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Page 1: Heftige Reaktionen bei den FischereiverbändenWeihnachts- und Neujahrsgrüße 3 Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“ 4 Heftige Reaktionen bei den Fischereiverbänden
Page 2: Heftige Reaktionen bei den FischereiverbändenWeihnachts- und Neujahrsgrüße 3 Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“ 4 Heftige Reaktionen bei den Fischereiverbänden

Weihnachts- und Neujahrsgrüße 3 Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“ 4 Heftige Reaktionen bei den Fischereiverbänden auf NABU – Nominierung für „Vogel des Jahres 2010“ 4 FDP für Aalschutz – Hobbyangler nicht verantwortlich für Rückgang der Aalbestände 5 EuropanachrichtenAnzeige Niederschlesische Feriendörfer 6 2. Beratung der 12er – Kommission des DAV und VDSF in Münster Fisch des Jahres 2009 7 Kinder- und Jugendangellager 2009 des Angelfischervereins „Aue“ e.V. Georgenthal 8 Der Kampf gegen das Hornkraut 9 Wichtige Termine - des Traditionsvereins „John Horrocks“ Thüringen,der Erfurter Angelfreunde und des Vereins Brühler Angelfreunde 10 TLAV und Angelverein Hohenwarte/Kaulsdorf unterstützen gemeinsam das Kinderfest der Gemeinde Hohenwarte 11 Jugendarbeit des Thür. Landesangelfischereiverb. e.V. – Termine 2010 12 Weiterbildungsveranstaltung des TLAV in Ilmenau 13 Auf Menschen übertragbare Fischkrankheiten von Süßwasserfischen 13-15Neue Aspekte zum europäischen Kormoran – Management 16-17Wie lernfähig sind Fische? 17-18Ausflug zur Fischzuchtanlage „Rhönforelle“Anzeige „Reiten-Jagen-Fischen“ 19Erfogreiche Entwicklung an den Gewässern der Saalekaskade 20-21Auswertung Fisch des Jahres 2008 22 Tag der offenen Tür in Burgkhammer 23 Fisch des Jahres 2009 Anzeige Forellenzucht Orgelmühle 24Mit Gummifisch aktiv auf Zander 25Tipps für Vereine zum aktuellen Steuerrecht 26-27Thüringer Fischerschule - www.thueringer-fischerschule.de 28

Sicherlich haben es wieder viele so empfunden, die Zeit, die wir haben, reicht oft nicht aus, um alle Ziele, die wir uns am Anfang eines Jahres stellen, zu verwirklichen. Umso schöner ist es, wenn Beharrlichkeit, Kompromissbereitschaft und ein vertrauensvolles Miteinander einen Traum Wirklichkeit werden lassen. Vor wenigen Jahren trafen sich die DAV und VDSF - Verbände der neuen Bundesländer zum ersten Mal in Wismar. Davor war dies lange Zeit undenkbar. Das Ergebnis ist heute eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit mit allen diesen Verbänden. Auf den Deutschen Fischereitagen 2008 in Saarbrücken und in diesem Jahr in Bremer-haven trafen sich die Anglerverbände aus ganz Deutschland und bekundeten Ihre Fusionsbereitschaft zu einem einheitlichen deut-schen Anglerverband. Das Ergebnis war die Bildung der 12er – Kommission in der jeweils 6 Vertreter des VDSF und 6 Vertreter des DAV die Verschmelzung der beiden großen Anglerverbände vorbereiten. Unser Verband hat sich in Wismar, wie zu den Deutschen Fischereitagen stets positiv präsentiert und aktiv an dieser historischen Chance mitgewirkt. Die Anerkennung ist die Berufung eines Vertreters unseres Verbandes in die 12er – Kommission. Dies ist nicht nur eine Würdigung unserer Arbeit, sondern ein großes Zei-chen des Vertrauens, was uns die anderen Verbände in Deutschland entgegenbringen. Heute möchte ich unseren Anglern mit Freude und Überzeugung sagen, dass ein Zusammenschluss des DAV und VDSF zu einem großen Verband im Jahr 2011 realistisch ist. Al-lein schon aus diesem Grund ist das Jahr 2009 ein überaus erfolgreiches Jahr.

Ein weiteres wichtiges Ereignis 2009 war die Gründung der Interessengemeinschaft Thüringer Fischerei, in der die drei Thüringer Anglerverbände und der Verband der Berufsfischer vertreten sind. Eines der zentralen Ziele dieser Interessengemeinschaft ist der Zusammenschluss der rund 22.000 organisierten Thüringer Angler zu einem gemeinsamen Verband bis spätestens 2012. Auch hier kam die Initiative von unserem Verband. Mit welcher Ernsthaftigkeit die beiden anderen DAV – Verbände dieses so wichtige Ziel mitverfolgen, werden die nächsten beiden Jahre zeigen.

Ich möchte trotz der gezeichneten positiven Entwicklung auch auf ein aktuelles Problem hinweisen. Es gibt leider einige wenige Personen in unserem Verband, welche zunehmend versuchen, die erfolgreiche Arbeit unseres Verbandes gezielt zu torpedieren. Ob-wohl sie sich als Vereinsvorsitzende dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen sollten, verfolgen sie rein private Interessen und dies auf eine sehr unanständige Art. Neben einer gezielt verfälschten Informationspolitik gegenüber Ihren eigenen Mitgliedern und in der Öffent-lichkeit versuchen sie schon seit längerem dem TLAV und seinen Vereinen zu schaden bzw. diesen ihre Sichtweise aufzuzwingen. Diesen Leuten, welche nichts mit der gemeinnützigen Angelfischerei am Hut haben, werden wir ab sofort in aller Entschiedenheit entgegentreten. Andere Anglerverbände in Thüringen sollten sich wohl überlegen, ob sie im Interesse der weiteren Annäherung der Thüringer Anglerschaft diesen Personenkreis bei sich aufnehmen.Ich denke diese deutlichen Worte dürfen, ja müssen im Interesse einer gesunden Entwicklung der gemeinnützigen Angelfischerei in Thüringen erlaubt sein.

Insgesamt hat unser Verband im Jahr 2009 weiter an Ansehen, sowohl bei den Anglerverbänden in Deutschland, als auch bei Behör-den, Institutionen und Verbänden in Thüringen gewonnen.

Viele Aktivitäten unserer Vereine und des Verbandes wurden in der Öffentlichkeit mit großem Interesse wahrgenommen. Nennen möchte ich hier unsere gelungene Präsentation auf der Messe „Reiten – Jagen – Fischen“, die Vielzahl an tollen Kinder- und Jugend-veranstaltungen, unser qualitativ hochwertiges Aus- und Weiterbildungsprogramm oder das Mitwirken unseres Verbandes an einer Vielzahl von Vereins-, Kinder- und Stadtfesten sowie feierlichen Umzügen.

Die Vielzahl der Beratungen mit unseren Vereinsvorsitzenden sowie die Teilnahme an unzähligen Vorstandssitzungen und Mitglie-derversammlungen zeigen immer wieder das enge, freundschaftliche Miteinander zwischen dem Verband und seinen Vereinen. Die erfolgreiche Umsetzung des Hege- und Bewirtschaftungskonzeptes an den Gewässern der Saalekaskade sowie im Thüringer Ge-wässerverbund haben unseren Verband auch in diesem Jahr weiter gestärkt. Allein 2009 sind 7 Anglervereine unserem Verband neu beigetreten.

Natürlich könnte ich über eine Vielzahl weiterer Aktivitäten unserer Vereine und des Verbandes berichten. Doch dies würde sicherlich den Rahmen eines Grußwortes sprengen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, mich bei den unzähligen Ehrenamtsträgern in den Vereinen sowie bei den Präsidiums- und Verbandsausschussmitgliedern, welche durch ihre fleißige, ehrenamtliche Arbeit einen großen Anteil am Erfolg unseres Verbandes haben, recht herzlich zu bedanken. Ein besonderes Dankeschön geht an unserer Geschäftsstelle für ihre vielfältigen Ideen und Initiativen sowie für ihre engagierte, umsichtige Arbeit im Interesse nicht nur der Thüringer Angler.Mein Dank gilt aber auch den vielen Partnern in der Politik, Verwaltung und in den anderen Verbänden.

Allen wünsche ich von Herzen ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2010 viel Glück und Erfolg.

Dietrich RoesePräsident

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Liebe Leser der „AiT“,hiermit möchten wir Sie über den Erscheinungs-termin der kommenden Ausgabe der Zeitschrift „Angeln in Thüringen“ informieren.

Ausgabe Erscheinung Redaktionsschluss1/2010 April 2010 2. März-Woche

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns Ihre Artikel und Fotos spätestens 2-3 Wochen vor dem Erscheinen der entsprechenden Aus-gabe zusenden.Die Redaktion möchte die Gelegenheit nutzen, sich bei all denjenigen recht herzlich zu bedan-ken, die mit der Zusendung interessanter Artikel und schöner Fotos wesentlich zum Gelingen unserer Verbandszeitung beitragen. Die Redaktion

ImpressumHerausgeber:Thüringer LandesangelfischereiverbandVerband der Fischwaid und zum Schutz der Gewässer und Natur e. V.Moritzstraße 14 • 99084 ErfurtTel.: 0361/6464233 • Fax: 2622914E-Mail: [email protected]:Dietrich Roese (v.i.S.d.P.)André PleikiesKorrespondenten:Dirk Pensold, Gerd Pfeiffer, Oswald Fürneisen, Heinz Ambrosy, Bernd KnustAnzeigen:wie Herrausgeber, z. Z. gilt Anzeigenpreisliste 2002Druck:Resch Druck GmbHKlostergasse 2 • 98617 MeiningenTel.: 03693/502269 Fax: 03693/502268http://druckerei-resch.deSatz:Sabine SchröderNIX - Atelier für GestaltungTel./Fax: 03683/467891 • www.denk-an-nix.deKurzer Weg 5 • 98574 SchmalkaldenFotos: www.pixelio.deS. 2 „Kormoran“: Dieter Schütz S. 3 „Fischkerze“: Sarah C.S. 3 „Weihn. Gesteck“: Haary HautummS. 6 „Europafahne“: Ing. Engelbert HosnerS. 24 „Forelle“ (Anzeige): Paul-Georg MeisterS. 26 „Steuern???“: Rainer Sturm S. 27 „Steuerekl./Geld“: Rolf Plühmer

Korrektorat:Dr. Diethelm Gabler

„Angeln in Thüringen“ erscheint einmal im Quartal. Vereins-Jahresabonnement vier Ausgaben zu einem Sonderpries von 5,20 Euro (inkl. Zustellgebühr) er-hältlich. Der Preis für das Einzelabonnement beträgt 5,90 Euro, der Preis pro Heft 1,80 Euro. Namentlich ge-zeichnete Beiträge geben die Meinung des/der Autoren wieder, die nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen muss. Der Redaktion eingesandte Beiträge, Zuschriften, Fotos müssen frei von Rechten Dritter sein. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge oder Zuschriften Sinn erhaltend zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Fotos, denen kein Rückporto beiliegt, besteht kein Anspruch auf Rücksendung. Nachdruck, Vervielfältigung, Weiter-verarbeitung sowie die elektronische Verbreitung auch einzelner Beiträge bzw. Teilen derselben bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.

Erfolgreiche Entwicklung an den Gewässern der SaalekaskadeKormoran - Skandalvogel des Jahres

Mit Gummifisch aktiv auf Zander Tipps für Vereine – Aus dem Steuerrecht

Inhalt Recht herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüßean alle unsere Leser sowie Mitglieder, Vereinsvorsitzende

und Vorstände des Thüringer Landesangelfischereiverbandes e.V.

Page 3: Heftige Reaktionen bei den FischereiverbändenWeihnachts- und Neujahrsgrüße 3 Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“ 4 Heftige Reaktionen bei den Fischereiverbänden

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Der Kormoran wird Vogel des Jahres 2010 – besser kann man nicht dokumentieren, dass NABU und der Landesbund für Vo-gelschutz in Bayern (LBV) sich außerhalb jeglicher Vernunft und insbesondere außer-halb demokratischer Normen bewegen.Am 4. Dezember 2008 haben mehr als 96 % aller Abgeordneten des Europä-ischen Parlamentes aus allen 27 Mitglieds-staaten dafür gestimmt, wegen der extre-men Populationszunahme des Kormorans in den letzten 20 Jahren ein europäisches Kormoranmanagement zu prüfen. Diese MdEP sind ausgestattet mit dem demo-kratischen Votum der Bewohner von 27 Mitgliedsstaaten: für NABU und LBV gilt das nicht, es ist für sie uninteressant, was die demokratisch gewählten Volksver-treter beschließen. Sie sind in den Augen von NABU-Funktionären anscheinend zu dumm, den wahren Sachverhalt zu be-greifen, nur NABU und LBV allein haben den Durchblick.In den einzelnen Bundesländern konnten im jahrelangen Kampf gegen eben solche Fundamentalisten und Negierer von Wahrheiten wie NABU und LBV Verord-nungen zum Schutz der Fischbestände in den Teichanlagen, wo die Betreiber durch Kormoranfraß an den Rand des Ruins ge-trieben worden sind, Einhalt geboten wer-den. In den Bächen, Flüssen und Seen konnten Arten, die durch den Kormoran zum Beispiel in den bayerischen Gebirgs-flüssen zu 96 % (Äsche) ausgerottet wor-den sind, mit viel Mühe und großem

durch NABU und LBV initiiert werden, die Ausrottung noch viel schneller geht. Aber sie nennen sich Naturschützer.Dabei betreiben sie vielmehr ein sehr ab-scheuliches Spiel, indem sie … „wirtschaft-lich unbedeutende „Weißfische“ wie Rot-augen, Brachsen und andere Kleinfische … zur radikalen Dezimierung durch den Kormoran frei geben; schließlich ist es ja kein so bedeutendes Leben wie bei einem „Edelfisch“.Das Benennen des Kormorans zum Vo-gel des Jahres 2010 ist ein Schlag in das Gesicht aller Demokraten und wirklichen Naturschützer. Es ist der hoffentlich letz-te Versuch, das Rad der Entwicklung zu-rückzudrehen. „Wir als die wirklichen Schützer der Na-tur werden auch in Zukunft viel Geld in die Hand nehmen und viel Zeit op-fern, um die Artenvielfalt in den Gewäs-sern, wie schon in den letzten 20 Jahren praktiziert, hoch zu halten, wir werden auch Arten, die keinerlei wirtschaftliche Bedeutung haben, wieder heimisch ma-chen und wir werden insbesondere die Politiker und die politischen Parteien bitten, dieser Negation der Demokratie Einhalt zu gebieten, damit Recht, Ord-nung und Sachverstand auch bei NABU und LBV wieder eine Heimstatt finden“ fassen die Präsidenten des VDSF und des DAV Peter Mohnert und Prof. Dr. Werner Steffens die große Verärgerung der Angler und Berufs fischer in Worte.Offenbach und Berlin, den 9.10.2009

finanziellem Aufwand wieder etwas besser geschützt werden.All diese Verordnungen wurden durch gewählte Volksvertreter und in der Um-setzung durch die jeweils regierenden Parteien in den entsprechenden Ministeri-en nach jahrelangem Nachweis der realen Schäden beschlossen.Für NABU und LBV noch lange kein Grund demokratisch gefasste Beschlüsse und Regelungen anzuerkennen.Vielmehr werden erneut völlig unverfro-ren Unwahrheiten sowohl zum Kormoran als auch zu den Schäden und insbesondere zum Fraßverhalten dieser zweifelsfrei in unsere Vogelwelt gehörende Spezies ver-öffentlicht. Er gehört in unsere Tierwelt, er hat eine Existenzberechtigung, aber er hat eben so wenig wie jede andere Art das Recht, andere Arten auszurotten, nur weil er Federn hat.NABU und LBV schrecken selbst vor so großen Lügen nicht zurück, dass „Edel-fische“ wie Äschen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nur geringere Anteile in der Nahrung aus machen und deshalb kein Schaden eintreten könne. Die TU München hat den aus dem Kor-moranfraß resultierenden Schaden bei Äschen mit 96 % sicher wissenschaftlich bestimmt. Es interessiert sie auch nicht, dass mehr als 90 % aller typischen Fließgewässerfischar-ten auf der Roten Liste stehen und es ficht solche Kreise auch nicht an, wenn durch derartige Aktionen, wie sie nunmehr

