finance 2406

8
medianet.at financenet & real:estate Freitag, 24. Juni 2016 COVER 33 © Phil‘ s Condotel Philips-Haus: Der Umbau der Landmark im Süden Wiens Die denkmalgeschützte Wiener Architektur-Ikone bietet dank hoher Räume und luftiger Verglasungen lukrative Nutzungsmöglichkeiten. 34 Logistikflächen Die Spitzenmieten steigen weiter – weltweit. 50 Millionen-Deal Christoph Moser von Weber & Co. berät Wienwert. © Panthermedia.net/Maxoidos © Weber & Co 40 39 Neuer Stadtteil Brauquartier Puntigam: Vertrieb des dritten Bauabschnitts beginnt 34 Neuer Gewinner Wienerberger holt sich den 9. Wiener Börse Preis 38 Neue Trends LexisNexis und Compliance-Netzwerk: Compliance Solutions Day 39 Neuer Anlauf Das Dialogforum Bau Österreich soll klare und einfache Bauregeln bringen 40 ZIELORIENTIERT suchen und finden. Ihr Spezialist für Immobilien. www.ehl.at ATX (Schluss 22.6.) 2.213,77 4,21% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Zumtobel 14,09% Uniqa 8,05% VIG 7,34% Erste Group Bank 6,45% Verbund 5,73% Valneva -6,25% Warimpex -5,25% FACC -4,98% Rosenbauer -2,98% Porr -2,93% 14,09% Zumtobel -6,25% Valneva ATX 15.–22. Juni 2016 IATX (Schluss 22.6.) 232,39 2,31% Immofinanz 4,80% S Immo 2,96% Buwog 2,91% CA Immo 0,64% conwert 0,36% Atrium -0,28% Warimpex -5,25% 4,80% Immofinanz -5,25% Warimpex IATX 15.–22. Juni 2016

Upload: medianet

Post on 03-Aug-2016

234 views

Category:

Documents


1 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: finance 2406

medianet.at

financenet & real:estate

Freitag, 24. Juni 2016 cover 33

© P

hil‘

s C

ondo

tel

Philips-Haus: Der Umbau der Landmark im Süden WiensDie denkmalgeschützte Wiener Architektur-Ikone bietet dank hoher Räume und luftiger Verglasungen lukrative Nutzungsmöglichkeiten. 34

Logistikflächen Die Spitzenmieten steigen weiter – weltweit.

50 Millionen-Deal Christoph Moser von Weber & Co. berät Wienwert.

© P

anth

erm

edia

.net

/Max

oido

s

© W

eber

& C

o

4039

Neuer Stadtteil Brauquartier Puntigam: Vertrieb des dritten Bauabschnitts beginnt 34

Neuer Gewinner Wienerberger holt sich den 9. Wiener Börse Preis 38

Neue Trends LexisNexis und Compliance-Netzwerk: Compliance Solutions Day 39

Neuer Anlauf Das Dialogforum Bau Österreich soll klare und einfache Bauregeln bringen 40

ZIELORIENTIERTsuchen und finden.Ihr Spezialist für Immobilien.

www.ehl.at

ATX (Schluss 22.6.) 2.213,77 4,21%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Zumtobel 14,09%

▲ Uniqa 8,05%

▲ vIG 7,34%

▲ erste Group Bank 6,45%

▲ verbund 5,73%

▼ valneva -6,25%

▼ Warimpex -5,25%

▼ FAcc -4,98%

▼ rosenbauer -2,98%

▼ Porr -2,93%

14,09%Zumtobel

-6,25%valneva

ATX 15.–22. Juni 2016

IATX (Schluss 22.6.) 232,39 2,31%

▲ Immofinanz 4,80%

▲ S Immo 2,96%

▲ Buwog 2,91%

▲ cA Immo 0,64%

▲ conwert 0,36%

▼ Atrium -0,28%

▼ Warimpex -5,25%

4,80%Immofinanz

-5,25%Warimpex

IATX 15.–22. Juni 2016

Page 2: finance 2406

medianet.at34 WOHNPROJEKTE Freitag, 24. Juni 2016

Beim Konzept „Easy Living“ wer-den die Wohnungen „ready-furni-shed“ und hochwertig ausgestattet. Dazu gehört auch die Einbeziehung des von Schwanzer inspirierten Möbeldesigns. Damit spricht man eine Klientel an, die kurzfristig und oft nur für absehbare Zeit ei-ne Dependance in Rufweite der Stadt benötigt: z.B. Business-Peo-ple mit Kurzaufenthalten in Wien, aus den Bundesländern anreisen-de Personen, die nur während der Woche in Wien arbeiten, Studenten der nahegelegenen medizinischen Ausbildungsstätten bzw. Kranken-hauspersonal.

Interessierte Mieter können sich hier ab einer Nacht bis zu mehreren Jahren einquartieren; das Leben im

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mit dem ehemaligen Phi-lips-Haus hat Karl Schwanzer ei-nen inzwischen denkmalgeschütz-ten Baukörper mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten hinterlas-sen – hohe Raumhöhen und luftige Verglasungen bilden die perfekte Voraussetzung für Minilofts in einer leistbaren Größe mit einer traumhaften Aussicht.

Entsprechend internationalen Trends und dem potenziellen Be-darf entstehen nun beim Projekt „Phil’s Condotel“ laut 6B47-Vor-stand Friedrich Gruber und Nor-bert Winkelmayer (CEO Sans Sou-ci Group) Lofts von 31 bis 46 m2. Die Eckwohnungen bieten einen Rundum-Blick, an der Längsseite der südseitig ausgerichteten Woh-nungen hat man freie Sicht über die Hänge des Wienerbergs bis nach Simmering, ab dem fünften Stockwerk bietet sich den nordsei-tig ausgerichteten Wohnungen der Blick über die ganze Stadt, vom Ste-phansdom über Schönbrunn bis zur Otto-Wagner-Kirche am Steinhof.

Serviced ApartmentsDas ehemalige Bürohaus mit elf Geschossen wird vom Atelier DI Josef Weichenberger Architects + Partner in ein Wohngebäude mit insgesamt bis zu 135 komplett mö-blierten Apartments umgewandelt.

