gaswechselmessung im arbeitsversuch bei ratten

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Page 1: Gaswechselmessung im Arbeitsversuch bei Ratten

302 H. IrRIEBEL U. l~. MAPPES : Gaswechselmessung im Arbeitsversuch bei Ratten

H. FRIEeEL und R. MAPPES (Bonn) : Gasweehselmessung im Arbei tsversuch bei Ratten

Die Gasweehselmessung im Arbe i t sversueh wird durehgef/ ihr t , u m die Leis tungsf / ih igkei t der am Gas t r anspo r t bete i l ig ten Organe, im wesent l iehen also des eard iopulmonMen Systems, zu priifen. W i t haben eine Methode entwiekel t , m i t der m a n diese Unte r suehung an R a t t e n durehf / ihren kann.

Im Arbeitskfifig lfiuft die t latte auf einem endlosen Band, das yon einem Elektromotor bewegt und dessen Gesehwindigkeit mit Hilfe eines Vorwiderstandes und Tachometers reguliert wird. Ein auf gleieher Ebene gelegenes Metallgitter gibt dem Tier einerseits eine I~tickzugsm6gliehkeit, kann abet bei Bedarf aueh mit Hflfe eines Reizger~tes aufgeladen werden. Die Analyse des den /~/~fig durch- strSmenden Gases wird naeh dem Prinzip der W/irmeleitf/~higkeitsmessung im Diaferometer der lea. Kipp durehgeftihrt. Die Ratten gewOhnen sieh in 3 Vor- versuchen von 3--5 rain Dauer an das Laufen auf dem Band; etwa 10--15% der Tiere erlernen es nieht. Die Gasstoffweehselmessung wird nur im ttauptversueh vorgenommen. Hierbei bleibt das Gitter ungeladen, damit Angstreaktionen mOg- liehst vermieden werden.

Der zeitliche Ablauf der 02-Aufnahme w/~hrend der Arbeit und Erholung wird in /~urvenform aufgezeichnet (Ordinate: O2-Aufnahme in Kubikmillimeter/ Quadratzentimeter/Minute, Abszisse: Ablesezeit in Minuten). Arbeitsbeginn bei 0, Arbeitsende naeh der 6. min.

Vergle ieht m a n Mi t te lwer te von je 10 Tieren, die 30 bzw. 25 m/ra in zur / iekgelegt haben, so f indet m a n t ro tz erhebl ieher S t reuung der Einze lwer te die Mi t te lwer te s ta t i s t i seh different. Es is t also mSglieh, einen Z u s a m m e n h a n g zwisehen Arbei t s -Oe-Aufnahme und Lauf le i s tung naehzuweisen.

Den Abweichungen zwisehen Gasweehselwer ten versehiedener In- d iv iduen eines Kol l ek t ivs s teh t die r e l a t i v gleiehbleibende O2-Anfnahme des Einzel t ie res bei aufe inanderfo lgenden Versuehen gegeniiber. Unter - sehiede in der 02-Aufnahme bei g le iehble ibender Lauf le i s tung k6nnen au f untersehiedl iehe Arbe i t s6konomie und psyehisehe F a k t o r e n zurfiek- geff ihrt werden; ihre Auswi rkungen sind aber begrenzt .

W i t un te r sueh ten an versehiedenen 'Krankhe i t smode l l en , der ex- per imente l l en Sihkose, mul t ip le r Lungenembol ie und hoehgradigem Oleothorax , ob m a n mi t dieser Methode eard iopulmonale Insuffizienz naehweisen kann.

Naeh den Er fah rungen der Spi roergometr ie war zu erwar ten , dag T ie re m i t de ra r t igen Sch/~digungen w/~hrend der Arbe i t sphase eine ve rmehr t e 02-Sehuld eingehen, die in der Erholungsphase abgegol ten wird. - - Da aber die O2-Sehuld bei der I~at te n ieht be s t immba r ist , mul] te ein neuer Begriff eingeffihrt werden, der eine Beziehung zwisehen d e m O2-Verbraueh der Erho lungsphase (2. rain n~eh Arbei tsende) und d e m der Arbe i t sphase (letzte Arbe i t sminu te ) herstel l t . Diesen Prozent - wer t bezeiehneten wir als , , relat ive O~-Aufnahme".

