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Grundwissen Chemie FOS Sozialzweig 11. Jahrgangsstufe Dieses Grundwissen müssen alle Schüler/innen ab dem Zeitpunkt der Erarbeitung im Unterricht für den Rest ihrer Schulzeit beherrschen. Das beinhaltet sowohl das theoretische Wissen als auch die
Anwendung auf konkrete Fälle.
Grundlagen:
Avogadro-Konstante NA = 6,022 * 1023 [mol-1]
Anzahl der Teilchen in einem Mol eines Stoffes
Chemie Chemie ist die Lehre von Stoffen, ihren Eigenschaften und ihren Veränderungen
chemischer Vorgang Stoffänderung unter Energiebeteiligung
Mol n [mol] ist die Stoffmenge die angibt, wie oft in einer Stoffportion 6,022*1023 Teilchen enthalten sind
molare Masse M [g/mol] ist die Masse von 1 mol Teilchen
molares Volumen Vm = 22,4 [l
mol ]
1 mol Gasteilchen entspricht 22,4 l bei
Standardbedingungen (1013 hPa, 273 K ≙ 0° C)
physikalischer Vorgang Zustandsänderung unter Energiebeteiligung
Atomaufbau und Periodensystem der Elemente (PSE) Das PSE: Übersicht über die Hauptgruppen.
Periode Gruppe
I II III IV V VI VII VIII
1 H He
2 Li Be B C N O F Ne
3 Na Mg Al Si P S Cl Ar
4 K Ca Ga Ge As Se Br Kr
5 Rb Sr In Sn Sb Te I Xe
6 Cs Ba Tl Pb Bi Po At Rn
7 Fr Ra
= Metalle (auch alle Nebengruppenelemente) = Halbmetalle = Nichtmetalle = Edelgase
Anionen negativ geladene Ionen; entstehen durch Elektronenaufnahme aus Nichtmetallatomen oder Nichtmetallverbindungen
atomare Masseneinheit u 1 „u“ entspricht 1/12 der Masse eines 12C-Atoms
Atomaufbau Atome bestehen aus Atomkern und Atomhülle
Atomhülle Elektronen bewegen sich in verschiedenen Schalen (Energieniveaus) entsprechend der Perioden
Atomkern besteht aus Protonen und Neutronen
Aufbau des PSE Elemente sind nach steigender Protonenzahl geordnet; die Gruppen geben die Anzahl der Valenzelektronen, die Perioden die Anzahl der Schalen an
Elektronegativität EN ein Maß für die Fähigkeit eines Atoms, in einer Elektronenpaarbindung das bindende Elektronenpaar an sich zu ziehen.
Elektronenaffinität EA ein Maß, wie stark ein zusätzliches Elektron von einem Atom gebunden werden kann
Elektronenkonfiguration beschreibt die Anordnung der Elektronen in der Atomhülle und die Verteilung auf die einzelnen Schalen;
eine Schale kann maximal 2n2 Elektronen aufnehmen
(n: Nummer der Periode; ≙ Hauptquantenzahl)
Element Atome mit gleicher Protonenzahl
Elementarteilchen Symbol Ladung Masse Ort
Protonen p+ +1 1 u Kern
Neutronen n 0 1 u Kern
Elektronen e- -1 0 u Hülle
Elementschreibweise im PSE lementsym ol nzahl der Protonen im tomkern Ordnungszahl
atomare Masse in u ahl Protonen Neutronen 12
Gruppe Spalten des PSE, geben die Zahl der Valenzelektronen an
wichtige Hauptgruppennamen:
I: Alkalimetalle II: Erdalkalimetalle
VII: Halogene VIII: Edelgase
Isotope Atome eines Elements mit unterschiedlicher Neutronenzahl
Ionisierungsenergie IE Energie, die zur Abtrennung eines Elektrons aus einem Atom benötigt wird
Kationen positiv geladene Ionen; entstehen durch Elektronenabgabe meist aus Metallatomen
Oktettregel In einem stabilen Molekül muss jedes Atom von 8 Valenzelektronen (4 Elektronenpaaren) umgeben sein, nur das Wasserstoffatom hat 2 Elektronen (1 Elektronenpaar).
