Download - Dokumentation der Fachtagung
Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb
Dokumentation der
Fachtagung vom
8. Dezember 2003
Haus des Gastes, Bad Kreuznach
Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz
in Kooperation mit der
LAG Integrationsbetriebe Rheinland-Pfalz
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Inhalt Vorwort
Grußwort Staatsministerin Malu Dreyer Tagungsprogramm Einstiegsvorträge Arnd Schwendy: Standortbestimmung
Benedikt Queins: Integrationsprojekte aus betriebswirtschaftlicher Sicht
Alexander Tränkmann: Besondere Anforderungen der Projekte an Personal
Forum 1: WfbMs als Initiatoren von Integrationsprojekten Erwin Görgen
Joachim Schröck
Ann-Katrin Maisel
Forum 2: Integrationsabteilungen / Integrationsfirmen in der freien Wirtschaft
Steffen Halm
Kurzprotokoll
Forum 3: Wohin kann die Reise gehen? Kurzprotokoll
Workshop für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lothar Schwalm
Tagungsabschluss Joachim Storck
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Grußwort
Staatsministerin Malu Dreyer
1. Einleitung
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Thelen,
sehr geehrter Herr Abgeordneter Dröscher,
sehr geehrte Vertreter und Vertreterinnen von Integrations- und
Arbeitsprojekten,
von Werkstätten für behinderte Menschen,
von Kommunen, Verbänden und Selbsthilfeorganisationen,
meine sehr geehrten Herren und Damen,
das Jahr 2003 steht ganz im Zeichen der Politik für und mit Menschen für
Behinderungen. „Nichts über uns - ohne uns“, so lautet das Motto dieses
Jahres, das vom Rat der Europäischen Union zum Jahr der Menschen mit
Behinderungen erklärt worden ist.
Die zentralen Botschaften dieses Jahres - Teilhabe verwirklichen, Gleichstel-
lung durchsetzen, Selbstbestimmung ermöglichen - sind Leitlinien der rhein-
land-pfälzischen Politik für und mit behinderten Menschen und ich freue
mich, dass wir gerade in diesem Jahr mit der Umsetzung dieser Botschaften
weiter vorangekommen sind.
Zunächst möchte ich Sie alle, auch im Namen der drei Sprecher der LAG
Integrationsbetriebe – Joachim Storck, Horst Schneider und Frank Kröller -
als Mitveranstalter dieser Tagung, sehr herzlich hier in Bad Kreuznach be-
grüßen.
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Es freut mich, dass viele Projekt- und WfbM-Träger, Kommunen, Wirt-
schaftsverbände, Gewerkschaften und Selbsthilfeorganisationen heute hier
so zahlreich vertreten sind. Und ich hoffe sehr, dass unsere heutige Veran-
staltung dazu beitragen wird, viele von Ihnen in ihrem Gründungsvorhaben
zu stärken oder zumindest vorhandene Skepsis gegenüber Integrationspro-
jekten auszuräumen.
2. Politik für und mit behinderten Menschen in Rheinland-Pfalz
Ausgangspunkt der Politik von und für behinderte Menschen in Rheinland-
Pfalz ist die Verwirklichung von Bürgerrechten für behinderte Menschen.
Größtmögliche Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung in den grund-
legenden Lebensbereichen - Arbeit, Wohnen, Mobilität und Freizeit - sind
wichtige Ziele unserer Politik. Diese Ziele sind mitten in unserer Gesellschaft,
nicht in Sondersystemen, zu verwirklichen.
Zur Politik der Umsetzung von Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestim-
mung gehörten in Rheinland-Pfalz schwerpunktmäßig:
• das Landesgesetz zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen,
• das Persönliche Budget,
• die individuelle Hilfeplanung,
• die Expertise „Wohnen, wo ich will!“ und die Kommission Wohnen.
Rheinland-Pfalz ist stolz darauf, als erstes Land nach der Verabschiedung
des Bundesgleichstellungsgesetzes ein eigenes Landesgesetz zur Herstel-
lung gleichwertiger Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen im
Landtag verabschiedet zu haben, das im Januar dieses Jahres, d.h. zu Be-
ginn des EJMB in Kraft getreten ist.
Neben der Umsetzung des Landesgesetzes war und ist die Weiterentwick-
lung von Hilfen, die sich am individuellen Bedarf des einzelnen Menschen
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
orientieren, ein wichtiger Schwerpunkt der Politik des Landes. Zu den we-
sentlichen Instrumenten dieser Hilfen gehören das Persönliche Budget und
das individuelle Hilfeplanverfahren.
Nachdem das 1998 in Rheinland-Pfalz eingeführte Persönliche Budget bun-
desweit Beachtung gefunden hat, wurde es 2001 in das SGB IX als neue
Möglichkeit der Leistungserbringung aufgenommen und ist aktuell im SGB
XII vorgesehen.
Das Persönliche Budget legt ein neues Verhältnis zwischen Leistung-
sempfängerin oder -empfänger, Kostenträger und Leistungserbringer
zugrunde. Bisher ist das Dreiecksverhältnis so gestaltet, das der Kostenträ-
ger den Leistungserbringer dafür bezahlt, dass dieser für den Leistungsemp-
fänger Sachleistungen erbringt. Beim Persönlichen Budget erhält die
Leistungsempfängerin oder der -empfänger direkt vom Kostenträger die fi-
nanziellen Mittel, um sich vom Leistungserbringer die erforderlichen Leistun-
gen einzukaufen.
Das Persönliche Budget erhalten behinderte Menschen, die die Vorausset-
zungen für eine stationäre Eingliederungshilfe – also einen Heimplatz – ha-
ben oder hätten. Das Budget soll behinderten Menschen eigenständige
Wohnformen ermöglichen, d.h. ihnen helfen, die Aufnahme in ein Wohnheim
zu vermeiden. Im Rahmen des Persönlichen Budgets beteiligt sich das Land
an den Kosten der ambulanten Eingliederungshilfe, für die bisher die Kom-
munen alleinig zuständige Kostenträger waren.
Das in Rheinland-Pfalz eingeführte Instrumentarium der Individuellen Hilfe-
planung (IHP) bringt eine Reihe neuer Möglichkeiten, aber auch Herausfor-
derungen mit sich. Diese Hilfeplanung orientiert sich am Bedarf des Hilfe su-
chenden Menschen, d.h. Grundlage der Hilfeplanung sind die Zielvorstellun-
gen des einzelnen Menschen. Somit kann Hilfeplanung immer nur individuel-
le Hilfeplanung sein, d.h. nur mit der Hilfe suchenden Person erfolgen.
