Download - Stift Wilten Aktuell - Weihnachten 2014
Stift Wilten AktuellJahrgang 17 ∙ Ausgabe 4/2014
Für Mitbrüder & Freunde
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
Weihnachten 2014
LEITWORT
Abt Raimund Schreier
OPraem
Papst Franziskus hat im vergangenen Jahr
bei einer Konferenz mit den Generalobe-
ren ziemlich spontan ein „Jahr der Orden“
ausgerufen, das am ersten Adventsonn-
tag dieses Jahres beginnt und am Tag des
Geweihten Lebens, am 2. Februar 2016,
endet.
Damit erinnert er die Gesellschaft an die
Präsenz der Ordensgemeinschaften, die
durch ihr Gebet, ihr Apostolat wie in ver-
schiedensten Werken den Menschen oft
in aller Stille und ohne großes Aufsehen
dienen.
Gleichzeitig feiert unser Prämonstra-
tenserorden im Jahr 2015 ein Jubiläum.
Im kommenden Mai werden es 900 Jahre,
dass unser Ordensgründer, der hl. Norbert
von Xanten, bei einem Ritt nach Vreden
nach dem Aufkommen eines überra-
schenden Gewitters vom Pferd gestürzt ist
und dies als Zeichen Gottes gedeutet hat,
sich zu bekehren, ganz zu Gott umzukeh-
ren, hinzukehren zu einem Leben aus dem
Evangelium.
Zu Weihnachten erneuern wir Prämon-
stratenser unsere Gelübde und verspre-
chen dabei auch die tägliche Bekehrung,
die Umkehr – die conversio. Dieses Wort
kommt vom lateinischen convertere und
bedeutet umdrehen, sich zuwenden. Das
griechische Wort für umkehren heißt me-
tanoein und bedeutet umdenken. Für uns
Christen meint es „wieder im Geist Gottes
denken“.
Das Markusevangelium, das in diesem
kommenden Kirchenjahr an den Sonnta-
gen verlesen wird, beginnt im ersten Ka-
pitel, Vers 4 mit den Worten: „So trat Jo-
hannes der Täufer in der Wüste auf und
verkündigte Umkehr…“. Und die ersten
Worte Jesu bei seinem öffentlichen Auf-
treten in Galiläa waren eine Aufforderung
zur Umkehr: „Kehrt um, und glaubt an
das Evangelium!“ (Mk 1, 15). Hier steht im
Griechischen das Wort „metanoeite“ und
heißt wörtlich „denkt um“!
Das ist auch mein Weihnachtswunsch
für dieses Jahr: dass es uns allen gelin-
gen möge, täglich zu Gott umzukehren,
täglich umzudenken. Dazu hilft uns die
häufige Lektüre des Evangeliums. Wenn
wir uns die Gedanken Jesu einverleiben,
dann werden wir immer mehr so denken,
wie Christus es uns verkündet und vorge-
lebt hat. Dann werden wir auch entspre-
chend handeln und damit helfen, dass
die Welt schöner und friedlicher wird.
Ich wünsche uns, dass wir wie die zwei
Hirten auf dem Titelbild umkehren und hin-
gehen zum göttlichen Kind, das uns seine
Gedanken, sein Denken, seine „Lebens-
philosophie“ ins Ohr und ins Herz flüstert.
Dann wird wirk-lich Weihnachten; dann
wird Weihnachten Wirklichkeit.
Liebe Freunde unseres Stiftes!
Ausschnitt der
Konventkrippe in der
Klausur des Stiftes
Wilten
LEITWORTLiebe Freunde unseres Stiftes
ACTIOEin doppeltes „Jahr des Heiles“
Ordensgemeinschaften in Österreich
Vordenker und Muntermacher
Preis der Ordensgemeinschaften Österreich
Warum lebst du so?
Gebetstreffen der Orden
Tag des geweihten Lebens 2015
communio – contemplatio – conversio
Lerne aus den Jahren der Geschichte
Zirkarietreffen Roggenburg
Törggelen mit dem Hauskonvent
Die Lust an Gott
Ein stetiges Gott ähnlich werden
Die vertraute Formel
Cäcilienmesse
Bekenntnis zu Christus
Evangelii gaudium
CONTEMPLATIOZur Geschichte des Stiftes Wilten
Kirchenmusikalisches Jahresprogramm
Wie die Zeit vergeht
CARITASLaufende Sozialprojekte
COMMUNIODie Montagnacht
Ankündigung Weihnachtsoratoriumll
Umkehr zu Gott
Ein Instrument des Gebetes
1000 Impressionen
Nächstenliebe geht durch den Magen
Ein würdiges Andenken
Erfolgreichster Brenner des Landes
„Die Kirche feiert Weihnachten auch“?
Vier Bischöfe im Gespräch
Marienstatue für Pradler Kirche
Öl für den Frieden
Geschenkideen aus dem Klosterladen
Gottesdienste und Termine
Stift Wilten Aktuell 3
INHALT
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Impressum
HerausgeberPrämonstratenser-
Chorherrenstift Wilten
Klostergasse 7
6020 Innsbruck
Tel. 0512/58 30 48
www.stift-wilten.at
Redaktion
Reinhold Sigl
Erscheinungshinweis
4 x im Jahr
Titelbild
Konventkrippe
Stift Wilten
Fotos
Diözese Innsbruck,
Kloster Neustift,
Kloster Roggenburg,
Ordensgemein-
schaften Österreich/
Kati Bruder,
Pfarre Pradl,
Stift Wilten,
Reinhold Sigl
INHALTSVERZEICHNIS
Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf der Stift Wilten-homepage:
www.stift-wilten.at
ACTIO
Ein doppeltes „Jahr des Heiles“
Generalabt Thomas
Handgrätinger OPraem
Jahr des gottgeweihten Lebens 2014 bis 2016 - Es ist schon wieder ein Jahr her, dass
Papst Franziskus am 29. November 2013 vor
den versammelten Generaloberen für alle
überraschend das „Jahr des gottgeweih-
ten Lebens“ angekündigt hat. Dieses Jahr
begannt nun am ersten Adventssonntag
(30. November 2014) und endet am Fest
der Darstellung des Herrn, am 2. Februar
2016. Damit hat Papst Franziskus das Or-
densleben in den Mittelpunkt der Weltkir-
che gerückt neben dem großen Thema
„Familie“, dem die beiden aktuellen Bi-
schofssynoden gewidmet sind. Vielleicht
ist die Koinzidenz dieser beiden Themen
kein Zufall. Beide Lebens-„stände“, der
‚Ehe- und Familienstand‘ und der ‚Or-
densstand‘ bedingen sich gegenseitig.
Jede Ordensberufung setzt gewöhnlich
eine gute, christliche Familie voraus und
kann nur in einem religiös lebendigen Fa-
milienumfeld heranwachsen. Und eine
Familie lebt aus dem Glauben und Segen
von dem, dem sich Ordensleute in radi-
kaler Weise versprochen und übereignet
haben. Beide Lebensformen stehen unter
der besonderen Verheißung des Herrn, die
Ehe, sakramental geheiligt und geseg-
net, kann und soll fruchtbar werden auf
Kinder und Familie hin, das Ordensleben,
von der Kirche getragen und geschützt,
soll fruchtbar werden in vielfältigem Apo-
stolat und Mission für die Kirche und das
Volk Gottes. Beide Lebensformen haben
aber auch heute mit erheblichen Proble-
men und Schwierigkeiten zu kämpfen. Das
„Instrumentum laboris“ („Die pastoralen
Herausforderungen im Hinblick auf die Fa-
milie im Kontext der Evangelisierung“) für
die außerordentliche Synode beschreibt
das detailliert; und wo die Familien unter
Druck geraten, leiden auch geistliche Be-
rufungen. In manchen Ländern ist das Or-
densleben bereits fast am Verschwinden.
Für das kommende „Jahr des gottge-
weihten Lebens“ sind von Rom aus einige
Schwerpunkte geplant, Treffen der Novi-
zenmeister und Magister, Treffen der jun-
gen Ordensleute, ein Fachkongress zum
gottgeweihten Leben, sicher auch einige
Begegnungen mit dem Papst. Wichtiger
aber ist, was die einzelnen Orden, Kon-
gregationen, die verschiedenen Gemein-
schaften selber aus dieser Steilvorlage
machen. Entscheidender ist, ob wir als
religiosi e religiose dieses Jahr nutzen, zu
einer Vertiefung und Reflexion unserer ei-
genen Berufung und Erwählung, zu einer
Besinnung und Meditation unserer eige-
nen Spiritualität, zu einer Überprüfung un-
serer Sendung in der Kirche und Mission in
der Welt von heute und Morgen. Vielleicht
liegt der Schlüssel nicht in erster Linie wie-
der in einer „auto-referentiellen“ Selbstbe-
schauung, nicht in depressivem Beklagen
des Bedeutungsverlustes und Rückgangs
von Zahlen und Werken, sondern in der
Frage, was will der Herr von uns heute als
diese Gemeinschaft, was sind unsere Stär-
ken und Ressourcen, was wollen wir von
der Liebe Gottes, der wir unsere Berufung
verdanken und die wir in unserem Leben
spüren, den Menschen heute weiterge-
ben. Gefragt ist mehr Aufbruch als Analy-
se, mehr Wagen als Klagen, mehr Offen-
sive als Verwalten. Das Schlüsselwort für
Eheleben wie für Ordensleben wäre dann
die Frage der „Fruchtbarkeit“: Wie können
wir unser geistliches Leben in Gebet und
Gemeinschaft füreinander und für ande-
re fruchtbar machen? Wie und was kön-
nen wir von den Eheleuten lernen, deren
Leben doch auf der gegenseitigen Liebe
und Achtung gründet und die Liebe und
Leben weitergeben wollen? Können wir
als Ordensleute den Familien helfen, ihre
Berufung treu zu leben durch die Vielfalt
unserer pastoralen und edukativen Ange-
4 Stift Wilten Aktuell
In seinem Weihnachtsbrief 2014 fordert der Generalabt des Prämonstratenser-
ordens, Thomas Handgrätinger OPraem, besonders zu einer Besinnung auf die
Stärken und Ressourcen der Ordensgemeinschaften auf.
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 5
bote, durch unseren Einsatz zum Schutz
des Lebens, in unseren verschiedenen
caritativen und sozialen Einrichtungen?
Können wir die Familien bestärken, sie als
die ersten Verkünder des Glaubens an ihre
Kinder, durch unseren in Gemeinschaft
gelebten Glauben, durch unser breites
Gebetsapostolat, durch eine wache und
hingebungsvolle Familienpastoral? „Eine
Kirche, die nicht dient“, so der umstrittene
Bischof Gaillot, „dient zu nichts!“ Ein Or-
densleben, das nicht den Menschen, hier
einmal besonders den so bedrängten Fa-
milien in ihrer vielfältigen Not hilft, hilft nie-
mandem.
„900 Jahre Bekehrung des hl. Norbert“
- Es war wohl nach unserer Tradition an
einem heißen Frühsommertag, am 28. Mai
1115, als Norbert mit einem Gefährten auf
dem Weg nach Vreden in ein Gewitter hi-
neinritt, durch Blitz und Donner in Lebens-
gefahr geriet und vom aufgescheuchten
Pferd zu Boden geschleudert in Todes-
angst rief „Was soll ich tun?“ Er vernahm
eine Stimme. Kam ihm ein Psalmenwort in
den Sinn? „Vermeide das Böse und tu das
Gute“ (Ps 37,27). Was auch immer vorge-
fallen war – manche sehen darin ein Art
Damaskus-Erlebnis - Norbert kehrt um, rei-
tet zurück und verändert sein Leben. War
das der äußere Anstoß für eine längst fäl-
lige Umkehr und Bekehrung für ihn, den
Kanoniker, der sich alles offengehalten
hatte, den Vertreter eines Kanonikerstiftes,
das ein geruhsames Leben und Auskom-
men garantierte, einen Geistlichen, einen
Ordensmann ohne tiefe innere Bindung
an den, dem er nach außen anzugehören
vorgab? Norbert kehrt um und beginnt ein
neues Leben, in Askese und Abtötung, in
Betrachtung und Neuorientierung, in ver-
stärktem Suchen und Beten. Da wurde ei-
ner regelrecht angezogen, neu gerufen,
angelockt. „Du hast mich betört und ich
ließ mich betören; du hast mich gepackt
und überwältigt“ (Jer 20,7). Nichts ist mehr
wie zuvor. Wir sehen einen anderen Men-
schen, der nach einer neuen Lebensbe-
gründung und Sinnstiftung sucht, eine to-
tale Bekehrung.