entspricht der Edelgaskonfiguration
Periode gibt die äußerste besetzte Schale, also die Valenzschale an
Valenzelektron Elektron auf der äußersten besetzen Schale
Chemische Reaktion
ktivierungsenergie Δ A zur Auslösung einer chemischen Reaktion erforderliche Energie; sie wird im Verlauf der Reaktion wieder frei
Analyse Zerlegung einer Verbindung
chemische Reaktion Umgruppierung von Teilchen bei Erhaltung der Masse
endotherme Reaktion Reaktion, bei der Energie aufgenommen wird
Energie (Produkte) > Energie (Edukte), also gilt
HRkt > 0 kJ/mol
E
Reaktionsverlauf
spontane endotherme Reaktion
Eduktestabil
Produkteinstabil
Reaktionsenergie
RktΔH
E
Reaktionsverlauf
aktivierte endotherme Reaktion
Eduktestabil
Übergangszustandinstabil
Produktemetastabil
AktivierungsenergieEAΔ
ReaktionsenergieHRktΔ
exotherme Reaktion Reaktion, bei der Energie abgegeben wird
Energie (Produkte) < Energie (Edukte), also gilt
HRkt < 0 kJ/mol
E
Reaktionsverlauf
spontane exotherme Reaktion
Edukteinstabil
Produktestabil
ReaktionsenergieHRktΔ
E
Reaktionsverlauf
aktivierte exotherme Reaktion
Eduktemetastabil
Übergangszustandinstabil
Produktestabil
AktivierungsenergieEAΔ
ReaktionsenergieHRktΔ
instabiler Zustand das System beinhaltet so viel Energie, dass es spontan zur Reaktion unter Energieabgabe kommt
Katalysator beschleunigt eine Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie; liegt nach der Reaktion wieder unverändert vor
Lösungsenergie Summe aus Gitterenergie und Hydratisierungsenergie; wird beim Lösen eines Stoffes in Wasser benötigt oder freigesetzt
metastabiler Zustand scheinbar stabiler Zustand (keine spontane Reaktion) eines Systems mit höherer Energie
Reaktionsenergie Energieunterschied zwischen Edukten und Produkten
stabiler Zustand System mit geringstmöglicher Energie
Synthese Aufbau einer Verbindung
Umsetzung Kombination aus Analyse und Synthese
Chemische Bindung
Bindungsarten zwischenmolekulare Kräfte
s. Übersicht Bindungsarten und zwischenmolekulare Kräfte
Bindigkeit Anzahl der Elektronenpaarbindungen eines Atoms im Molekül
Dipol Dipole entstehen, wenn sich die Teilladungen eines Moleküls nicht
ausgleichen, d.h. die Ladungsschwerpunkte () liegen an unterschiedlichen Stellen
Molekülformel (Summenformel)
gibt die Art und die genaue Anzahl der Atome an, die in einem Molekül gebunden sind
Strukturformeln gibt die Molekülgeometrie wieder
Molekültyp ZB ZB2
ZB2E1
ZB2E2
ZB3
ZB3E1
ZB4
Molekültyp ZB ZB2
ZB2E1
ZB2E2
ZB3
ZB3E1
ZB4
Molekültyp ZB ZB2
ZB2E1
ZB2E2
ZB3
ZB3E1
ZB4
Z = Zentralatom B = Bindungspartner E = freie(s) Elektronenpaar(e) an Z
Teilladung = Partialladung
in einer polaren Atombindung entsteht durch die Verschiebung der Bindungselektronen zum elektronegativeren Partner eine Ladungsverschie ung, es entstehen positive (δ+) und negative (δ-) Teilladungen
Verhältnisformel gibt das Zahlenverhältnis der Kationen und Anionen in einem Salz wieder
Säuren und Basen (Protonenübergänge)
Ampholyt Stoff, der je nach Reaktionspartner sowohl als Säure als auch als Base reagieren kann
Äquivalenzpunkt Punkt einer Titration, an dem die Stoffmenge an zugegebener Base (Säure) exakt der Stoffmenge an unbekannter Säure (Base) entspricht; der pH-Wert kann, muss aber nicht 7,00 sein
Base = Protonenakzeptor (nach Brönsted); Stoffe die Protonen von anderen Stoffen aufnehmen.
basische Lösung wässrige Lösung, die Hydroxidionen (OH-) enthält.
