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Information für die Mitarbeiter/innen der Alten- und Pflegeheime in OÖ. Nr. 108 / Dezember 2015 www.altenheime.org Seite 7–8: TELEIOS 2015 Seite 13–15: Das war der Tag der Altenarbeit Teil 2 Seite 20: Sturz – ein Schwerpunktthema für die Physiotherapie in den Alten- und Pflegeheimen in Steyr Jahresende ist Zeit zum Innehalten und Danke sagen. Danke für Ihren Einsatz und Danke für die gute Zusammenarbeit. Im Namen der ARGE Alten- und Pflegeheime wünschen wir fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

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Nr. 108 / Dezember 2015

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Information für die Mitarbeiter/innen der Alten- und Pflegeheime in OÖ.

Nr. 108 / Dezember 2015www.altenheime.org

Seite 7–8: TELEIOS 2015Seite 13–15: Das war der Tag der Altenarbeit Teil 2

Seite 20: Sturz – ein Schwerpunktthema für die Physiotherapie in den Alten- und Pflegeheimen in Steyr

Jahresende ist Zeit zum Innehalten und Danke sagen.Danke für Ihren Einsatz und Danke für die gute Zusammenarbeit.

Im Namen der ARGE Alten- und Pflegeheime wünschen wir fröhliche Weihnachtenund einen guten Start ins neue Jahr!

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Liebe Leserinnen!Liebe Leser!Mitte November fand die Verlei-hung des österreichweiten Inno-vationspreises, des Teleios, in Wien statt. Zehn oberösterrei-chische Alten- und Pflegeheime haben sich daran beteiligt und Projekte eingereicht. Damit war Oberösterreich das Bundesland mit den meisten Einreichungen und hat somit auch wieder ein-drucksvoll bewiesen, dass es bei uns viele innovative Ideen gibt und diese auch realisiert werden. Ich finde es toll, wenn diese ein-gereichten Projekte vor den Vor-hang geholt und als Beispiele für die zukunftsorientierte Altenarbeit in Oberösterreich sichtbar ge-macht werden.

Das Bezirksalten- und Pflege-heim Andorf hat mit einem Film-projekt zum Thema Demenz in der Kategorie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den 3. Platz er-reicht. Im Namen der ARGE Al-ten- und Pflegeheime OÖ gratu-liere ich recht herzlich zu dieser ausgezeichneten Platzierung. Der Film trägt den Titel „Wenn der Verstand geht und die Gefühle bleiben“. Die ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ hat sich an der Finanzierung dieses Films betei-ligt – daher kann dieser wirklich sehenswerte Film auch bei uns ausgeliehen werden.

Ich bedanke mich bei allen Alten-und Pflegeheimen, die ihre Pro-jekte eingereicht haben und somit auch einen wertvollen und sicht-baren Beitrag für die Imageerhal-

tung und -steigerung der Alten-arbeit geleistet haben.

Sehr dankbar bin ich auch über die Pressekonferenz der Arbeiter-kammer OÖ über die personelle Ausstattung in den Alten- und Pflegeheimen in Oberöster reich. Es ist schön, dass auch die Ar-beiterkammer in einer großan-gelegten Studie zur Erkenntnis gekommen ist, dass der Mindest-personalschlüssel in Oberöster-reich in die Jahre gekommen ist. Es wird damit die Forderung der ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ, dass es an der Zeit ist, den oberösterreichischen Personal-schlüssel ehrlich zu evaluieren, mehr als nur unterstrichen.

Ebenso wird es auch notwendig sein, dass sich die Verantwort-lichen nach den Pflegegehalts-verhandlungen nochmals über die Ergebnisse Gedanken ma-chen. Vor allem die Tatsache, dass bei diesen Gehaltsverhand-lungen alle anderen Berufsgrup-pen außer halb der Pflege nicht

berücksichtigt wurden, verlangt schon nach weiteren Gesprächen. Sehr irritierend finde ich auch die Tatsache, dass bei den Gehalts-verhandlungen beispielsweise die Heimhelferinnen und -helfer nicht berücksichtigt wurden, da diese zu den hauswirtschaft-lichen Diensten und nicht zu den Pflegediensten gehören – bei der Berechnung des Mindest-personalschlüssels in der Pflege werden die Mitarbeiterinnen und Mitar beiter dieser Berufsgruppe allerdings schon mitgerechnet.

Wie man an diesen Beispielen leicht erkennen kann, gibt es auch im kommenden Jahr wieder einige Herausforderungen für die Alten- und Pflegeheime, denen wir uns von der ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ, so wie wir es auch heuer gemacht haben, mit vollem Einsatz stellen werden.

Ich wünsche allen ein gesegnetes und vor allem friedvolles Weih-nachtsfest. Für den bevorste-henden Jahreswechsel wünsche ich einen guten Rutsch und alles Gute, viel Energie und die für die Arbeit in den Alten- und Pflege-heimen notwendige Gelassenheit für das Jahr 2016.

Bernhard Hatheier

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Vorstandsklausur

Am 3. und 4. November 2015 fand die diesjährige Vorstandsklausur in Neustift im Mühlkreis statt. Begleitet wurden diese zwei Tage von Dr. Gerhard Ettmayer. Dabei gab es eine intensive Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen sowie eine Grobplanung für das kommende Jahr.

Schwerpunkte waren dabei aktuelle Themen (Personal, GuKG-Novelle, Qualität in den Alten- und Pflegeheimen).

v.l.n.r. Mag.a Alexandra Gruber, Hofrat Mag. Michael Wall, Renate Wiesinger, Lukas Wenzl, MBA, Obmann Bernhard Hatheier, Anita Pröll, Martin König

Fachtagung APH-ErhebungAm 19. November fand in Ansfelden eine Informationsveranstaltung der Abteilung Soziales statt, die sich der Thematik der Alten- und Pflegeheim-Erhebung widmete. 150 Mitarbeiter/innen aus den Alten- und Pflegeheimen nahmen daran teil. Im Zuge dieser Veranstaltung gab es einen Überblick über die Hintergründe und Zielsetzungen der Fragestellungen, es wurden Ergebnisse der Erhebung präsentiert und dargelegt, welche Rolle diese im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Heimaufsicht zukommt.

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Auszeichnung für Alten- u. Pflegeheime - NQZ

7 Heimleiter/innen aus Oberösterreich absolvieren derzeit gemeinsam mit Kollegen/innen aus anderen Bundesländern den Lerngang der Heimleiterausbildung beim IBG in Bad Schallerbach.

Im Rahmen eines Kamingespräches waren Hofrat Mag. Michael Wall (Sozialabteilung) sowie Obmann Bernhard Hatheier und GF Martin König zu Gast. Mag. Wall berichtete über die Arbeit und Schwerpunkte des Sozialressorts, von Hatheier und König wurden die Aktivitäten der ARGE und der SoNe Soziales Netzwerk vorgestellt und Fragen beantwortet.

Kamingesprächbeim Heimleiter-Lerngang inBad Schallerbach

© Sozialministerium, Clemens Tiefenthaler

Sozialminister Rudolf Hundstorfer verlieh an 22 Häuser das „Nationale Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime in Österreich“, sechs Auszeich-nungen gingen dabei nach Oberösterreich.

Das Nationale Qualitätszertifikat ist ein österreich-weit einheitliches System zur objektivierten Be-wertung der Qualität der Leistungserbringung in Alten- und Pflegeheimen durch unabhängige Zer-tifizierer/innen. Diese Auszeichnung erhalten Alten- und Pflegeheime, die weitreichende Maßnahmen zur Sicherstellung einer größtmöglichen individuel-

len Lebensqualität ihrer Bewohner/innen setzen.

