experimentelle untersuchungen über beziehungen zwischen bakteriophagen und malignen tumoren

16

Click here to load reader

Upload: hubert-bloch

Post on 10-Jul-2016

216 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Aus dem I-Iygienischen Institut der Universitiit Basel. Vorsteher: Prof. Dr. R. Doerr.

Experimentelle Untersuchungen fiber Beziehungen zwisehen Bakteriophagen und malignen Tumoren.

Von

Hubert Bloeh.

Zu der heute allgemein herrschenden Vorstellung, dab zwischen filtrier- baren Virusarten und Bakteriophagen nahe Beziehungen bestehen, ist bisher yon keiner Seite prinzipiell Stel]ung genommen worden. Tatsache ist, da6 in vielen yon den neuen zusammenfassenden Werken fiber Virus- forsehung und Viruskrankheiten (Doerr und Hallauer, Gildemeister, Haagen und Waldmann u. a.) die Frage der Bakteriophagen stets ge- streift oder in eigenen Kapiteln abgehandelt wird. Ohne dal3 die Grtinde hierzu eigens dargelegt wiirden, werden die Lysine stillschweigend unter die Virusarten eingereiht oder doch an dieselben angehgngt. Dieses Vorgehen ]gl3t sich wohl leieht durch eine ganze Reihe yon Eigensehaften motivieren, welehe die Phagen mit den Virusarten gemeinsam haben.

An erster Stelle sind hier die Dimensionen der Bakteriophagen zu nennen. Diese liegen naeh den Bestimmungen yon El/ord und Andrewes, Schlesinger, El/ord, Pa~c und Krassno// u. ~a. zwischen 10 und 90 mg, in einer GrSl3enordnung also, die auch der TeilchengrSBe einer grol3en Anzahl tier- und pflanzenpathogener Virusarten zukommt. Ferner kSnnen sich die Bakteriophagen nnr in Anwesenheit der ihnen zugehSrigen Bakterien vermehren, sowie ein Virus auch nur in Gegenwart lebender Zellen gezfichtet werden kann. Wohl lassen sie sich, analog zu den Virus- arten, be]iebig lange auf unbelebten, feuehten Substraten halten (R. Doerr, 6 Bordet), eine Vermehrung tr i t t jedoch in vitro nur bei Vorhanden- sein des lysinempfindlichen Mikroorganismus ein. ~lit dense]ben Methoden, nach denen es gelungen ist, verschiedene Virusarten chemisch zu reinigen, gelang es aueh, aus Phagensuspensionen gereinigte Konzentrate zu gewinnen, deren Wirksamkeit gegenfiber der AusgangslSsung um bis zu sechs Zehnerpotenzen gesteigert war (Schlesinger, Northrop).

Ausgehend yon solchen Analogien lag es nun nahe, zu untersuehen, ob sieh die Bakteriophagen aueh in anderer, mehr biologischer Hinsich~ virus/*hnlich verhielten.

Page 2: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

482 It. Bloch:

Verschiedene Autoren haben schon die interessante und iiberrasehende Beobachtung gemaeht, dab sieh heterologes Virus in mMignen Tumoren zu hMten, ja sog~r zu vermehren vermag. Dabei konnte das Virus mit den Tumoren unter Umst~nden durch mehrere Passagen mitgefiihrt werden, ohne dab der Tumor oder der Wirt dadureh ein von der Norm abweiehendes VerhMten zeigten. Es kann aber aueh der Fall eintreten, dab der Tumor durch das inoculierte Virus Ver~nderungen erleidet, welche bis zum ZerfM1 und zum Verlust seiner Wachstums- und Trans- plantationsfs gehen kSnnen. Die erste derartige Beobaehtung s t ammt yon Levaditi und •icolau, welche bereits im Jahre 1922 zeigen konnten, daft sich das Vaceinevirus in Careinomen yon Ms und R~tten ziichten l~Bt. Dies gelang nicht nur, wenn das Virus direkt in die Gesehwulst eingespritzt wurde, sondern es zeigte sich aueh, daft sich das Virus nach Injektion in die Sehwanzvene e]ektiv im Tumor angesiedelt hatte, ws es in den iibrigen Organen nieht mehr nachweisbar war. ~berraschend bei diesen Versuchen war nun, daft schon wenige Tage nach der Infektion mit Vaeeinevirus der Tumor seine Transplantations- f&higkeit eingebiiftt hatte, ohne dab an den Tumorzellen histologische Ver~nderungen festgestellt werden konnten. Wartete man jedoch noch einige Tage zu, so zerfiel das Carcinom nekrotisch und bildete sich zurfiek; in seltenen Fgllen genas das Tier, meistens ging es an einer Sekunds infektion zugrunde. Spgter hat Levaditi mit seinen Mitarbeitern Haber, Reinid und Schoen ghrdiche Versuche publiziert, die er mit tttihnerpest- virus angestellt hat. Es zeigte sich, dab aueh dieses Virus eine besondere Affinit~t zu Mgusecarcinomen besitzt. Es siedelt sich in diesen Tumoren an, wodurch sie ihre Transplantationsfghigkeit verlieren und bald nekro- tisch zeffMlen. I m Gegensatz dazu bleiben Brown-Pearcesche Kaninchen- carcinome, wenn sie mit dem gleichen Hiihnerpestvirusstamm infiziert sind, sehr wohl tr~nsplant~bel, obwohl sich das Virus ~uch in diesen Neoplasmen elektiv ansiedelt, selbst wenn es dem Tumortr~ger intra- ven6s injiziert wird. ~_hnlich sind die Befunde, welche R. Schoen erheben konnte, indem sie land, daft sich das Virus des Lymphogranuloma inguinMe in Sarkomen yon Mgusen zfichten lgftt. Histologisch konnten in den Sarkomzellen charakteristische EinschluBkSrperchen festgestellt werden. Ferner wurde bewiesen, dab das Virus intracellulgr sitzt, da auch ge- waschene Sarkomzellen ihre Infektiosit~t beibehielten. Die Transplan- t~tionsf&higkeit des Tumors scheint hingegen durch d~s Virus nicht herabgesetzt zu werden.

Auch die Untersuchungen yon _Findlay und MacCallum am Gelb- fiebervirus und diejenigen yon Hallauer mit dem Virus der Hfihnerpest gipfelten in der Erkenntnis einer Pr~dilektion dieser Virusarten fiir neoplastisches Gewebe. Schlieftlich konnten Levaditi, Schoen und Reinid noch zeigen, dab sich das StraBenvirus der Rabies im Brown-Pearceschen

Page 3: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwischen Bak~eriophagen und malignen Turnoren. 483

Carcinom vermehrt und dort typische Negrische KSrperchen zu bilden imstande ist.

{Jber ~thnliche Befunde berichten ferner Rivers und Pearce. Diese Autoren arbeiteten mit Virus I I I , das sie in Brown.Pearceschen Carci- nomen durch eine unbegrenzte Zahl yon Passagen weitefffihren konnten, wobei sich das Virus im Tumor vermehrte. Auch mit Vaccinevirus e r - hielten sie dieselben Resultate.

