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Ernährung ist das A und O – Der Ernährungsguide bei Schlaganfall und Vorhofflimmern

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Ernährung ist das A und O – Der Ernährungsguide bei Schlaganfall und Vorhoffl immern

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Inhalt

Vorwort S.3

Leben mit Schlaganfall und Vorhofflimmern S.4

Krankheit mit Folgen S.4

Ursachen eines Schlaganfalls S.4

Vorhofflimmern – großes Risiko, oft unerkannt S.5

Was im Alltag wichtig ist S.6

Zehn Regeln einer gesunden Ernährung S.6

Die Ernährungspyramide S.8

Die mediterrane Küche S.9

Ein gesunder Tag S.10

Rezepte S.10

Vitamin-K-haltige Lebensmittel S.11

Vorsicht – Ernährungsfallen S.12

Bewegung bei Vorhofflimmern und nach einem Schlaganfall S.14

Aktiv werden bei Vorhofflimmern S.14

Was tun nach einem Schlaganfall? S.14

Mehr Bewegung im Alltag S.15

Medikamentöse Therapie des Vorhofflimmerns S.16

Zwei Medikamentengruppen S.16

Moderne Präparate erleichtern die Therapie S.16

Warum Therapietreue so wichtig ist S.17

Risikofaktoren für Vorhofflimmern und Schlaganfall S.18

Alter S.18

Übergewicht S.18

Rauchen S.19

Vorerkrankungen S.19

Schlaganfall erkennen und richtig handeln S.20

Symptome S.20

Erste Hilfe – so geht’s S.21

Der FAST-Test – Schnell-Test für Laien S.21

Weitere Angebote von „Rote Karte dem Schlaganfall“ S.22

Immer auf dem Laufenden – Newsletter S.22

Links, Adressen und Broschüren S.23

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ein gutes Essen macht uns glücklich – und schenkt unserem Körper im besten Fall alle Nährstoffe, die er braucht. Viele Menschen glauben, dass dies mit großem Aufwand verbunden ist. In meiner Hörfunk-Rubrik „Jetzt Gote!“ vermittele ich den Radiohörern im Westen unseres Landes seit Jahren: Genau das Gegenteil ist der Fall. Vollwertig zu kochen kostet nicht viel Zeit, ist unkompliziert und macht zudem jede Menge Spaß.

Vor allem für Menschen mit Erkrankungen wie Vorhofflimmern oder Patienten, die vielleicht sogar schon einen Schlaganfall erlitten haben, ist eine gesunde Ernährung von enormer Bedeutung. Ihnen möchte die Initiative „Rote Karte dem Schlaganfall“ helfen, Ratschläge des Arztes und die eigenen guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Denn nicht jeder weiß, worauf er achten soll, wann ihm die Nahrungsmittelindustrie etwas vorgaukelt, was ihm gut tut oder wovon er besser die Finger lassen sollte.

Weil mir eine gesunde Ernährung sehr am Herzen liegt, habe ich die Initiative „Rote Karte dem Schlag-anfall“ gerne bei dieser Broschüre unterstützt. Ich hoffe, die Broschüre beantwortet Ihre Fragen, bietet Ihnen neue Anregungen und macht Ihnen Lust, beim Kochen neue Wege zu gehen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß damit!

Herzlichst Ihr

Liebe Patientinnen und Patienten,liebe Angehörige und Interessierte,

Helmut GoteRadiokoch, Buchautor & kulinarischer Journalist

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Leben mit Schlaganfall und Vorhofflimmern

nicht mehr ausreichend mit Blut und folglich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Betroffene erleiden einen Schlaganfall. Das Gerinnsel kann während eines Vorhofflimmerns entstehen. Es ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen.2

Krankheit mit FolgenRund 270.000 Deutsche erleiden Jahr für Jahr ei-nen Schlaganfall, für 70.000 Menschen ist es sogar nicht der erste. Etwa 20 Prozent sterben innerhalb von vier Wochen, 37 Prozent innerhalb eines Jah-res. Damit ist ein Schlaganfall die dritthäufigste To-desursache in Deutschland. Etwa die Hälfte der Überlebenden – also ungefähr eine Million Men-schen in Deutschland – muss mit dauerhaften Be-einträchtigungen wie zum Beispiel Lähmungen oder Sprechstörungen klarkommen und ist fortan auf Hilfe angewiesen.1

Ursachen eines SchlaganfallsEin Schlaganfall kann mehrere Ursachen haben: eine Durchblutungsstörung, dann sprechen Ärzte von einem ischämischen Schlaganfall oder einer Hirnblutung. Letztere betrifft zwar nur 15 Prozent der Fälle, endet aber besonders häufig tödlich. Ausgelöst werden kann die Blutung im Gehirn zum Beispiel durch zu hohen Blutdruck.