Der europäische Aal ist in seinem Bestand gefährdet. Das ist lange bekannt.Deshalb wurde unter der deutschen Rats-präsidentschaft in der EU die „Verord-nung mit Maßnahmen zur Wiederauffül-lung des Bestands des Europäischen Aals“, (EG Nr. 1100/2007) verabschiedet. Der Schutz des Europäischen Aals muss dort ansetzen, wo die Gefährdung am größten ist: Das ist der Export der Glasaale nach China, ihr Verzehr als Delikatesse in Spa-nien und Frankreich sowie der Verbau der Flüsse und das Häckseln der Aale in Wasserkraftanlagen.Deshalb verpflichtet die EU-Verordnung die Länder der EU, die Abwanderung der laichreifen Blankaale so zu verbessern, dass mindestens 40% Nordsee und Atlantik erreichen. Weiter sollen mindestens 60% des Glasaalaufkommens für den Gewäs-serbesatz zur Verfügung stehen. Wer jetzt den Hobbyanglern den Aalfang verbieten will und meint, damit den Sün-denbock benannt zu haben, hat die wirk-lichen Probleme nicht erkannt.Die Sportfischer schützen durch Gewäs-serpflege und Aalbesatz die Aal-Bestände und müssen bei ihrer Arbeit unterstützt statt behindert werden.Ihnen das Angeln von Aalen zu verbieten, wird auch dazu führen, dass sie weder Aal-besatz noch die Renaturierung von Ge-wässern durchführen werden. Im Übrigen fischt der Kormoran in etwa die gleiche Menge an Fisch wie Hobbyangler und Berufsfischer gemeinsam den Gewässen entnehmen, (siehe Antrag „Fischartenschutz fördern – vordringliche Maßnahmen für ein Kor-moranmanagament“, BT-Drs. 16/3098)Oberste Priorität zum Schutz des Aals muss deshalb eine Umrüstung von Was-serkraftwerken und ein Umdenken bei der Förderung von wenig effizienten, für den Aal aber tödlichen Kleinwasserkraftanla-gen haben. Auch muss das Aalmanage-ment konsequent durchgeführt werden.Die Stromerzeugung in Wasserkraftanla-gen wird in Deutschland durch das En-ergieeinspeisungsgesetz (EEG) gefördert. Wasserkraftanlagen an Strömen wie Elbe oder Weser sind jedoch nur zu rechtferti-gen, wenn durch Schutzmaßnahmen wie Fischtreppen, Fischpässe, Rechen zum

Versperren des Turbinenkanals ein sehr hoher Anteil die Anlagen lebend und unverletzt passieren kann. Hier wollen wir die Ökobilanz verbessern. 90% des Stroms wird in den 355 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 1 Megawatt produ-ziert, die restlichen zehn Prozent in 7 345 Kleinanlagen, (s. kleine Anfrage: Maß-nahmen gegen das Aalsterben, verbesserte Bedingungen für die Aalwanderung“, BT-Drs. 16/12874).Angesichts des extrem geringen Beitrags dieser Anlagen zur Energieversorgung und den hohen ökologischen Schäden, die der Gewässerverbau verursacht, sollte das EEG hinsichtlich der Förderung von Strom aus Wasserkraftanlagen novelliert werden. Es darf kein weiterer Anreiz zum Aus- und Neubau dieser kleinen Wasserkraftanlagen geschaffen werden. Die Minderung der Mortalität der Blankaale hat im Interesse des Artenschutzes Vorrang vor der Strom-produktion in kleinen Wasserkraftanlagen. Es ist unglaubwürdig, den Artenrückgang zu beklagen und gleichzeitig Maßnahmen über das EEG zu fördern, die den Arten-schwund verstärken, den Lebensraum für

Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“

Am Freitag, den 9. Oktober 2009, wurde der Kormoran von Naturschutzorganisati-onen in Deutschland (NABU/LBV) und später auch in Österreich (BirdLife) zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Diese Ent-scheidung stößt in der Anglerschaft auf pures Unverständnis. Bislang wurde mit dem „Vogel des Jahres“ auf schützenswerte Arten aufmerksam gemacht, die durch ihre Ernennung in das Blickfeld der Öffent-lichkeit gerückt wurden. Beim Kormoran ist das gänzlich anders. Mit der Wahl eines reinen Fischfressers, dessen Population in Europa mangels natürlicher Feinde bereits

die 2-Millionen-Grenze überschritten hat, stellen sich NABU, LBF und BirdLife ge-gen die gesamte Fischerei in Deutschland und Österreich. Deshalb, und aus ver-schiedenen weiteren Gründen, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich bei der Ernennung des Kormorans zum „Vogel des Jahres 2010“ um eine ge-wollte Provokation handelt.Der Verband Deutscher Sportfischer und der Deutsche Anglerverband haben kurz nach Bekanntgabe eine gemeinsame Er-klärung (siehe Kasten unten) abgegeben, in der sie deutliche Worte finden.

FDP für Aalschutz – Hobbyangler nicht verantwortlich für Rückgang der AalbeständeZur Forderung des WWF (World Wide Fund for Nature), den Aalbestand durch eine Einschränkung der Sportfischerei zu schützen, erklärt die Fischereiexpertin der FDP-Bundestags-fraktion, Dr. Christel Happach-Kasan:

Dr. Christel Happach-Kasan

wandernde Tierarten einschränken. Von den Wasserkraftanlagen sind in ähnlicher Weise wie der Aal andere wandernde Fischarten wie Lachs, Flussneunauge und andere Wasserlebewesen betroffen.

Weitere Informationen:Antrag der FDP Bundestagsfraktion „Fischartenschutz fördern – vordringliche Maßnahmen für ein Kormoranmanaga-ment“, BT-Drs. 16/3098: http://happach-kasan.de/?seite=search&newsid=668&suche=fischartenschutz&ergebnis=4

Kleine Anfrage der FDP Budestagsfrakti-on „Maßnahmen gegen das Aalsterben, verbesserte Bedingungen für die Aalwan-derung“, BT-Drs. BT-Drs. 16/12874: http://happach-kasan.de/?seite=search&newsid=1256&suche=kormoran&ergebnis=1

Der Aal - Fisch des Jahres 2009

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Bildunterschrift

EU-Auflagen für Angler vorerst vom Tisch

Das Vorhaben der EU-Kommission, die Fänge von Hochsee-Anglern auf die natio-nalen Quoten anzurechnen, wurde am 20. Oktober 2009 beim EU-Fischereimi-nistertreffen in Luxemburg von Deutsch-land und einer Reihe anderer Staaten abgewehrt. Allerdings sollen künftig die Auswirkungen der Sport fischerei auf die Fischbestände untersucht werden, um Erkenntnisse über deren Ausmaße zu ge-

winnen. Die Mitgliedstaaten sollen dazu Stichprobenkontrollen auf Booten von Freizeitfischern vornehmen. Auf Grundla-ge dieser Kontrollen soll der wissenschaft-lich-technische Fischereiausschuss der EU die Auswirkungen der Hobby-Fischerei auf bestimmte Bestände analysieren. Die EU-Kommission wollte die Mitgliedstaa-ten ursprünglich zwingen, einen Teil ihrer nationalen Quote für Hochseeangler zu

Der von der EU-Kommission vorgelegte Ent-wurf zur Über wachung der Freizeitfischerei ist zunächst vom Tisch. Bei der Sitzung der europäischen Fischereiminister am 20. Ok-tober 2009 in Luxemburg ist die umstrittene Quotenregelung aus dem Artikel 47 der Kon-trollverordnung, gestrichen worden. Nach den Plänen der EU-Kommission sollten danach Mitgliedstaaten künftig prüfen, ob das Frei-zeitangeln zum Rückgang bedrohter Bestände, wie etwa dem Dorsch beiträgt. Die Fänge von Meeres anglern wären dann in die Fangquoten-Systeme der jeweiligen EU-Staaten eingerech-net worden. Das Vorhaben, die Fänge von Freizeitfischern auf die nationalen Fangquoten anzurechnen, scheiterte unter anderem am Wider stand der Bundesregierung, nachdem sich der VDSF und der DAV sowie die EAA (European Anglers

Am 3. November 2009 setzte die 12er – Kommission des DAV – VDSF ihre Beratungen zur Vorbereitung des Zu-sammengehens der beiden großen Ang-lerverbände in Münster fort.Die Gespräche fanden in den Geschäfts-räumen des Fischereiverbandes Nordrhein – Westfalen e.V. in Münster statt. Präsi-dent Dr. Ernst Heddergott war ein hervor-ragender Gastgeber und stellte uns seinen Verband sowie die neue Geschäftsstelle vor. Über die geschmackvolle Einrichtung und Größe sowie personelle und tech-nische Ausstattung der Geschäftsstelle wa-ren alle sichtlich beeindruckt. So arbeiten im Verband hauptamtlich mehrere pro-movierte Fischereiexperten und Biologen sowie Sachbearbeiter und Verwaltungs-kräfte. Selbst ein eigenes Labor und meh-rere Wirtschaftsräume mit umfangreicher Fischereitechnik gibt es im Haus. Wir Thüringer können unseren Angelfreunden in Nordrhein – Westfalen dazu nur gra-tulieren. Denn Ihr Verband hat moderne Personalstrukturen geschaffen, welche auch in der Lage sind, sich nicht nur den aktuellen, sondern auch den zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen in der Angelfischerei erfolgreich zu stellen. Von solchen modernen Personalstruktu-ren in der Angelfischerei sind wir in Thü-ringen leider noch weit entfernt. Solange die drei Thüringer Anglerverbände nicht enger zusammenrücken, wird sich daran auch zukünftig nicht wirklich etwas än-dern.

Unter der Versammlungsleitung von An-dreas Koppetzki, Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V., wurde zuerst das Protokoll von Halle ab-gearbeitet.

Dabei ging es unter anderem um Fragen einer gemeinsamen Satzung und Aspekte der Erleichterung der Angelfischerei sowie des Kinder- und Jugendangelns.

Nachfolgend wurde sich über wichtige Themen wie das Gemeinschaftsfischen, die Mitgliedschaft in allen Förderationen der CIPS, den Inhalt einer gemeinsamen Satzung, über die Höhe des Beitrages, die Vorbereitung eines Verschmelzungsver-trages, Erhalt des Status eines anerkannten Naturschutz- und Umweltverbandes sowie den neuen Verbandsnamen (der Vorschlag aus Thüringen wurde von allen favorisiert) verständigt. Über Einzelheiten wurde Stillschweigen vereinbart, da abschließend nur die Präsi-dien beider Verbände über die durch die 12er – Kommission erarbeiteten Vorlagen zu entscheiden haben.

Doch soviel darf gesagt sein, mit den Ergebnissen aus der Beratung der 12er

Fortsetzung der Beratung der 12er – Kommission des DAV-VDSF

FlussbarschLänge: 38 cmGewicht: 0,780 kgKöder: SpinnerGewässer: Wipper

KarpfenLänge: 93 cmGewicht: 18,25 kgKöder: 24 mm Boilie Gewässer: Speicher Dachwig

– Kommission in Münster sind sich beide Verbände wieder einen großen Schritt nä-her gekommen. Die Gespräche fanden, wie schon in Halle, in einer wirklich sachlichen, kons-truktiven, vertrauensvollen, ja freund-schaftlichen Atmosphäre statt. Zu allen Themenbereichen, selbst zu denen, welche im Vorfeld als etwaige Stolpersteine galten, wurde durch die Kommissionsmitglieder Einvernehmen erzielt.

Am 3.und 4. Februar 2010 findet in Pots-dam schon die nächste Beratung der 12er – Kommission statt, welche sich selbst ei-nen engen, aber realistischen Zeitrahmen gesetzt hat. Die Fusionierung des VDSF und DAV zu einem einheitlichen deutschen Anglerver-band bis zum Jahr 2011 ist weiterhin das angestrebte, realistische Ziel.

André PleikiesGeschäftsführer

Europanachrichten

Fisch des Jahres 2009

Gefangen von Angelfreund Andreas Höhne am 25.09.2009

Gefangen von Angelfreund Marko Abichtam 01. August 2009

Alliance) klar gegen eine solche Regelung aus-gesprochen hatten. Dank gilt daher Bundes-landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), Staatssekretär Gert Lindemann (BMELV) und Ministerialrat Dr. Gerd Conrad (BMELV), die tatkräftig geholfen haben, die unsinnige Über-regulierungen seitens der EU zu verhindern. Staatssekretär Gert Lindemann machte klar, dass Deutschland zuallererst auf eine Studie über die Auswirkungen der Freizeitfischerei drängt, um sich über die tatsächlichen Fänge durch die Hochseeangler ein Bild zu machen. Dazu soll ein wissenschaftliches Begleitpro-gramm ins Leben gerufen werden. Der VDSF und der DAV, wie auch die europä-ischen Anglerverbände, hatten sich im Vorfeld der Verhandlungen klar gegen eine Quotierung der Anglerfänge sowie eine Anrechnung auf die Quote der Berufs fische rei ausgesprochen und

stattdessen ge fordert, mit tatsächlich wirk-samen Mitteln, die auf belastbaren wissen-schaftlichen Erkenntnissen basieren, eine Ver-besserung der Fischbestände anzustreben. Der VDSF und der DAV schlagen zum Schutz der Dorsch bestände beispielsweise die Ausweisung von Schutzgebieten während der Laichzeit vor. Zudem sollte dann auch, wie es bereits seit Jah-ren durch die deutsche Anglerschaft in großem Umfang freiwillig praktiziert wird, in größeren Tiefen, in denen der Dorsch der Fortpflanzung nachkommt, das Fischen untersagt sein. Offenbach und Berlin, den 21.10.2009

Peter Mohnert Prof. Präsident, Verband Deutscher Sportfischer (VDSF)

Dr. Werner Steffens1. Vizepräsident, Deutscher Anglerverband (DAV)

Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Anglerverbandes e.V. (DAV) und des Verbandes Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF)

Bemühungen des VDSF, des DAV und der EAA erfolgreich – von der EU geplante Fangquote für Angler abgelehnt.

reservieren. Deutschland, Frankreich und Großbritannien erreichten aber die ersatz-lose Streichung des umstrittenen Angel-paragraphen. Mehr zum Thema lesen sie nachfolgend in unserer Pressemitteilung.