Aueh Experimente, welche an chemisch induzierten Tumoren unter- nomlnen worden sind, gehSren hierher. Mellanby infizierte ein Dibenz- anthrazen-Carcinom eines Huhnes mit Rous-Sarkomvirus. Wurde dieses Carcinom durch Zelltransplantation auf ein anderes Huhn fibertragen, so entwickelte sich wieder ein Carcinom, welches jedoch noeh genfigend Sarkomvirus enthielt, dal~ daraus mit einem zellfreien Ex t rak t ~n einem neuen Huhn wieder ein typisches Rous-Sarkom erzeugt werden konnte.

Endlich seien noeh die Versuche yon Rous und Kidd erws Diese Autoren behandelten die Ohren yon Kaninchen mit Teer, bis sich kleine, gutartige Papillome zeigten. Wurde den Tieren nun Virus aus einem Shopeschen l~apillom intravenSs injiziert, so bildeten sieh an den geteerten Stellen rasch typische Carcinome, w~thrend die Kontrolltiere nur benigne Papillome entwickelten. Auch bier erwies sich der (benigne) Tumor als besonders guter IN~hrboden, auf dem sich ein Virus zu vermehren imstande ist.

Diese kurze IJbersicht fiber das einschl~gige Schrifttum zeigt, dM~ die verschiedensten Virusarten eine besondere Affinits zu Tumoren besitzen, welche es gestattet , dul~ ein Virus im Tumor eines Tieres beliebig lange sich lebend und vermehrungsf/~hig zu halten vermag, w~hrend es in demselben Tie}, wenn dieses kein Tumortr~tger ist, weder ruhend noch Ms Parasit li~ngere Zeit existieren kann.

Es erschien nun interessant zu untersuchen, wie sich Bakteriophagen Tumoren gegeniiber verhielten und ob auch bier Analogien zu den Virus- ar ten festgestellt werden kSnnten. Uber das Schicksal der Phagen im tierische.n Organismus liegt eine grol~e Zahl yon Untersuchungen vor (Appelmans, Doerr und Griininger, 9 Klieneberger, Nungester und Watrous, Smirnow und Goldin, Werthemann u. v. a.). Es ist hier nicht der Ort, genauer auf die einzehlen Versuchsresultate einzugehen. Die Beobach- ~ungen der verschiedenen Autoren schwanken in weiten Grenzen, was wohl hauptss darauf zurfiekzuffihren ist, dal~ sie sich ffir den Nuch- weis der Phagen in den einzelnen Organen des tierischen Organismus ganz verschieden empfindlicher Methoden bedienten. Auch kamen immer wieder andere Phagenurten mit sehr verschieden hohem Titer zur An- wendung, so dal3 die Versuchsergebnisse nicht ohne weiteres gegeneinander ausgespielt werden diirfen. {Jbereinstimmend geht jedoch aus der Ffille der Untersuchungen hervor, dal3 die verfiitterten oder parenteral ein-

Page 4: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

484 tt. Bloch :

verleibten Bakteriophagen sehon naeh relativ kurzer Zeit (Stunden bis wenige Tage) Bus dem tierisehen K6rper ganz versehwunden sind. I m Blut sind sie schon kurz nach der Einverleibung nicht mehr naehzuweisen, wghrend die parenehymat6sen Organe die Lysine am ]s zu beher- bergen vermSgen. Sehlieglich miissen die Phagen im Organismus abgebaut und zerst6rt werden, da sie aueh nicht ann/~hernd quanti tat iv in den Exkreten nachgewiesen werden k6nnen.

Eigene Untersuchungen. Zun~chst war die Frage abzukl/~ren, ob sich Lysine - - analog zu

gewissen Virusarten - - in malignen Tumoren 1/inger zu hMten vermSgen Ms in norm~len Organen des tieri.schen Organismus. Als Bakteriophageu verwendeten wit einheitlieh in allen im folgenden besehriebenen Ver- suehen einen Coliphagen S, der sieh uns am besten bewahrt hat und mit welehem in diesem Inst i tut sehon mehrfach gearbeitet worden ist. Dieses Lysin hat einen Titer yon 8--9, naeh der Bezeiehnung yon Appel- roans und Werthemann. Diese Methode der Titrierung ist hinreichend oft besehrieben worden (Werthemann, Doerr 7, Doerr und Griininger 1~ Burckhardt), so dab hier verzichtet werden kann, n~her darauf einzugehen. Als Lysin bezeiehnen wit in der Folge stets eine 16--20stiindige Bouillon- kultur yon Coli S d-Coliphagen S, die dutch Ultrafiltration oder ein- stiindiges Erwgrmen auf 57 ~ sieher frei yon lebenden Bakterien gemaeht worden ist.

Versuch.

Zwei weiBen M/tusen, denen vier Wochen vorher ein Meines Stfiek- chen eines Ehrlichsehen N~usecarcinoms subcutan transplantiert worden war und die jetzt ungef/~hr haselnuBgroge Tumoren zeigten, wurden in den Tumor 0,2 ccm Lysin injiziert. Ffinf Tage sp/~ter wurden die Tiere gefd6tet und die H/~lfte des Tumors im sterilen M6rser mit etwas Ringer- 16sung rein zerrieben, der Brei in l0 ccm N/ihrbouillon aufgenommen und fiber Naeht bei Zimmertemperatur stehen gelassen. In . gleicher Weise wurden Leber, Milz und Nieren der Tiere getrennt verarbeitet. Die andere H/~lfte der Tumoren wurde in kleine Stfickchen zerschnitten und auf je 10 M~use subcutan weiterveriinpft. Am folgenden Tag wurden die l%Shrchen mit den Gewebssuspensionen kurz zentrifugiert, die iiber- stehenden Bouillonen durch Seitzfilter filtriert und die Filtrate auf ihren eventuellen LysingehMt untersucht. Die Titration ergab folgendes ge- sultat (siehe Tabelle 1).

Wie wir es eigentlich erwartet hatten, war der Lysingehalt der Tumoren hoeh, w/~hrend die fibrigen untersuchten Organe (mit Ausnahme der Milz in einem Falle) kein Lysin enthielten. DaB in der Mflz doeh einmal Lysin nachgewiesen werden konnte, beweist, daI~ die Phagen naeh der

Page 5: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehtmgen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren. 485

In jekt ion in den Tumor in die Zirkulation gelangt waren , daraus aber bis zum Zei tpunkt der Untersuchung fast vollsti~ndig wieder verschwanden.

Der Versuch wurde wieder- holt, indem dieses M~I 10 Tiere ~ls Kontrol len mitgeffihrt wur- den, denen wir je 0,2 ccm Phagen in die Leber injizierten. Die eine der beiden tumor- tragendenMi~use (Maus 3) starb 3 Tage nach der Lysininjek- tion, die andere wurde nach

T a b e l l e 1. !

Lysingehalt yon: [ Tumor Leber ~[ilz Nieren

Maus 1 . . . . . . m 7 _ . 1 _ m

,, 2 . . . . . . I 6 ~ . . . .