Ein Hirninfarkt tritt mit 85 Prozent deutlich häufi-ger auf. Oft ist ein Gerinnsel der Auslöser. Das Ge-rinnsel gerät über die Blutbahnen ins Gehirn und verstopft dort ein Gefäß. Teile des Hirns werden

Mit einem Elektrokardiogramm (EKG) kommen Ärzte Vorhofflimmern auf die Spur.

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Was passiert beim Vorhofflimmern? Die Vorhöfe unseres Herzens sorgen dafür, dass ausreichend Blut in die Herzkammern gelangt. Sie ziehen sich in einem bestimmten Rhythmus zusammen und ent-spannen wieder. Den Takt gibt der Sinusknoten durch elektrische Impulse vor. Das aber funktio-niert beim Vorhofflimmern nicht mehr richtig.

Flimmert das Herz, ziehen sich die Vorhöfe unkon-trolliert zusammen – 350 bis 600 Mal pro Minute. Die Folge: Das Blut wird nicht mehr kraftvoll aus den Vorhöfen in die Kammern gepumpt. Eine Art Stau entsteht. Dadurch können sich Blutplättchen absetzen, verklumpen und Blutgerinnsel (Throm-ben) bilden. Endet eine Flimmerepisode, schlägt das Herz wieder im Rhythmus und das Blut wird wieder mit voller Kraft durch den Körper gepumpt, damit möglicherweise auch Gerinnsel. Gelangen diese ins Gehirn, droht ein Schlaganfall.

1 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe2 Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V.

Vorhofflimmern – großes Risiko, oft unerkannt Rund 1,8 Millionen Menschen leiden unter Vorhof-flimmern, damit ist es eine Volkskrankheit. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein, denn nicht alle Pati-enten zeigen typische Symptome wie schwere Luftnot, Angstgefühle oder unregelmäßigen Puls. Das ist bedenklich, denn jeder fünfte Schlaganfall ist auf ein Vorhofflimmern zurückzuführen.1

Aus Blutplättchen kann sich ein Gerinnsel bilden. Gerät es ins Gehirn, droht ein Schlaganfall.

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Was im Alltag wichtig ist

Gesunde Ernährung Tag für TagDie Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bietet Verbrauchern eine Orientierungshilfe für eine gesunde Ernährung, die immer wieder den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ange-passt wird. Wer diese zehn Regeln beachtet, kann sich sicher sein, seinem Körper etwas Gutes zu tun.

Zehn einfache Regeln1

1Essen Sie möglichst abwechslungsreich. Kein Lebensmittel bietet uns alle Nährstoffe, die wir

brauchen. Je bunter der Speiseplan, desto geringer ist das Risiko einer einseitigen Ernährung. Dabei sollte pflanzlichen Lebensmitteln der Vorzug gege-ben werden.

2Genießen Sie mindestens drei Portionen Ge-müse und zwei Portionen Obst am Tag. Den-

ken Sie dabei auch an Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie ungesalzene Nüsse. Damit versorgen Sie sich reichlich mit Nähr-, Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen.

Wer unter Vorhofflimmern leidet oder sogar schon einen Schlaganfall hatte, sollte unbedingt seinen Lebensstil überdenken. Dabei kommt drei Faktoren eine entscheidende Bedeutung zu: gesunde Ernäh-rung, moderate, aber regelmäßige Bewegung und die vom Arzt empfohlene Therapie konsequent zu befolgen.

Vollkornbrötchen sind grundsätzlich die bessere Wahl.

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erhöhen. Würzen Sie lieber mit Kräutern und Ge-würzen. Mehr als sechs Gramm Salz am Tag sollten es nicht sein. Verwenden Sie am besten Salz, das mit Jod und Fluorid angereichert ist.

7Trinken Sie rund 1,5 Liter Wasser und andere möglichst kalorienfreie Getränke am Tag, zum

Beispiel ungesüßten Tee. Trinken Sie Alkohol, wenn überhaupt, nur in Maßen.

8Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser

und Fett. So bleiben möglichst viele Nährstoffe er-halten.

9Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Langsames und bewusstes Genießen gibt uns schneller

das Gefühl, satt zu sein.

10Führen Sie ein aktives Leben, denn gesunde Ernährung und körperliche Aktivität gehören

zusammen. Beides hält uns gesund – nicht zuletzt, weil es auch Übergewicht in Schach hält.

3Setzen Sie auf Vollkorn, wenn es um Nudeln, Brot, Reis und Mehl geht. Vollkornprodukte

enthalten mehr Nährstoffe und Ballaststoffe als solche aus Weißmehl.

4Tierische Lebensmittel sollten wohldosiert sein: Milch und Milchprodukte wie Joghurt

und Käse gehören jeden Tag auf den Tisch, denn sie liefern Protein, Vitamin B2 und Calcium. Fisch sollte ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speise-plan stehen: Seefisch versorgt mit Jod und fetter Fisch mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Den Fleischkonsum sollten Sie auf 300 bis 600 Gramm pro Woche begrenzen.

5Entscheiden Sie sich für pflanzliche Öle und daraus hergestellte Streichfette. Zwar haben

sie, wie alle Fette, viele Kalorien, aber auch lebens-wichtige Fettsäuren und Vitamin E. Achten Sie auf versteckte Fette in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertig-gerichten.

6Gehen Sie mit Zucker und Salz sparsam um. Vermeiden Sie möglichst gesüßte Lebensmit-

tel und Getränke. Zu viel Salz kann den Blutdruck 1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.

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nicht jeden Tag, sich perfekt zu ernähren. Mal fehlt die Zeit zum Kochen, mal macht eine Einladung ei-nen Strich durch die Rechnung. Doch da kann man ganz gelassen bleiben. Denn letztlich kommt es auf die Wochenbilanz an.

1 „Mediterrane Küche ... eine Chance für die Zukunft“, Gerald Wüchner, 2016

Die Abbildung zeigt, bei welchen Lebensmitteln wir zugreifen und welche wir besser liegen lassen sollten.

Gute Ernährung auf einen BlickUnsere Übersicht zeigt Ihnen auf einen Blick, wel-chen Anteil die verschiedenen Nahrungsmittel bei einer vollwertigen Ernährung haben sollten – in Anlehnung an die mediterrane Küche1 (s. Kasten). Je größer ein Segment ist, desto mehr sollte aus der jeweiligen Gruppe gegessen werden. Lebens-mittel aus kleinen Segmenten sollten dagegen nur in Maßen genossen werden. Natürlich gelingt es

Süßigkeiten und rotes Fleisch

Weißbrot, Butter,

Sonnenblumenöl, Distelöl

und Eier

Fisch, Geflügel, fettarme Milchprodukte (z.B. Käse oder Joghurt), Nüsse,

Hülsenfrüchte, dunkles Brot, Reis und Nudeln

Obst und Gemüse (500-800 g/Tag),

zubereitet mit Oliven-, Raps-

oder Nussöl. Kartoffeln, Polenta

und Vollkornprodukte

selten

mäßig

regelmäßig

reichlich

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Die mediterrane KücheViel Obst und Gemüse, gesundes Olivenöl, Hülsenfrüchte, Knoblauch und Kräuter, lieber Fisch und Geflügel statt anderes Fleisch – die mediter-rane Küche ist bekanntermaßen sehr gesund. Für Herzpatienten gilt das ganz besonders. Eine viel beachtete Studie aus Italien hat nachgewiesen, dass sie das Sterblichkeitsrisiko bei diesen Menschen senkt.1 Das Ge-sund-Geheimnis der mediterranen Gerichte lässt sich schnell erklären: Sie liefern viele Ballaststoffe, Anti-oxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Lecker sind sie noch dazu.

Die mediterrane Küche ist gesund.

1 ESC 2016 Abstracts De Gaetano et al. Higher adherence to Mediterranean diet is associated with lower risk of overall mortality in subjects with cardiovascular disease: prospective results from the MOLI-SANI study.

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Ein gesunder Tag

Mittagessen: Nudeln mit Zucchini-Tomaten-Sauce

Für 4 Portionen benötigen Sie: 500 g Vollkorn-nudeln, 1 Zwiebel, 4 mittelgroße Zucchini, 8 Toma-ten, 2 EL Rapsöl, 150 g Mascarpone, Salz, Pfeffer

Zubereitung: Zwiebel, Zucchini und Tomaten würfeln. Nudeln in Salzwasser al dente kochen. Zwiebeln mit etwas Rapsöl andünsten, dann Zucchini- und Toma-tenwürfel hinzuge-ben. Weitere 10 Minuten köcheln las-sen. Mascarpone hinzugeben, würzen. Mit den Nudeln ser-vieren. Dazu passt ein Rucola-Salat.