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Vom 25.06.2009 bis 28.06.2009 fand unser jährliches Kinder- und Jugend- angellager an unseren Vereinsgewässern, Kiesgruben Herrenhof, statt. An diesem Angellager nahmen insgesamt 13 Jugend-liche und Kinder teil. Zur Betreuung waren 5 Erwachsene anwesend. Am 25.06.2009, dem ersten Tag unseres Angellagers, war bis 10.00 Uhr die Anreise geplant. An-schließend wurden das Vereinszelt und die Zelte der Kinder und Jugendlichen aufge-baut. Nach dem der Aufbau erledigt war, erzählte uns der erste Vorsitzende unseres Vereins, Herr Grüning, allgemeine Din-ge über den Verein. Bevor er mit seinen Ausführungen anfing, gab er uns jedoch

den Tipp, dass wir das Wissen später viel-leicht noch einmal brauchen könnten. Nach dem er mit seinen Ausführungen fertig war, gab er uns praktische Hinweise in den Punkten Knoten binden, richtige Schwimmerauswahl und der geeigneten Schnur. Anschließend wurde das Mittag- essen gebracht, mittlerweile war es schon gegen 14.00 Uhr. Nach dem Mittagessennahmen wir unsere Angelausrüstung und machten uns auf den Weg zu unseren An-gelplätzen. Wir angelten von 15.00 Uhr an bis zum Abendessen, welches gegen 18.00 Uhr stattfand. Nun aßen wir gemeinsam Abendbrot und tauschten uns über die ge-fangenen Fische aus. Im Anschluss gingen wir wieder unserem Hobby nach, bis ca. 22.00 Uhr. An diesem Tag wurden schöne Fische gefangen, z.B. Barsche, Prassen und auch ein Karpfen. Das Wetter war unbe-ständig und es gab kurze Regenschauer, aber das war es auch schon für diesen Tag. Gegen 22.00 Uhr räumten wir unsere An-gelplätze und versammelten uns an dem Vereinsgebäude, an dem unsere Zelte auf-gebaut waren. Am nächsten Tag machten wir gegen 8.00 Uhr Frühstück. Nach dem Essen wurde uns mitgeteilt, was für heute

geplant ist. Gleich danach konnten wir zu unseren Angelplätzen. Einige versuchten es an der kleinen Kiesgrube, andere gin-gen an die große und der Rest versuchte sein Glück am sogenannten „Biotop“. Jetzt angelten wir bis ca. 13.00 Uhr, im Anschluss aßen wir Mittag. Ab 13.30 Uhr gab es wieder praktische Hinweise von Herrn Grüning im Bezug auf Rute, Rolle, Vorfach sowie Knoten und Köder. Dazu sollte jeder eine eigene Rute mitbringen. Ich selbst zeigte den noch jüngeren Angel-freunden, wie man einen Karpfenhaken bindet, da ich bemerkte, dass einige von ihnen Interesse am Karpfenangeln zeigten. Nach dem jeder einen selbstgebundenen

Karpfenhaken vor sich liegen hatte, konn-ten wir jetzt wieder an die Gewässer gehen und das neue Wissen anwenden. Wie am Vorabend gab es auch wieder gegen 18.00 Uhr Abendbrot. Nach dem Abendessen gingen wir wieder angeln. An diesem Abend war Nachtangeln angesagt. Am Anfang waren alle total begeistert, dass wir bis 01.00 Uhr angeln konnten, doch schon kurz nach 23.00 Uhr machten sich die ersten wieder auf den Weg in die Zelte. An diesen Abend sollten die Jüngeren pro-bieren, einen Aal zu fangen, jedoch war dies ohne Erfolg. Außer einem 8 Pfund Spiegelkarpfen und einigen Brassen und Barsche wurde nichts weiter gefangen. In der Nacht von Freitag auf Samstag fing es um 04.00 Uhr an zu regnen und hielt bis zum Morgen an. Als der Regen nach ließ war es kurz vor 10.00 Uhr. Um 08.00 Uhr gab es Frühstück. Nach dem Frühstuck war eigentlich eine Pflanzen- und Klein-lebewesenbestimmung geplant, jedoch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Doch dadurch ließen wir uns nicht entmutigen, in der Zeit in der es regnete, schauten wir uns eine DVD über das Angeln an und lösten ein Quiz,

Kinder- und Jugendangellager 2009 des Angelfischervereins „Aue“ e.V. Georgenthal

Im September traf sich der Vorstand des „Ersten Weimarer Angelvereins“ e.V. Vor-ort am kleinen Speicher in Kromsdorf.Ein alarmierendes Bild zeigte sich den Mitgliedern des Vorstandes, das „Gemeine Hornkraut“ hatte die gesamte Wasserflä-che erobert und Fische waren in Gefahr. Das Hornkraut ist eine freischwimmende, schnellwüchsige und wurzellose Stengel-pflanze, die sich knapp unter der Wassero-berfläche ausbreitet. Sie überwintert im Gewässer, indem sie ca. 3 cm lange, sehr kompakte Knospen bildet. Die Stengel mit den nadelartigen Blattkränzen sterben bei Minusgraden ab und verfaulen am Grund, das führt zu einer hohen Sauer-stoffzehrung. Leider hat das Hornkraut wenig Gegner und kann sich fast ungehin-dert vermehren.Es stand fest, das Abangeln muss einem Arbeitseinsatz weichen. Gesagt getan, am 19. September 2009 trafen sich über 50 Angler des Vereins zum Arbeitseinsatz am kleinen Speicher in Kromsdorf. Viele Zentner Hornkraut wurden innerhalb von vier Stunden an Land gebracht und mit Schubkarren auf einen Haufen gefahren. Die Angler brachten ein Boot, ein Netz, Wurfanker, Seile und Harken zum Ein-satz.Auch am Hauptspeicher wurden verschie-dene Arbeiten ausgeführt. Im Staubereich

Der Kampf gegen das Hornkraut

in dem es um Allgemeinwissen über un-seren Verein ging. Als es dann endlich auf-hörte zu regnen, ging es mit dem nächs-ten Punkt auf unserem Ablaufplan weiter. Jetzt sollten verschiedene Wurftechniken und Zielübungen durchgeführt werden. Am Anfang wurden solche Wurftechniken wie das Pendeln oder Überkopfwerfen ge-übt. Als das klappte versuchten wir uns an den Zielübungen. Die Aufgabe bei dieser Übung lautete, von einer Linie, weiße Holzscheiben in verschiedenen Entfer-nungen zu treffen. Diese Aufgabe machte uns eine Menge Spaß, auch wenn es nicht gleich von Anfang an so klappte, wie wir uns es wünschten. Doch im Laufe der Zeit machten wir große Fortschritte. Nach dem eine Scheibe getroffen wurde, versuchten wir uns an der nächsten, die ein Stück weiter hinten lag. Einige übten weiter bis zum Mittagessen, welches es wieder gegen 13.00 Uhr gab. Die Ande-ren zog es wieder zum Wasser. Nach un-serem letzten gemeinsamen Mittag war wieder angeln bis ca. 20.00 Uhr geplante. Die Wenigen, die keine Lust mehr hatten, konnten im Vereinshaus DVDs schauen oder weiterhin Wurf- und Zielübungen machen. Gegen 20.00 Uhr war noch ein-mal ein kleiner Höhepunkt geplant, dies war das Lagerfeuer, an dem wir Würstchen grillen konnten, zuvor gab es noch Brat-wurst für jeden. An diesem Abend war die Auswertung des Quizes. Jeder von uns bekam einen kleinen Preis, egal ob er ers-ter oder letzter geworden war. So ließen wir den Abend ruhig ausklingen. Zwei von uns machten sich noch einmal auf den Weg ans „Biotop“ um einen Hecht zu überlisten, einer von ihnen hat einen maßigen Hecht gefangen. Dieser blieb der letzte Fisch für den Abend. Am letzten Tag unseres Angellagers gab es schon um 7.30 Uhr Frühstück. Drei von unserer Grup-pe standen schon um 5.00 Uhr auf, um noch einmal an das „Biotop“, zu gehen. Sie probierten auch noch einen Hecht zu fangen, mehr als zwei 40er Hechte waren jedoch nicht drin. Nach dem Frühstück hieß es Zeltabbauen. Das Abbauen ging viel schneller als gedacht. Nach und nach wurden wir von unseren Eltern abgeholt. Allen hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir konnten viel neues Wissen mitnehmen und haben uns näher kennenlernen kön-nen. Die Erwachsenen unseres Vereins haben sich viel Mühe gegeben, um die 4 Tage so schön zu gestalten. Das Wetter hat zwar nicht ganz so mitgespielt, doch wir haben das Beste daraus gemacht. Die Ver-pflegung und Betreuung waren sehr gut.

Pierre StrickrodtKinder- und Jugendgruppe

wurde Wildwuchs beseitigt, mit Motor-sensen Angelplätze geschaffen und wie im-mer wurde der Uferbereich von Müll be-freit.Zum Abschluss konnten sich alle Angler mit Thüringer Bratwurst und Brätel stär-ken.Das Hornkraut wird uns sicher auch im nächsten Jahr noch beschäftigen. W. DietzeÖffentlichkeitsarbeit des Vereins

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Wichtige Termine

Zu der am Samstag, dem 16. Januar 2010 in der Fachhochschule, Altonaer Straße 25 im Haus 8, ab 9 Uhr stattfindenden Mitgliederversammlung, laden wir alle Mitglieder des Vereins Brühler Anglerfreunde e.V. recht herzlich ein. Angelpapiere und Fangbuch sind mitzubringen. Tagesordnung: 1. Rechenschaftslegung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2009 2. Aussprache zum Bericht und Auszeichnung von Mitgliedern 3. Beschlußfassung zu vorliegenden Anträgen 4. Wahl eines neuen Vorstandes * Vorstellung der Kandidaten für den Vorstand * Wahlhandlung * Schlusswort des neuen Vorsitzenden 5. Kassierung der Mitgliedsbeiträge und Erwerb des Fischereierlaubnisscheines für das Jahr 2010. Zum reibungslosen Ablauf der Kassierung werden 3 Stände eingerichtet. Es ist vorgesehen die Versammlung um 12°° Uhr zu beenden. Nachkassierung Die Beitragsentrichtung sollte dringlichst in der Vollversammlung erfolgen. Im begründeten Ausnahmefall erfolgt eine Nach-kassierung für Nachzügler am 13. März 2010 von 10 bis 12 Uhr in der Gartengaststätte des Gartenvereins Dahlie in Erfurt.

Der Vorstand, gez. Ambrosy Vors.

Die Mitgliederversammlung des Traditi-onsvereins im Fliegenfischen „John Hor-rocks“ Thüringen e.V. findet am Samstag, den 23.01.2010 im großen Sitzungs-raum der Stadtwerke Erfurt, Magdebur-ger Allee 34, 99086 Erfurt von 09.00 -12.00 Uhr statt.

Nachfolgende Tagesordnung wurde vom Vereinsvorstand ausgearbeitet:1. Eröffnung 2. Rechenschaftsbericht und Entlastung des Vorstands 3. Fangstatistik, Besatz, Hinweise zur Verbundkarte 2010 4. Bekanntgabe der Termine für 2010 5. Satzungsänderung (aufgrund von Änderungen im Steuerrecht - § 3 Nr. 26a EStG) 6. Auszeichnungen 7. Verschiedenes 8. Kassierung und Neuaufnahmen

Anträge von Vereinsmitgliedern zur Er-weiterung der Tagesordnung sind schrift-lich mindestens zwei Wochen vor der Mit-gliederversammlung beim Vereinsvorsit-zenden einzureichen (vgl. § 13 Abs. 3 der Satzung).

Für die Kassierung sind der Mitglieder-ausweis, der Jahresfischereischein und die Verbundkarte-2009 (soweit vorhanden)

mitzubringen. Vereinsmitgliedern, denen es aus wichtigem Grund nicht möglich ist am 23.01.2010 selbst zu erscheinen, kön-nen ihre Unterlagen auch einem an der Versammlung teilnehmenden Angelkolle-gen oder sonstigen Vertreter mitgeben und diesen beauftragen, die entsprechenden Beiträge zu entrichten und die VDSF-Marke und ggf. die Verbundkarte entge-gen zu nehmen.

Im Anschluss an die Versammlung und auch bei der Nachkassierung werden wie-der Neuaufnahmen durchgeführt. Angler, die dem Verein beitreten wollen, können das Aufnahmeformular von der Vereins-homepage laden und schon ausgefüllt mitbringen.

Die Nachkassierung findet am 27.02.2010 von 09.00 - 11.00 Uhr im Vereinsheim am Nordstrand statt. Es fällt eine Nach-kassierungsgebühr in Höhe von 5,00 € an. Wer seinen Beitrag dann immer noch nicht entrichtet hat, muss die erhöhte Nachkassierungsgebühr in Höhe von 10,00 € zahlen. Die Vereinsmitgliedschaft erlischt, wenn der Beitrag bis zum 15.04.2010 nicht entrichtet wird (vgl. § 6 Abs. 2 der Satzung).

Weitere Infos können auch der Vereins-homepage unter www.horrocks-ev.de entnommen werden.

Petri HeilJens Dümmler (Vereinsvorsitzender)

Angelfreunde Erfurt e.V.Kassierung 26.01.2010Versammlung und Kassierung 02.03.2010Jahreshauptversammlung 20.04.2010Versammlung und Kassierung 14.12.2010

Kassierungen 2011 25.01. und 01.03.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils 19.00 Uhr und finden in der Vereinsgaststätte „Daheim“ statt.

Mitgliederversammlung des Traditionsvereins im Fliegenfischen „John Horrocks“ Thüringen e.V.