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Um die Selbstbestimmung behinderter Menschen weiter voranzubringen, hat
mein Ministerium in diesem Jahr:
• die Expertise „Wohnen, wo ich will!“ zur Stärkung gemeindenaher Wohn-
und Unterstützungsformen für behinderte Menschen in Rheinland-Pfalz in
Auftrag gegeben und
• die Expertinnen- und Expertenkommission Wohnen einberufen.
Mit der Expertise werden wir über das EJMB hinaus offensiv für eine größere
Vielfalt gemeindenaher Wohn- und Unterstützungsangebote für Menschen
mit Behinderungen werben.
3. Bilanz der Aktivitäten zum EJMB
Das EJMB geht zu Ende. In Rheinland-Pfalz wurden im Europäischen Jahr
der Menschen mit Behinderungen eine Vielzahl von Aktivitäten auf lokaler
und auf Landesebene initiiert und erfolgreich durchgeführt. Dazu gehören:
• die Regionalkonferenzen in Mainz, Kaiserslautern, Koblenz und Trier, mit
denen wir das EJMB eingeläutet haben,
• die bundesweite Schwerpunktveranstaltung zur persönlichen Assistenz
im April dieses Jahres in Mainz. Ein wichtiges Ergebnis dieser Veranstal-
tung war, dass das Forum behinderter Juristinnen und Juristen einen Ge-
setzentwurf zur Absicherung persönlicher Assistenz vorbereitet.
Weitere beispielhafte Aktivitäten:
• Symposium zur barrierefreien Web-Gestaltung „Mehr Wert für @lle“
• Podiumsdiskussion zur Fragestellung: „Was bringt das Landesgleichstel-
lungsgesetz für die schulische Integration behinderter Kinder?“
• Schulung von kommunalen Behindertenbeiräten und Behindertenbeauf-
tragten
• Preis des Ministerpräsidenten für Gleichstellung, Teilhabe und Selbstbe-
stimmung.
• Bundesweite Tagung „Heim in die Wohnung statt Wohnen im Heim?!“
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
• Fachtagung „20 Jahre Bewegung behinderter Frauen: Chancen, Proble-
me und Perspektiven für Frauen mit Behinderungen in Ausbildung und
Beruf“
• „Gleich Weiter – Fest“ mit Ministerpräsident Kurt Beck
4. Teilhabe am Arbeitsleben
Meine sehr geehrten Herren und Damen, gleichwertiger Lebensbedingungen
für behinderte Menschen bedeuten vor allem auch gleichberechtigte Teilhabe
am Arbeitsleben. Deshalb ist die Eingliederung behinderter Menschen in den
ersten Arbeitsmarkt ein wichtiges Anliegen der Landesregierung.
Während in der Vergangenheit mit Hilfe engagierter Einrichtungsträger ein
weit gespanntes Netz von Werkstätten für behinderte Menschen sowie an
Berufsbildungs- und Berufsfortbildungswerken aufgebaut wurde, steht für die
Zukunft die Integration behinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeits-
markt verstärkt im Vordergrund.
Für behinderte Menschen nimmt Arbeit den gleichen, wenn nicht sogar einen
höheren Stellenwert in Bezug auf die soziale Kompetenz und Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben ein. Gerade aber die verschärften Arbeitsmarktbe-
dingungen führen dazu, dass Ausgliederungsprozesse behinderte Menschen
in einem hohen Maße treffen. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für behin-
derte Menschen nach wie vor deutlich höher.
Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass die Bereitstellung von
Integrationsarbeitsplätzen ein zunehmend wichtiges Ziel sowohl für die Wirt-
schaft als auch für die Träger der freien Wohlfahrt ist.
Keine noch so gut konzipierte, finanziell gut ausgestattete und engagiert be-
triebene Politik kann die Arbeitsmarktrisiken und Benachteiligungen behin-
derter Menschen im Erwerbsleben gänzlich ausschalten - sie muss jedoch
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
versuchen, ihnen entgegenzuwirken und die Folgen zu begrenzen und zu
mildern.
Aus diesem Grunde hat das Land Rheinland-Pfalz nicht nur ein dichtes Netz
von Berufsförderungswerken aufgebaut, sondern geht auch eine Reihe wei-
terer neuer Wege. So war Rheinland-Pfalz eines der ersten Länder, das flä-
chendeckend Psychosoziale Dienste – die heutigen Berufsbegleitenden
Dienste - und Integrationsfachdienste aufgebaut hat.
Ein wichtiges Instrumentarium, behinderten Menschen zu einem Arbeitsplatz
auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verhelfen, sind die Integrationsbetriebe. In-
tegrationsbetriebe bieten besondere Chancen zum Übergang in den regulä-
ren Arbeitsmarkt. Das Land fördert aus Mitteln der Ausgleichsabgabe seit
geraumer Zeit Integrationsbetriebe - und wie ich meine mit recht gutem Er-
folg. Eine Reihe von Trägern haben es im Land Rheinland-Pfalz verstanden,
die richtigen Nischen zu finden, um sich langfristig am Markt halten zu kön-
nen.
Ein wichtiger Bereich, der jetzt noch hinzukommen muss, ist der Aufbau von
Integrationsabteilungen in bereits bestehenden Unternehmen. Wenn wir gro-
ße und mittlere Unternehmen dazu bringen, Integrationsabteilungen aufzu-
bauen, werden wir die Chancen für behinderte Menschen auf dem allgemei-
nen Arbeitsmarkt erheblich verbessern.
Dass behinderte Arbeitssuchende auch in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen einen Platz im ersten Arbeitsmarkt finden können,
zeigte das im Herbst 2000 mit dem Bundesgesetz zur Bekämpfung der Ar-
beitslosigkeit schwerbehinderter Menschen verabschiedete Aktionspro-
gramm "50.000 Jobs für schwerbehinderte Menschen". Erklärtes Ziel dieses
Programms war es, die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen
bis Herbst 2002 bundesweit um rund 25 Prozent zu senken.
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Rheinland-Pfalz hat dieses Ziel mit ca. 30 Prozent übererfüllt, auch wenn die
Zahlen arbeitsloser Schwerbehinderter leider wieder etwas gestiegen sind.
Mit dem novellierten Landessonderprogramm zum Abbau der Arbeitslosigkeit
schwerbehinderter Menschen wird das Land an einer weiteren Verbesserung
der Beschäftigungsquote arbeiten.
Weiterhin ist mir der vermehrte Einsatz von Arbeitsassistenz, also der perso-
nellen Hilfen für behinderte Menschen am Arbeitsplatz, ein wichtiges Anlie-
gen.
