»gerechtigkeit braucht engagierte« kenzingen · der vdk-kollege aus der nachbarstadt herbolzheim,...

1
KENZINGEN Samstag, 15. Dezember 2018 Kurier Seite 5 Auch die Kleinen zeigten beim Weihnachts-Schauturnen des Turnerbunds ihr Können. Foto: Schnabl Kenzingen (ws). Die Nikolaus- feier des Turnerbunds hat für eine proppenvolle Üsenberg- halle gesorgt. Von den Klein- kindern bis zu den Jugendli- chen boten die Akteure das ganze Spektrum an Artistik. Vorsitzender Gerd Emme- necker dankte bei der Zusam- menkunft vor allem den Ver- antwortlichen und Trainern des Vereins, die im wahrsten Sinne des Wortes immer auf der Matte stehen und den Nachwuchs bei Laune halten. Die Programmansage oblag Schriftführerin Carola Weber, die auch das Kommen des Ni- kolauses ankündigte. Bevor der Nachwuchs jedoch seine Früchte und Süßigkeiten be- kam, musste er erst eine Kür zeigen. Der Einstieg war den Jüngs- ten vorbehalten, die ganz groß herauskamen. Als Niko- läuse getarnt, marschierte die Eltern-Kind-Gruppe ein und bewältigte so manche Hürden im Geschicklichkeitsparcours. Dann wurde abgehoben: Denn Katja Willmann und So- phia Foser hatte Übungen zum Thema Astronauten ein- studiert. Vier bis acht Jahre alt sind die »Happy Childs«, »Jumping Girls« und »Crazy Girls«, die für ihre Darbietung viel Applaus ernteten. Auch die Großen zeigten ihr Können und bekamen da- für viel Applaus: die »Zumba Teens« mit Tanzschritten und die »Jumping Boys« mit so manchen perfekten Luft- sprung. Zwei Mädchenturn- riegen setzten das Programm mit rhythmischer Gymnastik fort. Die »Wild Cats« wurden ihrem Namen voll gerecht. Zum Abschluss – der Nikolaus war restlos zufrieden – trat die Förderturnriege an den Gerä- ten auf. Wer so viel Turnen im Ver- einsangebot hat, braucht Übungsleiter. Händeringend werden sie beim TBK gesucht. Zwei ausgebildete Trainer und zwei Assistenten würden den Engpass vorerst entschär- fen. Nikolaus ist zufrieden Turnerbund | Nachwuchs zeigt Können Die besinnliche Advents- feier des VdK Kenzingen nahm der Vorsitzende Winfried Höhmann zum Anlass für einen kleinen Rückblick auf 70 Jahre Ortsverband. Dabei zeigte er den Mitgliedern die bis- herigen Errungenschaften des Vereins auf. n Von Werner Schnabl Kenzingen. Bereits im Spät- sommer 1945, als die letzten Waffen des Zweiten Weltkrie- ges endgültig verstummt wa- ren, entstanden die ersten Ortsverbände. Anfangs hatte der VdK den Kriegsopfern Unterstützung angeboten. Später wurde daraus der Ver- band der »Kriegs- und Wehr- dienst-Opfer, Behinderten und Rentner Deutschlands– Es sei dem Verein ein Anlie- gen und eine Selbstverständ- lichkeit gewesen, auch für Menschen mit Behinderun- gen und chronischen Krank- heiten sowie für Rentner und Senioren sowie für andere so- zial benachteiligte Menschen einzutreten. 55 Prozent Zuwachs an VdKlern in den vergangenen zehn Jahren Das war nicht nur in Kenzin- gen ein langer Weg, der viel Geduld und Beharrlichkeit er- forderte, bekannte Höhmann in seiner Begrüßung. Erfreu- lich sei nach seiner Meinung der ständige Zuwachs. Auf Kreisebene betreut er derzeit 6738 Mitglieder. Im Ortsver- ein sind 347 Gefährten regist- riert. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 wurden lediglich 225 Personen gezählt. Seit seiner Amtsübernahme vor zehn Jahren wurde ein Zuwachs von fast 55 Prozent erzielt. Das mache aber auch nach- denklich, erklärte Höhmann. Denn die Zahl derer, die eine sozial schwächere Position in der Gesellschaft einnehmen, wächst ständig. Um ein eini- germaßen gerechtes Gleichge- wicht herzustellen, braucht es engagierte Leute. Höhmann dankte seiner Vorstands- mannschaft für das Geleistete. Er blicke optimistisch in die Zukunft, wenngleich die Ent- scheidungen keine einfachen darstellen. Die monatlichen Sprechstunden werden rege in Anspruch genommen. Der VdK-Kollege aus der Nachbarstadt Herbolzheim, Johannes Narr, sieht »alle Jah- re wieder« eine unnötige Hek- tik in der Vorweihnachtszeit aufkommen und brachte die- se zur Sprache. In seiner Eigenschaft als Bürgermeister-Stellvertreter zollte Eberhard Aldinger gro- ßen Respekt vor den gewalti- gen Aufgaben, die der VdK wahrnimmt. 