Wenn wir da in unser Leben blicken,
dann ist das nicht so spektakulär gewesen,
nicht unsere Berufung, nicht unsere Bekeh-
rung, nicht unser gewohntes Alltagsleben,
auch wenn wir bei der Profess feierlich die
„Bekehrung unseres Lebens“ versprochen
haben. Dies ist als lebenslanges Bemühen
gedacht, als fortgesetzte Anstrengung,
an uns zu arbeiten, unsere Schwächen zu
bekämpfen, unsere Fehler zu korrigieren,
besser positiv das Gute anzustreben und
in der Liebe zu Gott und zu den Nächsten
zu wachsen. Es stimmt, nichts ist anstren-
gender und fordernder als dieses lebens-
lange Streben nach Vollkommenheit,
nach Heiligkeit: „Seid heilig, denn ich bin
Der hl. Norbert mit dem
symbolisierten Pferd.
Ausschnitt der
Prämonstratenserkrippe
von Georg Eigentler in
der Stiftskirche Wilten
ACTIO
6 Stift Wilten Aktuell6 Stift Wilten Aktuell
heilig“ (Pe 1,16). Und wir tun da gar nichts
besonders. Jeder Christ ist zu einem ra-
dikalen Leben in dieser Nachfolge und
Übereignung an den Herrn berufen. Und
so ist der Aufruf am Beginn jeder Messe
an alle gerichtet, zuerst einmal die eige-
ne Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit
einzugestehen und den Herrn um sein Er-
barmen und seine verzeihende Nähe an-
zurufen.
Nächstes Jahr gedenken wir also der
Bekehrung unseres Ordensstifters, des 900.
Jubiläumsjahres der “Conversio Sancti
Norberti“. Dabei wissen wir, dass das kei-
ne Ein-Tags-Fliege war, kein beiläufiges
Ereignis, sondern der Auftakt für eine bei-
spielhafte, lebenslange Christusnachfol-
ge „solo Christo duce“. Norbert ändert
konsequent und sehr konkret sein Leben,
seine Kleidung, trägt ein Büßergewand,
verschenkt sein Vermögen, sucht einen
möglichst einfachen Lebensstil, wird ein
passionierter Wanderprediger und will nur
noch eins: „nackt dem nackten Jesus“
folgen. So könnte für uns dieses „Jahr des
gottgeweihten Lebens“ einen eigenen,
ordensspezifischen Charakter bekommen,
was denn konkret Umkehr und Bekeh-
rung für uns persönlich, als Konvent, in der
Gemeinschaft, in unserem Umgang mit
den Menschen bedeutet. Was heißt das
genau, unseren „Weg nach Vreden“ zu
verlassen, unsere erste Berufung, unsere
„erste Liebe“ wieder zu beleben , erneut
ernst zu machen mit einem Arbeiten an
sich, um besser für andere da sein und wir-
ken zu können?
„Umkehr hat den Vorteil“, schreibt Sö-
ding, „dass Gott wieder ins Spiel kommt
und dass nicht nur Institutionen vor Augen
stehen, sondern Menschen“, nicht „das
Klosterleben“, der „Klosterstand“, nicht
unsere eigene Ordenseinrichtung, mein
Kloster, sondern die Menschen darin und
ich darunter.
Umkehr ist eine Sache des ganzen Her-
zens und der ganzen Seele, des vollen
Verstandes und der vollen Kraft. Umkehr ist
immer eine persönliche Entscheidung und
eine persönliche Konsequenz; aber Um-
kehr ist auch die Bewegung einer ganzen
Gemeinschaft, die ihre Sünden loswerden
will – um sich von der Gerechtigkeit Gottes
erfüllen zu lassen: „Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden“ (Mt 6,10).
Wer so betet, mit den Worten Jesu, weiß,
dass Umkehr nicht mit der Bekehrung ab-
getan, sondern eine permanente Dimen-
sion persönlichen und kirchlichen Glau-
benslebens ist.
Wenn wir von diesem Schlüsselwort „Um-
kehr“ ausgehen, das Jesus bei Johannes
dem Täufer schon vorgefunden hat, dann
sollte das nochmals mit den Gedanken
zum „Jahr des gottgeweihten Lebens“
weiter oben korrelieren:
„Umkehr“, Bekehrung, conversio „meint
eine Kehrtwende des Lebens: weg von
der Fixierung auf die Vergangenheit, hin
zu einer Orientierung auf die Zukunft; weg
von der Fixierung auf das Böse, hin zu einer
Orientierung am Guten; weg von der Fi-
xierung aufs Gehabte, hin zur Orientierung
am Verheißenen.“
Es wäre für jede Gemeinschaft eine loh-
nende und sicher spannende Aufgabe
sich darauf einzulassen, in mehreren Haus-
kapiteln und Rekollektionen, in Selbstbesin-
nung und gemeinsamen, vertrauensvollen
Gesprächen: Was hilft mir, was hilft dir, was
hilft uns, was hilft uns weiter in diesem be-
sonderen Jahr, mit unserem Versprechen
„conversio morum meorum“ ernst zu ma-
chen? Und wenn eine Wahl ansteht, wer
könnte uns da am besten inspirieren, die-
sen Weg der Umkehr als Gemeinschaft
zielstrebig und beharrlich zu gehen?
Als Orden sind wir dankbar, einmal für
das Geschenk dieses „Jahres des gottge-
weihten Lebens“, dann im kommenden
Jahr 2015 für das Jubiläumsjahr „900 Jahre
Bekehrung unseres Ordensvaters, des hl.
Norbert“ und schließlich fühlen wir uns wie
jedes Jahr aufgerufen, mit tiefem Glauben
und innerlich bewegt das Hochfest von
Weihnachten zu feiern, das Geburtsfest
des Herrn, dem allein unser Leben geweiht
ist und zu dem wir immer wieder umkeh-
ren und heimkehren dürfen. So wünsche
ich allen Prälaten, allen Mitbrüdern und
Mitschwestern, allen unserem Orden as-
soziierten und verbundenen Frauen und
Die Lebenswende
Norberts (1115),
Bilderzyklus über das
Leben des hl. Norbert
in der Pfarrkirche
St. Norbert in Innsbruck,
Martin Walde 1984.
ACTIO
Männern ein gesegnetes, frohes Weih-
nachtsfest, viel Freude, Licht und Gnade
„von dem, der unsere Menschennatur an-
genommen hat“ und der uns berufen hat,
ganz tief und profund an dieser Mensch-
werdung teilzuhaben. Ein Dankgebet des
hl. Hermann-Josef von Steinfeld (+1241)
soll uns durch diesen Weihnachtsfestkreis
und das kommende doppelte „Jahr des
Heiles“ begleiten:
„Herr Jesus Christus, wir danken dir, weil
du um unseretwillen Mensch geworden
bist. Schenke uns durch diese unsagbare
Liebe eine wahre und vollkommene Liebe
zu dir. Weil du deine Mutter im Innersten
erfreut hast, so erfreue auch uns an Leib
und Seele. Amen“
+ Thomas Handgrätinger OPraem
Abate Generale
Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Verei-
nigung der Frauenorden Österreich, Abt-
präses Christian Haidinger, Vorsitzender
der Superiorenkonferenz der männlichen
Ordensgemeinschaften Österreichs, und
Elisabeth Plach, Vorsitzende der Arbeitsge-
meinschaft der österreichischen Säkularin-
stitute, präsentierten bereits Ende Septem-
ber bei einer Pressekonferenz in Wien erste
Eckpunkte der kommenden Aktivitäten.
Zwei Projekte wollen die Ordensgemein-
schaften im kommenden Jahr besonders
fördern. Junge Leute, die einen Sozialein-
satz im Ausland absolvieren, sollen finan-
ziell unterstützt werden, und die Initiative
„Solwodi“ soll ausgebaut werden.
Der Verein „Solwodi“ (Solidarity with
Women in Distress/Solidarität mit Frauen
in Not), der in Wien eine Schutzwohnung
für ehemalige Prostituierte und Opfer von
Menschenhandel betreibt, wird von sechs
heimischen Frauenorden getragen. In Ti-
rol soll nun eine weitere Schutzwohnung
entstehen, einige weitere wären dringend
notwendig, so Sr. Mayrhofer: „Wir Ordens-
frauen solidarisieren uns mit diesen ausge-
beuteten Frauen.“
In Österreich gibt es derzeit 115 weib-
liche und 85 männliche Ordensgemein-
schaften. Rund 3.950 Ordensfrauen, 1.500
Ordenspriester und 450 Ordensbrüder
wirken im Land. Die 234 Ordensschulen
werden von rund 50.000 Schülerinnen und
Schülern besucht, in den 30 Ordensspitä-
lern werden jährlich rund 515.000 Patien-
tinnen und Patienten betreut.
Eine Besonderheit stellen die sogenann-
ten Säkularinstitute dar. Mitglieder eines
Ordensgemeinschaften in ÖsterreichOrdensgemeinschaften wollen mit einem vielfältigen Programm das
Ordensleben in Österreich bekannter machen.
Die Tiroler Ordens-
gemeinschaften
präsentierten sich
am 8. Dezember 2014
beim Abschlussfest des
Innsbrucker Diözesan-
jubiläums im Congress
Innsbruck. Auch die
anwesenden Bischöfe
besuchten den Stand.
ACTIO
8 Stift Wilten Aktuell
Säkularinstituts leben nicht in einer klö-
sterlichen Gemeinschaft sondern „mitten
in der Welt“. „Wir versuchen das Vorbild
Jesu nachzuahmen; wo wir sind, Gottes
Liebe für andere spürbar zu machen“, so
Elisabeth Plach, Vorsitzende der Arbeitsge-
meinschaft der österreichischen Säkularin-
stitute. „Als Laien sind wir eingebunden in
das Berufsleben, in verschiedene Milieus,
wir leben in voller Eigenverantwortung. Es
geht uns um das gelebte Zeugnis, Christ zu
sein unter den Bedingungen der heutigen
Gesellschaft und Kultur. Wir sind offen für
alle Fragen und Probleme unserer Zeit
und engagieren uns in vielen gesellschaft-
lichen Bereichen.“
Die Mitglieder eines Säkularinstituts le-
ben nach den evangelischen Räten von
Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. In re-
gelmäßigen Kontakten untereinander
und gemeinsamen Treffen zur geistlichen
Erneuerung stärken sich die Mitglieder ge-
genseitig in ihren Aufgaben. Derzeit gibt
es zehn Säkularinstitute in Österreich, de-
nen 236 Frauen und ein Mann angehören.
Auch die Säkularinstitute werden sich in-
tensiv am „Jahr der Orden 2015“ beteili-
gen, kündigte Plach an.
Alle Initiativen rund um das Jahr der Or-
den werden unter der Website:
www.jahrderorden.at abrufbar sein.
