internationaler kongreß für erzaufbereitung

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p-Chlor-quecksilber( 11)-benzoesiiure vorher ausgeschaltet werden. Die nachfolgende Farbreaktion wird dadurch nicht geetbrt. In menschlichem Plasma konntcn im Gegensatz zu zahlreichen an- deren tierischen Gewebeu hierbei keine stbronden SH-Verbiudun- gen festgestellt werden J. R. HODGES, London: Die Bestimmung eon adrenocortico- lropem Hormon. Anwendung groDer Desoxycorticosterouacetat (D0CA)-Yengen bremste bei Ratten die hypophysilre ACTH-Aussohiittung soweit, daB bei einem StreO der ubliche AscorbinsLure-Abfall in der Ne- benniere nicht mehr auftrat. Erst bei iiuBerer ACTH-Zufuhr trat er entsprwhend der angewandten Dosis wieder in Erscheinung. Dieser Befund einer ,,chemiechen" Hypophyeektomie er- mbglicht eine ACTH-Auswertung ohne die eonat nbtige und lii- stige chirurgische Hypophysektomie. Die Methode ist sehr emp- flndlich und konnte zur Blut-ACTH-Bestimmung benutzt werden. P. FLEURY, A. DESJOBERT und R. EBERHARD, Paris: Elckttophotometlische Calcium- Beslimmung i n 0,3 cma Serum mil Hilfe der Chloranilsdure. Mit NH,-Oxalat bei pH 6 nus Serum gefaUtes Ca wird ins Chlor- anilat iiberfiihrt. Nach Trennung und Waschen wird die Chlor- anilsiiure bei pa 2 photometriert. Die Genauigkeit der Methode gleicht der der Komplexon-Titration. J. 0. REINHOLD, H. RAWNSLEY und V. L. YONAN, Philadelphia (USA): Rasse als Paktor, der die Serum-yGlobu2in- Konzentration beeinflufil. Unter gleichen sozialen und gesundheitlichen Vorbedingungen (in Philadelphia) ermies sich der y-Globulin-Gehalt des Serums von Negern als signiflkant hbher (7,32 f 1,78) a18 der von WeiDen (4,97 f 1,44). Dies diirfte also genetisch bedingt sein. J. NORDMANN, J. P. du RUISSEAU und R. NORD- M A N N, Paris: Quantitative Papierchromatographie der Sauren des Tricarbons6urecyclus und Differentialnachweis der Aconilsaure bei der Papierchromatographie. Citronen-, Aconit-, a-Ketoglutar-, Bernstein-, Fumar- und ApfelsHure kounten in Mcngen von 100-400 y nach Extraktion mit 20proz. Alkohol vom Papierchromatogramm quantitativ durch potentiometrische Titration bestimmt werden. Cis- und trans-Aconitsiiure fiirben sich beim Bespriihen der Chromatogramme mit 4OprOZ. p- Dime t h yl-ami n o benzal de- h yd in EssigsLureanhydrid bei Zimmertemperaturen binnen 45 min spezi6sch intensiv rot (mit Methanol extrahierbar). Citronen- siiure wird nur schwach rosa, Hippursliure orange, andere Siiuren flirben sich gar nicht. J. NORDMANN, R. NORDMANN, 0. GANDERY, A. MARTY und J. P. du RUISSEAU, Paris: Nachweis des Tlicarbonsdure-C gelus beim Menschcn. 30 gesunde Versuchspersonen schieden im Harn nach intravenb- ser Na-Succinat-Belastung alle Sfuren des Tricarbonsiiurecyclus (Citronen-, Aoonit-, a-Ketoglutar-, Bernstein-, Fumar- und Apfel- siiure) im Gegensatz zu anderen Siiuren signiflkant v e r m e h r t Bus. Gleichzeitig gepriifte Plasma-Chromatogramme zeigten nur die Erhbhung durch die zugefiigte Bernsteinsiiure an. - Bei be- stimmten pathologisohen Zustlinden wurden bemerkenswerte Ver- andorungen im Ausscheidungemodus gefunden. Technische Biochemie M. J. JOHNSON, Madison, Wise. (USA): Beliiftungsanfor- derungen fiir aerobes Mikroben- Wachstum. Bei fliissigen Kulturen aerober Mikroorganiemen begrpnzt der verfiigbare Sauerstoff die Konzentration und Ausbeute an Zellen. Einen groben Anhrlt fiir die Geschwindigkeit der Sauerstoff-uber- tragung beim Waohstum von Bakterien und Helen ergibt die Mes- sung der Sulflt-Oxydation unter vergleichbaren Bedingungen im glciahen Fermentationskessel. Auch die Leistungsflihigkeit eines konlinuierlich arbeitenden Fermentors kann nus seinen chemisch bestimniten Beliiftungseigenschaften vorhergesagt werden. - Mit Serratia mawcens konnten 13,9, mit Saccharomyces cerevisiae 9,4 g Trookenzellen pro Liter und Stunde im kontinuierlichen Ar- beitsverfahren unter optimalen Bedingungen besonders der Be- liiftung erhalten werden. T. K. WALKER, A. N. HALL und P. T. ELAYADA- TH U CRERIL, Manchester (England): BiMung von Iieto- sauren und verwandten Substanzen durch Aspergillus niger. Vorgebildetes lycel von Asp. niger bildet auf syuthetischen, Glucose-, Glycerin- oder Acetessigester-haltigen NiihrbGden Brenztrauben- und Dimethyl-brenztraubensiiure. Na-acetat-Zu- satz erhbht die Ausbeute, auBerdem tritt etwas a-KetoglutarsHure auf. Adenosintriphosphat oder Ca-Pantothenat und MnCI, stei- gern die Ausbeute weiter. WILhrend in Glucose-Medien (2,6proz.) aus Sporen geziichteter A. niger nur CitronensHure lieferte, wurde bei Zusatz von Na-n-butyrat (1,6 %) wie oben Brenstrauben- und Dimethyl-brenztraubensiiure, daneben auch Aceton und n- Butanol gebildet. [VB 7271 lnternationaler Kongre6 fiir Enaufbereitung 7.