Ich möchte noch einmal hervorheben: Wir werden weiterhin neue Wege su-
chen und die bereits geschaffenen Möglichkeiten konsequent nutzen, um
arbeitssuchenden behinderten Menschen einen passenden Arbeitsplatz an-
bieten zu können.
Zwar wird das aufgebaute dichte Netz an WfbM-Arbeitsplätzen erhalten und
bei Bedarf weiter verbessert, doch ein zusätzlicher Bedarf wird nicht mehr
durch ein weiteres Ansteigen der Werkstattplätze gedeckt, sondern durch
Integrationsbetriebe und verstärkte Vermittlungen aus den WfbM´s auf den
ersten Arbeitsmarkt.
5. Erfahrungen mit Integrationsprojekten in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz haben wir schon vor 10 Jahren mit der Errichtung von In-
tegrationsprojekten oder ähnlichen Beschäftigungsformen für behinderte
Menschen begonnen. Insofern haben wir viel Erfahrungen sammeln und
auch praktische Fortschritte erzielen können. Besonders wichtig war zwei-
felsfrei die Erkenntnis, dass es eines betriebswirtschaftlich schlüssigen Kon-
zeptes und eines „Monitoring“ bedarf, damit sich ein Integrationsbetrieb am
Markt behaupten kann.
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Diese Erkenntnisse haben wir in unser Handeln eingebunden, weshalb wir
heute auf einem guten Weg sind:
• durch die Firma RAT in Trier wird die betriebswirtschaftliche Beratung
und Begleitung sichergestellt,
• unter Federführung meines Hauses tagt drei- bis viermal jährlich auf
Landesebene ein Arbeitskreis Integrationsbetriebe,
• bei einem regelmäßigen Jour Fixe werden aktuelle Projekte und Entwick-
lungen auf der Ebene der Landesverwaltung besprochen,
• die Förderung durch das Integrationsamt wurde durch Pauschalierungen
vereinfacht.
Besonders wichtig ist auch, dass sich eine „Landesarbeitsgemeinschaft In-
tegrationsprojekte“ gebildet hat, der fast alle Projektträger in unserem Bun-
desland angehören. Gemeinsam mit dieser LAG haben wir heute zu dieser
Tagung eingeladen.
Ich würde es begrüßen, meine Herren und Damen, wenn wir diese Fachta-
gung zu einer jährlichen Veranstaltung machen könnten, bei der wir mit den
Projektträgern und der interessierten Fachöffentlichkeit die aktuellen Entwick-
lungen und Probleme diskutieren können. Fragen wie die Konkurrenz zu be-
stehenden Anbietern der gleichen Branche sowie der Besteuerung und der
damit zusammenhängenden Gemeinnützigkeit werden uns wohl noch länger
begleiten.
Das große Interesse an dieser ersten Veranstaltung lässt mich hoffen, dass
dieser Vorschlag Ihre Zustimmung finden wird.
6. Zukunftsstrategien
Unsere gemeinsamen Anstrengungen und die rechtliche Fundierung von In-
tegrationsprojekten im SGB IX haben zu einer erfreulichen Zahl von Neu-
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
gründungen geführt. Bisher wurden meist Firmen aus dem Bereich des psy-
chiatrischen Hilfesystems heraus entwickelt, doch müssen nunmehr verstärkt
auch solche Angebote für Personengruppen mit anderen Behinderungsfor-
men geschaffen werden. Auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten und unter
schwierigen strukturellen Rahmenbedingungen muss es zum Beispiel für
Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung eine Alternative zur WfbM geben.
Leider hat sich meine Erwartung, dass das neue Gesetz vermehrt Unter-
nehmen der Privatwirtschaft animiert, Integrationsabteilungen oder –betriebe
zu gründen, bisher nur in geringem Umfang bestätigt. Nicht nur deshalb ist
anzumerken, dass die mit dem Gesetz verbundenen Potenziale noch nicht
ausgeschöpft worden sind. Die Hoffnung auf eine erhebliche Ausweitung der
Integrationsarbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen hat sich erst an-
satzweise erfüllt.
Um das gesteckte Ziel zu erreichen, sind weitere Anstrengungen aller Betei-
ligten und Anpassungen der Rahmenbedingungen notwendig. Dazu gehören:
• Die Präzisierung der gesetzlichen Regelungen im SGX IX, zum Beispiel
eine präzisere Definition des „Besonderen Aufwandes“ als Erfassung in-
tegrationsbedingter betrieblicher Mehrkosten in Abgrenzung zu den per-
sonenbezogenen begleitenden Hilfen.
• Die Verbesserung der Gründungs- und Startbedingungen durch einen
Starthilfefonds aus Mitteln des Bundesausgleichsfonds, wenn der Träger
nicht über ausreichende Kapitalrücklagen verfügt oder die Zugänge zur
Kreditfinanzierung infolge BASEL II schwieriger werden.
• Die Ausweitung der Förderinstrumente. So ist Integrationsbetrieben in
gemeinnütziger Form der Zugang zur regulären Wirtschafts- und Ar-
beitsmarktförderung versperrt. Für einen Teil der Projekte wären Rege-
lungen durch den Bundesgesetzgeber wünschenswert, die eine Kombi-
nation von gemeinnützigem Wirken mit klassischer Wirtschaftsförderung
ermöglichen.
• Weiterhin ist überlegenswert, ob eine EGZ-Förderung durch die Arbeits-
verwaltung für den Personenkreis der besonders schwer vermittelbaren
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
schwerstbehinderten Menschen zeitlich ausgeweitet werden könnte.
Dies würde die Bereitschaft der Integrationsprojekte erhöhen, auch die-
sen Personenkreis zu integrieren.
• Nachgedacht werden sollte auch über die Vorschrift, nach der eine För-
derung von Teilzeitbeschäftigten erst ab einer Wochenarbeitszeit von 15
Stunden möglich ist.
Für eine Bevorzugung von Integrationsprojekten bei der Vergabe öffentlicher
Aufträge analog einer WfbM sehe ich dagegen keine Möglichkeit. Hierdurch
würde die Konkurrenzdiskussion - genauso wie durch weitere staatliche För-
dermittel außerhalb der Ausgleichsabgabe - weiter verschärft.
7. Ausblick
Wie bereits dargestellt, haben Integrationsprojekte mit der gesetzlichen Ver-
ankerung im SGB IX eine wichtige rechtliche Aufwertung erfahren. Sie benö-
tigen zur Absicherung und Entfaltung ihrer Integrationspotenziale einen adä-
quaten Ausgleich der individuellen behinderungsbedingten Minderleistungen
ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine angemessene Erstattung
der betriebsbedingten Mehraufwendungen durch die Beschäftigung eines
hohen Anteils behinderter Menschen. Um wettbewerbsfähig werden und
bleiben zu können, brauchen sie einen dauerhaften Zugang zur Förderung
von Investitionen und Modernisierungen. Hierbei lassen wir Sie nicht allein!