Anangeln 08.05.2010 Lutherstein, 6.00 UhrPaarangeln 17.07.2010 Lutherstein, 6.00 UhrAbangeln 18.09.2010 Lutherstein, 7.00 Uhr

Vorstandssitzungen:In der Vereinsgaststätte: 12.01.; 09.02.; 19.10.2010Am Vereinsgewässer: 13.04.; 17.08.2010

Petri Heil - Der Vorstand Angelfreunde Erfurt e.V.

Einladung zur Jahreshauptversammlung Verein Brühler Anglerfreunde

TLAV und Angelverein Hohenwarte/Kaulsdorf unterstützen gemeinsam das Kinderfest der Gemeinde Hohenwarte

Am 08.08.2009 fand auf dem idyllisch im Saaletal gegenüber dem Pumpspeicher-werk gelegenen Sport- und Freizeitgelände in Hohenwarte das Kinderfest der Ge-meinde Hohenwarte statt. Gemeinsam mit dem Angelverein Hohenwarte-Kauls-dorf e. V. gestaltete der TLAV diesen Nachmittag für die Kids. Leider fanden am gleichen Tag im Um-kreis Schuleinführungen statt, sodass die Teilnehmerzahl überschaubar blieb. Aber trotzdem machten die anwesenden Kinder bei herrlichem Sommerwetter regen Ge-brauch von der aufgebauten Casting- strecke, dem angebotenen Wissensquiz sowie einer Einführung in den Angelsport mittels anschaulichen Beispielen und Mo-

dellen. Bei den Disziplinen Gewicht Präzi-sion und Gewicht Ziel zeigten sich die Teilnehmer sehr interessiert und lernfähig. Der Geschäftsführer des TLAV Herr Plei-kies ließ es sich nicht nehmen, persönlich die eventuellen „Einsteiger“ anzuleiten, und für den Angelsport zu interessieren.Alles in allem war es für die anwesenden Kinder ein gelungener Nachmittag, der 2010 vielleicht eine Wiederholung findet.

Uwe Benz2. VorsitzenderAngelverein Hohenwarte-Kaulsdorf e.V.

Impressionen zum Kinderfest in Kaulsdorf (Fotos: André Pleikies)

Das Zielwerfen auf die Arenbergscheibe macht den Kindern sichtlich Spaß Wissensquiz für Jedermann - was wird das wohl für ein Fisch sein

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1. Auf Menschen übertragbare Fischkrankheiten

Welche Krankheitserreger können von Fischen auf Menschen übertragen werden?Welche Auswirkungen haben diese Erre-ger auf die Gesundheit des Menschen?Welche Faktoren begünstigen diese Fischkrankheiten?

2. Die Bedeutung von Schad-stoffen in Fischen

Wie entstehen Schadstoffrückstände bei Fischen?Wie sind sie zu bewerten und welche Auswirkungen haben sie auf die menschliche Gesundheit?

Bildungsangebot des Landesfischereiverbandes Thüringen e.V.

Jugendarbeit des Thüringer Landesangelfischerei-verbandes e.V. – Termine 2010

Für unsere Kinder und Jugendlichen sind im Jahr 2010 wiederum eine Vielzahl von interessanten Veranstaltungen geplant. Neben den jetzt schon feststehenden Terminen sind noch weitere Jugendveranstaltungen vorgesehen, über welche wir unsere Vereine

zu gegebener Zeit informieren werden.

Folgende Termine stehen für das Jahr 2010 bereits fest:

6. März Tipps und Tricks rund ums praktische Angeln, Vorstellung und Bau von Montagen sowie Hinweise zur richtigen Gerätezusammenstellung von Spezialisten in den Stadtwerken Erfurt. 24. April Anangeln am Speicher Vieselbach unter Anleitung von erfahrenen Anglern. 8. Mai Jugendfliegenfischen im Fließgewässer Gera unterhalb von Walschleben. Neben Insektenkunde und dem Binden von Kunstfliegen erlernen erfahrene Fliegenfischer den Junganglern die wichtigsten Wurftechniken und geben Tipps zur richtigen Gerätezusammenstellung. 12./ 13. Juni Jugendfliegenfischertag voraussichtlich wieder in Saalfeld. Großes Event rund ums Fliegenfischen über zwei Tage mit Übernachtung im Angelheim. 3./4. Juli Jugendnachtangeln bei Fackelschein an der Bleilochtalsperre mit vielen Tipps zum Fried- und Raubfischangeln sowie zum Schlachten, Filetieren und Räuchern von Fischen. 7./8. August Thüringer Jugendangeltage an den Teichen in Herbsleben mit einem umfangreichen Programm rund ums Fliegenfischen, Raub- und Friedfischangeln und Casting. 21. August Fliegenfischen für Alt und Jung an der Weißen Elster unter fachlicher Anleitung von Fliegenfischern aus dem SFV Goldene Aue Greiz. 18. September Jugendraubfischangeln vom Boot auf der Bleilochtalsperre. Mit dem Boot lernen unsere Jungangler nicht nur neue Angeltechniken, sondern auch herrliche Buchten kennen, welche von Land aus nur schwer oder nicht zu erreichen sind. 9. Oktober Abangeln am Reihersee Mittelhausen. Kombiniertes Fried- und Raubfischangeln unter Anleitung von Spezialisten.

Neben den Jugendveranstaltungen bietet der Landesverband seinen Vereinen, insbesondere denen, welche nicht an der Saalekaskade ansässig sind, ein Raubfischangeln an der Bleilochtalsperre vom Boot aus an. Zu Auswahl stehen hier zwei Termine,

der 25. oder 26. September 2010. Über die genauen Modalitäten werden wir in der Einladung informieren.

André Pleikies Geschäftsführer

Auf Menschen übertragbare Fischkrankheiten von Süßwasserfischen

Kurt Schreckenbach

Einleitung

Bei unseren einheimischen Süßwas-serfischen können in den natürlichen Still- und Fließgewässern, Bagger- und Stauseen, Teichen und Anlagen zur Fischproduktion sowie in Aquarien auch Schädigungen und Erkrankungen durch ungünstige Umwelteinflüsse wie z.B. Sauerstoffmangel oder hohe Ammoniak-gehalte, durch unzureichende Ernährung wie z.B. Energiemangel, durch überhöhte Fremdstoffkonzentrationen wie z. B. Schwermetalle oder Pestizide oder durch verschiedene Krankheitserreger, wie z.B. Bakterien und Würmer auftreten. Obwohl durch unzureichende Umwelt- und Er-

nährungsbedingungen die Qualität der Fi-sche beeinträchtigt werden kann, bestehen dabei keine Gefahren für den Menschen. Dagegen können sich die verschiedenen Fremdstoffe direkt aus dem Wasser oder über die Nahrungskette in den Fischen anreichern und bei ihrem Verzehr auch den Menschen belasten oder schädigen. Deshalb dürfen bei einer Überschreitung der gesetzlich festgelegten Fremdstoff-Höchstmengen die betroffenen Fische nicht als Lebensmittel in den Verkehr ge-bracht werden. Die Fremdstoffrückstände in unseren Süßwasserfischen werden von der zuständigen Veterinärbehörde über-wacht. Die verschiedenen Krankheitserre-ger der Süßwasserfische sind i.d.R. für den Menschen ungefährlich, da sie bei den hohen Körpertemperaturen der warm-blütigen Organismen meist nicht länger lebensfähig sind. In seltenen Fällen ist aber eine Übertragung der bei Fischen vorkom-menden Krankheitserreger auf den Men-schen möglich.

Krankheitserreger von Süßwasserfischen

Die Erreger bedingten Fischkrankheiten unserer Süßwasserfische werden durch Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller, Würmer und Krebse hervorgerufen, von denen die wichtigsten in der Abbildung 1 mit den Zahlen 1 bis 25 dargestellt sind. Die verschiedenen Viren (1 bis 3), die bei Fi-schen z.T. schwere Infektionskrankheiten wie z.B. die Virale Hämorrhagische Sep-tikämie (VHS) und die Koiherpesvirose (KHV) verursachen, können nicht auf Menschen übertragen werden, weil sie sich bei den höheren Körpertemperaturen nicht vermehren und außerdem ganz spe-zifische Bedingungen benötigen. Das trifft bis auf wenige Ausnahmen auch für die bakteriellen Krankheitserreger zu. Die we-nigen spezifischen fischpathogenen Bakte-rien wie die Erreger der Furunkulose und Erythrodermatitis (5), die nur von Fisch zu Fisch übertragen werden können, haben

Im Rahmen unseres umfangreichen Schulungs- und Ausbildungsprogramms fand für unsere Vereine und interessierte Fachbehörden am Samstag, dem 14.11.2009, im Hotel Tanne in Ilmenau, eine Vortragsreihe zu folgenden Themen statt:

3. Neue Aspekte zum europäischen Kormoranmanagement

Informationen zum aktuellen Stand eines dringend notwendigen Manage-ments der Bestände und eines koordi-nierten Vorgehens in der Europäischen Union.Sinnvolle Maßnahmen für eine wirksame Bestandsregulierung.Was steht im Artikel 9 der Europäischen Vogelschutzrichtlinie?

Zu dieser interessanten Veranstaltung konnten wir als Dozent Herrn Prof. Dr. habil Kurt Schreckenbach, einen in Deutschland sehr anerkannten Fischerei-wissenschaftler, gewinnen.

Das Interesse an der Thematik war über-aus groß, was nicht nur die zahlreich er-schienenen Teilnehmer belegten, sondern auch die Vielzahl von Fragen und die sehr lebendige Diskussion.

Aus diesem Grund und auf Anregung vieler unserer Mitglieder haben wir uns dazu entschlossen, die Vorträge in kon-zentrierter Form, nachfolgend in unserer Verbandszeitung zu veröffentlichen.

André PleikiesGeschäftsführer

Aufmerksam verfolgen die Teilnehmer die Ausfürungen von Prof. Dr. habil. Schreckenbach

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me auch bei Menschen zu Erkrankungen. Unter den zahlreichen Bandwürmern (z.B. 17,18, 21), die Fische als Zwischen- oder Endwirte nutzen, kann nur der Fisch- oder Grubenkopfbandwurm aus der Gat-tung Diphyllobothrium (21) übertragen werden. Von den zahlreichen Rund- oder Fadenwürmer der Süßwasserfische wie z. B. der Schwimblasennematode bei Aalen (22) gehen keine Gefahren für Menschen aus. Lediglich die bei verschiedenen Fisch-arten im Salz- und Brackwasser vorkom-

Die verschiedenen Pilzerkrankungen der Fische wie z.B. die Kiemenfäule und Fischverpilzung (8 und 9) können nicht auf Menschen übertragen werden. Auch die zahl-reichen Fischkrankheiten durch vielfältige Einzeller und Sporen (10 bis 14) stellen für Menschen keine Gefahr dar. Das trifft auch für die meisten geschlechts-reifen Haken- und Saugwürmer bzw. ihre Larven (15, 16, 20) zu, die auf der Haut, den Kiemen oder in den Organen von Fi-schen parasitieren. Lediglich die Larven des Katzenleberegels und seiner Verwand-ten aus der Gattung Opisthorchis (19), die häufig in der Muskulatur und anderen Organen karpfenartiger Süßwasserfische vorkommen, führen nach ihrer Aufnah-

beim Menschen keine Chance. Die meis-ten Bakterien sind jedoch weit verbreite-te Wasserkeime, die sich erst nach einer Vorschädigung der Fische aufsatteln oder in den Organismus eindringen, so dass so genannte „Faktorenkrankheiten“ ent-stehen. Dazu gehören z.B. die Infektiöse Bauchwassersucht, die Süßwasseraalseu-che, die Fleckenseuche, die Flossenfäule, die Myxobakteriose, die Fischtuberkulose sowie die Rotmaulkrankheit (4 bis 7). In seltenen Fällen können sich auch Men-schen mit den verschiedenen Wasserbak-terien, insbesondere aus den Gattungen Aeromonas (4) und Mycobacterium (6) über das Wasser oder die Fische infizieren, wenn die Bakterien in Wunden gelangen.

menden Heringswürmer der Gattung Anisakis, auf die hier nicht näher einge-gangen wird, können beim Menschen schwere Erkrankungen hervorrufen. An-dere Fischparasiten von Süßwasserfischen wie der Fischegel (23) und verschiedene Krebse (24, 25) haben für den Menschen keine Bedeutung. Nachfolgend werden die wenigen auf den Menschen übertragbaren Fischkrankheiten von Süßwasserfischen näher beschrieben.

Übertragung von Fischkrankheits-erregern auf Menschen

Diverse Wasserbakterien (4, 5, 7) ver-ursachen bei Fischen verschiedene Fak-torenkrankheiten und können gelegent-lich auch bei Menschen zu Infektionen führen, wenn die Keime aus dem Wasser direkt in offene Wunden gelangen. Die humanmedizinische Bedeutung derar-tiger Infektionen, insbesondere durch Bakterien der Gattung Aeromonas wur-de vereinzelt beschrieben. Somit ist es prinzipiell möglich, dass sich auch Men-schen von Fischen mit bakteriellen Fak-torenkrankheiten über Hautverletzungen infizieren können, obwohl gesicherte Nachweise dafür fehlen. Allerdings infi-zieren sich Menschen mitunter auch beim Umgang mit gesunden Fischen, wenn sie sich an den spitzen Flossenstrahlen oder Kiemendeckeln z.B. von Barschen oder Zandern verletzen und dabei anhaftende Wasserkeime in die Wunde eindringen. Es kommt dann i.d.R. zu schmerzhaften lo-kalen Entzündungen (z.B. unter den Fin-gernägeln), die nur langsam abheilen. In schwierigen Fällen helfen nur ärztlich ver-ordnete Antibiotikagaben. Da viele Was-serkeime primär gegen Penicillin resistent sind, ist die Auswahl wirksamer Präparate für die Heilung derartiger Infektionen von entscheidender Bedeutung. Aufgrund dieser Gefahren sollten beim Umgang mit Süßwasserfischen (z.B. beim Sortieren, Schlachten und Schuppen) Handschuhe getragen werden, um Verletzungen und Infektionen vorzubeugen.