Die Vorsorgewohnungen werden von Phil’s Condotel als Serviced Apartments sowohl tage- und wo-chenweise als auch monatlich oder längerfristig vermietet. Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem In-terior-Design-Konzept. „Es war uns ein besonderes Anliegen, die räum-lichen Gegebenheiten mit ihren stilistischen und technisch-kons-truktiven Besonderheiten aufzu-greifen“, erklärt Interior-Designerin Lilo von Pretz.

Phil’s – mit allen Partnerbetrieben – erleichtert das tägliche Leben in Sachen Fitness, Wellness und Com-munity Space. Die Bewohner finden Serviceleistungen vor, die es in ei-ner normalen Mietwohnung nicht gibt, und den Eigentümern kann die flexible Vermietungsform in-teressante Möglichkeiten bei der Refinanzierung bieten. „Die Vorsor-gewohnungen im Phil’s Condotel entsprechen den neuen Lebensan-sprüchen von Menschen, die kleine-re Wohnungsgrößen bevorzugen“, sagt Winkelmayer. „Der Trend zu Single-Haushalten setzt sich fort, die finanzierbare Wohnfläche pro Einwohner wird kleiner.“

Top-Argument InfrastrukturGleichzeitig steigen die Ansprüche, da die unmittelbare Infrastruktur einer Vorsorgewohnung und ihre langfristige Vermietbarkeit einen beträchtlichen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Im Phil’s Condotel findet man „alles“ – vom größten Vapiano-Restaurant Öster-reichs mit Sonnenterrasse über Merkur-Gourmet-Markt und Ho-fer-Markt bis hin zum Fitnesscen-ter. „In eine Vorsorgewohnung zu investieren, bedeutet daher: nach-gefragten Wohnraum zu schaffen und von dessen Vermietung sowie einer langfristigen Wertsteigerung zu profitieren“, erklärt Gruber.

„Menschen, die eine Wohnung be sit zen, fühlen sich wohl, weil es ein sehr beruhigendes Gefühl ist, über eigenen Wohnraum zu verfü-gen“, meint Gerhard Lottes, CEO Die Vorsorge Immobilienmakler und Bauträger GmbH. „Das ist ei-ner der Gründe, warum wir uns da-rauf fokussiert haben, Wohnraum-Projekte zu errichten, die sich als ‚Vorsorge-Wohnungen‘ verstehen.“

Die Fertigstellung des Condotel-Projekts ist für Oktober 2017 ge-plant.

Vorsorge für die Ikone Das denkmalgeschützte ehemalige Philips-Haus wird als „Phil’s Condotel“ mit weit mehr als 100 Vorsorgewohnungen realisiert.

Nutzungsidee Die Investoren 6B47 Real Estate Investors und Sans Souci Group gestalten die Stil-Ikone am Wienerberg zu „Phil’s Condotel“ um.

© P

hilip

p H

utte

r

© C

hris

tian

Hus

ar©

C&

P Im

mob

ilien

© P

hilip

p H

utte

r

EIN NEUER STADTTEIL

77 Wohnungen zu haben

GRAZ. Das derzeit größte Projekt der C&P Im-mobilien AG, das Brauquartier Puntigam, ist als neuer Grazer Stadtteil konzipiert. Der Quartiers-gedanke wurde zum Erfolgsfaktor: Rund 800 Woh-nungen, Büro- und Gewerbeflächen von insgesamt 65.000 m2 und Platz für bis 2.000 Menschen ste-hen zur Verfügung.

Seit Anfang Juni werden laut C&P-Vorstands-vorsitzendem Markus Ritter 77 Wohnungen mit dem Bauabschnitt 03 angeboten, der im westli-chen Teil des Grundstücks liegt. Das achtgeschos-sige Haus stellt neben den Wohnungen zwischen 23 und 106 m2, die als Anlegerwohnung zu Ver-mietungszwecken konzipiert wurden, ebenso Büro und Gewerbeflächen bereit. Jede Wohnung verfügt über Freiflächen wie Terrassen, Balkone und/oder Gärten. Als verbindendes Element aller Bauab-schnitte kommt der „Flying Garden“ hinzu, eine Gemeinschaftsterrasse, die von Landschaftsarchi-tektin Gertraud Monsberger gestaltet wird.

Zum ersten Mal ist für ein C&P-Projekt ein Quartiersmanagement geplant, das als Informa-tions- und Anlaufstelle für Bewohner, Besucher und Unternehmer vor Ort dienen soll. Das Vernet-zungsspektrum im Brauquartier Puntigam reicht von innen- und außenliegenden Gemeinschafts-flächen bis hin zu Kinderspielgruppen, Gartenge-meinschaften oder Unterstützungsaktivitäten wie Babysitting oder Einkaufshilfen. (pj)

NETWORKING-PLATTFORM

Das war die Greet Vienna

WIEN. Von Industrie 4.0 und ihren Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft bis hin zu neuen Arbeitswelten und Wohnformen sowie Gesund-heits- und Pflegeimmobilien standen auf der Greet Vienna Zukunftsthemen im Mittelpunkt. Auch potenzielle Märkte wurden eingehend diskutiert, darunter Syrien, wo nach Beendigung des Krieges mehr als 8 Mio. neue Wohnungen und Häuser be-nötigt werden und somit ein großer Markt für die Immobilienwirtschaft entstehen wird.

Zentral-, Ost- und Südosteuropa stehen vor ei-nem Comeback, was an der gestiegenen Besucher- und Ausstelleranzahl aus dieser Region wie auch an den belebten und hochkarätig besetzten Podi-umsdiskussionen erkennbar war. Manuel Costes-cu, Staatssekretär für Handel und Investitionen in Rumänien, skizzierte die Investitionsbedingungen in seinem Land. Ádám Ruszinkó, Staatssekretär für Tourismus im ungarischen Wirtschaftsminis-terium, sprach über aktuelle Hotelentwicklungen und touristische Vorhaben in Ungarn.