Weitere Infos:
www.ordensgemeinschaften.at bzw.
www.saekularinstitute.at
Mag. Ferdinand Kaineder, Leiter des Mediebüros der Ordensgemeinschaften
Österreich, Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauen-
orden Österreichs, Dr. David Bosshart, Geschäftsführer des Gottlieb Dutt-
weiler Institute for Economic and Social Studies, und Abtpräses Christian
Haidinger, Erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz Österreich
Vordenker und MuntermacherMit einem Gottesdienst ist am 25. November 2014 in der Wiener Konzilgedächt-
niskirche das „Jahr der Orden 2015“ in Österreich offiziell eröffnet worden.
Der Messe standen der Vorsitzende der Su-
periorenkonferenz der Männerorden, Abt-
präses Christian Haidinger, der Linzer Altbi-
schof Maximilian Aichern und zahlreiche
Äbte und Ordensobere vor. Zum Abschluss
des Gottesdienstes erhielten Vertreter der
einzelnen Orden eigens gestaltete Ker-
zen zum „Jahr der Orden“, deren Lichter
die Gemeinschaften das kommende Jahr
über bei ihren Aktivitäten begleiten sollen.
Zum Ordenstag waren mehr als 500 Or-
densleute in die Konzilsgedächtniskirche
nach Wien-Lainz gekommen.
Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der
Vereinigung der Frauenorden, unterstrich
in ihrer Ansprache die Bedeutung der Or-
densleute für Kirche und Gesellschaft als
Vordenker und Muntermacher. Wörtlich
sagte Mayrhofer: „Das Evangelium muss
verkündet, muss gelebt, muss geweckt
werden. Manche dürfen dabei den Weck-
dienst übernehmen, damit die Kirche nicht
schläfrig wird, schwerhörig, schwerfällig.
Manche dürfen die Berufung selbst zum
Beruf machen, dürfen ehelos, arm und ge-
horsam leben und Mut machen: Wer Chri-
stus nachfolgt, kommt nicht zu kurz. Nach-
folger können auch Vordenker sein.“
Ordenschristen seien „Munter-Macher“;
Tag für Tag, und viele seien es im Dienst an
den Menschen auch in der Nacht, so Mayr-
hofer. Der „Weckdienst der Anbetung“ sei
dabei genauso notwendig wie etwa der
„prophetische Weckruf“ an den Rändern
der Gesellschaft.
ACTIO
Stift Wilten Aktuell 9
Zum zweiten Mal haben die heimischen
Frauen- und Männerorden den „Preis der
Ordensgemeinschaften Österreichs“ für
„engagierte Leistungen an der Schnitt-
stelle zwischen Orden und Gesellschaft“
vergeben. Beim Ordenstag im Wiener
Kardinal-König-Haus wurden Pax-Christi-
Generalsekretär Jusuf Windischer in seiner
Funktion als Mitglied der Vinzenzgemein-
schaft Waldhüttl für das gleichnamige
Roma-Wohnprojekt und die Schwestern-
gemeinschaft Caritas Socialis für ihr Projekt
„Demenz weiter denken“ ausgezeichnet.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit
2012 alle zwei Jahre neu ausgeschrieben.
Die Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl
gründete Preisträger Windischer im Jahr
2012 mit dem Ziel, für Roma eine adäqua-
te Wohnmöglichkeit zu schaffen, während
sie sich in Österreich aufhalten. Das Stift
Wilten stellte bald darauf Räumlichkeiten
im „Waldhüttl“, einem ehemaligen Bau-
ernhof, zur Verfügung und übernahm die
Kosten für nötige Renovierungsarbeiten.
Zwei Jahre nach dem Umbau hat sich nun
gezeigt, was eine Notlage, viel freiwilliges
Engagement und gezielte finanzielle Un-
terstützung bewirken können: Das „Wald-
hüttl“ hat sich zu einem vielschichtigen
Friedensprojekt entwickelt.
Neben der Unterkunft für 25 Roma aus
der Slowakei und Rumänien sind auch ein
großer Gemeinschaftsgarten, eine Her-
berge für Pilger und Reisende, eine Kapel-
le, ein Besinnungsweg und eine Scheune
für kulturelle Veranstaltungen entstanden.
Die Umbauarbeiten selber hätten vor
allem Roma und Pensionisten erledigt, be-
tonte Windischer bei der Preisverleihung.
Für Bernd Wachter, Caritas-Generalse-
kretär und Caritas-Vertreter in der Fachju-
ry, macht das Projekt eine „kleines Stück
Kirche erfahrbar, wie sie uns Papst Franzis-
kus nahe legen würde“. Das „Waldhüttl“
sei ein Lehrstück der Nächstenliebe, des
ökologischen Wirtschaftens, der Integrati-
on und Kulturförderung, sagte Wachter in
seiner Laudatio vor mehr als 500 Ordens-
leuten. Darüber hinaus habe das Stift Wil-
ten mit seinem Engagement gezeigt, wie
der Auftrags zur dienenden Nächstenliebe
ins Heute hinein übersetzt werden könne.
Preis der Ordensgemeinschaften Österreich2014 wurde der Preis an das Roma-Wohnprojekt „Waldhüttl“ und die Caritas-Socialis-Initiative
„Demenz weiter denken“ verliehen.
V.l.n.r.: Abt Raimund
Schreier, Dr. Josef
Windischer (Vinzenzver-
ein Waldhüttl), Dr. Otto
Friedrich (Die Furche),
Sr. Beatrix Mayrhofer,
Präsidentin der Vereini-
gung der Frauenorden
Österreichs, Mag. Bernd
Wachter (Caritas Öster-
reich), Sr. Karin Weiler
(Caritas Socialis), Abt-
präses Christian Haidin-
ger, Erster Vorsitzender
der Superiorenkonferenz
der männlichen Ordens-
gemeinschaften Österrei-
chs, Christina Hallwirth-
Spörk (Caritas Socialis).
ACTIO
10 Stift Wilten Aktuell
Zwischen 22. Jänner und 22. Oktober
2015 werden unterschiedliche Spirituali-
täten vorgestellt. Jeder Abend beginnt
mit einem Impuls der Referentin bzw. des
Referenten. Nach einem anschließenden
Gespräch gibt es die Möglichkeit, in der
Kapelle des „Hauses der Begegnung“
eine Kostprobe der jeweils vorgestellten
Ordensspiritualität zu ‚verschmecken’.
Zum Abschluss wird zum persönlichen Ge-
spräch bei Brot, Aufstrichen und Wein ein-
geladen.
Am 25. Juni 2015 spricht Abt Raimund
Schreier über die prämonstratensische Spi-
ritualität „Das Charisma des hl. Norbert“.
Die Vorträge beginnen jeweils um 19.00
Uhr im Haus der Begegnung, Rennweg 12,
Innsbruck.
Den Folder mit allen Terminen finden Sie
unter: www.stift-wilten.at
Ihn
nie getroffen
nie gesprochen
nie berührt
nie umarmt
nie geküsst
- doch eins mit ihm
weil glaubend
Alfred Krismer
(Ausschnitt aus dem Bild
„Credo“ von Hans Seifert)
Warum lebst du so?Am 10. Dezember 2014 fand im Madonnensaal der Theologischen Fakultät in
Innsbruck der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe zum „Jahr der Orden“ statt.
Gebetstreffen der OrdenIm „Jahr der Orden“. laden die Ordensgemeinschaften der Diözese Innsbruck
einmal monatlich zu einem Gebetstreffen ein. Alle Gläubigen sind herzlich zur
Teilnahme eingeladen.
12. Dezember 2014 • 16.00 Uhr Ewige Anbetung, Innsbruck
31. Jänner 2015 • 14.00 Uhr Stift Wilten, Tag des geweihten Lebens
20. Februar 2015 • 16.00 Uhr Franziskaner, Innsbruck
20. März 2015 • 16.00 Uhr Karmel St. Josef und St. Teresa, Innsbruck
17. April 2015 • 16.00 Uhr Jesuitenkolleg, Innsbruck
22. Mai 2015 • 16.00 Uhr Serviten, Innsbruck
26. Juni 2015 • 16.00 Uhr Herz-Jesu-Schwestern, Hall
17. Juli 2015 • 16.00 Uhr Thurnfeld und Kreuzschwestern, Hall
21. August 2015 • 16.00 Uhr Barmherzige Schwestern, Innsbruck
18. September 2015 • 16.00 Uhr Redemptoristen, Innsbruck
23. Oktober 2015 • 16.00 Uhr Don Bosco Schwestern, Baumkirchen
20. November 2015 • 16.00 Uhr Stift Stams, Stams
ACTIO
Einkleidung in der
Stiftskirche Wilten
Zum Auftakt findet in der Stiftskirche Wilten
um 14.00 Uhr eine feierliche Vesper statt,
die von Stiftsorganist Kurt Estermann und
dem Zweiten Organisten Dominik Bern-
hard mit Werken für zwei Orgeln musika-
lische gestaltet wird.
Anschließend werden Ordenschristen
„aus ihrem Leben erzählen“. Besondere
Aktivitäten zum „Jahr der Orden“ in der
Diözese werden ebenfalls an diesem Tag-
vorgestellt.
Alle Interessierten sind herzlich eingela-
den, am Tag des geweihten Lebens teil-
zunehmen.
Tag des geweihten Lebens 2015Am Samstag, den 31. Januar 2015 laden die Ordensgemeinschaften der
Diözese Innsbruck ganz besonders zur Teilnahme ein.
Stift Wilten Aktuell 11
communio – contemplatio – conversioIm Rahmen der Laudes am 22. November 2014 wurden Jürgen Baumberger
und Matthias Giner mit dem weißen Ordenskleid der Prämonstratenser ein-
gekleidet. Jürgen erhielt Leopold und Matthias Nathanael als Ordensnamen.
„Wenn ich euch jetzt mit unserem weißen
Ordensgewand bekleide, so ist dies ein
Zeichen für die 3 c: communitas, contem-
platio, conversio.
Das weiße Kleid ist wie eine Art Partner-
look. Wir gehören als Gemeinschaft, als
communio mit gemeinsamen Idealen und
Zielen zusammen.
Das weiße Kleid erinnert an die Engel in
leuchtenden, weißen Gewändern im lee-
ren Grab Jesu. Sie verkünden, dass Chri-
stus auferstanden ist, mit dem wir verbun-
den sind in der contemplatio – im Gebet,
in der Liturgie; Ihn beten die Engel an bei
Tag und bei Nacht.
Das weiße Kleid – ungefärbte Wolle war
billiger - erinnert an ein Bußgewand. Es ist
Zeichen unserer täglichen Umkehr, unserer
conversio.
Daran sollt Ihr denken, wann immer Ihr
dieses Ordenskleid anziehen werdet“ riet
Abt Raimund den beiden Novizen.
Tag des geweihten Lebens in der Stiftskirche Wilten
fr. Nathanael und fr.
Leopold nach der Einklei-
dung mit den Familien,
Freunden und Abt
Raimund im Stiftsgarten
12 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Vor der Gedenktafel für
Br. Gereon.
Wir brauchen die leben-
dige Erinnerung! Wir
dürfen nicht vergessen!
„Denk an die Tage der
Vergangenheit!“ (Dtn
32,7). Die Erinnerung
gibt den Toten wieder
eine Stimme, ein Gesicht.
Sie wird zum Appell für
die Gegenwart und die
Zukunft!
Lerne aus den Jahren der GeschichteAm 5. Oktober 2014 wurde in Kartitsch in Osttirol eine Gedenkgottesdienst
zum 70. Todestag von Br. Gereon Josef Außerlechner OPraem gefeiert.
Im Rahmen einer Führung konnten sich die
Teilnehmer - aus Wilten waren neben Abt
Raimund Schreier auch Verwalter Rudolf
Mair und, damals noch als Postulanten,
fr. Leopold Baumberger und fr. Nathana-
el Giner dabei - ein Bild von den bereits
erfolgreich absgeschlossenen und den
noch anstehenden Renovierungsmaß-
nahmen der Roggenburger Gemein-
schaft machen.