70 Jahre habe es keinen Krieg auf deutschem Boden gegeben, auch daran habe der Verband keinen ge- ringen Anteil. Noch müsse aber an der sozialen Gerech- tigkeit gearbeitet werden und erklärte: »Da ist ein großer Zu- sammenhalt wichtig.« Der ist in Anbetracht des großen Be- sucherinteresses in Kenzingen durchaus vorhanden, so schien es auf der Adventsfeier »Gerechtigkeit braucht Engagierte« Bilanz | VdK blickt auf vergangene 70 Jahre zurück / Ständiger Zuwachs von Mitgliedern und Betroffenen 70 Jahre VdK Kenzingen: Auf der Adventsfeier wurden die Verdienste des Vereins gewürdigt. Diakon Werner Kohler be- gleitete die Feier musikalisch auf der Gitarre. Foto: Schnabl Den Alltag zumindest für Stunden vergessen lassen, war das Anliegen des anwesenden Diakons Werner Kohler. Er ge- staltete den gedankenvollen Teil der diesjährigen Advents- feier des VdK und begleitete sie musikalisch mit seiner Gi- tarre. Besinnlichkeit INFO Kenzingen. Menschen in einer schweren finanziellen Situa- tion zu helfen, eine passende Wohnung zu finden, ist das Ziel des Projekts »Raumteiler« des Landes Baden-Württem- berg. Seit Juli diesen Jahres ist auch Kenzingen dabei, der dortige Arbeitskreis Wohnen unterstützt das Projekt. Im Oktober stellte Bürgermeister Matthias Guderjan »Raumtei- ler« vor (wir berichteten). Am Montag diese Woche fand das zweite Treffen statt. Der Ku- rier sprach mit der Ansprech- partnerin Renate Günter- Bächle über die Resonanz auf das Projekt, über seine Not- wendigkeit und darüber, wel- chen Vorteile Vermieter ha- ben, wenn sie mitmachen. Frau Günter-Bächle, wie hängen das Projekt Raum- teiler und der Arbeitskreis Wohnen zusammen? Den Arbeitskreis Wohnen gibt es in Kenzingen seit 2016, er hatte den Fokus auf die Su- che nach Wohnungen für Flüchtlinge gelegt. »Raumtei- ler« ist ein Projekt für ganz Ba- den-Württemberg. Bei ihm wird dieser Fokus auf alle Menschen ausgeweitet, die sich in einer prekären Situa- tion befinden. Zusätzlich zum Arbeitskreis Wohnraum unterstützen noch die AGJ- Wohnungslosenhilfe und die Integrationsmanager das Pro- jekt sowie zukünftig weitere Organisationen. Wer sind Menschen in pre- kären Situationen? Prinzipiell alle, die aufgrund ihrer aktuellen Situation einen erschwerten Zugang zum Wohnungsmarkt haben. Das können Behinderte, Arbeitslose, Flüchtlinge, Al- leinerziehende oder Gering- verdiener sein. Um unsere Hilfe in Anspruch nehmen zu können, müssen sie streng ge- nommen einen Wohnberech- tigungsschein haben und er- gänzend oder ausschließlich soziale Transfer-Leistungen beziehen. Allerdings haben wir auch für jene ein offenes Ohr, die sich am Rande einer prekären Situ- ation befinden, etwa weil sie in einer für ihr Einkommen zu teuren Wohnung leben und sich deshalb immer weiter verschulden. Unser Anliegen ist es, Menschen in einer schweren Situation zu helfen, wir sind jedoch keine Immo- bilienmakler. Waren Sie zufrieden mit der Resonanz auf das zwei- te Treffen am Montag? Ja, es waren einige Interessier- te da, die bereits beim ersten Treffen im Oktober dabei wa- ren sowie ein neuer Interes- sent. Natürlich sind wir trotz- dem weiter auf der Suche nach Unterstützern. Diese