Frühstück: Vollkornbrot mit Lachs und Ei

Sie benötigen: 1 Scheibe Vollkorn-brot, 20 g geräucher-ter Wildlachs,1 Ei, 1 Tomate, 1 Lauch-zwiebel, je 2 Stiele Petersilie und Dill, Pfeffer, etwas Rapsöl

Zubereitung: Petersilie und Dill von den Stielen zupfen. Lauchzwiebel in feine Ringe schneiden, To-mate würfeln, Ei und Kräuter verquirlen. Mit Pfef-fer würzen. Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Lauchzwiebelringe und Tomatenwürfel kurz anbraten. Ei dazugeben und unter Rühren zum Stocken bringen. Brotscheibe mit dem Ei bele-gen, dann Lachs darüberzupfen.

Hier finden Sie Anregungen, bei der Ernährung einmal Neues auszuprobieren. Viel Spaß bei der Zubereitung und beim Genießen!

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Abendessen: Couscous-Salat mit Avocado

Für 4 Portionen benötigen Sie: 250 g Couscous, 250 g Gemüsebrühe, 1 Bund glatte Petersilie, 3 Lauchzwiebeln, 1 gelbe Paprika, 2 Tomaten, 1 Avocado, 1 Bio-Zitrone, 6 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer

Zubereitung: Couscous mit heißer Brühe übergie-ßen, 10 Minuten quellen lassen, Petersilie fein ha-cken. Lauchzwiebel in Ringe, Paprika und Tomaten in Würfel schneiden. Avocado-Fruchtfleisch mund-gerecht stückeln. Aus Zitronensaft und etwas Ab-rieb der Schale, Olivenöl und Pfeffer ein Dressing mischen. Couscous mit übrigen Zutaten und Dres-sing vermischen. Mit Salz abschmecken. Dazu passt ein Stück Fischfilet.

Zwischendurch: Joghurt mit Obst und Walnüssen

Mischen Sie Obst der Saison unter 120 g mageren Joghurt. Geben Sie 4 Walnusshälften dazu.

Lebensmittel mit Vitamin-K

Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einneh-men, müssen mit grünem Gemüse und Salaten vorsichtig sein. Experten raten, sie nicht zu oft auf den Speiseplan zu setzen. Besonders viel davon steckt in Rosenkohl, Spinat, Schnittlauch, Chicoree, Kopfsalat, Blumenkohl, Brokkoli, Boh-nen und Erbsen. Auch Hühnchenfleisch enthält eine ordentliche Portion Vitamin-K.

Couscous-Salat ist ein wunderbares Gericht aus der mediterranen Küche.

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Vorsicht – Ernährungsfallen

Obst enthalten sein, bei „Fruchtzubereitungen“ sogar nur 3,5 Prozent.1 Der Hinweis „Fruchtaroma“ lässt befürchten, dass gar keine Früchte verarbeitet wurden.

Mit Müsli gut in den Tag starten. Auch hier gilt: Lieber selber mischen, dann weiß man, was drin ist. Greifen Sie zudem lieber zu frischem Obst. Es hat weniger Zucker als Trockenobst. Fertigmi-schungen sind oft echte Zuckerbomben. Verbrau-cherschützer haben teilweise bis zu 25 Gramm Zucker pro 100 Gramm Müsli entdeckt. Zum Ver-gleich: Ein Würfel Zucker wiegt drei Gramm. Tipp: Je lauter das Müsli knirscht, desto mehr Kalorien hat es. Denn die Produkte werden meist in Fett und Zucker gebacken, um knusprig zu sein.

Smoothies ersetzen Obst und Gemüse. Die Trinkfläschchen mit Früchte- und Gemüsebrei lie-gen im Trend. Ist wirklich kein Obst oder Gemüse zur Hand, kann ein Smoothie gute Dienste tun. Es ist aber ein Irrtum, dass Smoothies die gleiche

Früchtejoghurt ist gesund. Das gilt aber nur für Naturjoghurt, der selbst mit Früchten gemischt wurde. Wenn gar nicht darauf verzichtet werden kann, schenken Honig oder Ahornsirup Süße. Fer-tigjoghurt hat meist einen sehr hohen Zuckerge-halt. Viele Früchte sind auch oft nicht drin. Beispiel Erdbeerjoghurt: In einem Kilo Joghurt stecken manchmal nur zwei Erdbeeren. Steht auf der Ver-packung „mit Früchten“ müssen nur sechs Prozent

Perfekt zum Frühstück, als Dessert oder zwischendurch: Naturjoghurt mit frischen Früchten.

