interoperabilität in digitalen bibliotheken seminarvortrag von thomas domschke
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Interoperabilität in Digitalen Bibliotheken
Seminarvortrag von Thomas Domschke
GliederungGliederung
• Einleitung
• Was ist Interoperabilität- Definition- Formen von Interoperabilität
• Interoperabilität in digitalen Bibliotheken- Bewertungskriterien für Lösungsansätze- Lösungsansätze
• Zusammenfassung
Die digitale Bibliothek
Einleitung
• Digitale Bibliotheken sind verteilte Systeme• Teilsysteme der digitalen Bibliothek müssen:
- Informationen und Daten untereinander austauschen können
- Dienste der Bibliothek unterstützen
- Sich dem Benutzer als virtuelle Einheit präsentieren
abernur wenige Organisationen sind in der Lage, alle Bereiche und Dienste der digitalen Bibliothekselbst aufzubauen und zu verwalten ist ein heterogenes System !
Problemfeld : Interoperabilität
Definition
Interoperabilität ist die Fähigkeit unabhängiger, heterogener Systeme möglichst nahtlos zusammen zu arbeiten, um Informationen auf effiziente und verwertbare Art und Weiseauszutauschen bzw.dem Benutzer zur Verfügung zu stellen,ohne dass dazu gesonderte Absprachen zwischen denSystemen notwendig sind.
Formen von Interoperabilität
I. Technische Interoperabilität
• Betrifft alle technischen Aspekte die notwendig sind, damit Systeme nahtlos zusammenarbeiten
• Ist Voraussetzung für fast alle anderen Formen von Interoperabilität
II. Semantische Interoperabilität
• Unabhängig gewachsene Informationsquellen müssen zu einer semantisch konsistenten Einheit werden
• Problem vor allem bei Metadaten zur Beschreibung der Dokumente- unterschiedliche Begriffe mit gleicher Bedeutung- gleiche Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung
Formen von Interoperabilität
III. Politisch/Soziale Interoperabilität
Durch Verschmelzen unabhängiger Systeme zu einer digitalenBibliothek ergeben sich Auswirkungen auf die:
• Organisationen (Systembetreiber)
• Mitarbeiter
• Benutzer
Verlust an Kontrolle über das eigene System
Komplexeres System betreuen, neue Nutzergruppen
neue, eventuell komplexere Funktionalität
Formen von Interoperabilität
IV. Intercommunity InteroperabilitätDurch wachsenden Bedarf nach Informationen eines breiteren Spektrumsverwischen die traditionellen Grenzen zwischen den Themenfeldern.
digitaleBibliotheken
Museen
staatliche Archive
• Ähnliche Realisierungsprobleme und Ziele in allen Bereichen
• Gemeinsame Lösung erstrebenswert
• Gewinn für den Benutzer- keine Behinderung bei Informationssuche durch unnötige Grenzen
Formen von Interoperabilität
V. Rechtliche Interoperabilität
• Schutz der Urheberrechte muss von allen Systemen sichergestellt werden
• Zugriffsbeschränkungen für bestimmte Dokumente müssen von allen Systemen umgesetzt werden
VI. Internationale Interoperabilität
• Probleme aller Formen der Interoperabilität werden verstärkt
• Unterschiede in:- technischen Ansätzen- Sprache- Mentalität- Organisationsformen
Interoperabilität in digitalen Bibliotheken
Interoperabilität
Funktionalität
Informations-management
Informations-präsentation
Kommunikation
Schutz
• Problemfeld der Interoperabilität betrifft alle Kernbereiche digitaler Bibliotheken
• Vorraussetzung für Interoperabilität ist vor allem technische Interoperabilität zwischen den Komponenten einer digitalen Bibliothek
Komponente: unabhängiges Teilsystem der digitalen Bibliothek
Bewertungskriterien für Lösungsansätze
Grad der Komponentenunabhängigkeit
• Abhängig von Anzahl globaler Regeln, die von der digitalen Bibliothek aufgestellt werden
• Komponenten müssen sich diesen Regeln unterordnen
Kosten für Infrastruktur
• Kosten, um benötigte Infrastruktur zur Verfügung zu stellen
Kosten bei der Erstellung neuerKomponenten
• Mehrkosten die entstehen, um Interoperabilität der neuen Komponente mit der digitalen Bibliothek sicherzustellen
Bewertungskriterien für Lösungsansätze
