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Erfahrungsbericht Auslandssemester Udayana University Denpasar, Bali, Indonesien

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Page 1: Erfahrungsbericht Auslandssemester - International Blog · PDF filenur noch auf das Visum warten. ... Zuerst muss ein Surat Rekomendasi beantragt werden. Man benötigt eine Bürgschaftserklärung,

Erfahrungsbericht Auslandssemester

Udayana UniversityDenpasar, Bali, Indonesien

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Angaben zum Auslandsstudium

Sommersemester 2015, 01.04.15 - 31.07.15, Innenarchitektur Semester 6

Hochschule Rosenheim, Fakultät für Gestaltung, Studiengang Innenarchitektur

Natalie Hierons, [email protected]

Free Mover, Universitas Udayana, Fakultas Teknik, Denpasar, Bali, Indonesien

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Bewerbung und VorbereitungIm Sommersemester 2015 habe ich als Free Mover an der Udayana University auf Bali ein Auslandssemester ab-solviert. Bereits im Sommer 2014 habe ich mit den Vorbereitungen angefangen.Die deutsche Organisation studyin-bali.com bietet die Möglichkeit tropische Architektur auf Bali zu studieren und über die Website habe ich mich dann beworben. Ich habe mir das Anmeldeformular auf deren Internetseite runtergeladen und an [email protected] gesendet. Erst bei Zahlung der Studiengebühren von 1450 Euro ist die Anmeldung verbindlich. Im Dezember 2014 habe ich für ca 900 Euro einen Hin und Rückflug nach Denpasar gebucht. Mit der Airline KLM flog ich über Amsterdam direkt nach Bali. Nachdem die Studiengebühren auf dem Konto eingegangen sind, wird unmittelbar eine Immatrikulationbescheinigung geschickt. Bewerbungsschluss und letzter Zahltag war der 14.02.15. Bevor das Semester am 4.04.15 begann, wurden mir per Email Stundenplan und Modulbeschreibung zugeschickt. Auch eine Facebook Gruppe mit allen teilnehmenden Studenten wurde erstellt. Hier wurden Events gepostet und über den gan-zen Zeitraum des Semesters Informationen auch mit den Professoren ausgetauscht. Somit konnte man sich bereits vor Abflug mit Studenten unterhalten und sich auch für eine mögliche Unterkunft zusammenschließen. Nun musste ich nur noch auf das Visum warten.Eine Unterkunft habe ich mir vorab nicht gesucht, sondern erst vor Ort. Einerseits war die Entscheidung schlecht, da die Guten und schönen Unterkünfte größtenteils bereits vergeben waren und die Preise damals noch günstiger waren. Andererseits konnten wir uns vor Ort die Gegenden ansehen und mit den übrigen Unterkünften noch mit den Preisen verhandeln, sowie uns noch mit Studenten zusammenschließen, die auch noch keine Unterkunft hatten. Wir hatten Glück und eine tolle günstige Villa mit fantastischen Mitbewohnern an einem sehr zentralen Ort gefunden.

Visum und Finanzierung

Packliste

Die Organisation steht mit der Beantragung des Visums zur Seite. Auf der Internetseite ist der Ablauf genau bes-chrieben. Zuerst muss ein Surat Rekomendasi beantragt werden. Man benötigt eine Bürgschaftserklärung, ein Emp-fehlungsschreiben der Heimatuniversität und Lebenslauf. Erst nach erhalt des Surat Rekomendasi kann das Sosial Budaya Visum beantragt werden. Infos hierzu erhält man bei der Indonesischen Botschaft in Deutschland, bei der Organisation und im Internet beim Ministerium für Bildung und Kultur in Jakarta. Nach erhalt des Visums habe ich mich um die Finanzierung gekümmert. An meiner Hochschule im International Office habe ich einen Promos Antrag für den Zeitraum meines Auslandsstudiums gestellt. Auch Auslandsbafoeg beim zuständigen Amt für Indonesien habe ich beantragt. Das Sosial Budaya Visum ist keine Arbeitsberechtigung, daher sind Finanzielle Angelegenheiten am besten vor Abreise zu erldeigen, um sich dann voll auf das Studium auf Bali zu konzentrieren und vor allem freuen zu können.

Die Organisation studyinbali.com hat auf der Internetseite eine Packliste erstellt. Größtenteils habe ich mich daran gehalten, aber auch Packlisten gegoogelt und mich an Erfahrungsberichte gehalten. Viel braucht man nicht, denn auf Bali gibt es alles zu kaufen. Eines habe ich aus Deutschland allerdings mitgenommen: meinen Rollerhelm. Auf Bali gibt es genug günstige zu kaufen, allerdings vertraue ich meinem ‘Made in Germany’ Produkt mehr und habe das Gewicht und den Platz dafür in Kauf genommen.