Herstellung von Basen allgemeine Reaktionsgleichungen:
unedles Metall + Wasser Lauge + Wasserstoff
Metalloxid + Wasser Lauge
Herstellung von Säuren allgemeine Reaktionsgleichungen:
Nichtmetall + Wasserstoff Säure
Nichtmetalloxid + Wasser Säure
(Nichtmetall + Wasser Säure + weitere Produkte)
Indikator Stoff, der durch seine Farbe anzeigt, in welchem pH-Wert-Bereich sich eine Lösung befindet. Beispiele:
korrespondierendes Säure-Base-Paar
Säure reagiert durch Protonenabgabe zu ihrer korrespondierenden Base, die wieder ein Proton aufnehmen kann und umgekehrt
Neutralisation Säure und Base in entsprechenden Stoffmengen reagieren zu Salz (und Wasser); der pH-Wert liegt am Ende bei 7,00
pH-Wert negativer dekadischer Logarithmus des Zahlenwertes der Oxoniumionen-Konzentration:
pH = -lg(c(H3O+))
0,00 ≤ pH < 7,00 : sauer
pH = 7,00 : neutral
7,00 < pH ≤ 14,00 : asisch = alkalisch
Protolyse Reaktion unter Protonenübertragung
Puffer Lösungen schwacher Brönstedtsäuren (oder –basen) und ihrer Salze; halten den pH-Wert in Grenzen stabil
Säure = Protonendonator (nach Brönsted); Stoffe die Protonen abgeben und dabei auf andere Stoffe übertragen
saure Lösung wässrige Lösung, die Oxoniumionen (H3O+) enthält.
Titration zu einer Säure (Base) unbekannter Konzentration wird Base (Säure) bekannter Konzentration gegeben, um die unbekannte Konzentration zu bestimmen
Redoxreaktionen (Elektronenübergänge)
Oxidation Abgabe von Elektronen
Oxidationsmittel Stoffe die Elektronen aufnehmen, sie werden dabei selbst reduziert
Oxidationszahl theoretische Ladungszahl die ein Atom in einer Verbindung hätte, wenn diese aus Ionen aufgebaut wäre
Redoxreaktion Reaktion unter Elektronenübertragung
Reduktion Aufnahme von Elektronen
Reduktionsmittel Stoffe die Elektronen abgeben, sie werden dabei selbst oxidiert
Wichtige Stoffe und ihre Formeln
Die folgenden Stoffe sind mit Name und Formel zu beherrschen:
Elemente:
Die Elemente H, N, O und HGr VII kommen elementar immer als zweiatomige Moleküle vor: H2, N2, O2, F2, Cl2, Br2, I2 .
