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EIN HAUS FÜR JÜDISCHE MUSIK JAHRES PROGRAMM 2019

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E I N H A U S F Ü R J Ü D I S C H E M U S I K

JAHRESPROGRAMM 2019

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Liebe Freunde der Villa Seligmann,

an der Schnittstelle zwischen Geschichte und Gegenwart, dem Sakralen und dem Weltlichen, legt die Villa Seligmann ein historisches Zeugnis über die deutsch-jüdische Gemeinschaft und Freundschaft ab. Sie erzählt Geschichten von Sehnsucht und Nostalgie und erinnert an vergangene Zeiten. Als ein Ort der Begegnung, der freien Gedanken und der offenen Herzen ist die Villa auch ein Vehikel für eine gemeinsame Gestaltung der Zukunft.

In diesem Jahr öffnen wir das Haus für international renommierte Künstler, Kantoren und Kulturschaffende aus 19 Nationen. Wir laden Sie herzlich zu mehr als 30 Veranstaltungen ein. Dabei schöpfen wir in vollen Zügen aus dem reichen jüdischen Kulturerbe und bieten Ihnen moderierte Konzerte, Lieder- und Sonatenabende, musikalische Lesungen, Hausführungen, Ausstellungen, Workshops und Gartenfeste.

Von der Renaissance bis in die Gegenwart richten wir unseren Fokus auf die Synagogal- und Vokalmusik, die Gedenkkultur sowie auf die Vielseitigkeit der Kammermusik. Die Ihnen bekannten Formate werden thematisch erweitert und abwechslungsreich vermittelt.

ORT DER BEGEGNUNG

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Im europäischen Kontext des 21. Jahrhunderts ehren wir bedeutende Komponisten, Denker und Instrumentenbauer der letzten 300 Jahre und spannen dabei einen weiten geographischen Bogen.

Für die Vermittlung gemeinsamer Werte an die nächste Generation suchen wir den Dialog mit jungen Menschen und fördern die herausragenden Talente unserer Stadt. In Kooperationen mit anderen Kulturorganisationen bündeln wir Kreativität und Energie, um nach Antworten für die Heraus-forderungen unserer Zeit zu suchen. Unsere nahen und fernen Nachbarn heißen wir herzlich willkommen und begrüßen neue Begegnungen und alte Freundschaften.

Es ist eine spannende Aufgabe, der Komplexität jüdischen Lebens Ausdruck zu verleihen. Dafür lohnt es sich, vom anderen Ende der Welt nach Hannover zu kommen. Mit der Sprache der Musik lassen sich große Entfernungen überwinden, Brücken bauen und Menschen versöhnen.

Musik ist das Fünfte Element, das Kulturen verbinden kann, wenn man einander zuhört.

Freuen Sie sich auf viele neue, aber auch bekannte Gesichter, und entdecken Sie Ihre eigenen Highlights in unserem inhaltsreichen Jahresangebot.

Wir sind Ihr Haus für jüdische Musik, Ihr Ort der Begegnung, Ihre Villa Seligmann.

Ihr

Eliah Sakakushev-von BismarckKünstlerischer Direktor

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Wenn ich also heute auf die Villa Seligmann blicke, freue ich mich zum einen darüber, was ich geschaffen habe, und zum anderen, dass dieser Ort eine Zukunft hat. Ein Blick in das aktuelle Programmheft verrät, dass ich mit Eliah Sakakushev-von Bismarck einen künstlerischen Direktor ausgewählt habe, welcher dieses Lebenswerk und diese Arbeit verstanden hat und beides weiterzuentwickeln weiß. Für diesen Weg wünsche ich ihm von Herzen alles Gute.

Wie bereits erwähnt, bleibe ich dem Haus aber selbstverständlich treu und widme mich nun den Aufgaben, die ich sonst immer vernach-lässigen musste. Eine davon wird in jedem Fall sein, den Konzerten, Liederabenden und Salongesprächen entspannt als Ehrenpräsident lauschen zu können!

So freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen und wünsche alles Liebe!

Ihr

Prof. Andor IzsákEhrenpräsident

Liebe Freunde der Villa Seligmann,

nun ist es so weit, und ich darf zum ersten Mal auf das Jahresprogramm meines Nachfolgers als künstlerischer Direktor, Eliah Sakakushev-von Bismarck, hinweisen. So hat mit dem Jahreswechsel ein großer Wandel stattgefunden – für die Villa Seligmann, für Hannover und natürlich auch für mich. Und ich möchte ganz ehrlich mit Ihnen sein: leicht fällt es mir nicht, diese Verantwortung abzugeben. War und ist es doch immer eine Lebensaufgabe gewesen, die Schönheit der

sakralen jüdischen Musik wieder zum Erklingen zu bringen und die Men-schen damit an den großen Schatz deutsch-jüdischer Kultur zu erinnern. Auf diese Weise habe ich meine Arbeit auch immer als einen essentiellen Aspekt der Vermittlung, insbesondere in der heutigen Zeit, verstanden. Mit der Villa Seligmann manifestiert sich diese wichtige Arbeit Stein auf Stein und darauf bin ich unglaublich stolz. Es ist gelungen, einen Ort zu schaffen, in dem der Austausch stattfindet, die Musik vor der Religion oder anderen Merkmalen im Vordergrund steht und sich die Menschen wieder etwas näherkommen.

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hat mit seinen Haushaltsentscheidungen im Dezember 2018 noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig ihm die Arbeit des Hauses jüdischer Musik ist.

2019 geht die künstlerische Leitung des Hauses in neue Hände über. Mit dem Cellisten Eliah Sakakushev-von Bismarck konnte ein heraus-ragender Künstler gewonnen werden, um die Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen und eigene Akzente zu setzen.

Das Programm 2019 bietet zahlreiche Höhepunkte, die das Kultur- und Musikleben in Hannover wesentlich bereichern werden. Als Bei-spiele möchte ich die Gedenkkonzerte für die Opfer des Holocaust, die Reihe zur Musik der Synagoge und die Kammerkonzerte in den Räumen der Villa Seligmann nennen. Allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wünsche ich den verdienten Applaus sowie dem hoffentlich zahlreichen Publikum erfüllenden Kunstgenuss und Erkenntnisgewinn!

