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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen Montag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im 1 Rainer Kuhlen Department of Computer and Information Science University of Konstanz, Germany Wie weiter mit den öffentlichen Gütern? Alternativen jenseits von Staat und Markt Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 1

Rainer KuhlenDepartment of Computer and Information Science

University of Konstanz, Germany

Wie weiter mit den öffentlichen Gütern? Alternativen jenseits von Staat und Markt

Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

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Openness – Grundprinzip des Handelns in elektronischen Räumen 3

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www.iuwis.de

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Inhalt - Themen

Virtuelle Räume Wissensräume Wissensökologie Commons In Richtung eines Verständnisses von Wissen als Commons Wer besitzt Wissen? Access – institutionalization of knowledge Urheberrechtsregulierung als verknappende Form der

Institutionalisierung von Wissen Open Access als eine offene Form der Institutionalisierung

von Wissen Modelle im Rahmen einer “commons-based-economy” Was tun? Konsequenzen

5

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CC

Virtuelle Räume

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CC

Virtuelle Räume

Expositur | a virtual knowledge space

In the framework of "Unternehmen Capricorn" project we developed a virtual knowledge space ["Virtueller Wissensraum"] in collaboration with 10 Austrian museums. The programme…enables 3 users to enter a cross-disciplinary environment based upon objects … which then were translated into a spatial structure of rooms, corridors and places of different size, shape, remoteness or proximity.

http://syl-eckermann.net/expositur/index.html

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CC

Virtuelle Räume/Bibliotheken

http://bit.ly/piXMGB

http://bit.ly/pfecZI

http://bit.ly/nM8Pxj

http://bit.ly/rjFboy

http://bit.ly/pGTm6a

http://bit.ly/oot01B

http://bit.ly/pL8D2b

http://online.darton.edu/student_resources/library.php

http://bit.ly/q1JCsA

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Wissensräume

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CC

Wissensräume

http://bit.ly/ombf1w

http://bit.ly/qeXNoY

http://bit.ly/rkqIPj

http://bit.ly/ou7fSr

http://bit.ly/ou7fSr

http://bit.ly/pLkw1q

http://bit.ly/qtFYDf

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Wissensökologie

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Wissensökologie

Ökologie Nachhaltigkeit natürlicher Ressourcen (Wasser, Luft, Klima, Wälder,…)

Verknappung zum Schutz der Übernutzung

Wissensökologiei

Nachhaltigkeit immaterieller Güter

Nutzen(mehrung) durch offenen, freien Zugriff und freie Nutzung

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Wissensökologie

http://bit.ly/nQMWNn http://bit.ly/pFyq8lA Politics of Intellectual Property: Environmentalism

For the Net?James Boyle 2007

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Wissensökologie steht nicht im Widerspruch zur kommerziellen

Verwertung/Nutzung von Wissen,

Unter der Annahme, dass Publikations- und Nutzungsmodelle nur dann

akzeptabel sind

wenn sie den Status von Wissen als Gemeingut (Commons) anerkennen, “allowing free and open access for everyone

not claiming exclusive property rights”

14

Wissenökologie/-ökonomie

Ökonomie Ökologie

Wissens-ökonomie

Wissens-ökologie

?These

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GemeingüterCommons

Commons ist das zentrale

Konzept einer Wissensökologie

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http://en.wikipedia.org/wiki/Public_good

Aber Commons sind weder common goods noch public goods

geschweige denn club goods oder private goods.

Commons

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Was sind Commons?

Aus: Peter Barnes: Capitalism 3.0

Commons

17

Gemeinsames Erbe der

Natur

Gemeinsames Erbes des

sozialen Lebens

Gemeinsames Erbe

kultureller Kreativität

Commons sind institutionalisierte „common-

pool resources“

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Common

Pool

ResourcesInstitutiona-

lisierungCommons

Kommunikation Konsensfindungsverfahren

VerpflichtungenVerträge

Regel, Gesetze, bindende VorschriftenKontrollmechanismen, Sanktionen

Prinzipien/Werte

Verfahren

18

Saubere Luft und Wasser

Rohstoffeder öffentliche Raum

GesundheitFinanzenWissen

Commons entstehen durch Institutionalisierungsformen von “common-pool-resources”

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Wissens-

ressourcen

Zugriff (access) zu Informations-

produkten und -dienstleistungen

Prinzipien/Werte

Verfahren

Privatisierung„enclosure of the mind“

Profitabilitätverknappte Ressource

Commons entstehen durch Institutionalisierungsformen von “common-pool-resources”

TeilenGerechtigkeit, Fairness

InklusionNachhaltigkeit,

Offenheit

Kommunikation Konsensfindungsverfahren

VerpflichtungenVerträge

Regel, Gesetze, bindende VorschriftenKontrollmechanismen, Sanktionen

Institutiona-

lisierung

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Wissens-

ressourcen

Private Güter

Prinzipien

Verfahren

Privatisierung„enclosure of the mind“

Profitabiltätverknappte Ressource

unsere Wahl

?