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Gegen Fertiggerichte ist nichts einzuwenden. Je mehr ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto mehr Zusatz-, Aromastoffe und Geschmacksver-stärker sind drin. Auch mit Zucker, Fett und Salz sparen die Hersteller nicht. Vitalstoffe sind dage-gen Mangelware, manchmal werden sogar Vita-mine zugesetzt. Besonders schädlich: die gehärteten Fette. Sie sind unter anderem Ge-schmacksträger. Bei ihrer Herstellung entstehen die gefährlichen Transfettsäuren, die den Blutfettspie-gel erhöhen. Selber zu kochen ist also immer die bessere Alternative.

Softdrinks sind gut gegen Durst. Ganz im Ge-genteil: Limonaden sollten ein seltenes Vergnügen sein, denn sie enthalten sehr viel Zucker. Laut Emp-fehlung der American Heart Association sollten Frauen zum Beispiel höchstens sechs Teelöffel Zu-cker pro Tag zu sich nehmen.2 Eine handelsübliche Dose Limonade enthält aber bereits 8,75 Teelöffel Zucker.

Qualität haben wie frisches Obst und Gemüse. Denn bei der Verarbeitung gehen Vitamine, Mine-ral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzen-stoffe verloren.

Beispiel Apfel: Vieles, was an ihm wirklich gesund ist, sitzt direkt unter der Schale. Die landet aber nicht in einem Smoothie, weil nur geschälte Früchte verwendet werden. Konsumiert wird der Smoothie wie ein Getränk, Nährwert- und Kalori-engehalt entsprechen aber eher einer kleinen Mahlzeit. Der Sättigungseffekt von Flüssigkeiten ist im Vergleich zu Obst und Gemüse, das wir kauen müssen, gering.

Smoothies haben viele Kalorien, machen aber nicht besonders lange satt.

1 Richtlinie des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL)2 American Heart Association (AHA)

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Bewegung bei Vorhofflimmern und nach einem Schlaganfall

Betroffene nach einem individuellen Trainingsplan unter fachkundiger Kontrolle Sport treiben. Oder aber sie schließen sich einer Herzgruppe an.

Was tun nach einem Schlaganfall?Zur Therapie eines Schlaganfalls gehört spezieller Reha-Sport, der Beeinträchtigungen möglichst rückgängig machen soll. Aber auch danach sollten Betroffene aktiv bleiben. Oberstes Gebot dabei: Der Puls darf nicht zu sehr in die Höhe schnellen. Perfekt sind Gymnastik, Schwimmen, Wassergym-nastik und Gehen. Patienten sollten immer im Hin-terkopf haben, dass sie eine Durchblutungsstörung im Gehirn erlitten haben. Deshalb sind Übungen

„Bewegung ist das halbe Leben“ sagt der Volks-mund. Da ist was dran: Körperliche Aktivität stärkt das Herz-Kreislauf-System, Muskeln und Knochen. Die Lunge profitiert, ebenso der Stoffwechsel und Verdauungstrakt. Übergewicht hat keine Chance oder wird abgebaut. Das sind nur einige gute Ar-gumente, um den inneren Schweinehund zu über-winden.

Aktiv werden bei VorhofflimmernEine Studie belegt: Schon ein moderates Training verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und reduziert das Vorhofflimmern.1,2 Ideal ist ein Inter-valltraining, also eine Kombination aus Belastungs- und Erholungsphasen. Anfangs reicht es, nur zwei Minuten aktiv zu sein. Das Pensum sollte dann nach und nach gesteigert werden. Wichtig ist: Nur wer regelmäßig etwas tut, erhöht die Herzfitness und baut Übergewicht ab.3

Aber: Patienten sollten immer nur nach Rückspra-che mit ihrem Arzt mit dem Training starten. Viele Fitness-Studios sind auf ältere Menschen und sol-che mit Herzbeschwerden eingestellt. Hier können

Moderate Bewegung lässt sich gut in den Alltag einbauen.