Im Rahmen eines Festaktes in Wien erhielten fol-gende Heime neben dem Zertifikat auch ihre Haus-tafel „Hier wohnen Sie ausgezeichnet – Nationales Qualitätszertifikat für Alten und Pflegeheime in Österreich“:

SENIORium Bad Kreuzen, Seniorenwohnhaus Schloss Hall in Bad Hall, Seniorenwohnheim St. Elisa beth in Rainbach, Altenheim Maria Rast Maria Schmolln, Bezirksalten- und Pflegeheim Sierning und das Haus Neustadt in Wels.

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ALIS zieht BilanzEin erfolgreiches und intensives Arbeitsjahr liegt hinter der Altenheim-Implacementstiftung ALIS. Die Aktivitäten der ALIS gemeinsam mit dem AMS, den Ausbildungsstätten und den Praktikumsgebern tragen ganz wesentlich dazu bei, dass genügend Personen für Sozial- und Gesundheitsberufe aus-gebildet werden.

ALIS Fakten und Zahlenl366 Personen begannen 2015 eine Ausbildung lDerzeit werden mehr als 500 Personen in l116 Lehrgängen durch die ALIS betreutl287 Personen beendeten 2015 erfolgreich ihre AusbildunglSeit der Gründung der ALIS im Jahr 2001 wurden die Stiftungsteilnehmer/innen in 653 Lehrgängen betreutlBisher haben mehr als 4.000 Personen eine Ausbildung für einen Sozial- und Gesundheitsberuf begonnen

Jugend und Beruf, Wels14.- 17. Oktober 2015Zum bereits 26. Mal gaben Arbeiterkammer, Wirt-schaftskammer und Land OÖ bei der gemeinsamen Messe „Jugend und Beruf“ in Wels von 14. bis 17. Oktober einen Überblick über alle Berufs- und Aus-bildungsmöglichkeiten: Lehre, Schule, Studium, Fachhochschulen und Fachausbildungen.

Über 200 Aussteller/innen bieten Rat, Hilfe und Un-terstützung für Jugendliche bei der Berufs- und Aus-bildungswahl. Diese Wahl ist eine der schwierigsten Entscheidungen im Leben junger Menschen. Denn eine fundierte Ausbildung ist wiederum die wich-tigste Voraussetzung für eine zufriedenstellende Berufslaufbahn.

Auch die „Sinnstifter“ informierten auf der Messe Jugend und Beruf über die vielfältigen Ausbildungs-möglichkeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich. Viele Kinder (und auch Eltern/ Erwachsene) nutzten die Möglichkeit sich über die verschiedenen Berufs-bilder im Alten- und Pflegeheim zu erkundigen.

Die Sozialhilfeverbände OÖ stellten zur Unterstüt-zung am Sinnstifter-Stand Experten/innen aus der Altenarbeit zur Verfügung: Vielen Dank an Doris Treitinger und Nicole Riedl vom BAPH Ried i.I., Lisa Eidenberger und Julia Obojes vom BSH Grama-stetten, Sabine Waser und Angelina Walcher vom BAPH Lambach, Tanja Spiker und Michael Mayr vom BAPH Grieskirchen.

Das Team der SoNe Soziales Netzwerk GmbH wünscht ein besinnliches Weihnachtsfest und erholsame Feiertage.

Danke für die gute Zusammenarbeit!

v.l.n.r.: Martin König, Claudia Mayr, Martina Schimpf huber, Eva Raxendorfer-Landl, Evelyn Hennerbichler, Katharina Drack, Bianca Ahorner, Elisabeth Jenner, Maria Mitter, Markus Lintner

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In Wien wurde der TELEIOS 2015, Preis für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der österreichischen Altenpflege vergeben. Der TELEIOS wird von Lebenswelt Heim, dem Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs ausgeschrieben und zeichnet herausragende Projekte und Neuerungen im Bereich der stationären Altenarbeit aus. Seit dem Jahr 2004 ist der TELEIOS der landesweit wichtigste Preis in der Altenpflege und wurde heuer bereits zum siebenten Mal in drei Kategorien vergeben: Bewohner/innen, Mitarbeiter/innen und Führung. Unter allen Einreichungen wurden 46 Projekte der Alten- und Pflegeheime Österreichs für den Preis nominiert.

Auch 9 Alten- und Pflegeheime Oberösterreichs waren unter den Nominierten dabei, das BAPH Andorf erreichte einen dritten Platz. Herzliche Gratulation!

TELEIOS 2015

Nominiert: Alten- und Pflegeheime der Franziskanerinnen von Vöcklabruck GmbH & Seniorenheim St. Teresa GmbHWir-Tag

Kategorie Führung

Nominiert: Alten- und Pflegeheime derKreuzschwestern GmbH Der Kreuzschwestern-Standard 3 in 1

Kategorie Mitarbeiter/innen

3. Platz: Bezirksalten- und Pflegeheim AndorfWenn der Verstand geht und die Gefühlebleiben

Nominiert: Bezirksseniorenheim FreistadtEin Theaterstück erweckt Verständnis für Demenz

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Details über die Projekte findet man unter www.lebensweltheim.at

Nominiert: Seniorenwohnhaus Schloss Hall,Bad HallDas Aktiv-Team

Nominiert: Bezirksseniorenwohnheim Bad HallA’gmiatlichs Zaumsitza’d

Kategorie Bewohner/innen

Nominiert: Haus für Senioren WelsMusiktherapie für Bewohner/innen mit Demenz

Nominiert: Bezirksalten- und Pflegeheim LambachMontessori-Pädagogische Arbeit im Alten- und Pflegeheim

Nominiert: Seniorenwohnheim MondseeKaufladen im Seniorenwohnheim

Nominiert: Seniorenbetreuung der Stadt Wels, Haus LinzerstraßeGenerationenwohnen

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Kurzfassung:Der aus dem Jahr 1996 stammende Mindestpfle-gepersonalschlüssel ist nicht mehr zeitgemäß zeigt eine aktuelle Studie der AK Oberösterreich. Neue Pflegekonzepte, die massive Zunahme von Men-schen mit Demenz bzw. pychiatrischen Erkrankun-gen, die Veränderung der Beschäftigtenstruktur in den Alten- und Pflegeheimen, eine enorme Zunah-me des Dokumentationsaufwands sowie die Nicht-beachtung von Krankenständen oder Weiterbildun-gen bringen die Beschäftigten an die Grenzen der Belastbarkeit – und darüber hinaus.

Ausgangslage:In den rund 130 oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen arbeiten etwa 10.000 Beschäftigte, davon mehr als 6.000 Beschäftigte direkt in der Pflege und Betreuung. Alle zusammen erbringen ei-nen wesentlichen Beitrag für Lebensqualität im Al-ter. Studien wie der Österreichische Arbeitsklima In-dex zeigen, dass Pflegekräfte ihre Arbeit sehr stark bzw. stark belastend empfinden (34 % im Vergleich zum Gesamtbranchendurchschnitt von 26 %). Zeit-druck ist für jede dritte Pflegekraft eine (sehr) gro-ße Belastung, unter allen Arbeitnehmern/innen trifft dies für jede/n Vierte/n zu. Dass sie bis zur Pensi-on durchhalten bzw. ihren Beruf bis 60/65 Jahren noch ausüben können, glauben nur 33 Prozent der Pflegekräfte. Arbeitnehmer/innen anderer Branchen sind deutlich optimistischer (58 %).„Weil die Leute einfach so belastet sind und jeder sagt, Hauptsa-che weniger und Hauptsache bald in Pension. Die Anforderungen an das Personal haben sich einfach gesteigert. Denn natürlich, wenn du älter bist, willst du irgendwann nicht mehr. Da sind sie auch gerne bereit, auf irgendwas zu verzichten. Punkto Pension heißt es, der erste Tag ist der beste, wo ich weg bin“ schildert auch eine Betriebsratsvorsitzende die Ein-

stellung ihrer Kollegen/innen zur Pension. In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass viele Führungs-kräfte und Beschäftigte die derzeitige Verdichtung auf den oberösterreichischen Mindestpflegeperso-nalschlüssel (§ 16 oö. Alten- und Pflegeheimverord-nung) zurückführen, der seit 1.1.1998 in Kraft ist und quantitativ kaum Veränderung erfahren hat. Grund genug für die AK Oberösterreich, die Passung des Mindestpflegepersonalschlüssels für die Altenarbeit im 21. Jahrhundert etwas genauer zu betrachten und Handlungsfelder zu identifizieren.