Ihr

Björn Thümler

Grußwort des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur

Die Villa Seligmann ist als Haus der jüdi-schen Musik seit der Eröffnung im Jahr 2012 fester Bestandteil des kulturellen Lebens nicht nur in Hannover, sondern in ganz Niedersachsen und weit darüber hinaus. Dem Initiator Prof. Andor Izsák ist es in Jahrzehnten unermüdlichen Wirkens für die jüdische Musik gelungen, eine Renaissance der deutsch-jüdischen Kultur in Hannover zu bewirken, die europaweit

ihresgleichen sucht. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur begleitet die Arbeit der Villa Seligmann, ihrer Mitarbeiter und Förderer seit ihren Anfängen. Sie ist ein herausragendes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements in der Kultur, dessen Förderung nicht nur für das zuständige Fachministerium eine lohnende Aufgabe ist. Auch der Niedersächsische Landtag als Vertreter des Volkssouveräns

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SALONGESPRÄCHE Im Anschluss an ausgewählte Veranstaltungen laden wir Sie zu einem persönlichen Austausch mit den Künstlern ins Herrenzimmer der Villa Seligmann ein. Begegnen Sie unseren Künstlern auf Augenhöhe! Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch und belebende Gespräche.

NACHBARSCHAFTGute Nachbarschaft ist uns wichtig! Ob im Umfeld des Stadtteils oder auf künstlerischer oder spiritueller Ebene – wir möchten unsere Nachbarn kennenlernen! Vielleicht bei unserem Gartenfest oder im Dezember beim Chanukka-Markt?

JUGEND UND WEITBLICKIm Dialog mit Kindern, SchülerInnen und Studierenden möchten wirjüdisches Leben in seiner gesamten Bandbreite verständlich und greifbar machen. Öffentliche Konzertproben oder Führungen durch die histori-schen Räume der Villa Seligmann geben interessante Einblicke – von der Erinnerungskultur zur modernen deutsch-jüdischen Identität.

UNSERE SCHWERPUNKTE FÜR 2019 DIE VILLA SELIGMANN IN IHRER MITTE

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EUROPA 2019Wir spiegeln die Kerngedanken des europäischen Projektes aus jüdischer Sicht mit den folgenden Veranstaltungen wider:

Donnerstag, 9. Mai - „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner - Musikalische Lesung* im Niedersächsischen Landtag mitEliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)

Donnerstag, 9. Mai - „Jüdische Musik als europäisches Projekt“ - Moderiertes Konzert zum Europatag mit Prof. Jascha Nemtsov (Klavier)

Dienstag, 28. Mai - „Verbinden, nicht trennen“ - Workshop* für Schüler in der Villa Seligmann

Mittwoch, 29. Mai - „Europa - ein Kontinent in Bewegung über die Grenzen hinweg“ - Workshop* für Schüler in der Villa Seligmann

*) In Zusammenarbeit mit dem Kinderliteraturfestival „Salto Wortale“

KOOPERATIONENMit dynamischen Inhalten und kreativer Offenheit freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit bestehenden und zukünftigen Partnern der Musik- und Kulturszene, der Forschung und Wissenschaft sowie mit den jüdischen Gemeinden und den Kirchen der Landeshauptstadt Hannover und darüber hinaus.

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Programm

FRÜHJAHR UND SOMMER

10 Sonntag 17.30 Uhr WIE ALLES ANFING LiederabendundSalongespräch mitTaliaOrundMarceloAmaral

17 Sonntag 17.30 Uhr MIT SCHWUNG UND MASKE OperettensoiréemitCarmenFuggiss,JonathanSeers, MichaelSens,JelenaOcicundEliahSakakushev-vonBismarck

28 Donnerstag 19.30 Uhr DIE VILLA DER VERSÖHNUNG MusikalischeHausführung mitAndorIzsák

31 Sonntag 17.30 Uhr IM ZEITGEIST DES FIN DE SIÈCLE KammerkonzertmitErikaLux,IoanaCristinaGoicea, EliahSakakushev-vonBismarckundFrançoisLefèvre

Änderungenvorbehalten

11 Donnerstag 19.30 Uhr DIE GOLDENE MITTE KammerkonzertundSalongespräch mitJuliaRebekkaAdlerundChristianBrembeck

25 Donnerstag 20.00 Uhr VERTIKALE GEDANKEN KammerkonzertundSalongespräch mitSophiaJafféundBjörnLehmann

MÄRZ APRIL

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2 Donnerstag 19.30 Uhr DIE SPRACHE DER ZEIT SonatenabendmitEliahSakakushev-vonBismarck undDonkaAngatscheva

9 Donnerstag 19.30 Uhr MOSKAU – BERLIN – WIEN KlavierabendundSalongesprächzumEuropatag mitJaschaNemtsov

23 Donnerstag 19.30 Uhr YEDID NEFESH – GELIEBTER MEINER SEELE SonderkonzertundSalongespräch mitdemEnsembleHarel-BenDavid

6 Donnerstag 19.30 Uhr VON DER SKLAVEREI ZUR FREIHEIT KonzertundSalongesprächmitYoniRoseundAndorIzsák

15 Samstag LANGE NACHT DER MUSEEN inderVillaSeligmann

23 Sonntag 17.30 Uhr ZWISCHEN SHTETL UND JUDERIA LiederabendundSalongespräch mitTehilaNiniGoldsteinundJaschaNemtsov

30 Sonntag TAG DER OFFENEN TÜR UND SOMMERFEST imGartenderVillaSeligmann

MAI JUNI

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5 Donnerstag 19.30 Uhr LEBEN ZWISCHEN SCHWEIGEN UND ERINNERUNG MusikalischeLesungundSalongespräch mitAndreavonTreuenfeldundEliahSakakushev-vonBismarck