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kurze Wege mit dem Rad. Telefonieren Sie nicht auf dem Sofa sitzend, sondern laufen Sie dabei he-rum. Verabreden Sie sich zum Spaziergang und nicht zum Kaffeeklatsch. Sie tanzen gerne? Dann legen Sie bei der Hausarbeit Ihre Lieblings-CD ein und swingen durch die Wohnung. Es ist also leich-ter als gedacht, ein aktiveres Leben zu führen. Sie wollen wissen, ob Sie sich genug bewegen? Kau-fen Sie sich einen Schrittzähler, der sagt es Ihnen. 10.000 Schritte am Tag sollten es übrigens sein.

mit abwärts geneigtem Kopf, plötzliche Drehbe-wegungen des Kopfes und Übungen tabu, bei denen stark gepresst wird. Auch für Schlaganfall-Patienten gibt es extra Sportgruppen.

Mehr Bewegung im AlltagWer etwas für seine Gesundheit tun will, muss nicht drei- oder viermal in der Woche Sport trei-ben. Lassen Sie Aufzug oder Rolltreppe links lie-gen, nehmen Sie lieber die Treppe. Erledigen Sie

1 Pathak RK, et al: JACC 2015; 66(9):985-9962 Thompson PD: JACC 2015; 66 (9):997-9993 Malmo V et al. Circulation 2016; 133: 466-473

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Medikamentöse Therapie des Vorhofflimmerns

Nahrungsmittel mit hohem Vitamin-K-Gehalt es-sen (s. Seite 11). Vor einer Operation müssen Vita-min-K-Antagonisten nach Absprache mit dem Arzt früh genug abgesetzt werden, um das Blutungsri-siko zu senken.

Moderne Präparate erleichtern die TherapieKomfortabler für Patienten ist eine neue Genera-tion von Gerinnungshemmern, die es seit 2008 gibt: Faktor-Xa-Hemmer und Thrombin-Hemmer, auch NOAK genannt. Diese Abkürzung steht für

Zwei MedikamentengruppenVorhofflimmern muss langfristig behandelt wer-den. Ärzte verschreiben ihren Patienten gerin-nungshemmende Medikamente, die die Bildung von Blutgerinnseln verhindern können. Mediziner nennen das Antikoagulation. Es gibt zwei große Medikamentengruppen: Vitamin-K-Antagonisten sowie Faktor-Xa-Hemmer und Thrombin-Hemmer, die auch als NOAK (nicht Vitamin-K abhängige orale Antikoagulantien) bezeichnet werden.

Vitamin-K-Antagonisten blockieren die Bildung von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren in der Leber. Sie schützen Patienten zuverlässig, ver-langen ihnen aber auch viel Disziplin ab. Die Dosie-rung muss kontrolliert und angepasst werden. Der Arzt überprüft regelmäßig die Blutgerinnung. Sie wird nach einer Blutabnahme mithilfe des sogenannten INR-Werts (internationalisierte nor-malisierte Ratio) ermittelt. Ideal ist ein INR-Wert von 2 bis 3.

Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf die Wir-kung. Dazu zählen die Einnahme anderer Medika-mente und der Lebensstil. Da Wechselwirkungen möglich sind, dürfen Patienten nur eingeschränkt

Die Dosierung von Gerinnungshemmern sollte nie ohne Rücksprache mit dem Arzt geändert werden.

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kamenten, beim Essen müssen Patienten auf nichts verzichten und regelmäßige Gerinnungskontrollen sind nicht nötig.

Warum Therapietreue so wichtig istGerinnungshemmer bieten nur einen sehr guten Schutz, wenn der Patient sie regelmäßig einnimmt. Im Fachjargon heißt das Therapietreue. Sie ist bei Vorhofflimmern besonders wichtig: Wer selbst die Dosis ändert oder die Präparate nicht konsequent einnimmt, erhöht sein Schlaganfall- oder Blutungs-risiko.

Der Knackpunkt: Da das Vorhofflimmern bei einem Drittel der Betroffenen keine Beschwerden verur-sacht, fällt es Patienten oft schwer, immer an ihre Ta-bletten zu denken. Folgende Tipps helfen: Setzen Sie eine Uhrzeit zur Tabletteneinnahme fest. Stellen Sie den Wecker oder lassen Sie sich von Ihrem Handy er-innern. Es gibt sogar passende Apps. Eine Medika-mentendose hilft, schnell zu erkennen, ob Sie Ihre Tablette genommen haben. Wichtig: Denken Sie da-ran, immer rechtzeitig ein neues Rezept zu besorgen.