Wir haben die Strukturen verbessert und damit begonnen, die Verwaltungs-
verfahren zu vereinfachen. Gemeinsam mit der Wirtschaft und sozialen Trä-
gern werden wir daran arbeiten, die möglichen Beschäftigungspotenziale für
behinderte Menschen voll zu entfalten.
Ich hoffe sehr, dass schon in wenigen Jahren Integrationsfirmen einen rele-
vanten und wachsenden Beitrag zur Beschäftigung von Menschen mit Be-
hinderung leisten.
Ich würde mich freuen, wenn diese Fachtagung heute einen Beitrag dazu
leisten könnte! Vielen Dank!
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Fachtagung: „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Tagungsprogramm 10:00 Uhr Grußwort Staatsministerin Malu Dreyer
10:30 Uhr Die Menschen in den Integrationsprojekten
5 min Film „INNdependence“ Talkrunde: Jutta Simon, Hotel INNdependence Sven Bürstlein, IKD Kreuznacher Diakonie Herbert Schacherer, Bürgerservice Trier gGmbH Winfried Weber, Hachenburger Service gGmbH Moderation: Matthias Rösch, Ministerium f. Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit
11:15 Uhr Standortbestimmung – Die aktuelle Situation Referent: Arnd Schwendy, BAG Integrationsfirmen
12:00 Uhr Integrationsprojekte aus betriebswirtschaftlicher Sicht Referent: Benedikt Queins, RAT
12:30 Uhr Besondere Anforderungen der Projekte an Personal Referent: Alexander Tränkmann, Hotel INNdependence
14:00 Uhr Forum 1: WfbMs als Initiatoren von Integrationsprojekten Impulsreferate: • Erwin Görgen, Westeifelwerkstätten • Joachim Schröck, Behindertenwerk Main-Kinzig • Ann-Katrin Maisel, Retex Regensburg Moderation: Michael Kröselberg, Caritas-Werkstätten Mayen
14:00 Uhr Forum 2: Integrationsabteilung / Integrationsfirmen in der privaten Wirtschaft Impulsreferate: • Werner Wilke, Bio-Care • Steffen Halm, Super-Weck • Guido Kassel, Kassels Pasteten Vertriebs GmbH Moderation: Benedikt Queins, RAT
14:00 Uhr Forum 3: Wohin kann die Reise gehen? Impulsreferate: • Klaus Peter Lohest, Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit • Horst Schneider, LAG Integrationsbetriebe • Arnd Schwendy, BAG Integrationsfirmen Moderation: Wolfgang Krause, DPWV Rheinland Pfalz / Saarland
14:00 Uhr
Workshop für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Erfahrungsaustausch Moderation: Lothar Schwalm, Zentrum f. selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, Mainz e.V.
16:00 Uhr Tagungsbeobachtung Hans-Peter Terno, Zentrum f. selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen, Mainz e.V.
16:15 Uhr Tagungsabschluss Dr. Richard Auernheimer, Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Joachim Storck, LAG Integrationsbetriebe
Tagungsmoderation Frank Kröller, LAG Integrationsbetriebe
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Wo stehen die Integrationsfirmen?
Arnd Schwendy, Vorsitzender der BAG Integrationsfirmen e.V.
I. Eine Erfolgsstory 25 Jahre nach dem Start der ersten Selbsthilfefirmen für Psychiatrie-
Erfahrene in Gütersloh, Münster, Freiburg, Wunstorf und Wiesloch - um nur
die wichtigsten Pilotprojekte der damaligen Aufbruchzeit zu nennen - lässt
sich unter mehreren Gesichtspunkten eine positive Zwischenbilanz dieser
Bewegung ziehen:
1.1 Quantitative Bilanz
Aus den seinerzeit heftig umstrittenen, belächelten und bekämpften ersten
Geh-Versuchen, eine Alternative zur gesundheitsschädlichen Untätigkeit
oder Einweisung in eine Behinderten-Werkstatt zu schaffen, sind
Integrationsfirmen inzwischen weit verbreitet. Es gibt sie in allen
Bundesländern. Derzeit kennen wir rund 400 Integrationsprojekte mit rund
12.700 Beschäftigten. Knapp die Hälfte, nämlich 6.300, zählen zum
Personenkreis der besonders schwer behinderten Menschen, die Anspruch
auf die spezielle Förderung nach dem SGB IX haben.
Aber auch unter den anderen 6.000 Arbeitnehmern befinden sich viele mit
erheblichen psychosozialen Problemen, nämlich Langzeitarbeitslose, die z.B.
in den befristeten Beschäftigungsprogrammen der Arbeits- und Sozialämter
gefördert werden.
Hinzukommen in allen Projekten Arbeitsplätze für stundenweise
Beschäftigung. Ich gehe auf sie später noch einmal ein.
Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis zu den 166.000 schwerbehinderten
Arbeitslosen, die es im Oktober diesen Jahres gab und berücksichtigt
außerdem, dass deren Anzahl innerhalb eines Jahres um 15% bzw. 21.000
gegenüber Oktober 2002 gestiegen ist, dann wird deutlich, wie bescheiden
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
rein mengenmäßig der Beitrag der vielen Initiativen und ihrer Bemühungen
ist. Noch schockierender ist eine Zahl, die jüngst der CDU-Politiker Friedhelm
Merz in die Diskussion um einen Niedriglohnsektor warf: Danach wandern
monatlich 20.000 Produktionsarbeitsplätze aus Deutschland in Länder mit
niedrigeren Lohnkosten ab. Das bedeutet: 25 Prozent der eine Million
Arbeitsplätze, die in diesem Jahr verloren gingen, sind dem "Export" in
andere Länder geschuldet.
1.2 Quantitative Pluspunkte
Wer nun deprimiert über diese Mengenverhältnisse in Resignation und
Nichtstun versinkt, dem halten wir entgegen: Die Selbsthilfe- bzw.
Integrationsfirmen-Bewegung war und ist nie angetreten, das Millionendefizit
an Arbeitsplätzen vom Grunde her zu beseitigen: Die Beschäftigungslücke in
Deutschland beläuft sich auf 6 bis 7 Millionen, will man Vollbeschäftigung
erreichen. Neue Arbeitsplätze entstehen erst ab einem Wachstum von zwei
Prozent. Angesichts dieser Zahlen sind realistische Ziele angesagt.
Unser Hauptziel war immer der Nachweis, dass wir eine qualitative Lücke
schließen können. Wie?