können entweder Vermieter sein oder Ehrenamtliche, die die Idee mittragen und sich bei Projekten beteiligen wol- len. Was tun, wenn man mitmachen will? Der Arbeitskreis Wohnraum soll ein offener Arbeitskreis bleiben, Treffen wird es vier- teljährlich geben. Interessierte können sich bei mir melden (Telefon 07644/9000134; E- Mail: ak-wohnraum@kenzin- gen.de) oder das nächste Tref- fen im März abwarten und einfach dazukommen. Wie läuft das Projekt »Raumteiler« in Kenzingen aktuell an? Wir konnten bereits erste Wohnungen vermitteln und haben zahlreiche Anfragen bekommen. Da das Projekt in ganz Baden-Württemberg läuft, haben wir beispielswei- se auch Anfragen von Leuten aus Mannheim bekommen, die Wohnungen in Kenzingen haben und dort über »Raum- teiler« vermitteln wollen. Warum ist »Raumteiler« at- traktiv für Vermieter? Vermieter haben den Vorteil, dass sie mit uns einen An- sprechpartner haben, der die Vermietung mitbegleitet. Wir hören gut zu, um den passen- den Mieter zu finden und se- hen uns vorab auch gerne die Wohnung an, je nach Wunsch mit oder ohne einen mögli- cherweise passenden Mieter. Dann klären wir mit den Leis- tungsträgern die Angemessen- heit und Kostenübernahme ab. Und erst wenn wir von diesen ein Okay haben und es somit eine Garantie dafür gibt, dass das Geld für die Miete auch kommt, wird der Vertrag unterschrieben. Auch nach der Vermietung stehen wir noch weiter als Ansprech- partner zur Verfügung. n Fragen: Julia Göpfert WEITERE INFORMATIONEN: u www.raumteiler-bw.de Wohnraum für Menschen in prekärer Situation finden Projekt | Ansprechparnerin des Arbeitskreises Wohnen über den Start von »Raumteiler« in Kenzingen Im Gespräch mit Renate Günter-Bächle Kreis Emmendingen (us). Die Krankheit Aids steht heutzuta- ge nur wenig im Fokus, vor al- lem bei jungen Menschen ist der Kenntnisstand zu HIV-In- fektionen eher gering, so das Landratsamt Emmendingen in einer Pressemitteilung. Das Gesundheitsamt erinnert des- halb an das Beratungsangebot in Emmendingen. Im Gesund- heitsamt im Nebengebäude des Kreiskrankenhauses wer- den Gespräche sowohl zum Thema HIV und Aids und auch zu allen anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen nach vorheriger Terminverein- barung angeboten. Die Bera- tungsstelle nimmt auf Wunsch auch einen kostenlosen anony- men Bluttest vor, um eine mögliche Ansteckung abzuklä- ren. Zudem informiert sie über Schutzmöglichkeiten gegen Infektionen beim Sexualver- kehr. Seit Oktober gibt es auch einen HIV-Schnelltest, der in den Apotheken erhältlich ist und nach 30 Minuten schon ein Ergebnis liefert. Infos hier- zu sind unter www.pei.de/hiv- selbsttests verfügbar. HIV-Test im Gesundheitsamt n Zur letzten Skat-Runde in diesem Jahr lädt Eckhard Wett vom Seniorennetzwerk auf Dienstag 18. Dezember, in das Besprechungszimmer des Kreisseniorenzentrums Sankt- Maximilian.Kolbe ein. Damen und Herren, die das Skat spie- len erlernen wollen, sind ganz besonders angesprochen, ab 14.30 Uhr daran teilzuneh- men. Kursleiter Eckhard Wett steht unter Telefon 07644/1327 für Fragen be- reit. n Die Feuerwehrabteilung Kenzingen hält am Samstag, 5. Januar 2019, ab 18 Uhr ihre Hauptversammlung im Feuer- wehrgerätehaus Kenzingen ab. Auf der Tageosrdnung stehen verschiedene Berichte, die Entlastung des Vorsatnds so- wie die Verleihung der Aner- kennungsmedaillie. n Die Ortsverwaltung Nord- weil ist , am Montag, 17. De- zember, wegen einer städti- schen Veranstaltung, ab 16.30 Uhr geschlossen. Zudem blei- ben zwischen Weihnachten und Silvester die Ortsverwal- tungen Bombach, Hecklingen und Nordweil am Donnerstag und Freitag, 27. und 28. De- zember, geschlossen. n Kenzingen