Die Erreger der Fischtuberkulose My-cobcterium sp. (6) stehen nicht im Zu-sammenhang mit der Tuberkulose des Menschen, weil sie geringere Tempera-turen beanspruchen als die human be-deutsamen Krankheitserreger. Die langen stäbchenförmigen Mykobakterien kön-nen aber von erkrankten Fischen oder infiziertem Wasser über Hautverletzungen auch in Menschen gelangen und lokale Infektionen hervorrufen. Vor allem bei Fischen aus Warmwasseranlagen, Aqua-rien und Zierfischteichen kommt Fisch-tuberkulose häufig vor. Aufgrund ihres chronischen Verlaufs treten sichtbare Erkrankungsmerkmale erst sehr spät auf. Dagegen lassen sich beim Ausnehmen der Fische schon früh weiße bis gelbe Granu-lome in den inneren Organen nachwei-sen, die mit den langen stäbchenförmigen Mykobakterien gefüllt sind (Abbildung 2). Gelangen die Mykobakterien aus den Fischen oder aus dem Wasser in Haut-verletzungen, können sich langwierige lokale Infektionen entwickeln, die vor-übergehend abheilen und immer wieder

aufbrechen. Besonders betroffen sind die kühleren Hautregionen wie z.B. auf dem Handrücken, weil an solchen Stellen die Mykobakterien nicht ausreichend durch eine höhere Körpertemperatur gehemmt werden. Da die geschwürartige Hauter-krankung durch erkrankte Fische und ihr Haltungswasser oder beim Baden in infi-zierten Schwimmbädern entsteht, wird sie auch als Schwimmbadgranulom bezeich-net. Die chronische Hauterkrankung lässt sich nur über einen längeren Zeitraum mit wirksamen Chemotherapeutika und einer gezielten Erwärmung der betroffenen Hautbereiche ausheilen. Zur Vorbeugung sollte beim Umgang mit Fischen auf Gra-nulome in den Organen geachtet werden. Beim Verdacht auf Fischtuberkulose sind Handschuhe zu tragen und es sollte kein infiziertes Wasser in den Mund gelangen.

Die Vollfinnen des Fischbandwurmes Diphyllobothrium sp. (21) befinden sich in der Muskulatur oder in den Organen von Süßwasserfischen, die als Zwischen-wirte fungieren. Diese Entwicklungsstadi-en sind durch Querrunzeln und ein starkes Kontraktionsvermögen gekennzeichnet. Beim Verzehr von rohem oder unzurei-chend erhitztem Fischen entwickeln sich im Darm von Menschen oder anderen Säugetieren die geschlechtsreifen Fisch-bandwürmer mit einer Länge bis zu 20 m. Gelangen die Bandwurmeier mit dem Kot in das Gewässer, entstehen Entwicklungs-stadien, die von kleinen Krebsen gefressen werden. Nach der Aufnahme der befal-lenen Krebse durch Fische entwickeln sich wieder die Vollfinnen (Plerocercoide) in der Muskulatur, der Leibeshöhle und in den inneren Organen. Den Entwicklungs-zyklus zeigt die Abbildung 3. Obwohl in Deutschland der Fischbandwurm seit

Jahren nicht mehr festgestellt wurde, sollte eine Aufnahme der Entwicklungsstadien (Vollfinnen) aus Süßwasserfischen durch den Verzehr von rohem oder unzurei-chend erhitztem Fischfleisch unbedingt vermieden werden.

Die Larven des Katzenleberegels Opist-horchis sp. (19) und seiner Verwandten werden häufig in der Muskulatur und anderen Organen bei Fischen aus Bin-nengewässern nachgewiesen. Sie befinden sich in Zysten und sind aufgrund ihrer geringen Größe nicht mit bloßem Auge sichtbar. Beim Verzehr von unzureichend erhitzten befallenen Fischen entwickeln sich bei Menschen, Katzen, Hunden und Füchsen aus den Larven die geschlechts-reifen Saugwürmer mit einer Länge bis zu 13 mm in den Gallengängen, wodurch schwere Erkrankungen auftreten kön-nen. Gelangen die Eier der Saugwürmer wieder ins Wasser, werden Sie von Was-serschnecken aufgenommen. Hier bilden sich Zerkarien, die nach dem Verlassen der Schnecken über die Haut in die Fische eindringen und erneut ihre Larven (Me-tazerkarien) ausbilden. Zur Vorbeugung dieser übertragbaren Erkrankung sollten grundsätzlich keine rohen oder unzurei-chend erhitzten Süßwasserfische verzehrt werden.

Wie die wenigen Beispiele verdeutlichen, sind die Gefahren der Übertragung von Krankheitserregern der Süßwasserfische auf Menschen unter unseren hygienischen Bedingungen und Ernährungsgewohn-heiten sehr gering. Trotzdem sollten die o.g. Vorsichtsmaßnahmen beachtet wer-den. Nur einige der bei Süßwasserfischen vorkommenden Krankheitserreger und ihre Entwicklungsstadien sind mit bloßem

Abbildung Entwicklungszyklus des Fischbandwurmes Diphyllo-bothrium sp. (Endwirte: Mensch und andere Säuge-tiere; 1. Zwischenwirt: Kleinkreb-se; 2. Zwischenwirt: Fische; nach SCHÄPERCLAUS 1990, verändert)

Auge sichtbar (z.B. äußere Verpilzungen, Granulome und Zysten in den Organen, größere Würmer und Krebse). Da die meisten Erreger nur bei ausreichender Erfahrung mikroskopisch oder mit spe-ziellen Labormethoden nachweisbar sind, sollte beim Verdacht auf übertragbare Fischkrankheiten der zuständige Fischge-sundheitsdienst herangezogen werden.

Anschrift des Verfassers:Prof. Dr. habil. Kurt SchreckenbachScharnweberstr. 4712587 BerlinE-Mail: [email protected]

Die negativen Auswirkungen des über-mäßigen Bestandes von Kormoranen (Phalacrocorax carbo) in Europa, in Deutschland und in Thüringen sowie die möglichen Gegenmaßnahmen wurden bereits wiederholt dargestellt. Wie jahre-lange Erfahrungen und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, verursachen die Fisch fressenden Vögel vor allem folgende Schäden in Aquakulturbetrieben sowie in den Fischbeständen zahlreicher Wildfisch-arten in den Binnengewässern und an den Meeresküsten:Fischfraß der verschiedenen Fischarten unabhängig von ihren Mindestmaßen, Schonzeiten; Laichzeiten und ihrem SchutzstatusVernichtung wertvoller Satz- und Speise-fische in Teichen und Anlagen der Aqua-kultur

Neue Aspekte zum europäischen Kormoran-Management

Nahrungskonkurrenz gegenüber Raub-fischen durch Vernichtung wichtiger Beutefische in den GewässernDezimierung vieler Fischarten bereits vor dem Erreichen ihrer LaichreifeBelastungen und Energieverluste der Fische durch starke ScheuchwirkungenVerletzungen der Fische mit umfang-reichen Spätfolgen und Sekundärinfek-tionenÜbertragung von Fischkrankheiten in andere GewässerVerringerung der genetischen Vielfalt der Fische in den GewässernSchäden an der Vegetation in bestimmten Kormoranbrutgebieten

Angesichts der verheerenden Auswir-kungen wurde auf Initiative des deutschen Abgeordneten Dr. Heinz Kindermann

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eine Entschließung „Über die Erstellung eines Europäischen Kormoran-Manage-ments zur Reduzierung der zunehmenden Schäden durch Kormorane für Fischbe-stände, Fischerei und Aquakultur“ erar-beitet, die vom Europäischen Parlament am 4. Dezember 2008 mit überwälti-gender Mehrheit angenommen wurde (2008/2177 INI). Darin wird deutlich gemacht, dass die Bestände des Kormo-rans im Gebiet der Europäischen Union schnell angewachsen sind. Ihre Gesamtpo-pulation hat sich in den letzten 25 Jahren verzwanzigfacht und liegt heute bei einer Mindestschätzung von 1,7 bis 1,8 Millio-nen Vögeln. Dadurch kommt es in vielen Mitgliedsstaaten zu nachweisbaren und nachhaltigen Schäden. Es wird betont, dass die Umsetzung eines ökosystemorien-tierten Ansatzes zur Bewirtschaftung der Meeres-, Küsten- und Binnengewässer ei-ner ausgewogenen Politik bedarf, die einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Zielen des Vogelschutzes und der Erhal-tung einer vielfältigen Vogel und Fisch-fauna sowie den Interessen von Fischern und Teichwirten an der wirtschaftlichen Nutzung der Fischbestände sichern kann. Die Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 des Rates mit Maßnahmen zur Wiederauffül-lung des Bestandes des Europäischen Aals wird als ein Beispiel für eine solche ausge-wogene Politik angeführt.

Die Gefahren der überproportionalen Zunahme von Schäden werden umso grö-ßer, je mehr sich die Zahl der Kormorane der Tragfähigkeitsgrenze großflächiger Gewässer nähert. Außerdem wird die Wirksamkeit lokaler Abwehrmaßnahmen stark eingeschränkt, weil die Kormorane als Zugvögel weite Wanderungen unter-nehmen. Obwohl die Mitgliedsstaaten Möglichkeiten zur Begrenzung der durch Kormorane verursachten Schäden haben, kann ein nachhaltiges Management der Bestände nur durch ein koordiniertes

Vorgehen in der Europäischen Union ge-sichert werden, wie das die am 4. Dezem-ber 2008 vom Plenum des Europäischen Parlaments angenommene Entschließung mit 13 wichtigen Forderungen verdeut-licht. Mit der Forderung 7 wird die Eu-ropäische Kommission eindeutig zum Handeln aufgefordert: „Das Europäische Parlament fordert die Kommission auf, einen mehrstufigen europäischen Be-standsmanagementplan für Kormorane vorzulegen, der die Kormoranbestände langfristig in die Kulturlandschaft inte-griert, ohne die Ziele von Vogelschutz-richtlinie und Natura 2000 im Bereich der Fischarten und Gewässerökosyste-me zu gefährden.“

Am 29. Januar 2009 fand eine Beratung von Vertretern aus den EU-Mitgliedslän-dern statt, die sich mit den Ergebnissen einer zuvor durchgeführten Telefonum-frage zur Kormoransituation in Europa befasste. Im Ergebnis der Beratung wird die Meinung vertreten, dass aufgrund der unterschiedlichen Konfliktsituationen mit Kormoranen in den verschiedenen Regi-onen eine Koordinierung nationaler Maß-nahmen wirksamer wäre als die Schaffung eines EU-weiten Managementplanes.

In einer weiteren Beratung am 31. März 2009 in Brüssel berieten 50 Teilnehmer aus den Bereichen des Natur- und Vogel-schutzes sowie der Fischerei der Mitglieds-staaten u.a. folgende Fragen: Wie werden Bestandseingriffe vorgenommen, was ist gute Praxis, und wie kann sie verbessert werden? Wie können die Mitgliedsstaaten Managementpläne durchführen, und wie kann das gefördert werden? Die Europä-ische Angler Allianz (EAA) legte dazu ein umfangreiches Positionspapier über Me-thoden zum Monitoring der Kormoran-population vor. Darin wird die Notwen-digkeit betont, ein geeignetes Modell für die Bestandsabschätzung zu entwickeln,

Viele Angler kennen die Situation: neuar-tige Kunstköder wie z.B. die vor 15 Jahren in unserer Region aufkommenden Twis-ter führen im vorher vor allem mit Blech beworfenen Stammgewässer plötzlich zu ausgezeichneten Fängen. Doch dieser Zauber hält nur eine kurze Zeit an. Je öf-ter der neue Köder im gleichen Gewässer eingesetzt wird, umso seltener werden au-ßergewöhnliche Fänge. Kann es sein, dass Barsche und Hechte gelernt haben, dem Köder zu misstrauen?

Wie bei anderen Wirbeltieren besteht auch das Gehirn von Fischen aus unterschied-lichen Bereichen mit differenzierter Funk-tion. Zwischen-, Klein- und Nachhirn sind sowohl bei Menschen, als auch bei

Fischen zu finden. Im Unterschied dazu ist das bei Säugetieren von der Größe und Differenzierung dominierende Großhirn bei Fischen lediglich als anteilig kleines Vorderhirn ausgeprägt. Insbesondere die für eine Bewusstseinsbildung und die Ableitung von Erfahrungen essentiellen Strukturen der Großhirnrinde, wie sie für Säugetiere typisch sind, fehlen Fischen vollständig. Da es auch keine anderen mit der Großhirnrinde vergleichbaren struk-turellen oder funktionellen Hirnbereiche bei Fischen gibt, wird die Möglichkeit der bewussten Empfindung und Reakti-on speziell im Zusammenhang mit den Fragen nach Schmerzen und Leiden ak-tuell kontrovers diskutiert (u.a. SCHRE-CKENBACH & PIETROCK 2004).

Bedeutet das aber auch, dass Fischen die anatomischen Voraussetzungen zum Ler-nen fehlen? Das Vermögen, auf Gefahren aus der Umwelt zu reagieren, ist im ge-samten Tierreich verbreitet. Dazu bedarf es nicht einer Bewusstseinsbildung. Nach einer Reizaufnahme über einen Rezeptor (Sinneszellen z.B. in der Haut oder im Auge) kommt es zu einer Weiterleitung, Verarbeitung und unbewussten Beant-wortung – z.B. einer Flucht. Viele dieser Reaktionsmuster sind angeboren, man be-zeichnet sie dann auch als Instinkt. Andere können auch erlernt werden. Dafür bedarf es keines Bewusstseins, sondern lediglich eines Erinnerungsvermögens von Nerven-zellen, wie es z.B. auch die Zellen des Im-munsystems nach dem Kontakt zu Viren

Wie lernfähig sind Fische?Dr. U. Brämick, Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow

weil die Kormoranpopulation weit größer als die Zahl der Brutvögel ist. Von ande-rer Seite wurde darauf hingewiesen, dass Schäden durch Kormorane nur in einigen Ländern auftreten und die Europäische Union die Aktionen der betroffenen Mit-gliedsstaaten fördern will. Letztlich wird nachdrücklich darauf hingewiesen, dass Fische nicht schutzlos bleiben dürfen und hohe Kormoranzahlen z.B. starken Fraß-druck auf den Aal ausüben. Als brauch-bare Maßnahmen für das Kormoranma-nagement werden z.B. dargestellt:

Störung einer großen Zahl von Brutko-lonien in ganz Europa während der Brut-saison in den kommenden 10 Jahren, wodurch der Bruterfolg entscheidend reduziert wird.Gleichzeitig können Abschüsse oder Ver-scheuchen der Vögel in der Nähe von Ge-wässern, in denen der Aal zu schützen ist, unterstützend wirken.

Im Gesamtergebnis der Beratung wird deutlich, dass die EU-Kommission derzeit offensichtlich nicht gewillt ist, die Forde-rungen, die vom Europäischen Parlament in Übereinstimmung mit den wissen-schaftlichen Empfehlungen der European Inland Fisheries Advisory Commission gestellt wurden, zu erfüllen. Dem Demo-kratieverständnis wird mit dieser Haltung der EU-Kommission kein guter Dienst erwiesen.

Die bisher erfolglose Umsetzung der For-derungen des Europäischen Parlaments wird inzwi-schen von einer regelrechten Kampfansage gegen die Fischerei durch den Naturschutzbund Deutschland (NABU) und den Landesverbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) übertroffen, die den Kor-moran am 9. Oktober 2009 zum Vogel des Jahres 2010 wählten. Abgeordnete des EU-Parlaments und des Deutschen Bun-destages sowie die Fischereiverbände ha-ben gegen diese Kür des Kormorans zum Vogel des Jahres 2010 deutlich Stellung bezogen. Sie betrachten die Wahl als pau-schalisierend, ungenau, unzutreffend und damit schlichtweg falsch. Sie ist eine Pro-vokation, die Zweifel an der Kompetenz des NABU und LVB aufkommen lässt.