Commons entstehen durch Institutionalisierungsformen von “common-pool-resources”

TeilenGerechtigkeit, Fairness

InklusionNachhaltigkeit,

Offenheit

Institutiona-

lisierung

Commons

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In Richtung eines

Verständnisses von

Wissen als Commons

21

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Wissen Commons

22

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Was ist der Status von Wissen?

res nulliusres privataeres publicaeres communes

Wissen als Commons

23

Justinian I., Mosaikdetail aus der Kirche San Vitale in Ravennahttp://bit.ly/pUgtds

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Wer besitzt Wissen?

24

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Wer besitzt Wissen?

Produzenten/Autoren?

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Verwerter/Content provider/Verleger?

Nutzer, die es für ihre Arbeit brauchen?

Wissen als Commons

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Ist es die richtige Frage?

Wer besitzt Wissen?

Wissen selber – Ideen, Fakten, Theorien, … Daten (??) – sind nicht

„eigentumsfähig“, nicht durch Urheberrecht geschützt

If nature has made any one thing less susceptible than all others of exclusive property, it is the action of the thinking power called an idea, which an individual may exclusively possess as long as he keeps it to himself; but the moment it is divulged, it forces itself into the possession of every one, and the receiver cannot dispossess himself of it. Its

peculiar character, too, is that no one possesses the less, because every other possesses the whole of it. He who receives an idea from me, receives instruction himself without

lessening mine; as he who lights his taper at mine, receives light without darkening me.

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Wer besitzt Wissen?

Niemand sollte Wissen exklusiv besitzen.

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Wer hat Zugriff zu Wissen?Wer kontrolliert den Zugriff zu Wissen?

Nicht Wissen ist das Problem, sondern Information

Ist es die richtige Frage?

Verfügbar ist Wissen nur dann, wenn man Zugriff auf die Wissen

repräsentierenden Informationsprodukte hat.

Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

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Verfügbar ist Wissen nur dann, wenn man Zugriff auf die Wissen

repräsentierenden Informationsprodukte hat.

Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

Zugriff

Gesetz

Technik

Werte Markt

Nach: Lawrence Lessig: Code and other laws of cyberspace. Basic Books, Perseus Books Group: New York 1999, second edition 2006

Zugriff

Urheberrecht

DRM

Informati-onsethik

Informations-wirtschaft

Wer oder war reguliert dem Zugriff auf Information?

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Urheberrechtsregulierung als verknappende Form der Institutionalisierung

von Wissen

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Urheberrecht als Regulierungsform zur Institutionalisierung von Wissen

31

unter der international gültigen Annahme

Starkes Copyright angemessen und unabdingbar

um Kreativität und Fortschritt in den Künsten, den Wissenschaften und der Bildung

zu befördern

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((a) Eines das Wissen und Information zu einem knappen Gut, zu einer Ware macht?

Was ist ein starkes Urheberrecht/Copyright?

(b) Eines, das offenen, freien Zugriff zu den Ressourcen von Wissen und Information eröffnet und die Bildung von Commons unterstützt?

oder

Urheberrecht als Regulierungsform zur Institutionalisierung von Wissen

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starkes Urheberrecht

Urheberrechtlicher Schutz technischer Schutzmaßnahmen

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schwaches Urheberrecht

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schwaches Urheberrecht

Ein Urheberrecht, das die Rechte der Urheber und

die kommerzielle Verwertung von Wissen in den

Vordergrund stellt

starkes Urheberrecht

Ein Urheberrecht, das durch freizügige

Schrankenregelungen dafür sorgt, dass zumindest

das mit öffentlichen Mitteln produzierte Wissen für

jedermann frei zugänglich ist.