Zirkarietreffen in RoggenburgVom 26. bis 27. Oktober 2014 fand im Prämonstratenserkloster Roggenburg
eine Arbeitssitzung der deutschsprachigen Zirkarie unseres Ordens statt.
Abt Raimund Schreier erinnerte im Rah-
men des Festgottesdienstes an die wich-
tigsten Lebensstationen von Br. Gereon:
Vor 70 Jahren ist Br. Gereon Josef Au-
ßerlechner im KZ Dachau auf grausame
Weise umgekommen. Als drittes von sie-
ben Geschwistern ist er am 4. September
1904 in Kartitsch zur Welt gekommen. Am
19. Mai 1928 wurde Josef durch Abt Hein-
rich Schuler im Prämonstratenserstift Wil-
ten eingekleidet und bekam den Ordens-
namen Gereon. Am 22. Mai 1932 legte
er die Ewige Profess ab. „Als einfacher
Laienbruder drängte er sich nicht in den
Vordergrund, sondern versah in frommer
Demut die ihm übertragenen Arbeiten. Er
war ein verlässlicher Gärtnergehilfe im Stift
und trug für die Speiseaufträger die Mit-
verantwortung“, so schreibt unser früherer
Archivar Dr. Fritz Steinegger. Am Bartlmä-
tag, also am 24. August des Jahres 1939
wurde das Stift Wilten vom Gauleiter Hofer
aufgehoben. Alle Chorherren mussten das
Stift verlassen. Viele übersiedelten in Pfar-
reien, drei Mitbrüder flohen nach Brasilien
und einige Laienbrüder wurden in ihren
Familien aufgenommen, so auch Br. Ge-
reon von seinem leiblichen Bruder Oswald.
Jemand aber hatte den Nazis hinter-
tragen, dass dieser „arbeitsscheue Bet-
bruder“ auch, wie alle anderen Männer,
in den Kriegsdienst für Hitler ziehen sollte.
Deshalb wurde Br. Gereon verhaftet und
am 2. März 1943 nach Dachau einge-
liefert. Er bekam die Häftlingsnummer
44.970. Ehemalige KZ-Mithäftlinge haben
bestätigt, dass Br. Gereon entgegen der
offiziellen Mitteilung nicht durch einen Flie-
gerangriff den Tod gefunden hat, sondern
an den Folgen von schweren Misshand-
lungen gestorben ist. Aufseher haben ihn
auf dem Rücken über eine Treppe gezerrt
und dann die Wachhunde auf ihn gehetzt.
Stift Wilten Aktuell 13
ACTIO
P. Max Heine-Geldern
hat Architektur und Phi-
losophie studiert.
Er ist seit sieben Jahren
im Jesuitenorden und
derzeit Leiter der mk im
Jesuitenkolleg Innsbruck.
Nach der Vesper zusammen mit dem De-
kan der Augustiner Chorherren in der Vik-
torkapelle des Klosters Neustift folgte ein
gemütlicher Törggeleabend.
Törggelen mit dem HauskonventAm 30. Oktober 2014 machte der Hauskonvent des Stiftes einen Ausflug nach
Neustift in Südtirol.
Die Lust an GottAm 15. November 2014 fand im Stift Wilten ein Berufungstag für Erwachsene
mit P. Max Heine-Geldern SJ statt.
Zu Beginn seiner Ausführungen zitierte
P. Heine-Geldern den ehemaligen Limbur-
ger Bischof Franz Kamphaus, der einmal
sagte: „Der größte Mangel der Kirche hier-
zulande ist, dass die Lust an Gott verloren-
gegangen ist.“
„Leben in der Lust an Gott bedeutet für
mich übersetzt die Berufung zu leben; Ant-
wort zu geben auf die Liebe Gottes mit
meinem Leben“, so P. Heine-Geldern.
Glauben ist für ihn ein Beziehungsge-
schehen, für das es keine logische Formel
oder ein wissenschaftliches Experiment
gibt. „Wir Menschen können versuchen
den Glauben zu begründen, aber letztlich
bleibt die Entscheidung für Gott ein Sprung
ins Ungewisse, ein Wagnis, das - hoffentlich
- von Leidenschaft und Lust erfüllt ist. Wie
jede Beziehung braucht auch die Glau-
bensbeziehung ein tägliches, frische Ja.“
so P. Heine-Geldern.
Eine für alle Menschen - nicht nur für Or-
denschristen - wertvolle Hilfe diese Bezie-
hung zu stärken und zu vertiefen, sind für
ihn dabei die evangelischen Räte „Armut,
Keuschheit und Gehorsam“. Sie sind für
P. Heine-Geldern die Antwort auf die be-
dingungslose Liebe Gottes.
Das Augustiner
Chorherrenstift Neustift
14 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Der Pantheon in Rom wurde anfangs
des zweiten Jahrhunderts im Auftrag von
Kaiser Hadrian über dem Vorgängerbau
errichtet, und zwar als ein Tempel, der al-
len Göttern geweiht ist. Daher kommt der
griechische Name Pantheon – allen Göt-
tern geweiht. Nach dem Untergang des
antiken Rom wurde es 609 in eine christ-
liche Kirche umgewandelt und erhielt
den Namen „Sancta Maria ad Martyres
– hl. Maria bei den Märtyrern“. Man hatte
nämlich aus den Katakomben eine große
Zahl von unbekannten Märtyrern hierher
überführt. Der Weihetag dieser Kirche ist
der 13. Mai 609, wie gesagt - geweiht der
Gottesmutter Maria und den vielen heili-
gen Märtyrern. Dieses Weihefest ist der An-
fang des Hochfestes Allerheiligen.
Das Fest Allerheiligen erinnert uns, dass
wir Glaubende Gott immer ähnlicher
werden, immer mehr Liebende, und dass
wir jetzt schon teilnehmen dürfen an der
himmlischen Liturgie, in der wir mit allen En-
geln und Heiligen einstimmen in das große
„Kadosch, kadosch, kadosch.“ „Sanctus,
sanctus, sanctus“. „Heilig, heilig, heilig,
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Er-
füllt sind Himmel und Erde von deiner Herr-
lichkeit.“
Abt Raimund bei der Predigt in der Stiftskirche Wilten
Ein stetiges Gott ähnlich werdenZu Allerheiligen predigte Abt Raimund Schreier über die geschichtiche Entste-
hung und Bedeutung des Festes.
Wir brauchen die vertraute Formel. Wir
brauchen dieses vertraute Gebet, beson-
ders in Situationen, in denen wir oft keine
Worte finden, in denen wir nach rechten
Worten regelrecht ringen. Da brauchen
wir solch vertraute Formeln. Gerade in der
Stunde des Abschiednehmens, in der Ster-
bestunde werden wir froh sein, wenn uns
solche Gebete wie von selbst über die Lip-
pen gehen.
Die vertraute FormelZu Allerseelen rief Abt Raimund die Gläubigen besonders dazu auf, die Gebete
zu einem „vertrauten Schatz“ zu machen.
Beim Gottesdienst am
Abend musizierte die
Capella Wilthinensis
das Requiem KV 626
von Wolfgang Amadeus
Mozart
Stift Wilten Aktuell 15
ACTIO
Christkönig in der
Stiftskirche Wilten
CäcilienmesseAm 14. November 2014 wurde der Gottesdienst zu Ehren der hl. Cäcilia von
Rom, der Patronin der Kirchenmusik, von der Stadtmusikkapelle Wilten und
den Wiltener Sängerknaben musikalisch gestaltet.
Bekenntnis zu ChristusAm letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem Christkönigsonntag, hörten die
Gläubigen die sogenannte „Weltgerichtsrede“ aus dem 25. Kapitel bei Matthäus.
Abt Raimund fasste sie in seiner Predigt fol-
gendermaßen zusammen: „Was vor Gott
zählt, ist die selbstlose, selbstverständliche
Zuwendung zum Nächsten, der meine Hil-
fe braucht. Daran, so sagt uns Jesus, ent-
scheidet sich euer ewiges Heil, entschei-
det sich, ob ihr auch himmelwärts steigt.
Die Entscheidung fällt täglich. Wichtig ist
nicht so sehr, ob wir uns dessen bewusst
sind, sondern dass wir es tun.“
Wiltener Sängerknaben
Die Stadtmusikkapelle Wilten in der Basilika
Evangelii gaudiumDrei Gesprächsabende zu „Evangelii gaudium“ im Abt-Schuler-Saal in Wilten
mit Univ.-Prof. Roman Siebenrock. Wir laden Sie herzlich ein teilzunehmen.
Die Gesprächsabende finden immer an
einem Mittwoch statt und beginnen je-
weils um 19.30 Uhr (bis ca. 21.00 Uhr).
Mittwoch • 25. Februar 2015Mittwoch • 25. März 2015 Mittwoch • 22. April 2015
16 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Text:
D. Klemens H. Halder
OPraem
Ab der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts wird
ein Bischof auf Säben im Eisacktal ober-
halb von Klausen erwähnt. Er unterstand
dem Erzbischof von Aquileja – am Nord-
rand der Adria. Der Bischofssitz Säben
lag in der Folgezeit fast 200 Jahre lang
am nördlichen Rand des Einflussgebietes
der Langobarden. Das Südtiroler Wipptal
aber, ab ungefähr Sterzing nach Norden,
und Nordtirol gehörten in dieser Zeit of-
fensichtlich zum Machtbereich der Fran-
ken. Diese fränkische Zone dürfte vom
schweizerischen Chur aus, der Haupt-
stadt der ehemaligen römischen Provinz
Raetia prima (Raetia I), verwaltet worden
sein. Es liegt nahe, dass der größte Teil
von Nordtirol in jener Zeit zum Bistum Chur
gehörte. Das würde auch die vielen frän-
kischen Kirchenpatrozinien des 7. und 8.
Jahrhunderts in Nordtirol erklären.
Tassilo III., der von 757 bis 788 bairischer
Herzog war, konnte sodann seinen Einfluss
auch auf das Inntal, das Eisacktal und
das Südtiroler Pustertal ausdehnen. In
dieser Zeit nahm Bischof Alim von Säben
verstärkt Kontakt zu Tassilo und zu Baiern
auf, obwohl das Bistum noch zum Me-
tropolitansprengel von Aquileja gehörte;
Säben dürfte damals auch für den Nord-
tiroler Raum bis zum Zillerfluss maßgeblich
geworden sein.
Anlässlich einer Mission Karls des Groß-
en zugunsten Papst Leos III. gegen Ende
797 war unter den 12 Königsboten auch
Bischof Arn von Salzburg. Dieser über-
brachte dem Papst den Auftrag König
Karls, in Baiern die Metropolitanverfas-
sung einzuführen und ihn, Arn, zum Erzbi-
schof dieser neuen Kirchenprovinz zu er-
heben. Am 20. April 798 vollzog Leo III. die
Begründung der neuen Kirchenprovinz
und unterstellte auch Bischof Alim von Sä-
ben dem Erzbischof von Salzburg; damit
war die Loslösung unseres Gebietes von
Aquileja vollzogen.
Als sich durch den Sturz Tassilos 788 die
Herrschaftsverhältnisse in unserem Raum
grundlegend geändert hatten, hört in
den Geschichtsquellen die Nennung
des Stammes der Breonen auf. Gut 800
Jahre lang waren sie im mittleren Inntal,
im Silltal und im Südtiroler Wipptal von
besonderer Bedeutung. Sie standen im
Dienst der jeweiligen Herrschermacht für
die lokale Gütererzeugung, für den Trans-
port und für die zivile und militärische Si-
cherung der Wege in diesem wichtigen
Durchzugsraum. Da die Franken nach
788 endgültig sowohl das Gebiet nördlich
Zur Geschichte des Stiftes Wilten9. Kapitel - Die Bischöfe von Säben/Brixen und Nordtirol beziehungsweise
Wilten vom 9. bis 11. Jahrhundert. Die Besiedlung Tirols durch Baiern.