Der Kormoran befindet sich in Deutsch-land und Europa in einem hervorragenden Erhaltungsstatus der spezielle Schutzmaß-nahmen nicht rechtfertigt. Durch seine starke Vermehrung und Ausbreitung in Regionen, die er vorher nicht besiedelte, ist er zu einer Tierart geworden, die nachhal-tige Schäden in der Kulturlandschaft und insbesondere an den Fischpopulationen ver-ursacht. Darüber hinaus kommt es zu erheblichen soziokulturellen und wirt-schaftlichen Verlusten für die Fischerei und damit für die menschliche Gesellschaft.

Angesichts der vorliegenden wissen-schaftlichen Fakten ergibt sich die Not-wendigkeit für wirksame regulierende Maßnahmen in Form eines europaweiten Kormoran-Managements, das die Interes-sen aller Seiten berücksichtigt. Dieses Ziel muss auf allen Bereichen weiter verfolgt werden. Bis es der Fischerei mit Unter-stützung der Politik gelingt, die dringend notwendige europäische Lösung des Kor-moranproblems umzusetzen, bestehen in den EU-Mitgliedsländern nur die be-schränkten nationalen Möglichkeiten. Gem. einem Diskussionspapier der Eu-ropäischen Kommission vom 5. August 2009 zum Entwurf eines Leitfadens über Ausnahmemöglichkeiten nach Artikel 9 der europäischen Vogelschutzrichtlinie, sollte dort wo es gerechtfertigt ist und kei-ne anderen Lösungen existieren, von die-sen Ausnahmeregelungen voller Gebrauch gemacht werden.

Artikel 9 der Europäischen Vogelschutzrichtlinie(1) Die Mitgliedsstaaten können, sofern es keine andere zufriedenstellende Lösung gibt, aus den nachstehenden Gründen von den Artikeln 5, 6, 7 und 8 abweichen: a) - im Interesse der Volksgesundheit und der öffentlichen Sicherheit, - im Interesse der Sicherheit der Luftfahrt, - zur Abwendung erheblicher Schäden an Kulturen, Viehbestän- den, Wäldern, Fischereigebieten und Gewässern - zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt; b) zu Forschungs- und Unterrichts- zwecken, zur Aufstockung der Bestände, zur Wie-deransiedlung und zur Aufzucht im Zusammen- hang mit diesen Maßnahmen;

Ein von Kormoran angehakter Karpfen

c) um unter streng überwachten Bedingungen selektiv den Fang, die Haltung oder jede andere vernünftige Nutzung bestimmter Vogelarten in geringen Mengen zu ermöglichen. (2) In den abweichenden Bestimmungen ist anzugeben, - für welche Vogelarten die Abweichungen gelten, - die zugelassenen Fang- oder Tötungsmittel, -einrichtungen und -methoden, - die Art der Risiken und die zeitlichen und örtlichen Umstände, unter denen diese Abweichungen getroffen werden können, - die Stelle, die befugt ist zu erklären, dass die erforderlichen Voraus- setzungen gegeben sind, und zu beschließen, welche Mittel, Einrichtungen und Methoden in welchem Rahmen von wem ange- wandt werden können, - welche Kontrollen vorzunehmen sind. (3) Die Mitgliedsstaaten übermitteln der Kommission jährlich einen Bericht über die An-wendung dieses Artikels. (4) Die Kommission achtet anhand der ihr vorliegenden Informationen, ins-besondere der Informationen, die ihr nach Absatz 3 mitgeteilt werden, ständig darauf, dass die Aus-wirkungen dieser Abweichungen mit dieser Richtlinie vereinbar sind. Sie trifft ent-sprechende Maßnahmen.

Literatur kann per E-mail angefordert werden:Prof. Dr. habil. Kurt [email protected]

Dieter Schütz - pixelio.de

Gabi Schoenemann - pixelio.de

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1918

Ausflug zur Fischzuchtanlage „Rhönforelle“ Die Sportfreunde des Angelvereins Lo-benstein e.V. machten sich am 13. Juni dieses Jahres auf zur Fischzuchtanlage „Rhönforelle“ bei Gersfeld.Alle Mitwirkenden, die jährlich am tradi-tionellen Fischerfest auf der Teichterrasse in Bad Lobenstein vom 5. bis 7. Juni eifrig arbeiteten und drei anstrengende Tage su-per absolvierten, konnten sich dieses mal selbst entspannen, erholen und interes-santen Informationen lauschen.Mit dieser Veranstaltung ging für viele An-gelfreunde ein Traum in Erfüllung: einmal eine professionelle Fischzuchtstation zu besichtigen. Der Inhaber und Betreiber dieser wunderschönen Anlage Peter Gross begrüßte die Vereinsangler recht herzlich. Er begab sich mit ihnen auf einen einein-halbstündigen Rundgang durch sein An-wesen. Herr Gross und sein Team haben sich seit einigen Jahren auf den Stör spe-zialisiert und dies mit sehr großem Erfolg. Sie vertreiben den Stör deutschlandweit und einmal im Monat fliegt Peter Gross sogar nach China. Es wurden Störe von zwei bis drei Zentimetern, aber auch von einem Meter und noch größer besichtigt, begutachtet und auch angefasst. Nach der sehr informationsreichen Führung nah-

men die Ausflügler erst einmal eine le-ckere Fischmahlzeit auf der gemütlichen Außenterrasse mit Blick auf zahlreiche Aufzuchts- und Angelteiche zu sich. Die Zeit bei der „Rhönforelle“ verging wie im Fluge bei wunderschönem Sonnenschein und blauem Himmel. Doch es musste auch schon wieder an die Heimreise ge-dacht werden. Alle Angelfreunde aus dem Kreis Bad Lobenstein hatten sehr viel Spaß und lernten einiges über die Fischzucht der Störe. Also hieß es dann Abschied nehmen und die Rückfahrt von der schönen Rhön in die Heimat Thüringen antreten.

Petri Heil!Angelverein Lobenstein e.V.

Text/Bilder: Jugendwart Jens Richter Foto 1: Während der Besichtigung der Aufzuchtsge-wässer lauschten alle Angelfreunde Herrn Gross sehr gespannt zu.Foto 2: Vorstandsvorsitzender des Angelvereins Lo-benstein e.V. Thomas Schilling präsentiert einen Stör.Foto 3: Alle Angelmitglieder fanden sich am Ende des schönen Tages zu einem Gruppenfoto zusammen.

mit ihrer Immunantwort belegen. Aber die unbewusste Reaktionsfähigkeit beschränkt sich nicht nur auf einen ursprünglichen oder direkten Reiz. Sogar sehr einfache Formen tierischen Lebens ohne zentrales Nervensystem sind befähigt, durch Ver-knüpfung von Reizen auch auf indirekte Signale zu reagieren. So ließen sich z.B. Regenwürmer auf die Unterscheidung von links und rechts dressieren.

Auch bei Fischen wurde die Fähigkeit des Lernens durch Dressurversuche vornehm-lich zu Beginn des vorigen Jahrhunderts untersucht. HERTER (1953) berichtet in seinem grundlegenden Übersichtswerk zu diesem Thema über eine Vielzahl er-folgreicher Dressuren von Fischen auf mechanische, thermische, chemische und optische Reize. So ließ sich z.B. ein Zwerg-wels durch einen Pfiff aus seinem Versteck locken. Zwei andere Zwergwelse reagierten nach entsprechendem Training sogar auf unterschiedliche Namen. Elritzen – übri-gens die in den Dressurversuchen am häu-figsten genutzte Fischart – konnten durch minimale Druck- und Temperaturände-rungen im Umgebungswasser genauso zur aktiven Futtersuche bewegt werden, wie durch das Abspielen von Musik. Dabei ge-lang den Tieren auch die Unterscheidung einzelner Töne. Ebenso wie Elritzen wur-den Güstern auf unterschiedliche Farben und Formen dressiert. Dabei konnten den Tieren sowohl positive (Futtersuche beim Erscheinen bestimmter Farben oder abs-trakter Formen) als auch negative (Flucht) Automatismen beigebracht werden.

In der jüngeren Vergangenheit konzent-rierten sich Untersuchungen zum Lern-verhalten von Fischen weniger auf den Bereich der Dressur, als auf die Fähigkeit zur Anpassung an wechselnde Umwelt-bedingungen. Speziell beim Besatz von Gewässern mit Fischen, die vorher unter künstlichen Bedingungen z.B. in Becken gehalten und mit Trockenfutter aufgezo-gen wurden, stellt sich die Frage nach ihrer Überlebensfähigkeit nach dem Aussetzen in der Natur. Am Beispiel von Lachsen wurde demonstriert, dass die an Trocken-futter gewöhnten Besatzfische zwar zu-nächst weniger und andere Nährtiere als gleich alte Wildfische aufnahmen, jedoch ihre Nahrung bereits nach kurzer Zeit an den Speiseplan der Wildfische anpass-ten (REIRIZ et al. 1998). Interessant in diesem Zusammenhang ist ein weiterer Versuch, bei dem an Trockenfutter ge-wöhnte Lachse aus einer Zuchtanlage in ihrem Becken mit für sie neuen, lebenden Nährtieren konfrontiert wurden. Konn-ten die Farmlachse Wildfischen in einem benachbarten Becken beim Fressen der Naturnahrung zusehen, wagten auch sie sich schneller an die für sie neue Nahrung (BROWN & LALAND 2002). Die Auto-

ren argumentieren, dass Fische nicht nur durch eigene Erfahrungen, sondern auch durch Beobachtung von Artgenossen zum Lernen befähigt sind.

Die bisher geschilderten Beobachtungen und Zusammenhänge legen den Schluss nahe, dass Fische auch Angelköder er-kennen und meiden lernen können. Un-terstützt wird diese Annahme z.B. durch Untersuchungen an Regenbogenforellen in Canada. Nachdem ein zuvor unbe-fischtes Forellengewässer zum Angeln frei-gegeben wurde, lagen die Fänge zunächst deutlich über dem Niveau benachbarter Gewässer. Nach kurzer Zeit jedoch sank der Fangerfolg und unterschied sich nicht mehr von den seit längerer Zeit beangelten Gewässern (POORTEN & POST 2005). Gleichzeitig war in allen Fällen eine stetige Abnahme der Fänge im Verlauf der Saison zu beobachten. Nach Versuchen von AS-KEY et al. (2006) ist eine solche Abnahme der Beißlust nicht durch einen verringerten Fischbestand, sondern durch eine Gewöh-nung an die Köder verursacht. Durch kon-sequentes Zurücksetzen geangelter Regen-bogenforellen sorgte er für eine konstante Bestandsgröße im Gewässer. Dennoch nahm die Zahl der gefangenen Forellen bereits ab dem 7. Tag stetig ab.

Sehr interessante Versuche zu diesem The-ma gibt es auch für den Hecht. In einem mit unerfahrenen Hechten besetzten Teich war der mittlere Fangerfolg bei Verwen-dung von Köderfischen und Spinnködern am ersten Angeltag vergleichbar. Alle ge-fangenen Hechte wurden sofort wieder in den Teich zurückgesetzt. An den folgenden Angeltagen blieben die Fänge mit Köder-fischen konstant, die Fänge mit der Spinn-angel dagegen verringerten sich drastisch (BEUKEMA 1970). Gleichzeitig beobach-tete der Autor, dass nur ein einzelner Hecht ein zweites Mal mit der Spinnangel gefan-gen wurde. Dagegen bissen 15 Hechte mehrfach an den Köderfischangeln. Der offensichtlich ausbleibende Lerneffekt bei Verwendung von Köderfischen erklärt

sich aus der gleichzeitigen Anwesenheit von Futterfischen in den Teichen, die von den Hechten fortwährend zur Ernährung genutzt wurden. Dass sich auch negative Erfahrungen dauerhaft einprägen können, hatte bereits HERTER (1953) gezeigt. Ein Hecht, der in einem Aquarium über länge-re Zeit den Anblick von Plötzen in einem benachbarten Teil durch eine Scheibe er-dulden musste und bei jedem Angriffs-versuch die Härte des Glases zu spüren bekam, attackierte diese Fische auch nach dem Entfernen der Scheibe nicht mehr und fraß ausschließlich neu hinzugesetzte Fische.

Obwohl bisher insgesamt nur wenige sys-tematische Untersuchungen zur Reaktion von Fischen auf Angelköder vorliegen und noch viele Fragen offen bleiben, kann doch von einem weitgehenden Lernvermö-gen ausgegangen werden. „Blechmüden“ Raubfischen und anderen „überangelten“ Arten begegnet man demnach am besten mit Naturködern oder neuen bzw. bei den Fischen in Vergessenheit geratenen Kunst-ködern.

Literatur zum Thema:ASKEY, P. J., RICHARDS, S. A. & POST, J. R. (2006): Linking Angling catch rates and fish learning under catch-and-release regulations. North American Journal of Fisheries Management 26: 1020-1029.BEUKEMA, J. J. (1970): Acquired hook-avoidance in the pike Esox lucius L. fished with artificial and natural baits. J.Fish Biol. 2: 155-160.BROWN, C. & LALAND, K. (2002): Social enhan-cement and social inhibition of foraging behaviour in hatchery-reared Atlantic salmon. J. Fish Biol. 61: 987-998.HERTER, K. (1953): Die Fischdressuren und ihre sinnesphysiologischen Grundlagen. Akademie - Ver-lag, Berlin.326 SeitenPOORTEN, B. T. V. & POST, J. R. (2005): Seasonal Fishery dynamics of a previously unexploited Rain-bow Trout population with contrasts to established fisheries. North American Journal of Fisheries Ma-nagement 25: 329-345.REIRIZ, L., NICIEZA, A. G. & BRANA, F. (1998): Prey selection by experienced and naive juvenile At-lantic salmon. J. Fish Biol. 53: 100-114.SCHRECKENBACH, K. & PIETROCK, M. (2004): Schmerzempfinden bei Fischen: Stand der Wissenschaft. Schriftenreihe des Landesfischeriver-bandes Baden-Württemberg e.V. 2: 17-32. Er

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2120

Erfolgreiche Entwicklung an den Gewässern der Saalekaskade

Nach drei Jahren als Fischereipächter der Gewässer der Saalekaskade können wir, trotz unzähliger, zum Teil unerwarteter Herausforderungen, eine positive Bilanz ziehen.

Bei der Erhöhung der Attraktivität der Gewässer, speziell beim Aufbau eines biotopgerechten, artenreichen Fischbestan-des, konnten wir, trotz massiver Probleme mit einem überhöhten Kormoranbestand, erste Erfolge erzielen. Seit Anfang 2007 investierten wir so allein in den Fischar-tenschutz, die Pflege der Gewässer, die Fi-schereiaufsicht sowie für die Schaffung der dafür notwendigen materiell – technischen Voraussetzungen über 350.000 Euro.