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Selamat Datang di Bali

Welcome Dinner in Jimbaran

Die Professoren des Studiengangs ‘Tropical Living’ veranstalteten ein Welcome Dinner zu Beginn des Semesters am Strand vom Jimbaran. Wir haben traditionelles Essen serviert bekommen, wurden mit balinesischen Sarongs und Haarschmuck eingekleidet und hatten die Möglichkeit die anderen Studenten sowie unsere Professoren kennenzuler-nen. Zwei Tage später fing der Unterricht an. Unsere Fakultät der Architektur und Tourismusmanagement war in Den-pasar. Unterricht hatten wir Montag bis Mittwoch von 9 Uhr bis 13 oder 15 Uhr und Donnerstags war Exkursionstag. Durch die Wohnmöglichkeiten und Kontakte der anderen Studenten haben wir auch Kontakt zu den Studenten der anderen Studiengänge geknüpft, die auf dem anderen Kampus in Jimbaran BWL, international Business oder ähnli-ches studierten. Die Organisationen der anderen Studiengänge sind unter anderem GoBali und IBSN, die auch viele Veranstaltungen und Events für alle Studenten organisierten. Der größte Teil sind Studenten aus Deutschland, aber auch Franzosen, Nierderländer und Finnen sind auf Bali vertreten.

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Unterkunft und Rollermietung

Studium an der UdayanaAn der Udayana war es möglich sich seinen Stundenplan selbst zusammenzustellen. Man konnte entscheiden ob man die Lehrveranstaltungen nutzen möchte oder nicht. In jedem Fach gab es eine Anwesenheitspflicht von 75%. Der Unterricht wurde in einem Raum speziel für denStudiengang ‘Tropical Living’ gehalten. Die Sitzmöglichkeiten erinnern an amerikanische High School Filme mit Stühlen mit einem ausklappbarem Tisch. Auf einem Beamer wurde die Vorlesung als PDF angezeigt falls man dem Professor aus sprachlichen Gründen nicht folgen konnte. Bilder und Illustrationen waren bestandteil des Unterrichts. Sportangebote an der Universität gab es nicht. Allerdings waren Sie sehr bemüht uns mit der Bali Green Surf School den Einheimischen Sport beizubringen. Gegessen haben wir an den Straßenständen und Warungs in unserer Umgebung, somit konnte man sehr günstig und unglaublich lecker Essen. Sämtliche Bücher und EDV Anlagen wurden uns von den Professoren gegeben oder auch Weganweisungen wo man Schreibwaren und Bücher finden kann. Ich persönlich habe Resort and Hospitality Architecture, South East Asian Ver-nacular Architecture, Tropical Home, Interior Architecture, Architecture Studio und Bahasa Indonesia belegt.

Unsere Unterkunft war eine Villa mitten in Seminyak. Wir hatten nicht weit zum berühmten Double Six Beach, sowie nach Kuta. In unmittelbarer Nähe befand sich ein Einheimischer Foodmarket, Wäschreien, Spas, Warungs, Super-märkte, Fittnesstudios und die berühmte Sunset Road. Bei Bali Bagus Rental habe ich für den Zeitraum einen Roller für ca. 38 Euro/Monat gemietet und bei kleinen Reparaturen, wurde uns immer verlässlich geholfen.

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Exkursionen

Exkursion: Lake Batur, Geo Park (Traditional Village, Bamboo Forrest, Communal Cemetry)

Exkursion: Denpasar

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Exkursion: Green Village, Bamboo Factory

Jeden Donnerstag war Exkursionstag. Am Tag zuvor wurde Treffpunkt und Uhrzeit über Facebook bekanntgegeben. Eigenanreise mit dem Roller oder Taxi wurde vorrausgesetzt. Mittagessen wurde von der Uni vor Ort gestellt. Beispiele-unserer Exkursionen sind ein Bamboo Workshop an der Uni mit indonesischen Studenten, Surfuntericht mit Bali Green Surf, Yoga, Green Village, Lake Batur, Batik Painting und Besichtigung der Hauptstadt Denpasar.

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Alltag und FreizeitDie Kontaktmöglichkeiten sind sehr gut. Beim Welcome Dinner knüpft man die ersten Kontakte und in der Univer-sität verbringt man viel Zeit miteinander. Ausflüge werden zusammen geplant, die verschiedenen Unterkünfte der Studenten werden besichtigt und Abends trifft man sich zum Essen. Zusammen waren wir Raften, Tauchen, Surfen, Grillen, Feiern. Haben Vulkane bestiegen, uns unzählige Sonnenuntergänge angesehen, Rollertouren gemacht, Tem-pel besichtigt und vieles mehr. Mit den ‘locals’ haben wir zusammen Aktionen wie das internationale Beach Clean up gestartet, sowie uns einmal wöchentlich mit den Kindern im Waisenhaus beschäftigt. Es ist wichtig sich mit den Ein-heimischen anzufreunden, aber das viel uns nicht schwer. Wir wurden herzlich aufgenommen und haben so, Kultur, Land und Leute kennengelernt, wurden zu traditionellen Festen eingeladen und haben die Sprache gelernt.