15 Sonntag 17.30 Uhr CHASANUT MEETS TANGO KonzertundSalongespräch mitIsidoroAbramowiczundMikaelAugustsson

21 Samstag 19.30 Uhr IM FLUSS DER TRADITION KlavierabendundSalongespräch mitEinavYarden

26 Donnerstag 19.30 Uhr ROMANTISCHE OPULENZ SonatenabendundCD-Präsentation mitIoanaCristinaGoiceaundAndreiBanciu

10 Donnerstag 19.30 Uhr PRIMO LEVI UND DIE DEUTSCHEN MusikalischerVortragundSalongespräch mitMartinaMengoni,DanielSeminara undFrancescoCascarano

15 Dienstag 19.30 Uhr UNBEKANNTE HELDEN AusstellungseröffnungundFilmvorführung

19 Samstag 19.30 Uhr TRAGÖDIE UND LICHT KlavierabendundSalongespräch mitMichaelTsalka

24 Donnerstag 19.30 Uhr NICHT IN UNSERM NAMEN, HERR! ChorkonzertmitMichaelTsalka

SEPTEMBER OKTOBER

Änderungenvorbehalten

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3 Sonntag 17.30 Uhr INS BUCH DES LEBENS! –KlavierabendmitErikaLux

5 Dienstag 19.30 Uhr EINE GESCHICHTE DER VERSÖHNUNG MusikalischeHausführungmitAndorIzsák

9 Samstag 18.00 Uhr KONZERT ZUM GEDENKEN AN DIE REICHSPOGROMNACHT inderMarktkircheHannovermitAndorIzsák unddemEuropäischenSynagogalchor

14 Donnerstag 19.30 Uhr A YIDDISH MOZAIK–KonzertundSalongespräch mitSvetaKundishundPatrickFarrell

21 Donnerstag 19.30 Uhr ARP SCHNITGER UND DIE FOLGEN ModeriertesKonzertandenOrgelnmitChristianBrembeck

24 Sonntag 17.30 Uhr DIE WEISE VON LIEBE UND TOD–Kammerkonzertund SalongesprächmitCarmenFuggissundEricChumachenko

8 Sonntag 17.30 Uhr KENNEN SIE MIÉTEK? KammerkonzertundSalongespräch mitNoahBendix-Balgley,ElisavetaBlumina undEliahSakakushev-vonBismarck

15 Sonntag 17.30 Uhr UNBEKANNTE HELDEN KammerkonzertundFinissage mitNadiaYotzovaundKanaSugimura

22 Sonntag 17.30 Uhr CHANUKKA-MARKT imGartenderVillaSeligmann

NOVEMBER DEZEMBER

Programm

HERBST UND WINTER

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100.MieczysławWeinbergzum

Geburtstag

Liederabend und Salongespäch

WIE ALLES ANFING

Talia Or (Sopran)Marcelo Amaral (Klavier)

Die deutsch-israelische Sopranistin Talia Or und der brasilia-nische Pianist und Professor für Liedgestaltung Marcelo Amaral präsentieren einen kontrastreichen Liederabend mit ausgewählten Werken jüdischer Komponisten.

Die selten zu hörenden jiddischen Kinderlieder von Mieczysław Weinberg stoßen auf die Kabarett-Lieder von Arnold Schönberg. Für thematischen Ausgleich sorgen die prunkvollen Jugendstil-Lieder von Mahler, Zemlinsky und Korngold.

10. März | Sonntag | 17.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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100.

Operettensoirée

MIT SCHWUNG UND MASKE

Carmen Fuggiss (Sopran), Jonathan Seers (Klavier)Michael Sens (Erzähler), Jelena Ocic (Cello)Eliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)

Von den Operetten, Hoffmanns Erzählungen, Orpheus in der Unterwelt oder der Schönen Helena haben schon viele gehört. Über den Komponisten Jacques Offenbach, der alsSohn eines jüdischen Kantors in Köln geboren wurde, giltjedoch vieles als unbekannt. 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.

Pünktlich zum jüdischen Purim-Fest präsentiert Carmen Fuggiss in Begleitung ihrer Freunde einen unterhaltsam-illustrativen Abend mit ausgewählten Arien und Liedern vom König der Operette.

17. März | Sonntag | 17.30 Uhr

200.JacquesOffenbachzum

GeburtstagGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Musikalische Hausführung

DIE VILLA DER VERSÖHNUNG

Andor Izsák (Vortrag und Orgel)

Bereits 1885 rief Ferdinand Wallbrecht seine Mitbürger in einem Flugblatt dazu auf, das „Straßenprojekt vom Neuen Haus bis zur List“ zu unterstützen. Durch die zunehmende Bevölkerungszahl bestehe ein Mangel an Bauplätzen in guter Lage und man erhoffe sich so den Zuzug wohlhabender Bürger. Etwa 20 Jahre später füllte Siegmund Seligmann die letzte freistehende Fläche an der Hohenzollernstraße mit dem Bau seiner Stadtvilla.

Im Stil der einst von Siegmund Seligmann gepflegten Salonkultur erzählt Prof. Andor Izsák vom Bau und der Restaurierung sowie über die wechselvolle Geschichte der Bewohner der Villa Seligmann. Mit musikalischen Einlagen erleben Sie den versöhnlichen Geist, der heute durch die Räume der imposanten Stadtvilla weht.

28. März | Donnerstag | 19.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Mem

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Kammerkonzert

IM ZEITGEIST DES FIN DE SIÈCLE

Erika Lux (Klavier), Ioana Cristina Goicea (Violine)Eliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)François Lefèvre (Bratsche)

Das Ende des 19. Jahrhunderts war eine Zeit des Aufbruchs und der ästhetischen Gegen-sätze. Für die jüdischen Künstler war es eine besonders anregende und produktive Zeit.