„nicht Vitamin-K abhängige orale Antikoagulan-tien“. Sie haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Blutgerinnung: Der Faktor-Xa-Hemmer hemmt ein Enzym, das maßgeblich an der Gerinnung be-teiligt ist. Der Thrombin-Hemmer blockiert das Enzym Thrombin.

NOAKs haben Vorteile: Sie schützen schon nach zwei bis vier Stunden, Vitamin-K-Antagonisten be-nötigen bis zum Erreichen der vollen Wirksamkeit hingegen zwei bis drei Tage. Da sie eine kürzere Halbwertszeit haben, können Patienten nach dem Absetzen der NOAKs schneller operiert werden. Es gibt wenige Wechselwirkungen mit anderen Medi-

Zur Behandlung von Vorhofflimmern stehen moderne Wirkstoffe zur Verfügung.

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Risikofaktoren für Vorhofflimmern und Schlaganfall

Alter Als einer der größten Risikofaktoren für Vorhof-flimmern gilt das Alter. Die meisten Patienten sind älter als 50 Jahre und mit jedem Lebensjahrzehnt verdoppelt sich das Risiko. Von den unter 50-Jähri-gen ist nur ein Prozent und von den über 75-jähri-gen sind jedoch mehr als zehn Prozent betroffen.1,2 Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Da Menschen in den westlichen Industrieländern im-mer älter werden, erwarten Experten in den nächs-ten 40 bis 50 Jahren eine Verdopplung der Fälle.1 Auch die genetische Veranlagung spielt eine ge-wisse Rolle. Interessanterweise haben Männer ei-nen höheren Anteil bei den jüngeren Menschen mit Vorhofflimmern. Vererbliche Faktoren und das Alter erhöhen auch die Gefahr eines Schlaganfalls: Mehr als 80 Prozent der Patienten haben die 60 schon überschritten.3

ÜbergewichtStarkes Übergewicht verursacht Fettablagerungen im Herzmuskel und verändert das Gewebe des Vorhofs. Das sind zwei Gründe, warum überge-

Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Vorhofflim-mern zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden.1

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Am Ende steht eine Arteriosklerose. Dies erhöht die Gefahr für einen Schlaganfall.

VorerkrankungenVor allem Herzleiden wie Herzschwäche (Herzin-suffizienz) und Erkrankungen der Herzklappen sowie Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankun-

gen) lassen die Gefahr für ein Vorhofflimmern ansteigen, teilweise um das Sechsfache.1

Häufig kommt es nach Eingriffen am Herzen zu Flimmerepisoden. Auch Narben und Entzündungen im Herz-gewebe begünstigen diese. Wer Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder eine Überfunktion der Schild-

drüse hat, gehört ebenfalls zu einer Risikogruppe. Beim Schlaganfall gilt:

Patienten mit Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterinwerte), Bluthochdruck und

Diabetes müssen besonders wachsam sein.

1 Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V.2 Wilke T et al. Europace 2013;15(4):486-4933 Deutsche Schlaganfall Hilfe4 Magnussen C et al. Sex Differences and Similarities in Atrial Fibrillation Epidemiology, Risk Factors, and Mortality in Community Cohorts Results From the BiomarCaRE Consortium

wichtige Menschen häufiger zu Vorhofflimmern neigen als schlanke.1 Bei Männern hat das schlim-mere Auswirkungen als bei Frauen, wie eine euro-päische Studie zeigt.4 Auch beim Schlaganfall gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Fettlei-bigkeit und Erkrankungsrisiko. Übergewicht führt zu Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Gefäß-krankheiten, die wiederum einen Hirninfarkt be-günstigen.3

RauchenDie meisten Menschen denken an Krebs, wenn es um die Gesundheitsge-fahren des Rauchens geht. Dabei sterben Raucher häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an bösartigen Tumoren.3 Im Zigarettenrauch finden sich mehr als 250 gefährliche Stoffe, darun-ter Blei, Teer und Nikotin. Vor allem das Nikotin führt zu Ablagerungen in den Gefäßen. Dadurch verengen sich die Arterien und das Herz muss stär-ker arbeiten. Das führt zu einer schlechteren Durchblutung des Herzens und zu Bluthochdruck.

Rauchen und Übergewicht, bedingt durch eine schlechte Ernährung, können

das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

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Schlaganfall erkennen und richtig handeln

spüren ein Pelzigkeits- oder Kribbelgefühl auf einer Körperseite. Meist sind Gesicht, Arme und Hände besonders davon betroffen. Typisch für einen Schlaganfall ist auch ein herunterhängender Mundwinkel.