Upload: others

Post on 02-Nov-2019

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: »Gerechtigkeit braucht Engagierte« Kenzingen · Der VdK-Kollege aus der Nachbarstadt Herbolzheim, Johannes Narr, sieht »alle Jah-re wieder« eine unnötige Hek-tik in der Vorweihnachtszeit

KENZINGENSamstag, 15. Dezember 2018KurierSeite 5

Auch die Kleinen zeigten beim Weihnachts-Schauturnen des Turnerbunds ihr Können. Foto: Schnabl

Kenzingen (ws). Die Nikolaus-feier des Turnerbunds hat füreine proppenvolle Üsenberg-halle gesorgt. Von den Klein-kindern bis zu den Jugendli-chen boten die Akteure dasganze Spektrum an Artistik.

Vorsitzender Gerd Emme-necker dankte bei der Zusam-menkunft vor allem den Ver-antwortlichen und Trainerndes Vereins, die im wahrstenSinne des Wortes immer aufder Matte stehen und denNachwuchs bei Laune halten.

Die Programmansage oblagSchriftführerin Carola Weber,die auch das Kommen des Ni-kolauses ankündigte. Bevorder Nachwuchs jedoch seineFrüchte und Süßigkeiten be-kam, musste er erst eine Kürzeigen.

Der Einstieg war den Jüngs-ten vorbehalten, die ganzgroß herauskamen. Als Niko-läuse getarnt, marschierte dieEltern-Kind-Gruppe ein undbewältigte so manche Hürdenim Geschicklichkeitsparcours.Dann wurde abgehoben:

Denn Katja Willmann und So-phia Foser hatte Übungenzum Thema Astronauten ein-studiert. Vier bis acht Jahre altsind die »Happy Childs«,»Jumping Girls« und »CrazyGirls«, die für ihre Darbietungviel Applaus ernteten.

Auch die Großen zeigtenihr Können und bekamen da-für viel Applaus: die »ZumbaTeens« mit Tanzschritten unddie »Jumping Boys« mit somanchen perfekten Luft-sprung. Zwei Mädchenturn-riegen setzten das Programmmit rhythmischer Gymnastikfort. Die »Wild Cats« wurdenihrem Namen voll gerecht.Zum Abschluss – der Nikolauswar restlos zufrieden – trat dieFörderturnriege an den Gerä-ten auf.