Die Zahlen bezeichnen den Lysinexponen- ten nach Appelmans-Werthemann.

6 Tagen get6tet . Nachdem Tumoren und Organe in der oben beschrie- benen Weise verarbeitet worden waren, ergab die Lysint i t ra t ion folgendes (siehe Tabelle 2).

Um zu untersuchen, ob die Bakter iophagen ihre Affinit~t zum Tumor- gewebe erweisen wfirden, wenn sie nicht direkt in die Geschwulst geimpft werden, wurden zwei weiteren M/~usen (5 und 6) je 0,5 ccm Lysin m6glichst weir vom T u m o r enffernt subcutan in- jiziert. Nach 5 Tagen wurden die Tiere get6tet und das Ma- terial wie beschrieben verar- beitet. D~s Ergebnis der Titra- t ion ist aus der nebenstehen- den Tabelle zu ersehen (siehe T~belle 3).

Dami t war erwiesen, dal3 sich die Coliphagen S beziiglich ihrer Affiniti~t zu Carcinom- gewebe i~hnlich verhalten wie verschiedene Virusarten. DaB eine Vermehrung der Phagen im Tumor w hat, l~Bt sich allerdings aus diesen Versuchen nicht folgern. Da der Lysint i ter niedriger gewor-

T a b e l l e 2.

Lysingehalt yon: I Tumor] Leber ~ilz Nieren

Maus 3 . . . . . . [ 7 1 2 - - ,, 4 . . . . . . ] 4 - - - - - -

Die 10 Kontrollmi~use wurden nach 5 - - 6 Tagen get6tet : keine beherbergte mehr ])hagen in nachweisbarer Menge, weder in der Leber noch in der Milz.

T a b e l l e 3. I

Lysingehalt yon [ Tumor Leber Milz m

Maus 5 . . . . . . . I 3 - - - - n

,, 6 . . . . . . . ] 4 - - - -

Bei subcut~ner Applikat ion der gleichen Lys inmenge an 5 Kontrol lm~usen waren nach 5 Tageu in keinem der unter- suchten Organe Phagen nachzuweisen.

den ist, ist viel eher anzunehmen, dab im neoplastischen Gewebe bloB eine elektive Speicherung und Konservierung s ta t that . Das Absinken des Titers erkls sich leicht aus der Verteilung der Lysine im ges~mten Organismus (Nachweis in der Milz), wo eben dann ein Teil ~bgebaut wird.

* Das Zeichen - - bedeutet hier und in den folgenden Tabellen, d~13 Phagen nicht nachgewiesen werden konn~en.

Page 6: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

486 ~. Bloch:

Es war fiir uns nun h6chst iiberraschend, als wir beobaehteten, daft von den 20 Miiusen, welchen Tumorstiic]~chen der M~iuse 1 und 2 subcutan inoculiert worden waren, nach 3 Wochen nut eine einzige Maus einen Tumor entwiclcelt hatte. Drei Ms waren interkurrent gestorben, so dab 16 Tiere naeh 3 Woehen (und bis heute, naeh 21/2 Monaten) tumor- frei blieben. Diese Passagen waren angelegt worden, um zu untersuehen, ob sich das Lysin aueh noeh in der ngehsten Tumorgeneration naehweisen liege , sowie es z. B. gelingt, Virus I I I dutch mehrere Generationen yon Brown-Pearce.Carcinom welter zu befSrdern. Von 10 ~&usen, die zur Weiterfiihrung des Carcinomstammes mit einem lysinfreien Tumor geimpft worden waren, hatten naeh 3 Woehen 7 Tumoren, 2 waren interkurrent gestorben und nur 1 Tier blieb tumorfrei.

Wir wiederholgen das Experiment an weigeren 14 ~1gusen in genau der gleiehen Weise, indem wir in ein ausgebfldetes Ehrlieh-Careinom 0,2 ecru Phagen injizierten und den Tumor naeh 5 Tagen weiterver- impften. Das gesultat war /~hnlieh wie das erste Mal:

2 M~use entwiekelten Tumoren, 2 MiSuse starben interkurrent,

l0 Mguse b]ieben tumorfrei.

Dieses ~a l Iiihrten wir als Kontrollen 20 M~use mig; davon wurden 10 mit einem Tumor geimpft, in den 5 Tage vor der Transplantation 0,2 eem gew6hnliehe Ns injiziert worden war; in den Tumor, den wit auf die iibrigen 10 M~use gransplantierten, wurden 5 Tage vorher 0,2 eem Seitzfiltrat einer 24stiindigen Bouillonkultur yon Baet. eoli commune injiziert. Dies gesehah, um auszusehliegen, dab der beobaehtete Effekt etwa eine Wirkung yon Desintegrationsprodukten yon Colibazillen sei, welehe sieh ja aueh in den lysinhaltigen Bouillons befinden; wie die Versuehe von Apitz und andern Autoren zeigen, k6nnen solehe Bakterienkulturfiltrate in Tumoren Blutungen hervorrufen, welehe unter Umst/~nden die Ursaehe fiir den Verlust der Transplantationsfi~higkeit sein k6nnten. Von diesen 20 Kontrollm~usen starben 3 interkurrent, nur 4 blieben tumorfrei und 13 entwiekelten Tumoren. Davon stammten 6 yon dem Tumor, der mit Bouillonkulturffltrat besehiekt worden war.

Wit untersuehten nun noeh, ob die 3 Tumoren, welehe sieh aus insge- samt 34 M~usen trotz der Phagen entwiekelt hatten, noeh Lysin enthielten. In einem einzigen konnten noeh Coliphagen S vom Tiger I naehgewiesen werden, die iibrigen 2 waren lysinfrei. Ebenfalls lysirdrei w a r e n - wie nieht anders zu erwarten - - 2 Stiehproben aus den 13 Kontrolltumoren.

tIistologiseh war an den Tumoren, welehe dutch die Phagenbehand- lung ihre Transplantationsf~higkeit eingebiigt hatten, niehts Abnormes zu beobaehten. Sie boten das fibliehe Bild des Ehrlichsehen Careinoms. Aus ~ugeren Grfinden konnten diese histologisehen Untersuehungen

Page 7: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Turnoren. 487

nicht weitergefiihrt und vertieft werden. Wir werden zu geeigneter Zeit darauf zur/ickkommen m/issen.

Nachdem durch diese Versuche gezeigt war, dal~ der Bakteriophage Coli S die F~higkeit besitzt, einem Mausecarcinom in vivo seine Trans- lolantationsfahigkeit zu entziehen, stellte sich zwangsl~ufig die Frage, ob ihm auch in vitro diese Eigensehaft zukommt.

Versuch.