Zeit der Eindeutschung
der Tiroler Örtlichkeits-
namen,
Kartographie:
E. Gärtner, 2004
Stift Wilten Aktuell 17
CONTEMPLATIO
als auch südlich der Alpen beherrschten,
war die militärische Funktion der Breonen
hinfällig.
Nun wanderten verstärkt Baiern in den
Tiroler Raum ein. Von den alten Tiroler
Siedlungsorten ausgehend wurde in de-
ren Umkreis die landwirtschaftlich ge-
nutzte Fläche allmählich durch Rodung
erweitert. Es begann auch die intensivere
Erschließung neuer Gebiete, vor allem
der wenig bewaldeten Hochtäler; dort
überlieferte romanische und vorroma-
nische Namen zeigen an, dass diese Ge-
genden schon vorher durch Weide- und
Almwirtschaft genutzt worden waren.
Große Flächen der Haupttäler bedeckte
noch der Wald, der als Weidegebiet und
für die Jagd diente.
Spätestens bis zum 11. Jahrhundert ein-
gedeutscht wurden die Bezirk Kufstein,
Kitzbühel, Rattenberg, auch große Tä-
ler, die eine Durchzugsmöglichkeit nach
Süden boten wie das Zillertal samt dem
Ahrn- und Tauferertal; weiters das Inntal
von Innsbruck bis Landeck, das Gebiet
von Leutasch und Seefeld, das Ötz- und
Pitztal, auch einige weitere Gebiete in
Südtirol. Die anderen Teile Tirols wurden
im 12. und in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts eingedeutscht.
In den ladinischen Gebieten der Südti-
roler Dolomiten und im schweizerischen
Graubünden hat sich die romanisierte
lateinische Sprache bis heute erhalten.
Im Alpengebiet hatte sich wie überall
im römischen Reich nach der Eroberung
durch Drusus und Tiberius (15 v. Chr.)
schnell die römische Kultur und Lebens-
weise durchgesetzt. Im Osten des Reiches
blieb die hochstehende Kultursprache
Griechisch weiterhin Verkehrssprache.
Wie auch sonst im Westen des Reiches
wurde bei uns wohl spätestens nach drei
Generationen das Lateinische die allge-
meine Sprache. Diese hatte so viele Jahr-
hunderte bis zur allmählichen Durchset-
zung des Deutschen Geltung.
Schon 901 war von König Ludwig dem
Kind Bischof Zacharias von Säben der
Meierhof Prihsna geschenkt worden, zu
dem wohl der ganze Brixner Talkessel ge-
hörte. Nachdem König Otto I. (936-973)
die Ungarn 955, die seit 899 durch plün-
dernde Scharen große Teile West- und
Südeuropas in Schrecken versetzt hatten,
bei Augsburg entscheidend geschlagen
hatte und 962 in Rom zum römischen Kai-
ser gekrönt worden war, hat sich die Si-
cherheit im Reich und auch in unserem
Land beträchtlich erhöht. Dieser Umstand
mag die Bischöfe von Säben bewogen
haben, ihren Sitz vom unwegsamen Fels-
hügel in den viel bequemeren Brixner Tal-
kessel zu übersiedeln. Auch die Romzüge
der ottonischen Kaiser erforderten die
Präsenz der Bischöfe in Brixen. Bischof Al-
buin (ab ca. 977-1006) dürfte um 990 die
endgültige Verlegung des Bischofssitzes
vorgenommen haben.
In Wilten könnte in der Spätantike staat-
licher Besitz in die Hand des Bischofs
übergegangen sein, als dieser mögli-
cherweise auch zivile Leitungsaufgaben
übernehmen musste. Wie in der Überlie-
ferung über Haymo, den sagenhaften
Gründer des Wiltener Klosters deutlich
wird, dürfte dieses Kloster aber zunächst
von einem weltlich Großen gegründet
worden sein. Nach der vorher erwähnten
Änderung der politischen Verhältnisse
Der hl. Albuin an der
Fassade des Innsbrucker
Domes, von H. Andre
1957.
Quellen:
Heitmeier, Inntal, 338f,
341.
Josef Gelmi, Kirchenge-
schichte Tirols. Inns-
bruck – Wien – Bozen
1986, 22.
Heitmeier, 35-38, 241-
247.
Josef Riedmann, Das
Mittelalter, in: Geschich-
te des Landes Tirol Bd 1,
285-289.
Heitmeier, Tafel XXI,
Zeit der Eindeutschung
der Tiroler Örtlichkeits-
namen.
Johannes Kramer, Wie
das Lateinische nach
Südtirol kam. In: Der
Schlern, 75. Jg, 2001,
675-686.
J. M. Bak, UNgarn in:
LMA, Bd VIII, 1997,
1224-1227.
Josef Gelmi, Geschichte
der Kirche in Tirol. Inns-
bruck 2001, 49f.
Heitmeier, Inntal, 351;
Heitmeier, Herrschersta-
tionen, 208-210; Schuler,
Die Stiftskirche, 10f.
18 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
wird der Bischof von Säben wieder Zugriff
auf den Besitz im Großraum Innsbruck ge-
habt haben. Als vom Bischof von Säben/
Brixen ein Traditionsbuch (Verzeichnis der
Rechtsgeschäfte, die sich auf Schenkung
bzw. Tausch von Gütern beziehen) ange-
legt wurde, wird von der ersten darin fest-
gehaltenen Handlung gesagt: „Actum
est ad Uuiltinam“ (vollzogen in Wilten).
Der Bischof hielt sich also damals in Wilten
auf; der Zeitpunkt dieser Handlung war
zwischen 907 und 925. Ende des 10. Jahr-
hunderts übergibt die edle Frau Gundrat
ihren Besitz in Volders der Kirche des hl.
Laurentius und des hl. Kassian. Es wird da-
mit die Laurentiuskirche in Wilten gemeint
sein, die durch die Beifügung des Bistums-
heiligen Kassian als zugehörig zu Säben/
Brixen gekennzeichnet wird. Auch in Be-
zug auf das 11. Jahrhundert scheinen bi-
schöfliche Handlungen in Wilten auf. Das
macht deutlich, dass Wilten schon im 10.
und 11. Jahrhundert ein Mittelpunkt der
kirchlichen Leitung und der Güterverwal-
tung des Bischofs von Säben/Brixen in
Nordtirol war. So wird verständlich, dass
bei der Einsetzung der Prämonstratenser
in Wilten gegen 1138 es der Bischof von
Brixen war, der dort dem neuen Orden
die Seelsorge und Güter übergab.
Die hll. Ingenuin und
Albuin, Deckenfresko
über der Orgel,
von J. M. Strickner 1752,
in der alten Höttinger
Pfarrkirche in Innsbruck.
Blick über den Talkessel
von Brixen, Südtirol,
Richtung Norden.
Stift Wilten Aktuell 19
CONTEMPLATIO
Kirchenmusikalisches JahresprogrammEin musikalischer Streifzug durch die Vokal- und Instrumentalmusik des kommenden Jahres.
Eines ist bei der Erstellung des kirchen-
musikalischen Jahresprogrammes immer
gleich – meine ersten Gedanken gelten
der Gestaltung des Triduum Paschale.
Von Gründonnerstag bis zur Osternacht
feiern wir einen einzigen Gottesdienst.
Diese Durchgängigkeit soll auch in der
Musik zu erkennen sein. Gleichzeitig bie-
ten gerade diese bedeutenden Tage
aber auch die Möglichkeit, eine große
musikalische Bandbreite zu zeigen.
In der Messe vom Letzten Abendmahl
spielt der Gregorianische Choral eine
große Rolle, v.a. zur Fußwaschung gibt
es kaum andere Musik, die so geeignet
ist. Weil dieser Gottesdienst in der Basilika
gefeiert wird, bietet sich eine große Chor-
Orgel-Messe an. Wer weiß schon, dass
auch Robert Schumann sich in seiner
Düsseldorfer Zeit mit katholischer Kirchen-
musik beschäftigt hat? Kyrie und Gloria
werden also aus seiner „Missa Sacra“, der
Rest des Ordinariums choraliter im Wech-
sel mit der Gemeinde gesungen. Neben
einem „Tantum ergo“ von Anton Bruck-
ner ist v.a. Kurt Estermanns „Hoc corpus“
zu beachten. Diese vor zwei Jahren von
der Capella Wilthinensis uraufgeführte
Motette verwendet als Ausgangsmaterial
ebenfalls den Choral und passt wunder-
bar zur Kommunionspendung am Grün-
donnerstag.
Kurt Estermann, uns natürlich v.a. als
Stiftsorganist bekannt, ist auch als Or-
dinarius für Kirchliche Komposition am
Mozarteum Salzburg tätig. Es ist also nur
folgerichtig, dass seine Musik auch in Wil-
ten eine große Rolle spielt. Für den Kar-
freitag komponiert er eine Passion und
Improperien zur Kreuzverehrung. Beide
Werke werden in der Feier vom Leiden
und Sterben Christi ihre Uraufführung erle-
ben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass
es für zeitgenössische Musik zur Passion
eine erstaunlich hohe Akzeptanz bei den
Gottesdienstbesuchern gibt, v.a. dann,
wenn wie bei der heuer gesungenen
Passion von Franz Danksagmüller, klar er-
kennbar ist, dass ein Komponist bemüht
ist, sein Schaffen in den Dienst der Liturgie
zu stellen. Da das von Kurt Estermann mit
Sicherheit zu erwarten ist, freue ich mich
selbst sehr auf die Neuschöpfungen.
Die Osternacht ist der Höhepunkt des
Kirchenjahres. Aus musikalischer Sicht
stellt sie aber eine große Herausforderung
dar. Heute neigen wir dazu, Freude au-
tomatisch mit Triumph gleichzusetzen. In
der Musik bedeutet das dann möglichst
laut, möglichst permanent strahlendes
C-Dur. Und ja, natürlich ist die Osternacht
auch das. Sie ist der Sieg des Lebens über
den Tod. Aber wenn wir uns den Beginn
der Feier vorstellen, dann geht es zu-
nächst noch nicht um diesen zur Schau
gestellten Triumph. Vielmehr ist es die in-
nere Freude, die Unruhe, die uns bewegt,
die im Exultet erstmals deutlicher wird und
sich dann langsam Raum schafft. Die Os-
ternacht ist in gewisser Weise ein Crescen-
Stiftskapellmeister
Norbert Matsch
Capella Wilthinensis
Liebe Freunde unserer Abtei!
Musica SacraWilthinensis
Kirchenmusik im Stift Wilten
Jahresprogramm 2015
Stift Wilten
Das Jahresprogramm
2015 der Musica
Sacra Wilthinensis ist in
gedruckter Form und auf
der Stift Wilten-home-
page (www.stift-wilten.
at/Musik) verfügbar.
20 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
do. Unsere noch unsichere Freude wird
immer mehr zur Gewissheit – Christus ist
auferstanden! Musikalisch versuchen wir
das spürbar zu machen, um letztendlich
doch mit den strahlenden Möglichkeiten
der Bläser- und Orgelklänge unsere Freu-
de auszudrücken.
Den Morgen des Ostersonntags feiern
wir dann mit Musik von Heinrich Schütz
und Andrea Gabrieli. Dabei wird die hi-
storische Orgel von Daniel Herz eine tra-
gende Rolle übernehmen. Sie ermöglicht
es uns, in mitteltöniger Stimmung und im
Chorton, also ca. 462 Hz , zu musizieren.