Bedienungskomfort
• Aufwand für Entwicklung von Clients
• Aufwand für die Interaktion mit den Komponenten
Umfang der unterstützten Aufgabenkomplexität
• Breite des unterstützten Aufgabenspektrums
• Tiefe, mit der die Aufgaben bearbeitet werden
Skalierbarkeit
• Aufwand für die Erhöhung der Anzahl teilnehmender Komponenten
Bewertungskriterien für Lösungsansätze
Grad der Komponenten-unabhängigkeit Kosten für Infrastruktur
Kosten bei der Erstellung neuer Komponenten Bedienungskomfort
Umfang der unterstützten Aufgabenkomplexität Skalierbarkeit
• Bewertungskriterien beeinflussen sich gegenseitig
• Bewertung einer Lösung immer abhängig vom System für das sie entwickelt wurde
Lösungsansätze
Starke Standards
Mehrere Standards
External MediationSpezifikationsbasierteInteraktion
Mobile Functionality
Lösungsansätze
Starke Standards• „Klassischer“ Lösungsansatz für Interoperabilität
• Komponenten einigen sich auf einen gemeinsamen Standard für bestimmte Bereiche
- Z 39.50 für Informationsabfrage - MARC für Informationsmanagement
+hohe Funktionalität
für etablierte Standards vieleModule und Programme verfügbar
-oft sehr komplex
Einschränkung der Unabhängigkeit der Komponenten
Lösungsansätze
Mehrere Standards• Komponenten benutzen einen oder mehrere Standards für bestimmte Bereiche
• Bei Zusammenarbeit wird der Standard ausgewählt, der benötigt wird
Suchdienst
ArchivMARC
ArchivDublin Core
+höhere Unabhängigkeitals bei starken Standards
profitiert von den Vorteilender Standards
-Komplexität
Keine Zusammenarbeit, wennKomponente keinen Standard unterstützt
Lösungsansätze
External Mediation• Mechanismen für Interoperabilität werden in externe Mediatoren ausgelagert
• Mediatoren- übersetzen Daten- und Interaktionsformate - stellen zusätzlich benötigte Funktionalität zur Verfügung
• Für effektive Übersetzung stützen sich Mediatoren auf Metadaten ab
+sehr hohe Unabhängigkeit
Bedienkomfort
-Kosten für Erstellung neuer Komponenten(kann durch Verwendung interner Standards abgeschwächt werden)
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
Mediator Mediator Mediator
Mediator
Mediator
MediatorMediatorMediatorMediator
Mediator
Mediator
Mediator
12 Mediatoren 4 Komponenten
Lösungsansätze
External Mediation
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
Mediator
Mediator
Mediator
Mediator
4 Mediatoren 4 Komponenten
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
Mediator
Mediator
Mediator
3 Mediatoren 4 Komponenten
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
MediatorMediatorMediator
Komponente
Komponente
Komponente
Komponente
LösungsansätzeSpezifikationsbasierte Interaktion
• Semantik und Struktur aller Informationen und Funktionen werden in einer Spezifikation beschrieben
• Für Beschreibung der Spezifikation werden Metadaten benutzt
• Zusammenarbeit ohne vorherige Absprache
• Gegenseitige Inspektion und Auswertung der Spezifikationen
+
hohe Komponenten-unabhängigkeit
gute Skalierbarkeit
-hohe Komplexität der Spezifikation
komplette Beschreibung durchSpezifikation teilweise unmöglich
Lösungsansätze
Mobile Functionality• Für Interoperabilität benötigte Funktionalität wird durch Programmcode zur Verfügung gestellt
• Übertragung des Codes durch Applets oder migrierbare Agenten
• Für Interaktion mit den Applets ist ein standardisiertes Interface notwendig
+Benutzerfreundlichkeit
Kosten für Entwicklungneuer Komponenten
-Latenzzeiten
Bandbreitenverbrauch
erhöhter Aufwand fürCodesicherheit
Lösungsansätze
Starke Standards
Mehrere Standards
External MediationSpezifikationsbasierteInteraktion
Mobile Functionality
ZusammenfassungZusammenfassungVorhandene Technische Möglichkeiten bieten
gute Basis für Realisierung von Interoperabilität
aber
immer wieder neue (aber ähnliche) Lösungsansätze
Echte Interoperabilität im Sinne der Definition kannnur erreicht werden, wenn alle Interessengruppeneine gemeinsame Basis finden !