-14. Md 1986 in Goslarl) G. B R B E RI C H, Frankfurt/Main: Einige Erfahrungen rnit Xanthaten h6herer Alkohole. DaO die Wirksamkeit der Xanthate in der Reihe vom Athyl- zum Hoxylxanthat stetig zunimmt, ist im Laboratorium durch Rand- winkelmeesungen und quantitative Flotationsversuche an mincra- logisch reinem Bleiglanz und mit chemisch reinen Xanthaten gefunden worden. In der Praxis trifft diese GesetzmiiDigkeit hiiuflg nicht zu. Eswird vermutet, daD Metallionen und adsorptive Schliimme in der Flotationstriibe die Ursache sind. Labora- toriumsversuche rnit mineralogisch reinen Zinkblenden und reinen Xanthaten bestiitigtcn die Beobachtungen an Bleiglanz. Bei Flotationsversuehen rnit technischen Xauthaten erwies sich jcdoch Butylxanthat dem Amylxanthat iiberlegen. Versucho an technischem Blei-Zinkerz, bei dem wegen des geringen Blei- Gehaltes kollektiv floticrt wurde, ergaben sogar, daB Butyl- xanthat allen iibrigen Xanthaten iiberlegen ist. Die selektive Flotation eines Blei-Zink-Schwefelkieserzes bestiitigte im Blei- glanz-Ausbringen die steigende Wirksamkeit homologer Xan- thate; bei der Zinkblende hingegen erbrachte dae Butylxanthat dae hbchste Ausbringen. Schwefelkiee kann sowohl in alkalischer wie in saurer Triibe flotiert werden. Im saueren Milieu fallen die hbhereu Xanthate ab, wiihrend sich Athylxanthat am bceten bewiihrt. Im alkaliachen Bereich wirkt Isopropylxanthat be- sonders giinstig. Bei der Anwendung von Xanthat-Kombina- tionen, bes. hei der selektiven Flotation empflehlt es sich, die Xau- thate der Triibe getrennt zuzusetzen und zwar die schwlicher wirkendon in die Aufgabezellen und die et&rker wirkenden in die letzten Zellen des Flotationsabschnittes. Lbsungen von Xan- that-Gemischen besitzen meist die Eigenschaften des hbher- wertigen Xanthates und zeigen geringere Selektivitiit. 1) Einige Vortrlge vorwiegend chemischen Inhaltes werden hier kurz referiert. Referate der mehr chemisch-technischen VortrHge erscheinen in der Zeitschrift ,,Chemie-Ingenieur-Technik" Die gerinaere Leistung dor hbheren Xanthate bei der techniachen Flotation wird auf die unterschiedlichen Lbslichkeitsprodukte der in der Triibe sich bildenden Mctallxanthate zuriickgefiihrt. Da die Yetallsalze die langkettigen Xanthate zuerst ausfiillen, werden diese unwirksam, bevor sie mit der Erzoberfliiche in Wechsel- wirkung treten kbnnen. AuBerdem wird angenommen, daO die hbheren Xanthate von den in der Triibe beflndlichon Schliimmen bevorzugt adaorbiert werden. Ein weiterer Grund kbnnen Ver- unreinigungen der technischen Xanthate sein, evtl. Thiosulfate, Carbonate, Bicarbonate, Thiocarbonate, Sulfide, Dixanthogene. Diese Vcrbindungen kbnnen teils als Flotationsgifte, teils flo- tationsfordernd wirken. In der Diskussion wurde als weitere Erkliirung fiir die unter- schiedliche Wirkung der technischen Xauthate der Gehalt der fur die Xanthat-Herstellung verwendeten Alkohole an Isomeren und hbheren und niederen Homologen genannt, wenn auch in Laboratoriumsverauchen bisher kein Unterschied zwisoheu den Xanthaten isomerer Alkohole mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte. H. K I R C H BERG, Freiberg/Sa. : Die flotalive Trennung von Pylit und Arsenkies bei der Aufbereitung kompkxer Erze. Wegen des eteigenden Bedarfs der chemischen Industrie an Schwefelsiiure spielen die bei der Flotation komplexer, rnehr- metalliger Erze anfallcnden Pyrit-Konzentrate eine bedeutende Rolle. Es gilt den Areen-Gehalt der Pyrit-Konzentrate soweit wie mbglich zu senken. Bci der selektiven Flotation eines kom- plexen Erzes werden die Pyrit-Konzentrate in der 3. Stufe nach dem Ausschwimmen des Bleiglanzes und der Zinkblcnde gewonnen. Da man heute hiiufig im alkalischen Gebiet flotiert, wird dabei auch der anweeende Arsenkies zum Schwimmen gebracht. Bei Arsen- armen Erzen werden die Abgange der Blei-Zinktlotation ent- schliimmt und die kalkalkalische Triibe weitgehend durch eine 668 Angew. Chem. 167. Jdrg. 1955 I Nr. 21