Die Greet Vienna wurde von Foissy Internatio-nal Business Multiplier gegründet und steht für „Global Real Estate & Economy Talks“. Die inter-nationale B2B-Plattform für gewerblich genutzte Immobilien und Investments mit besonderem Fokus auf CEE und SEE fand zum ersten Mal 2013 im Palais Niederösterreich in Wien statt. (pj)

Eine Vorsorgewohnung ist eine sichere Investition in die Zukunft.

Das Projekt „Phil’s Condotel“ der Investorengruppen 6B47 Real Estate Investors sowie Sans Souci Group im ehemaligen Philips-Haus.

Friedrich Gruber Vorstand 6B47-Gruppe

Page 3: finance 2406

Jetzt ELBA-pay downloaden!

Wenn’s um die Bank der Zukunft geht,ist nur eine Bank meine Bank.

Ihre Pole Position an der Kassa: Zahlen Sie jetzt bequem kontaktlos mit Ihrer Raiffeisen Bankomatkarte oder Ihrem Smartphone mit der ELBA-pay App. Einfach, praktisch und sicher, ohne PIN-Eingabe bei Beträgen bis 25 Euro. Mehr Infos erhalten Sie bei Ihrem Raiffeisenberater oder auf meinbanking.raiffeisen.at.

Kontaktlos zahlen mit Karte oder Handy.

Wenn’s um die Bank der Zukunft geht,Wenn’s um die Bank der Zukunft geht,

NFC

ZRW_Con2016_AZ_271x417_rz.indd 1 6/20/2016 10:52:58 AM

Page 4: finance 2406

medianet.at36 INVEST:FEUILLETON Freitag, 24. Juni 2016

Vorsorgen tut not in ganz EuropaWer sich nicht rechtzeitig ein weiches Bett macht, dem kann in der Rente ein hartes Lager drohen. Finanzielle Vorsorge hat Vorrang.

••• Von Reinhard Krémer

© p

anth

erm

edia

.net

/ste

vano

vici

gor

Page 5: finance 2406

medianet.at

Das Thema „Altersar-mut“ wird hierzu-lande kaum genant, beim deutschen Nachbarn aber im-mer öfter debattiert. Denn dort drohen

jedem Zweiten massive Einschnitte in der Rente, die existenzgefähr-dend sein können. Um so dringli-cher ist die Vorsorge – und hier sind die Österreicher voll dabei. Denn finanzielle Vorsorge hat in Öster-reich einen hohen Stellenwert, wie die Österreich-Studie zu Vorsorge-bewusstsein und Vorsorgeverhalten 2016 der s Versicherung zeigt.

Immer mehr Menschen erkennen die Bedeutung des Vorsorgepols-

ters, so die Studie. 87% der Öster-reicher stufen diesen bereits als sehr/eher wichtig ein (Vergleich 2015: 81%). Höchste Priorität ha-ben die Vorsorge für die Pension (60%) sowie jene für die Familie (55%) und für die Gesundheit (52%). Wenn es darum geht, Geld für Vor-sorgezwecke zu veranlagen, stehen für mehr als jeden zweiten Öster-reicher (52%) Sicherheit und mög-lichst wenig Risiko klar an erster Stelle, gefolgt von Kapitalgarantie und Transparenz des Produkts (je-weils 42%). Hohe Rendite bzw. hohe Zinsen sind bei Vorsorge und Ver-anlagung im Vergleich dazu nur für rund ein Viertel (27%) der Befragten ein wichtiges Kriterium.

„Die Studie bestätigt uns, wor-um es den Österreichern bei ihrer Vorsorge geht: persönliche Alters-vorsorge, Absicherung der Familie und Gesundheitsvorsorge – für uns ein klares Signal, den wichtigsten Aspekt der Lebens- und Pensions-versicherung, nämlich die garan-tierte lebenslange Rente sowie die Absicherung der Familie, noch viel stärker in den Vordergrund zu rücken“, sagt Heinz Schuster, Gene-raldirektor der s Versicherung.

162 Euro für Vorsorgeprodukte93% der befragten Österreicher ge-ben an, bereits Vorsorgeprodukte abgeschlossen zu haben, für die sie durchschnittlich 162 € pro Mo-nat zur Seite legen. Männer liegen beim verfügbaren Vorsorgekapital mit 194 € pro Monat deutlich vor Frauen mit 129 € pro Monat.

Mit steigendem Alter steigt auch der verfügbare Sparbetrag. Wäh-

rend 15- bis 29-Jährige 114 € pro Monat der Vorsorge widmen, sind es bei den 40- bis 49-Jährigen be-reits 176 € und bei den 50- bis 59-Jährigen 193 €. Entsprechend dem stark ausgeprägten Sicher-heitsbewusstsein sind das Spar-buch mit 67% und der Bauspar-vertrag mit 54% nach wie vor die beliebtesten Vorsorgeprodukte. 45% besitzen eine private Unfall-versicherung, und 36% haben ei-ne klassische Lebensversicherung abgeschlossen. Erst zwei Prozent haben eine spezielle Pflegevorsorge abgeschlossen, was klar zeigt, dass das Bewusstsein für die Notwen-digkeit einer Absicherung in diesem Bereich noch nicht ausgeprägt ist.

„Pflegevorsorge ist in Österreich noch ein sehr wenig diskutiertes und mit Angst besetztes Thema. Das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, steigt aber parallel zur Lebenserwartung. Wir alle errei-chen ein immer höheres Alter und wollen den Ruhestand genießen, das Thema Pflege passt nicht dazu und wird immer noch verdrängt“, meint Thomas Schaufler, Vorstand der Erste Bank.

Sparen hat höchste PrioritätFür zwei Drittel der Befragten, die regelmäßig sparen bzw. bereits einmal eine größere Summe bei-seite gelegt haben, sind Altersvor-sorge (68%) und Sparen für Notfäl-le (65%) die wichtigsten Vorsorge-

Experten aus Finanz, Wirtschaft, Pensions- und Vorsorgekassen, Ver-sicherungen, Kirche, Family Offices, etc. sowie Vertreter der EU haben zwei Tage lang Erfahrungen aus-getauscht, wie man die Altersvor-sorge auf ein stabiles Fundament stellen kann und welche Investiti-onsmöglichkeiten es auch in einem Niedrigzinsumfeld für die zweite und dritte Säule geben kann.