Ein gut abgegrenzter, kompakter Mausetumor wurde im sterilen M6rser mit etwas Tyrodel6sung zerkleinert und durch ein feines H~ar- sieb geprel]t. Dicse Zellsuspension teflten wir in drei gleiche Teile und versetzten sic im Verhaltnis 1 : 2,5 mit Bouillon, mit Ffltrat einer 20sttindi- gen Bouillonkultur yon Bact. coli und mit Lysin Coli S. Die 3 l~Shrchen wurden gut durchgeschiittelt und fiber Nacht im Eisschrank stehen gel~ssen. Am folgenden Tag wurden mit den 3 Proben je l0 grol~e mann- ]iche M~use in den rechten Hoden injiziert. Die Dosis der einzelnen Injektionen betrug 0,1 ccm. D~s l%esult~t der Impfung nach 3 Wochen ist in dcr folgenden Tabelle zusammengestellt:

T a b e l l e 4.

interkurrent Tumoren gestorben tumorfrei

Tumorsuspension 4- Bouillon ............ 7 1 2

Tumorsuspension -~ Bouillonkulturfiltrat.. 8 -- 2

Tumorsuspension -~ Lysin . . . . . . . . . . . . . . 2 1 7

In den 2 Tumoren, welche sich trotz der Phagen entwickelt hatten, war kein Lysin nachweisbar. Ebensowenig konnten in den Organen der iibrigen, tumorfreien Tiere Bakteriolohagen gefunden werden.

Nachdem nun fcststand, dab der Bakteriophage Coli S sieh in carol- nomatSsem Gewebe langer als in normalen Organen zu halten vermochte, und dab durch die Anwesenheit des Phagen die Transplantationsf/~higkeit dieses Tumors stark zuriickgegangen war, stellte sich die l~rage, ob dies eine Eigentiimlichkeit des Ehrlichschen Carcinoms sei oder ob dieses Lysin such zu ganz anders gearteten Geschwfilsten eine vermehrte Affinitat zeigte.

Wir w/~hlten fiir diese weiteren Untersuchungen das Rous-Sarkom. Ein in Glycerin eingelegtes Tumorstiick wurde im Latapie-Apparat fein zermahlen und der Brei in zwei gleiche Portionen geteilt. Von diesen versetzten wir die eine mit dem doppelten Volumen gewShnlicher Bouillon, die andere mit der entsprechenden Menge Lysin und schiittelten gut durch. I~achdem die Suspensionen 4 Stunden bei Zimmertemperatur gestanden batten, wurden sie ]/2 Stunde bei zirka 4000 U/rain. zentri-

Page 8: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

488 H. Bloeh:

fugiert , die f ibers tehende Flfissigkeit a b p i p e t t i e r t und noeh e inmal zentr i fugier t , um sie sieher zellfrei zu maehen. Das Zent r i fuga t wurde in der urspr i ingl iehen Menge Bouil lon bzw. Lys in wieder aufgenommen. Zu e inem or ient ie renden Vorversueh wurden zuns 4 Hi ihner genom- men und fo lgendermagen behande l t :

I-Iuhn 99 erhielt 2 ecm ~berstehende Fliissigkeit mi t Lysin i. m. ,, 100 ,, 2 . . . . . . ohne . . . . . . ,, i01 ,, 2 ,, Zellsuspension mit Lysin i. m. ,, 102 ,, 2 . . . . ohne . . . . . .

inj izier t . Die I-Ifihner 100 und 102 s ta rben 21 Tage naeh der In jek t ion . Sie

b a t t e n beide an der In jek t ionss te l le m/~ehtige Tumoren ; lVietastasen waren n ieht vorhanden . Naeh 45 Tagen s ta rb aueh das H u h n 101. Aueh hier ha t t e sieh ein groger Tumor an der In jek t ionss te l le entwiekel t ,

beide Lungen wiesen k i rsehenkerngroge Meta- Tab elle 5. stasen auf. Primgrtumor, Metastasen, Leber,

Organ PhagenLiter Milz, Nieren und I-Ierz dieses Huhns wurden nun auf ihren Lys ingeha l t un tersueht . Die

Prim/~rtumor . . 3 Ti t r ie rung erg~b folgendes Bild (siehe Ta- Metastasen . . . . 2 belle 5). Leber . . . . . . . . - -

Es ha t t e sieh hier also, t ro tz des Lys in- Milz . . . . . . . . . . - - Nieren . . . . . . . . - - zusatzes, aus den in j iz ier ten Sarkomzel len Herz . . . . . . . . . - - ein groBer Tumor mi t Metas tasen gebildet .

Die Phagen waren aber noch naeh 45 Tagen sowohl im P r im~r tumor als i n den Metas tasen naehzuweisen. Aus den i ibr igen Organen waren sie gs versehwunden.

Das H u h n 99, das zellfrei mi t Rous-Sarkom-Virus ~-Lysin geimpf t worden war, blieb vol ls ts tumorfre i .

Auf Grund dieses Resu l t a tes se tz ten wir nun einen Versuch mi t einer grSgeren Zahl yon Ht ihnern an, indem wir, wie bei den M~useversuehen, die n6t igen Kon t ro l l en mitf f ihr ten. Die Hi ihner wurden mi t s te igenden Verd i innungen zellfreier Sa rkomex t r ak t e , denen je naehdem Bouil lon, Bouf l lonkul tur f i l t ra t oder Lys in zugesetz t worden war, i n t r amusku l s gespr i tz t . Wir gingen hierbei yon einer S tamml6sung aus, in weleher Bouil lon bzw. Lys in und T u m o r e x t r a k t zu gleiehen Teilen gemiseht waren. Diese L6sungen verd t inn ten wir auf das 10-, 100- und 1000lathe, so dag das Verh/~ltnis yon inj iz ier ter Menge Virus zum Lys in bzw. zur Bouil lon s te ts dasselbe blieb. Wi r spr i tzen yon jeder der Verd i innungen je 3 Hi ih- nern je 1 eem in den l inken Pectoral is . I n sgesamt wurden also 36 Hi ihner geimpft .

] )as Versuehsresul ta t en t spraeh abe t n ieht den Erwar tungen , die wit auf Grund unseres Vorversuches gehegt ba t t en . Wohl sehien es an-

Page 9: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwisehen Bakteriophagen mid m~lignen Tttrnoren. 489

f~Lnglich, da]3 die Hfihner, welchen Lysin injiziert worden war, keine Tumoren entwickelten. Naeh 10 Tagen bat ten ns von den Kontroll- hfihnern 19 yon 24 oder 79% palpable Geschwiilste, w~hrend yon den Lysinbehandelten nur ein einziges einen Tumor aufwies. Nach 20 Tagen jedoch hat ten auch yon diesen 8 yon 12 oder 66% deutlich fiihlbare Tumorknoten, und na.ch 30 Tagen waren es 10 yon 12 oder 83%. Von den Kontrolltieren hat ten bis zu diesem Zeitpunkt 23 yon 24 ein Sarkom; 11 waren bereits gestorben. Nach dem 30. Tag begannen auch die mit Lysin behandelten Hiihner einzugehen. Phagen waren in keinem der Tumoren, noch in anderen Organen dieser Tiere mehr nachweisbar. Es fallt auf, dab bei denjenigen ttiihnern, welche Lysin erhalten hatten, die Tumoren sich etwas langsamer entwiekelt haben als bei den anderen. Der Unterschied ist jedoch zu gering, als dal3 wir dar- T a b e l l e 6.

auf groJ3es Gewieht legen organ Phagentiter m6chten.