Mit diesem in Wien und Paris angesiedelten Kammermusikprogramm runden wir den „Monat der Jahrhundertwende” in der Jugendstil-Villa des Siegmund Seligmann ab. Die vier Musiker verbinden Trios von Alexander von Zemlinsky und Ernest Bloch sowie das Klavierquartett von Gustav Mahler zu einem authentischen Salonerlebnis des Fin de Siècle. Zum Programm gehört auch eine Klavierbearbeitung des Adagietto von Gustav Mahler.

31. März | Sonntag | 17.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Kuf

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Kammerkonzert und Salongespäch

DIE GOLDENE MITTE

Julia Rebekka Adler (Viola und Viola d´amore)Christian Brembeck (Klavier und Orgel)

Mit Werken von Felix Mendelssohn, Louis Lewandowski und Mieczysław Weinberg spielt die Bratschistin, Frühmusik-Spezialistin und Professorin der Universität der Künste zu Berlin, Julia Rebekka Adler, ein spannendes Programm mit Musik jüdischer Komponisten aus unterschiedlichen Epochen und Kulturkreisen.

Ob synagogale oder sephardische Gesänge, auf der Bratsche und auf der Viola d´amore geht hier scheinbar Unvereinbares eine innere, versöhnliche Verbindung ein.

11. April | Donnerstag | 19.30 Uhr

100.MieczysławWeinbergzum

Geburtstag

KufGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Kammerkonzert und Salongespräch

VERTIKALE GEDANKEN

Sophia Jaffé (Violine)Björn Lehmann (Klavier)

Die international gefragte Violinsolistin, Kammermusikerin und Professorin Sophia Jaffé verbindet eine langjährige Duo-Partnerschaft mit dem renommierten Kammermusiker Prof. Björn Lehmann. Die beiden Musiker bringen wahre Meisterwerke jüdischer Kompo-nisten von der Romantik bis zur Gegenwart nach Hannover.

Von Mendelssohns lebensbejahender F-Dur Sonate über die mystisch angehauchte erste Sonate von Bloch bis hin zu den „Vertikalen Gedanken“ des 1987 verstorbenen amerikanisch-jüdischen Komponisten Morton Feldman veranschaulicht dieses Programm die Bandbreite jüdischer Kompositionen des 19. und 20. Jahrhunderts.

25. April | Donnerstag | 20.00 Uhr

100. Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Mem

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Sonatenabend

DIE SPRACHE DER ZEIT

Eliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)Donka Angatscheva (Klavier)

2. Mai | Donnerstag | 19.30 Uhr

KufGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Von der Ausdruckskraft des Cellos fühlten sich viele Komponisten inspiriert. In diesem Programm begeben sich die Musiker auf eine freundschaftliche Zeitreise von Leipzig über Brüssel nach Philadelphia, um den Jugendgeist dreier bedeutender Komponisten jüdischer Herkunft zu erspüren. Lauschen Sie der Sprache der Zeit mit den Sonaten von Felix Mendelssohn, Ernest Bloch und Samuel Barber.

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Klavierabend und Salongespräch zum Europatag

MOSKAU – BERLIN – WIENJüdische Musik als europäisches Projekt

Jascha Nemtsov (Klavier, Moderation)

9. Mai | Donnerstag | 19.30 Uhr

KufGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Wenige Jahre vor dem 1. Weltkrieg ist in Russland eine eigenständige jüdische Richtungin der Kunstmusik entstanden – die Neue Jüdische Schule. Ihre Musik sollte eine gleichberechtigte Stimme in einem europäischen „Konzert der Nationen“ bilden. Doch wo sollte diese Stimme erklingen? In Russland wurde diese Bewegung schon bald durch die stalinistische Politik unterdrückt, im Westen wurde sie ebenfalls durch totalitäre Tendenzen bedroht. Für viele jüdische Komponisten wurde die Suche nach einer Heimat schließlich zu einem Überlebenskampf.

Diese komplexen Hintergründe illustriert der Pianist und Musikwissenschaftler Prof. Jascha Nemtsov in einem moderierten Klavierabend.

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Sonderkonzert und Salongespräch

YEDID NEFESH – GELIEBTER MEINER SEELESephardische Lyrik des Mittelalters

Ensemble Harel-Ben David: Meirav Ben David-Harel (Gesang, Schlagzeug, Chifonie), Yair Harel (Gesang, Schlagzeug, Tar), Nima Ben David (Viola da Gamba), Evgenios Voulgaris (Oud, Lira, Tar)

In den Ländern des Osmanischen Reichs, Nordafrika und dem Balkan verbreitete sich das sephardische Judentum nach der Vertreibung aus Spanien. Es kam zur Blüte der religiösen Lyrik. Romanzen, Volkslieder und Gedichte belebten die alte Tradition über Generationen hinweg. Gesungen in Hebräisch, Aramäisch, Ladino und Arabisch vermischten sich Leiden-schaft und Gebet in den Gesängen.

Das von drei israelischen Musikern in Paris gegründete Ensemble Harel-Ben David ist spezialisiert auf dem Gebiet der mittelalterlich-jüdischen Musik unter Einbezug von Instrumenten aus der Zeit. Mit größter Authentizität übermitteln die Musiker die Botschaft der sephardischen Musik auf eindringliche Art und Weise.

23. Mai | Donnerstag | 19.30 Uhr

Große Halle 30 Euro (erm. 26 Euro)Salon 22 Euro (erm. 18 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Konzert und Salongespräch

VON DER SKLAVEREI ZUR FREIHEIT

Yoni Rose (Kantor)Andor Izsák (Orgel, Klavier)

Der Exodus aus Ägypten begann an Pessach, dem Passa-Fest, und endete an Shavuot, dem Wochenfest, als die Israeliten die Thora am Berg Sinai empfingen und zu einem gottgeweihten Volk wurden.

Am Vorabend des Wochenfestes nimmt uns Yoni Rose, der Kantor der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, thematisch und musikalisch mit auf diesen epochalen Auszug. Mit liturgischen und traditionellen Gesängen bringt er die biblische Narrative über Sklaverei und Heiligung zum Klingen und erklärt, warum der Exodus keine abgeschlossene Verwand-lung ist. Die Begleitung an der Orgel gestaltet Prof. Andor Izsák.