Besonders erfreulich ist die konstruktive gute Zusammenarbeit mit den Mitarbei-tern von Vattenfall Europe Generation AG Co. KG, welche sich in den vergangenen Jahren immer weiter vertiefte, sowie mit den anderen Nutzern an den Gewässern der Saalekaskade.

An dieser Stelle möchten wir uns bei Herrn Lothar Thiel, welcher nach über 35 Jahren erfolgreicher Arbeit als Leiter Produktion und Koordinierung des Spitzenlastkraft-werkes Hohenwarte in seinen wohlver-dienten Ruhestand geht, recht herzlich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit be-danken. Er besitzt nicht nur eine sehr hohe Fachkompetenz, sondern zeichnete sich auch durch sein stets sachliches, koopera-tives, menschliches Auftreten aus. Wir wünschen ihm für seinen neuen Lebensab-schnitt von Herzen viel Glück, Gesundheit und noch viele schöne Jahre im Kreise sei-ner Familie. Unser Verband hätte sehr gern mit Ihm weitergearbeitet, freut sich aber nun auf die Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger Herrn Dr. Renè Kühne.

Auch die Zusammenarbeit mit unseren ortsansässigen Vereinen hat sich weiter positiv entwickelt. Neben einer Vielzahl von Einladungen zu Vorstands- und Mit-gliederversammlungen nahm unser Ver-band gern an Anglerfesten und Umzügen der Vereine teil. Zu den, auch neu dem TLAV beigetretenen, Vereinen hat sich ein sehr freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

Die Veranstaltungen des Landesverbandes, wie beispielsweise der Thüringer Fliegen-fischertag in Saalfeld oder das Jugend-nachtangeln und das Angeln vom Boot aus auf der Bleilochtalsperre, finden bei den Mitgliedern der Vereine zunehmende Beliebtheit. Dabei gilt unser besonderer Dank unter anderem dem Bootsverleih Alfred Trost, dem SEZ aus Kloster, dem Bootsverleih Jens Bartsch sowie allen ehrenamtlichen Helfern, ohne die so manche Veranstal-tung buchstäblich ins Wasser fiel.

Ein Schwerpunkt für die kommenden Jah-re wird der weitere Aufbau einer funkti-onsfähigen Fischereiaufsicht sein. Aktuell haben wir an der Saalekaskade 35 Fischerei-aufseher und Helfer, welche im Jahr 2009 in über 900 ehrenamtlichen Stunden fast 1.000 Angelfreunde kontrollierten. Im Ergebnis mussten aktuell 79 Ordnungs-widrigkeiten bei den Unteren Fischereibe-hörden wegen Verstoß gegen das Thüringer Fischereirecht angezeigt werden. Acht Strafanzeigen wegen Fischwilderei wurden der Polizei übergeben.

Sicherlich stehen wir noch vor einer Viel-zahl wichtiger, ungelöster Aufgaben, wie die deutliche Verbesserung der Erreichbar-keit der Gewässer, die Erhaltung und Schaffung von weiteren Einslipstellen für kleinere Boote, ja insgesamt die Schaffung einer Infrastruktur, welche diese einzig- artigen Gewässerlandschaften für den Tourismus und speziell das Angeln noch attraktiver macht. Eine entsprechende Überarbeitung beider Talsperrenverord-nungen wäre dafür ein erster, wichtiger Schritt.

Am 07.12.2009 konnte der Wegebau am Ausgleichbecken Eichicht abgeschlossen werden. Oberhalb des Grundstückes von U. Posselt wurde eine neue Zufahrt zum Ausgleich-becken Eichicht geschaffen, die es den An-gelfreunden ermöglicht, mit dem Auto bis ca. 100 Meter nach dem Pumpenhäuschen zu fahren. Direkt am Pumpenhäuschen

entstanden einige Parkplätze. Weitere Aus-weichmöglichkeiten für PKW´s werden im Frühjahr 2010 entstehen. Durch das obere Dorf in Eichicht gelangen nun die Angler bequem ans Gewässer. Besonders die Angelfreunde Jens Bartsch und Andreas Zapf kümmerten sich um die Verwirk- lichung dieses Projektes, das nur mit tatkräf-tiger Unterstützung der Agrargenossen-schaft Kamsdorf sowie der Gemeinde Kaulsdorf möglich war.Darum möchten wir uns an dieser Stelle nochmals bei allen am Wegebau Beteilig-ten recht herzlich bedanken.

Den umfangreichen Fischbesatz 2009 hat der TLAV wieder mit hoher Transparenz und der Unterstützung von zahlreichen Helfern aus den umliegenden Angler-vereinen durchgeführt. Inzwischen kann man schon von einem eingespielten Team sprechen, welches den TLAV bei Wind und Wetter bei Besatzmaßnahmen unter-stützt. Dafür allen Helfern unser herzlicher Dank. Beim Aufbau eines biotopgerechten Fisch-bestandes haben wir neben Hecht, Zander, Aal, Schleie, Karpfen oder Forellen ver-stärkt auch Kleinfischarten wie Plötzen, Rotfedern, Ukelei, Gründlinge und den Fisch des Jahres, Karauschen, eingesetzt. Die Bestände der Karausche sind nicht nur in Thüringen, sondern Deutschlandweit durch die Gefährdung und den Verlust ihrer Lebensräume sowie dem massiven Fraßdruck der zu hohen Kormoranpopu-lation stark rückläufig.

André Pleikies, Geschäftsführer

Abschließend die aktuellen Bürozeiten für unser Regionalbüro Ostthüringen in Saalfeld:

Bürozeiten: Dienstag 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr Donnerstag 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Terminvereinbarungen sind unter Tel. 0162 - 25 01 800 jederzeit möglich.

Grundsätzlich kann unsere Hauptgeschäftsstelle in Erfurt unter der Festnetznummer 0361 - 64 64 233 zu den

Bürozeiten: Mo., Mi. und Do. 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr Di. 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr Fr. 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr

sowie ganztägig über Handy 0162 - 27 666 22 kontaktiert werden.

Nachfolgend einige Impressionen zum Fischbesatz 2009.

Festliche Verabschiedung von Herrn Lothar Thiel - Geschäftsführer A. Pleikies dankte ihm im Namen des TLAV für die tolle Zusammenarbeit

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AalLänge: 89 cm Gewicht: 1,4 kgKöder: TauwurmGewässer: Weiße Elster bei GreizGefangen von: Carola Schau am 28.07.2008

AalLänge: 93 cm Gewicht: 1,2 kgKöder: TauwurmGewässer: Weiße Elster bei GreizGefangen von: Günter Schau am 27.07.2008

Auswertung Fisch des Jahres 2008 Tag der offenen Tür in Burgkhammer

In den vergangenen Jahren hat sich die Zusammenarbeit zwischen Vattenfall und dem Thüringer Landesangelfischereiver-band e.V. (TLAV) weiter positiv entwickelt. Dies zeigte sich auch zum Tag der offenen Tür von Vattenfall in Burgkhammer, an dem sich unser Verband als Pächter der Saalekaskade einer breiten Öffentlichkeit präsentieren durfte. An unserem attraktiven Stand konnten sich die Besucher über unseren Verband

und seine Arbeit beim Aufbau von luk-rativen Fischbeständen in den Gewässern der Saalekaskade, aber auch zu allgemei-nen Fragen rund ums Angeln, zum Flie-genbinden bis hin zum Gewässer- und Fischartenschutz in Thüringen informie-ren. Großes Interesse fand bei den Kin-dern wie Erwachsenen unser Wissensquiz

und das Zielwerfen auf die Arenbergschei-be, bei dem es auch Preise zu gewinnen gab. Unsere Präsentation fand bei den Besuchern großen Anklang und viele wa-ren sichtlich überrascht, was alles zu den vielfältigen Aufgabenbereichen eines Ang-lerverbandes gehört. Im Ergebnis konnten wir sogar einige neue Mitglieder in unsere ortsansässigen Anglervereine vermitteln.

Ilona Grüner

Fotos: André Pleikies

Wir möchten uns an dieser Stelle bei al-len Anglern für ihre Teilnahme bedanken und den Erfolgreichen recht herzlich zu ihrem Fang gratulieren.Leider war die Teilnahme 2008 gering, so dass wir oft nur den ersten Platz prämie-ren konnten. Dies ist sehr bedauerlich, da in Thüringen bekanntlich mehr große Fi-sche gefangen werden.Wir würden uns freuen, wenn uns zu-künftig mehr Angler ihre kapitalen Fänge einsenden. Immerhin warten auf die er-folgreichen Petri Jünger attraktive Preise.

Die Redaktion

Aus diesem Grund möchte mir nochmals auf die für die Redaktion notwendigen Daten hin-weisen:

1. Name, genaue Anschrift und Telefon- nummer des erfolgreichen Anglers 2. Name des Zeugen, welcher den Fang bestätigt. Wenn möglich seine Anschrift und Telefonnummer. 3. Fischart 4. Länge und Gewicht 5. Köder / Fangmethode 6. Name und Lage des Gewässers, in welchem der Fisch gefangen wurde 7. Genaues Fangdatum

In eigener SacheLeider kommt es immer wieder vor, dass wir zur Person des Anglers und zu seinem Fang nur unvollständige Daten erhalten, was eine Berücksichtigung der Fangmel-dung oder eine Prämierung oft erschwert bzw. in Einzelfällen unmöglich macht.

Die Fotos können der Redaktion digital mög-lichst mit einer Auflösung von 200 dpi (9 x 13 cm) bzw. mit einer Speichergröße mindestens von 1 MB oder als Papierfoto (nur Glanz mit einer Größe von ca. 10 x 15 cm) zugesendet werden. Im Interesse einer guten Bildqualität bitte keine Ausdrucke von Bildern vom PC mit handelsüblichen Druckern.

REGENBOGENFORELLE

BACHFORELLE

KARPFEN

WELS

HECHT

ZANDER

Aal

GRASKARPFEN1.

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Mit Gummifisch aktiv auf Zander

Wann kommt welche Farbe zum Einsatz:

Kommt man an ein Gewässer um aktiv auf den Zander mit Gummifisch zu an-geln, so stellt man sich immer die Frage, welche Farbe wohl heute die fängigste sei.Bei der Auswahl der einzelnen Farben spielt natürlich die Gewässertrübung, Ge-wässertiefe und ob man am Tage oder in der Dunkelheit fischt eine wichtige Rolle. Auch die momentan vorliegende Jahres-zeit und ob man am Fluss oder See den Zander nachstellen möchte, spielt eine ganz wichtige Rolle bei der Auswahl der Farben.Es ist wichtig, dass man stets die passends-ten Farbkombinationen zur Hand hat, um in der Lage zu sein, verschiedene Farben der Situation anzupassen, was letztendlichüber Erfolg oder Misserfolg entscheidet.Hat man die geeignete Farbkombina- tionen nicht in seiner Köderbox, so kann man sich zwischen sehr hellen und sehr dunklen Farben entscheiden, da nicht selten die Kontraste Schwarz und Weiß den ein oder anderen Zander zum Biss verleiten.Man sollte sich aber vor dem Angeln auf dem Zielfisch Zander so vorbereiten, das man sich eine Auswahl an Gummiködern so zusammen stellt, das man sich den entsprechenden Gegebenheiten anpassen kann.

Um den Zander noch mehr auf unseren Köder Aufmerksam zu machen, montie-ren wir einfach Geräuschekapseln (Ras-seln, oder ähnliches) an den Gummi, um die Lockwirkung zu steigern, da diese beim Auftreffen auf den Grund eine Anwesenheit des Köders signalisieren.

Ob der Zander an der gewählten Farbe Interesse zeigt, liegt auch an der Technik, die man anwendet, denn nicht nur die Farbe ist entscheidend, auch das Laufver-halten des Köders.Das Imitieren eines Beutefisches sollte mit der angewanden Technik den Zander so überzeugen, dass er denkt, eine leichte Beute machen zu können, da er nur auf kurze Distanz den Köder verfolgt und dann das Interesse verliert.Welche Farbe zum Einsatz kommt, verrät uns eine Farbskala, die uns eine Übersicht, wann und welche Farbe angeboten werden soll gibt.

Olaf Marawaki

Farbskala: Klares Wasser & helles Licht Universal einsetzbar in allen Gewässertypen• Transparent – Silberglitter • Transparent - Schwarzglitter

Klares, leicht angetrübtes Wasser Standartfarbe für Gewässer mit vorsichtigen Zander• Transparent – Blau – Glitter • Motoroil – Grün, Braun – Grün, Grün – Glitter

Trübes Wasser & Sonnenschein Beginn der Nacht (Dämmerung)• Bernstein – Goldglitter, Dunkelgelb • Mattschwarz, Weiß , Gelb, Gelb – Grün,

Tiefe & warme Gewässer Nachfischen in tiefen, klaren Gewässer• Transparent – Rotglitter • Glanz – Schwarz – Rotglitter, Weiß, Gelb

Fisch des Jahres 2009

Bachforelle

Länge: 60 cmGewicht: 2,80 kgKöder: SpinnerGewässer: WipperGefangen von:Andreas Höhne am 01.09.2009

Zander

Länge: 96 cmGewicht: 10,5 kgKöder: Köderfisch am System Gewässer: Stausee VippachedelhausenGefangen von:Steffen Markscheffel am 11.10.2009

Schleie

Länge: 49 cmGewicht: 1,9 kgKöder: Madenbündel Gewässer: SteinauGefangen von:Marco Ossenkop am 28. August 2009

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Tipps für Vereine zum aktuellen Steuerrecht

Das Bundesministerium für Finanzen hat mit Schreiben vom 9. März 2009 und 22. April 2009 im Rahmen der Re-gelung der Ehrenamtspauschale die Sat-zungsanforderungen für Vergütungen an den Vorstand verschärft. Danach müssen zukünftig in der Satzung solche Vergütungen ausdrücklich erlaubt sein.