Kurzbeschreibungder StudieIn einer qualitativen Studie wurden neben einer um-fangreichen Dokumentenanalyse (z.B. rechtliche Ausgangslage in den Bundesländern), einer teil-nehmenden Beobachtung, mit Aufzeichnungen zur Arbeitsrealität im Alten- und Pflegeheim im Zeitraum Februar bis Juli 2015 mehr als 50 leitfadengestütz-te Interviews mit Akteuren/innen direkt im Feld der Altenarbeit durchgeführt. Interviewt wurden unter anderem Beschäftigte aller Berufsgruppen in der Pflege und Betreuung, Heimleitungen, Leitungen des Betreuungs- und Pflegedienstes, Betriebsräte/innen, Trägervertretungen, Gewerkschaften, ARGE Alten und Pflegeheime, langjährige weitere Akteure/innen… in den unterschiedlichsten Heimen in ganz Oberösterreich und darüber hinaus. Vielen Dank an dieser Stelle für die Mitarbeit und die wertvollen Bei-träge, die in den Bericht und die weiteren Aktivitäten einfließen.

Studie zeigt, es besteht HandlungsbedarfDie Interviews und Beobachtungen wurden mit wis-senschaftlichen Methoden der qualitativen Sozialfor-

Heidemarie StaflingerArbeiterkammer Oberösterreich, Abteilung Arbeitsbedingungen, [email protected]

Der Mindestpflegepersonalschlüssel für Alten- und Pflegeheime auf dem PrüfstandGrundlagen – Herausforderungen – Entwicklungsbedarf

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schung ausgewertet, ein Status quo abgebildet und Handlungsbedarfe identifiziert. So wurde deutlich, dass die Arbeit in Pflegeberufen trotz hoher Identi-fikation mit einem sinnstiftenden Beruf immer mehr zu Herausforderung wird, wie es zum Beispiel ein Leiter des Betreuungs- und Pflegedienstes zusam-menfasst: „Doch auch für die Pflege- und Betreu-ungsqualität sahen viele der befragten Personen einen nicht wünschenswerten Trend hin zu warm, satt und sauber. Zeit für die sozialen Komponenten bleibt immer mehr auf der Strecke und Bewohner/innen spüren, wenn es zeitlich immer knapper wird, wie auch eine Heimleiterin schildert: „Das ist ein-fach das, was am meisten schmerzt, dass es immer heißt,… also wenn ich z.B. als Heimleiterin zu je-manden gehe, mich ins Zimmer setze, dann sagen die schon immer: ‚Mei, jetzt hab ich Sie lange auf-gehalten. Und ich weiß es eh, Sie sitzen schon auf Nadeln. Aber danke, dass sie gekommen sind, bitte kommen Sie wieder.“

Konkret wurde von den befragten Akteuren/innen zu folgenden Aspekten ein Handlungsbedarf fest-gestellt:

lStärkere Bewertung von Demenz und weiteren psychiatrischen Erkrankungen bei der Berechnung der Mindestpflegepersonal- schlüssel

lBeachtung von pflegefernen Aktivitäten wie Dokumentation, Evaluierung, Qualitätssicherung, Projekte,..

lBeachtung der Mitarbeiterstruktur im Schlüssel: ältere Mitarbeiter/innen, Schwangere, Begünstigte Behinderte, Mitarbeiter/innen nach langen Krankenständen,…

lRealistische Einrechnung von Fehlzeiten bei der Schüsselberechnung und Dienstplan- gestaltung (Urlaube, realistische Kranken- stände, Weiterbildungen,…)

lEs braucht adäquate Lösungen für den Nachtdienst ohne Belastung der Tagesstruktur

lEs braucht mehr zeitliche Ressourcen für die Innovationsarbeit in Heimen

lDie Auswirkungen der derzeit laufenden Novelle der Ausbildungen im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sind hin auf den Berufsmix im Heim zu reflektieren

lEs braucht auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Funktionsbereichen im Heim wie Küche, Haustechnik, Reinigung, Wäscherei und Verwaltung

Wenn ein FSB „A“ und Betriebsratsvorsitzender zu-sammenfasst: „Für die Beschäftigung für das Wohl-befinden des Bewohners, für das geistige Wohlbe-finden zu sorgen ist schon fast selten möglich.“ so beschreibt er, was viele Akteure/innen in den Inter-views sehr anschaulich deutlich machen:

Es braucht dringend eine Evaluierung der derzei-tigen Personalausstattung in den oberösterreichi-schen Heimen. Nur so kann die hohe Qualität in den Heimen aufrecht erhalten werden und auch Be-schäftigte erhalten die Möglichkeit, eine sinnstiften-de Arbeit gesund bis zur Pension auszuüben.

Konkrete Schilderungen zu den einzelnen Hand-lungsbedarfen finden Sie in den nächsten Ausgaben von Aktuell. Weiters erscheint in den nächsten Wo-chen eine Broschüre mit den Haupterkenntnissen der Studie sowie ein umfangreicher Forschungsbe-richt.

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NEU: Ausbildung für Zivildie-ner an der Altenbetreuungs-schule des Landes OÖ, Standort GaspoltshofenDie Zivildienstreform will den Zivildienst attraktiver machen, daher wurden die Zivildiener neu ins GuKG aufgenommen. Haben diese das Modul absolviert, können sie vielseitiger eingesetzt werden. In Koo-peration mit assista haben wir derzeit die Zivildie-ner, aufgeteilt auf 3 Turnusse pro Jahr, für jeweils ca. 3 Wochen bei uns an der Schule in Gaspolts-

hofen. Durch das Modul „Unterstützung bei der Ba-sisversorgung“ (kurz: UBV) werden die Zivildiener optimal auf ihren Dienst im Pflegebereich vorberei-tet. Weitere Institutionen haben ihr Interesse bereits angemeldet. Für Auskünfte steht Frau Dir. Gabriele Wieser, MSc gerne zur Verfügung.

Erfolgreiche Diplom-ausbildung in GmundenAm 25.September 2015 wurden in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Gmunden die Diplome überreicht. 18 Personen beendeten erfolgreich die Ausbildung zur/zum diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester/-pfleger. Geschäftsführer Mar-tin König gratulierte zum positiven Abschluss. Im Rahmen der Diplomfeier wurden von der Schule aufgrund der Bewertungen der Schüler/innen die besten Praktikumsstellen ausgezeichnet.

Für den Langzeitbereich konnte die Leiterin des Betreuungs- und Pflegedienstes im Altenwohnheim Altmünster diese Auszeichnung übernehmen.

Ellmerer Monika (Altenwohnheim Altmünster) erhielt von Klaus Pointner (GKPS Gmunden) die Auszeichnung für die beste Praktikumsstelle im Langzeitbereich

Neue Mitarbeiter/innen bei der Altenbetreuungsschule des Landes OÖDGKP Tibor Klein BSc. und Petra Berger, MHPE unterstützen zukünftig das Team der ABS.

Die FSB“A“Absolventen/innen ABSStandort BaumgartenbergDen 24 Teilnehmer/innen des Lehrganges FSB“A“ wurden am 26. November 2015 die Zeugnisse über-reicht.

Nach 2-jähriger Ausbildung zur/zum Fach-Sozialbe-treuer/in mit Schwerpunkt „Altenarbeit“ dürfen sich die Absolventen/innen nun auf den Berufsalltag freuen.