Nun war es aber h6chst Tumor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 merkwiirdig, dal3 bei dem Linke Lunge (mit Metastase) . . . . 5

Rechte Lunge (metastasenfrei)... Huhn 101, welehem eine Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Zellsuspension mit Lysin Nieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - injiziert worden war, noch Blur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . - - nach 45 Tagen in dem Sarkom, das sieh entwiekelt hatte, Bakteriophagen gefunden werden konnten, ws dies bei keinem der mit zellfreier Virussuspension geimpften Hfihner mehr m6glieh war. Der Gedanke, dab sieh die Phagen nur in Gegenwart lebender Sarkomzellen langere Zeit im Organismus des Huhnes zu halten vermogen, dr~ngte sich auf; einige weitere Ver- suche sollten ihn best~tigen.

Zun~chst wiederholten wit das gleiehe Experiment, das wir bei Huhn 101 ausgeffihrt hatten, an drei weiteren Hfihnern. 27 bzw. 31 und 34 Tage naeh der Injektion enthielten die Tumoren, welche sich entwickelt hatten, noch Lysin, wahrend die fibrigen untersuehten Organe (Leber, Milz, Eierst6cke und Nieren) phagenfrei waren.

Einem anderen Huhn, das sehon ein ausgebildetes Sarkom hatte, injizierten wir 1 ccm Lysin in die Flfige]vene. Nach 6 Tagen wurde das Huhn durch Entbluten get6tet und der Tumor sowie verschiedene Organe auf ihren I~hagengehalt untersueht. Das Ergebnis der Titration ist in der obenstehenden Tabelle zusammengestellt (siehe Tabelle 6).

Aus diesen Versuchen geht demnach hervor, dab die Bakteriophagen sich im Rous-Sarkom wohl elektiv speichern, dab aber die Proliferations- fahigkeit des Tumors dadurch nicht beeintrs wird.

Ein weiterer Versueh, dieses Ph~nomen auch am Brown-Pearcesehen Kaninchencarcinom zu studieren, muBte unbeendet bleiben, da der

Arehiv f. Virusforschung Bd. I, ]~. 4. 33

Page 10: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

490 H. Bloch:

Tumorstamm, der uns zur Verffigung stand, seine Transplantations- f~higkeit g~nz verlor und pl6tzlich nieht raehr weitergezfichtet werden konnte. Iramerhin war es m5g]ich, auch dort 4 Tage nach intravenSser Injektion die Phagen irn Tumor in 10000mal hSherer Konzentrat ion nachzuweisen Ms in der Leber und in der Milz.

Diese Ergebnisse fiihrten zu der Frage, welche Eigensehaften des neoplastischen Gewebes es sind, die eine Ansiedlung der Phagen und der verschiedensten Virusarten im Gebiete des Tumors begiinstigen. DaB Leber und Milz die Lysine l~nger beherbergen Ms das Blut z. B., wird nicht welter verwundern. Hier spielt die meehanische Filterwirkung des Retikuloendothels eine l~olle, und die Phagenteilehen werden nicht anders zuriiekgehalten Ms beispielsweise Tuschepartikel. Da aber dera Turaorgewebe eine solehe Filterwirkung nicht zugesehrieben werden kann, miissen es andere Eigensehaften des Tumors sein, welche diese Elektivits der Ansiedlung verursaehen. Wenn der erhShte Stoffwechsel des Geschwulstgewebes, die reiche Vascularisation, die Proliferation und iiberstiirzte Neubildung yon Zellen einen Grund fiir Virus- und Phagen- ansamralung im Tumor darstelIen, so miiBte auch ein entziindliches Gewebe fiir Bakteriophagen ~hntich giinstige Aufenthgltsbedingungen bieten. Wir machten deshalb folgenden Versuch:

Einem 2100 g sehweren ragnnliehen Kaninchen injizierten wir 0,2 cem sterfles Croton61 in den rechten ttoden. 24 Stunden spgter erhielt dieses Tier 1,5 ccm Colilysin intravenSs zugeffihrt. Nach 3 T~gen wurde das Kaninchen entblutet und reehter und linker Hoden sowie das Blut auf ihren Lysingehalt untersueht. Der rechte Hoden wies starke entzfind- liche Erseheinungen auf, die sieh entlang dera Ductus deferens bis in die BauehhShle hineinzogen. Bakteriologisch war das entzfindliehe Gewebe steril. Die Phagentitration ergab

fiir den rechten Hoden einen Lysintiter yon 7, . . . . linken . . . . . . . . - - , ,, das Blur einen Lysintiter yon - - .

Dieses Resultat ls verschiedene Deutungen zu: Die Ansammlung yon Bakteriophagen ira entziindlichen Gewebe kann eine Folge der h~morrhagi- sehen Entzfindung seim Beira Kaninehen sind die Lysine n~eh den Unter- suehungen Werthemanns 24 Stunden nach der Injektion ira Blut noch deutlich nachzuweisen. Wenn bei einer so starken h~morrhagisehen Entziindung nun Blut durch die KapillarwKnde hindurchtritt , so ist anzunehmen, dab innert eines Tages auch bedeutende Mengen Lysin ins Gewebe" diffundieren, we sie dann ebenso lange naehweisbar bleiben k6nnen als z. B. in der Milz.

Aul~erdem k6nnte die Lysinansaramlung in dem entziindlichen Organ aueh eine Folge der Phagoeytose der dort reichlich vorhandenen

Page 11: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwischen Bak~eriopllagen und malignen Tumoren. 491

Leukocyten sein. Wie Bruynoghe und Maisin gezeigt haben, vermSgen diese Zellen die Lysine in betrachtHchem MaBe und in kurzer Zeit zu phagocytieren.

Um wenigstens einen Tei] dieser Unsicherheitsfaktoren auszuschlleBen, machten wit noch ein Experiment, das yon der folgenden Vorstellung ausging: Bekanntlich ist das embryonale Gewebe oder auch dasjenige eines in raschem Wachstum begriffenen Organs dem neoplastischen sehr ~hnlich. Aus solchem Gewebe besteht der Hoden eines jungen Tieres. Fiir unseren Zweck erwies es sieh auBerdem Ms besonders giinstig, dab das Wachstum dieses Organs dureh die Zufuhr synthetischer Geschlechts- hormone betrs gesteigert werden kann, wodurch das dutch fiber- stiirz~es Zellwachstum ~iir die Phagen giinstige Substrat geschaffen wiirde.

Versuch.

Jungen mi~nnlichen Kaninchen im Gewicht yon ungef~hr 1400 g wurden in Absti~nden yon 3 Tagen hohe Rosen yon Testosteron-Pro- pionat (Perandren)* zugefiihrt. Insgesamt erhielt davon jades Tier 7--10 mg. 21/2 Wochen nach Beginn dieser Behandlung injizierten wir diesen Kaninchen je 1,5 ccm Lysin intravenSs. Gleiehzeitig wurde auch unvorbehande]ten Kontrollkaninehen yore gleichen Gewicht dieselbe Dosis Lysin intravenSs gespritzt.

