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Essays in Honour of / Ecrits en l'honneur de / Festgabe für Fritz Neumark (Public Finance / Finances Publiques, Volume XX/XXème Annèe, No. 1-2/1965) Review by: Kurt Schmidt FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 26, H. 1 (1967), pp. 166-168 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40910383 . Accessed: 12/06/2014 23:39 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.54 on Thu, 12 Jun 2014 23:39:13 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Essays in Honour of / Ecrits en l'honneur de / Festgabe für Fritz Neumark (Public Finance /Finances Publiques, Volume XX/XXème Annèe, No. 1-2/1965)Review by: Kurt SchmidtFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 26, H. 1 (1967), pp. 166-168Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40910383 .

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166 Besprechungen

Die Verfasser stehen auf dem Boden der Wirklichkeit, wenn sie ausgehen von der früher auch in Deutschland nicht verkannten Tendenz, daß die Verbindung der Aktionäre zu den großen Unternehmen abgeschwächt ist. Anstelle des Zieles der Gewinnmaximierung und hoher Gewinnausschüttung sei das wichtigste Ziel der modernen Großunternehmen ein Optimum der Entwicklung.

Die Großunternehmen seien nicht einfache Marktteilnehmer, sondern sie er- reichten eine Machtstellung auf dem Markte. Endlich verbinde sich das nationale Interesse mit dem der großen Unternehmen. Dementsprechend richteten sich heute die wirtschaftspolitischen Interventionen mehr und mehr auf die Unternehmen und begnügten sich nicht mehr mit globalen und neutralen Aktionen.

In der Behandlung der Frage der Stellung der öffentlichen Unternehmen in der französischen Planification taucht einmal die skeptische, aber nur rhetorische Frage auf: „À quoi sert d'encourager une activité si elle ne trouve pas ensuite de débou- chés?" Nun, es führte auf den politischen Weg der Markterweiterung durch die Montanunion und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.

Die Bedeutung planmäßig eingeordneter und geführter öffentlicher Unter- nehmen wird hervorgehoben mit der Feststellung:

„Das Geheimnis der französischen Planung erklärt sich nur daraus, daß das Plankommissariat in gewissem Sinne die Zentralstelle der Beziehungen des gemischt- wirtschaftlichen Sektors ist, denn aus ihm zieht sie ihre hauptsächlichen Kräfte" (S. 111).

In der klar und mit wohlabgewogenem Urteil geschriebenen Schrift finden sich zahlreiche, besonders für den Leser im Auslande wichtige Angaben über die bedeu- tendsten gemischtwirtschaftlichen Unternehmen in Frankreich. Auch die Verhält- nisse in den Nachbarländern werden berücksichtigt, so z.B. in einer Darstellung des Aufbaus der italienischen großen gemischtwirtschaftlichen Konzerne. So kann die verdienstvolle Schrift nur empfohlen werden.

H ans Ritschi

Essays in Honour of / Ecrits en l'honneur de / Festgabe für Fritz Neumark (Public Finance / Finances Publiques, Volume XX/XXème Année, No. 1-2/1965). The Hague/La Haye, 250 Seiten. Von Fritz Neumark, dem diese Festgabe gewidmet ist, wissen wir, daß er auf

akademische Sitte hält und daher Festschriften mißbilligt, die „vorzeitig" erschei- nen. Nun haben sich ausländische Kollegen und einige seiner Schüler über die strenge Interpretation jener Regel hinweggesetzt und „schon" zu seinem 65. Geburtstag diesen Band vorgelegt. Die Festgabe umfaßt zehn Beiträge, die - dem Hauptarbeits- gebiet des Jubilars entsprechend - finanzwissenschaftliche Probleme zum Gegen- stand haben.

Suphan Andic befaßt sich in einer dogmengeschichtlichen Studie mit dem arabischen Denker Ihn Khaldun. Dessen - im 14. Jahrhundert aufgestellte - Theorie über das Werden und Vergehen von Kulturen und Staaten hut neuerdings Beachtung gefunden, und so lag es nahe, auch den finanzpolitischen Gehalt seiner Lehre zu untersuchen. Dabei zeigt sich, daß Ihn Khaldun ein Vertreter der finanzsoziologischen Richtung ist und daß er in seiner Zyklen-Theorie der finanzpolitischen Komponente eine wichtige Rolle zuerkennt: Die Höhe der öffentlichen Ausgaben (und die ent- sprechenden Steuern) sind während des Aufstiegs der „Beduinen" -Kultur relativ gering, nehmen mit der Seßhaftigkeit zu und führen zu einer ständig wachsenden Steuerbelastung, die - über die Reduktion der privaten Wirtschaftstätigkeit - am Niedergang der Kulturen und Staaten mitwirkt.