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Ein „Werkzeugkoffer“ für Wohnbereichsleitungen

In fast allen Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Senioren in Oberösterreich wird auf die Vorteile einer Installierung von Wohn-bereichsleitungen nicht mehr verzichtet. Dazu sind jedoch auch motivierte und engagierte Per-sonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich gefragt, die sich im vielfältigen Spannungsfeld, in dem eine Wohnbereichsleitung sich befindet, erfolgreich bewegen können.

Die Herausforderungen an eine Wohnbereichslei-tung sind vielfältig: kaum den Kreis des ehemaligen

In Theorieeinheiten sowie der umfangreichen prakti-schen Ausbildung in verschiedensten Einrichtungen wurde die fachliche Kompetenz und das erforderli-che Wissen für die anstehenden Aufgaben als FSB “A“ erworben. Einige Teilnehmer/innen absolvierten sogar ein Auslandspraktikum im Zuge des Eras-mus+ Programmes.

Die Fachprojektarbeiten, mit denen die Ausbildung abgeschlossen wurde, spiegelten das hohe Niveau des Lehrganges wieder. Zwei besonders gelunge-ne Arbeiten wurden im Rahmen der Abschlussfeier präsentiert.

Herzlichen Glückwunsch, alles Gute und viel Freude am neuen Beruf bzw. der neuen „Berufung“ wünscht das Team der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ!

Teams verlassen, soll sie in vorbildlicher Weise die vor-maligen Kolleginnen und Kollegen anleiten, die Be-tätigungsfelder aufteilen, dem Team ein motivieren-des Umfeld erhalten oder verschaffen, deren An-sprechpartner/in und auch Ansprechpartner/in für Be-wohner/innen, für Angehö-rige, für Ärzte/innen, Ret-tungen und andere Orga-nisationseinheiten und vor allem für Pflegedienst- und Heimleitungen sein. Natür-lich ist die Wohnbereichs-leitung auch eine profunde

Sachverständige in Bezug aller maßgeblichen Ge-setze und Regelungen, ist im Hinblick auf Qualität-sentwicklung, Qualitätssicherung und –überprüfung versiert, hat Kenntnis vom Personal und Pflege-management und von der Organisation und der Organisationsentwicklung. Ganz gezielt kann die Wohnbereichsleitung auch den Arbeitsablauf und –einsatz gestalten. Um all diesen Anforderungen gewachsen zu sein, kennt die Wohnbereichsleitung die Maßnahmen zur Erhaltung der physischen und psychischen Gesundheit – und zwar derer ihrer Mit-arbeiter/innen und ihrer eigenen.

Um all diesen Anforderungen halbwegs gerecht wer-den zu können, haben sich 22 Pflegepersonen zur berufsbegleitenden Weiterbildung „Pflegemanage-ment für Wohngruppenleiterinnen und –leiter“ an der Altenbetreuungsschule für OÖ. entschlossen. In 280 Unterrichtseinheiten werden seit September 2015 diesen ambitionierten und motivierten Teilneh-merinnen und Teilnehmern wichtige, hilfreiche und genau auf ihr Tätigkeitsfeld als Wohnbereichsleitung abgestimmte Inhalte und Methoden näher gebracht, quasi ein Werkzeugkoffer für viele anspruchsvolle Situationen in ihrem beruflichen Alltag. Diese Wei-terbildung endet im Juni 2016.

Mit Herbst 2016 ist seitens der Altenbetreuungs-schule des Landes OÖ bereits ein neuer Lehrgang geplant, um bereits bestellte und angehende Wohn-bereichsleitungen zu instruieren und durch einen Pool an Wissen und Methoden zu unterstützen. Diese werden dann ihrerseits zuverlässige Stützen ihrer Einrichtungen und Heim- und Pflegedienstlei-tungen sein.

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„Miteinander der Generationen im Altenwohnheim der Marktgemeinde Altmünster“

Beim heurigen Tag der Altenarbeit wurden im Altenwohnheim der Marktgemeinde Altmünster die Schüler/innen und Lehrerinnen von der „Volksschule Reindlmühl“, sowie einige Mütter und Väter als Begleitpersonen, eingeladen.

Vom Busunternehmen Holzleit-ner wurden sie mit Bussen von Reindlmühl nach Altmünster transportiert. Nervös, gespannt und in freudiger Erwartung „Was wird heu-te alles auf uns zukommen“?

Warum wir Schüler/innen von der Volksschule an diesem Tag in unsere Einrichtung einluden? Da-mit Kinder in jungen Jahren beginnen eine Sozial-kompetenz zu entwickeln, das heißt, sie sehen und verstehen sehr schnell, dass es im Alter Menschen gibt, die nicht mehr so gut hören, laufen oder gehen und trotz Brille nicht mehr so gut sehen können. Sie brauchen daher Hilfe und Unterstützung. Für sie könnten viele unserer Bewohner/innen Uroma oder Uropa sein.

Eine genaue Vorbereitung und Planung war für die-sen Tag sehr wichtig. Die Vorbereitung nahm für uns schon einige Zeit in Anspruch. Die Aktivitäten mit den Bewohner/innen und Schüler/innen wurden auf den einzelnen Stockwerken in 8 verschiedenen Sta-tionen eingeteilt. Nach dem 1. Durchgang gab es für die Bewohner/innen und Schüler/innen eine Jause. Die Schüler/innen wechselten jeweils die Stationen, so lernten sie mehrere Bewohner/innen kennen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden alle Kinder von den Eltern abgeholt, für sie gab es Kaf-fee und Mehlspeisen, sowie für die Kinder Eis.

Als Andenken an diesen Tag konnten die Schüler/innen eine Sinnstiftertasche mit Bleistift, Kuli, Block und Knautschball nach Hause mitnehmen.

„Kein Tag ist wie der andere“: seit 41 Jahren wer-den im Altmünsterer Altenwohnheim die Bewohner/innen individuell betreut und versorgt. Es ist oft keine einfache Aufgabe, doch die HL und die PDL können sich hundertprozentig auf ihre Mitarbeiter/innen verlassen. Ein herzliches Dankeschön an alle

für die Unterstützung an diesem Tag, nur so konnte er „SO GUT“ gelingen.

Bericht: HL Maria-Luise Spiesberger

Das war der Tag der Altenarbeit, Teil 2

Tag der Altenarbeit AltmünsterManfred Keller, Fotoshop Traunsee

Oktoberfest im BAH Attnang-Puchheim

Am 2. Oktober 2015 wurde in Oberöster-reich zum 3. Mal der „Tag der Altenarbeit“ gefeiert. An diesem ei-nen Tag im Jahr gehen die Türen der Pflege-einrichtungen in Obe-rösterreich weit auf und es wird dem ge-sellschaftlich wertvollen Beitrag durch die Alten- und –pflege einrichtungen Rechnung getragen.

„O‘zapft is!“, hieß es heuer aus diesem Anlass im Bezirksaltenheim Attnang-Puchheim, zum ersten Mal wurde ein großes Oktoberfest gefeiert. Für die musikalische Unterhaltung hat die Hubertusmusik in bewährter Weise gesorgt, durch das Programm wurden die Gäste von Herrn Michael Sulzbacher geführt, der zu den einzelnen Musikstücken und -instrumen ten Gedichte und Geschichten mitge-bracht hatte und diese in charmanter Art zum Be-sten gab. Ebenso interviewte er unseren Bezirks-hauptmann Dr. Martin Gschwandtner, der zugleich Obmann des Sozialhilfeverbandes ist. Dieser wür-

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Impressionen anlässlich des Tages der Altenarbeit aus dem BSH Weinberghof

In unserem Haus stand das Tageszentrum mit sei-nen vielfältigen Möglichkeiten im Mittelpunkt. Mit diesem Angebot wollen wir den Veränderungen in der Pflegelandschaft entgegentreten. Demenz und psychiatrische Erkrankungen werden immer mehr zur Herausforderung. Nicht nur zu Hause in den ei-genen vier Wänden, sondern auch im Rahmen der professionellen Pflege und Betreuung eines Alten-wohnheimes.

