institut für diagnostische radiologie im st. marien-krankenhaus siegen gem. gmbh qualität in der...
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Institut für Diagnostische Radiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH
Qualität in der Zusammenarbeit
zwischen IT und Medizin
Dr. Wolfram Dölken
Institut für Diagnostische Radiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH
Was alles gehört zu IT?
• Mitarbeiter der IT-Abteilung
• Organisationsstruktur der IT-Abteilung
• Kommunikationsstrukturen mit der IT-Abteilung
• IT-Netzwerkstrukturen
• Anwenderhardware
• Software (KIS und Subsysteme) und ihre Hersteller
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Objektive Qualität
- Beschaffenheit anhand feststellbarer Eigenschaften: - Physikalische Eigenschaften- Materialien- Vorhandensein von Programm-Modulen- Spezifikationen
- Unabhängig von der menschlichen Wahrnehmung
Institut für Diagnostische Radiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH
Subjektive Qualität
- Wahrnehmung von Objekten oder Prozessen, mit Transformationen durch - menschliche Sinnesorgane - Stimmungen- andere zerebrale Prozesse
- Menschen beurteilen Qualität =>letztendlich jegliche Qualität subjektiv?
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Med. Definition von Qualität
Maß für die Übereinstimmung einer Versorgung
mit vorgegebenen Anforderungen
bei einem Minimum an unnötigen Kosten
(Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch)
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• In dieser Definition können sich IT und Medizin finden bei unterschiedlichen Vorgaben für die Haupt-Anforderungen:
- IT: Funktionalität und Performance
- Medizin: gewünschter gesundheitlicher Erfolg
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Qualität in der medizinischen Versorgung:
Übereinstimmung zwischen
- angebotener Versorgung
- wünschenswerter Versorgung
Aber: Wer definiert wünschenswert?
(subjektive Qualität)
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Wer stellt Anforderungen?
An die IT:- Arzt- Pflegepersonal- Geschäftsführung- Kassen - Ärztekammer- Gesetzgeber
An den Arzt:- Patient- Pflegepersonal- Geschäftsführung- Kassen- Ärztekammer- Gesetzgeber
Mehr Übereinstimmungen als Unterschiede!
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Diskussionen über Qualität leiden darunter, dass „gute Qualität“ für berufliches Handeln nur schwer
operationalisierbar ist.
Qualitätsmanagement und Zertifizierungen sind der Versuch, Qualität zu operationalisieren und zu
objektivieren.
Zertifizierungen bzw. Zertifikate spiegeln die Wahrnehmung von Qualität aber nicht unbedingt
wider.
Institut für Diagnostische Radiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH
Donabadian, A.: Criteria and Standards for
Quality Assessment and Monbitoring, 1986
3 Ebenen der Qualität
• Strukturqualität: Betriebsmittel– Personelle Ausstattung– Räumliche Ausstattung– Apparative Ausstattung
• Prozessqualität: Einsatz der Betriebsmittel– Organisation und Beschaffenheit der Abläufe
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Donabadian, A.: Criteria and Standards for
Quality Assessment and Monbitoring, 1986
3 Ebenen der Qualität
• Ergebnisqualität– Erreichen von Zielen– Prüfung durch Vergleich mit definierten
Maßstäben
Medizin: Heilungserfolg, Komplikationsraten,
Lebensqualität, Ökonomie
Institut für Diagnostische Radiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH
Strukturqualität
• Mitarbeiter in der IT: – Anzahl und Qualifikation– Erreichbarkeit (Prozessqualität)
• Angemessene Hardware:– Netzwerk– Workstations
• Funktionalität der Software(Prozessqualität)
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Beachten:
• Struktur: Basis der Qualität
• Eingeschränkte Beeinflussbarkeit
• Serviceleistungen für Fremdprodukte
• Krankenhaus-IT als Mittler zwischen Endanwender und Hersteller
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Prozess-Qualität
• Performance der Software
• Abbildung, Organisation und Reorganisation medizinischer und pflegerischer Prozesse– Workflow-Management– Customizing
• Kommunikation zwischen IT und Medizin
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Software-Qualität