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Page 1: Internationaler Kongreß für Erzaufbereitung

p-Chlor-quecksilber( 11)-benzoesiiure vorher ausgeschaltet werden. Die nachfolgende Farbreaktion wird dadurch nicht geetbrt. In menschlichem Plasma konntcn im Gegensatz zu zahlreichen an- deren tierischen Gewebeu hierbei keine stbronden SH-Verbiudun- gen festgestellt werden

J . R. HODGES, London: Die Bestimmung eon adrenocortico- lropem Hormon.

Anwendung groDer Desoxycorticosterouacetat (D0CA)-Yengen bremste bei Ratten die hypophysilre ACTH-Aussohiittung soweit, daB bei einem StreO der ubliche AscorbinsLure-Abfall in der Ne- benniere nicht mehr auftrat. Erst bei iiuBerer ACTH-Zufuhr trat er entsprwhend der angewandten Dosis wieder in Erscheinung. Dieser Befund einer , ,chemiechen" Hypophyeek tomie er- mbglicht eine ACTH-Auswertung ohne die eonat nbtige und lii- stige chirurgische Hypophysektomie. Die Methode ist sehr emp- flndlich und konnte zur Blut-ACTH-Bestimmung benutzt werden.

P . F L E U R Y , A . D E S J O B E R T und R. E B E R H A R D , Paris: Elckttophotometlische Calcium- Beslimmung i n 0,3 cma Serum mil Hilfe der Chloranilsdure.

Mit NH,-Oxalat bei pH 6 nus Serum gefaUtes Ca wird ins Chlor- anilat iiberfiihrt. Nach Trennung und Waschen wird die Chlor- anilsiiure bei pa 2 photometriert. Die Genauigkeit der Methode gleicht der der Komplexon-Titration.

J . 0. R E I N H O L D , H. R A W N S L E Y und V . L. Y O N A N , Philadelphia (USA): Rasse als Paktor, der die Serum-yGlobu2in- Konzentration beeinflufil.

Unter gleichen sozialen und gesundheitlichen Vorbedingungen (in Philadelphia) ermies sich der y-Globulin-Gehalt des Serums von Negern als signiflkant hbher (7,32 f 1,78) a18 der von WeiDen (4,97 f 1,44). Dies diirfte also genetisch bedingt sein.

J . N O R D M A N N , J. P . du R U I S S E A U und R . N O R D - M A N N , Paris: Quantitative Papierchromatographie der Sauren des Tricarbons6urecyclus und Differentialnachweis der Aconilsaure bei der Papierchromatographie.

Citronen-, Aconit-, a-Ketoglutar-, Bernstein-, Fumar- und ApfelsHure kounten in Mcngen von 100-400 y nach Extraktion mit 20proz. Alkohol vom Papierchromatogramm quantitativ durch potentiometrische Titration bestimmt werden.

Cis- und trans-Aconitsiiure fiirben sich beim Bespriihen der Chromatogramme mit 4OprOZ. p- Dime t h y l -ami n o benza l de - h yd in EssigsLureanhydrid bei Zimmertemperaturen binnen 45

min spezi6sch intensiv rot (mit Methanol extrahierbar). Citronen- siiure wird nur schwach rosa, Hippursliure orange, andere Siiuren flirben sich gar nicht.

J . N O R D M A N N , R. N O R D M A N N , 0. G A N D E R Y , A . M A R T Y und J . P. d u R U I S S E A U , Paris: Nachweis des Tlicarbonsdure-C gelus beim Menschcn.

30 gesunde Versuchspersonen schieden im Harn nach intravenb- ser Na-Succinat-Belastung alle Sfuren des Tricarbonsiiurecyclus (Citronen-, Aoonit-, a-Ketoglutar-, Bernstein-, Fumar- und Apfel- siiure) im Gegensatz zu anderen Siiuren signiflkant v e r m e h r t Bus. Gleichzeitig gepriifte Plasma-Chromatogramme zeigten nur die Erhbhung durch die zugefiigte Bernsteinsiiure an. - Bei be- stimmten pathologisohen Zustlinden wurden bemerkenswerte Ver- andorungen im Ausscheidungemodus gefunden.

Technische Biochemie M. J . J O H N S O N , Madison, Wise. (USA): Beliiftungsanfor-

derungen fiir aerobes Mikroben- Wachstum. Bei fliissigen Kulturen aerober Mikroorganiemen begrpnzt der

verfiigbare Sauerstoff die Konzentration und Ausbeute an Zellen. Einen groben Anhrlt fiir die Geschwindigkeit der Sauerstoff-uber- tragung beim Waohstum von Bakterien und Helen ergibt die Mes- sung der Sulflt-Oxydation unter vergleichbaren Bedingungen im glciahen Fermentationskessel. Auch die Leistungsflihigkeit eines konlinuierlich arbeitenden Fermentors kann nus seinen chemisch bestimniten Beliiftungseigenschaften vorhergesagt werden. - Mit Serratia mawcens konnten 13,9, mit Saccharomyces cerevisiae 9,4 g Trookenzellen pro Liter und Stunde im kontinuierlichen Ar- beitsverfahren unter optimalen Bedingungen besonders der Be- liiftung erhalten werden.

T . K . W A L K E R , A. N . H A L L und P . T . E L A Y A D A - T H U C R E R I L , Manchester (England): BiMung von Iieto- sauren und verwandten Substanzen durch Aspergillus niger.