1. Indem wir in überschaubaren Betrieben Arbeit unter Bedingungen
anbieten, die die sonst vielfach fehlende Balance zwischen Ökonomie und
Sozialem, zwischen Markt und Menschen herstellen und damit eine
Alternative sind zur Werkstatt für Behinderte, zur Rente, zur Arbeitslosigkeit
und vor allem zu dem krankheitsverstärkenden Elend des erzwungenen
Nichtstuns, das nicht nur psychisch Kranke schwer belastet. Alle
Arbeitslosen und ihre Familien leiden schwer - und medizinisch
nachgewiesen - an den psycho-somatischen Folgen des Ausgegrenztseins
aus der Erwerbsgesellschaft.
2. Indem wir durch die Pilotprojekte der Gründerjahre eine
gesellschaftspolitische Debatte über den Wert und die Rahmenbedingungen
der Arbeit für behinderte Menschen und die Grenzen ihrer Integration in
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
"normale" Betriebe verstärkt haben. Dieser Diskurs hatte letztendlich nach
vielen, vielen Jahren der Unsicherheit und der anfangs fast unüberwindlichen
Ablehnung durch das Bundesarbeitsministerium ein gutes Ende, indem die
Förderung der Integrationsprojekte fester Bestandteil des
Schwerbehindertenrechtes wurde. Hätte nicht die Freudenberg-Stiftung in
diesen schwierigen Jahren zu uns gestanden mit ideeller und materieller
Hilfe, hätten wir in diesen schwierigen Aufbaujahren wahrscheinlich das
Handtuch geworfen.
Hinzu kommen weitere inhaltlich gewichtige Positiveffekte: Das Modell der
Integrationsfirmen verbessert das Image der Betroffenen. Auftraggeber aus
"normalen" Unternehmen lernen in den Geschäftsbeziehungen etwas von
der oft unterschätzten Leistungsfähigkeit und den Besonderheiten einer
Betriebsorganisation und Mitarbeiterführung, die angemessen Rücksicht
nimmt auf die Belange von Mitarbeitern mit starken
Leistungseinschränkungen.
Wie weit dies positiv abfärbt, d.h. zur Nachahmung animiert, wäre zu
untersuchen. Ganz sicher aber tragen Beratungskräfte der
Integrationsfachdienste, die häufig dieselben Träger haben wie die Firmen,
Erfahrungen von da nach dort weiter. Und umgekehrt lernen die
Integrationsfirmen im Kontakt mit ihren Auftraggebern sehr schnell die harten
Spielregeln des freien Marktes kennen. Wenn nicht, gehen sie unter.
1.3 Steuerrechtliche Klärung
Ein weiterer großer Pluspunkt in der Erfolgsbilanz ist das jüngst ergangene
Grundsatzurteil des Bundesfinanzhofes zur Gemeinnützigkeit derartiger
Projekte. Die BAG Integrationsfirmen hofft nun, dass der Gesetzgeber bzw.
das Bundesfinanzministerium - wie zugesagt - die entsprechenden
Regelungen präzisiert.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
1.4 Volkwirtschaftlicher Gewinn
Integrationsfirmen bzw. ihre schwerbehinderten Mitarbeiter/innen erhalten
von den Integrations- und Arbeitsämtern Zuwendungen für Investitionen,
betrieblichen Mehraufwand, Betreuung und Lohnkosten. Dabei handelt es
sich nicht um Subventionen (wie z.B. bei Kohle, Werften, Landwirtschaft),
sondern um Nachteilsausgleiche bzw. Leistungsentgelte, auf die alle
Arbeitgeber, die entsprechend viele schwerbehinderte Menschen
beschäftigen, Anspruch haben. Diese Begriffsklärung ist wichtig, da die
Europäische Union öffentliche Zuschüsse von über 50% zunehmend als
wettbewerbsverzerrend geißelt und dabei in Brüssel möglicherweise nicht
präzise genug auf die feinen Unterschiede von Branchen-Subventionen und
Leistungsentgelten, wie die Integrationsfirmen sie in Deutschland erhalten,
geachtet wird.
Volkswirtschaftlich gibt es bei der Förderung der Integrationsvorhaben und
ihrer Mitarbeiter nur Gewinner, denn alle bisher angestellten Berechnungen
belegen:
1. die geförderte Beschäftigung ist Integrationsprojekten ist
kostengünstiger als die Alternativen WfbM, Rente, Arbeitslosigkeit,
Sozialhilfebezug;
2. es fließen durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge mehr Mittel
ins Solidarsystem zurück als dieses aufwendet;
3. ehemalige Psychiatriepatienten, die in eine sinngebende und in
tragfähige Sozialkontakte eingebundene Tagesstruktur integriert sind,
erleiden weniger Rückfälle.
Zur volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Rechnung ein Beispiel aus der
Kölner Nostra-Verbund-Werkstatt, deren Verwaltungsrat ich vorsitze: Der
Betrieb beschäftigt 135 Personen, davon zählen rund 40 zum Personenkreis
nach § 132 Schwerbehindertengesetz mit entsprechender Förderung durch
das Integrationsamt. Die anderen Mitarbeiter wurden bislang vor allem
gefördert durch Sozialamt und Arbeitsamt. Im Jahr 2002 erhielt der Betrieb
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
von den genannten Behörden rund 1,3 Millionen Euro; der Rückfluss in
Steuer- und Sozialversicherungskassen war genau so hoch! Stellte man die
Förderung dieses Unternehmens ein, müssten 35 Mitarbeiter in eine WfbM
wechseln, 80 wären auf Transferleistungen von Arbeits- oder Sozialamt
angewiesen. Die Gesamtkosten dafür betrügen ca. 1,5 Mio. Euro. Diesen
Aufwand erspart die Nostra den Gemeinschaften der
Versicherungsmitglieder und Steuerzahler. Hinzukommt die Wertschöpfung,
die die Tätigkeit der Mitarbeiter bedeutet.
Dies ist eine grobe Übersicht aus der Perspektive eines Betriebes. Es wäre
wünschenswert, das eine wissenschaftlich fundierte Kosten-Nutzen-Analyse,
die sich nicht nur auf einen Betrieb bezieht, erstellt wird. Wir hoffen, dass das
Sozialpolitische Institut der Universität Köln sich dieser Aufgabe annimmt.
II. Wohin führt der Weg?
1. Förderung ausbauen
Die Integrationsfirmen erleben trotz (oder gerade wegen?) der Krise am
Arbeitsmarkt derzeit einen neuen Gründungsboom. Pro Quartal entstehen
quer durch die Republik fünf bis zehn neue Firmen. Diese sind tätig in vielen
Branchen: Industriemontage, Garten- und Landschaftsbau,
Hausdienstleistungen, Bauhandwerk, Entsorgung, Büro, EDV,
Lebensmittelhandel, Gastronomie - um nur die wichtigsten zu nennen.