Wer so viel Turnen im Ver-einsangebot hat, brauchtÜbungsleiter. Händeringendwerden sie beim TBK gesucht.Zwei ausgebildete Trainerund zwei Assistenten würdenden Engpass vorerst entschär-fen.

Nikolaus ist zufriedenTurnerbund | Nachwuchs zeigt Können

Die besinnliche Advents-feier des VdK Kenzingen nahm der Vorsitzende Winfried Höhmann zum Anlass für einen kleinen Rückblick auf 70 Jahre Ortsverband. Dabei zeigte er den Mitgliedern die bis-herigen Errungenschaften des Vereins auf.

n Von Werner Schnabl

Kenzingen. Bereits im Spät-sommer 1945, als die letztenWaffen des Zweiten Weltkrie-ges endgültig verstummt wa-ren, entstanden die erstenOrtsverbände. Anfangs hatteder VdK den KriegsopfernUnterstützung angeboten.Später wurde daraus der Ver-band der »Kriegs- und Wehr-dienst-Opfer, Behindertenund Rentner Deutschlands–Es sei dem Verein ein Anlie-gen und eine Selbstverständ-lichkeit gewesen, auch für

Menschen mit Behinderun-gen und chronischen Krank-heiten sowie für Rentner undSenioren sowie für andere so-zial benachteiligte Menscheneinzutreten.

55 Prozent Zuwachs an VdKlern in den vergangenen zehn Jahren

Das war nicht nur in Kenzin-gen ein langer Weg, der vielGeduld und Beharrlichkeit er-forderte, bekannte Höhmannin seiner Begrüßung. Erfreu-lich sei nach seiner Meinungder ständige Zuwachs. AufKreisebene betreut er derzeit6738 Mitglieder. Im Ortsver-ein sind 347 Gefährten regist-riert. Zum Vergleich: Im Jahr2005 wurden lediglich 225Personen gezählt. Seit seinerAmtsübernahme vor zehnJahren wurde ein Zuwachsvon fast 55 Prozent erzielt.

Das mache aber auch nach-denklich, erklärte Höhmann.Denn die Zahl derer, die eine

sozial schwächere Position inder Gesellschaft einnehmen,wächst ständig. Um ein eini-germaßen gerechtes Gleichge-wicht herzustellen, braucht esengagierte Leute. Höhmanndankte seiner Vorstands-mannschaft für das Geleistete.Er blicke optimistisch in dieZukunft, wenngleich die Ent-scheidungen keine einfachendarstellen. Die monatlichen

Sprechstunden werden rege inAnspruch genommen.

Der VdK-Kollege aus derNachbarstadt Herbolzheim,Johannes Narr, sieht »alle Jah-re wieder« eine unnötige Hek-tik in der Vorweihnachtszeitaufkommen und brachte die-se zur Sprache.

In seiner Eigenschaft alsBürgermeister-Stellvertreter zollte Eberhard Aldinger gro-

ßen Respekt vor den gewalti-gen Aufgaben, die der VdKwahrnimmt. 70 Jahre habe eskeinen Krieg auf deutschemBoden gegeben, auch daranhabe der Verband keinen ge-ringen Anteil. Noch müsseaber an der sozialen Gerech-tigkeit gearbeitet werden underklärte: »Da ist ein großer Zu-sammenhalt wichtig.« Der istin Anbetracht des großen Be-sucherinteresses in Kenzingendurchaus vorhanden, soschien es auf der Adventsfeier

»Gerechtigkeit braucht Engagierte« Bilanz | VdK blickt auf vergangene 70 Jahre zurück / Ständiger Zuwachs von Mitgliedern und Betroffenen

70 Jahre VdK Kenzingen: Auf der Adventsfeier wurden dieVerdienste des Vereins gewürdigt. Diakon Werner Kohler be-gleitete die Feier musikalisch auf der Gitarre. Foto: Schnabl

Den Alltag zumindest fürStunden vergessen lassen, wardas Anliegen des anwesendenDiakons Werner Kohler. Er ge-staltete den gedankenvollenTeil der diesjährigen Advents-feier des VdK und begleitetesie musikalisch mit seiner Gi-tarre.

