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Public Health Forum 21 Heft 78 (2012)http://elsevier.de/pubhef
integrierter Versorgungsorganisationen ge-genuber koordinierter Pflegenetzwerke undDiskussionen zu Umsetzungsstrategien, dieder integrierten Versorgung eine unterstut-zende Umgebung bieten und angemessenenAusgleich zwischen nationalen ‚top-down‘Richtlinien und den freien ‚bottom-up‘ In-novationen ermoglichen. Die Konferenzbeinhaltet ebenfalls die Moglichkeit zurTeilnahme anWorkshops, Posterprasentatio-nen und an sechs weiteren Satellitenveran-staltungen. Mehr Informationen unter http://www.integratedcare.org > Congresses.
Das Europaische Forum fur evidenzba-sierte Gesundheitsforderung und Praven-tion (EUFEP) ladt am 12. bis 13. Juni 2013in die osterreichische Donaustadt Kremszum vierten international anerkannten EU-FEP-Kongress zum Thema ,,Adipositas –Obesity‘‘ ein. Zu den wichtigsten gesund-
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heitlichen Herausforderungen in diesemJahrhundert zahlen unumstritten Uberge-wicht und Adipositas, da sie fur viele schwe-re und kostenintensive Erkrankungen Risi-kofaktoren darstellen. Vor dem Hintergrundder Wichtigkeit dieses Gesundheitsthemaswerden im Rahmen des internationalen EU-FEP Symposiums folgende drei Themenbe-reiche diskutiert: Internationale und nationa-le Strategien zur Vermeidung von Adiposi-tas, Evaluation von Adipositaspravention,okonomische Aspekte in Bezug auf Uberge-wicht und Adipositas. Mehr Information zurkommenden und zu den bisherigen Veran-staltungen finden Sie auf den Seiten derEUFEP http://www.eufep.at/
Das Symposium des Forum ManagedCare 2013 findet am 27. Juni 2013 in Zurichstatt und befasst sich mit folgendem Thema:,,Zukunft Integrierte Versorgung: Die Kul-
tur des Gemeinsamen‘‘. Im Mittelpunktsteht als Ziel die hochwertige und effizientePatientenbetreuung. Diese kann nur durchKooperationen und Kollaboration in der Me-dizin und Pflege gewahrleistet werden. Dochsolche ,,Kultur des Gemeinsamen‘‘ stecktbei den Leistungserbringern noch in der Ent-wicklung. Ein weiteres Thema ist, die sich inder neuen medialen Welt andernden Bedurf-nisse der Patienten. Die neuen Denk- undHandlungsweisen der aufgeklarten Patientensind in der zukunftigen integrierten Versor-gung unbedingt zu beachten. Das Sympo-sium mochte sich in einem sehr offenenDialog dieser kulturellen Neuorientierungwidmen und Anstoß fur neue Verstandi-gungswege zwischen den Experten, aberauch den Professionen mit der neuen Patien-tengeneration, geben. Den Tagungs- und An-meldungsflyer finden Sie unter http://www.fmc.ch/symposium/
Forschung
Das Projekt Kooperation fur nachhaltigePraventionsforschung (KNP)Im Rahmen des BMBF-Meta-Projektes Ko-operation fur nachhaltige Praventionsfor-schung (KNP; MHH/UKE/BZgA) werdendie in dem BMBF-Forderschwerpunkt Pra-ventionsforschung gewonnenen Erkenntnis-se und Erfahrungen in der Kooperation vonWissenschaft und Praxis zusammengefuhrt,reflektiert und gebundelt. Die Ergebnissefließen in drei Memoranden ein.Das erste Memorandum zur Forschungsfor-derung Pravention bundelt die vorliegendenErkenntnisse aus dem BMBF-Forderschwer-punkt Praventionsforschung zurOrganisationeines Forderprozesses und gibt Empfehlun-gen zur Gestaltung zukunftiger Forderpro-gramme fur eine innovative, erkenntnisgene-rierende, praxisrelevante und nachhaltigeForschung zur primaren Pravention und Ge-sundheitsforderung. Das Memorandum wur-de von 15 Fachgesellschaften sowie den Bei-raten der Bundeszentrale fur gesundheitlicheAufklarung und KNP bestatigt.Im Rahmen des zweitenMemorandumsVor-schlage fur eine zukunftige Forschungsfor-derung zur primaren Pravention und Ge-sundheitsforderung hat KNP die sich ausder Reflexion der bisherigen Erfahrungenund Forschungen ergebenen zukunftigenForschungsfelder in der Pravention und Ge-sundheitsforderung zusammengefasst:
Strukturforderung: F
orderung vonForschungszentrenThemenfeld I: F
orderung derGesundheitskompetenzThemenfeld II: T
ransfer in Praxisund PolitikNachhaltigkeit: L
angfristige Effektevon Pravention/GesundheitsforderungQuerschnittsthema: M
ethoden und ihreWeiterentwicklungBeide Memoranden wurden dem BMBF zurAusgestaltung anstehender Forderprozesseuberreicht und sind mittlerweile in der Zeit-schrift Das Gesundheitswesen (2012;74:526-532 bzw. 74:673-677) publiziert.Sie konnen auch uber die Homepage vonKNP (www.knp-forschung.de) oder uber ei-nen Link auf der Internetseite des BMBF zurPraventionsforschung (www.bmbf.de/de/1236.php) abgerufen werden.Das dritte Memorandum zielt auf die nach-haltige Starkung von Pravention und Ge-sundheitsforderung und befasst sich mitden Verantwortlichkeiten und Chancen furBund, Land und Kommune. Inhaltlich be-grundet es eine Neuorientierung der Weiter-entwicklung und Verankerung von Praven-tion und Gesundheitsforderung; das Memo-randum wird derzeit erarbeitet.