6. Juni | Donnerstag | 19.30 Uhr

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Liederabend und Salongespräch

ZWISCHEN SHTETL UND JUDERIA

Tehila Nini Goldstein (Sopran)Jascha Nemtsov (Klavier, Moderation)

Die junge israelische Ausnahmesängerin Tehila Nini Goldstein und der Pianist Jascha Nemtsov verbindet das tiefgründige Wissen über jüdische Musik sowie die authentische Interpretation aschkenasischer und sephardischer Musik des 20. Jahrhunderts. Seit Jahren widmen sie sich der Liedersammlung „Coplas sefardíes“ von Alberto Hemsi, welche sie gegenwärtig auch auf CDs aufnehmen. Neben einer Auswahl dieser Lieder umfasst das Programm Werke anderer herausragender jüdischer Komponisten wie Joseph Achron, Mosche Milner und Jakob Schönberg.

23. Juni | Sonntag | 17.30 Uhr

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Musikalische Lesung und Salongespräch

LEBEN ZWISCHEN SCHWEIGEN UND ERINNERUNG

Andrea von Treuenfeld (Lesung)Eliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)

Wie gehen die Nachgeborenen mit den Traumata der Eltern um? Und wie war es für sie, in einem Land aufzuwachsen, das noch wenige Jahre zuvor ihre jüdische Familie aus-löschen wollte?

Mit den Schatten der Vergangenheit, die in Holocaust-Überlebenden der Zweiten Generation nachwirken, beschäftigt sich die Buchautorin und Journalistin Andrea von Treuenfeld, indem sie prominente Söhne und Töchter dieser Generation in ihrem Buch befragt. In der Villa Seligmann wird die Lesung ausgewählter Passagen aus diesem Buch von Eliah Sakakushev-von Bismarck am Cello einfühlsam umrahmt.

5. September | Donnerstag | 19.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Konzert und Salongespräch

CHASANUT MEETS TANGO

Isidoro Abramowicz (Kantor)Mikael Augustsson (Orgel, Bandoneon)

Isidoro Abramowicz ist der Kantor der einzigen Synagoge mit Orgel in Deutschland, der Synagoge Pestalozzistraße in Berlin. Er weiß wie kaum ein anderer, jüdische Religiosität mit der Leidenschaft des Tangos zu verbinden. Mit seiner Stimme erschließt er die spirituelle Dimension der Gottesdienste in der Synagoge. Bekannt als „Cantor de Tango“ erzählt er Lebensgeschichten voller Drama, Freude, Nostalgie und Liebe. Sein Programm umfasst Gesänge und Themen von Louis Lewandowski, Sholom Secunda und Astor Piazzolla auf Hebräisch, Jiddisch und Spanisch.

15. September | Sonntag | 17.30 Uhr

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Klavierabend und Salongespräch

IM FLUSS DER TRADITION

Einav Yarden (Klavier)

Die israelische Pianistin Einav Yarden beschäftigt sich mit dem Einfluss der westlichen Musiktradition auf jüdische Komponisten in der Entwicklung der Musikgeschichte. In Werken von Felix Mendelssohn, Lior Navok und György Kurtág folgt sie dem Fluss, der aus der Urquelle Johann Sebastian Bachs entspringt und in die Gegenwart einfließt.

Zusammen mit Eliah Sakakushev-von Bismarck spielt Yarden an diesem Abend in derVilla Seligmann die erste Sonate für Cello und Klavier von Felix Mendelssohn.

21. September | Samstag | 19.30 Uhr

Kuf

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Sonatenabend und CD-Präsentation

ROMANTISCHE OPULENZ

Ioana Cristina Goicea (Violine)Andrei Banciu (Klavier)

Die mehrfach ausgezeichnete rumänische Violinistin Ioana Cristina Goicea präsentiert als 1. Preisträgerin des Deutschen Musikwettbewerbs ihre neue CD mit Werken von jüdischen Komponisten. Zum ersten Mal in Hannover wird sie den rumänischen Kompo-nisten Stan Golestan vorstellen, für dessen Werk sie sich aktiv und nachhaltig einsetzt. Begleitet wird Goicea von ihrem langjährigen Duo-Partner Andrei Branciu am Klavier.

26. September | Donnerstag | 19.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Musikalischer Vortrag und Salongespräch

PRIMO LEVI UND DIE DEUTSCHEN

Martina Mengoni (Literaturwissenschaftlerin)Daniel Seminara & Francesco Cascarano (Gitarrenduo)

Die Deutschen zu verstehen, ihnen zu begegnen und sie zu befragen, war für den großen jüdischen Denker und Holocaust-Überlebenden Primo Levi ein starker schöpferischer Beweggrund. Der Autor von „Ist das ein Mensch?“ hat etliche Briefe, Vorträge sowie Gesprächsaufzeichnungen als Zeugnis seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema hinterlassen. Im Jahr seines 100. Geburtstags präsentiert die italienische Literaturwissen-schaftlerin Martina Mengoni einen kritischen Vortag über Primo Levi und die Deutschen, umrahmt von Musik des italienisch-jüdischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco.

Die Veranstaltung wird mit der freundlichen Unterstützung des italienischen Generalkonsulats und der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaft e. V. Hannover durchgeführt.

10. Oktober | Donnerstag | 19.30 Uhr

100.Primo Levizum

GeburtstagGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)

Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Ausstellungseröffnung und Filmvorführung

UNBEKANNTE HELDENDie Kraft der Zivilgesellschaft

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Jahr 1943 in Bulgarien durch den Widerstand der Bevölkerung und den Einsatz von Politikern und Intellektuellen, dem Kö-nig und der Kirche ca. 50.000 jüdische Mitbürger vor dem Tod gerettet. Die Rettung der bulgarischen Juden ist weder ein Zufall noch eine Fügung gewesen. Mit der Entschlos-senheit der bulgarischen Zivilgesellschaft wurde die repressive Politik trotz des Bündnis-ses mit Nazideutschland und der eigenen antisemitischen Gesetzgebung aufgehalten.