Wir versuchen unser Wissen aus der externen Ta-gesbetreuung für unsere internen Bewohner zu nutzen - gleichsam einen „sinnstiftenden Alltag“ zu erreichen - und ließen der Idee TAGESZENTRUM seinen freien Lauf.

Unsere hochmotivierten Mitarbeiter/innen arbeiten nun gemeinsam mit den externen Klienten/innen

SWH Mondsee: eine Karaoke PartyIm Seniorenwohnheim Mondsee fand am Tag der Altenarbeit neben einem Festakt zur Ehrung der Be-suchsdienst-Gruppe vom roten Kreuz (25-jähriges Jubiläum) eine Karaoke Mitsing-Party statt. Der Bür-germeister von Mondsee verlieh die Ehrenurkunden für die langjährige Treue zum SWH Mondsee.

Bei der anschließenden Karaoke-Party wurde dann gesungen, geschunkelt und dirigiert. Sowohl die Be-wohner/innen, als auch die Mitarbeiter/innen hatten viel Freude an dem Fest. Es wurden vom Alltags-

digte sowohl die engagierte Arbeit der Damen und Herren in der Pflege, als auch die ehrenamtlich Tä-tigen im Hause. Die Jüngsten der Trachtengruppe „d‘Waldhörnler“ aus Vöcklabruck führten zum Ent-zücken der Besucher ein paar Volkstänze vor. Und wie es sich für ein echtes Oktoberfest gehört, wur-den alle kulinarisch mit Weißwürsten und Brezen verwöhnt.

bzw. internen Bewohner/innen an allerlei Alltagstä-tigkeiten oder schaffen durch ihre vielfältigen flexib-len Ideen eine Atmosphäre die das Leben lebens-wert machen. Bericht PDL Bettina Lahnsteiner

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Der Tag der Altenarbeit im Schulzentrum JoseeAm diesjährigen „Tag der Altenarbeit“ öffnete auch das Schulzentrum Josee wieder seine Pforten. Nach einer kurzen Information zum Ausbildungs-angebot wurde in unterschiedlichen Stationen den 66 Schüler/innen der Polytechnischen Schule Bad Ischl sowie der Sportmittelschule Ebensee ein Ein-blick in die vielfältigen Möglichkeiten der Sozialbe-treuungsberufe geboten. Die Jugendlichen waren mit viel Eifer und Spaß dabei und auch die beglei-tenden Lehrpersonen würdigten das Engagement der Schule und meldeten ihr Kommen bereits für das nächste Jahr wieder an.

Tag der Altenarbeit im Bezirksaltenheim Neuhofen an der Krems ein riesen Erfolg

Unter dem Titel „Ein Blick hinter die Kulissen“ wur-den am Tag der Altenarbeit Einblicke in die Berufs-welt der Gesundheits- und Sozialberufe gegeben und Kinästhetics durch unsere bestens geschulten Peer Tutoren vorgestellt. Weiters wurden Work-shops für pflegende Angehörige angeboten und für alle Interessierten gab es Hausführungen.

Die Zielgruppe für Gesundheits- und Sozialberufe ist breit gefächert, deshalb wurden auch berufsbil-dende Schulen mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales eingeladen.

Mitarbeiter/innen des Bezirksaltenheims beantwor-teten alle offenen Fragen zu den Berufsgruppen, oder zum Leben in einem Alten- und Pflegeheim. Damit Fragen zur Ausbildung und Finanzierung so-fort beantwortet werden konnten, war ein Stand der ALIS im Haus.

Eine wichtige Säule in unserer Gesellschaft bei der Pflege und Betreuung älterer Menschen sind die pflegenden Angehörigen. Es ist auch bekannt, dass viele Angehörige bis an ihre persönlichen Grenzen die Pflege übernehmen. Deshalb boten wir am Tag der Altenarbeit Workshops für pflegende Angehö-rige an. In diesen Workshops wurde versucht, für jeden leicht verständlich, fachliches Wissen und praktische Tipps weiterzugeben.

Dass wir mit unserem Programm richtig lagen, wur-de durch den regen Besuch bestätigt. Der Besu-cherandrang kann mit etwa 100 Personen beziffert werden. Nicht nur Schüler/innen und pflegende An-

Kompetenz-Training silberne Mikrophone vorbe-reitet, die zum Mitmachen animierten und auch für gute Stimmung sorgten.

Danke an alle Mitfeiernden für einen gelungenen Tag der Altenarbeit! Bericht HL Petra Treipl

gehörige auch interessierte Bürger/innen aus Neu-hofen und den umliegenden Gemeinden konnten wir begrüßen. Bericht Karl Kitzler

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Nr. 108 / Dezember 2015 www.altenheime.org

Unter diesem Motto stand der boysday 2015 an der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ am Stand-ort Gaspoltshofen, der am 12.11.2015 durchgeführt wurde. Es nahmen 36 Burschen im Alter von 14 Jah-ren - großteils aus der NMS Haag/H. - daran teil.

Ziel des boysday war es, den Burschen „männerun-typische“ Berufe aufzuzeigen. Pflege- und Sozial-betreuungsberufe werden vorwiegend von Frauen ausgeübt. Die Burschen erhielten am boysday Infor-mationen und Einblicke aus erster Hand zu den viel-fältigen Berufsbildern. In verschiedenen Workshops konnten sie sich ein Bild von der Praxis in einem Pflege- und Sozialbetreuungsberuf „erschnuppern“ (einen Tag 80 sein, ermitteln der Vitalwerte, und eini ges mehr).

Foto Ehwallner: Schüler der NMS Sattledt, Lehrerin Frau Federschmid, Mitarbeiter Bezirksalten- und Pflegeheim

Boys’Day im Bezirksalten- und PflegeheimThalheim

Anlässlich des diesjährigen Boys`Day nützten 9 Schüler der NMS Sattledt gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Federschmid die Gelegenheit und besuchten das Bezirksalten- und Pflegeheim Thal-heim.

Bereits im Unterricht wurden den Schülern die ein-zelnen Pflegeberufe vorgestellt. Bei ihrem Besuch konnten sich die Burschen einen persönlichen Ein-blick in den Alltag der Heimbewohner/innen und die soziale Arbeitswelt des Pflegepersonals verschaf-fen. In persönlichen Gesprächen wurden wertvol-le Erfahrungen gesammelt. Die Schüler hatten die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und Ar-beitsabläufe kennenzulernen. Ein Highlight für alle waren die Übungsfahrten mit dem Rollstuhl und das Testen des Badeliftes.

Dieser Einblick wurde von den jungen Männern mit sehr großer Begeisterung angenommen, wobei der Spaß nicht zu kurz kam.

Einen großen Dank an die Pädagogen Frau Margit Seidl und Herrn Klaus Arthofer für die Bereitschaft, dieses Angebot für ihre Schüler zu nutzen.

Aufgrund des großen Erfolges ist beabsichtigt, den boysday auch 2016 durchzuführen. Die Fotos die-ses Tages befinden sich auf unserer Homepage www.altenbetreuungsschule.at. Infos zum boysday gibt’s unter www.boysday.at

„Hahn im Korb“ oder „Sonnyboy“ – Männer in der Pflege

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„BEGEGNUNG“ – Frühstücksbrunch im AWH AltmünsterIm Altenwohnheim Altmünster ist Begegnung bzw. der Kontakt zu den Angehörigen ein wichtiger As-pekt. Am Samstag, den 14. November 2015 fand in der Zeit von 8.00 Uhr – 11.30 Uhr im Veranstaltungs-saal ein „Frühstückbrunch“ statt. Alle Bewohner/innen (mit Voranmeldung) können an diesem Vor-mittag mit Angehörigen, Freunden und Bekannten teilnehmen. Für jede/n Bewohner/in wird ein Tisch gedeckt, sehr persönlich mit Namenskarten.