Vorgebildetes lyce l von Asp. niger bildet auf syuthetischen, Glucose-, Glycerin- oder Acetessigester-haltigen NiihrbGden Brenztrauben- und Dimethyl-brenztraubensiiure. Na-acetat-Zu- satz erhbht die Ausbeute, auBerdem tritt etwas a-KetoglutarsHure auf. Adenosintriphosphat oder Ca-Pantothenat und MnCI, stei- gern die Ausbeute weiter. WILhrend in Glucose-Medien (2,6proz.) aus Sporen geziichteter A. niger nur CitronensHure lieferte, wurde bei Zusatz von Na-n-butyrat (1,6 % ) wie oben Brenstrauben- und Dimethyl-brenztraubensiiure, daneben auch Aceton und n- Butanol gebildet. [VB 7271

lnternationaler Kongre6 fiir Enaufbereitung 7.-14. Md 1986 in Goslarl)

G. B R B E RI C H , Frankfurt/Main: Einige Erfahrungen rnit Xanthaten h6herer Alkohole.

DaO die Wirksamkeit der Xanthate in der Reihe vom Athyl- zum Hoxylxanthat stetig zunimmt, ist im Laboratorium durch Rand- winkelmeesungen und quantitative Flotationsversuche an mincra- logisch reinem Bleiglanz und mit chemisch reinen Xanthaten gefunden worden. In der Praxis trifft diese GesetzmiiDigkeit hiiuflg nicht zu. Eswird vermutet, daD Metallionen und adsorptive Schliimme in der Flotationstriibe die Ursache sind. Labora- toriumsversuche rnit mineralogisch reinen Zinkblenden und reinen Xanthaten bestiitigtcn die Beobachtungen an Bleiglanz. Bei Flotationsversuehen rnit technischen Xauthaten erwies sich jcdoch Butylxanthat dem Amylxanthat iiberlegen. Versucho an technischem Blei-Zinkerz, bei dem wegen des geringen Blei- Gehaltes kollektiv floticrt wurde, ergaben sogar, daB Butyl- xanthat allen iibrigen Xanthaten iiberlegen ist. Die selektive Flotation eines Blei-Zink-Schwefelkieserzes bestiitigte im Blei- glanz-Ausbringen die steigende Wirksamkeit homologer Xan- thate; bei der Zinkblende hingegen erbrachte dae Butylxanthat dae hbchste Ausbringen. Schwefelkiee kann sowohl in alkalischer wie in saurer Triibe flotiert werden. Im saueren Milieu fallen die hbhereu Xanthate ab, wiihrend sich Athylxanthat am bceten bewiihrt. Im alkaliachen Bereich wirkt Isopropylxanthat be- sonders giinstig. Bei der Anwendung von Xanthat-Kombina- tionen, bes. hei der selektiven Flotation empflehlt es sich, die Xau- thate der Triibe getrennt zuzusetzen und zwar die schwlicher wirkendon in die Aufgabezellen und die et&rker wirkenden in die letzten Zellen des Flotationsabschnittes. Lbsungen von Xan- that-Gemischen besitzen meist die Eigenschaften des hbher- wertigen Xanthates und zeigen geringere Selektivitiit. 1) Einige Vortrlge vorwiegend chemischen Inhaltes werden hier

kurz referiert. Referate der mehr chemisch-technischen VortrHge erscheinen in der Zeitschrift ,,Chemie-Ingenieur-Technik"

Die gerinaere Leistung dor hbheren Xanthate bei der techniachen Flotation wird auf die unterschiedlichen Lbslichkeitsprodukte der in der Triibe sich bildenden Mctallxanthate zuriickgefiihrt. Da die Yetallsalze die langkettigen Xanthate zuerst ausfiillen, werden diese unwirksam, bevor sie mit der Erzoberfliiche in Wechsel- wirkung treten kbnnen. AuBerdem wird angenommen, daO die hbheren Xanthate von den in der Triibe beflndlichon Schliimmen bevorzugt adaorbiert werden. Ein weiterer Grund kbnnen Ver- unreinigungen der technischen Xanthate sein, evtl. Thiosulfate, Carbonate, Bicarbonate, Thiocarbonate, Sulfide, Dixanthogene. Diese Vcrbindungen kbnnen teils als Flotationsgifte, teils flo- tationsfordernd wirken.

In der Diskussion wurde als weitere Erkliirung fiir die unter- schiedliche Wirkung der technischen Xauthate der Gehalt der fur die Xanthat-Herstellung verwendeten Alkohole an Isomeren und hbheren und niederen Homologen genannt, wenn auch in Laboratoriumsverauchen bisher kein Unterschied zwisoheu den Xanthaten isomerer Alkohole mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte.

H. K I R C H B E R G , Freiberg/Sa. : Die flotalive Trennung von Pylit und Arsenkies bei der Aufbereitung kompkxer Erze.

Wegen des eteigenden Bedarfs der chemischen Industrie an Schwefelsiiure spielen die bei der Flotation komplexer, rnehr- metalliger Erze anfallcnden Pyrit-Konzentrate eine bedeutende Rolle. Es gilt den Areen-Gehalt der Pyrit-Konzentrate soweit wie mbglich zu senken. Bci der selektiven Flotation eines kom- plexen Erzes werden die Pyrit-Konzentrate in der 3. Stufe nach dem Ausschwimmen des Bleiglanzes und der Zinkblcnde gewonnen. Da man heute hiiufig im alkalischen Gebiet flotiert, wird dabei auch der anweeende Arsenkies zum Schwimmen gebracht. Bei Arsen- a r m e n Erzen werden die Abgange der Blei-Zinktlotation ent- schliimmt und die kalkalkalische Triibe weitgehend durch eine