Säuren und zugehörige Ionen:
HClaq Salzsäure Cl– Chlorid
H2SO4 Schwefelsäure SO42– Sulfat
HNO3 Salpetersäure NO3– Nitrat
H3PO4 Phosphorsäure PO43– Phosphat
H2CO3 Kohlensäure CO32– Carbonat
H3CCOOH Essigsäure H3CCOO- (Abk. Ac-)
Acetat
in allen wässrigen Säuren: H3O+Oxonium-Ion
Basen und zugehörige Ionen:
NaOH Natronlauge Na+ Natrium-Ion
KOH Kalilauge K+ Kalium-Ion
Ca(OH)2 Kalklauge Ca2+ Calcium-Ion
NH3 Ammoniak NH4+ Ammonium-Ion
in allen wässrigen Basen = Laugen: OH– Hydroxid-Ion
Salze (Beispiele)
NaCl Natriumchlorid, Kochsalz CaSO4 Calciumsulfat, Gips
CaCO3 Calciumcarbonat, Kalk, Kreide, Marmor
NH4Cl Ammoniumchlorid, Salmiak, Riechsalz
MnO2 Mangan(IV)-oxid, Braunstein KMnO4 Kaliumpermanganat
Einteilung hierarchischer Begriffe der Stoff- und Teilchenebene
Stoff: jede beliebige Art von
Materie z.B. Sandkorn, Erde
Gemisch / Gemenge: Mischung unterschiedlich aufgebauter
Teilchen z.B. Salzwasser, Schlamm
heterogen: verschiedene Bestandteile optisch
unterscheidbar z.B. Schlamm, Granit
homogen: verschiedene Bestandteile optisch nicht
unterscheidbar z.B. Salzwasser, Glas
Reinstoff: besteht aus nur einer Art von
Teilchen z.B. Wasser, Eisen
Verbindung: besteht aus Teilchen verschiedener
Elemente z.B. Wasser, Kochsalz
Molekül: durch Atombindung verknüpfte Atome,
ungeladen z.B. Wasser, Traubenzucker
Molekülion: durch Atombindungen verknüpfte
Atome, geladen z.B. Sulfation, Ammoniumion
Salz: durch Ionenbindung verbundene Ionen z.B. Natriumchlorid, Ammoniumsulfat
Legierung: mehrere metallische Elemente in Metallbindung
gemischt z.B. Edelstahl, 925er Silber (92,5% Ag, 7,5% Cu)
Element: besteht aus Teilchen mit gleicher
Protonenzahl z.B. Sauerstoff, Schwefel
Atom: einzelnes Teilchen eines Elements,
ungeladen z.B. Natriumatom, Heliumatom
Ion: einzelnes Teilchen eines Elements,
geladen
Kation: positv geladen
z.B. Metallionen
Anion: negativ geladen
z.B. Nichtmetallionen
Isotop: Teilchen des gleichen Elements mit
unterschiedlicher Neutronenzahl
physikalische Trennung
chemische Trennung
Te
ilche
n:
kle
inste
Ein
he
it d
er
jew
eili
ge
n
Eb
ene
, z
.B.
ein
Wasse
rmo
lekü
l, e
in
Natriumatom, ein Sulfidion, …
Bindende Kräfte
Bindende Kräfte zwischen
Ionen / Metallen Bindende Kräfte innerhalb von Molekülen Bindende Kräfte zwischen Molekülen
(nur auf kurze Entfernungen wirksam !)
Ionenbindung Metallbindung Elektronenpaarbindung / Atombindung
unpolar polar
van-der-Waals-Kräfte Dipol-Dipol-
Wechselwirkungen
Wasserstoff-Brücken
EN sehr hoch (≥1,7)
Elektronenübergang zu
100 %
Metall(Me)- und
Nichtmetall(X)-Ion
EN klein
Nur Metallatome
EN = 0
Nur Nichtmetallatome
0 < EN <1,7
Tendenz zur
Elektronenaufnahme beim
elektronegativeren Partner
sehr hoch
alle Moleküle, v.a. bei
unpolaren Molekülen
bedeutsam
(mit unpolaren
Elektronenpaarbindungen
oder symmetrischem
Molekülbau); bindende
Elektronenpaare leicht
verschiebbar
polare Moleküle, also
Dipole
(mit polaren
Elektronenpaarbindungen;
Ladungsschwerpunkte von
+ und
- dürfen nicht
zusammenfallen)
Moleküle mit kleinen
Zentralatomen mit hoher
Elektronegativität (N, O,
F), freien
Elektronenpaaren und
gebundenen
Wasserstoffatomen
Zusammenhalt durch
Anziehung zwischen
entgegengesetzten
Ladungen: positiv
geladene Kationen und
negativ geladene Anionen;
Kräfte wirken in alle
Richtungen des Raums
Zusammenhalt durch
Anziehung zwischen den
positiv geladenen
Atomrümpfen und den
abgelösten
Valenzelektronen
(Elektronengas); Kräfte
wirken in alle Richtungen
des Raums
Zusammenhalt durch den
gemeinsamen Besitz
bindender
Elektronenpaare; die
Bindungspartner teilen sich
die Elektronen gleichmäßig
(keiner hat ein
Übergewicht)
Zusammenhalt durch den
gemeinsamen Besitz
bindender
Elektronenpaare; diese
müssen dem jeweils
elektronegativeren Partner
vermehrt zugeordnet
werden ( Teilladungen +
und -)
Relativ schwacher
Zusammenhalt durch
Anziehung zwischen den
positiven und negativen
Teilladungen benachbarter
Moleküle (spontane Dipole
machen aus ihren
Nachbarn induzierte
Dipole)
Etwas kräftigerer
Zusammenhalt durch
Anziehung zwischen den
positiven und negativen
Teilladungen benachbarter
Moleküle (hier permanente
Dipole)
Das durch das
elektronegative
Zentralatom leicht positive
H-Atom (EN min. 0,8)
nimmt mit dem freien
Elektronenpaar (EN min.