Steuerberatungsbüro Schmiedecke und Zobel, Babenhausen

Auf Grund der gesetzlichen Änderungen vom 10. 10. 2007 ist die Zahlung einer Ehrenamtspauschale bis zu einer Höhe von 500,00 Euro jährlich rückwirkend zum 1. 1. 2007 zulässig ( § 3 Nr. 26a EStG). Die Ehrenamtspauschale ist sowohl steuer- als auch sozialversicherungsfrei. Bei Nichtbeachtung der gesetzlichen Vor-gaben besteht die Gefahr, dass gemeinnüt-zige Vereine/Verbände ihre Gemeinnützig-keit verlieren. Ein Verein, dessen Satzung nicht ausdrücklich die Bezahlung des Vor-stands erlaubt und der dennoch pauschale Aufwandsentschädigungen oder sonstige Vergütungen an Mitglieder des Vorstands zahlt, verstößt gegen das Gebot der Selbst-losigkeit und kann nicht als gemeinnützig behandelt werden.Bitte überprüfen Sie diesbezüglich Ihre Satzung und ergänzen Sie diese spätestens bis zum 31.12. 2009 entsprechend um fol-gende Passage, um die Gemeinnützigkeit Ihres Vereins nicht zu gefährden: „Mit-glieder des Präsidiums/Vorstands und für den Verein in sonstiger Weise ehrenamtlich Tätige können eine Erstattung ihrer Kos-ten und eine angemessene Entschädigung für Zeit- und Arbeitsaufwand erhalten. Einzelheiten werden durch das Präsidium/Vorstand bzw. durch die Geschäftsordnung festgelegt“.Die folgenden Ausführungen bitten wir unbedingt zu beachten und bei Bedarf steuerliche Beratung in Anspruch zu neh-men.

Ehrenamtsfreibetrag – Steuerfreibetrag - 500,- Euro, laut § 3 Nr. 26a Einkom-mensteuergesetz

Der Ehrenamtsfreibetrag kommt grund-sätzlich für alle Tätigkeiten in Betracht, so auch für den Vorstand und weitere Funk-tionsträger eines gemeinnützigen Vereins als eine der Hauptzielgruppen des neuen Freibetrags. Der begünstigte Personenkreis ist also gegenüber dem Übungsleiterfreibe-trag wesentlich weiter gefasst. Das Schrei-

ben vom 25.11.2008 des Bundesfinanz-ministeriums nennt neben den erwähnten Funktionsträgern beispielhaft • die Bürokräfte• das Reinigungspersonal • den Platzwart • oder den Betreuer und Assistenzbetreuer i. S. des Betreuungsrechts.

Der neue Ehrenamtsfreibetrag bleibt aber auf nebenberufliche Tätigkeiten be-schränkt. Dieser Begriff ist nicht neu, sondern ebenso Voraussetzung für den Übungsleiterfreibetrag nach § 3 Nr. 26 Einkommensteuergesetz.

Definition

Nach § 3 Nr. 26a Satz 1 EStG sind Ein-nahmen aus nebenberuflichten Tätigkeiten im Dienst oder Auftrag einer inländischen juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einer unter § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG fal-lenden steuerlich gemeinnützigen Einrich-tung bis zur Höhe von 500,- EUR im Jahr steuerfrei. Mit dem Freibetrag wird pauschal der Aufwand, der den nebenberuflich tätigen Personen durch ihre Beschäftigung entsteht, abgegolten. Es sollen vor allem ehrenamtliche Engagements für Vereine steuerlich gefördert werden.

Grundvoraussetzung für die Anwendung des § 3 Nr. 26a EStG ist eine „nebenbe-rufliche“ Tätigkeit. Wer bereits als Teilzeit- oder Vollzeitkraft für dieselbe Tätigkeit beim Verein angestellt ist, kann diese zu-sätzliche Ehrenamtspauschale als Freibe-trag nicht beanspruchen. Danach darf die Tätigkeit vom zeitlichen Umfang her nicht mehr als ein Drittel der Tätigkeit ausma-chen, die ein denselben Beruf ausübender Vollerwerbstätiger zu erbringen hat.

Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn der zeitliche Aufwand für die Vereins/Ver-bandarbeit wöchentlich 12 Stunden nicht übersteigt. Es können also auch solche Per-sonen nebenberuflich tätig sein, die keiner hauptberuflichen Erwerbstätigkeit nachge-hen, z. B. • Hausfrauen• Vermieter• Studenten• Rentner oder• Arbeitslose.

Ausgeschlossen von der Förderung sind zur Vermeidung von Wettbewerbsvor-teilen Tätigkeiten im steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb und im

Rahmen der Vermögensverwaltung. Ins-besondere Vergütung für Tätigkeiten bei Festen, Feiern oder sonstigen geselligen Veranstaltungen sind nicht für steuerfreie Vergütungen geeignet.

Grundsätzlich ist der Vorstand eines Ver-eins ehrenamtlich tätig und wird nicht „entlohnt“. Auch nach den für Vereine geltenden zivilrechtlichen Vorschriften (§ 27 Abs. 3 i.V.m. § 662 Bürgerliches Gesetzbuch) übt der Vorstand sein Amt grundsätzlich ehrenamtlich aus. Werden Vorstandsmitglieder ohne eine satzungs-mäßige Grundlage vergütet, bringt dies den gemeinnützigen Status des Vereins in Gefahr, da ein Verstoß gegen das Gebot der Selbstlosigkeit vorliegt.

Die Finanzverwaltung hat bereits vor Ein-führung des neuen Freibetrags Auslagen an Vereinsvorstände unter engen Voraus-setzungen als steuerunschädlich akzep-tiert. Diese Praxis wird jetzt in der Form vereinheitlicht, dass der Ersatz tatsächlich entstandener Aufwendungen (z. B. Tele-fon- und Fahrtkosten) für die Gemeinnüt-zigkeit des Vereins unschädlich bleibt und beim Vorstand ohne Anrechnung auf den Ehrenamtsfreibetrag zu keinen steuerlich relevanten Einkünften führt. Auf einen Einzelnachweis über die Aufwendungen wird verzichtet, wenn die pauschalen Zah-lungen den tatsächlichen Aufwand offen-sichtlich nicht übersteigen und keinen Zeitaufwand abdecken.

Die gemeinnützige Körperschaft (Verein/Verband) verstößt jedoch mit der Zahlung i .H. v. 500 € an den Vorstand. Gegen das Gebot der satzungsgemäßen Mittelver-wendung, falls die Satzung eine unentgelt-liche Tätigkeit des Vorstands vorsieht.

Sieht die Satzung allerdings ausdrücklich die Zahlung von Aufwandsentschädi-gungen oder Vergütungen an die Vor-standsmitglieder vor, ist die Gemeinnüt-zigkeit des Vereins gesichert.

Vereine, die nach dem 10.10.2007 Zah-lungen ohne satzungsmäßige Grundlage geleistet haben, können ihre Gemeinnüt-zigkeit noch im Nachhinein retten. Dafür müssen sie bis zum 31.12.2009 eine Sat-zungsänderung beschließen, die eine finan-zielle Entschädigung der Vorstandsmitglie-der (in angemessener Höhe) zulässt.

Die Satzungsänderung könnte folgenden Wortlaut haben:

Präsidiums- und Ausschussmitglieder sind ehrenamtlich tätig. Sie können jedoch die Erstattung ihrer Kosten und eine angemes-sene Entschädigung für Zeit- und Arbeits-aufwand bekommen.

Einzelheiten werden durch das Präsidium bzw. durch die Geschäftsordnung festge-legt.

Abschließend folgendes:

Die Aufwandspauschale i.H.v. 500 € kann von dem Empfänger wieder an den Verein zurückgespendet werden (Aufwandsspen-de). Zwischen dem Verein und dem Emp-fänger ist eine schriftliche Vereinbarung über die Art der Tätigkeit und die Höhe der Vergütung zu treffen. Der Arbeitneh-mer hat dem Verein außerdem schriftlich zu bestätigen, dass die Steuerbefreiung nicht schon anderweitig in Anspruch ge-nommen wurde. Freibetrag – Nebentätigkeit - 2.100 €, § 3 Nr. 26a Einkommensteuergesetz

Aus gegebenem Anlass weisen wir noch-mals auf den weiteren Freibetrag hin:

Für bestimmte Nebentätigkeiten gibt es einen Freibetrag von 2.100 € im Jahr, aber nur, wenn folgende vier Voraussetzungen gleichzeitig erfüllt sind (§ 3Nr. 26 EStG):

- Der Steuerpflichtige muss als Übungs- leiter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder in vergleichbarer Weise tätig sein. - Die Tätigkeit muss nebenberuflich ausgeübt werden. - Die Tätigkeit muss im Dienst oder Auftrag einer öffentlich-rechtlichen oder gemeinnützigen Körperschaft erfolgen (gemeinnützigen Verein/Ver- band). - Der Steuerpflichtige muss zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke tätig werden.Aus den Worten „im Dienst oder Auftrag“ ergibt sich, dass die Nebentätigkeit selbst-ständig oder nichtselbstständig ausgeübt werden kann. Für die Steuerbefreiung ist es unerheblich, ob die Nebentätigkeit z.B. als selbstständige oder als nichtselbststän-dige Arbeit zu qualifizieren ist. Die Steu-erbefreiung wird in beiden Fällen gewährt.

Satzungsanforderungen für Ehrenamtspauschale verschärft – Vorsicht bei Zahlungen an Vorstandsmitglieder und gleichgestellten Organen

Nebentätigkeit- Begünstigte Tätigkeiten -

Begünstigt ist die Tätigkeit als Übungslei-ter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder eine vergleichbare Tätigkeit. Darunter ist bei-spielsweise zu verstehen:

- Die Tätigkeiten von Sporttrainern, Sportwarten, Mannschaftsbetreuern in Sportvereinen, Jugendleitern usw. - Die Lehr- und Vortragstätigkeit im Rahmen der allgemeinen Bildung und Ausbildung, z. B. Kurse und Vorträge. - Tätigkeiten im Bereich der beruflichen Aus- und Fortbildung, z. B. Vortrags- tätigkeit.

Wichtig! Definition „nebenberuflich“

Die Gewährung des Freibetrags setzt nicht voraus, dass außer der Nebentätigkeit auch ein Hauptberuf ausgeübt wird. Die Voraus-setzungen für die Gewährung des Freibetrags erfüllen daher auch Personen, die im steuer-rechtlichen Sinne keinen Hauptberuf ausü-ben, z.B. Hausfrauen, Vermieter, Studenten, Rentner oder Arbeitslose.

StB.Schmiedecke / ZobelSickenhöfer Straße 264832 Babenhausen

Page 15: Heftige Reaktionen bei den FischereiverbändenWeihnachts- und Neujahrsgrüße 3 Anglerschaft verärgert: Kormoran ist „Skandalvogel des Jahres“ 4 Heftige Reaktionen bei den Fischereiverbänden

Wie werde ich Angler?Angeln ist weitaus mehr, als nur Fische aus dem Wasser zu ziehen.

Um der Fischwaid nachgehen zu können, ist in Deutschland eine Lizenz, der staatli-che Fischereischein, erforderlich. Vorraussetzung für dessen Erwerb ist aktu-ell in Thüringen der Besuch eines 30-stün-digen Vorbereitungslehrganges. In diesem werden Themen wie die allgemeine und spezielle Fischkunde, Gewässerkunde, Na-tur- und Tierschutz, Gerätekunde und die gesetzlichen Bestimmungen gelehrt.Im Anschluss an die Ausbildung erfolgt die Fischerprüfung bei der unteren Fische-reibehörde. Nach erfolgreichem Abschluss erhält der Teilnehmer ein Zertifikat wel-ches, wie eine Fahrerlaubnis, ein Leben lang gilt.Mit diesem kann dann beim Ordnungs-amt, je nach Wunsch des Antragstellers, der staatliche Fischereischein mit einer Gültigkeitsdauer von einem, fünf oder zehn Jahren ausgestellt werden.Allein der Besitz eines gültigen staatlichen Fischereischeines berechtigt aber noch nicht zum Angeln! Dazu ist der Erwerb eines Fischereierlaubnisscheines beim Ge-wässereigentümer/ Fischereipächter not-wenig.

Der beste Weg zum Fisch ist die Mitglied-schaft in einem Verein des Thüringer Landes-angelfischereiverbandes (TLAV). Auf Wunsch können wir die Teilnehmer der Thüringer Fischerschule in über 164 Anglervereine Thüringenweit vermitteln.Werden Sie Mitglied in einem Anglerverein des Thüringer Gewässerverbundes, so stehen Ihnen neben einer Vielzahl von fischreichen Verbundgewässern über 40.000 ha attrak-tiver Angelgewässer in Thüringen und in den schönsten Urlaubsgebieten Deutschlands zu sehr günstigen Konditionen zu Verfügung. Den Kindern und Jugendlichen werden in-teressante und abwechslungsreiche Veranstal-tungen geboten.

Wo kann ich mich zu einem Lehrgang anmelden?

Für die Berufung der Kursleiter und für die flächendeckende Abdeckung der Aus-bildung in hoher Qualität sind im Freistaat Thüringen, entsprechend einer Vereinba-rung mit dem Ministerium für Landwirt-schaft, Naturschutz und Forsten, die Ang-lerverbände verantwortlich.

In der Thüringer Fischerschule des TLAV sind aktuell 16 Kursleiter darum bemüht, zu günstigen Konditionen ihre Kursteil-nehmer fachlich kompetent auf die Fi-scherprüfung vorzubereiten. Die guten Prüfungsergebnisse der Teilnehmer und die außerordentlich hohe Erfolgsquote bei den Fischerprüfungen sprechen für sich.

Die Anmeldung zu einem Lehrgang der Thüringer Fischerschule ist mittels Anmel-deformular telefonisch oder per E-Mail je-derzeit möglich.

Interessenten können über die Geschäfts-stelle des TLAV alle Informationen zu den in ihrem Landkreis tätigen Kursleitern und den aktuellen Lehrgangsterminen erfragen.

Thüringer Landesangelfischereiverband e.V.Moritzstraße 14 • 99084 Erfurt

Telefon: 0361 - 64 64 233Fax:: 0361 – 26 22 914

E-Mail: [email protected] oder

Wann und wo finden Lehrgänge statt?

Die Lehrgänge werden das ganze Jahr, aber vorrangig im Frühjahr und Herbst ange-boten. In Kursen mit einer übersichtlichen An-zahl von Teilnehmern wird der Lehrstoff individuell und erfolgreich vermittelt.

Was benötige ich für die Ausbildung?

Alle notwenigen Ausbildungsmaterialien können direkt über die Thüringer Fischer-schule bezogen werden. Als Ausbildungsli-teratur wird in Thüringen das Lernsystem von Heintges verwendet.

LehrgangsgebührenDie Lehrgangsgebühren betragen 70,00 zuzüglich Ausbildungsmaterial und Prü-fungsgebühren.

Anmeldung zur Prüfung/ ServiceAls kostenfreier Service wird für alle Kurs-teilnehmer die Anmeldung zur Fischerprü-fung übernommen.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse, wün-schen allen Teilnehmern viel Erfolg und ein kräftiges Petri Heil.

Haben Sie noch weitere Fragen rund um die Fischerprüfung, zu Anglervereinen in Ihrer Nähe, zu attraktiven Angelgewässern oder zum praktischen Angeln? – Nur zu, der Thüringer Landesangelfischereiver-band e.V. berät Sie gern.

Fachlich kompetent – individuelle Betreuung – umfassender Service

Thüringer Fischerschule im Thüringer Landesangelfischereiverband e.V.

www.thueringer-fischerschule.de