hallo ihr lieben 4-beinigen freundinnen und freunde!

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Cocker OTTO vom Wingertweg: Meine ersten 14 Tage im neuen Zuhause Seite 1 von 11 Hallo Ihr lieben 4-beinigen Freundinnen und Freunde! Mein Name ist OTTO vom Wingertweg. Herrchen hat mir den Adelstitel verliehen, indem er einfach den Straßennamen, wo wir wohnen, angefügt hat. Soll mir recht sein. Schließlich sehe ich wirklich sehr seriös aus – wenn ich will. Soviel Eigenlob muss sein. Herzlichen Dank vorab für Euer Interesse an meinem weiteren Hundeleben. Ich bin jetzt 14 Tage – sind das wirklich erst 14 Tage? – bei meinen neuen Hundeeltern in Lich. Wenn ich ehrlich sein soll, diese 14 Tage sind so schnell vergangen, dass ich mich erst ein- mal sammeln muss, um Euch alles erzählen zu können, denn es kommt mir vor, als sei ich schon als Welpe hier gelandet, so wohl fühle ich mich inzwischen bei meinen neuen Hunde- eltern: Meine Ankunft und meinen ersten ganzen Tag habt Ihr ja schon mitbekommen. Eurer Hinweis, dass mein Bad im Gartenteich nicht der letzte sein wird, auf dieses Thema komme ich noch zurück. Beginnen wir zunächst damit, dass ich abends im Bett zu Füßen von meinem Frau- chen liege. Das mache ich extra, damit sie nicht der Meinung ist, ich würde nur mein Herr- chen lieben. Ja, lieben. Ich liebe Frauchen und Herrchen vom ersten Tag an unwahrschein- lich und zwar so, als ob wir uns schon ein ganzes Hundeleben kennen würden. Aber zurück zum Nachtleben. Herrchen muss ja am nächsten Morgen fit für mich sein. Daher darf ich seinen Schlaf nicht stören. Ab 8 Uhr spätestens ist Otto`s Schlafenszeit zu Ende. Recken und Dehnen gehört zu meinem Aufwachritual. Dass Frauchen dabei manchmal meine Hin- terpfoten im Gesicht spürt, nun ja, da muss sie durch. Frauchen grummelt zwar, wieder ei- nen neuen blauen Fleck an Armen und Beinen zu bekommen, das aber interessiert mich nicht. Wie gesagt, da muss sie durch. Schließlich wollte auch sie mich aufnehmen, mich, ein armer spanischer Cocker. Mehr über meine Vergangenheit zu erläutern ist nicht notwendig. Die Zukunft liegt vor mir, und nur die ist für mich wichtig. Und die ist in den ersten 14 Tagen unwahrscheinlich für mich gewesen. Also weiter: Nachdem ich Frauchen dazu bewegen konnte, aufzustehen, machte ich mich an mein schlafendes Herrchen ran. Meine lange Zunge hat er schon vom ersten Tag an zu spüren bekommen. Er glaubt immer wieder, wenn er sein Kissen über sein Gesicht zieht, ich würde mich davon abhalten lassen. Zu was habe ich meine Krallen an meinen Pfoten? Ein kurzes Kratzen mit allen vier Pfoten und schon ist das Kissen weg. So schnell kann er dann gar nicht reagieren. Meine lange Zunge hat sich schon darauf eingeschossen. Ein Schmatz auf seine Lippen und schon hab ich meinen ersten Zungenkuss bei ihm gelandet. Herrchen ist zwar danach noch nicht ganz wach, aber das ist mir recht. Er fährt seinen linken Arm aus seiner Bettdecke heraus, während ich mich schon in der richtigen Position auf den Rücken gelegt habe. Und dann beginnt ein Procedere, dass ich besonders liebe: Er krabbelt meine Bauch, aber nicht immer an der gleichen Stelle, sondern schön zart von oben nach unten, wenn man das so sagen darf. Zwischendurch muss ich ihn beim Einschlafen und so- mit beim Krabbeln aufhören dahingehend hindern, indem ich ihm ganz deutlich meine rechte Vorderpfote kurz seitlich in seinen Bauch drücke. Das ist für ihn das Zeichen, wieder wach zu werden und mich weiter zu krabbeln. Das geht dann so lange, bis Herrchen sagt: So, jetzt stehen wir auf!

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Page 1: Hallo Ihr lieben 4-beinigen Freundinnen und Freunde!