Am Buffet gibt es frische Brotsorten, verschiede-ne Gebäckarten, Schinken, Speck, Wurst, Lachs, Käse, Aufstriche, Gemüse, Eier, Kuchen, Obstsalat, Joghurt,… alles was das Herz begehrt! Dazu gibt es Kaffee, Tee, Milch, Kakao, Säfte und natürlich darf ein Glas Prosecco auch nicht fehlen.

Bei einem gemütlichen Beisammensein können sie vom Buffet selbst aussuchen oder sich bedienen lassen. Diese Veranstaltung wird von den Bewoh-ner/innen und Angehörigen sehr geschätzt.

Ein herzliches Dankeschön von der Heimleitung an alle Mitarbeiter/innen die dazu beitragen, dass die-se Veranstaltung so toll gelingt.

Der traditionelle Weihnachtsmarkt am ersten Ad-vent-Wochenende im Altenwohnheim Altmünster war heuer wieder ein voller Erfolg. Heimleitung Frau Maria-Luise Spiesberger organisierte mit ihrem en-gagierten Team diese Veranstaltung. 31 Aussteller/innen, in allen Stockwerken verteilt, präsentierten ihre kreativen Werke. Die Dipl. Sozialbetreuerin – Schwerpunkt Altenarbeit hat an vielen Nachmitta-gen mit den Bewohner/innen schöne, kleine weih-nachtliche Geschenkartikel hergestellt.

Neben dem Stand der Bewohner/innen haben noch 30 Aussteller/innen und Hobbykünstler/innen ihre sehr schönen, kreativen Arbeiten zum Verkauf an-geboten.

Es waren dies: Handgefertigte Keramiken, Kreuz-sticharbeiten und Billets, Schmuckkreationen aus Fimo und Holz, Weihnachtskekse und Kokoskup-peln, Naturgestecke u. Adventkränze, Imkerproduk-te, Figuren und Krippen aus Filz, Weihnachtsdeko-

Weihnachtsmarkt im Altenwohnheim Altmünster

ration, Bilder, Krippen, Marmeladen, Chutneys und Schnäpse.

Für die musikalische Umrahmung sorgten vormit-tags Bläser der Musikkapelle Neukirchen und nach-mittags Hr. Asamer Rudi. Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger bedankte sich bei der Heimleitung, den Bewohner/innen, den Mitarbeiter/innen, den Aus-steller/innen für das Engagement und die gute Zu-sammenarbeit. Alle waren sich einig: „Der nächste Advent kommt bestimmt!!“

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WIEN/GALLNEUKIRCHEN. Anlässlich des Interna-tionalen Tages der älteren Menschen (1.10.) stellte Sozialminister Rudolf Hundstorfer einen im Auftrag des Sozialministeriums produzierten Dokumentar-film über Fachkräfte, die ältere Menschen begleiten, vor. Der Dokumentarfilm von Ulrich Kaufmann und Sigrid Friedmann „Wir begleiten alte Menschen. Einblicke

Titel „Master of Sciencein Health Studies“ für Monika KrumpMonika Krump, die Pflegedienstleiterin vom Haus 1 BAPH Attnang-Puchheim, absolvierte erfolgreich in den letzten zwei Jahren an der FH für Gesundheits-berufe Linz das Studium „Management for Health Professionals – Schwerpunkt Krankenhausma-nagement“ und nahm im Rahmen einer akademi-schen Feier am 8. Oktober 2015 den Titel „Master of Science in Health Studies“ entgegen.

Sie konnte im Laufe des Studiums ihr ohnehin pro-fundes Wissen noch vergrößern und wir freuen uns, dass Sie dieses dem Bezirksalten- und Pflegeheim Attnang-Puchheim auch weiterhin zur Verfügung stellt.

Im Rahmen ihrer Masterarbeit: „Kooperationen in

22 Mitarbeiter/innen des Bezirksaltenheimes Kirch-dorf absolvierten ihre Abschlussprüfung inklusive Projektpräsentation zum Psychobiographischen Pflegemodell von Professor Erwin Böhm. Ziel der Ausbildung war, die Mitarbeiter/innen des ersten Wohnbereiches (der dieses Modell umsetzen wird) zu befähigen, Normalitätsbewusstsein, Milieuge-staltung und Reversibilitätsdenken in ihre alltägliche Arbeit einfließen zu lassen. Es ist uns wichtig, die Gefühlssprache unserer „Al-ten“ zu erlernen. Wir wollen uns erinnern, dass Be-dürfnisse wie „gebraucht werden“, „gehört werden“, „für jemanden wichtig sein“ und das Recht auf Indi-vidualität und Mitsprache für Heimbewohner/innen genau so gelten, wie für Menschen die nicht im Pfle-ge- und Betreuungskontext leben. Mittels psycho-biographischer Pflegeplanung, Einfühlungsvermö-

der Versorgung Hochbetagter“ beschäftigte sie sich mit der Zusammenarbeit der Akteure des Gesund-heits- und Sozialwesens in der Versorgung von Be-wohner/innen von OÖ Alten- und Pflegeheimen und der zentralen Rolle der Pflege als Bindeglied zwi-schen Pflegebedürftigen und Anbietern von medizi-nischen Leistungen. Wir gratulieren sehr herzlich!

Böhm Pflege im BAPH Kirchdorf

gen und zeitgeschichtlichem Wissen gestalten wir Tagesablauf, Umgang mit den Bewohner/innen und dieses Umfeld so, dass sie Vertrautes wieder finden und selbstbestimmt leben können.

Aufgrund der positiven Erfahrungen, die wir mit un-seren Bewohner/innen machen durften und der po-sitiven Rückmeldungen von Angehörigen und Mit-arbeiter/innen, werden im Jahr 2016 weitere Mitar-beiter/innen aus den anderen Wohnbereichen den Grundkurs nach Böhm absolvieren dürfen.

Dokumentation des Sozialministeriums über Fachkräfte in der Seniorenarbeit:

3 Mitarbeiter/innen aus dem Diakoniewerk in Wien und Wels geben Einblick in ihre Arbeit

in eine bunte Welt“ gibt jenen Personen ein Forum, die in einer demographisch betrachtet, überdurch-schnittlich alternden Gesellschaft immer wichtiger werden: Den Fachkräften in der Begleitung älterer Menschen.In Interviews mit 18 Vertreter/innen der verschie-denen Berufsgruppen beschreibt der Film die in-neren und äußeren Kraftquellen, die für eine nach-

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Erste Vernissage imLPBZ Schloss Cumberland:

Ein Fest für Johann NeumayrEin langgehegter Wunsch ging am 11.11. für un-seren Bewohner Johann Neumayr in Erfüllung. Gemeinsam mit dem Ottensheimer Künstler Josef Geißler lud er zur Vernissage ‚Dialog der Bilder‘. Viele Gäste sind der Einladung gefolgt. U. a. LAbg. Martina Pühringer, sie eröffnete die Ausstellung, sowie die Bürgermeister Mag. Stefan Krapf (Gmun-den) und Dipl. Ing. Gunter Schimpl, Vorchdorf. Rund 30 Werke, davon 10 von Neumayr sind noch bis 23. Dezember im Roten Salon des Schlosses zu sehen. Neumayr ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an die Besucher/innen der Vernissage zu richten. Besonders erfreulich für ihn, dass sich gleich am er-sten Ausstellungstag einige Käufer für seine Zeich-nungen fanden.