3--5 Tage nach der Injektion tSteten wir die Tiere und bestimmten den Lysingehalt der Hoden:

Tabel le 7. i Kaninchen ~!r. : 1 2 I 3 4

Phagentiter der tIoden, mit Testosteron vorbehandel~ . 4 5 4 4

Xaninchen~r.: :K1 K2 ! K3 K4

Phagentiter der Hoden, Kon~roUtiere, ~mvorbehandelt . - - - - 1 - -

Phagentiter des Bintes bei allen Tieren: --.

In diesem Experiment kann der hohe Lysintiter in den I-Ioden der hormonbehandelten Tiere nicht woh] auf die Hyper~mie allein zuriick- geffihrt werden. Zwar ist die Mehrdurchblutung unter der Hormonwirkung betr~chtlich; es sei in diesem Zusammenhang an die l~arbstoffversuche yon Steinach und seinen Mitarbeitern erinnert. I)a aber zur Zeit der Phagentitrierung im kreisenden Blut kein Lysin mehr nachweisbar war, mfiBte man schon an eine passive I-Iyperamie, eine Hitmostase oder an

* Die I-Iormonpr~parate wurden uns yon der Gesellsehaft fiir Chemisehe Industrie in Basel (CIBA) freundliehst zur Verftigung gesteHt.

33*

Page 12: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

492 I-I. Bloch:

einen Austritt yon Blur aus den Gef/s denken. Zu diesen Annahmen liegen keine Grtinde vor. Wir neigen daher viel eher zu der Auffassung, dab Phagen (und Virus) den neoplastisehen oder embryonalen Zellen direkt anhaften oder sogar in sie eindringen. Ein letzter Versueh wurde unternommen, um der L6sung dieser Frage n/~her zu kommen.

Ve~"8~Lch.

Der Tumor einer Maus, in welehen 5 Tage vorher 0,2 ecru Lysin injiziert worden waren, wurde im sterilen MSrser gut verrieben und der Brei in 10 ccm Bouillon aufgenommen. Nach ~/2stiindigem Stehen wurde abzentrifugiert und die iiberstehende Bouillon abdekantiert. Das Zentri- fugat wurde hierauf 4real in je 10 cem Bouillon gewasehen und jede der Wasehbouillonen in sterile Eprouvetten gefiillt. Jetzt zerrieben wir das Zentrifugat nochmals im MSrser, diesmal unter Hinzufiigen yon Seesand, in der Meinung, nun die Zellen selber aufzusehlieBen, w/ihrend beim ersten Verreiben nur die Zellverbande gel6st werden sollten. Diese letzte Verreibung wurde wieder in 10 ccm Bouillon aufgenommen, yon den Zelltriimmern abzentrifugiert und nun alle 6 Bouillom'Shrchen ~nf ihren Lysingehalt titriert. Das Titrationsergebnis ist in Tabelte 8 zu- sammengestellt.

Tabel le 8. ROhrehen 1: Lysintiter 9 ROhrchen 4: Lysintiter 6

,, 2: ,, 7 ,, 5: ,, 5

, , 3 : , , 6 , , 6" , , 9

Dieses Resultat entsprieht nur teilweise der Erwartung. Wohl ist tier Lysinexponent der zweiten, gr~ndlicheren Verreibung 10000real h6her als derjenige der 4. Waschbouillon. DaB diese aber immer noch einen so hohen Phagengehalt aufweist, ist merkw/irdig. Es erinnert stark an die Versuchsergebnisse yon Doerr und Gold (siehe unten). Auf jeden Fall kann dieser Versueh keineswegs die Prage nach dem Sitz der Bakteriophagen im Tumorgewebe entscheiden. Da wir nie mit Sieher- heir aussagen k6nnen, ob beim ersten Verreiben des Tumors alle Zell- verbande gel6st worden sind, und da anderseits schon beim ersten Ver- reiben sieher viele einzelne Zellen aufgeschlossen wurden, wissen wit nieht, ob die Phagen im ersten l~Shrehen nicht aus den Zelten oder die- jenigen im letzten noch aus dem Zwisehenzellgewebe stammen. R. Schoen 3~ schlieBt zwar auf Grund eines Versuches, bei dem sie feststellte, dab 4mal gewasehene Zellen eines M/iusesarkoms, welches Virus des Lymphogranuloma inguinale enthielt, noeh infekti6s waren, dag das Virus intraeellul~tr sitze. Angesiehts der Tatsachen aber, welehe die Untersuchungen yon Dozrr und Gold ergaben, erscheint dieser SchluS nicht bereehtigt. Diese Autoren arbeiteten mit defibriniertem Blur eines

Page 13: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren. 493

an Hiihnerpest verendeten Huhnes. Sie trennten die Erythrocyten durch Zentrifugieren yore Plasma und wuschen sie 10real mit NaCI- LSsung. Auch nach der 10. Waschung enthiel~en sowohl die Erythro- cyten als das Waschwasser noch grol~e Mengen yon Virus. Doerr und Gold kamen auf Grund dieses ffir sie tiberraschenden Ergebnisses zur Annahme, dab die Virusbestandteile an der Oberfl~che der roten Blut- k6rperchen haften. Wenn man bedenkt, dal3 die einzelnen Blutzellen frei suspendiert im Blut schweben, dab also nieht wie bei einem Tumor- gewebe interstitielles Gewebe vorhanden ist, in welchem sieh das Virus ebenfalls noeh ansiedeln kann, so wird die Frage nach dem Sitz der Virus- oder Pbagenelemente im Tumor erst durch genaue histologische Unter- suchungen entschieden werden k6nnen. Auch wenn wir die Tatsache, dab Careinome dadurch, dal3 sie Virus oder Bakteriophagen enthalten, ihre Transplantationsf~higkeit verlieren, mit in diese Betraehtung hinein- ziehen, bringt uns das der Entscheidung der Frage nieht ngher. Wir sind zwar geneigt, diese F~higkeit der Viruselemente als Zeiehen einer intimeren Bindung an die Krebszelle aufzufassen; aber solange wir die Bedingungen der F~higkeit zur Transplantation nicht n/~her kennen, solange wit nicht wissen, weshalb ein Tumors tamm periodisch leichter und schwerer transplantabel sein kann, solange kann aueh diese Beob- aehtung nieht zur Entscheidung der Frage, wodureh die Affinit/it yon Virus- oder Phagenteilehen zu Tumoren bedingt ist, herangezogen werden.