Cocker OTTO vom Wingertweg: Meine ersten 14 Tage im neuen Zuhause Seite 1 von 11

Hallo Ihr lieben 4-beinigen Freundinnen und Freunde!

Mein Name ist OTTO vom Wingertweg. Herrchen hat mir den Adelstitel verliehen, indem er einfach den Straßennamen, wo wir wohnen, angefügt hat. Soll mir recht sein. Schließlich sehe ich wirklich sehr seriös aus – wenn ich will. Soviel Eigenlob muss sein.

Herzlichen Dank vorab für Euer Interesse an meinem weiteren Hundeleben. Ich bin jetzt 14 Tage – sind das wirklich erst 14 Tage? – bei meinen neuen Hundeeltern in Lich. Wenn ich ehrlich sein soll, diese 14 Tage sind so schnell vergangen, dass ich mich erst ein-mal sammeln muss, um Euch alles erzählen zu können, denn es kommt mir vor, als sei ich schon als Welpe hier gelandet, so wohl fühle ich mich inzwischen bei meinen neuen Hunde-eltern:

Meine Ankunft und meinen ersten ganzen Tag habt Ihr ja schon mitbekommen. Eurer Hinweis, dass mein Bad im Gartenteich nicht der letzte sein wird, auf dieses Thema komme ich noch zurück.

Beginnen wir zunächst damit, dass ich abends im Bett zu Füßen von meinem Frau-chen liege. Das mache ich extra, damit sie nicht der Meinung ist, ich würde nur mein Herr-chen lieben. Ja, lieben. Ich liebe Frauchen und Herrchen vom ersten Tag an unwahrschein-lich und zwar so, als ob wir uns schon ein ganzes Hundeleben kennen würden. Aber zurück zum Nachtleben. Herrchen muss ja am nächsten Morgen fit für mich sein. Daher darf ich seinen Schlaf nicht stören. Ab 8 Uhr spätestens ist Otto`s Schlafenszeit zu Ende. Recken und Dehnen gehört zu meinem Aufwachritual. Dass Frauchen dabei manchmal meine Hin-terpfoten im Gesicht spürt, nun ja, da muss sie durch. Frauchen grummelt zwar, wieder ei-nen neuen blauen Fleck an Armen und Beinen zu bekommen, das aber interessiert mich nicht. Wie gesagt, da muss sie durch. Schließlich wollte auch sie mich aufnehmen, mich, ein armer spanischer Cocker. Mehr über meine Vergangenheit zu erläutern ist nicht notwendig. Die Zukunft liegt vor mir, und nur die ist für mich wichtig. Und die ist in den ersten 14 Tagen unwahrscheinlich für mich gewesen.

Also weiter: Nachdem ich Frauchen dazu bewegen konnte, aufzustehen, machte ich mich an mein schlafendes Herrchen ran. Meine lange Zunge hat er schon vom ersten Tag an zu spüren bekommen. Er glaubt immer wieder, wenn er sein Kissen über sein Gesicht zieht, ich würde mich davon abhalten lassen. Zu was habe ich meine Krallen an meinen Pfoten? Ein kurzes Kratzen mit allen vier Pfoten und schon ist das Kissen weg. So schnell kann er dann gar nicht reagieren. Meine lange Zunge hat sich schon darauf eingeschossen. Ein Schmatz auf seine Lippen und schon hab ich meinen ersten Zungenkuss bei ihm gelandet. Herrchen ist zwar danach noch nicht ganz wach, aber das ist mir recht. Er fährt seinen linken Arm aus seiner Bettdecke heraus, während ich mich schon in der richtigen Position auf den Rücken gelegt habe. Und dann beginnt ein Procedere, dass ich besonders liebe: Er krabbelt meine Bauch, aber nicht immer an der gleichen Stelle, sondern schön zart von oben nach unten, wenn man das so sagen darf. Zwischendurch muss ich ihn beim Einschlafen und so-mit beim Krabbeln aufhören dahingehend hindern, indem ich ihm ganz deutlich meine rechte Vorderpfote kurz seitlich in seinen Bauch drücke. Das ist für ihn das Zeichen, wieder wach zu werden und mich weiter zu krabbeln. Das geht dann so lange, bis Herrchen sagt: So, jetzt stehen wir auf!