Erfreulich in diesem Zusammenhang: Zunehmend gründen WfbM
Integrationsfirmen. Aus den Gegnern von einst sind Partner geworden.
Allerdings kann dies regional Probleme aufwerfen, wenn eine WfbM und eine
Integrationsfirma sich um die gleichen Aufträge bemühen. Hier sind
Kooperationen vor Ort, die einen Dumpingwettbewerb zum Schaden aller
Beteiligten verhindern, das beste Gegenmittel.
Regional nehmen Bayern und Baden-Württemberg eine Spitzenstellung ein.
Das Land Rheinland-Pfalz hat in den letzten Jahren stark aufgeholt. Wir
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
hören mit Freude, dass es das Ziel der Landesregierung ist, die Zahl der
Arbeitsplätze in Integrationsfirmen von derzeit 250 auf 500 zu verdoppeln.
Wir finden es richtig, dass das Land dabei vor allem auf Gründungen aus
dem WfbM-Bereich setzt, auch, um den Ausbau an Werkstattplätzen
gegebenenfalls begrenzen zu können. Wir empfehlen, in die
Ausbauüberlegungen auch die Träger von Beschäftigungsprojekten des 2.
Arbeitsmarktes, deren Existenz durch die Hartz-Gesetze gefährdet ist,
einzubeziehen. Sie haben große Erfahrungen in der Förderung von
Arbeitslosen mit Integrationsschwierigkeiten. Die Politik der "Südstaaten"
macht deutlich, dass auch und gerade in Regionen mit relativ entspanntem
Arbeitsmarkt großer Bedarf an Integrationsprojekten herrscht, da die
"normalen" Betriebe aus Gründen des internationalen Wettbewerbs (Kosten-
und Leistungsdruck) sich immer weniger in der Lage sehen, die schwer
behinderten Arbeitskräfte unmittelbar einzustellen. Hinzunehmen ist diese
Entwicklung nicht. Daher unterstützen wir energisch die Forderung, dass die
"freie" Wirtschaft endlich die Beschäftigungs- und Ausbildungspflichten
erfüllt. Integrationsbetriebe können ein stärkeres Engagement aller
Arbeitgeber nicht ersetzen.
Sehr positiv entwickelt hat sich die Einstellung der Integrationsämter. Sie
fördern in allen Bundesländern jetzt sehr aufgeschlossen und professionell,
vielfach unter Einschaltung erfahrener Unternehmensberater in der kritischen
Gründerphase, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Im Jahre 2001 sind nach
Mitteilung der BAG der Integrationsämter rund 21 Mio. Euro von ihnen in die
Integrationsfirmen investiert worden, hinzukommen individuelle Leistungen in
Höhe von rund 10 Mio. Euro. Diese Gesamtsumme betrug 31,67 Mio. Euro,
das sind nicht einmal zehn Prozent der Gesamtausgaben der
Integrationsämter i. H. v. 342 Mio. Euro.
Die BAG drängt daher darauf, dass sowohl des Gesamtvolumen gesteigert
wird als auch die projektbezogene Förderung im Einzelfall. Wichtig sind
dabei Maßnahmen zur Minderung des Problems der Unterkapitalisierung der
Firmen. Sie haben zu wenig Eigenkapital, um Durststrecken zu überstehen
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
bzw. Modernisierungen und Erweiterungen in dem Tempo zu realisieren, das
der Markt erfordert.
2. Auftragslage verbessern
Wir drängen darauf, dass die Integrationsfirmen bei öffentlichen
Ausschreibungen zu den bevorzugten Anbietern gezählt werden, ähnlich den
WfbM, allerdings ohne Anrechnung auf die Ausgleichsabgabe. Wir
appellieren aber vor allem an die freie Wohlfahrtspflege eine
Auftragsvergabestrategie zu entwickeln, die mehr Arbeitsplätze für
Beschäftigungsinitiativen schafft. Altenpflegeinrichtungen, Krankenhäuser,
Jugendeinrichtungen, Fortbildungsstätten - kurz der gesamt
Wohlfahrtsbereich mit rund 4 Millionen Mitarbeitern stellt einen gewaltigen
Binnenmarkt dar. Seine Aufträge sollten vorrangig an Projekte gehen, die die
berufliche Teilhabe der Klienten der Wohlfahrtspflege fördern. Vielerorts
geschieht das schon. So mancher Integrationsbetrieb bekam als Starthilfe
Arbeitsaufträge von einem Wohlfahrtsverband. Aber: Eine abgestimmte
Strategie liegt hier noch nicht vor. Es ist dafür höchste Zeit. In einer Phase
des Umbaus der sozialen Landschaft in Deutschland unter dem neoliberalen
Druck der Globalisierung und der Wettbewerbsphilosophie der Europäischen
Union ist es nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern existentiell geboten, sich
mit den Waffen der "freien" Wirtschaft in einem immer härter umkämpften
Markt zu behaupten: Dazu gehört auch eine koordinierte, auf die eigenen
Ziele und Interessen abgestimmte Vergabepolitik. Die Bundesanstalt für
Arbeit macht derzeit zum Entsetzen vieler Träger vor Ort vor, wie man
Markmacht durch zentrale Vergaben ausbaut.
3. Realistische Beschäftigungspolitik
Die Agenda 2010 beinhaltet als Lohn der Angst vor Sozialabbau das
Versprechen von Vollbeschäftigung. Wer das für unrealistisch hält, tut gut
daran, nach dem 19. Dezember, wenn der Bundesrat endlich seinen
Vorschlag zur Zukunft des Arbeitsmarktes und der Zusammenführung von
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Arbeitslosen- und Sozialhilfe vorlegt, die neuen Gesetze sehr sorgfältig auf
beschäftigungspolitische Optionen abzuklopfen.
Der Vorstand der BAG Integrationsfirmen hat dazu bei seiner Jahrestagung
vor zwei Wochen in München eine Projektgruppe eingesetzt. Diese wird
speziell die Notwendigkeiten und Chancen künftiger Zuverdienst-Optionen
abklopfen. Die Lage ist jetzt unbefriedigend - und droht es auch zu bleiben,
wenn sich Bundestag und Bundsrat nicht in letzter Minute auf eine Konzept
einigten, das akzeptiert: Es gibt in den nächsten Jahren auch bei
anschwellender Konjunktur hunderttausende von schwerbehinderten bzw.
stark leistungseingeschränkten Langzeitarbeitslosen, die kaum Chancen
haben auf Jobs, in denen sie so viel verdienen können, dass die unabhängig
von Transferleistungen zur Sicherung des Existenzminimums werden.