„Denn allein mit der staatlichen Pension wird niemand seinen Le-bensstandard halten können“, deponiert Barbara Bertolini, Ini-tiatorin und Organisatorin dieses Expertengipfels. Das Drei-Säulen-Modell, staatlich, betrieblich und privat, da waren sich alle einig, ist dafür die einzige Möglichkeit. Auch wenn das leider die österreichische Politik noch nicht so sieht.

Der nächsten Generation schuldigTheo Waigel, deutscher Bundesfi-nanzminister a.D., wiederum for-derte die Politiker auf, ehrlich zu den Menschen zu sein. „Denn“, so Waigel, „niemand kann mehr eine bessere Welt versprechen, die wird es nicht mehr geben, vielleicht eine etwas gerechtere. Politiker müssen rasch diesen Wandel mit Reformen begleiten, auch wenn es bei der nächsten Wahl Stimmen kosten kann, das ist man der nachfolgen-den Generation schuldig.“

Best Practice-Beispiele aus Nor-wegen, Deutschland, Frankreich und der Schweiz und Investment-strategien wurden ausgiebig dis-kutiert und analysiert. Unter den hochkarätigen Rednern aus ganz Europa befanden sich unter ande-rem Bjorn Hamre aus Oslo, Direktor des Norwegischen Pensionsfonds KLP, und aus New York Sandra Na-vidi, Gründerin von BeyondGlobal und vormals Research-Direktorin beim US-amerikanischen National-ökonomen Nouriel Roubini.

Neben zahlreichen Vertretern eu-ropäischer Organisationen waren auch aus Österreich am Podium Günther Herndlhofer, VBV – be-triebliche Altersvorsorge AG, Karin Kunrath, Valida Vorsorge Manage-ment AG, Markus Zeilinger, fair-finance Vorsorgekasse, sowie Peter Eichler, Uniqa Österreichische Ver-sicherungs AG, vertreten.

Freitag, 24. Juni 2016 INVEST:FEUILLETON 37

Vorsorgestudie s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktfor-schungsinstitut GfK mit einer Online-Befragung zu „Vorsorgebe-wusstsein und Vorsorgeverhal-ten“. Im Jahr 2016 beantworteten 1.000 Personen zwischen 15 und 65 Jahren Fragen zu den Themen finan-zielle Vorsorge, Vorsorgeprodukte, Vorsorgeberatung, Vorsorgeziele und gewünschte Pensionshöhe. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichi-sche Bevölkerung ab 15.

1000

motive. Nur 14% der Befragten nutzen hingegen die Chancen des Kapitalmarkts und legen ihr Geld in Aktien oder Fonds an.

Sieht man sich das Anlageverhal-ten genauer an, hat für 89% der Ös-terreicher Sicherheit höchste Prio-rität. 43% der Befragten geben an, kein Geld zum Anlegen zu haben. Dabei sind in jungen Jahren auch kleine Beträge geeignet, um lang-fristig vorzusorgen. 41% geben zu, sich mit Geld und Anlagethemen nicht auszukennen.

Bankberater ist Vorsorgeberater Wer sich über Vorsorgeprodukte informiert, sucht den persönli-chen Kontakt; für mehr als jeden Zweiten (53%) ist der Bankberater dabei die erste Anlaufstelle. Wäh-rend Frauen sich gern auch Rat bei Familie und Freunden holen (47%), greifen Männer deutlich öfter auch auf Konsumenteninformation (27%), Vergleichsportale (24 %) und Website-Infos der Banken (20%) zurück. Auch beim Abschluss von Vorsorgeprodukten legen Österrei-cher großen Wert auf das persön-liche Gespräch. Knapp die Hälfte (48%) wendet sich an den jeweili-gen Bankberater, und 35% halten sich an den Versicherungsberater des Vertrauens. Dennoch ist auch der Trend zur Nutzung von Online-Banking zum Abschluss von Vor-sorgeprodukten erkennbar (10% im Vergleich zu 6% 2015), wobei Män-ner (14%) im Vergleich zu Frauen (6%) dafür weit offener sind.

Wunschpension vs. Ist-ZustandDas zusätzlich verfügbare Geld aus der aktuellen Lohnsteuersenkung zu Jahresbeginn wird von den Ös-terreichern unterschiedlich ein-gesetzt. 29% geben es einfach aus oder planen, es auszugeben, wäh-rend 42% lieber sparen bzw. mehr Vorsorge planen; 30% zeigen sich hier ambivalent und haben noch keine Entscheidung getroffen.

Als Wunsch-Netto-Pension, um sich seinen Lebensabend nach ei-genen Vorstellungen gestalten zu können, geben Österreicher durch-schnittlich 1.633 € pro Monat an, wobei Männer hier mit 1.758 € einen höheren Wert angeben als Frauen mit 1.504 €.

Im Vergleich zur derzeitigen tat-sächlichen durchschnittlichen Pen-sionshöhe laut Statistik Austria – Frauen 857 € und Männer 1.210 € – ergibt sich hier jedoch eine deut-liche Lücke. Dennoch fühlen sich 38% der Befragten in Bezug auf ihr finanzielles Auskommen in der Pen-sion gut abgesichert. Dies divergiert jedoch sehr stark nach Altersgrup-pen: bis 39-Jährige 27%, bis 49-Jäh-rige 40%, bis 59-Jährige 49%, ab 60 sind es dann 57%. 30% der Befragten schätzen ihre Situation so ein, dass die Summe aus gesetzlicher Pension und ihrer zusätzlichen privaten Vor-sorge nicht ausreichen wird.

Problem für ganz EuropaWie drängend das Vorsorgethema auch europaweit ist, zeigt der In-ternationale Altersvorsorge- und Investorengipfel, der zum ersten Mal fand in Wien stattfand. 120

Niemand kann mehr eine bessere Welt versprechen, die wird es nicht mehr geben – vielleicht eine etwas gerechtere.

© C

onny

de

Bea

ucla

ir

Theo WaigelBundesfinanzminister a.D..