Wirtschaft:schwach

Gesellschaft:stark

Wirtschaft:stark

Gesellschaft:schwach

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Die staatlichen und überstaatlichen Regulierungen (vor allem in

Europa und USA im Kontext der WTO) haben ein starkes

Urheberrecht entstehen lassen, welches eher die kommerzielle

Verwertung von Wissen und Information als die Interessen der

Urheber selber begünstigt

mit der Konsequenz der Verknappung des Zugriffs und der

Nutzung von Wissen und Information

Urheberrecht als Regulierungsform zur Institutionalisierung von Wissen

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Als Voreinstellung im urheberrecht gilt das exklusive Recht der

Autoren oder – per Vertrag – der Verwerter/Verleger/Content

Provider.

Das Recht, andere vom Zugriff und

der Nutzung publizierten

Wissens auschließen zu

könnenDem Interesse der Öffentlichkeit, insbesondere von Bildung

und Wissenschaft, wird lediglich durch Ausnahmen und

Einschränkungen der an sich exklusiven Rechte der

Rechteinhaber Rechnung getragen.

unter der strikten Kontrolle des Dreistufentests

Urheberrecht als Regulierungsform zur Institutionalisierung von Wissen

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 38

CC

enabling?

„Schranken“ist die deutsche Entsprechung zu den im internationalen Recht

gebräuchlichen Begriff wie „exceptions, limitations“.

disabling?

http://bit.ly/otoybc

unter der strikten Kontrolle des Dreistufentests

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 39

Article 13Limitations and Exceptions

Members shall confine limitations or exceptions to exclusive rights to certain special cases which

do not conflict with a normal exploitation of the work

and do not unreasonably prejudice the legitimate interests of the right holder.

TRIPS - Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights

Urheberrecht als Regulierungsform zur Institutionalisierung von Wissen

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 40

Urheberrecht - Schranke in § 52a für Unterricht und Forschung

nur kleine Teile eines Werkes (max 12%, Filme 5

mins) *

nur für die Nutzung IM Unterricht

nur für die bestimmt abgegrenzten Teilnehmer

von Kursen

für die Nutzung genau definierter

Forschungsgruppen

befristet bis Ende 2006 –verlängert 2008, jetzt bis

2012

ohne direktes oder indirektes kommerzielles

InteresseNutzung in Schulen nur

mit expliziter Zustimmung der Rechtsinhaber*

Nutzung von Filmen erst nach 2 Jahren der Verwertung in

Filmtheatern

Vergütet werden muss in jedem Fall, also nur Genehmigungs-, nicht Vergütungsfreiheit

max 25 S. eines Werkes, 6 Seiten Musikeditionen, 5 mins

Film oder Musikstücks, alle Bilder

25 % eines Werkes, max. 100 Seiten

* Jetzt durch Vertrag erlaubt – aber nur analoge Kopien, 12 % max 20 Seiten

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 41

2.539 answers

Frage : Schränkt § 52a UrhG die Rechte der Rechteinhaber zu stark ein (zu liberal), oder restringiert § 52a die Nutzung von Wissen in Bildung und Wissenschaft zu stark

http://www.urheberrechtsbuendnis.de/befragung2011-auswertung1.pdf

Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft - www.urheberrechtsbuendnis.de/

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 42

über Steuergelder

finanziert

sekundärer Retailmarkt

über Steuergelder

finanziert

primärer Verlaufsmarkt: Bibliotheken

42

In Anlehnung an: Open Access - die Revolution im wissenschaftlichen Publizieren? Vortrag von Dr. Rafael Ball im Rahmen des FZJ-Kolloquiums am 30. April 2003http://www.fz-juelich.de/zb/datapool/page/534/Vortrag%20Open%20Access.pdf

Klassisches Verwertungsmodell der Wissenschaftsverlage

über Steuergelder

finanziert

Autor/Urheber in Bildung und Wissenschaft

über Steuergelder

finanziert

nutzt personelle und technische

Infrastruktur

über Steuergelder

finanziert

stellt Wissen in

Werken dar

stellt Werke i.d.R. kostenlos den

Verlagen bereit

über Steuergelder

finanziert

zahlt für Publi-kation oft

Druckzuschüsse

Wissenöffentlich finanziert

privat angeeignet

über Steuergelder

finanziert

Peer Review durchWissenschaftler

tritt i.d.R. alle Verwertungs-

rechte den Verlagen ab b

Werke werden von Verlagen auf-bereitet und

öffentlich zugäng-lich gemacht

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 43

Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Publikationen

Ware/Mabe; The stm report . an overview of scientific and scholarly journal publishing. STM, September 2009 -

http://www.stm-assoc.org/industry-videos-reports/

Publikationsmärkteweltweit stark

kommerziell bestimmt

2.000 wissenschaftliche Zeitschriftenverlage

mehr als 3 Millionen Artikel verarbeitet

etwa 1,5 Millionen durch peer reviewvalidierte Beiträge

über 40 Millionen Artikel in elektronischer Form für Recherchen und Downloads bereitgestellt

geschützt durch starken Urheberrecht

In hohem Maße profitabel durch Verknappung

stabilisiert „information rich“

geschützt durch technische Schutzmaßnahmen

privat organisiert

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 44

Was tun?