0,8) eines
Nachbarmoleküls
Verbindung auf
Feststoff: Ionengitter,
Stoff: Salz
Formel: Verhältnisformel
Zusammenhalt sehr fest,
Smp und Sdp sehr hoch
Spröde, große Härte, meist
wasserlöslich, elektrische
Nichtleiter als Feststoffe,
Schmelzen leiten Strom
Feststoff: Metallgitter,
Stoff: Metall
Formel: bei Legierungen
Angabe von
Massenanteilen
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
Zusammenhalt ziemlich
fest (abhängig von der
geometrischen
Anordnung), aber plastisch
verformbar, elektrische
und Wärmeleitfähigkeit,
metallischer Glanz
Anorganik: meist kleine
Einzelmoleküle wie H2,
O2, I2, P4, S8
Organik: auch große
Moleküle
Formel: Summenformel
O O
N N
Cl Cl
Ausnahme: C
Anorganik: meist kleine
Einzelmoleküle wie HCl,
NH3, H2O usw.
Organik: auch große
Moleküle
Formel: Summenformel
H Cl
Ausnahme: SiO2
Achtung: polare Bindung
≠ polares Molekül!
Dazu muss die
Raumstruktur beachtet
werden
Feststoff:
Molekülgitter
Zusammenhalt sehr locker,
Smp und Sdp ziemlich
niedrig. Steigen mit der
Molekülmasse und –größe.
Feststoff:
Molekülgitter
Zusammenhalt ziemlich
locker, Smp und Sdp
ziemlich niedrig. Steigen
mit der Molekülmasse und
–größe.
Feststoff:
Molekülgitter
X H
Y
Bildung größerer
Molekülkomplexe !
In Feststoffen und
Flüssigkeiten relativ locker
(fester als bei Dipolen)
Ablaufschema zur Bestimmung von Bindungsart und zwischenmolekularen Kräften
Nur zur Information:
Bindung EPB, einfach EPB, doppelt EPB, dreifach Metallbindung Ionenbindung
Stärke (kJ/mol)
140 - 600 500 - 800 800 - 1000 100 - 400 300 – 3900
zmK van-der-Waals-Kräfte Dipol-Dipol-
Wechselwirkungen Wasserstoffbrücken
Stärke (kJ/mol)
0,05 - 2 1 - 5 20 - 40
Aufstellen der Summenformel, N zu jedem lement schrei en, feststellen der Δ N-Werte
(mehr als 2 lemente: alle Δ N-Werte auf das Element mit der geringsten EN beziehen, einzeln angeben)
Nur Metalle: Metallbindung, Metallgitter
Δ N = 0 unpolare Elektronenpaarbindung, van-der-Waals-Kräfte
Δ N ≥ 1,7 Ionenbindung, Ionengitter
0 < Δ N < 1,7 polare Elektronenpaarbindung, zmK ermitteln:
Strukturformel aufstellen, Partialladungen einzeichnen,
Ladungsschwerpunkte ermitteln
kein Dipol: van-der-Waals-Kräfte
Dipol: Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
Δ N ≥ 0,8, H- tome δ +, freie(s) lektronenpaar(e) an tom mit δ -: Wasserstoffbrücken
Erstellen von Redoxgleichungen:
1. vorläufige Gleichung, Einzelionen
2. OZ, Ox, Red bestimmen
Teilgleichungen a. Ox / Red aufstellen
b. Stoffausgleich Grundstoffe
c. lektronenü ergang aus ΔO
d. Ladungsausgleich: H3O+ bzw. OH–
e. Stoffausgleich: H2O
3. Elektronenausgleich, Redoxgleichung,
kürzen, (Begleitionen hinzufügen,) überprüfen!