Der israelische Historiker Michael Bar-Zohar war ein Zeitzeuge dieser Entwicklung. Sein Dokumentarfilm „Beyond Hitler’s Grasp“ ruft die Ereignisse der Zeit in faktischen und emotionalen Bildern wach.

15. Oktober | Dienstag | 19.30 Uhr

100. Eintritt freiVoranmeldung erbeten unter 0511-844887200 oder unter [email protected]

30

Klavierabend und Salongespräch

TRAGÖDIE UND LICHTEine jüdische Odyssee

Michael Tsalka (Klavier)

Der international gefragte Tastenvirtuose Michael Tsalka befasst sich mit dem Oeuvre jüdischer Komponisten verschiedener Nationalitäten von der Romantik bis heute. Das Programm beinhaltet Werke von Ignaz Moscheles, György Ligeti, Erich W. Korngold sowie die Uraufführung eines Werkes des israelischen Komponisten Avi Berman. Zur thematischen Abrundung spielt Tsalka zusammen mit Eliah Sakakushev-von Bismarck die erste Sonate für Cello und Klavier von Mieczysław Weinberg. Dieses Konzert ist eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit und Ausdruckskraft dieser damals zum Teil verbotenen Musik aus erster Hand zu erleben.

19. Oktober | Samstag | 19.30 Uhr

100.MieczysławWeinbergzum

Geburtstag

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

31

Chorkonzert

NICHT IN UNSERM NAMEN, HERR!Psalmen der Erleuchtung und der Hoffnung

Michael Tsalka (Leitung, Orgel, Klavier) mit Chor

In seinem zweiten Konzert in der Villa Seligmann präsentiert der Spezialist für Frühmusik der Tasteninstrumente Michael Tsalka ein originelles Chorprogramm mit Vertonungen ausgewählter Psalmen. Salamone Rossi als der italienischer Meister der Renaissance und Felix Mendelssohn als das Wunderkind der Romantik stehen sich in kreativer Spannung gegenüber. Im Mittelpunkt des Konzertes steht Mendelssohns beliebter viersätziger Psalm 115 „Nicht in unserm Namen, Herr!“. Umrahmt wird er von instrumentalen Interludien beider Komponisten.

24. Oktober | Donnerstag | 19.30 Uhr

100. Große Halle 30 Euro (erm. 26 Euro)Salon 22 Euro (erm. 18 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

32

Klavierabend

INS BUCH DES LEBENS!

Erika Lux (Klavier)

Zum jüdischen Neujahr Rosh Hashana wird der Schöpfung gedacht und aufgerufen, Bilanz über das ausgehende Jahr zu ziehen. An diesem Tag des himmlischen Gerichts betet man für den Eintrag ins Buch des Lebens. Man lässt die eigenen Taten Revue passieren und hofft auf ein gutes neues Jahr.

Angelehnt an diese Tradition, präsentiert die renommierte Pianistin Erika Lux alljährlich ein melangiertes Programm, mit welchem sie ihre Lebensfreude und positive Bilanz zelebriert. Das Konzert wird von Prof. Andor Izsák moderiert.

3. November | Sonntag | 17.30 Uhr

Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Musikalische Hausführung

EINE GESCHICHTE DER VERSÖHNUNG

Andor Izsák (Vortrag und Orgel)

Im Oktober 1906 bezogen Johanna und Siegmund Seligmann zusammen mit ihrem Sohn Edgar die vom Architekten Hermann Schaedtler neu erbaute Villa in der Hohen-zollernstraße 39. Heute, über 100 Jahre danach, hat das Haus verschiedene Bewohner erlebt, unterschiedlichen Zwecken gedient und eine bauliche Restaurierung erfahren, um in altem Glanz wie ein funkelndes Etui die Schönheit der jüdischen sakralen Musik zu präsentieren. Wie es dazu kam und was auf diesem langen Weg alles geschah, weiß Prof. Andor Izsák, der Initiator der heutigen Villa Seligmann, zu berichten.

5. November | Dienstag | 19.30 Uhr

Kuf

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Einladung

KONZERT ZUM GEDENKEN AN DIE REICHSPOGROMNACHT

Europäischer SynagogalchorAndor Izsák (Leitung)

Marktkirche Hannover9. November | Samstag | 18.00 Uhr

Über 80 Jahre ist es her, da brannten in Deutschland die Synagogen. Ein Ereignis, welches die zunehmende Entrechtung und Verfolgung jüdischer wie auch nicht jüdischer Mitbürger durch das national-sozialistische Regime für alle sichtbar machte.

Mit synagogalen Gesängen aus der Zeit vor der Shoa wird mit diesem Gedenkkonzert an die Verbrechen und Ungerechtigkeit von damals erinnert. Gemeinsam mit dem Fachbereich Citykirche des Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverbands und der Katholi-schen Kirche in der Region Hannover lädt die Villa Seligmann indie Marktkirche Hannover ein.

Eintritt frei. Am Ausgang wird eine Spende erbeten.

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Konzert und Salongespräch

A YIDDISH MOZAIK

Sveta Kundish (Kantorin)Patrick Farrell (Akkordeon)

Das Duo Sveta Kundish-Patrick Farrell ist für seine fesselnden Auftritte europaweit bekannt: „Zusammen bilden beide ein kongeniales Duo, das jüdische Musik in die Zukunft transportiert. Mit virtuosem Akkordeonspiel und schillerndem Gesang wissen Farrell und Kundish das Publikum zu begeistern.“ (Mittelhessen.de)

Auf originelle Weise vereint dieses Programm traditionelle jiddische Lieder, Kantoren-gesänge und Klezmer-Melodien und macht diesen Abend in der Villa Seligmann zu einem unvergesslichen Hörerlebnis.