Zusammenfassung von Anforderungen und Problemen aus 4 Vorträgen (Häufigkeit der Nennungen)
• Schnelligkeit des Systems 4
• Keine Mehrfacheingaben / -Dokumentationen 4
• Konsistenz der Daten (incl. Plausibilität) 4
• Sicherheit der Daten 4
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Software-Qualität
Zusammenfassung von Anforderungen und Problemen aus 4 Vorträgen (Häufigkeit der Nennungen)
• Perfekter Datenschutz 3• Permanenter Zugriff auf rel. Daten 3• Verbesserung der Kommunikation:
Briefe, Nachfragen Konsile 3
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Software-Qualität
Zusammenfassung von Anforderungen und Problemen aus 4 Vorträgen (Häufigkeit der Nennungen)
• Zeitgewinn für Patientenkontakte 2• Einfache Einarbeitung
(für große Häuser wichtig) 2• Ausfallsicherheit 2
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Software-Qualität
Zusammenfassung von Anforderungen und Problemen aus 4 Vorträgen (Häufigkeit der Nennungen)
• Gewährleistung ärztl. Schweigepflicht 1• Keine „Zwangstelematik“ 1• Ortsunabhängige Eingaben 1• Preiswert 1
– Anschaffung, Wartung– Schulung– Schnittstellen
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Erstaunlich:
Wunsch oder Forderung nach Transparenz der Krankenhausprozesse kommt nicht oder nur indirekt vor:
Kommunikationsverbesserung
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Prozess-Qualität
Arbeitsumfeld in der Medizin
• Leistungsverdichtung bei Verkürzung der Aufenthaltsdauer
• Zunahme der Fallzahlen
• Steigender Dokumentations- und Verwaltungsaufwand
• Ärztemangel
• Zunehmende Reglementierung
• Fehlende Autonomie
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Prozess-Qualität
Arbeitsumfeld in der IT
• Komplexe medizinische Subsysteme
• Zahl und Komplexität von Schnittstellen
• Komplexität von Netzwerken und Datenverkehr
• Häufige und kurzfristige Programmänderungen
• Personalmangel und Budgetdruck
• Fehlende Budgetierung der Leistungen für die Kliniken
• Geringe (gefühlte?) Akzeptanz
• Konzeptionelle Arbeit vs. Alltagsgeschäft
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Prozess-Qualität
• Workflow vs. Workflow-Management– KIS legt Prozesse in der medizinischen Versorgung fest
– Werkzeuge für Workflow-Mangement fehlen meist
– häufig kein Anpassungsprozess zwischen IT-Prozessen und medizinischen Prozessen
– Kenntnis des Klinikalltags notwendige Voraussetzung: „… noch keine Klinik von innen gesehen …“
• Customizing laufender Systeme
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z.B.: radiologischer Auftrag
• Organisation der „rechtfertigenden Indikation“• Organisation von Terminkalendern nach Modalitäten
– Fest buchbar– Abrufgesteuert– Notfall
• Übergabe von Aufträgen von Stationen an Radiologie• Aufteilung von Aufträgen auf Arbeitsplätze • Zuordnung von Aufträgen an Ärzte• Befundung, Korrektur, Unterschrift, Freigabe
– Stapelunterschriften bzw –Freigaben– Unterschiedlich für Assistenz-, Ober- und Chefarzt– Anzahl Röntgenbefunde >> Arztbriefe
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Prozess-Qualität
Kommunikation zwischen IT und Medizin
• Medizin: breite Zustimmung im Gespräch– Insuffizient– Keine Servicementalität– Unerreichbar– Demotivierend– Umständlich– Zeitraubend
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Prozess-Qualität
Kommunikation zwischen IT und Medizin• IT: breite Zustimmung im Gespräch
– Nur fordernd– Arrogant– Keine Ahnung von den Konsequenzen– Keine Anwesenheit bei Schulungen– Kommunikationsunfähig– „Arzt gefrühstückt“– „Chefarzt in die Schranken verwiesen“
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Unterschiedliche Denkweise
• IT– Mathematisch-
naturwissenschaftlich
– Mathematik, Physik– Operations Research– Logisch– Artefiziell konstruktiv
• Medizin– Naturwissenschaftlich– Biologie, Chemie, Physik– Statistisch– Empirisch– Evtl.: heuristisch– Real analytisch
Überschneidungen vorhanden, aber nicht ausgeprägt:- Differentes Vokabular- Differente Arbeitswelt
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Unterschiedliche Denkweise
Problemlösungen, die einen Informatiker aufgrund ihrer Logik begeistern, finden im Klinikalltag wenig bis keine Akzeptanz, z.B.:
- Gleichmäßiger Lösungsbaum, der alle Möglichkeiten abdeckt (Durchclicken durch viele Abfragen)
vs.