Page 6: finance 2406

medianet.at38 Banking/Markets Freitag, 24. Juni 2016

••• Von Helga Krémer

WIEN. Der seit 2007 jährlich er-scheinende „Retail Banking Ra-dar“ der Managementberatung A.T. Kearney ist da: Das Ergebnis aus österreichischer Sicht ist – im bes-ten Fall – durchwachsen.

Für diese Studienreihe wird die Performance europäischer Retail-banken untersucht, für die aktuel-le wurden die Daten von fast 100 Privatkundenbanken und Ban-kengruppen in 22 europäischen Ländern hinsichtlich der Kriterien Ertrag pro Kunde und Mitarbeiter, Gewinn pro Kunde, Kreditrisiko-vorsorgequote sowie Cost-Income-

Ratio analysiert. (Cost-Income-Ratio bemisst das Verhältnis Auf-wand zum Ertrag und zeigt damit die Effizienz eines Instituts, Anm.)

Österreich gibt zu viel ausWas heißt das nun in der Praxis? „Die Situation der europäischen Banken für Privatkunden ent-spannt sich langsam, wenngleich die meisten Institute, besonders die österreichischen, ihre Ausga-ben nicht in den Griff bekommen haben“, sagt Daniela Chikova, Partnerin Financial Services bei A.T. Kearney Österreich und Co-Autorin der Studienreihe. Für die Retail-Banking-Expertin besonders

gravierend: Österreichs Banken ha-ben seit 2009 fast durchgehend die schlechteste Cost-Income-Ratio in Europa und konnten ihre Kosten-struktur bereits das siebente mal in Folge nur marginal verbessern.

Das Resultat der österreichi-schen Retailbanken ist, wie ge-sagt, durchwachsen: Während die Ertragsentwicklung leicht positiv ist, stagniert der Ertrag pro Kunde mit fast 100 € unter dem europäi-schen Durchschnitt von 666 €. Die Risiken in den Büchern der heimi-schen Privatkundenbanken sind 2015 weiter gesunken und damit hat sich Österreich unter den Top 5-Ländern in Europa eingereiht.

Im Gegensatz dazu stagnieren die österreichischen Institute in punc-to Effizienz und bleiben mit 71% Cost-Income-Ratio vor Deutsch-land Schlusslicht im europäischen Vergleich. „Österreichische Banken haben es nicht geschafft, ihre Ge-schäftsmodelle und Kostenstruktur umzubauen, während die europäi-schen Champions bei Wachstum, Kosten und digitaler Transforma-tion davonzogen“, erklärt Chikova.

Eine einzige österreichische Bank ist unter den Ertrags-Cham-pions vertreten: Die Bawag PSK ist zusammen mit der ebenfalls in Österreich tätigen ING-DiBa unter den Top 10-Instituten platziert – beide konnten zwischen 2010 und 2015 durchgängig ein Wachstum im zweistelligen Bereich verbu-chen, haben sich konsequent auf den Kundenbedarf konzentriert und sind Pioniere beim „friction-less Banking“.

Der Norden ist am besten Insgesamt konnten europäische In-stitute zwar ihre Gewinne steigern; mit einem leichten Ertragswachs-tum, kombiniert mit rückläufiger Risikovorsorge, ihre Kosten zu re-duzieren, hätten sie aber nicht ge-schafft.

Die Studie zeigt starke Unter-schiede zwischen den Regionen: Die skandinavischen Länder und die Schweiz bleiben Spitzenreiter beim Ertrag pro Kunde – dank ihrer stabilen Wirtschaft und weil sie die ausgeprägte digitale Affinität ihrer Kunden für sich zu nutzen wissen. Die südeuropäischen Banken ha-ben kraft drastischer Kostenkür-zungen, Abbau von Filialen und Digitalisierung von Geschäftspro-zessen den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Die osteu-ropäischen Privatkundenbanken kämpfen dagegen weiterhin mit Ri-sikovorsorge-Ausgaben auf hohem Niveau.

In Westeuropa hat z. B. ein klei-nes Land wie die Niederlande Deutschland und Frankreich über-holt – durch positive Ertragsent-wicklung, deutlich gestiegenen Ertrag je Mitarbeiter und aufgrund einer guten Cost-Income-Ratio.

retail-Banking: ein zartes PflänzchenDas Privatkundengeschäft erholt sich – langsam, aber doch. Speziell in Österreich machen die Ausgaben Kopfzerbrechen.

© P

anth

erm

edia

.net

/Nat

tapo

l

••• Von Helga Krémer

ZÜRICH. Bankenstudie, die zweite, diesmal inklusive Stresstest: Das unabhängige Schweizer Bonitäts-institut Independent Credit View AG (I-CV) unterzog in ihrer elften Bankenstudie 34 europäische Ins-titute aus elf Staaten einer umfas-senden Analyse (aus Österreich: Erste Group, Raiffeisen Bank In-ternational, Anm.). So habe sich die Kreditwürdigkeit europäischer Großbanken laut der Studie gene-rell leicht verbessert, allerdings sei es eine Stabilisierung auf niedri-gem Niveau.

Österreich nach wie vor hintenAuch würden tiefe Zinsen und die Zurückhaltung von Kunden in der Vermögensverwaltung und im Ka-

pitalmarktgeschäft die Ergebnisse, den Kapitalaufbau und den Unter-nehmenswert der Banken belasten. „Schweizer Institute bleiben solide

bewertet, während sich in Deutsch-land ein heterogenes Bild zeigt, und die österreichische Raiffeisen Bank International sowie Erste

Group unverändert weit hinten in der Rangliste zu finden sind“, sagt Christian Fischer, Partner von I-CV und Mitautor der Studie.

Nord-Süd-Gefälle mit AusnahmeBezüglich zusätzlichen Kapital-bedarfs bei Eintritt eines Stress-szenarios sieht der Experte einen gespaltenen europäischen Banken-markt: In der Schweiz und in Nord-europa gibt es einen geringen zu-sätzlichen Kapitalbedarf; dagegen wäre in Südeuropa, in Österreich und zum Teil auch in Frankreich ein enormer Kapitalbedarf vor-handen. In Südeuropa würde der Kapitalbedarf 129% der aktuellen Marktkapitalisierung betragen, in Österreich immerhin noch 99%. Der Stresstest der Studie zeige, dass höhere Kapitalanforderungen die strukturellen Probleme einzelner Banken (-systeme) nicht lösen, son-dern unter Umständen das Risiko für ihre Gläubiger erhöhe, Stich-wort Bail-in.