Geringere Mortalitat bei Versichertender Integrierten Versorgung GesundesKinzigtal – Resultate einer kontrolliertenKohortenstudie der OptiMedis AGHamburgMitarbeiter der gesundheitswissenschaftlichorientierten Beratungsgesellschaft OptiMe-dis in Hamburg haben kurzlich eine verrin-gerte Mortalitat fur Versicherte ermittelt, die
sich imZeitraum 2006-2009 in die IntegrierteVersorgung Gesundes Kinzigtal (IVGK) ein-geschrieben hatten. Die OptiMedis AG ist ander operativen Steuerung der IVGK beteiligt,die Mortalitatsstudie also Bestandteil der in-ternen Evaluation der IVGK. (Zur externenEvaluation der IVGK, durchgefuhrt von un-abhangigen Forschungsinstituten, siehe Sie-gel und Stoßel in diesem Heft.) Die Studieder OptiMedis AG ist online erhaltlichunter http://www.optimedis.de/images/docs/aktuelles/121026_drei_dimensionen.pdf.Die Ergebnisse wurden auf Basis einer kon-trollierten Kohortenstudie ermittelt. Die Au-toren verglichen dabei 4596 Versicherte,die sich von 2006 bis 2009 in die IVGKeingeschrieben hatten (Interventionsgruppe)mit einer ebenso großen Gruppe nicht ein-geschriebener ,,statistischer Zwillinge‘‘(Kontrollgruppe). Die Mortalitat wurde inbeiden Gruppen uber einen Zeitraum vonzehn Quartalen nach Einschreibung beo-bachtet. Samtliche Probanden wohnten inder Region Kinzigtal und waren bei derAOK Baden-Wurttemberg versichert. UmInterventions- und Kontrollgruppe vor Be-ginn der Einschreibung moglichst gut ver-gleichen zu konnen, nutzten die Autoren beider Auswahl des Kontrollsamples ein Pro-pensity-Score-Matching auf Basis der pseu-donymisierten GKV-Routinedaten der Ver-sicherten. Das Ergebnis des Mortalitatsver-gleichs war: In den zehn Quartalen nachBeginn der Intervention starben in der Inter-ventionsgruppe 1,76% der Versicherten,im Kontrollsample hingegen 3,74%(p < 0.001). Um einen moglichen (Selbst-)
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Selektionsbias durch eine unterschiedlicheKurzzeitsterblichkeit bei Eingeschriebenenund Nicht-Eingeschriebenen auszuschlie-ßen, berucksichtigten die Autoren in einerSensitivitatsanalyse Sterbefalle nur dann,wenn diese sich ab dem dritten Quartalnach Interventionsbeginn ereigneten. DieseModifikation beeinflusste das Ergebnis
Schwerpunktthema der letzten AGesundheitsberufe - quo vadite
kaum: Die Mortalitat unter den Eingeschrie-benen (1,58%) war weiterhin signifikant ge-ringer (p<0.001) als unter den Nicht-Einge-schriebenen (2,94%).Den Autoren ist bewusst, dass ein moglicher(Selbst-)Selektionsbias auch in andererForm auftreten kann als in Form einer unter-schiedlichen Kurzzeitsterblichkeit in Inter-
usgabe Schwerpu
Weiterer ThemenschwerpunktLebensende
ventions- und Kontrollgruppe. Aufgrund desStudiendesigns und der luckenhaften Ver-fugbarkeit von Daten zur Kontrolle mogli-cher Bias-Quellen ist also die Aussagekraftder Ergebnisse begrenzt; interessant ist dieStudie aber auf jeden Fall.
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nkthema der nachsten AusgabeKörperliche Aktivität