Besinnlichkeit

INFO

Kenzingen. Menschen in einerschweren finanziellen Situa-tion zu helfen, eine passendeWohnung zu finden, ist dasZiel des Projekts »Raumteiler«des Landes Baden-Württem-berg. Seit Juli diesen Jahres istauch Kenzingen dabei, derdortige Arbeitskreis Wohnenunterstützt das Projekt. ImOktober stellte BürgermeisterMatthias Guderjan »Raumtei-ler« vor (wir berichteten). AmMontag diese Woche fand daszweite Treffen statt. Der Ku-rier sprach mit der Ansprech-partnerin Renate Günter-Bächle über die Resonanz aufdas Projekt, über seine Not-wendigkeit und darüber, wel-chen Vorteile Vermieter ha-ben, wenn sie mitmachen.

Frau Günter-Bächle, wie hängen das Projekt Raum-teiler und der ArbeitskreisWohnen zusammen?

Den Arbeitskreis Wohnengibt es in Kenzingen seit 2016,er hatte den Fokus auf die Su-che nach Wohnungen fürFlüchtlinge gelegt. »Raumtei-

ler« ist ein Projekt für ganz Ba-den-Württemberg. Bei ihmwird dieser Fokus auf alleMenschen ausgeweitet, diesich in einer prekären Situa-tion befinden. Zusätzlich zum

Arbeitskreis Wohnraumunterstützen noch die AGJ-Wohnungslosenhilfe und dieIntegrationsmanager das Pro-jekt sowie zukünftig weitereOrganisationen.

Wer sind Menschen in pre-kären Situationen?

Prinzipiell alle, die aufgrundihrer aktuellen Situationeinen erschwerten Zugangzum Wohnungsmarkt haben.

Das können Behinderte,Arbeitslose, Flüchtlinge, Al-leinerziehende oder Gering-verdiener sein. Um unsereHilfe in Anspruch nehmen zukönnen, müssen sie streng ge-nommen einen Wohnberech-tigungsschein haben und er-gänzend oder ausschließlichsoziale Transfer-Leistungenbeziehen. Allerdings haben wir auch fürjene ein offenes Ohr, die sicham Rande einer prekären Situ-ation befinden, etwa weil siein einer für ihr Einkommen zuteuren Wohnung leben undsich deshalb immer weiterverschulden. Unser Anliegenist es, Menschen in einerschweren Situation zu helfen,wir sind jedoch keine Immo-bilienmakler.

Waren Sie zufrieden mit der Resonanz auf das zwei-te Treffen am Montag?

Ja, es waren einige Interessier-te da, die bereits beim erstenTreffen im Oktober dabei wa-ren sowie ein neuer Interes-sent. Natürlich sind wir trotz-

dem weiter auf der Suchenach Unterstützern. Diesekönnen entweder Vermietersein oder Ehrenamtliche, diedie Idee mittragen und sichbei Projekten beteiligen wol-len.

Was tun, wenn man mitmachen will?

Der Arbeitskreis Wohnraumsoll ein offener Arbeitskreisbleiben, Treffen wird es vier-teljährlich geben. Interessiertekönnen sich bei mir melden(Telefon 07644/9000134; E-Mail: [email protected]) oder das nächste Tref-fen im März abwarten undeinfach dazukommen.

Wie läuft das Projekt »Raumteiler« in Kenzingenaktuell an?