Anlagetipp? „Generell empfeh-len wir, die Duration von Anlagen in Anleihen europäischer Banken kurz zu halten beziehungsweise zu verkürzen“, rät Fischer.

Fundamentalstärke… oder Schwäche? Die Schweizer I-CV „lud“ zum Bankenstresstest und evaluierte die fundamentale Stärke jedes einzelnen Instituts.

Christian Fischer, I-CV-Partner: „Nicht für alle Banken Licht am Ende des Tunnels“.

© T

hom

as E

ntze

roth

Disziplin, Ausdauer und Einfallsreichtum: Damit könnte das zarte Pflänzchen „Entspannung beim Retail-Banking“ prosperieren.

Bawag Psk kauFt zu

start:bausparkasse und Immo-BankWIEN. Die Bawag PSK Gruppe übernimmt 100% der Anteile an der start:bausparkasse (vormals ABV) sowie der Immo-Bank von den Volksbanken. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. „Wir erwarten uns durch diesen Schritt einen weiteren Ausbau des heimi-schen Kundengeschäfts im Bereich der privaten Wohn-raumfinanzierung“, sagte Byron Haynes, CEO der Ba-wag PSK; Ende 2015 wies die Immo-Bank eine Bilanzsumme von 1,6 Mrd. € aus; jene der start:bausparkasse belief sich auf zwei Mrd. €. Beide Unter-nehmen werden in die Bawag PSK Gruppe integriert und voll konsolidiert. Das Closing wird gegen Jahresende erwartet, es muss von den Aufsichtsbehör-den noch bewilligt werden.

erste Bank Hungary

Je 15% an EBRD und CorvinusWIEN/BUDAPEST. Ungarn (re-präsentiert durch die im unga-rischen Staatsbesitz stehende Corvinus Zrt.) und die Europä-ische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) er-werben Minderheitsbeteiligun-gen in Höhe von jeweils 15% an der Erste Bank Hungary Zrt. (EBH) von der Erste Group Bank AG. Die Erste Bank Hun-gary werde im mehrheitlichen Eigentum der Erste Group bleiben und entsprechend den Governance-Grundsätzen der Erste Group geführt.

Der Abschluss der Transak-tion solle im Herbst erfolgen – die Erteilung aller erforder-lichen Genehmigungen der ungarischen und europäischen Bankenaufsichts- und Wettbe-werbsbehörden vorausgesetzt, heißt es bei der Erste Group Bank.

9. wiener Börse Preis

Der „ATX“ geht an WienerbergerWIEN. Die Wienerberger AG wurde mit dem Wiener Börse Preis 2016 in der Kategorie „ATX“ ausgezeichnet. Der ATX-Preis prämiert jene Unterneh-men, die sich am Kapitalmarkt hinsichtlich der Kriterien Finanzberichterstattung, In-vestor Relations, Strategie und Unternehmensführung, Corpo-rate Governance und Nachhal-tigkeit sowie markttechnische Faktoren besonders hervorhe-ben. Die Wienerberger AG hatte mit exzellenter Investorenbe-treuung, Berichterstattung und Management gepunktet und sich damit den Sieg verdient.„Die Wienerberger kann auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken, in dem wir mit fast drei Mrd. Euro den höchsten Umsatz der Unter-nehmensgeschichte erwirt-schaften konnten. Mit einem Jahres-Kursanstieg von 49,3 Prozent zählten wir 2015 zu den Best Performern im ATX“, sagt Heimo Scheuch, CEO der Wienerberger AG.

Page 7: finance 2406

medianet.at

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die österreichische An-waltssozietät Weber & Co. sowie die internationale Kanzlei White & Case LLP haben die Wienwert AG bei der erfolgreichen Etablie-rung eines neuen 50 Mio. €-Emis-sionsprogramms beraten, unter dem ab Juni 2016 Anleihen nach deutschem Recht begeben werden. Schuldverschreibungen sollen an der Wiener Börse im Marktsegment „corporates prime“ gelistet werden.

Die Wienwert AG ist eine führen-de österreichische Immobilienge-sellschaft, die seit 2016 im Rahmen ihrer neuen Strategie ausschließ-lich in Wohnungsneubauprojekte in Wien investiert und plant, in den nächsten Jahren über 1.000 neue Mietwohnungen in Wien zu errichten. Zum 31.12.2015 betrug der Wert des Immobilienbestands der Gesellschaft sowie ihrer Betei-ligungen rund 124 Mio. €.

Anleihe zahlt 5,25% p.a.Unter dem neuen Anleiheemissi-onsprogramm – nach zahlreichen erfolgreichen Einzelemissionen von Anleihen das erste Emissions-programm in der Unternehmensge-schichte der Wienwert AG – werden seit 10. Juni 2016 Schuldverschrei-

bungen der „Unternehmensanleihe 2016“ (bis zu 10,000,000 € 5,25% Schuldverschreibungen fällig 2021) angeboten.

Weber & Co. begleitete die Emis-sion zu Fragen des österreichischen Rechts, während das Frankfurter

Team von White & Case unter der Leitung von Karsten Wöckener (Partner) den deutschrechtlichen Teil der Beratung übernahm.