- Kurze Lösungspfade für häufige Aufgabenstellungen: mit möglichst wenig Clicks am Ziel
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Medizinisches Leitbild
Rollenwechsel in der Medizin:
Vom individualmedizinisch ausgerichteten ärztlichen Kliniker
zum
Medizinischen Leiter
Achtung: Keine reine Lehre, kein XOR
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Rollenwechsel
• Ärztlicher Kliniker– Anwalt des Patienten
– Patient ist abhängig
– Entscheidet vertikal
(abteilungsbezogen)
– Definiert seine Rolle als Arzt
– Eigenständige Identität als Arzt
– Persönlich verantwortlich
– Entscheidet
– Sucht Harmonie
• Medizinischer Leiter– Anwalt des Systems
– Patient als Partner/Kunde
– Verbindet horizontal
(funktionelle Zusammenhänge)
– Ist Teil des Ganzen
– Verbindet Identität mit der Organisation
– Teilt Verantwortung
– Delegiert
– Toleriert Konflikte
Gerlach, F.M.: Qualitätsförderung in Klinik und Praxis. Thieme Verlag, 2001, S. 261
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• Fragen:Wen wünschen Sie sich als Partner im
Berufsleben?
Wen wünschen Sie sich als Patient mit einer ernsthaften Erkrankung?
(Ist man dann wirklich noch Kunde?)
• Sofern die Antworten nicht identisch sind:Vielleicht müssen bestimmte Eigenheiten
toleriert werden.
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Ergebnis-Qualität
• Am stärksten subjektive Komponente
• Erreichen von Zielen
• Vergleich mit definierten Maßstäben– Heilungserfolg– Krankheitsverlauf bei chron. Erkrankungen– Lebensqualität– Komplikationsrate
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Ergebnis-Qualität
• Heilungserfolg: Abschließende Problemlösung
• Krankheitsverlauf: Verwalten des Mangels
• Lebensqualität: Kundenzufriedenheit
• Komplikationsrate:
– Abstürze, Fehlfunktionen
– Auseinandersetzungen, Konflikte
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Was ist wichtig?
• Gute Hardware und funktionelle Software sind die Basis der Qualität.
• Suchen Sie Partner in der Medizin.
• Gestalten Sie aktiv die Kommunikation.– Chef- und Oberärzte– Aktuelle Gesundheitspolitik
• Kein Leben in zwei Welten
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Was ist wichtig?
• Vermittlung des Ziels:
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufträge zu vergeben und Arbeit zu verteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.
(Antoine de Saint-Exupery)
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Was ist wichtig?
• „Man haut den Sack und meint den Esel“
(Projektionsmechanismus)
• Wir sollten uns fragen, ob wir nicht doch häufig auf unterschiedliche Säcke – eventuell aufeinander – hauen, aber vielleicht doch denselben Esel meinen.
• Verhindern von: „Divide et impera“
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?
Nicht unbedingt, aber…
Keine IT macht unglücklich!