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sodaalkalische Trube ersetzt. Flotiert wird rnit Amylxanthat bei pa 8. Unter diesen Bedingungen wurde Arsenkies gedruckt, so daO bei einem Schwefel-Ausbringen von 85% das Arsen rnit den Abgiingen zu 60-70 % weggesohafft wurde. Niedrigere Xanthate ergaben eine schleohtere Trennung. Im Betrieb be- wtihrte sich das im Laboratorium ausgearbeitete Verfahren, so lange der Arsen-Gehalt des Fbrdererzes nioht iiber 2 % ansteigt. Bei hbheren Arsen-Gehalten gelang es nioht, derart Sohwefelkies- Konzentrate mit weniger als 1% As ohne komplizierte Nach- reinigung zu gewinnen. Bei Arsen- re ichen Erzen war die Tren- nung schwieriger, da neben dem Pyrit-Konzentrat rnit weniger ale 8 % As auch ein Arsen-Konzentrat rnit mindestens 30% As gewonnen werden sollte. Zuniichst wurde in kalkalkalischer Triibe der Arsenkies nach Belebung rnit Kupfersulfat ausge- schwommen. Danach wurden die AbgBnge auf soda-alkaliache Triibe umgestellt und anschlieDend der Pyrit ausgebracht. A18 Sammler bewBhrte sich auch hier Amylxanthat. Es gelang, ein Arsen-Konzentrat mit ca. 30 % As bei iiber 70 % Ausbringcn und ein Pyrit-Konzentrat mit weniger als 8 % As zu gewinnen. Das Sohwefel-Ausbringen lieu allerdings zu wiinsohen iibrig. Im technisohen Betrieb konnten die Ergebnisse noch nicht bestitigt werden. Eine wesentliche Schwierigkeit fur die flotative Trennung von Arsenkies und Pyrit liegt in der innigen Verwaohsung der Yineralkomponenten.

Die Diskuseion ergab, dall auf den meisten Flotationsanlagen der Pyrit in saurer Triibe gewonnen wird. Die den Erfahrungen der Praxis entgegenstehenden Ergebnisse iiber die bessere Wirk- samkeit von Amylxanthat anstelle des Isopropylxanthates wurde dadurch erklkt,'daO die adsorptiven Sohltimme, die fiir die Aus- wahl des wirksamsten Xanthates rnit entscheidend sind, bei den Versuchen vorher abgetrennt wurden.

R. K U H N , Hannover: Die Verwachsungen der Salzmine- rala'en in deulschen Salzgesteinen.

Fur die mechanische Aufbereitung der Kalisalze ist die Unter- suchung der Verwachsungsverhiiltnisse wichtig. Die ohemische Genese der Salzgesteine IiiBt noch keine Schliisse auf Gefiige und Verwachsung der Mineralien zu, da die Salze unter beson- deren Druck- und Temperaturverhiiltnissen und in Gegenwart von Feuchtigkeit sich leioht umwandeln und rekristallisieren. Die infolge der Sedimentation grob strukturelle Sohichtung kann bereits wtihrend der Ablagerung durch verschiedene Einfliisse gestbrt sein. Solche Wandlungen sind erkenntlich an eingelager- ten schwer lbslichen Salz-Mineralien (Anhydrit) oder Fremd- mineralien (Ton). Fiir die wiohtigsten nutzbaren Salzgesteine wurden an Hand von mikroskopischen Diinnsohliffaufnahmen die charakteristischen Strukturen, Korngefiige und Verwaohsungen erltintert. Zur Entnahme von Durohsohnittsproben einer Lager- partie wird das Gestein im Bergwerk zunHAhst naoh Autenrieth mit Malachitgrhn und Dipikrylamin-Lbsung angespritzt. Der rote Niederschlag von Kalium-dipikrylamin hebt die Kaliumsalze von den iibrigen Mineralien deutlich ab. Auf Diinnsohliff-Photo- graphien wurden Umfmg und Fliiahe der einzelnen Kbrner des auf Verwachsung zu untersuchenden Minerals bestimmt und dar- aus Verwachsungskennzahlen ermittelt, die zusammen mit Unter- suchungen iiber den AufsohluDgrad wiohtige Hinweise fiir die teehnische Aufbereitung geben.

R. B A C H M A N N , Hannover: Aufbereitungsprobleme der deutschen Kali-Induslrie.

Fur die Abtrennung des Carnallib von den Begleitsalzen Sylvin, Steinsalz und Kieserit ist die Schweretrennung aussiohts- reich. Halbteohnische Versuohe im Hydrozyklon ergaben bei einer Triibediohte von 1,134 fiir die Kbrnung 0,75-5 mm gute Ergebnisse. Das wichtigste Problem ist die Trennung Sylvin- Steinsalz. Halbtechnische Versnche im Hydrosyklon und die in USA entwickelte Herdflotation (tabk-flotation) bewiesen, daP eine Trennung prinzipiell mbglioh ist, dooh sind die Verfahren groDteohnisoh nnwirtsohaftlioh. Sie arbeiten am giinstigsten bei KorngrbDen iiber 1 mm und kiimen daher nur fiir die Aufbereitung des Grobkornes in Frage. Bei den verhiiltnism8Dig weichen Salzen wurde die Einsparung der Mahlenergie, die sich bei einer getrennten Aufbereitung des Grobkornes ergtibe, zu wenig Gewinn bringen, um Anlage und Betrieb von zwei mechaniachen Verfahren zu reohtfertigen. Da infolge der Verwachsung der Kalirohsalze iiberdies anoh fiir eine meohanische Trennung eine feine Auf- mahlung unbedingt erforderlich ist, gilt die F l o t a t i o n mit KorngrbOen unter Imm als anssiohtsreichstes Verfahren. Die Rohsalze werden in einer gestittigten Lbsung aller Komponen- ten auspendiert, und der Sylvin wird mit aliphatischen Aminen ausgesohtiumt. Es kommen gestittigte und nngesgttigte Amine mit Kettenliingen von C, bis C, in Frage. Besser noeh haben siah bestimmte Amin-Gemische bewtihrt. Die Flotierbarkeit

eines Salzes htingt von dessen kristallographisohen Eigensohaften (Gitterabstand der Bausteine, GrbOe der Gitterenergie) ab. Auch die Trennung des Kieserits vom. Steinsalz und Anhydrit unter Verwendung von Sulfonaten und Sohwefelsiiure-alkyl- estern als Sammlersohiiumer ist mbglioh, ebenso die Trennung des Carnallit8 von den Begleitsalzen.