Dislcussion der Versuchsresultate. Die vorliegenden Untersuehungen gingen yon der Fragestellung aus, ob sieh Bakteriophagen gegeniiber malignen Tumoren s wie versehiedene Virusarten verhalten w[irden. Morphologisehe und physikaliseh-ehemische Analogien liegen auch solche biologischer Art vermuten. Dal3, analog zum Verhalten vieler Virusarten, eine Vermehrung der Phagen im malignen Tumor stattfinden wiirde, war in Abwesenbeit lysosensibler Keime l~ieht zu erwarten. Man konnte sich lediglieh vorstellen, da~ bei direk~er Injektion der Phagen in einen Tumor diese weniger rasch daraus verschwinden wiirden als aus einem normalen Organ, da dem Tumorgewebe vielleicht Schutz- und Abbau- f~higkeiten fehlen, welche das differenzierte Organgewebe besitzt. Diese Vorstellung erwies sieh in der Tat als riehtig, ja es zeigte sich, da6 auch dann, wenn die Lysine nicht direkt in den Tumor injiziert, sondern dem Tier subcutan oder intravenSs zugefiihrt wurden, eine Lysinspeiehe- rung im Tumor stat that te . Zu einer Zei~, da die Phagen schon lgngst aus dem iibrigen Organismus verschwunden waren, lie6en sie sich noch in der Gesehwulst nachweisen. Wie es auch nicht anders zu erwarten war, handelte es sich dabei nicht um eine Vermehrung der Bakteriophagen, sondern bloB um die Speicherung des GroBt~ils der injizierten Phagen- menge. Es mi~lang deshalb auch, Phagen durch mehrere Tumorpassagen weiterzubef6rdern.

Page 14: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

494 H. Bloch:

Ahnliehe Befunde hat auch Duran-Reynals mitgeteilt. Dieser Autor stellte lest, dag sieh Farbstolfe and artfremdes EiweiB in Tumoren zu speiehern verm6gen. Er fiihrt diese Erscheinung auf eine erh6hte Durchlgssigkeit der Kapillarwgnde im Tumorgewebe zuriick.

Das iiberrasehendste Ergebnis war nun aber die Beobaehtung, dab das Ehrlichsehe Mguseeareinom dadurch, dab es lysinh~ltig wird, seine Transplantationsfghigkeit verliert. Zwar wurde ja sehon mehrfaeh lest- gestellt, dal~ versehiedene Virusarten die Eigensehaft besitzen, gut transplantablen Gesehwiilsten die Fghigkeit zur Transplantation dadurch zu entziehen, dab sie sieh in ihrem Gewebe ansiedeln und vermehren. D~bei handelt es sieh aber um Virusst~mme, fiir welehe die betreffende Tierart ohnehin empfgnglich ist. Dies trifft bei den Lysinen nicht zu. Wie alle bisherigen Untersuehungen zeigten, werden die Phagen im Organismus rasch abgebaut und sind schon nach kurzer Zeit nicht mehr naehweisbar. Es war daher merkwiirdig, dab Bakteriophagen im Gegen- satz zu ihrem iibliehen Verhalten nieht nur in den Tumoren naehweisbar blieben, sondern sogar imstande sind, die Vitalits der Gesehwiilste herab- zusetzen. Eine Erkl~rung fiir den Meehanismus dieses Vorganges kann nicht gegeben werden. Histologisch zeigten die Gesehwiilste keine Zer- fallserscheinungen.

Auch die in der Folge unternommenen Modellversuehe, an Hand derer ein analoges Verhalten der Bakteriophagen gegenfiber entzfindliehem und gegenfiber raseh waehsendem, unter Hormonwirkung befindliehem Hodengewebe demonstriert werden sollte, fiihrten zu keiner klaren Deu- tung. Es war wohl interessant festzustellen, dab die Phagen in einem (b~kteriell sterilen) Entziindungsherd gespeiehert werden k6nnen. Dies erinnert an ghnliehe Versuche (Menlcin, Ascoli), in denen gezeigt worden ist, dab vielerlei belebte und unbelebte Partikel, wie Tusche- und Eisen- teilehen, Farbstoffe, artfremdes EiweiB, Bakterien u. a., elektiv im ent- ziindHchen Gewebe zurfiekbehalten werden.

Da in unseren Versuehen die Bakteriophagen aueh zu jugendlichem, stark proliferierendem Testikulargewebe eine besondere Affinit~t zeigten, wurde die Vermutung ausgesprochen, dab die Prhdflektion yon Virus und Phagen vielleieht auf einer Affinitgt fiir Gewebe beruhe, deren Zellen sieh in iiberstiirztem Wachstum befinden. Diese Vermutung stiitzt sieh noeh auf eine andere Beobaehtung: Wurde einem I-Iuhn ein Gemiseh yon Phagen und zellhaltigem Rous-Sarkom-Extrakt intramuskular injiziert, so entwiekelte sieh ein Tumor, der noeh~ Lysin in naehweiaba~ren Mengen enthielt. Spritzte man dagegen einen ze]lfreien Sarkomextrakt, dem gleieh viel Bakteriophagen wie dem ersten Ext rak t zugesetzt waren, so entwickelte sich in der gleiehen Zeit ein Tumor, der aber lysinfrei war.

Dieser Untersehied kann vorl~ufig nieht erkls werden. Die Unter- suehungen auf diesem Gebiet sol]en jedoeh fortgesetzt werden, da den

Page 15: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren. 495

Beziehungen zwischen Virus und Tumor Eigensch~ften zugrunde zu liegen scheinen, deren Ergrf indung sowohl fOr die Tumor- als auch ftir die Virusforsehung gleichermaBen f ruchtbr ingend sein kSnnen.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

1. Es wird gezeigt, dal3 sich Bakter iophagen in mal ignen Tumoren (Ehrlichsches M/~usecarcinom, Brown-Pearcesches Kaninchencarc inom, Roussches Hiihnersarkom) bedeutend 1/~nger zu ha l ten vermSgen als in dan normalen Organen der betreffenden Tiere. Dies trifft zu sowohl bei direkter In j ek t ion des Lysins in den Tumor als auch bei subcutaner oder intr~venSser Lysinzufuhr . W e n n die Lysine im Blur kreisen, speichern sic sich elektiv im Tumor.

2. ])as Ehrlichsche Carcinom verliert durch seinen B~kteriophagen- gehal t in einem hohen Prozentsatz der F/~lle seine Transplan ta t ions- f/~higkeit.

3. Eine s Pr/~dilektion wie for neoplastisches Gewebe zeigen die Bakter iophagen auch for entztindliches oder rasch wachsendes I-Ioden- gewebe.