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Das, liebe zwei und vierbeinigen Freundinnen und Freunde, war das morgendliche Vorspiel. Als Cocker hat man ja angeblich permanent Hunger. Ich kann das nicht abstreiten und will es auch nicht. Denn jetzt kommt etwas, dass Ihr bestimmt noch nicht erlebt habt: Herrchen macht das Frühstück. Zuerst für Frauchen und dann für mich. So etwas habe ich in meinem kurzen fast 5-jährigen Hundeleben noch nicht erlebt:

Ich bekomme zur Frühstücks-Vorspeise zunächst Trockenfutter, so wie es meine Pflegemutter, die ich immer noch sehr gern habe, empfohlen hatte. Am Anfang habe ich ge-dacht, das ist alles und habe es aufgegessen. Doch am zweiten Tag bei meinen neuen Hundeeltern habe ich sehr schnell gemerkt – aber Hallo, ich bin doch nicht von gestern – dass danach noch etwas Besseres kommt. Schließlich gehören wir Cocker zu den intelligen-testen Hunden auf diesem Erdball, meint Ihr nicht auch? Wir erkennen sofort unseren Vorteil, wenn es um das „Fressen“ geht. Herrchen hat dann zusätzlich, aber erst nach dem Trocken-futter als „sogenannte Vorspeise“, für mich zum ersten Mal ein relativ trockenes Brot gege-ben. Ihr fragt Euch jetzt wohl, was daran so neu sein soll. Das kann und will ich Euch jetzt sagen, damit Euch der Speichel nur so vor Neid aus den Mundwinkeln läuft. Auf dem Brot streicht mein inzwischen über alles geliebte Herrchen Kalbsleberwurst. Es könnte meiner Meinung nach etwas dicker aufgetragen sein, doch Herrchen meint, ich würde zu dick wer-den. Auch auf diesen Aspekt kommen wir noch zurück. Da liegt mein Herrchen nämlich völlig daneben. Aber weiter zu meinem Frühstück. Zusätzlich kommt auf das Brot noch Wurst, die wir von unserer Metzgerin aus dem Nachbarort speziell für mich bekommen haben. Liebe Freundinnen und Freunde, ich kann Euch sagen: Noch bevor Herrchen, der ja als Letzter sein Frühstück für sich macht, ohne mich extra darauf hin zu weisen, dass es nicht ein Zu-satzfrühstück für mich ist, was ich selbstverständlich nicht abgewiesen hätte aber letztendlich akzeptiert habe, habe ich alles innerhalb kürzester Zeit ratz fatz aufgegessen gehabt.

Und jetzt werdet Ihr Euch fragen: Wie geht es weiter? Ich kann Euch nur empfehlen, den Donnerstag, den die Zweibeiner als Fronleichnamstag bezeichnen, als repräsentativen Tag anzusehen. Ich will Euch nicht weiter auf die Folter spannen.

Nach dem morgendlichen ausgiebigen Frühstück lasse ich meinem Herrchen keine Zeit zum Überlegen. Wenn er bestimmte menschliche Bedürfnisse haben sollte, so muss er sie zurück stellen. Denn inzwischen habe ich die Herrschaft über meine neue Familie über-nommen. Einer muss ja das Sagen haben. Liebe vierbeinigen Freundinnen und Freunde, das ist das A und O einer guten Beziehung zwischen unseren angeblich menschlichen Al-pha-Tieren und uns. Wir müssen sie nur in ihrem Irrglauben lassen, über uns herrschen zu können. Dabei sind wir die echten Alpha-Tiere, nur sie wissen das nicht. Da hilft ihnen auch ihr Reptilien-Hirn nicht. Hätten sie es nicht so verkümmern lassen, wäre es etwas anderes. Jetzt muss ich aber etwas vorsichtiger sein. Manchmal – und das schon in den jetzigen 14 Tagen bei meinen neuen Hundeeltern – habe ich das Gefühl, dass mein Herrchen anders tickt. Als Beispiel soll – wie vorher angekündigt – der Fronleichnamstag sein: Das Früh-stücksprocedere brauche ich nicht zu widerholen.

Ob mein Herrchen wollte oder auch nicht, ich habe an diesem Tag die Route vorge-geben. Schließlich war ich schon 8 Tage bei meinen neuen Hundeeltern. Herrchen hat mir die Botanik ausgiebig durch unsere vorherigen ausgiebigen Spaziergänge gezeigt. Ich habe gemerkt, dass er mich desbezüglich testen wollte, aber nicht mit mir.