Page 45: Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 45

Von dem starken Schutz des geistigen Eigentums profitieren in erster Linie die

Verwerter/Verlagswirtschaft.

Das Urheberrecht und die offizielle Politik sind weiter dem romantischen naturrechtlichen Konzept des singulären Autors und dem Recht auf

dessen geistiges Eigentum verpflichtet.

VerwertungsrechteUrheber

Romantik/Naturrecht – Verwertung/Handelsrecht

Vertragsfreiheit

NutzungsrechteVerlage

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 46

Auf der Grundlage der geltenden Systematik und Dogmatik

der Urheberrechts und der sie unterstützenden Wirtschaft und

Politik ist kaum ein freizügiger und offener Umgang mit

Wissen und Information in der Informationsgesellschaft für

jedermann zu erreichen.

Scheitern

Aber die normativen Einsctellungen haben sich

gewandeltZugriff

Gesetz

Technik

Werte Markt

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 47

Mehr und mehr WissenschaftlerInnen wird bewusst, dass

weder die kommerzielle Verwertung noch ein

verwerterfreundliches Urheberrecht die

Informationsversorgung in Bildung und Wissenschaft

sichern.

Erfolgreiches Scheitern

Page 48: Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 48

Aber auch kommerzielle Publikationsformen der

Informationswirtschaft adaptieren immer mehr ds

Open-Access-Paradigma.

Erfolgreiches Scheitern

Politikwandel?

Page 49: Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 49

Open Access als Form der Institutionalisierung von

Wissen

Page 50: Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 5050

Open Access ist eine Form der Institutionalisierung von

Wissen, durch die es zu einem Commons und zu einem

„common property“ mit freien Nutzungsregeln werden

kann.

Open Access als Form der Institutionalisierung von Wissen

Page 51: Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen Räumen

Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 5151

From the Berlin Declaration of Open - 2003

http://www.zim.mpg.de/openaccess-berlin/berlin_declaration.pdf

Open Access als Form der Institutionalisierung von Wissen

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Handlungsspielräume für immaterielle Gemeingüter (Wissen und Information) in elektronischen RäumenMontag Stiftung Urbane Räume - Workshop am 19. und 20. Januar 2012 im Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf 52

Modelle für die Institutionalisierung von

Wissen

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Formen der Verfügbarkeit von Publikationen

Ware/Mabe; The stm report . an overview of scientific and scholarly journal publishing. STM, September 2009 -

http://www.stm-assoc.org/industry-videos-reports/

Publikationsmärkteweltweit stark

kommerziell bestimmt

2.000 wissenschaftliche Zeitschriftenverlage

mehr als 3 Millionen Artikel verarbeitet

etwa 1,5 Millionen durch peer reviewvalidierte Beiträge

über 40 Millionen Artikel in elektronischer Form für Recherchen und Downloads bereitgestellt

Publikationsmärkteansteigend durch das Open-Access-Paradigma bestimmt

OA-ZeitschriftenPrimärpublikation

„golden“

SekundärpublikationIn OA-Repositories

„green“Directory of OA Journals

7183 journals650572 articles

(19.10.2011)1,6% des komm. Marktes

http://www.doaj.org/doaj?func=home&uiLanguage=en

OpenDOAR Database Worldwide ca. 80% Institutional OAR

http://www.opendoar.org/

zunehmend von Interesse für kommerzielle

AnbieterSpringerOpen

IEEE

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Dem Charakter von Wissen und Information als Gemeingüter Rechnung tragen

Einige Prinzipien eines commons-based information economy/society

In einer commons-based information economy/society wird das öffentlich gemachte

Wissen allen Menschen frei und möglichst ohne Verzögerung zugänglich gemacht.

Das muss nicht im Widerspruch zu kommerziellen Verwertungsmodellen der Informationswirtschaft

stehen.