Für die großen Motetten von Heinrich
Schütz sind das wunderbare Voraussetz-
ungen. Das Ordinarium wird alternierend
mit Figuralmusik von Andrea Gabrieli und
Gregorianischem Choral mit der Ge-
meinde gestaltet. Obwohl mir natürlich
bewusst ist, dass die „Missa Lux et origo“
die eigentliche österliche Chorlamesse
ist, habe ich mich entschieden, dafür die
„Missa de angelis“ zu wählen. Im Stift Wil-
ten sind wir in der glücklichen Lage, diese
Messe choraliter mit der ganzen Gemein-
de zu singen.
Die Feierliche Ostervesper mit Tauf-
wasserritus beschließt den Ostersonntag.
Musikalisch wird der Vormittag nahtlos
fortgesetzt. Die Herz-Orgel mit ihrer au-
ßergewöhnlichen Stimmung findet aber-
mals Verwendung. Nun singt die Capella
die Psalmen und das Magnificat mit dem
Konvent und der Gemeinde alternatim.
Das Kirchenjahr bietet viele weitere Hö-
hepunkte. Bereits am 5. Fastensonntag
gehört die Geistliche Abendmusik zur
Passion zu den Fixpunkten. In der Matt-
häus-Passion von Johann Theile werden
erstmals neben der Capella Wilthinensis
auch die Puellae Wilthinenses zu hören
sein.
Auch die Liebhaber der Klassischen Kir-
chenmusik werden nicht zu kurz kommen.
Am Aschermittwoch, zu Fronleichnam,
am Norbertisonntag, zu Mariä Himmel-
fahrt und zum Abschluss des Säkulums
steht Mozart am Programm. Zu Allerhei-
ligen kommt Schuberts Messe in G, am
Christtag 2015 gibt es Haydns Theresien-
messe zu hören und erstmals in der Stifts-
kirche singt die Capella zu Pfingsten Beet-
hovens Messe in C.
Besonders am Herzen liegt mir die Ma-
rianische Andacht am Freitag der Säku-
lumswoche. Immer wieder habe ich äl-
tere Wiltener erzählen gehört, wie schön
das früher war, als noch die Gänsbacher-
Litanei gesungen wurde. Herr Grill, der
ehemalige Chorleiter, gab den entschei-
denden Hinweis, wo die alten Noten zu
finden wären, und nun steht einer Wie-
deraufnahme dieser Tradition nichts mehr
im Wege. Johann Baptist Gänsbacher
war oftmals Gast im Stift und ein nicht nur
für Tirol bedeutender Komponist.
In seinem Vorwort zu unserem Musika-
lischen Jahresprogramm geht Abt Rai-
Schola Gregoriana
Wilthinensis
Puellae Wilthinenses
Stift Wilten Aktuell 21
CONTEMPLATIO
mund auf das „Jahr der Orden“ und in
Folge auf das Stundengebet und beson-
ders auf die Vesper ein. Die Gestaltung
der Vesper an den hohen Feiertagen
gehört zu den schönsten kirchenmusika-
lischen Aufgaben. Zu den jedes Jahr ge-
stalteten Gottesdiensten kommen 2015
noch zwei besondere hinzu. Die Innsbru-
cker Festwochen der Alten Musik werden
mit einer Vesper abgeschlossen – am 28.
August, also am Hochfest des Hl. Vaters
Augustinus. Und am 18. Oktober begehen
wir den 350. Jahrestag der Weihe der ba-
rocken Stiftskirche. Dieses Jubiläum wird
mit der 1. Vesper von Kirchweih am Vor-
abend festlich eröffnet. Beide Male steht
Musik von Claudio Monteverdi im Mit-
telpunkt. Im August ist es die Sammlung
„Selva morale et spirituale“ – im Oktober
die berühmte Marienvesper. „Marienves-
per zu Kirchweih? Geht das?“ – Es geht,
wenn man Monteverdis Werk als Samm-
lung begreift, aus der man klug auswählt.
„Aha, also nicht die ganze?“ – Nein, nicht
die ganze, wie man sie von Aufnahmen
her kennt. Aber der „ganze Monteverdi“,
wenn man akzeptieren kann, dass diese
Sammlung immer für und nur für die Litur-
gie und gedacht war.
Wenn ich unser künftiges Programm
durchblättere, wird mir selbst ein wenig
mulmig zumute, denn neben all den er-
wähnten Höhepunkten stehen da noch
Namen wie Stravinsky, Johann Joseph
Fux, Leonhard Lechner u.v.m. Aber Pa-
pier ist geduldig, da kann man alles hin-
schreiben. Für die Umsetzung braucht es
neben einer gehörigen Portion Glück vor
allem Menschen, die die Freude an der
Kirchenmusik teilen und ihr Talent einbrin-
gen.
Und noch ein letzter Gedanke: Nicht
die Größe und Berühmtheit eines Werkes
stehen im Vordergrund. Oftmals sind es
gerade die kleiner besetzten oder unbe-
kannteren Werke, die besondere Freude
machen. Mit der „Messe modale“ von Je-
han Alain oder dem „Psalmenproprium“
von Hans Haselböck verbinde ich selbst
wunderbare kirchenmusikalische Erleb-
nisse. Erstere durfte ich bereits als Sänger-
knabe kennenlernen. Vielleicht geht es
unseren Sängerknaben ähnlich, wenn sie
heute anspruchsvolle Motetten von Arvo
Pärt so zu Gehör bringen, dass einem als
Zuhörer das Herz aufgeht.
Wesentliche Teile des musikalischen Pro-
grammes entstehen nicht nur in meinem
Kopf, sondern haben ihren Ursprung im
ständigen Austausch mit befreundeten
Musikern. „Musiker sind nicht nur die Ver-
längerung ihres Instrumentes“ sagt Niko-
laus Harnoncourt. Wie Recht er hat! Viele
Musiker bringen weit über das grundsätz-
liche Musizieren ihre Erfahrung uneigen-
nützig ein und tragen so zu einer würdigen
Gestaltung unserer Gottesdienste bei.
Diesen „Ideengebern“ im Hintergrund sei
an dieser Stelle einmal herzlich gedankt!
Wiltener Sängerknaben
Chorus Wilthinensis
22 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Ich muss zugeben, eigentlich wollte ich
zunächst gar nicht Kirchenmusik studie-
ren, es schon gar nicht zu meinem Beruf
machen, wie ich 1984 studienhalber nach
Wien übersiedelt bin. Mein Ziel war es,
Orgelspiel und Komposition noch gründ-
licher zu erlernen. Das Kirchenmusikstudi-
um an der damaligen Wiener Musikhoch-
schule lief eher nebenher (ich glaubte ja,
durch meine vorangegangenen Studien
nicht wenig zu wissen und zu können).
Zudem konnte ich ja bereits als Organist
im Karmeliterkloster im X. Wiener Gemein-
debezirk nach bestandenem Probespiel
und Vorlage etlicher Musikdiplome eine
Kirchenmusikstelle als „wirklich Angestell-
ter“ der Erzdiözese Wien antreten. Die
fünf Sonntagsdienste in der Fastenzeit,
vier Messen und dazu noch eine Kreuz-
wegandacht sind mir noch - vor allem
durch die viermal gehörte gleiche Pre-
digt - gut in Erinnerung. Zusätzlich hatte
ich noch zwei Wochendienste zu bespie-
len.
Ich schicke das voraus, weil ich seit
1989 Stiftsorganist am Stift Wilten bin. Die-
ses Amt hat für mich zunächst eher be-
schaulich begonnen - drei immerhin un-
terschiedliche Sonntagsdienste, nämlich
die Laudes als Morgenlob, die Konvent-
messe als zentrale Feier und die Vesper
als Tagesbeschluss. Dazu unter der Wo-
che zusätzlich zwei Tage mit diesen drei
Gottesdiensten. Täglich gäbe es noch im
Klosterablauf die Mittagshore, doch die
wurde seit je her selten cum organo ge-
halten.
Zudem stand in meiner Anfangszeit
zunächst „nur“ die große Stiftsorgel von
1964 zur Verfügung, dazu allerdings die
wunderbare historische Chororgel von
Daniel Herz. Sie wurde jedoch in der Li-
turgie aufgrund ihrer besonderen Eigen-
heiten selten gespielt. Logischerweise
kam es schließlich 1996 zum Bau einer
dem Bedarf entsprechenden modernen
Chororgel - was zur Folge hatte, dass sich
die zwei bespielten Wochentage mit zwei
Wie die Zeit vergehtwieder ein neues kirchenmusikalisches Jahresprogramm.
Stiftsorganist
Kurt Estermann
Festorgel von
Verschueren Orgelbouw
Stift Wilten Aktuell 23
CONTEMPLATIO
zusätzlichen Tagen verdoppelten. Ein Ver-
gleich mit der Mobilität drängt sich mir
auf; wer den Fuhrpark erweitert und das
Straßenmaterial verbessert, der hat mit
entsprechendem Verkehrsaufkommen
zu rechnen. Ich war damals tatsächlich
fast täglich, und das auch im Winter bei
Tiefschnee, noch mit dem Fahrrad von
Hochhötting Richtung Stift Wilten und re-
tour unterwegs - seit 1998 wohne ich mit
meiner Familie in der Haymongasse. Das
hat zwar meine körperliche Kondition
nicht verbessert, sehr wohl zumindest ei-
nen Aspekt des Verkehraufkommens.
Zwei Ereignisse haben meine Tätigkeit
als Wiltener Stiftsorganist noch einmal sehr
beeinflusst. Zunächst das ab 2001 erschie-
nene „Antiphonale zum Stundengebt der
Praemonstratenser“. Das sind drei dicke
Bände mit allen zu singenden Teilen des
Offiziums, für jeden einzelnen Tag. Eine
wesentliche Aufgabe des Stiftsorganisten
ist es, diese Gesänge in geeigneter Wei-
se zu unterstützen und zu fördern. Dieses
Jahr ist übrigens ein vierter Band erschie-
nen, ein aktualisiertes lateinisches Vespe-
rale.
Und zum zweiten die 2008 abgeschlos-
sene Restaurierung der Stiftskirche. Der
musikalische Fuhrpark wurde in jenem
Jahr durch zwei neue Orgeln ausgebaut.
Schon 2003 waren sowohl die historische
Daniel-Herz-Chororgel in der Stiftskirche,
wie auch die historische Reinisch-Orgel in
der Basilika Wilten restauriert worden. Um
das Bild mit dem Verkehrsaufkommen zu
strapazieren; musikalisch gesehen wur-
den also Autobahnen errichtet.
Damit bin ich beim kirchenmusika-
lischen Jahresprogramm angelangt. 2015
ist als „Jahr des gottgeweihten Lebens“
von Papst Franziskus angekündigt, der
Blick richtet sich auf das Leben in und
mit einem Orden. Die Entscheidung dazu
geschieht zwar in grundsätzlicher Weise,
doch noch mehr im täglichen Vollzug.
Der Kirchenmusiker ist dabei in künst-
lerischer Sicht mindestens in zwei Rich-
tungen gefordert. Einerseits die über-
nommenen Traditionen zu pflegen, zu
erhalten, ständig in der Ausführung zu
verbessern und den Zeitumständen an-
zupassen. Eine Fülle an Repertoire steht
zur Verfügung, am Bewußtmachen dieser
reichen Vergangenheit muss ständig ge-
arbeitet werden. Andererseits gilt es aus
diesen Traditionen neue Formulierungen
zu ergründen, zu erproben - und gegebe-
nenfalls wieder zu verwerfen. Die richtige
Spannung zwischen dem scheinbar Be-
währten und dem empfundenen Neuen
zu finden, darin liegt die lebendige He-
rausforderung.
