmt uns zuversichtlich. Dennoch ist das wirtschaftli-che Ergebnis dieses Jahres noch nicht zufrieden stellend und weitere Anstrengungen sowohl auf politischer Ebene, als auch im personellen und strukturellen Bereich sind erforderlich, um un-sere Arbeit dauerhaft auf solide Füße zu stellen: Zum Beispiel eine veränderte Einsatzplanung der Fachkräfte in der Frühförderung sowie eine weitere Absenkung der Fachkraftquote und Verzicht auf Zusatzkräfte in den Kindertages-stätten wegen fehlender Finanzierungsgrund-lage – und alles möglichst ohne Qualitätsein-bußen. Dank Konjunkturpaket II können wir die dringend erforderliche energetische Sanierung des Kinderhauses in Peißenberg vorantreiben und im nächsten Jahr abschließen. Gleichzeitig werden etliche Brandschutzmaßnahmen in An-griff genommen.

Gemeinwesen mit Zukunft

Das Jahresmotto bedeutet für uns auch, un-sere Angebote an der Lebenswirklichkeit der Familien und dem individuellen Bedarf der Kinder auszurichten. Aufgrund großer Nach-frage haben wir mit Unterstützung der jeweili-gen Kommune unsere Angebote erweitern und

„Mama, was ist eigentlichbehindert?“

Dies fragte ein Kind, das regelmä-ßig mit behinderten Kindern im Kin-dergarten spielt, seine Mutter. In der Wahrnehmung dieses Kindes ist offensichtlich jedes Kind in Ord-nung, so wie es ist, und damit ist auch ein Kind mit Behinderung ein selbstverständlicher Spielkamerad mit all seinen Liebenswürdigkei-ten und Eigenarten, seinen Stärken und Schwächen und ganz normal im Alltag der Kinder dazugehörig. Was eine Selbstverständlichkeit für Kinder ist, wenn sie die Chance zur Begegnung erhalten, ist für Erwach-sene und in unserer Gesellschaft häufig eine große Herausforderung. Uns ist diese Selbstverständlichkeit eine Verpflichtung, und wunderbare Erfahrungen mit unseren Kindern er-mutigen uns dabei täglich.

Integration und dieRahmenbedingungen

Um dem Anspruch auf Integration, Inklusion und Chancengerechtigkeit für Kinder mit und ohne Entwick-lungsbeeinträchtigung oder Behin-derung eine Zukunft zu geben, be-darf es entsprechender struktureller und finanzieller Rahmenbedingungen.

•Geschäftsführung: Sigrid Klasmann und Wilfried Knorr

•Mitarbeitende: 170 •Aufnahmemöglichkeiten: 270 in integrativen Kindertagesstätten, 75 in Horten und etwa 500 in der Frühförderung

Leistungen und Angebote - alle im und für den Landkreis Weilheim-Schongau:

• InterdisziplinäreFrühförderstelleninPeiting,Peißenberg,Penzberg,SchongauundWeilheim

• IntegrativeKindertagesstätteninHohenpeißenberg,Peiting,PeißenbergundPolling

• IntegrativeHorteinPeiting,PeißenbergundPolling

• HeilpädagogischeHorteinPenzbergundPolling

• MittagsbetreuunganSchuleninPeißenberg,Penzberg,Polling,Seeshaupt, Weilheim und Wielenbach

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damit unter anderem für einige schwer behin-derte Kinder einen besonders förderlichen Ent-wicklungsraum schaffen können. Diese Kinder stellen die Mitarbeitenden vor neue Heraus-forderungen, die mit großem Engagement und Ehrgeiz angenommen werden. Deren positive Entwicklung bereitet den Eltern und uns viel Freude und ist eine große Bereicherung. Auch unsere Waldgruppe in Hohenpeißenberg findet großen Zuspruch, wie auch die neue I-Hort-Gruppe in Polling und die Mittagsbetreuungs-angebote an den Schulen sich reger Nachfrage erfreuen.