Die Anionen der Amine (man verwendet die Salze) scheinen keine Rolle eu spielen. Man kann bereits mit Aminen mit 8 C-Ato- men flotieren, doch sind die niederen Amine im Gegensatz zu den hbheren weniger selektiv. AuDerdem sind die Schiiumereigen- schaften um so grbOer, je niedriger die C-Atomzahl ist. Die bessere Wirkung der Amin-Gemische wurde daran erkannt, daO extrem gereinigte Amine schlechter flotierten ale teohnische Produkte.

F. RO D I S , Knapsack: Ferrosiliciutn fur die Schwerfliissig- keitsaufbereilung.

Bisher lieD man das tliissige Ferrosilicium erkalten, um es ansohlieQend zu breahen und zu vermahlen. Bei einem neu ent- wickelten Verfahren wird die tliissige Schmelee mit Luft oder Dampf fein zerstiiubt und in Wasser abgesohreckt. Die chemische Zusammensetzung beider Produkte ist etwa glcich (15 % Si, etwas Kupfer). Sie unterscheiden sich vornehmlioh durch ihre Oberfli iche. Das gemahlene Ferrosilicium ist scharfkantig und hat eine rauhe Oberfltiohe, dss verdiiste Produkt ist mehr oder weniger rund rnit glatter, infolge der Absohreckung besonders harter Oberfliiche. Ale fiir die Ausbildung einer guten Ober- fltiche wihhtig haben sioh Zusatzelemente (neben Kupfer noch andere Legierungsbestandteile) in der Schmelze erwiesen. Das verdiiste Ferrosilioium hat gegeniiber dem vermahlenen ein besae- res Korrosionsverhalten, die Haftverluste sind geringer, die Her- stellung ist billiger, die Visoositiit bei Sohwertruben gleicher Konzentration geringer, so daO man Triiben mit hbherem spez. Gew. herstellen kann. Praktisch erreicht man mit normal ge- mahlenen FeSi nur Triibewiohten von 3,l bis 3,2, mit normal verdiistem Pulver 3,45, mit einer Spezialsorte sogar 3,s.

Nur die grbberen Anteile des Pulvers weisen Hohlriiume auf, wtihrend der Hauptanteil aus K6mahen c, 0,l mm besteht, die massiv sind. Bei den Hohlrtiumen handelt es sich zum iiberwiegen- den Teil um offene Poren, in die die Triibefliissigkeit eindringen kann. Der Anteil der gesohlossenen Poren betriigt nur etwa 2 %.

P.- €I. F A H L S T R o M , Boliden (Schweden): AufbereitFng won Sulfiderzen bei dcr Boliden Gruv A B .

Die auf den Gruben der schwedischen Bergwerksgesellschaft gefbrderten sulfldischen Kupfer-Blei-Zinkerze rnit vorherrschen- dem Schwefelkies-Anteil werden auf drei zentralen Anlagen mit einer Leistung von rund 500000 jato aufbereitet. Die dort entwik- kelten Flotationsapparate weichen von den Riihrwerkszellen iibli- cher Bauart dadurch ab, daO die Luft nicht selbstttitig angesaugt, sondern rnit einem Kompressor in die Triibe eingeleitet wird. Der Riihrer hat nur die Aufgabe, die Luft zu verteilen und das Absetzen des Gutes zu verhindern. Die Triibe flieOt duroh die etagenfbrmig angeordneten 'Zellen herunter; diese Anordnung erlaubt es, den Erzpartikeln im Gegenstrom eine mbglichst groOe Zahl von Luftblasen entgegenzufiihren. Der Sammler, es yird im wesent- lichen rnit Xanthaten flotiert, wird langs des ganzen Flotations- kreislaufes in kleinen Mengen zugesetzt. Dadurch schwimmt in jeder Zelle nur das am leichtesten floticrbare Mineral. Diese ,, Flo t a t i o n mi t Reag en ti en mang el '' bedingt lange Flotations- reiten und damit eine grbOere Zellenzahl, liefert dafiir reinere Konzentrate.

In der Dikussion wurde deutlich, daB die in Schweden gewonne- nen Erkenntnisse und Erfahrungen nicht verallgemeinert werden kbnnen. Obwohl die Rammelsberger Erze Bhnlichen Charakter besiteen, lassen sioh die Aufbereitungsmethoden nioht ohne weiteres iibertragen. Fur die Rammelsberger Erze ist das augen- blioklich angewandte Verfahren der Nachzerkleinerung und Nach- flotation der Mittelprodukte am wirtschaftlichsten. - Vortr. fiihrte das Flotationsphiinomen im wesentlichen auf eine chemische Reaktion zuriick, insbes. entwiokelte er die Vorstellung, daD die Oberfltiche der Sul6d-Mineralien erst oxydiert sein miisse, bevor eine Sammlerbindung stattenden kann. Dieser Auffassung wurde widersprochen; auf Grund experimenteller Untersuchungen nnd physikalisch-ohemisoher uberlegungen wurde der Adsorptions- theorie zur Erkltirung des Flotationsvorganges der Vorzug ge- geben.

W . E N Z F E L D E R , Bleiberg (Osterreich): Die Aufberei- tung der Blsiberger Erze.