Beispiel: Kaliumdichromat (K2Cr2O7) reagiert mit Salzsäure zu Chlorgas, Chrom(III)-chlorid und Kaliumchlorid.
K2Cr2O7 + HCl - - - > Cl2 + CrCl3 + KCl entspricht 2 K+ + Cr2O7
2– + HCl - - - > Cl2 + Cr
3+ + K
+ + Cl
–
+I +VI –II +I –I 0 +III +I -I 2 K
+ + Cr2O7
2– + HCl - - - > Cl2 + Cr
3+ + K
+ + Cl
–
Ox: HCl Cl2
Red: Cr2O72–
Cr3+
Ox: 2 HCl Cl2
Red: Cr2O72–
2 Cr3+
Ox: 2 HCl Cl2 + 2 e–
Red: Cr2O72–
+ 6 e–
2 Cr3+
Salzsäure: H3O+
Ox: 2 HCl Cl2 + 2 e– + 2 H3O
+
Red: Cr2O72–
+ 6e– + 14 H3O
+ 2 Cr
3+
Ox: 2 HCl + 2 H2O Cl2 + 2 e– + 2 H3O
+
Red: Cr2O72–
+ 6e– + 14 H3O
+ 2 Cr
3+ + 21 H2O
Ox: 2 HCl + 2 H2O Cl2 + 2 e– + 2 H3O
+ | 3
Red: Cr2O72–
+ 6e– + 14 H3O
+ 2 Cr
3+ + 21 H2O
Redox: 6 HCl + 6 H2O + Cr2O72–
+ 6 e– + 14 H3O
+ 3 Cl2 + 6 e
– + 6 H3O
+ + 2 Cr
3+ + 21 H2O
6 HCl + Cr2O72–
+ 8 H3O+ 3 Cl2 + 2 Cr
3+ + 15 H2O
+e–: Red
–e–: Ox
Stoffnamen, Formeln und Reaktionsgleichungen
Bezeichnungen:
Symbol: Abkürzung des Elementnamens = 1 Atom des Elements.
Index: Tiefgestellte Zahl hinter einem Symbol = Anzahl der Atome des Elements im Molekül oder Verhältnis der Ionen im Salz. (Index 1 weglassen!)
Koeffizient: Zahl vor der Formel = Anzahl freier Atome oder Moleküle. (Koeff. 1 weglassen!)
Beispiel: 3H2+ N2 2NH3
Formel
Wertigkeit:
Definition: gibt an, wie viele Bindungen das Teilchen eingeht. Wird mit römischer Ziffer für 1
Atom über das Elementsymbol geschrieben.
Ermittlung der Wertigkeit aus dem PSE: Die Elemente der Gruppe VIII (Edelgase) können außer Betracht bleiben, da sie praktische keinerlei chemische Reaktionen eingehen. Die Gruppennummern I - IV können direkt als Wertigkeiten übernommen werden. Bei den Gruppen V - VII ist i.d.R. die Zahl als Wertigkeit zu nehmen, welche die Gruppennummer zu VIII ergänzt .
In Grenzfällen behält derjenige Partner in der Verbindung, der näher zur linken unteren Ecke im PSE steht, seine Gruppennummer als Wertigkeit, während derjenige, der näher zur rechten oberen Ecke liegt, seine Wertigkeit durch Ergänzen zu VIII bekommt.
Die Wertigkeit eines Ions ist gleich seiner Ladungszahl.
Aufstellen einer Formel mit Hilfe der Wertigkeit
Da die Wertigkeit nur für 1 Atom gilt, muss die Anzahl der Atome eines Elements in der Verbindung berücksichtigt werden: Verbindung AxBy Wertigkeit(A) x = Wertigkeit(B) y !