Vor allem gibt es eine große Gruppe von Erwerbsunfähigkeitsrentnern bzw.
Behinderten, die aus sozialen und gesundheitlichen Gründen
(Tagesstrukturierung, Sinngebung, Kontaktpflege) stundenweise
Beschäftigungen benötigen. Beiden Gruppen machen derzeit die
Integrationsfirmen mit viel Phantasie trotz schlechter Rahmenbedingungen
vielfältige Angebote. Was wird aus ihnen, wenn beispielsweise die
Sozialämter („Hilfe zur Arbeit“) in diesem Bereich nicht mehr gestaltend
mitwirken können? Fragen über Fragen – nur eine Antwort ist schon sicher:
Die Agenda-Rechnung und die eigentlich richtige Philosophie vom "Fördern
und Fordern" werden nicht aufgehen, wenn der Gesetzgeber diesem
sensiblen Sektor nicht einen kräftigen Impuls gibt.
Ziel sollte dabei sein, Transferleistungen und Arbeitsentgelte auf der
Arbeitgeberseite so zu bündeln, dass die Arbeitnehmer dieses als
Lohn/Gehalt von diesen beziehen, d.h. nicht mehr die ungünstige Doppelrolle
(hier Arbeitnehmer, dort "Bittgänger" beim Sozialamt oder Arbeitsamt)
spielen müssen. Anders ausgedrückt: Das Geld sollte viel stärker als bisher
geplant in die Finanzierung von Beschäftigung fließen statt in
Fürsorgeleistungen für erzwungenes Nichtstun.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
4. Firmenförderung verbessern
Auszug aus der Rede von Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales,
Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz bei Fachtagung am 8.
12. 2003 in Bad Kreuznach:
"Unsere gemeinsamen Anstrengungen und die rechtliche Fundierung von
Integrationsprojekten im SGB IX haben zu einer erfreulichen Zahl von
Neugründungen geführt. Bisher wurden meist Firmen aus dem Bereich des
psychiatrischen Hilfesystems heraus entwickelt, doch müssen nunmehr
verstärkt auch solche Angebote für Personengruppen mit anderen
Behinderungsformen geschaffen werden. Auch in wirtschaftlich schlechten
Zeiten und unter schwierigen strukturellen Rahmenbedingungen muss es
zum Beispiel für Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung eine Alternative
zur WfbM geben.
Leider hat sich meine Erwartung, dass das neue Gesetz vermehrt
Unternehmen der Privatwirtschaft animiert, Integrationsabteilungen oder -
betriebe zu gründen, bisher nur in geringem Umfang bestätigt. Nicht nur
deshalb ist anzumerken, dass die mit dem Gesetz verbundenen Potenziale
noch nicht ausgeschöpft worden sind. Die Hoffnung auf eine erhebliche
Ausweitung der Integrationsarbeitsplätze hat sich erst ansatzweise erfüllt.
Um das gesteckte Ziel zu erreichen, sind weitere Anstrengungen aller
Beteiligten und Anpassungen der Rahmenbedingungen notwendig. Dazu
gehören:
• Die Präzisierung der gesetzlichen Regungen im SGB IX, zum Beispiel
eine präzisere Definition des "Besonderen Aufwandes" als Erfassung
integrationsbedingter betrieblicher Mehrkosten in Abgrenzung zu den
personenbezogenen begleitenden Hilfen.
• Die Verbesserung der Gründungs- und Startbedingungen durch einen
Starthilfefonds aus Mitteln des Bundesausgleichsfonds, wenn der
Träger nicht über ausreichende Kapitalrücklagen verfügt oder die
Zugänge zur Kreditfinanzierung infolge BASEL II schwieriger werden.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
• Die Ausweitung der Förderinstrumente. So ist Integrationsbetrieben in
gemeinnütziger Form der Zugang zur regulären Wirtschafts- und
Arbeitsmarktförderung versperrt. Für einen Teil der Projekte wären
Regelungen durch den Bundesgesetzgeber wünschenswert, die eine
Kombination von gemeinnützigem Wirken mit klassischer
Wirtschaftsförderung ermöglichen.
• Weiterhin ist überlegenswert, ob eine EGZ-Förderung durch die
Arbeitsverwaltung für den Personenkreis der besonders schwer
vermittelbaren schwerstbehinderten Menschen zeitlich ausgeweitet
werden könnte. Dies würde die Bereitschaft der Integrationsprojekte
erhöhen, auch diesen Personenkreis zu integrieren.
• Nachgedacht werden sollte auch über die Vorschrift, nach der eine
Förderung von Teilzeitbeschäftigten erst ab einer Wochenarbeitszeit
von 15 Stunden möglich ist.
Für eine Bevorzugung von Integrationsprojekten bei der Vergabe
öffentlicher Aufträge analog einer WfbM sehe ich dagegen keine
Möglichkeit. Hierdurch würde die Konkurrenzdiskussion - genau wie
durch weitere staatliche Fördermittel außerhalb der Ausgleichsabgabe -
weiter verschärft."
Die BAG Integrationsfirmen begrüßt diese Vorschläge und hofft, dass das
Land Rheinland-Pfalz sich bei Novellierung des SGB IX auf Bundesebene
entsprechend durchsetzen kann.
24
Themen
• Was ist ein Integrationsprojekt?• Charakter des Integrationsprojektes• Anforderungen an die Mitarbeiterauswahl• Gemeinnützig oder nicht gemeinnützig?• Wie gründe ich ein
Integrationsunternehmen?• Weiterentwicklung des Instruments in
Richtung „Soziale Betriebe“?
Was ist ein Integrationsprojekt?
• § 132 SGB IX unterscheidet– Integrationsunternehmen
(rechtlich und wirtschaftlich selbständig)– Integrationsbetriebe– Integrationsabteilungen
Förderzuständigkeit beachten
Charakter eines Integrationsprojekts
• § 132 SGB IX: Integrationsprojekte dienen der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt (= Erster Arbeitsmarkt)
• Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund• Personalauswahl folgt dem Produkt
Einordnung zwischen Markt und Staat
Integrationsprojekt
Markt Staat
Industrie-unternehmen
Werkstatt für behinderte Menschen
Produktmarkt
Umsatzplanung (Preise, Mengen)Kostenplanung
Organisation
usw.
Welcher Typ Mitarbeiter?
Welche Investitionen?