Die Bleiberger Lagerstiitte enthiilt an nutzbaren Mineralien im wesentlichen Bleiglanz und Zinkblende mit geringen Anteilen an Cerussit (PbCO,) und Wulfenit (PbMoO,). Die Gangart besteht aus Kalkspat und wechselnden geringen Mengen Dolomit, .Flu& spat, Schwerspat und Quarz. Die gesamte Erzfbrderung des Blei-

669 Angm. &m. 67. Jahrg. 195.5 1 Nr. 21

Page 3: Internationaler Kongreß für Erzaufbereitung

berger Reviers wird heute in einer Zentralanlage durch Setz- wuche und Flotation aufgearbeitet. Friiher hielt man eine gleichmiiBige Vermisohung siimtlicher aufzubereitender Erztypen fiir besonders giinstig. Neuere Untersuchungen ergaben, dall eine getrennte Verarbeitung vorteilhafter ist, da sie dem jeweiligen Erzcharakter und Metallgehalt individuell Rechnung tragen kann. Die in der Setzwlsche gewonnenen Grobkonzentrate kllnnen un- mittelbar dem RbstreakticnsprozeB zugefiihrt werden, wodurch die Gesamtmetallerzeugung verbilligt wird. Durch die naBme- ohanische Aufbereitung werden je nach Erzcharakter bereits 37-44 % Berge abgestoBen; die Mittelprodukte gelangen in die Flotation. Die getrennte Aufbereitung wirkt sioh auch auf die Flotation giinstig nus, da bee. die Cerussit-reiohen Erze nach einem besonderen Verfahren flotiert werden kllnnen. Nach der normalen Flotation von Bleiglanz und Zinkblende dickt man die Abgiinge wieder auf die urspriingliche Trabediohte ein und schwimmt den Cerussit nach einer Sulfldierung nus. Der hohe Anfall an Setzbergen legt den Gedanken nahe, die Setzmaschinen durch eine Sink-Sohwimmanlage zu ersetzen, um den Bergeab- stoll noch weiter zu steigern. In der Tat kann man so den Berge- abstoB ohne Metallverluste auf 50 % erhllhen; daduroh werden aber der Flotation metallreichere Produkte zugefiihrt, die einen gr60eren Umbau der Anlage erfordern. AuBerdem entfalt die Gewinnung der Grobkonzentrate, wodurch auch eine Umstellung des Huttenbetriebes notwendig wiire. Einer evtl. Kostensenkung in der Aufbereitung stehen hllhere Kcsten bei der Hiitte gegen- iiber. Gesamtwirtschaftlich gesehen ist also die Verbundaufbe- reitung Setzwiiache-Flotation fur das Bleiberger Aufbereitungs- problem z. Zt. die beste Lbsung.

H . R. S P E D D E N , New York: Aufbereitung nicht nafur- licher Ewe.

Durch pyrometallurgische oder chemische Verfahren liiBt sich ein schwer aufbereitbares, naturliches Mneralgemisch in manchen Fiillen in ein kiinetliches Mineralgemisch iiberftihren, das einem der iiblichen Trennverfahren zugiinglich ist. Auoh metallhaltige Abfallprodukte kllnnen durch physikalische Aufbereitungsverfah- ren wieder nutzbar gemacht werden. Beispiele: Bei dem in den Nachkriegsjahren entwickelten INCO-Verfahren wird ein Ge- misch von Pentlandit (Fe,Ni),S,, Pyrrhotit (FeS mit lfbersohuD an Schwefel), Kupferkies (CuFeE&) und versohiedenen Silicaten durch Verhiittungsverfahren in ein Mineralgemisoh iibergefuhrt, das offenbar nus Kupferglanz (ChS) , einem Nickelsulfld und einer metallischen Kupfer-Nickel-Legierung, welche die Edel- metalle enthat, besteht und sich auf naBmagnetischem Weg mit snschlieBender Flotation trennen 1iiBt. - Bei einem bisher nur in halbtechnischem MaBstab ausgefiihrten Verfahren wird das Eisen im Ilmenit (FeTiO,) in fester Phase selektiv mit Koks redu- ziert und nach einer Feinmahlung des Reaktionsproduktes mag- netisch abgetrennt. Das Eisen diffundiert bei der Reduktion innerhalb des festsn Mediums und bildet Partikelchen bis zu l/lo mm GrbBe. Aufbereitung der erheblichen Mengen Tonerde und Kryolith enthaltenden Ansirtee, die sich in den Al-Elektro- lysellfen a l s feste Kruste absetzen, durch Flotation oder auf che- mischem Weg.

W . G R u N D E R , Berlin-Charlottenburg: Ein Beifrag ztir Zinnstein- Aujbereifung.

Trotz gr6Bter Bemahungen gelang es bisher nicht, Zinnstein befriedigend durch Flotation aufzuarbeiten. Neunheffer und BrQnder schlagen vor, Zinnstein direkt mit Arsonsiiuren ale Flo- tationshilfsmittel zu Botieren. Wie aus Versuchsergebnissen her- vorgeht, gelang es mit erzgebirgischen und auch den schwierig zu flotierenden bolivianischen Zinnerzen, recht giinstige Ergebnisse zu erhalten.

Ferner wurde ilber einige Versuche der Zinnstein-Anfbereitung nach dem Korbscheider-Verfahren berichtet, das jedoch noch ungenligend entwickelt und noch nicht brauchbar eei.