Als Beispiel möchte ich die Aufgabe an-
sprechen, für die Karfreitagsliturgie 2015
die „Passio Secundum Joannem“ neu zu
vertonen. Die Aufgabe ist eine ambitio-
nierte - jedoch eine nicht unbedingt not-
wendige. Aber im Bewußtsein einer Tag
für Tag gut gestalteten Liturgie wird klar,
dass besonders zentrale Feiern immer
wieder neu erfahrbar geformt werden
müssen. Das Werk ist noch nicht kompo-
niert, deshalb nur einige Vorgedanken:
die gesprochene Fassung dauert etwa 20
Minuten, eine musikalisch gefasste sollte
nicht viel länger sein. Das kann bei so viel
Text ein Problem darstellen, das ich mit
zwei Sprechern als Evangelisten zu lösen
hoffe. Drei Gesangssolisten und einige In-
strumente werden dazu unterschiedliche
emotionale Schichten liefern. Angemerkt
sei, dass ein kleines Orgelpositiv und die
Orgel von Franz II. Reinisch
24 Stift Wilten Aktuell
große Festorgel eine wichtige Rolle spie-
len werden. Ich fühle mich bei diesem
Projekt sehr herausgefordert eine Werk-
struktur zu schaffen, die zugleich neu wie
unmittelbar erfahrbar sein will.
Beim Blättern im neuen Jahrespro-
gramm sehe ich noch weitere eigene
Kompositionen, Werke, die für bestimmte
liturgisch geprägte Anlässe entstanden
und so im Jahreslauf ihren genauen Platz
finden; auch das ist eine Form von Schön-
heit. In der Mehrzahl sind natürlich Musik-
werke zu finden, die dem reichen Schatz
der Tradition der Musica Sacra entstam-
men.
Nicht vergessen werden darf, dass
auch neue Orgeln nach bestimmten
Vorbildern gebaut werden. So auch die
Festorgel der Stiftskirche, die sich in ihrer
Ausrichtung an barocken Klanganlagen
orientiert, die besonders im nördlichen
Europa zu finden sind. Dementsprechend
sind Kompositionen aus diesem Raum
und der entsprechenden Zeit besonders
gut realisierbar. 2015 sind zwei Orgel-
meister berücksichtigt, die diesem Ide-
al besonders entsprechen: Franz Tunder
und Nicolaus Bruhns, der erste Vorgänger
von Dietrich Buxtehude an der Marienkir-
che in Lübeck, der zweite Lieblingsschüler
von Buxtehude. Ihre Orgelwerke sind vor
allem durch virtuose Toccaten und ausla-
dende Choralfantasien geprägt, die mit
dramatischen Gesten und einem Geist
visionärer Mystik erfüllt sind.
Leichtfertiger und verspielter ist die
Orgelmusik aus dem Süddeutsch-Itali-
enischen Raum. Beispiele dafür geben
Franz Xaver Schnizer, im 18. Jahrhundert
Organist am Benediktinerstift Ottobeuren,
oder Andrea Lucchesi, Zeitgenosse von
Wolfgang Amadeus Mozart.
Wenn auch viel Orgelmusik aus dem
19. Jahrhundert geboten wird, zum Bei-
spiel frühe Orgelwerke von Josef Gabriel
Rheinberger und Antonín Dvořák, eine
Hauptrolle bleibt Johann Sebastian Bach
vorbehalten. Verstärkt wird seine Stellung
durch Musik seiner Vorgänger und Lehrer,
genannt seien dafür Johann Kuhnau und
Georg Böhm.
Beschließen möchte ich diese kurze Vor-
schau mit einem Rückblick. Die Faszinati-
on und die Herausforderung, die täglich
im Klosteralltag zu erleben und zu leisten
ist, habe ich vor allem durch das Kirchen-
musikstudium gelegt erhalten - das ist
mir im Nachhinein bewußt geworden.
Das Zusammenspiel von sehr vielen un-
terschiedlichen musikalischen Disziplinen
unter einem einigenden Gesichtspunkt
studiert zu haben, das hilft, seinen eige-
nen Weg in der Gemeinschaft sehr unter-
schiedlicher Menschen finden zu können.
CONTEMPLATIO
Chororgel von
Daniel Herz
Chororgel von
Orgelmakerij Gebr. Reil
Stift Wilten Aktuell 25
CARITAS
Laufende SozialprojekteAuch 2015 werden durch das Stift Wilten wieder soziale Projekte in Tirol und
in verschiedenen Krisenregionen der Welt unterstützt. Ein kurzer, unvollstän-
diger Überblick.
Text: Verwalter Rudolf
Mair
Afrika - In Niger, einem der ärmsten Länder
der Welt, hat Sr. Marie Catherine Kingbo die
Schwesterngemeinschaft der Dienerinnen
Christi gegründet. In Maradi hat diese sehr
erfahrene Frau aus Senegal, ehemalige Or-
densoberin einer großen Kongregation, vor
zirka sechs Jahren eine Mission begonnen.
Maradi befindet sich in einer der feindse-
ligsten Regionen des Landes. Durch die
Unterstützung und den Schutz des Sultans
konnte Sr. Kinbgo mehrere Projekte in An-
griff nehmen, vor allem aber wird dort den
Schwächsten und Ärmsten geholfen. Nah-
rungsmittelmangel und Analphabetismus
sind die schlimmsten Belastungen. Frauen
und Mädchen sind wie so oft leider beson-
ders benachteiligt. Dazu kommt in jüngster
Zeit auch in dieser Region die große Angst
vor der aufkeimenden Aggression bzw. der
Verfolgung kleiner christlicher Gemein-
schaften durch extremistische Islamisten.
In diesem sehr schwierigen Umfeld ist es ist
die Absicht der Schwesterngemeinschaft
vor allem den Frauen und Kindern zu die-
nen bzw. zu helfen. Inzwischen gibt es dort
neben den Unterkünften für die Schwe-
stern eine Schule und eine Krankenstation.
Eine Kapelle wurde errichtet, hauptfinan-
ziert aus Spenden des Abtjubiläums 2012.
Sr. Kingbo verbringt von Zeit zu Zeit ein
paar Erholungstage in Tirol bei Familie Ho-
finger in Mutters. In dieser Zeit kommt es
meist zu einem Treffen mit dem Abt, bei
dem sie über die aktuelle Situation in Ma-
radi berichtet.
Libanon - Die St. Antonius-Schwestern
vom Guten Hirten führen ein Zentrum in
einem Armenviertel der Stadt Beirut, in
welchem vor allem Flüchtlinge betreut
werden. Die Situation ist äußerst prekär auf-
grund der sehr hohen Zahl an Flüchtlingen
aus dem Irak und aus Syrien. Besonders
liegen den Schwestern die traumatisierten
Kinder am Herzen, die nicht zur Schule ge-
hen können, da die öffentlichen Schulen
im Libanon keine Plätze haben. Es ist nun
gelungen eine Schule für 50 Flüchtlings-
kinder zu eröffnen. Für Kinder, die bisher
zwischen den Autos im unvorstellbaren Ver-
kehr Beiruts bettelten, weil sie keine Mög-
lichkeit hatten, eine Schule zu besuchen.
Neben Raummiete, Versorgung der Kinder
und Schulmaterialien, müssen vor allem
auch drei Lehrergehälter für das laufende
Schuljahr finanziert werden.
Verein für Obdachlose - Im vergangenen
Jahr ist der Verein für Obdachlose an das
Stift Wilten mit der Anfrage bzw. Bitte heran-
getreten, ob es möglich wäre, im Bereich
des Stiftes Räumlichkeiten für die Installati-
on einer zweiten Teestube zu bekommen.
Leider konnten wir hier keine Hilfestellung
anbieten. Allerdings kam es zur Zusage,
dass das Stift über einen Zeitraum von drei
Jahren einen Betrag zur Teil-Finanzierung
des Gehalts eines Sozialarbeiters leistet. Unterstützung für die
Frauen und Kinder in
Maradi
COMMUNIO
26 Stift Wilten Aktuell
Die MontagnachtDie Jugendlichen der Wiltener Stiftspfarreien sind mit einer Vesper in St.
Bartlmä und Taizé-Gebeten in St. Norbert in das neue Schul- und Studienjahr
gestartet.
Ankündigung WeihnachtsoratoriumEs ist bereits Tradition, dass am vierten Adventsamstag - das ist heuer der
20. Dezember - in der Basilika Wilten das Weihnachtsoratorium von Johann
Sebastian Bach erklingt.
Unter der Leitung von Johannes Stecher
bringen die Wiltener Sängerknaben ge-
meinsam mit den Tenor- und Bass-Solisten
Paul Schweinester und Matthias Hoffmann
- zwei ehemalige Wiltener Sängerkaben
- und dem Barockorchester Academia
Jacobus Stainer heuer erstmals alle sechs
Kantaten an einem Tag zur Aufführung.
Das erste Konzert (Kantaten 1-3) findet um
16.00 Uhr statt, das zweite Konzert (Kanta-
ten 4-6) beginnt um 20.00 Uhr.
Es gibt heuer zwei wesentliche Neue-rungen: Erstmals sind in der Basilika Wilten
sämtliche Plätze durchnummeriert – jede/r
BesucherIn kann also bei rechtzeitiger Bu-
chung seinen/ihren Lieblingsplatz reservie-
ren.
Neben der Möglichkeit, nur eines der
beiden Konzerte zu besuchen, gibt es
auch heuer wieder eine günstige Kombi-
karte für das gesamte Weihnachtsorato-
rium. NEU ist das Angebot, zwischen den
beiden Veranstaltungen ein spezielles
3-gängiges „Weihnachtsoratorium-Menü“
in einem Wiltener Gastronomiebetrieb
(wahlweise im Gasthof „Riese Haymon“
oder im Gasthof „Bierstindl“, beide in un-
mittelbarer Nähe zur Basilika Wilten) zu ge-
nießen.
Karten sind bei der Innsbruck Informa-
tion (Burggraben 3, Tel.: 0512-5356), bei
allen Raiffeisenbanken und sonstigen
Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen sowie an der
Abendkasse erhältlich. Kinder bis zum voll-
endeten 14. Lebensjahr haben freien Ein-
tritt, benötigen aber eine Platzkarte.
Die Wiltener Sänger-
knaben in der Basilika
Wilten
COMMUNIO
Stift Wilten Aktuell 27
Am 15. Oktober 2014 stand Abt Raimund
Schreier dem Festgottesdienst in der Klo-
sterkirche in Mühlau vor. Er wünschte den
ehrwürdigen Schwestern und Mitchristen,
dass „dieses Jubiläum, 500 Jahre Geburt
der hl. Teresa von Jesus ein Gnadenjahr
werden möge, ein Jahr, in dem wir jeden
Tag aufstehen und von neuem beginnen.
Möge es uns gelingen, uns gegenseitig zu
ermutigen, ständig umzukehren, umzu-
denken (griechisch: metanoein), uns ganz
Gott zuzuwenden, um in einer tiefen Ein-
heit mit ihm die Welt zu verändern und zu
erneuern.“
Nach dem Gottesdienst
wurde ein Originalbrief-
Fragment
der hl. Mutter
Teresa von Jesus
an P. Prov. Hieronymus
Gracian, vom 22. Juni
1576, gezeigt
Umkehr zu GottDer Karmelorden begeht 2015 das Jubiläumsjahr „500 Jahre Geburt der hl.
Teresa von Àvila“.
Die Walcker-OrgelIm Jahre 1964 ließ die noch junge Pfarre Hl.
Familie Wilten-West eine Orgel aufstellen.
Sie wurde von der Firma Walcker & Ma-
yer aus Guntramsdorf in Niederösterreich
gebaut. Die Orgelweihe war am 24. Okto-
ber 1964. Seither erfreuen sich die Gottes-
dienstbesucher an ihrem Klang. Mit zwei
Manualen und einem Pedal, 16 Registern
und 1243 Pfeifen, gehört das Instrument zu
den größeren Orgeln der Stadt Innsbruck.