4. Die Versuchsresultate und ihre mSgliche ] )eu tung werden diskutiert .

Literatur. 1 Appelmans, R.: Le bacteriophage darts l'organisme. C. r. Soc. Biol. 85,

722 (1921). - - ~ Ascoli, A . : Die Anachorese. Istit . vaccinogeno antitbc., Mflano, 1938. - - a Border, J . : Report of Proceedings, Second Intern~t. Con- gress for Microbiology, p. 76. London, 1936. - - a Bruynoghe, R. et J. Maisin: L~ phagocytose du bact@riophage. C. r. Soc. Biol. 86, 292 (1922). - - 5 Burck- hardt, K . : Die Durehl~ssigkeit der Blut-Liquorschranke und der Placenta ffir Bakteriophagen. Arch. Virusforsch. 1, 140 (]939). - - 6 Doerr, R.: Allge- meine 1V[erkmale der Virusarten. Z. ]~yg. 118, 738 (1936). - - ~ Doerr, R.: Der quanti tat ive Virusnachweis. In Handbuch der Virusforschung II , S. 623 ff. Wien: Julius Springer, 1939. - - s Doerr, R. u. E. Gold: Untersuchungen fiber das Virus der Hfihnerpest. Z. Hyg. 113, 645 (1932). - - 9 Doerr, R. u. W. Gri~ninger: Experimentelle Untersuchungen fiber die Beziehungen von Bakterien und Bakteriophagen zur Galle. Schweiz. reed. Wsehr. 1922 II, 761. __ lo Doerr, R. u. W. Gri~ninger: Studien zum Bakteriophagenproblem I. Z. Hyg. 97, 209 (1923). - - 11 Doerr, t2. u. C. Hallauer: mandbuch der Virus- iorschung. Wien: Julius Springer, 1939. - - 12 E1]ord, W . J . : The sizes of viruses and bacteriophages, and methods for their determination. Handbuch der Virusforschtmg I. Wien: Julius Springer, 1939. - - la E1]ord, W . J . and C. H. Andrewes: The sizes of different bacteriophages. Brit. J. exper. Path. 13, 446 (1932). - - m Findlay, G . M . and F. O. MacCallum: Attenuat ion of the yellow fever virus by growth in tumor in vivo. Trans. Roy. Soc. trop. Med. Hyg. 30, 507 (1937). - - 15 Gildemeister, E., E. Haagen u. O. Waldmann: Handbuch dcr Viruskrankheiten. Jena: G. Fischer, 1 9 3 9 . - 16 Hallauer, C.: Uber das Verhalten yon Hfihnerpestvirus in der Gewebekultur. Z. Hyg. 113, 61 (1932). - -17 Klieneberger, E.: Passage yon Bakteriophagen irmerhalb des Organismus. Zbl. Bakter. usw., Abt. I, Orig. 122, 168 (1931). - - is Levaditi, C. et S. Nicolau: Vaccine et n@oplasme. C. r. Acad. Sci. 174, 1649 (1922). - -

Page 16: Experimentelle Untersuchungen über Beziehungen zwischen Bakteriophagen und malignen Tumoren

496 I t . B loeh : Bez i ehungen zwisehen B a k t e r i o p h a g e n u n d m a l i g n e n T u m o r e n .

19 Levaditi, C. et S. Nicolau: E c t o d e r m o s e s neu ro t ropes . Ann . I n s t . P a s t e u r , Par . 37, 1 (1923). - - 20 Levaditi, C. et P. Haber: Affini t6 du v i rus de la p e s t e av ia i re pou r les cellules n@oplasiques (@i the l ioma) de la souris . C. r. Aead . Sci. 202, 2018 (1936). - - 21 Levaditi, C. et P. Haber: Reche rehes su r le v i r u s de la pes te av ia i re etc. Rev . I m m l m o l . (Fr.) 3, 5 (1937). - - 22 Levaditi, C., R. Schoen et L. Reinid: Virus r ab i que et cellules n6oplas iques . Ann . I n s t . P a s t e u r , Pa r . 58, 353 (1937). - - 2~ Mellanby, E.: The t r a n s m i s s i o n of t h e R o u s f i l t e rab le a g e n t to chemica l ly i nduced t u m o u r s . J . P a t h . a. Bae te r . 46, 447 (1938). - - 2~ Menk~n, V.: E t u d e s su r l ' i n f l amrna t ion . Rev . I m m u n o l . (Ft .) ,5, 113 (1939). - - ~ Northrop, J. H.: C o n c e n t r a t i o n a n d pu r i f i ca t i on of bac t e r iophage . J . gen. Phys io l . (Am.) 91, 335 (1938). - - ~6 2Vungester, W . J . a n d R . M . Watrous: A e c u m u l a t i o n of b a c t e r i o p h a g e in sp leen a n l iver , fol lowing i ts i n t r a v e n o u s inocula t ion . Proc . Soe. exper . Biol. a. Med. (Am.) I~1, 901 (193r - - ~7 Pa~c, M. et D. Krassno]]: D i m e n s i o n s a p p r o x i m a t i v e s des u l t r a v i r u s et des bae t6 r iophages etc. A n n . I n s t . P a s t e u r , Par . 60, 227 (1938). - - 2s 2Rivers, T. M. a n d L. Pearce: G r o w t h a n d pe r s i s t ence of f i l t e rab le v i ruses in t r a n s p l a n t a b l e r a b b i t neop la sm. J . exper . Med. (Am.) 42, 523 ( i925) . __ 29 t~ous, P. a n d J. G. Kidd: T he ea rc inogene t ic effect of a v i rus u p o n t a r r e d skin. Science 83, 468 (1936). - - ~0 Schlesinger, M.: Die B e s t i m m u n g y o n Teilehengr61?e n n d spez i f i schem Gewieh t des B a k t e r i o p h a g e n d u r c h Zen t r i fug ie rve r suche . Z. Hyg . 114; 161 (1932). - - ~1 Schlesinger, M. : Z u r F r a g e de r chemisehen Z u s a m m e n s e t z u n g des B a k t e r i o p h a g e n . B ioehem.

19 4 ~ Z. ~73, 306 ( 3 ). - - Schoen, R.: Virus l y m p h o g r a n u l o m a t e u x et n@oplasme. C. r. Acad. Sci. ~04, 1903 (1937). __ss Schoen, JR.: ]~volut ion d u v i ru s l y m p h o - g r a n u l o m a t e u x d a n s les @16ments ngoplas iques s a r c o m a t e u x . C. r. Soc. Biol. 128, 135 (1938). - - ~ Schoen, R.: T u m e u r s e t u l t r av i ru s , t~echerches sur le v i rus l y m p h o g r a n u l o m a t e u x . Ann . I n s t . Pa s t eu r , Pa r . 6(}, 499 (1938). 3~ Smirnow, P. u. M. Goldin: D as Schicksal de r p a r e n t e r M e i n v e r l e i b t e n B a k t e r i o p h a g e n im Organ i smus . Zbl . B a k t e r . usw. , A b t . I , Orig. 122, 512 (1931). - - 36 Steinach, E., H. K u n u. O. Peczenilc: Bei t r / ige zu r Ana ly se de r SexuMhormone . Wien . Min. Wschr . 59, 899 (1936). - - 8 7 Werthemann, A . : Das Verhalten der tibertragbaren Lysine (,,Bakteriophagen")in der Zirku- lation yon Kalt- und Warmbliitern. Arch. Ilyg. (D.) 91, 255 (1922).

Nachtrag: 1 K . Apitz: U-ber B l u t u n g s r e a k t i o n e n a m I m p f e a r e i n o m de r Maus. Z. Krebs forsehg . 40, 50 ( i934). - - 2/~. Duran-Reynals: Studies on t h e loca l iza t ion of dyes a n d fore ign p ro t e in s in n o r m a l a n d m M i g n a n t t i ssues . Am. J . Cancer 35, 98 (1939).