20 Jahre Kindergarten am Gumpen

Neben vielen gelungenen Feiern und Festen im Jahreslauf war das 20-jährige Jubiläum ein be-sonderes Highlight. Dieses feierten wir bei strö-mendem Regen, aber mit bester Stimmung, zahlreichen Gästen und einer zauberhaften Aufführung des Musicals „Der Regenbogen-fisch“, einstudiert von den Kindern und Mitar-beitenden.

Auf dem Weg ins Gemeinschaftsleben

E. ist zwei Jahre alt und hat das Charge-Syn-drom, ein genetischer Defekt, der viele Organe

betrifft, insbesondere Augen, Herz, Atemwege, Ohren und das Längenwachstum. Kinder mit diesem Syndrom bedürfen intensiver medizini-scher Betreuung. So verbrachte E. bereits viel Zeit im Krankenhaus. Eine vollkommen neue Lebenssituation musste gemeistert werden. Unterstützung erhielt die Familie durch Ärzte, den Verein Der „bunte Kreis“ und unsere Früh-förderung Schongau. Jetzt hat es die Familie gemeinsam mit diesen Unterstützungsmög-lichkeiten vor Ort geschafft, dass E. immer ak-tiver am Gemeinschaftsleben teilnehmen kann. Jede Freiheit, jede Selbständigkeit ist hart erar-beitet und trainiert worden.

Seit September besucht E. eine integrative Kleinkindgruppe und hat in kurzer Zeit große Fortschritte gemacht. Er spricht nicht, doch nimmt er über Augen und Gestik Kontakt auf und ist sehr interessiert am Gruppengesche-hen. Er kann nicht laufen oder krabbeln, doch hat er eine eigene Fortbewegungsmöglichkeit erlernt: Er findet so schnell seinen Weg zu den Kindern seiner Gruppe, zu Spielsachen oder Orten, die er spannend findet. Alle Kinder ge-hen sehr offen auf E. zu, so wie er auf die ande-ren Kinder. E. freut sich jeden Tag auf den Kin-dergarten, lacht und zeigt, wie viel Freude ihm diese Teilhabe macht. Auch die anderen Kinder freuen sich über ihr Gruppenmitglied und ver-missen ihn, wenn er mal nicht da ist.

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Jahresrückblick 2010

11. Januar Mitarbeitendenversammlung zum Jahresbeginn – Ehrung langjähriger Mitarbeitender und Verleihung der Herzogsägmühler Verdienstmedaille

18. Januar Mitarbeitendenversammlung der i+s Pfaffenwinkel GmbH

21./22. Januar Klausur der Leitungskonferenz in Steingaden

28. Januar Top Job Auszeichnung – Herzogsägmühle ist unter den besten 75 Arbeitgebern des Mittelstandes in Deutschland, Bundeswirtschafts- minister a. D. Wolfgang Clement übergab die Auszeichnung an Direktor Wilfried Knorr

28. Januar Konzert Südlicht on Ice in der Martinskirche

25. Februar Jahresversammlung der Werkfeuerwehr Herzogsägmühle

27. Februar Einweihung des Herzog-Christoph-Hauses in Weilheim, mit Bera- tungsstellen, Wohnangeboten und dem Herzogsägmühler Laden

3.-9. März Herzogsägmühle nimmt an der Internationalen Handwerksmesse in München teil

8. März Kooperationsvertrag zwischen der ARGE Weilheim-Schongau und Herzogsägmühle wird geschlossen

11. April Benefizkonzert des Musikvereins Reichling

14. April Fachtag ICF in der Tiefstollenhalle in Peißenberg

19. April Zukunftswerkstatt Selbstverständnis und Unternehmensziele

24./25. April Frühlingsflohmarkt in Herzogsägmühle

27. Mai 1. Gesundheitstag für Mitarbeitende in Herzogsägmühle

12.-16. Mai Ökumenischer Kirchentag in München

19. Mai Fach- und Informationstag im Rehabilitationszentrum für psychisch Kranke am Latterbach

31. Mai-6. Juni Championskick in Herzogsägmühle – internationals Fußballturnier für Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigungen

4./5. Juni Südlicht-Festival

14. Juni Pressekonferenz der Aktion 1+1 in Herzogsägmühle

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HERZOGSÄGMÜHLE

20. Juni Cross-Golf-Turnier zugunsten der Fach- und Ausbildungsbetriebe

22./23. Juni Fachtag Wohnungslosenhilfe mit Verabschiedung von Bereichsleiter und stell- vertretendem Direktor Rainer Endisch

3. Juli Infotag Wohnen für Senioren in Herzogsägmühle

Serenade zum Dorffest – Mascha Dimitrieva spielt unter anderem eine Urauf- führung des in Herzogsägmühle lebenden Komponisten Gordon Sherwood

Filmpremiere: Anders sein ist ganz normal – ein Jahr in Herzogsägmühle

4. Juli 116. Dorffest in Herzogsägmühle

9. Juli Eröffnung des Gebrauchtmöbelhauses der i+s Pfaffenwinkel GmbH in Schongau

16. Juli Einweihung eines Wohnhauses für ehemals wohnungslose Menschen in Peiting

17. Juli Jubiläum – seit 30 Jahren arbeiten der Sozialpsychiatrische Dienst und die Psychosoziale Beratungsstelle von Herzogsägmühle in Weilheim

20. Juli Kostenstellenleitendenkonferenz in Herzogsägmühle

22. Juli Aktion Rollentausch – die Aufsichtsratsmitglieder Sabine Nießen und Friederike Fromholzer besuchen Herzogsägmühle

29. Juli Nacht der Kultur

30. Juli Dr. Jens Kreuter, Bundesbeauftragter für den Zivildienst, besucht Herzogsägmühle

16. September Jury des Wettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“ informiert sich in Herzogsägmühle

25./26. September Herbstflohmarkt

26.-29. September Diakonietagung „Zehn Jahre ungarisch-deutsche Partnerschaft in der evange- lischen Wohnungslosenhilfe“ in Herzogsägmühle

30. September Podiumsdiskussion „Jugendgewalt – Entwicklungen, Perspektiven, Handlungs- strategien“ im Schongauer Ballenhaus

1. Oktober Einweihung der Rehabilitationseinrichtung für Jugendliche mit psychischer Erkrankung in Herzogsägmühle

8. Oktober Die neue Wanderausstellung über Herzogsägmühle mit all seinen Fachbe- reichen wird der Öffentlichkeit präsentiert

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8.-17. Oktober 25. Herzogsägmühler Kulturtage – zum Jubiläum mit einer Krimi- komödie mit festlichem Souper, aus der Feder von Wilfried Knorr, mit Schauspielern aus Herzogsägmühle – sowie weiteren fünf sehr gelungenen Veranstaltungen

20./21. Oktober Kostenstellenleitendenkonferenz

20. Oktober Herzogsägmühle wird mit dem Gütesiegel Familienorientierung der Diakonie Bayern ausgezeichnet

27. Oktober Sozial Day der Firma Siemens in Herzogsägmühle – mit einer Sach- spende von 70 Kühlschränken im Wert von rund 20.000 Euro

3./4. November Leitungskonferenz auf der ConSozial in Nürnberg

9. November Mitarbeitendenversammlung der MAV

16. November Mitarbeitendenversammlung der Herzogsägmühler Werkstätten

17. November Buß- und Bettag ist in Herzogsägmühle Feiertag

19. November Einweihung des neuen Hauses für die Schongauer Tafel in der Altstadt

Preisverleihung – Herzogsägmühle wird beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet

20. November Sinfonisches Ensemble München – mit einer öffentlichen General- probe in Herzogsägmühle

24.-28. November Herzogsägmühle auf der Messe Heim+Handwerk in München

26. November Aktion Rollentausch – Aufsichtsratsmitglied Andreas Bornmüller und MdL Claudia Stamm, Bündnis 90 DIE GRÜNEN, besuchen Herzogsägmühle

Veranstaltung von Verdi mit Fernsehpfarrer Jürgen Fliege im Fest- saal im Kapellenfeld

26.-28. November Weihnachtsmarkt in Herzogsägmühle

30. Nov.-2. Dez. Herzogsägmühler Produkte werden im Münchener Justizpalast verkauft

7. Dezember Der Fachbereich Wohnung für Menschen mit Behinderung nimmt am Fachtag Lokale Teilhabeplanung in der Weilheimer Stadthalle teilJAH

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HERZOGSÄGMÜHLE

Wir danken sehr herzlich

• allenFreundinnenundFreunden,diefürunsbeteten,dieunsGeld,Gebrauchtwaren,Möbel,Bekleidung, Wachsreste oder Briefmarken spendeten, uns als Richter und Staatsanwälte Geld-auflagen zuwiesen oder als Auftraggeber für unsere Betriebe oder Kunden unserer Läden mit uns hilfreich verbunden waren

• allenPartnerinnenundPartnerninGemeindeverwaltungen,Landratsämtern,Bezirken,Regie-rungen, Integrationsamt, Schulamt, Dienststellen der Arbeitsverwaltung, Sozialversicherungs-trägern, Entgeltkommissionen, Kultusministerium und Sozialministerium für alle wohlwollende Bearbeitung der Anliegen unserer Hilfeberechtigten und von uns

• denMitarbeitenden undVerantwortlichen unserer Landeskirche und desDiakonischenWer-kes, der Bayerischen Landesstiftung, der Lekos-Stiftung, der Lepel-Gnitz-Stiftung, der Stiftung Christian Seltmann, der Evangelischen Schulstiftung, der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch, der Dinser-Stiftung und dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat Weilheim für alle wirksame Unterstützung sowie dem Aufsichtsrat für das ehrenamtliche Engagement

• allenMandatsträgern inKircheundStaataufallenEbenenfür ihrEintretenfürdieRechteundBedürfnisse Benachteiligter und für den Bestand und die Weiterentwicklung unserer Hilfen für sie

• allenhaupt-undehrenamtlichMitarbeitenden,VermieternundNachbarn,diesichfürunsunddie uns anvertrauten Menschen engagieren.

Wir hoffen, dass Sie uns auch im Jahr 2011 helfen, unser Gemeinwesen zukunftsfähig zu gestalten.

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Page 40: JAHRESBERICHT 2010 - Herzogsägmühle€¦ · Herzogsägmühle - Innere Mission München, Diakonie in München und Oberbayern e. V. Hauptamtliche Vorstände und Geschäftsführer:

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Herzogsägmühle versteht sich als ORT ZUM LEBEN

und wird getragen vom Verein „Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e. V.“. Im Rahmen einer offenen Dorfgemeinschaft erfahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Pro-blemen, Krankheit oder Behinderung Hilfen zur persönlichen, sozialen und beruflichen Entwicklung oder Heimat und Pflege im Alter. Daneben bietet Herzogsägmühle Beratungsdienste, Tagesstätten, Arbeitsmöglichkeiten und Wohnungen in Orten der Umgebung an. Weitere Informationen: www.herzogsaegmuehle.de

Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim, Nr. 4 799 500 (BLZ 703 211 94)

HERZOGSÄGMÜHLE

HERZOGSÄGMÜHLEVon-Kahl-Straße 486971 Peiting-HerzogsägmühleTelefon 0 88 61 219-0Telefax 0 88 61 219-201e-mail: [email protected]: www.herzogsaegmuehle.de