Christoph Moser, Partner bei We-ber & Co.: „Nachdem Wienwert in der Vergangenheit viele privatplat-

zierte Anleihen mit Stückelungen von 100.000 € erfolgreich ausge-geben hat, ist die erstmalige Etab-lierung eines Emissionsprogramms ein wichtiger neuer Schritt, um die Gesellschaft einem breit gestreuten Publikum von Investoren zu prä-sentieren und prospektpflichtige Angebote von Anleihen mit einer Stückelung von 1.000 € durchfüh-ren zu können. Wir freuen uns sehr, hier zusammen mit den internati-onalen Spezialisten von White & Case die Wienwert AG sowie den neuen Vorstand um Stefan Gruze, Hilmar Grunwald und Jürgen Zouplna bei diesem neuen, wich-tigen Schritt in der Kapitalmarkt-geschichte der Emittentin unter-stützen zu dürfen.“

Deutsches Recht für Ö-Schulden„Es freut uns, dass wir den erneu-ten Kapitalmarktauftritt von Wi-enwert begleiten durften und un-sere ausgewiesene Kapitalmarkt-expertise wiederholt auch für österreichische Unternehmen unter Beweis stellen konnten. Es zeigt sich ein anhaltender Trend, dass österreichische Corporates regelmäßig Schuldverschreibungen nach deutschem Recht begeben“, sagt Karsten Wöckener, Partner bei White & Case.

Freitag, 24. Juni 2016 Law & Order 39

der 50 Millionen-dealWeber & Co. sowie White & Case beraten Wienwert bei der Etablierung eines neuen Anleiheemissionsprogramms.

FUSSBALL & BUSINESSDER NEUE SK RAPID BUSINESS CLUB

AB JULI 2016

IM NEUEN ALLIANZ STADION

Jetzt Business-Package sichern unter hospitality.skrapid.at, [email protected] oder 0820 92 1899 (werktags 9-12h, 0,20 €/min.)

© W

eber

& C

o

LexisNexis

Compliance Solutions DayWIEN. Nach dem großen Erfolg in den letzten Jahren veran-stalten LexisNexis und das Compliance-Netzwerk Öster-reich auch 2016 den Compli-ance Solutions Day.

Am 15. September werden im Apothekertrakt im Schloss Schönbrunn von 9 bis 17:30 Uhr aktuelle Trends und erprobte Lösungen im Com-pliance-Bereich präsentiert. Renommierte Anbieter von Compliance-Lösungen treten gemeinsam mit ihren Kunden auf und schildern in Best-Practice-Vorträgen ihre Erfah-rungen aus der Praxis.

Der Compliance Solutions Day richtet sich an alle, die Interesse am Thema Com-pliance haben oder eine Compliance-Position im Unter-nehmen einnehmen, sei es als Compliance-Officer, Leiter oder Mitarbeiter einer Compliance- oder Rechtsabteilung, des Risi-komanagements, der Internen Revision, als Geschäftsführer oder Finanzvorstand.

Vortragende sind unter anderem (Auszug) Roman Zagrosek, LL.M. (Berkeley), Compliance Solutions, Andreas Schütz, LL.M., Taylor Wessing, Jörg Fuchslueger, BIConcpets IT Consulting. Programm und Anmeldung unter: www.teilnahme.csd2016.at

Christoph Moser, Partner bei Weber & Co.: wichtiger Schritt für Emittentin.

Page 8: finance 2406

medianet.at40 LOGISTIK UND BAUREGELN Freitag, 24. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN/LOS ANGELES. Derzeit gibt‘s im globalen Durchschnitt um 2,8% höhere Spitzenmieten bei Lo-gistikzentren. Dieser Anstieg resul-tiert in erster Linie aus innovativen Vertriebsmöglichkeiten, die dem wachsenden Handel und speziell dem Onlinehandel gerecht werden sollen.

Hongkong führt mit Spitzenmie-ten für Logistikflächen das Ran-king der teuersten Märkte weltweit vor Tokio und London an, meldet

der Report „Global Prime Logistics Rents“ von CBRE, in dem die Spit-zenmieten von 68 Logistikzentren weltweit erhoben wurden.

Dabei wurden die jeweils höchs-ten erzielbaren Mieten für Logis-tikflächen mit der besten Qualität und der höchsten Spezialisierung betrachtet.

Und in Österreich?Österreich liegt zwar noch nicht im internationalen Spitzenfeld, aber auch hier sind Wachstumspotenzi-ale zu erkennen.

„Als Konsequenz des Wachstums von Wien und aus der Verlegung nicht arbeitsplatzintensiver Lo-gistiknutzung aus der Stadt ins Umland sind vor allem in Nieder-österreich Neuentwicklungen von Logistikimmobilien festzustellen“, analysiert Felix Zekely, Head of Agency bei CBRE Österreich.

Neu errichtete Logistikzentren werden in Wien mittlerweile zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen von rund 4,50 bis 4,90 €/m²/Mo-nat (= 5,12 bis 5,75 USD/m2/Monat) angeboten.

Acht der zehn Märkte mit den am stärksten wachsenden Spitzenmie-ten befinden sich in Amerika; ins-gesamt sind hier die Spitzenmie-ten der Logistikflächen um 5,6% angestiegen. In der Region Asien-Pazifik ist ein Anstieg von 2,5% zu beobachten. Einen moderaten An-stieg der Spitzenmieten um 0,8% weist die Region EMEA auf; hier haben einige Logistikzentren kei-nen Anstieg in den Spitzenmieten im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Hingegen konnten UK Midlands (plus 13%), London (plus 6,2%) so-wie Berlin (plus 4,3%) das stärkste Wachstum verzeichnen.

Die Flächen werden knapper„Die steigenden Spitzenmieten sind in der Region EMEA hauptsäch-lich auf die sich verschärfende Flächen knappheit zurückzuführen“, kommentiert Zekely. „Vor allem in Logistikzentren in Deutschland, Großbritannien und Spanien füh-ren Flächenbegrenzungen zu signi-fikant steigenden Mieten. Auch der Onlinehandel, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, trägt zur Ent-wicklung der Spitzenmieten bei.“

Moskau hat als einziger Markt der Region EMEA einen signifikan-ten Rückgang der Spitzenmieten um 45,8% erlitten. „Die deutlich ge-sunkenen Spitzenmieten in und um Moskau sind auch eine Folge des niedrigen Ölpreises; dieser hat re-zessive Marktbedingungen mit sich gebracht“, meint Zekely.

Rundgang durch die LogistikweltDie Spitzenmieten für Logistikzentren sind im Vorjahres­vergleich um fast 3% gestiegen. Dieser Anstieg resultiert in erster Linie aus innovativen Vertriebsmöglichkeiten.