International Beach Clean Up mit den Einheimischen

Tauchen

Surfuntericht mit den Einheimischen

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Sonnenuntergang auf dem Vulkan Batur

Besichtigung des Muttertempels Besakih

Wochenendausflug auf Gili Air

Pura Lempuyang in Nordosten Balis

Das verlängerte Wochenende gab uns die Möglichkeit das Land zu bereisen, um so viel wie möglich zu Sehen und die Kultur zu verstehen. Es half uns bei unserem Projekt besseres Verständnis für tropische Architektur zu bekommen. Einheimische luden uns zu Zeremonien ein, zeigten uns ihre kulinarische Küche und gaben uns Tipps, den typischen touristischen Attraktionen zu entfliehen und die ware Schönheit der Insel zu erforschen. Dank weniger Sprachkennt-nisse war die Verständigung in den weniger touristischen Gegenden möglich und die Balinesen freuen sich, dass wir Studenten versuchen ihre Sprache zu lernen und interesse an ihrer Kultur zeigen.

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Wochenendausflug auf Gili Trawangan

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Besteigung des Vulkans Ijen auf Java

Indonesien ist groß und hat viele Inseln, zu wenig haben wir die Chance genutzt auch die benachbarten Inseln Balis zu bereisen. Jedoch genossen wir die Sonnenaufgangstour auf den Vulkan Ijen. Mit unserem Roller fuhren wir in den Norden und nahmen die Fähre nach Java. Von dort ging die Tour nachts um 12 los.

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FazitMein Auslandssemester auf Bali war jeden Cent wert. Ein Land mit östlicher Kultur in fast fünf Monaten so gut ken-nen und liebenzulernen ist ein wares privileg. Auch wenn die Organisation als Free Mover viel Arbeit ist, hat es sich gelohnt. Die Organisation der Universität in Denpasar, war leider etwas unglücklich. Verständnisprobleme, fehlende Informationen, Missverständnisse und die gefühlte Ratlosigkeit der Professoren liesen uns ab und an ein wenig ver-zweifeln. Die Absprache unter den Professoren könnte auch um einiges besser laufen, damit gestellte Themen nicht immer und immer wieder bei unterschiedlichen Professoren sich ähneln und damit doppelt und dreifach bearbeitet werden müssen. Die Inhalte des Unterrichts waren sehr interessant und ich habe vieles dazu gelernt, was ich an meiner Heimatuniversität in Deutschland noch nicht gehört hatte. Der Hauptbestandteil für Bachelorstudenten ist der Entwurf einer Villa die östliche und westliche Kultur verbindet, dabei ist Klima, Standort, Tradition und geschichtliche Hinter-gründe zu beachten. Auch eine tropische Konstruktionsweise musste entworfen werden. Die Masterstudenten ent-warfen ein Resort und Hotel, mit ähnlichen Anforderungen. Wir wurden von einem kompetenten australischen Gast-professor betreut. Die Universität ist sehr Gastfreundlich. Wir wurden auch von den Einheimischen Studenten herzlich aufgenommen und haben uns an die Kleiderordnung gehalten, um die balinesischen Traditionen zu respektieren.Die Exkursionen gaben uns gute Einsicht in die Kultur und wir haben viele neue Eindrücke dazugewonnen, die man als Urlauber definitiv nicht bekommt. Ich habe viele wahnsinnig tolle Leute kennengelernt und einmaliges erlebt. Tropis-che Architektur kann man nicht aus einem Buch lernen und verstehen. Und selbst im Unterricht auf Bali war es nicht immer ganz klar. Man muss es sehen und erleben und genau das habe ich getan. Ich habe neue Sprachkenntnisse dazugewonnen, mich mit tropischem Klima und lokale Ressourcen auseinander gesetzt, neue Materialien kennenge-lernt und ein Gefühl dafür bekommen, welcher Einfluss der Tourismus auf die Architektur bekommen hat. ‘Keep Bali Green’, sich dem Müllproblem stellen, Mithelfen, Einheimische Lehren und von ihnen lernen. Mein Auslandssemester war ein Geben und Nehmen, aber ich habe definitiv mehr gelernt, als ich in Fotos und Worten beschreiben kann, und das kann mir keiner nehmen.