Sehr starker Kopfschmerz: Ungewöhnlich starke Kopfschmerzen, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen, sind klassische Symptome. Erst treten die Kopfschmerzen allein auf, bevor Lähmungen oder Verwirrtheit dazukommen.

Grundsätzlich gilt beim Schlaganfall: Zeit ist Ge-hirn. Je schneller der Patient behandelt wird, desto weniger Spätfolgen sind zu befürchten. So lässt sich ein Schlaganfall erkennen:

SymptomeSehstörung: Das Gesichtsfeld kann eingeschränkt sein. Das bedeutet, Betroffene erkennen Gegen-stände oder Menschen auf der linken oder rechten Körperhälfte nicht. Ist das räumliche Sehen betrof-fen, wirken sie unsicher und orientierungslos. Es ist aber auch möglich, dass Betroffene Doppelbilder sehen und dann zum Beispiel daneben fassen, wenn sie einen Gegenstand greifen wollen.

Sprach- und Sprachverständnisstörung: In den seltensten Fällen kann ein Schlaganfall-Patient gar nicht mehr sprechen. Oft redet er verwaschen, sto-ckend oder abgehackt, verdreht Silben. Er kommu-niziert im Telegrammstil oder lallt. Häufig versteht er auch nicht, was man ihm sagt.

Lähmung und Taubheitsgefühl: Plötzliche Läh-mungserscheinungen auf einer Körperseite sind ein typisches Symptom, aber auch ein komisches Gefühl, wenn man angefasst wird. Betroffene ver-

Plötzliche, starke Kopfschmerzen können ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein.

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Erste Hilfe – so geht’sNachdem Sie den Notruf abgesetzt haben, beruhi-gen Sie den Betroffenen. Lockern Sie seine Klei-dung. Geben Sie ihm weder Medikamente noch etwas zu trinken. Bei Herz- oder Atemstillstand müssen Sie sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen (Herzdruckmassage). Bei Bewusstlosigkeit bringen Sie den Patienten in die stabile Seitenlage.

Schwindel- und Gangunsicherheit: Ist es jemandem plötzlich schwindelig, kann das auf einen Schlaganfall hindeuten. Das Empfinden kann dabei ganz unterschiedlich sein. Man fühlt sich wie in einem Karussell (Drehschwindel) oder wie auf hoher See (Schwankschwindel). Oder aber man glaubt, ganz schnell mit einem Fahrstuhl herunterzufahren.

Der FAST-Test – Schnell-Test für Laien Wenn Sie die Befürchtung haben, dass jemand einen Schlaganfall hat, hilft Ihnen der FAST-Test, schnell Gewissheit zu bekommen. Geben Sie dem Betroffenen drei einfache Aufgaben. Wenn er nur eine davon nicht bewältigt, müssen Sie sofort die 112 wählen!

Face (Gesicht) Fordern Sie den Betroffe-nen auf, Sie anzulächeln. Schafft er das? Oder ist das Gesicht halbseitig ver-zogen? Das ist ein Zeichen für eine Halbseitenläh-mung.

Arms (Arme) Kann Ihr Gegenüber beide Arme gleichmäßig aus-strecken und die Handflä-chen nach oben drehen? Bei einer Lähmung kann man nicht beide Arme he-ben oder aber sie sinken immer wieder nach unten oder drehen sich.

Speech (Sprache) Bitten Sie den Betroffe-nen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Redet er undeutlich oder unzusam-menhängend? Dahinter kann eine Sprachstörung stecken.

Time (Zeit) Rufen Sie unverzüglich den Rettungsdienst unter 112 und schildern Sie die Symptome. Denken Sie daran: Bei einem Schlag-anfall zählt jede Minute!

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Links, Adressen und Broschüren

Spielmacher fürs Leben –leichter mit der Krankheit umgehen

Angriff ist die beste Verteidigung – Leitfaden für ein Leben mit Vorhofflimmern

Mit Ernährung und Bewegung in die Offensive – Prävention von Schlaganfall und Vorhofflimmern

Platzverweis für den Schlaganfall – Bestmögliche Versorgung bei Vorhofflimmern

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Klassenerhalt – Einfach fit mit dem Übungsband

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Am Ball bleiben bei Vorhofflimmern – Mit der Erkrankung leben

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