Regeln zum Aufstellen einer Formel: 1. Symbole der Elemente aufstellen z.B. Al O 2. Feststellen der Wertigkeiten III II 3. Errechnen des kgV der Wertigkeiten kgV(III ; II) = 6 4. kgV geteilt durch Wertigkeit ergibt Index 6 : III = 2 6 : II = 3 5. Aufstellen der Formel Al2O3
Tritt ein Molekülion mehrfach auf, wird es in Klammern gesetzt und die Anzahl mit einem Index angegeben: (NH4)2SO4 ; Al2(SO4)3
In der Formel wird immer das Element vorangestellt, das die geringere Elektronegativität hat. Ebenso im Molekülnamen.
Benennung (Nomenklatur) eines Stoffes:
Existiert ein Metall mit verschiedenen Wertigkeiten, wird die Wertigkeit als römische Ziffer hinter die Metallbezeichnung gesetzt. Nur eine Wertigkeit haben die Alkali-(I) und Erdalkalimetalle (II) sowie B(III) und Al(III). Nichtmetalle bekommen je nach ihrem Auftreten in der Verbindung verschiedene Endungen: -id: nur ein Nichtmetall beteiligt oder folgende Fälle: OH- (Hydroxidion), N3
- (Azidion), CN- ( yanidion),… -andere Bezeichnungen: Systematik der Anionen sauerstoffhaltiger Säuren:
Name der Säure Name des Anions Perelementsäure per…at Die Perelementsäure hat ein Sauerstoffatom mehr als die Elementsäure und damit meistens eine O-O Verbindung.
HClO4 Perchlorsäure ClO4– Perchlorat-Ion
Elementsäure …at Nichtmetall mit höchstmöglicher Wertigkeit, meist Sauerstoffverbindungen:
H2SO4 Schwefelsäure SO42– Sulfat-Ion
HNO3 Salpetersäure NO3– Nitrat-Ion
H3PO4 Phosphorsäure PO43– Phosphat-Ion
H2CO3 Kohlensäure CO32– Carbonat-Ion
Ausnahme: XO3- (Halogenat)
HClO3 Chlorsäure ClO3– Chlorat-Ion
elementige Säure …it Die elementige Säure hat ein Sauerstoffatom weniger als die Elementsäure.
H2SO3 Schwefelige Säure SO32– Sulfit-Ion
unterelementige Säure Hypo…it Die unterelementige Säure hat 2 Sauerstoffatome weniger als die Elementsäure.
H2SO2 unterschwefelige Säure SO22– Hyposulfit-Ion
Stoffnamen werden aus Metall(Wertigkeit Metall)-Nichtmetall gebildet: FeO Eisen(II)-oxid, CrCl3 Chrom(III)-chlorid, Cu2O Kupfer(I)oxid, NaN3 Natriumazid, …
Besteht eine Verbindung aus mehreren Elementen der Nichtmetalle, wird deren Anzahl mit griechischen Zahlwörtern vor dem Elementnamen angegeben: (1 = mono); 2 = di; 3 = tri; 4 = tetra; 5 = penta; 6 = hexa; 7 = hepta; 8 = octa; 9 = nona; 10 = deca; 11 = undeca; 12 = dodeca; .....
CO2 Kohlenstoffdioxid, CO Kohlenstoffmonooxid, SO Schwefelmonooxid, SO2 Schwefeldioxid,
SO3 Schwefeltrioxid, …
Chemische Gleichungen
Es handelt sich nicht um eine mathematische Gleichung sondern vielmehr um ein Schema zur Angabe der eintretenden Reaktion. Die chemische Reaktionsgleichung gibt die Edukte und Produkte sowie das Zahlenverhältnis an, in dem die Atome oder Moleküle an der Reaktion beteiligt sind.
Vorgehen:
Ermittlung der Formeln nach Name, Wertigkeit usw. wie oben.
Auf beiden Seiten des Reaktionspfeils sind die gleichen Atome in gleicher Anzahl, aber verschiedener Gruppierung vorhanden. Dazu setzt man Koeffizienten ein und verwendet die einzelnen Formeln damit mehrfach. Diese müssen außer bei Redoxgleichungen durch Ausprobieren ermittelt werden. z.B.
4 Cu + O2 2 Cu2O