Das Echo der Besucher/innen auf diese Premieren-ausstellung war überwältigend. Alle freuten sich über

Übung: Brand im Bezirks-seniorenheim LasbergDie FF-Lasberg führte am 24.10.15 nach längerer Zeit wieder eine Großübung im Bezirkssenioren-heim Lasberg durch. Einsatzannahme war ein Zim-merbrand im zweiten Obergeschoß. Vorrangig war natürlich die Personensuche, die mit Atemschutz-Suchtrupps durchgeführt wurde. Unterstützung kam durch die FF-Freistadt die mit einer Teleskopmast-bühne anrückten um eine Bergung durchzuführen. Die Übung verlief zur vollsten Zufriedenheit aller Be-teiligten und die Leitung wünscht sich, dass es nie zu so einem Einsatz kommen möge.

Abschließend besten Dank an die beiden FF-Lasberg und Freistadt - weiters an alle Übungsteilnehmer/innen! Auch die Bewohner/innen verfolgten die Übung mit großen Interesse!

diese Möglichkeit, das Haus neu und anders wahr-zunehmen. Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbei-ter/innen, die an der Umsetzung dieser Vernissage beteiligt waren. Auch den Kolleginnen des Wohn-bereichs ‚Bibliothek‘ ist zu danken, die einerseits Johann Neumayr auf diesen Abend gut vorbereitet haben, andererseits fast vollständig in ihrer Freizeit dem Bewohner ihre Referenz erwiesen haben.

haltige Berufsbegeisterung erforderlich sind und gibt Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten der Berufsgestaltung. Nicht zuletzt möchte der Film da-rüber informieren, welch wichtigen Beitrag diese in der Seniorenarbeit tätigen Menschen für ein würde-volles Leben im Alter leisten.Auch das Diakoniewerk ist in diesem Film mit zwei Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter und damit drei Berufsbildern vertreten - aus den Hausgemein-schaften Erdbergstraße Wien und der Tagesbetreu-ung für Menschen mit Demenz in Wels.„Der Film zeigt auf sehr beeindruckende Weise mit welch großem Engagement Fachkräfte in der Se-niorenarbeit täglich Menschen im Alter begleiten

und ihren Bedürfnissen entsprechend, mit dem Ziel größtmöglicher Selbstbestimmung, den Alltag ge-stalten“, betont Mag. Christa Schrauf, Rektorin des Diakoniewerks.Der Film und das Begleitbuch „Einblicke in eine bunte Welt“ können u.a. in der Ausbildung von Pfle-gekräften, Sozialbetreuer/innen, Ärzten/innen oder auch im Fernsehen eingesetzt werden, z.B. als Ein-stieg für Diskussionen zu verschiedenen Aspekten in der Begleitung älterer Menschen.

Kostenlose Bestellungen sind ab sofort beim Broschüren-Service des Sozialministeriums unter der Telefonnummer 0800 202074 oder im Internet https://broschuerenservice.sozialministerium.at möglich.

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Stürze sind häufige Ereignisse im hohen Lebens-alter. Unter den 65-jährigen und älteren Menschen stürzt etwa jeder Dritte einmal oder mehrmals pro Jahr. Das Risiko zu stürzen steigt mit zuneh-mendem Alter. Ein Sturz im hochbetagten Alter ist oft ein Ereignis mit weitreichenden Folgen. Dazu zählen Verletzungen, Verluste von Beweglichkeit, zunehmende Unsicherheit, Ängste, Depressionen bis hin zum sozialen Rückzug. Die Folgeerschei-nungen von Stürzen können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Sturz – ein Schwerpunktthema für die Physiotherapie in den Alten- und Pflegeheimen in Steyr

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Gut beeinflussbare Begrenzt Nicht beeinflussbareRisikofaktoren beeinflussbare Risikofaktoren Risikofaktoren

Sturzangst Schlechter Gesundheitszustand Alter

Gangprobleme Multimedikation Geschlecht

Eingeschränkte Muskelkraft Parkinson, Alzheimer Kognitive Einschränkung

Eingeschränktes Hilfsmittelfaktoren VorangegangeneGleichgewicht Knochenbrüche

Eingeschränkte Beweglichkeit Blutdruck bei Lagewechsel

Gefahrenquellen der Umgebung Gefahrenquellen der Umgebungin der eigenen Wohnung auswärts

mit nach vorne gestreckten Armen erzielen kann, ohne einen Schritt zu machen

lModifizierter Rombergtest: freies Stehen bis zu 10 Sekunden mit verschieden schmalen Beinstellungen, jeweils mit offenen und geschlossenen Augen

Die Therapieserie beinhaltete 10 Einheiten zu je 45 Minuten und erstreckte sich über 10 Wochen.

Es nahmen 6 Bewohner/innen im Alter zwischen 83 Jahre und 96 Jahre am Projekt teil.

Das Team der Physiotherapeuten/innen in den 3 Alten- und Pflegeheimen Ennsleite (APE), Münich-holz (APM) und Tabor (APT) in Steyr (APS) – bietet den Bewohner/innen ein spezielles Bewegungstrai-ning an.

Im Alten- und Pflegeheim am Tabor wurde von den Physiotherapeuten/innen ein Projekt zum Thema Sturz durchgeführt. Ziel war es, die Auswirkungen des Trainingsangebotes auf die Sturzgefährdung der Teilnehmer/innen darzustellen.

Zur Feststellung der Sturzgefährdung wurden am Beginn und am Ende der Therapieserie folgende Sturzassessments durchgeführt und ausgewertet:

lFive chair rise Test: gemessene Zeit, um 5x von einem Sessel aufzustehen und sich hinzusetzen

lFunctional reach Test: Reichweite, die der/die Patient/in im Stehen

Das Trainingsangebot beinhaltete Krafttraining für die untere Extremität sowie Übungen für das Gleichgewicht und das Reaktionsvermögen. Dazu wurden verschiedene labile Unterstützungsflächen und Trainingsgeräten verwendet.

Die Ergebnisse aus dem Projekt konnten zeigen, dass ein spezifisches Bewegungstraining für Kraft und Gleichgewicht selbst im hohen Alter positive Auswirkungen auf die Sturzproblematik hat. Jede/r Bewohner/in hatte sich bei mindestens 2 der durch-geführten Assessments verbessert. Keiner der Teil-nehmer/innen hatte sich bei einem Test verschlech-tert.

Die Bewohner/innen nahmen mit großem Interesse an diesem Projekt teil. Das Wissen, mit der Sturz-problematik nicht alleine zu sein, wirkte sich moti-vierend auf die Teilnehmer/innen aus und erlaubte ihnen, einen gesunden Ehrgeiz zu entwickeln.

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In sicherer Umgebung konnten verschiedene labile Unterlagen ausprobiert werden

Die Physiotherapeuten/innen unterstützten die Teil-nehmer/innen bei der Durchführung der Gleichge-wichtsübungen um die verlorengegangene Sicher-heit wiederzugewinnen.

„Das Sturztraining machte den Teilnehmer/innen sichtlich Spaß. Zusätzlich wurde die Anstrengung durch die Gewissheit belohnt, durch das Training wirklich eine Verbesserung erreicht zu haben“ be-richten die Physiotherapeutinnen Ursula Zeillinger und Christina Graf-Kramlinger nach Abschluss des Projektes.

„Das beschriebene Projekt zeigt einen Ausschnitt physiotherapeutischer Interventionsmöglichkeiten in einer stationären Langzeiteinrichtung. Die Erhal-tung, Verbesserung und Wiedergewinnung der Mo-bilität ist auch bei Menschen im hohen Alter ein rea-listisches Therapieziel und kann die Lebensqualität dieser Menschen positiv beeinflussen“ so Martina Fröhlich, Leiterin der Physiotherapie in den Alten- und Pflegeheimen in Steyr.

