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Page 1: Zukunft von Bibliotheken 2016

Mitglied der FHO Fachhochschule Ostschweiz

Zukunft von Bibliotheken in der

digitalen Informationsgesellschaft

Prof. Dr. Rudolf Mumenthaler

Schweizerisches Institut für Informationswissenschaft

ULB Münster, 19. Januar 2016

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Fragestellung

Wie verändern aktuelle

Trends die Arbeit in

Bibliotheken und das

Berufsbild und die

Aufgaben von

BibliothekarInnen?

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Neuinterpretation der

Grundaufgaben von Bibliotheken

Neuinterpretation der klassischen

Grundaufgaben von Bibliotheken und

Adaption an die Herausforderungen der

digitalen Informationsgesellschaft:

Sammeln

Archivieren

Katalogisieren

Bereitstellen

Vermitteln

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Grundaufgaben von Bibliotheken:

Sammeln

Sammeln

Beschaffung auch von elektronischen

Ressourcen, von neuen Medientypen

Lizenzierung oder Kauf?

Lizenzierung in Konsortien

offene Inhalte

Qualitätssicherung als Herausforderung

Selektieren statt Sammeln

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Trend: Bibliotheken befassen sich

mit Daten

Klassische Bibliotheksaufgabe: Sammeln, Katalogisieren, Bereitstellen von publizierter Information

Neu: auch von Daten

Primärdaten (Forschungsdaten)

Metadaten

Aus der Anreicherung von Daten entsteht Information

Metadaten, Verknüpfungen (linked data)

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Grundaufgaben: Archivierung

Archivierung

Neue Herausforderungen durch elektronische Inhalte: digitale Langzeitarchivierung Archivierung von lizenzierten e-Ressourcen

Archivierung von Forschungsdaten

Wer ist zuständig? Verlage, Bibliotheken? IT-Services von Unis?

Herausforderung Kooperation: Know-How und technische Infrastruktur Überregionale, nationale oder internationale

Zusammenarbeit. Beispiele: LOCKSS, Portico

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Grundaufgabe: Katalogisierung

Katalog traditionell als Inventar der Bibliothek

Trend zur zentralen Katalogisierung

Heute: Fremddatenübernahme

Einspielung von Metadaten von E-Books-Paketen in den Katalog Qualitätsproblematik

Zukunft: Bibliothekssysteme in der Cloud WorldShare von OCLC oder Alma von ExLibris

Projekt Swiss Library Service Platform

lokale Katalogisierung wird (eigentlich) nicht mehr nötig sein

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Vom Bestand zum Angebot

Wichtig ist nicht, ob die Bibliothek die

Inhalte besitzt, sondern dass sie diese den

Nutzern verfügbar macht

Bestand ist sekundär (z.B. PDA)

Suchmaschine statt Katalog

Keine Katalogisierung, sondern Indexierung

der Information

Neue Inhalte werden vermittelt (OER,

Primärdaten) und verknüpft

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Neue Formate

Grundlage dafür sind neue Standards für

die Erschliessung von Ressourcen (RDA,

BibFrame)

Einführung dieser Standards läuft bereits

Allerdings sind die Bibliothekssysteme noch

nicht wirklich bereit, die sich damit bietenden

Funktionen zu nutzen...

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Grundaufgabe: Bereitstellung

Elektronische Ressourcen mit besonderen Herausforderungen: Urheberrechtliche Einschränkungen

Urheberrechtsrevision: Verleihrecht mit Bibliothekstantieme? Zweitverwertungsrecht? Wissenschaftsschranke? Verwaiste Werke?

Restriktive Lizenzbestimmungen

Technische Einschränkungen

Hoher Preis

Zum Teil eingeschränktes Angebot

Zeitliche Verzögerung zwischen Freischaltung des Zugangs und Bereitstellung im Katalog

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Lösungsansatz: Open Access

Freier Zugang zu Information für alle

Problematik der Finanzierung

Komplette Umstellung der Wissenschafts-

kommunikation auf OA scheint möglich

Bereitstellung, Sicherung, Publikations-

unterstützung als Aufgaben von Bibliotheken

Verlage und AutorInnen müssen mitspielen

Trend: Open Content, Open Data etc.

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Mobile Nutzung

Herausforderung: Bereitstellung der Inhalte auch für mobile Geräte

Mehrzahl der Webzugriffe über mobile Endgeräte

Mobilfreundliche Webites, mobiler Katalog

Mobilfreundliche Formate (EPUB)

Barrierefreiheit

Seite 12http://www.lib.umich.edu/mobile-technology/mlibrary-mobile

Page 13: Zukunft von Bibliotheken 2016

Bereitstellung: Digitalisierung

Digitalisierung von Bibliotheksmaterialien ist mittlerweile Routineaufgabe Vor allem in Bibliotheken mit Sonderbeständen

(alte Drucke, Bildarchiv etc.)

Unterschiedliche Medientypen mit unterschiedlichen Anforderungen

Massendigitalisierung mit (teil)automatisierten Workflows

DigiCenters als Kompetenzzentren

Publikation als Open Data

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Page 14: Zukunft von Bibliotheken 2016

Vermittlung

Es genügt nicht, Information

bereitzustellen, sie muss aktiv an die

(potentiellen) Nutzer vermittelt werden

nicht nur Marketing und PR

Auch Vermittlung der Fähigkeiten, die es für

die sinnvolle Nutzung von Information braucht:

Informationskompetenz

Sichtbarmachen virtueller Angebote im

Raum als Herausforderung

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Page 15: Zukunft von Bibliotheken 2016

Vermittlung: Angebote

Neue Angebote von Bibliotheken:

Schulungen

Vermittlung von Kursen zur Förderung der Medien-, Recherche- und Informations-kompetenz („Teaching Library“)

Integration in Curricula (Unterricht an Schulen und Hochschulen)

Einführungen für weniger geübte Nutzer

Events (von Gaming über Poetry Slam zu Maker Days)

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Fazit

Bibliotheken müssen/dürfen sich ständig wandeln und weiterentwickeln Change und Innovationsmanagement

Neue Aufgaben auf der Grundlage der klassischen Funktionen und der Nutzerbedürfnisse entwickeln

Stärker zusammenarbeiten und Infrastruktur gemeinsam betreiben

Die Anforderungen an BibliothekarInnen steigen, der Bedarf an Weiter-/Fortbildung ist hoch! „bereitwillige Annahme von Veränderung“ (Horizon Report)

Das Berufsfeld bleibt spannend!

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Die Bibliothek der Zukunft...

Ist Zentrum des Kultur- und Bildungslebens (und des Lernens/Studierens)

Bietet Services und kompetente Unterstützung für Forschung und Lehre

Bietet vielfältige Informationsversorgung und viele Dienstleistungen drum herum: Beratung, Events, Lesungen, Ausstellungen, Kurse,

Schulungen

Bietet Raum als Treffpunkt, zum Entdecken, Lernen und für kreative Aktivitäten („4 Spaces“)

Bietet Unterstützung bei der Nutzung neuer Technologien

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Das neue Berufsbild?

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Mehr zu Trends und Herausforderungen

Horizon Report 2015 Library

Edition

http://go.nmc.org/2015-arl

Oder in meinem Blog:

http://ruedimumenthaler.ch/20

15/09/22/trends-und-

herausforderungen-fur-

bibliotheken-2015-update/

Seite 19

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Mitglied der FHO Fachhochschule Ostschweiz Seite 20

Vielen Dank für die

Aufmerksamkeit!

Feedback oder Fragen an

[email protected]

www.ruedimumenthaler.ch


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