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Jeden Weg, den wir inzwischen gegangen sind, habe ich intus. Aber wir sind ganz abgekommen vom Spaziergang am Fronleichnamstag. Das war für mich – ehrlich wie ich bin – etwas Besonderes. Herrchen hatte an diesem Tag – so glaubte er – sein Reptilienhirn ausgeschaltet. Er wollte nur den kurzen Weg, den wir am Abend meistens gehen, wegen der enormen Hitze wieder gehen. Ich hatte das schnell spitz gekriegt. Auch meine mentalen Fä-higkeiten sind nicht von ohne. Ich merkte ganz schnell, dass er bei der anstehenden Hitze keine besondere Lust hatte, meine Lauffreudigkeit dadurch zu unterstützen, meine bisheri-gen laufintensiven Wege zu wählen.

Wer bin ich aber, liebe Freundinnen und Freunde. Wer ist der Meister? Warum müs-sen wir uns dem Diktat unserer zweibeinigen Menschen unterordnen? Schließlich haben wir vier Beine. … Ehrlich, jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Aber wirklich. Deshalb kom-me ich wieder zurück auf mein neues Zuhause. Wie Ihr sehen könnt, versuche ich, jetzt ob-jektiv zu bleiben.

Der Spaziergang am Fronleichnamstag begann nach unserem opulenten Frühstück gegen 9 Uhr. Die Hitze haben wir beide ignoriert, mein Herrchen und ich. Ich merkte schnell, dass er mir die Führung überlassen wollte. Wir gingen den Weg Richtung Kloster Arnsburg, eine weitgehend geteerte Straße, hinunter. Wenn Ihr noch nicht wisst, wo wir uns befinden, so müsst ihr das in Google nachholen. Auf diesem Weg habe ich mir gedacht, dass ist es. Wildnis pur. Einige Bilder im Nachspann dokumentieren das. Ich kann Euch nur empfehlen: Wenn Ihr mal in der Gegend seid, fahrt ab an der A45, Abfahrt Münzenberg. Ihr erkennt das an der den beiden „Tintentürmen“. Es lohnt sich.

Aber weiter zu meinem, das heißt, unserm weiteren Spaziergang. Ich will mich jetzt nicht loben. Herrchen hat mir die Führung überlassen. Eigentlich war das gemein von ihm. Schließlich bin ich diesen Weg noch nie gegangen. Sicher wusste ich, wo ungefähr wir zu-rückgehen mussten. Nur meine Wege waren die direkten, wenn sie auch manchmal ins Nir-gendwo endeten. Aber nur, weil kein Weg weiter führte. Kann ich was dafür, dass die Bauern das so wollten?

Irgendwie waren wir – mein Herrchen hatte mich dann doch auf den richtigen Weg geführt – aus diesem Wald heraus gekommen. Das nächste Mal kann er mich nicht in die Irre führen, das sage ich Euch.

Wie die Bilder zeigen, es sind herrliche Wege, die ich mit meinem Herrchen zurück-gelegt habe. Er sagte, es wären heute etwa 8 km gewesen sein. Wenn ich mir überlege, dass ich beide Seiten der Wege unter Kontrolle haben musste, dann bin ich bestimmt fast die doppelte Entfernung gelaufen.

Und, liebe vierbeinigen Freundinnen und Freunde, wenn dass der Abschluss des heutigen Tages gewesen sein sollte, da muss ich euch sagen: Es geht weiter.

Wenn Ihr also glaubt, das wäre es gewesen, so habt ihr Euch getäuscht: Habt Ihr nicht daran gedacht, dass meine Pfoten vielleicht heiß gelaufen sind? Und was macht man dann, wenn mein Herrchen, der geglaubt hatte, ich würde meine erste Erfahrung mit dem Gartenteich vielleicht vergessen haben? Nur so viel:

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Das Bad im Gartenteich, so viel kann ich jetzt Euch verraten, war das Beste, was ich danach erleben habe, dachte ich. Aber ich hatte die Rechnung nicht mit meinem Herrchen gemacht. Habt Ihr schon vergessen? Es war erst Vormittag. Die Überraschung kam zum Mittag. Frauchen hatte extra für mich ein Hähnchen gekauft. Während mein Herrchen und ich unterwegs waren, war das Hähnchen gegart. Herrchen, den ich immer lieber gewonnen habe ( die Liebe geht bekanntlich durch den Magen ), hat mir dann mein Mittagessen zube-reitet. Ich betone: Zu-bereitet! Es war einfach köstlich.