Carl Shoup geht von einer marginalen physiologischen Beziehung zwischen Konsum und Produktion aus und leitet daraus ab, daß z. B. bei einem Arbeiter, der 1700 bis 1800 Kalorien am Tage konsumiert, durch eine geringe Zunahme des Kon- sums ein Anwachsen des „output" auf das 20- bis 80 fache der Konsumsteigerung herbeigeführt werden kann. Er folgert daraus, daß das Sozialprodukt unterent- wickelter Länder erheblich schneller zunehmen könnte, wenn es gelänge, die Arbeiter

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durch eine Kombination von Steuern und Transferzahlungen in einem Konsum- bereich hoher marginaler Produktionszuwäcbse zu halten. Shoup macht selbst auf die Schwächen und Grenzen seiner Theorie aufmerksam. Immerhin: Nach der Psy- chologie hat nun auch die Physiologie Einkehr in die Finanzwissenschaft gefunden.

Jean Marczewski beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Rolle der Finanz- politik in einem System der Planification, das er als liberal bezeichnet. Dabei wird derjenige Teil des Sozialprodukts, der zur Deckung der „besoins collectifs" und der „besoins de développement" nötig ist, „par les représentants légitimes de la nation" festgelegt; „pour le reste du produit, le planificateur ne fait que constater les préfé- rences librement exprimées de la population et cherche le meilleur moyen de les satisfaire" (S. 151). Der Verfasser geht dann näher auf die Bestimmung der Güter- und Geldströme, insbesondere auf die Bewertung der realen Ströme mit „zukünf- tigen" Preisen, und auf die sich daraus ergebenden Anhaltspunkte für fiskalische und monetäre Maßnahmen ein ; er weist ferner auf die Mitwirkung der sozio-öko- nomischen Gruppen bei der endgültigen Festlegung des Planes hin. Die Finanz- und Geldpolitik dient der Realisierung des Plans, und ihre Bedeutung nimmt noch zu, wenn bei Abweichungen die Planziele revidiert und die Maßnahmen entsprechend variiert werden müssen.

Hart geht Giorgio Stefani mit dem Hoavelmo-Theorem ins Gericht. Es beruhe nicht nur auf sehr restriktiven Annahmen, sondern habe auch durch eine Reihe von Interpretations versuchen nicht „gerettet" werden können. Was seine Anwen- dung betrifft, so ist Stefani womöglich noch deutlicher: „ce théorème ne peut en aucune façon servir de base pour orienter des décisions de politique financière" (S. 222). Um die heute zu lösenden konjunktur-, Wachstums- und verteilungspoliti- schen Fragen zu erfassen, bedürfe es verfeinerter theoretischer Modelle. Dabei sei insbesondere das Zeitmoment zu berücksichtigen und - mehr noch - die (von Stefani näher diskutierte) Desaggregierung der öffentlichen Ausgaben und Einnahmen zu beachten.

Das Ziel, das Alan T. Peacock mit seinem Beitrag verfolgt, „is ... to present a theoretical framework" (S. 15) zur Lösung von Problemen der interregionalen Finanzpolitik. Er verwendet ein um staatliche Transaktionen erweitertes Zwei- Regionen-Modell à la Keynes und deutet an, wie Regional- und Zentralregierung auf bestimmte „spillover" -Effekte reagieren mögen. Beachtung verdienen auch Peacocks Hinweise auf Maßnahmen, mit denen „spillover"- Wirkungen innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft (z.B. der EWG) begegnet werden kann.

Hanya Ito geht der Frage nach, ob die Selbstverwaltung der Gemeinden als wesentliches Element einer demokratischen Ordnung anzusehen ist. Was zunächst die Finanzhoheit angeht, so zeigt er, daß sie heute nicht (mehr) als unabdingbarer Bestandteil der Selbstverwaltung gelten kann, denn eine strikte Befolgung dieses Prinzips „would make it difficult for poorer communities to maintain their level of administration high enough to develop the individualities of the people" (S. 123). Die Gebiets- und Satzungshoheit sind dagegen wichtige Merkmale der Selbstverwal- tung, aber das bedeutet nicht, daß Selbstverwaltung und Demokratie notwendiger- weise zusammengehören: Die Gebietshoheit kann z.B. von einer undemokratischen Selbstverwaltung ausgeübt werden, und die Satzungshoheit „does not necessarily require the existence of a local body" (S. 127). Da es nach der Meinung /tos zur Sicherung der Mannigfaltigkeit einer Gesellschaft der Gemeinden nicht bedarf (das überläßt er allein den Individuen), kommt er zu folgendem - für manche wohl erschreckenden (und den Rezensenten nicht überzeugenden) - Ergebnis: „The idea of maintaining the harmony and unity of the whole, promoting at the same time the variety of characteristics of its parts can be realized in a more thoroughgoing way in the life of the individual on one side and the national state or the human world on the other" (S. 132).