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Dem Charakter von Wissen und Information als Gemeingüter Rechnung tragen

Einige Prinzipien eines commons-based information economy/society

Das muss nicht im Widerspruch zu kommerziellen Verwertungsmodellen der Informationswirtschaft stehen.

wenn die Informationswirtschaft anerkennt, dass exklusive Verwertungsrechte am Commons Wissen nicht mehr möglich sind

Wissens-ökonomie

Wissens-ökologie

und wenndie (urheber)rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, dass wissenschaftliche Publikationen ins Commons gestellt werden.

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proprietäre kommerzielle Informationsmärkte

„commons-based information markets“

Entschädigung an die Öffentlichkeit

und

verknappende Verwertung

freie NutzungTeilen einfache kommerzielle

Nutzungsrechteermöglicht und geschützt durch

Preispolitik

Kontrolle durch Technik (DRM)

das Urheberrecht

vertragliche Vereinbarungen

durch

Monetäre Beiträge

Steuer

Mehrwertleistungen

und

Möglichkeit der Entwicklung

Nachhaltigkeit Verantwortung auch gegenüber

späteren Generationen

Einige Prinzipien eines commons-based information economy/society

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Konsequenzen

Ein neues Verständnis von (intellektuellem) Eigentum

benötigt

Wissen als Commons ist keinesfalls ein res nullius (einer

der Fehler von Hardins „Tragödie“) dessen sich jedermann

nach Belieben für welchen Zweck auch immer benutzen

kann.

Wissen und die daraus abgeleiteteten Informationsobjekte können nicht als exklusives privates Eigentum reklamiert werden.

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Konsequenzen

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Ein neues Verständnis von Urheberrecht

Freier Zugriff – der DefaultKommerzielle Verwertung - die Ausnahme

Ein Konzept von „common property rights“

entwickeln, ohne „private individual property

rights“ aufzugeben

Herausforderung

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Paving the road in knowledge spaces

Die Straßen zu und in den Wissensräumen können nur durch

Institutionalisierungsformen für den freien Zugriff und die freie Nutzung

von Wissen und Information “gepflastert” werden.

„Je freier/offener der Zugriff zu Wissen und Information

gemacht wird, umso höher ist die

Wahrscheinlichkeit, dass auch weiterhin in der Wirtschaft damit

verdient werden kann.“

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Towards a commons-based copyright– IFLA 08/2010A commons-based foundation of open access and other open models – Open Data Cologne 14.12.2010 61

Vielen Dank für Ihre

AufmerksamkeitFolien unter einer CC-Licenz

www.kuhlen.name

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Towards a commons-based copyright– IFLA 08/2010A commons-based foundation of open access and other open models – Open Data Cologne 14.12.2010 62

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

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Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

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Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

In juristischer Hinsicht ist es eindeutig,

„.... dass Ideen und Fakten für sich nicht geschützt

werden können“ (Übersetzung RK)

aber

„die Architektur oder die Struktur, in der sie

dargestellt sind, können geschützt sein“

„Es muss nachgewiesen werden, dass die

Architektur oder die Struktur auf substantielle Weise

kopiert worden ist.“ http://www.hmcourts-service.gov.uk/images/judgment-files/baigent_v_rhg_0406.pdf

Judge Peter Smith J hat in seiner Urteilsbegründung selber einen geheimen Code über kursiv geschriebene Buchstaben eingebaut - http://www.nytimes.com/2006/04/27/books/27code.html gelöst unter: http://news.bbc.co.uk/1/hi/entertainment/4953948.stm

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Wem gehört Wissen? Wem gehört Information?

Übernahme von Ideen erlaubt, wenn sie zur Entwicklung neuer eigenständiger Werke führen

Der Vorwurf des Plagiatswurde letztlich zurückgewiesen.

Die Entlehnungen bzw. wörtliche Wiedergaben einiger Stellen aus Browns

Buch rechtfertige in einer fiktionalen Umgebung nicht den Vorwurf der

Copyright-Verletzung. Es seien, legitimerweise nur einige Ideen und „Fakten“

übernommen worden.

Judge Peter Smith J hat in seiner Urteilsbegründung selber einen geheimen Code über kursiv geschriebene Buchstaben eingebaut - http://www.nytimes.com/2006/04/27/books/27code.html gelöst unter: http://news.bbc.co.uk/1/hi/entertainment/4953948.stm

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German coalition copyright in favour of research and education 2.539 answers

Question: Should published knowledge, at least knowledge produced through public financial means, be freely accessible and usable by everyone?

http://www.urheberrechtsbuendnis.de/befragung2011-auswertung1.pdf