Anläßlich des 50. Jahrjubiläums der „Kö-
nigin der Instrumente“ lud die Pfarre zu
einem Orgel- und Trompetenkonzert ein.
Am Weihetag wurde eine Festmesse mit
anschließender Orgelmatinee gefeiert.
Ein Instrument des GebetesSeit 50 Jahren prägt der Klang der Walcker-Orgel in der Pfarre Hl. Familie
Wilten West das geistliche Geschehen in der Pfarrkirche.
Hl. Messe in der
Klosterkirche
28 Stift Wilten Aktuell
COMMUNIO
Licht ist eine Einladung. Mit dem Licht un-
zähliger Kerzen haben Jugendgruppen in
der Diözese Innsbruck am 31. Oktober 2014
in der „Nacht der 1000 Lichter“ eingela-
den, Kirchen, Kapellen, Klöster und Gärten
in einem neuen Licht zu sehen - im Licht
einer größeren Liebe, die jede Dunkelheit
erhellt.
1000 ImpressionenDie „Nacht der 1000 Lichter“ am Vorabend von Allerheiligen in der Pfarrkir-
che Neupradl, in der Borgias-Kapelle/Tulfes, in der Pfarrkirche Rinn und im
Pfarrgarten Völs.
„Tankstelle menschlicher Wärme.“ So hat
P. Wolfgang Pucher es auf den ersten Vin-
zibus, der seit 1. Dezember 1991 täglich in
Graz unterwegs ist, drucken lassen.
1996 kam Klaus Christler die Idee, „dass
wir sowas auch in Innsbruck brauchen“.
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten
gibt es den Innsbrucker Vinzibus, so wie er
heute geführt wird, seit 2004.
Hilfebedürftige Menschen werden täg-
lich an zwei Stellplätzen in Innsbruck in
der Zeit von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr mit
warmem Essen, Gebäck und Tee versorgt.
Die Caritas stellt den Bus zur Verfügung.
Die HelferInnen arbeiten alle ehrenamt-
lich.
Nächstenliebe geht durch den MagenDer Vinzibus fährt seit 10 Jahren durch Innsbruck und bringt obdachlosen und
bedürftigen Menschen ein kostenloses Mittagessen.
COMMUNIO
Abt Raimund Schreier segnete die Anwe-
senden und die Gräber. Zahlreiche For-
mationen sorgten für einen würdigen Rah-
men. Die Ehrensalven schossen erstmals
zwei Kompanien: Jene aus Amras und
Cortina d´Ampezzo.
Gräbersegnung am
Tummelplatz
Ein würdiges AndenkenAm 9. November 2014 fand an der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz in
Amras - 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges - eine Gedenkfeier für
die Gefallenen der Freiheits- und Weltkriege statt.
Otto Permoser (hintere
Reihe, 4. von rechts) - der
erfolgreichste Brenner
der letzten 20 Jahre
Bei der 20. Tiroler Schnapsprämierung am
14. November 2014 zeigte sich einmal
mehr, dass die Elite der Brenner ihr Hand-
werk perfekt beherrscht. Der strengen
internationalen Jury stellten sich 132 Be-
triebe mit 587 Produkten. Die Abendgala
im Centrum für Chemie und Biomedizin in
Innsbruck war der krönende Höhepunkt.
Im festlichen Rahmen wurden die be-
gehrten Trophäen überreicht.
In Anerkennung und Würdigung der
hervorragenden Leistungen durch ihre
zahlreichen Landes- und Sortensiege in
den vergangen 20 Jahren erhielten “die
Besten der Besten“ eine besondere Aus-
zeichnung.
Seit 2004 steht unser Mitarbeiter Otto
Permoser alljährlich am Podest und ist
damit jener Schnapsbrenner, der im Lau-
fe der zwanzigjährigen Prämierung am
meisten Siege einheimsen konnte. „Zwölf
Sortensiege und sechs Landessiege“, wie
DI Wendelin Juen von der Landwirtschafts-
kammer Tirol bestätigt.
Lieber Otto, wir gratulieren Dir ganz herz-
lich zu Deinen Erfolgen!
Erfolgreichster Brenner des LandesDie Tiroler Schnapsbrenner haben in den vergangenen 20 Jahren die Qualität
der Edelbrände in unglaubliche Höhen getrieben.
COMMUNIO
In seiner Predigt lud Prior Florian Schomers
OPraem die Anwesenden ein, „Talente“
bestmöglich im Sinn der Gemeinschaft
und des Miteinander einzubringen und zu
nutzen.
Bei der anschließenden Tagung im
Gasthof Bierstindl rief der Ehrenpräsident
des österreichischen Krippenverbandes,
D. Wernher Seifert OPraem, in seinem Im-
puls die Teilnehmer auf, im persönlichen
Umfeld klar Stellung für unseren Glauben
zu beziehen. Speziell in einer Zeit, wo Chris-
ten immer häufiger gefragt werden: „Was,
die Kirche feiert Weihnachten auch?“
„Die Kirche feiert Weihnachten auch“?Mit einem Festgottesdienst in der Basilika Wilten wurde der Landeskrippen-
tag des Tiroler Verbandes am 16. November 2014 eröffnet.
Prior Florian Schomers
bei der Predigt
Vier Bischöfe im GesprächGleich vier Bischöfe nahmen am 22. November 2014 an einem Gesprächsabend
im ORF Tirol Studio 3 in Innsbruck teil.
Die Bischöfe zogen im Gespräch mit den
beiden ORF Redakteuren Peter Jung-
mann (Tirol) und Patrick Rina (Bozen-
Brixen) eine kleine Bilanz zum Jubilä-
umsjahr der Diözese Innsbruck. Ihr Blick
richtete sich aber auch nach vorne und
sie fragten nach der Zukunft der katho-
lischen Kirche im Land.
30 Stift Wilten Aktuell
Am Podium vertreten
waren die vier Bischöfe
Manfred Scheuer (Diö-
zese Innsbruck), Franz
Lackner (Erzdiözese
Salzburg), Luigi Bres-
san (Erzdiözese Trient)
und Ivo Muser (Diözese
Bozen-Brixen)
COMMUNIO
Architekt Josef Schmitz hatte hier
auf seinen Plänen 1905 eine sitzen-
de Madonna mit Kind vorgeschla-
gen, handelt es sich doch bei der
Pradler Kirche um eine Marienkir-
che. Eine solche Darstellung ist
aber nie zur Ausführung gelangt. Es
fehlte am Geld. Auf den Kirchen-
bau folgten wirtschaftliche Krisen-
zeiten und die beiden Weltkriege.
Auf Initiative des bisherigen Prad-
ler Pfarrers Siard Hörtnagl OPraem
hat der Südtiroler Bildhauer Walter
Kuenz hat ein Modell geliefert, wie
er sich eine Statue an der Fassa-
de vorstellen könnte. Es sollte nicht
einfach eine Nachbildung einer
romanischen Madonna sein, son-
dern ein Kunstwerk der heutigen
Zeit. Dieses wurde nun realisiert.
Das Werk wurde aus Marmor „Por-
tugallo Rosso“ gehauen, hat eine
Höhe von etwa zwei Metern und
ein Gewicht von 1250 kg. Das fer-
tige Kunstwerk wurde am 24. No-
vember 2014 emporgezogen und
in der Nische befestigt.
Marienstatue für Pradler KircheSchaute man auf die Frontfassade der Kirche, so fiel bisher eine
leere Nische unter dem Giebel auf.
XXXXXXXXXXXX
Geschenkideen aus dem Klosterladen
Neuheiten im Sortiment finden Sie auch auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at
Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr, Samstag: 8:00 - 12:00 Uhr
Im Klosterladen finden Sie zahlreiche hauseigene Produkte - wie z. B. Wiltener Stiftsschokolade, Wiltener Schnaps,
Wiltener Murmeltiersalbe, ...
Norbert von Xanten - Der Gründer des Prämonstratenserordens und seine Zeit
Das Leben und Wirken unseres Ordensgründers Norbert von Xanten -
im Umfeld des 12. Jahrhunderts - steht im Zentrum des Buches von
Mitbruder Klemens H. Halder OPraem.
Stift Wilten GeschenksboxZwei „Edle Tropfen“ aus der stiftseigenen Schnapsbrennerei gemein-
sam mit den dazu passenden „Himmlischen Genüssen“ der Wiltener
Stiftsschokolade machen die - mit einem echten Brandstempel verse-
hene - Holzbox zu einem individuellen, hochwertigen Geschenk.
Der Ritterorden vom Heiligen
Grab zu Jerusalem hat es sich
zur Aufgabe gemacht, die
Christen im Heiligen Land durch
den Verkauf von Olivenöl aus
Taybeh – Palästina zu unter-
stützen. Da der Verkauf nicht
nur die Selbstkosten abdecken,
sondern auch der Mehrerlös
für soziale Zwecke verwendet
werden soll, wird der halbe Liter
„Natives Olivenöl extra“ um €
10,00 angeboten.
Das Olivenöl wird unter ande-
rem auch wieder im Klosterladen
des Stiftes Wilten verkauft, kann
aber auch direkt beim Leitenden
Komtur der Komturei Innsbruck
bezogen werden: Ing. Engelbert
Pfurtscheller, Reinhardweg 3,
6176 Völs.
Mobil: 0664/2306726 oder
Öl für den Frieden
Die Statue wird emporgezogen
24. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn22.30 Uhr vor der Mette in der Stiftskirche
Musik für zwei Orgeln
23.00 Uhr Christmette in der Stiftskirche
Wilhelm Lechleitner CRSA
Pastoralmesse
Orgelwerke von Marcel Dupré
„Il est né, le divin enfant“
und Johann Sebastian Bach
Sinfonia aus der Ratswahlkantate BWV 29
Capella und Chorus Wilthinensis
25. Dezember Hochfest der Geburt des Herrn10.30 Uhr Pontifikalamt in der Basilika
Karl Koch
Festmesse zu Ehren der Geburt unseres
Herren Jesu Christi op. 7
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Präludium und Fuge in C-Dur BWV 547
Capella Wilthinensis
18.00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
Psalmen und Magnificat
alternatim mit dem Konvent
Capella Wilthinensis
Gastorganist Martin Riccabona
19.00 Uhr Eucharistiefeier in der Stiftskirche
Orgelwerke von Louis Claude Daquin
X. Noël
26. Dezember Hl. Stephanus – Zweites Patrozinium der Stiftskirche10.30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
Proprium im Gregorianischen Choral
Orgelwerke von Carl Philipp Emanuel Bach
Sonata in g-moll Wq 70/6
Schola Gregoriana Wilthinensis
18.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche
Orgelwerke von Max Reger
„Christus, der ist mein Leben“ op. 67
31. Dezember Jahresabschlussmesse18.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
Joseph Haydn
Missa Sti. Nicolai
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Toccata in F-Dur BWV 540
Capella Wilthinensis
4. Jänner 2. Sonntag nach Weihnachten18.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche
Orgelwerke von Franz Tunder
„Herr Gott, dich loben wir“
19.00 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche
Hans Haselböck
Psalmenproprium
Anton Heiller
„Grad dort“
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
„In dir ist Freude“ BWV 615
Capella Wilthinensis
6. Jänner Erscheinung des Herrn18.00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
Orgelwerke von Samuel Scheidt
„Wie schön leucht´uns der Morgenstern“
19.00 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Weihnachtliche Chormusik
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Toccata und Fuge in d BWV 565
Wiltener Sängerknaben
Johannes Stecher, Leitung
31. Jänner Tag des geweihten Lebens14.00 Uhr Vesper in der Stiftskirche
Musik für zwei Orgeln
Gottesdienste und Termine
An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung. Das Jahresprogramm 2015 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.