© P

anth

erm

edia

.net

/Zha

nglia

nxun

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Wer Bauregeln vereinfachen möchte und an Verbesserungen im Bereich Bauen und Wohnen ernst-haft interessiert ist, sollte das „Dia-logforum Bau Österreich – gemein-sam für klare und einfache Baure-geln“ nützen. Es wurde Anfang 2016 von Austrian Standards in enger Kooperation mit der Bundesinnung Bau initiiert, um den Baubereich nach hemmenden und unklaren Normen und anderen Regeln zu durchforsten und Empfehlungen zur Verbesserung auszuarbeiten.

„Das Engagement bei einem der zehn Arbeitskreise ist gut inves-tierte Zeit in praktikable Lösungen für die Zukunft und mit Sicherheit zielführender, als nur medial den ‚Sündenbock Normen‘ zu bemü-

hen“, lädt die Direktorin von Aus-trian Standards, Elisabeth Stampfl-Blaha, im medianet-Gespräch alle Bauschaffenden und Interessierten

zur Teilnahme am Dialogforum ein. In den letzten Wochen und Mona-ten gingen mehr als 250 Vorschläge und ebenso viele Kommentare ein,

die nun strukturiert in zehn Ar-beitskreisen aufgearbeitet werden; die Themen reichen von „Baupro-dukte“ und „Baurechtliche Aspekte der Normung“ bis zu den „Gren-zen der Anwendbarkeit (Nicht-Anwendbarkeit) von Normen“ und „Qualität und Kommunikation in der Normung“.

Konkrete Lösungen sollen herEbenfalls auf dem Prüfstand steht die oft zitierte ÖNORM B 1300 zur Objektsicherheitsüberprüfung von Wohngebäuden, die immer wieder als „praxisfremd“ bezeichnet wird.

In weiterer Folge werden die ent-sprechenden Standards entweder im zuständigen Normungskomitee überarbeitet und vereinfacht, oder die Empfehlungen werden an die entsprechende Stelle – etwa an den Gesetzgeber – weitergeleitet.

„Jetzt heißt es, im ‚Dialogforum Bau Österreich‘ mitzuarbeiten, damit aus den Ideen zur Vereinfa-chung konkrete Lösungen für klare und einfache Bauregeln entstehen“, wünscht sich auch der Vorsitzende des Dialogforums, Hans-Werner Frömmel, Bundesinnungsmeister Bau der WKO.

Der Dialog geht weiterDas von Austrian Standards initiierte Dialogforum Bau Österreich soll sukzessive zu klaren und einfachen Bauregeln führen.

Elisabeth Stampfl­Blaha hofft auf konstruktive Mitarbeit für einfache, klare Bauregeln.

© A

ustri

an S

tand

ards

/Tho

mas

Mar

ia L

aim

grub

er

In 85% der Logistikflächenmärkte rund um den Globus sind die Spitzenmieten gleich oder höher als Ende 2014.

TNT, ALC UND AUTOLOG

Big Deal in der LogistikbrancheWIEN/GRAZ. Der Fondsmana-ger Aviva Investors hat drei Lo-gistikobjekte mit rund 49.000 m² Gesamtfläche an Tristan Ca-pital Partners & Alpha Indus-trial verkauft; der Kaufpreis lag über 40 Mio. €. Das Port-folio besteht aus drei Liegen-schaften – die Objekte „TNT“ und „ALC Nord“ befinden sich am Gelände des Wiener Flug-hafens, das Objekt „Autolog“ in unmittelbarer Nähe zum Gra-zer Automotive Cluster.

Der Assetmanager Sachsen-Fonds begleitete im Auftrag von Aviva die gesamte Transak-tion vom Einkauf der Immobi-lien bis zum Verkauf; beraten wurde Aviva von den Experten von CBRE Österreich und Otto Immobilien. Wolf Theiss war für die rechtliche Beratung des Verkäufers zuständig. (pj)

CROWDINVESTING

Conda geht in die Immo-BrancheWIEN. Kürzlich überschritt Österreichs größte Crowdin-vesting-Plattform Conda die Schwelle von 12 Mio. € inves-tiertem Kapital. Jetzt steigt der heimische Marktführer in die Immobilienbranche ein. Dafür holte Conda mit Andreas Karg einen absoluten Profi aus die-sem Bereich in sein Team und etablierte ein eigenes Advisory Board für Immobilienprojekte.

Dadurch kann man bereits mit Beträgen ab 100 € in hoch-wertige Immobilien investie-ren. Mit dem Vestwerk-Objekt The Son, einem traditionsrei-chen Wiener Gründerzeithaus mit modernem Design in bester Lage im 8. Wiener Ge-meindebezirk, kann die Crowd auf www.conda.at zum Start bereits in eine Premium-Immo-bilie investieren. (pj)

ÜBERNAHME

Scout24 erwirbt immodirekt.atWIEN. ImmobilienScout24 hat immodirekt.at von Liselotte Moser gekauft. Das langjährig etablierte Immobilien-Kleinan-zeigenportal zählte etwa 500 gewerbliche Anbieter sowie rund 30.000 Immobilienange-bote. Mit dieser Übernahme setzt die Scout24 AG ihren Wachstumskurs in Österreich fort. Das Closing fand am 6.6. in der beratenden Kanzlei Grösswang statt. (pj)

JUBILÄUMSGALA

Drei Jahrzehnte im RechtWIEN. Die Immobilienrechts-kanzlei Gabler Gibel & Ortner feierte kürzlich im Kursalon Hübner 30 Jahre Existenz.

Michael Gabler und Erich Gibel konnten dabei Schau-spielerin Julia Stemberger, ORF-Hörfunkdirektor Karl Amon, Porr Aufsichtsrat Ludwig Steinbauer, Bank Gut-mann-Vorstand Matthias Albert u.v.a. begrüßen. (pj)

Die Logistik-Spitzenreiter

Die zehn teuersten Logistikflächen weltweit

Markt Miete in USD

Hongkong 25,96

Tokio 15,02

London 14,67

Singapur 9,79

Stockholm 8,88

Shanghai 8,47

Manchester/Liverpool 7,85

Leeds/Sheffield 7,58

Sydney 7,48

Shenzhen 7,42Quelle: CBRE Research