Wir konnten bereits ersteWohnungen vermitteln undhaben zahlreiche Anfragenbekommen. Da das Projekt inganz Baden-Württembergläuft, haben wir beispielswei-se auch Anfragen von Leutenaus Mannheim bekommen,

die Wohnungen in Kenzingenhaben und dort über »Raum-teiler« vermitteln wollen.

Warum ist »Raumteiler« at-traktiv für Vermieter?

Vermieter haben den Vorteil,dass sie mit uns einen An-sprechpartner haben, der dieVermietung mitbegleitet. Wirhören gut zu, um den passen-den Mieter zu finden und se-hen uns vorab auch gerne dieWohnung an, je nach Wunschmit oder ohne einen mögli-cherweise passenden Mieter.Dann klären wir mit den Leis-tungsträgern die Angemessen-heit und Kostenübernahmeab. Und erst wenn wir vondiesen ein Okay haben und essomit eine Garantie dafürgibt, dass das Geld für dieMiete auch kommt, wird derVertrag unterschrieben. Auchnach der Vermietung stehenwir noch weiter als Ansprech-partner zur Verfügung.n Fragen: Julia Göpfert

WEITERE INFORMATIONEN:u www.raumteiler-bw.de

Wohnraum für Menschen in prekärer Situation findenProjekt | Ansprechparnerin des Arbeitskreises Wohnen über den Start von »Raumteiler« in Kenzingen

Im Gespräch mit

Renate Günter-Bächle

Kreis Emmendingen (us). DieKrankheit Aids steht heutzuta-ge nur wenig im Fokus, vor al-lem bei jungen Menschen istder Kenntnisstand zu HIV-In-fektionen eher gering, so dasLandratsamt Emmendingen ineiner Pressemitteilung. DasGesundheitsamt erinnert des-halb an das Beratungsangebotin Emmendingen. Im Gesund-heitsamt im Nebengebäudedes Kreiskrankenhauses wer-den Gespräche sowohl zumThema HIV und Aids undauch zu allen anderen sexuellübertragbaren Erkrankungennach vorheriger Terminverein-barung angeboten. Die Bera-tungsstelle nimmt auf Wunschauch einen kostenlosen anony-men Bluttest vor, um einemögliche Ansteckung abzuklä-ren. Zudem informiert sie überSchutzmöglichkeiten gegenInfektionen beim Sexualver-kehr. Seit Oktober gibt es aucheinen HIV-Schnelltest, der inden Apotheken erhältlich istund nach 30 Minuten schonein Ergebnis liefert. Infos hier-zu sind unter www.pei.de/hiv-selbsttests verfügbar.

HIV-Test im Gesundheitsamt

nZur letzten Skat-Runde in diesem Jahr lädt Eckhard Wett vom Seniorennetzwerk auf Dienstag 18. Dezember, in das Besprechungszimmer des Kreisseniorenzentrums Sankt-Maximilian.Kolbe ein. Damen und Herren, die das Skat spie-len erlernen wollen, sind ganz besonders angesprochen, ab 14.30 Uhr daran teilzuneh-men. Kursleiter Eckhard Wett steht unter Telefon 07644/1327 für Fragen be-reit.nDie Feuerwehrabteilung Kenzingen hält am Samstag, 5. Januar 2019, ab 18 Uhr ihre Hauptversammlung im Feuer-wehrgerätehaus Kenzingen ab. Auf der Tageosrdnung stehen verschiedene Berichte, die Entlastung des Vorsatnds so-wie die Verleihung der Aner-kennungsmedaillie.nDie Ortsverwaltung Nord-weil ist , am Montag, 17. De-zember, wegen einer städti-schen Veranstaltung, ab 16.30 Uhr geschlossen. Zudem blei-ben zwischen Weihnachten und Silvester die Ortsverwal-tungen Bombach, Hecklingen und Nordweil am Donnerstag und Freitag, 27. und 28. De-zember, geschlossen.

n Kenzingen