14. November | Donnerstag | 19.30 Uhr

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Moderiertes Konzert an den Orgeln

ARP SCHNITGER UND DIE FOLGEN

Christian Brembeck (Orgel, Moderation)

Im Jahr des Gedenkens an den großen niedersächsischen Orgel-bauer Arp Schnitger präsentiert der international renommierte Organist und Pianist Christian Brembeck einen Überblick über die Entwicklung der Orgel und der Orgelmusik vom Frühbarock bis ins 19. Jahrhundert.

Mit Werken von Felix Mendelssohn, Dieterich Buxtehude, Louis Lewandowski und Johann Sebastian Bach beleuchtet er die Rolle der Orgel als liturgisches Instrument in der christlichen Kirche und der bürgerlichen Synagoge bis zur Shoa.

21. November | Donnerstag | 19.30 Uhr

300.ArpSchnitgerzum

Geburtstag

Kuf

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Kammerkonzert und Salongespräch

DIE WEISE VON LIEBE UND TOD

Carmen Fuggiss (Sopran und Sprechstimme)Eric Chumachenko (Klavier)

In diesem Konzertportrait über Viktor Ullmann begeben sich Carmen Fuggiss und Eric Chumachenko auf eine wehmütige und zugleich erhellende Reise auf den Spuren des im Holocaust ermordeten Komponisten. Neben einer charakteristischen Auswahl an Liedern und der letzten Klaviersonate bringen Fuggiss und Chumachenko Ullmanns Vertonung von „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Friedrich Rilke“ nach Rainer Maria Rilke zu einer bewegenden Aufführung.

24. November | Sonntag | 17.30 Uhr

MemGroße Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

300.

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100.MieczysławWeinbergzum

Geburtstag

Kammerkonzert und Salongespräch

KENNEN SIE MIÉTEK?

Noah Bendix-Balgley (Violine)Elisaveta Blumina (Klavier)Eliah Sakakushev-von Bismarck (Cello)

Am Tag genau vor 100 Jahren wurde der polnisch-russische Komponist Mieczysław Weinberg geboren. Als Zeugnis der wandernden jüdischen Identität wird sein Name bis heute in drei Sprachen und drei Alphabeten unterschiedlich genannt. Ähnlich wie sein enger Freund Schostakowitsch setzte Weinberg die Sprache der Musik zum Widerstand gegen die politische und die ethnische Unterdrückung ein.

In diesem Programm illustrieren der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Noah Bendix-Balgley, die schillernde russisch-deutsche Pianistin Elisaveta Blumina und der Cellist Eliah Sakakushev-von Bismarck die verhaltene und zugleich ausdrucksvolle Persönlichkeit des Komponisten.

8. Dezember | Sonntag | 17.30 Uhr

Große Halle 35 Euro (erm. 30 Euro)Salon 27 Euro (erm. 22 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

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Große Halle 26 Euro (erm. 22 Euro)Salon 18 Euro (erm. 14 Euro) zzgl. VVK-Gebühren

Kammerkonzert und Finissage

UNBEKANNTE HELDENEin musikalisches Vermächtnis aus Bulgarien

Nadia Yotzova (Klavier) Kana Sugimura (Violine)

Für die Zivilcourage der Bulgaren bei der Rettung der Juden im Nationalsozialismus legt die bulgarische Pianistin Nadia Yotzova ein musikalisches Zeugnis ab. Zusammen mit der japanischen Geigerin Kana Sugimura präsentiert sie in Deutschland noch unbekannte Werke der großen bulgarischen Komponisten jüdischer Abstammung Pancho Vladigerov und Milcho Leviev.

Ergänzt durch Yotzovas Improvisationskunst gestalten beide Musikerinnen ein einzigartiges Programm mit musikalischen Einflüssen aus dem Post-Expressionismus, der bulgarischen und der jüdischen Volksmusik sowie aus dem Jazz.

15. Dezember | Sonntag | 17.30 Uhr

120.PanchoVladigerovzum

Geburtstag

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UNSERE ABOS – UNSER ANGEBOT FÜR SIE

Mem

Lernen Sie das vielfältige Angebot der Villa Seligmann kennen! Mit unseren neuen Abo-Reihen kommen Sie in den Genuss von 8 Veranstaltungen zu thematischen Schwerpunkten oder Ihrer freien Wahl und zahlen lediglich für 7! Sie haben Interesse anallen Veranstaltungen der Villa Seligmann? Dann wählen Sie das Jahres-Abo mit einem Preisvorteil von 15% auf jede Karte.

Mit unseren Abos erhalten Sie die besten Angebote für unsereVeranstaltungen.

Abo „Mismor“ [hebr., Gesang, Psalm] Schwerpunkt synagogale Musik

• 28. März „Die Villa der Versöhnung“• 25. April „Vertikale Gedanken“• 06. Juni „Von der Sklaverei zur Freiheit“• 23. Juni „Zwischen Shtetl und Judería“• 15. September „Chasanut meets Tango“• 19. Oktober „Tragödie und Licht“• 14. November „A Yiddish Mozaik“• 24. November „Die Weise von Liebe und Tod“

Große Halle 182 Euro (erm. 154 Euro), Salon 126 Euro (erm. 98 Euro)

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Abo „KUF“ [hebr. Buchstabe K] Schwerpunkt Kammermusik

• 31. März „Im Zeitgeist des Fin de Siècle“ • 11. April „Die goldene Mitte“• 02. Mai „Die Sprache der Zeit“ • 09. Mai „Moskau-Berlin-Wien“• 21. September „Im Fluss der Tradition“• 05. November „Eine Geschichte der Versöhnung“• 21. November „Arp Schnitger und die Folgen“• 15. Dezember „Unbekannte Helden“

Große Halle 182 Euro (erm. 154 Euro), Salon 126 Euro (erm. 98 Euro)

Abo „Bechirah“ [hebr., Wahl] 8 Veranstaltungen Ihrer WahlSie möchten sich noch nicht festlegen? Dann stellen Sie sich Ihr ganz persönliches Abo in der Villa Seligmann zusammen!Große Halle 182 Euro (erm. 154 Euro), Salon 126 Euro (erm. 98 Euro)

Abo „Schalem“ [hebr., komplett] – Jahres-AboWenn Sie gar nicht genug von der Villa Seligmann bekommen können, dann besuchen Sie doch einfach jede unserer Veranstaltungen mit einem Vorteil von 15% Ermäßigung auf den jeweiligen Endpreis!