Ballspiele fördern das Gleichgewicht und das Reaktionsvermögen

Quellennachweis:Harald Jansenberger (2011) Sturzprävention in Therapie und Training

Autorinnen: Christina Graf-Kramlinger: Physiothe-rapeutin im APT und APE. Zeillinger Ursula Phy-siotherapeutin im APT. Martina Fröhlich Leitung Physio therapie APS.

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Für Einrichtungen mit vie-len Waschräumen und WCs kann digitales Hygienema-nagement eine große Arbeits-erleichterung sein. Sämtliche Daten von Hygienespendern (Seifenspender, Papierhand-tuchspender, Desinfektions-spender, …) können damit zentral abgerufen und ver-waltet werden. Wie das den Betrieb in Alten- und Pflege-heimen unterstützt, wird hier an einem Beispiel gezeigt.

Mit über 81 Bewohnerzim-mern und entsprechend vie-len Waschräumen und Desinfektionsspendern war es dem 2008 neu gebauten Alten- und Pflegeheim Frankenmarkt ein großes Anliegen, betriebsinterne Abläufe bei der Wartung und Befüllung der Spender zu vereinfachen. Aus diesem Grund arbeitet man mit der Firma Hagleitner zusammen und installierte das

senseMANAGEMENT System. Damit werden Füllstände und Nutzungs-daten der Händedesinfek-tionsmittelspender zentral abgerufen und verwaltet. Mittels Computer, Smart-phone oder Tablet ist nun jederzeit feststellbar, wel-

cher Spender neu befüllt werden muss und wie viele Nachfüllungen benötigt werden.

Das hat zwei Vorteile: Zum einen wird der Lager-bedarf für Nachfüllungen gering gehalten, da täglich exakt angezeigt wird, wieviel Desinfektionsflüssig-keit verbraucht wurde und nachbestellt werden sollte. Zum anderen weiß die Reinigungsfachkraft genau, in welchen Räumen während ihrer Tour welche und auch wie viele Nachfüllungen benötigt werden und kann die Spender daher optimal warten.

Digitales HygienemanagementPraxis-Bericht am Beispiel des Alten- und Pflegeheims Frankenmarkt

MMag. R. Pöll, ehemalige Heimleitung im Alten- und Pflegeheim Frankenmarkt

In Zusammenarbeit mit

Hagleitner Hygiene International GmbHJohann-Hagleitner-Straße 14053 Ansfelden

Rückfragen & Kontakt:Martin StreitbergerMobile: [email protected]

Die bei diesem Hygienemanagement-System ein-gesetzten Spender sind alle mit berührungslosen Sensoren ausgestattet, die eine Kreuzkontamination verhindern – in gesundheitlich sensiblen Bereichen ein wichtiges Thema. Mit diesem System wird auch das Bewusstsein für Handhygiene, Hautpflege und Einhaltung der Handhygienebestimmungen geför-dert.

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REDAKTIONSSCHLUSS für die Ausgabe 109 von AKTUELL ist Freitag, 4. März 2016. Beiträge, per Mail samt Fotomaterial an folgende Adresse senden: ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ, 4540 Bad Hall, Eduard-Bach-Straße. 5, e-mail: [email protected]

IMPRESSUM: AKTUELL, Informationen über das Geschehen im Bereich der Altenarbeit in OÖ. – Herausgegeben von der Arbeitsge meinschaft der Alten- und Pflegeheime OÖ, 4540 Bad Hall, Eduard-Bach-Str. 5. – Für den Inhalt verantwortlich: Bernhard Hatheier MBA, e-mail: [email protected], Tel. 07258-29300-16, Fax 07258-29300-50. – Auflage: 2.100 Stück, Erscheinungsweise: vierteljährlich. – Druck: IN-TAKT, Linz

Meine Mutter, 90 Jahre alt, wohnt seit zwei Jahren im Bezirksseniorenheim Bad Hall.

Bereits einige Jahre zuvor betreute ich sie zu Hause selbst, unterstützt vom Roten Kreuz. Schon damals kümmerten sich eine uns bekannte Seelsorgerin, der Pastoralassistent und andere rührend um meine Mutter. Sie ist sehr gläubig, deshalb war und ist ihr die kirchliche Betreuung sehr willkommen.

Meiner Meinung nach sollte kirchliche Seelsorge grundsätzlich jedem Menschen bei freier Entscheidung angeboten werden. Im Falle einer ersten ablehnenden Reaktion sollte man nicht zu schnell nachgeben und es zumindest versuchen, was natürlich viel Fingerspitzengefühl erfordert.

Dazu ein Erlebnis meiner Mutter: als ich ihr sagte, dass es im Heim einen Besuchsdienst gibt, lehnte sie das Angebot zunächst forsch ab und meinte, dass sie keine „fremden“ Personen brauche. Diese Aussage beinhaltet für mich die Botschaft, wie wichtig Besuche der eigenen Angehörigen sind! Im konkreten Fall bot ich meiner Mutter an, es doch darauf ankommen zu lassen, ob die „Chemie“ passt, denn sie könnte den Besuchsdienst jederzeit beenden. Das Ergebnis ist sensationell, schnell wurde aus dem Besuchsdienst eine tiefe Freundschaft.

Für mich ist jedes Zeitnehmen für Menschen im wahrsten Sinn des Wortes Seelsorge. Ich habe bei meinen Besuchen im Heim festgestellt, dass viele Bewohner sehnsüchtig auf Anteilnahme warten: Einen lächelnd vorgebrachten Gruß, ein kurzes Gespräch, eine Berührung. Das ist Wertschätzung und Aufmerksamkeit! Allerdings, die Menschen merken genau ob man ehrlich ist, also authentisch sein! Sehr wichtig ist es auch, immer wieder humorvolle Beiträge einzubringen, was vom

Pflegepersonal hervorragend umgesetzt wird.

Seelsorge beinhaltet für mich die Kunst, auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen einzugehen und sie auch, falls noch möglich, in gemeinsame Aktivitäten mit Mitbewohnern einzubinden, um bei ihnen möglichst kein Gefühl des Alleingelassen seins aufkommen zu lassen.

Meiner Beobachtung nach wird im BSWH Bad Hall eine äußerst wertschätzende, bis in liebevolle Details gehende Philosophie gelebt, die, angefangen beim Heimleiter Mag. Santer, wirklich alle mittragen. Eine immer wiederkehrende Aussage meiner Mutter: Danke, dass du mich hierher gebracht hast, es sind alle so aufmerksam und lieb zu mir.

So hoffe ich, etwas Positives für zukünftiges Handeln mit meinem Beitrag bewirken zu können!

Gerald Mayer

Autor des Buches „Auf dem Highway ins Paradies“, Wanderführer, Coach für Zukunftskompetenzen

Seelsorge im Pflegeheim – und was ein nichtgläubiger Angehöriger dazu sagt

Bildquelle: privat

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7. März 2016 Fit for life: Jobs mit Zukunft, 09.30 – 13.30 Uhr, AEC Linz

5. April 2016 Fachtagung für Haustechniker 9.30 – 16.00 Uhr, Krankenhaus Ried i.I.

9.- 10. April 2016 Messe 50+, Messezentrum Ried i.I.

27. April 2016 Fachtagung: „Mensch bleiben bis zuletzt – Herausforderung in der Beziehung mit sterbenden Menschen“ 9.00-14.00 Uhr, FH OÖ Linz (Garnisonstraße 21, 4020 Linz)

27.- 29. April 2016 integra, Messezentrum Wels

16.-17. Juni 2016 Kongress für Führungskräfte, Seefeld/ Tirol

7. Oktober 2016 Tag d. Altenarbeit, ganztägig in Oberösterreich

12.- 15. Oktober 2016 Messe Jugend & Beruf, Messezentrum Wels

21. Oktober 2016 Danke-Tag, 19.00 Uhr, Messezentrum Wels