F. W . Mayer, Bochum: Kenngrdpen zur Beurfeilung von Schwocr- triiben.

Einteilung in quantitative KenngrliBen (Schwerstoffgehalt, Ab- riebgehalt, spez. Gew. des Schwerstoffes und des sonstigen Fest- stoffes, Dichte der Triibe, Volumen- und Gewichtsanteil des Schwerstoffs in der Triibe) und qualitative Kenngrbllen (Konsi- stenz, InstabilitW,). Aus einem Diagramm, dessen Konstruktion beschrieben wird, lassen sich die Zusammenhlnge zwischen den quantitativen KenngrllBen ablesen. Der EinfluD des Abriebge- haltes auf die quantitativen KenngrOBen wird in Formeln ausge- driiokt. Stellt man die scheinbare Ziihigkeit von Triiben in Ab- hiingigkeit vom Schwerstoffvolumenanteil dar, so erhiilt man praktisch eine einzige Kurve, die von der Art des Schwerstoffs unabhiingig ist. Die sprunghafte h d e r u n g der Konsistenz einer Trube zwischen 35 und 40 Vo1.-% Feststoffgehalt und zugleich das Wesen der Konsistenz werden an Hand einer Modellvorstellung iiber die riiumliche Verteilung der Kbrnchen im Rtibemedium gedeutet. Eine einfache Vorrichtung zur laufenden Betriebs- iiberwachung der Konsistenz wird besohrieben; sie beruht auf der bekannten Erscheinung, daB die horizontale Sprungweite eines nus einem horizontalen Rohr ausIUe0enden Flussigkeits- strahls mit steigender Konsistenz abnimmt.

J . S V E N S S O N , Guldsmedshyttan (Schweden) : Das Sfripa- Schwimm-Sink- Verfahren.

Statt der iiblichen, relativ dunnfliissigen Suspension eines Schwerstoffes benutzt das Stripa-Verfahren ein Setzbett, das nus sandkorngrollen Partikeln, z. B. Magnetit-Partikeln besteht, deren Zwischenrsume mit Wasser ausgefiillt sind. Das Bett be: steht nus etwa 60 Vo1.- % Feststoff, es kann also eine bedeutend hbhere Wichte als bei der . normalen Schweretrennung erreicht werden. Eine geniigende Bewegliohkeit wird dem Trennmedium dadurch erteilt, daO man es in einem Schiitteltrog bewegt. Das das Bett bildende Material und das Roherz werden an dem einen Ende des Trogs kontinuierlich aufgegeben und wandern rasch zum Austragsende. Dort schwimmen die Mineralteilohen mit ge- ringerer Wichte obenauf, wiihrend die schwereren abgesunken sind. Erzpartikel und Sohwerstoff werden auf einem Brausesieb getrennt, das den Schwerstoff durchliiBt, wiihrend das Erz als uberkorn zuruckbleibt. Hervorgehoben wird der hohe Durohsats des Schiitteltrogs. In Schweden sind sohon drei Anlagen in Be- trieb, eine vierte im Ban, alle zur Aufbereitung von Eisenerzen. Versuchsergebnisse und Betriebsdaten wurden mitgeteilt. [VB 7021

GDCh-Fachgruppe ,,Wasserchemie” Frankfurt/M. 16. und 17. Mai 1966

H . K 0 61 L E , Diisseldorf: Schwierigkeilen der Speisewasserauf- bereifung, verursacht durch die Verschmutzung der Wasserkufe.

Die Beladung der Fliisse mit organisohen Substanzen kann dazu fiihren, daB die Filter verstopft werden. Eine Reinigung durch An- wendung ohemischer Mittel ist nicht immer mllglich, da das Filter- material in einigen Fiillen angegriffen wifd. Besonders unange- nehm ist es, daB die hochwertigen Anionenaustauscher, wie sie bei der Vollentsalzung verwendet werden, organisohe Substanzen aufnehmen. Es ist jedoch moglich, bei der Regeneration in geeig- neter Weise (Anwendung warmer Regenerationemittel) die orga- nischen Substanzen wieder zu entfernen..

Recht betriiohtlich ist oftmals die Beladung kleinerer Wasser- liiufe durch Siiuren. Es wurden in Biiohen bereits pa-Wertc in der GrllBenordnung von 2 festgestellt. Die Abwhser von Beizen nus der Eisen-Industrie fiihren den Wasserliiufen betriichtliche Eisenmengen zu. Wenn das Eisen durch Basenaustauecher auf- genommen wird, kann es zu einer starken Kapazitiitsminderung der Austauscher fiihren.

Bekannt ist die Verunreinigung des Rheines durch Chlorid-hal- tige AbwUser; die dadurch veruraschten Schwankungen im C1- Gehalt des Rheines kiinnen iiber den ganzen Verlauf des Stromes festgestellt werden.

L. W . H A A S E , Berlin: Moderne Verfahren der Wasserenl- keimung und Beziehungen zur Korrosion.

Entkeimung und Keimverminderung sind stets auf die Wirkung von Sauerstoff zuriickzufiihren, sei es daB er in molekularer, per- oxydischer oder atomarer Form vorliegt. In dieser Reihenfolge nimmt die bakteriologische Wirksamkeit zu, weshalb man mllg- lichst Verbindungen verwendet, die atomaren Sauerstoff abspal- ten (Ozon, unterchlorige Siiure, ohlorige Siiure, Chlordioxyd und Dichlor-monoxyd). Der gesteigerte Metallangriff bei zentralen Wasserversorgungen nach dem Kriege wurde auf die vermehrte Verwendung von Wasserentkeimungsmitteln zuruckgefiihrt. Un- tersuchungen zeigten, daB der Metallangriff infolge Depolarisa- tion durch moleku la ren Sauerstoff durch das Auftreten von per- oxydisohem Bauerstoff zwar gesteigert werden kann, jedoch in keinem Verhrlltnis zur zugeqetzten Menge. Der a t o m a r e Sauer- stoff dagegen passiviert Eisen, bedeckt Aluminium und AI-Le- gierungen mit einer schiitzenden Oxyd-Schioht und erhllht die AuflBsungsgeschwindigkeit von Zink sehr stark. Er leitet je nach Menge die Lbsung der edleren Metalle, wie Kupfer, Silber und Gold und deren Legierungen duroh Depolarisation ein, ein Vorgang der sich elektrochemisoh verfolgen 1iiBt. Da die Konzentrationen an atomarem Sauerstoff bei der Wasserentkeimung im Verhiiltnis

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