Orhan Dikmen berichtet über die türkische Einkommensteuer; er will damit zugleich einen Beitrag zum Problem der Einkommensbesteuerung „dans un pays insuffisamment développé" liefern. Obwohl die Steuergerechtigkeit zu wünschen übrig läßt - die Landwirte werden (auch hier wegen ihres politischen Einflusses) kaum belastet, die Kleinhändler und Handwerker unterliegen einer Pauschalbesteue- rung, die Steuerüberwachung ist unzureichend -, kommt Dikmen zu einem positiven

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Urteil über die türkische Einkommensteuer. Es beruht allerdings im wesentlichen auf ihrem fiskalischen Erfolg; was sie im Rahmen der Entwicklungspolitik geleistet hat bzw. leisten könnte, bleibt - leider - unberücksichtigt.

Lore Kullmer setzt sich in ihrem Beitrag mit den unterschiedlichen Ansichten über die Aufkommenselastizität von Steuern auseinander. Die Verfasserin weist Musgraves These zurück, daß die Körperschaftsteuer regelmäßig die größte Auf- kommenselastizität habe, und folgt der Auffassung von Neumark und anderen, die die (veranlagte) Einkommensteuer für aufkommenselastischer halten. Zum Schluß wird das Problem gestreift, welche Modifikationen der Ergebnisse sich bei einer wachsenden Wirtschaft ergeben. Auf diesen Fall ist Frau Kullmer in einem späteren Aufsatz („Public Finance" / „Finances Publiques", XX, 3-4/1965, S. 41 Iff.) näher eingegangen und hat gezeigt, daß die Aufkommenselastizität der Einkommensteuer dann von der Wachstumsrate des Sozialprodukts und der Veränderungsrate des Progressionsauf baus abhängt.

Einen anregenden Artikel hat Hans Fecher zum Problem der „incentive taxa- tion" verfaßt. Da nach seiner Meinung „der Begriff des Rationalprinzips für die Analyse (des individuellen Verhaltens) unbrauchbar" ist, faßt er das Verhalten „als eine Resultante des individuellen Informationsbestandes auf" (S. 89). Er wendet sich dann der „traditionellen Theorie der Steueranpassungen" zu, macht auf einige ihrer Schwächen und Widersprüche aufmerksam und schlägt vor, zur Analyse steuer- licher Anpassungsprozesse die dynamische Preistheorie zu verwenden und die An- nahme der vollständigen Information aufzugeben. Das Beispiel, das Fecher für diese Art von Untersuchungen gibt, und der Ausblick, den er auf weitere Probleme öffnet, sind etwas knapp geraten. Aber sie genügen, um aufzuzeigen, wieviel auf diesem Gebiete zu tun ist.

Schließlich untersucht Carsten Welinder, wie eine Einkommensteuer auf die Arbeitswilligkeit wirkt. Dabei hält er sich vor allem an Annahmen über den Grenz- nutzen des Einkommens, insbesondere an die Elastizität der Grenznutzenfunktion in bezug auf das Einkommen, und drückt darin die unterschiedlichen Wirkungen einer progressiven, proportionalen und regressiven Einkommensteuer aus. Auf Grund dieser theoretischen Erörterungen zieht er dann einige steuerpolitische Folgerungen, die sich auf die Vermutung gründen, daß die Grenznutzenfunktion im Bereich kleine- rer Einkommen elastisch und im Bereich größerer Einkommen unelastisch ist.

In der Festgabe werden also viele Themen behandelt, und das entspricht der Vielfalt des finanz wissenschaftlichen Werkes des Jubilars. Leider haben nur wenige deutsche Fachkollegen an dieser Festschrift mitgearbeitet. Den Dank, den sie Fritz Neumark schulden, sollten sie bei der nächsten, auch von ihm als „zeitgerecht" angesehenen Gelegenheit in angemessener Form abstatten.

Kurt Schmidt

Horst Claus Recktenwald: Die Finanzwissenschaft unserer Zeit. In: „Gegen- wartsfragen aus Wirtschaft und Gesellschaft". Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1965. W. Kohlhammer Verlag. 40 Seiten.

This is a pamphlet which grew out of a lecture given to students at a university. The students must have left the lecture with the impression that here is a really exciting field for study where they would deal with decisions which deeply affect the economic and social future of nations. Imagine a similar lecture given by a Conrad or Eheberg fifty years ago, and one wonders how any intellectually alive student could have been attracted to public finance at that time.

Recktenwald gives in a nutshell a survey of the problems with which public finance is concerned at the present time. There is no point in presenting in a review a summary of such an extremely summary treatment. Suffice it to say that I feel he has pointed out correctly the main problem areas that have emerged during the last fifty years or which are now appearing on the horizon. It is obvious that every student of public finance who is alive to the problems of our time will have some

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