Große Halle 566,95 Euro (erm. 481,10 Euro), Salon 396,95 Euro (erm. 311,10 Euro)

Die Abos erhalten Sie an allen VVK-Stellen der HAZ-Ticketshops mit Ausnahme des Abos „Bechirah“. Dieses erhalten Sie direkt in der Villa Seligmann. Für alle Abos steht lediglich ein begrenztes Kontingent zur Verfügung. Ausgenommen sind Sonderveranstaltungen. Die Abos sind übertragbar. Ein Austausch von Veranstaltungen ist nicht möglich. Nicht kombinierbar mit der Abo-Plus-Karte.

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Die Villa Seligmann ist ein Ort der Musik und ein Haus des menschlichen Miteinanders. Wir leben in einer Zeit, in derwir lernen, dass individuelle Verantwortung durch nichts ersetzt werden kann. Eine Gesellschaft, ein soziales System und eine kulturelle Einrichtung können dauerhaft nur bestehen, wenn Menschen bereit sind, sich gemeinsam für die Werte einzusetzen, die sie in ihrem Leben als richtungs-weisend erfahren haben.

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Ihrer Initiative als Mitglied der Siegmund Seligmann Gesellschaft e. V. begleiten und wir Sie so als Freund und Förderer in einem Kreis offener Menschen begrüßen dürfen. Ihr Engagement, auch in Form einer Spende, unterstützt direkt unsere Veranstaltungen, ermöglicht uns die Entwicklung neuer Konzertformate und hilft dabei, die Villa Seligmann einem neuen Publikum bekannt zu machen.

Wenn Sie unsere Arbeit – die Vermittlung deutsch-jüdischer Kultur mit der Sprache der Musik – finanziell begleiten möchten, freuen wir uns aufrichtig über Ihre Unterstützung.

IBAN DE27 2504 0066 0334 5600 00

Die Villa Seligmann ist längst zu einer unvergleichlichen Stätte der Begegnung von Menschen geworden, denen die Erinnerung an große Musiktraditionen unseres Landes von besonderer Wichtigkeit ist. Sie bildet einen in Stein gegossenen Ausdruck der Hoffnung, dass eine menschliche Gesellschaft mit einem tiefen Respekt vor anderen Kulturen möglich ist und verknüpft in einmaliger Weise die Erinnerung an Leidvolles der Vergangenheit mit der Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Zukunft.

Die Freunde der Villa Seligmann e. V. wollen die in diesem Hause geleistete Arbeit gern auch in Zukunft weiter nach Kräften unterstützen und hoffen, eine immer breitere Unter-stützung durch die „Fans“ dieser Einrichtung zu bekommen. Wollen nicht auch Sie die Arbeit der Villa Seligmann fördern?

Ihr Franz Rainer EnsteVorsitzender der Freunde der Villa Seligmann e. V.

MUSIKVERBINDET FREUNDE

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Karten und Eintrittspreise Karten erhalten Sie an allen Vorverkaufsstellen der HAZ-Ticketshops, telefonisch unter 0511 12 12 33 33 oder online unter www.villa-seligmann.de/karten.

Alle Eintrittspreise verstehen sich zuzüglich einer Vorverkaufsgebühr. Ermäßigungen erhalten Schüler und Studenten nach Vorlage eines gültigen Ausweises.

Abo-Plus und Gruppenermäßigungen Inhaber der Abo-Plus-Karte von HAZ und NP sowie Gruppen ab 10 Personen erhalten 2 Euro Rabatt pro Karte.

Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Der Einlass zu den Konzerten in der Villa Seligmann beginnt in der Regel jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.

GUT ZU WISSEN

Villa Seligmann Hohenzollernstraße 39 30161 Hannover

T 0511 844 887 200 [email protected]

www.villa-seligmann.dewww.facebook.com/villa.seligmann

Künstlerische DirektionEliah Sakakushev-von Bismarck

OrganisationMiriam BeschotenKatharina Raab

VeranstalterSiegmund Seligmann Gesellschaft e. V.

Gefördert durch:

Bildnachweis: (1) (6) (13) (29) © Manfred Zimmermann, (2) (4) (27) (45) (46) (51) (60) (62) © Marcel Domeier, (3) (61) © Helge Krücke-berg, (5) MWK/brauers.com, (7) © Daniel Pfeil, (8) © Nancy Horowitz, (9) © Jelena Ocic, (10) (11) (16) © Jo Titze, (12) © Felix Nadar, (14) © Micha Neugebauer, (15) (34) © Anne Hornemann, (17) © Susanne Krauss, (18) © Paul Ulbrich, (19) (42) (53) © Olga Rakhalskaya, (20) © Premierton, (21) © PianoDuo Takahashi/Lehmann, (22) (56) © Mara Sommer, (23) © Elisabeth Gatterburg, (24) © Rut Sigurdardóttir, (25) © Musikfest Schloss Wonfurt, (26) © Rafael Herlich, (28) © Sarah Nemtsov, (30) © privat, (31) © Martina Siebenhandl, (32) © Fredrik Gille, (33) © Georg Thum, (35) © Simona Benareck, (36) © Camilla Mengoni, (37) © Gitarren-Akademie Linden, (38) © Krystyna Bierek, (39) © Archiv Primo Levi, (40) © MFA Bulgarien, (41) © Juan Conte-ras, (43) © Olga Masri de Mussali, (44) © Micha Neugebauer, (47) © Wilhelm Hauschild, (48) © Manuel Miethe, (49) © Philip Brembeck, (50) © Gregor Helms, (52) © Maria Held, (54) © Nicolai Lund, (55) © Mathias Mayer, (57) © Vladigerov, (58) © privat, (59) © Tim Klöckner

Grafische Gestaltung: www.marceldomeier.de

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