Page 2: Gaswechselmessung im Arbeitsversuch bei Ratten

HASSELBLATT U. BLUDAU: I)osiswirkungsbeziehungen bei Dauerinfusionen 303

Bei Ra t t en mi t fortgeschrittener Sflikose fanden wir regelm~Big eine erhSh¢e ,,relative 02-Aufnahme" , wenn gleichzeitig siehtbar herab- gesetzte Leistungsf~higkeit und Dyspnoe nach Arbeit vorhanden waren. Wurde nach der Arbe i t nur Tachypnoe oder gar Normala tmung be- obachtet, so war die ,,relative O~-Aufnahme" nicht erhSht: Demnach bestand zwischen dem Ergebnis der Gaswechselmessung und dem visuell erkennbaren Krankhei tszustand l~bereinstimmung. Dasselbe Ergebnis wurde bei Tieren mit hochgradigem Oleothorax erhalten. Bei Ra t t en mit experimenteller Lungenembolie nach Queeksilberinjektion fanden wir 1. eine erhebliehe Einschrankung d e r absoluten 02-Aufnahme in beiden Versuehsphasen und 2. eine in der Mehrzahl erhShte ,,relative 02-Aufnahme". Als Erkt~rung ffir die insgesamt geringere Oe-Aufnahme nach Eintr i t t der Embolie kSnnen 3 Ursaehen genannt werden: 1. eine Grundumsatzsenkuug, die wir bei den meisten Tieren fanden, 2. das Bestreben der kranken Tiere, ihre Muskutatur mSgliehst wenig zu be- ti~tigen, 3. ein schon in R u h e bestehendes O~-Defizit, woffir auch Ruhe- dyspnoe und Cyanose sprachen. Trotz dieser Komplizierung ergab sich aueh hier bei der Mehrzahl der Tiere eine Ubereinstimmung zwisehen dem Ergebnis der Gaswechselmessung, dem visuellen Eindruek und dem bei der Sektion festgestellten Sehweregrad der Lungensehadigung.

Wir glauben daher, dab die Methode geeignet ist, Funktionsein- schri~nkungen im kardiopulmonalen System zu objektivieren.

A. HASSELBLATTundW. BLUDAU (Giittingen): Dosis-Wirkungsbeziehungen bei Dauerinfusionen yon N-4-Methyl-benzol-sulfonyl-N-butylharnstoff (,,Rastinon", ,,Artosin") am Blutzueker des Kaninehens

Ffir die quanti tat ive Untersuchung der Dosis-Wirkungsbeziehungen des S~fonylharnstoffderivate s , ,Rastinon" erscheint eine Dauerinfusion der einmaligen intravenSsen Injekt ion fiberlegenl Dutch den langsamen Anstieg der Rastinonkonzentrat ion im Blur lassen sich blutzuckerstei- gernde Sekund/ir~irkungen vermeiden, wie sie besonders nach der intravenSsen Gabe yon hohen Dosen der peroral wirksamen Antidiabetica auftreten und die spezifisehe Reaktion der Blutzuekersenkung iiber- lagern.

Nfichterne Kaninchen erhielten das Rastinon in einer Dosierung yon 3, 6, 18, 36, 72, 144, 216 und 360 mg/kg/Std entsprechend einem Dosis- verhi~ltnis y o n I : 2 : 6 : 12 : 24 : 48 : 72 : 120. Der Blutzuckerabfall verl/~uft in einem Dosisbereich yon 3 72 mg/kg/Std dosisabh£ngig. Als Mal3stab ffir die Blutzuekerwirkung des Rastinon dient die F1/~che, um die der Ausgangswert w/~hrend der Infusion unterschrit ten wird. Als Dosis- Wirkungskurve des Rastinon ergibt sich bei Iogarithmischer Dosisskala