Liebe Pflegemutti: Sei mir bitte nicht böse, aber Du hast mich sehr gut verpflegt. Das werde ich Dir nie vergessen, glaube mir. Doch ich bin jetzt wo anders, in einem anderen Zu-hause. Ich bin jetzt dort, wo ich nur noch sagen kann:

Ich habe jetzt mein Zuhause gefunden. Und ich bin glücklich. Das ist, so wie ich Dich kennen gelernt habe, genau Dein Wunsch gewesen, als Du uns meinen neuen „Hundeel-tern“ übergeben hast. Für Deine liebe Pflege und vor allem Deine unwahrscheinliche Zunei-gung, die Du mir entgegengebracht hast, möchte ich mich nochmals bedanken.

Aber mein Tag ist ja noch nicht zu Ende. Nach dem Mittagessen haben mein Herr-chen und ich inzwischen ein Ritual: Jetzt, wo es ziemlich warm ist, legen wir uns auf der Ter-rasse auf die Liege. Ich will meinem Herrchen ja nicht den gesamten Platz streitig machen – ich akzeptiere hier seine Dominanz – und lege mich zwischen seine Füße. Ich brauche den direkten Kontakt inzwischen zu ihm, so wie die zweibeinigen Kids zu ihrem Smartphone. Zwischendurch mache ich aber einen Kontrollgang zu meinem Frauchen. Es soll nicht glau-ben, dass ich sie vernachlässige. Eine etwa 5-minütige Krauleinheit bleibe ich bei ihr. Dann wieder zurück zu meinem Herrchen.

Inzwischen ist es schon 18 Uhr geworden. Herrchen und ich drehen nochmals eine kurze etwa 3 km lange Runde. Dann geht es zurück. Während Herrchen den Grill anwirft, um Würstchen zu braten, meins ist auch für Kinder geeignet und daher auch für mich, drehe ich noch schnell eine kurze Runde im Gartenteich. Inzwischen hat Herrchen mich gesucht. Platschnass wie ich bin springe ich an ihm hoch. Er versucht auszuweichen, aber liebe Freunde, wer hat schon gegen einen Cocker da eine Chance? Ich höre erst auf, bis seine Hosen so nass sind wie mein Fell. Dann drehe ich schnell noch einige Laufrunden um den Gartenteich zum Felltrocknen. Inzwischen legt Herrchen die Würstchen auf den Grill. Damit will ich Euch aber nicht langweilen. Denn ich merke jetzt, dass ich auch müde bin. Ihr merkt es sicher auch jetzt an meiner Schreibweise. Herrchen gähnt und ich mache es ihm nach. Als Erster lieg ich im Bett in der Besucherritze, den Kopf nach oben und warte, bis Herrchen nachkommt. Dann krabble ich so weit hoch, bis mein Kopf neben seinem liegt. Wir schauen uns beide in die Augen. Herrchen legt seinen Arm um mich und krabbelt mich, bis wir beide eingeschlafen sind. Irgendwann in der Nacht liege ich wieder zu Füßen von Frauchen. Bis zum nächsten Morgen.

Habe ich nicht ein Hundeleben wie es im Buche steht?

Bis zum nächsten Mal, wenn wieder etwas Interessantes ansteht.

Euer

Cocker OTTO vom Wingertweg

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Der lange Weg zum „Kloster Arnsburg“ mit vielen unbekannten Düften

Entlang der Klostermauer vom „Kloster Arnsburg“

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Durch diese „Hohle Gasse“ an der Klostermauer müssen wir durch

Donnerwetter: Das ist also die „Wetter“, nach der die „Wetterau“ benannt ist. Ich darf nicht rein.

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Herrchen hat dann doch nachgegeben und ich kann meine Pfoten abkühlen

Mein Weg zurück ins (N)Irgendwo endet oben am Waldrand

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OTTO – also ich – und Herrchen halten nach dem Mittagessen eine Siesta ab

Wenn es mir zu heiß wird, lege ich mich mal in den Schatten

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Meine „Runde“ im Gartenteich zwischen den Seerosen

Einmal muss ich ja raus aus dem Wasser

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Noch einmal eine letzte Kostprobe vor dem Abendessen

Und zwischendurch auch mal `ne Runde Ballspielen – muss auch mal sein

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Cocker OTTO vom Wingertweg: Meine ersten 14 Tage im neuen Zuhause Seite 11 von 11

Der Stein ist mir im Weg zu meinem „Schwimmbad“; er muss weg!

Hätte ja sein können, dass er mir schmeckt, zumal mein Würstchen noch nicht fertig ist.