Gründungsplanung
Anforderungen an die Mitarbeiter• Zielgruppe des § 132 SGB IX:
Schwerbehinderte Menschen, deren Teilhabe an einer sonstigen Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf Grund von Art oder Schwere der Behinderung oder wegen sonstiger Umstände voraussichtlich trotz Ausschöpfens aller Fördermöglichkeiten und des Einsatzes von Integrationsfachdiensten auf besondere Schwierigkeiten stößt.
• Mindestens GdB 50• Sozialversicherungspflichtiges
Beschäftigungsverhältnis mit mindestens 18 Stunden pro Woche
• Tarifliche oder orts- oder branchenübliche Entlohnung
Nachteilsausgleich für Mitarbeiter
Förderung der Personalkosten• Minderleistungsausgleich (MLA) max. 40 Prozent des Arbeitgeber-Brutto-Entgeltes
• Pauschalierter MLA: 30 Prozent
Daraus folgt:• Leistungsfähigkeit der behinderten
Mitarbeitern muss zwischen 60 und 70 Prozent liegen
Nachteilsausgleich für Mitarbeiter
Förderung des besonderen Aufwandes• Begründung:
– Besonderer sozialpädagogischer Aufwand– Vorhalten besonders flexibler
Produktionsstrukturen
• Höhe:– Zwischen Null und 204 Euro pro behindertem
Mitarbeiter pro Monat
Nachteilsausgleich für LeitungskräfteBetriebswirtschaftliche Beratung
• Max. 2.600 Euro pro Jahr• Förderquote max. 80 Prozent• Was wird gefördert:
– Marktanalysen und Branchenanalysen– Implementierung von Kostenrechnungs- und
Controlling-Instrumenten– Coaching für Leitungskräfte– usw.
Investive Förderung
• Was wird gefördert:– Aufbau– Erweiterung– Modernisierung
• Wie hoch wird gefördert:– Max. 26.000 Euro pro beh. Mitarbeiter als
Zuschuss– In besonderen Fällen können Darlehen gewährt
werden
Gemeinnützigkeit• Vorteil:
– Verminderter Umsatzsteuersatz (7 Prozent)• Vorteil nur gegenüber Endkunden• Besonders großer Vorteil bei Handel, geringer Vorteil in
Produktionsunternehmen
• Nachteile:– Vorläufigkeit der Anerkennung rückwirkende Aberkennung
möglich– Ungünstige Außendarstellung– Neid
• Unsere Präferenz: die nicht gemeinnützige GmbH
Erfolgsfaktoren• Das richtige Produkt
– Hohe Arbeitsintensität– Hohes Maß an Gewissenhaftigkeit– Nicht zeitkritisch
• Die richtige Einstellung des Unternehmers– Ausbalanciertheit zwischen - Markt und Mensch, - Markt und Staat
• Betriebsleiter– Effizienz in der Produktion– Schaffung flexibler Produktionsstrukturen
• Kostenrechnung und Controlling
Wie gründe ich ein Integrationsunternehmen?
1. Integrationsamt informieren2. Erstberatung3. Beratungsprozess
• Schriftliche Konzeption• Wirtschaftsplan (Personalplanung, Investitions-
planung und Finanzierungsrechnung, Kosten-und Erlösrechung auf fünf Jahre)
4. Gutachten
Einordnung zwischen Markt und Staat
Integrationsprojekt
Markt Staat
Industrie-unternehmen
Werkstatt für behinderte Menschen?Integrations
projekt 2
Weiterführende Modelle
§ 132> 25 %< 50 %
Nicht-beh. MA
§ 132> 25 %< 50 %
EGZBSHG 19
ABMSAM§ 27
WfbM-Klientel, Mehraufwandspraktikant/innen, Jugendliche
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Besondere Anforderungen an das Personal
(Leitungspositionen) Alexander Tränkmann, INNdependence
Besondere Anforderungen an das Personal, diese Frage bin ich ein paar mal
durchgegangen und kam zu dem Ergebnis, dass meine eigenen Eigen-
schaften anscheinend das Thema sein soll, Sich selbst zu beschreiben, fällt
naturgemäß schwer. Also gehen wir einfach davon aus, dass ich den idealen
Leiter und Mitarbeiter eines Integrationsbetriebes beschreibe.
Um Ihnen die Zeit bis zur Mittagspause nicht allzu lang werden zu lassen,
werde ich mein theoretischen Einlassungen mit Beispielen aus dem Hotel-
alltag erläutern.
Lassen Sie mich vorausschicken, dass eine unbedingte Voraussetzung der
politische Wille seitens des Leiters/Geschäftsführers des Trägers zur Initiie-
rung eines solchen Betriebes gegen innere und äußere Widerstände ist.
Vor diesem Hintergrund kommen wir jetzt zum eigentlichen Mitarbeiter vor
Ort:
Grundsätzlich braucht er erst einmal dieselben fachlichen Fähigkeiten wie
jeder andere Mitarbeiter in der „freien“ Wirtschaft auch, gepaart mit dem Ehr-
geiz eines Existenzneugründers.
Dies sind im Einzelnen:
- Fachkompetenz (fundierte Ausbildung) im gewählten Berufszweig
- die Feststellung, ob ein solches Projekt überhaupt tragfähig ist. Ist an dem geplanten Standort ein Hotel sinnvoll? Welche Gästepo-
teziale gibt es? Kein Mensch braucht das elfte 3-Sterne Haus mit Mö-
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
beln in Kunststoffkirschbaumnachbildung in der Innenstadt von
Hannover.
- Erfahrung in dem Wirtschaftszweig, den man sich gewählt hat, um zu
wissen, wie der Markt tickt und um von den Mitbewerbern auch als
ernsthafter Betrieb wahrgenommen zu werden. Wenn Sie oder Ihre
Mitarbeiter einen Fehler machen, interessieren sich die Gäste und
deren Bucher in keinster Weise für die Gründe der Fehler und um was
für eine Art von Betrieb es sich handelt.
- Erfahrung im Leiten eines solchen Betriebes. z.B. die Erfahrung mit
Ausbuchung von Gästen in andere Häuser, speziell zu Messezeiten
und Ertragen der verständlichen Wutausbrüche, nach langer Anreise
doch nicht im gebuchten Hotel schlafen zu können.
- In Anspruchnahme bekannter Verbindungen. Für den Einkauf. Wie
kann ich das Hotel bekannt machen, welche Buchungswege gibt es
national und international? Auf welchen Plattformen muss das Haus
präsent sein, und wo wird man nur mit Gebühren abgezockt?
- Humor und sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Fällt besonders
Gastronomen schwer, denn diese sind besondere Menschen, sie
kombinieren begründetes oder unbegründetes Selbstbewusstsein mit
Imponiergehabe und Eitelkeit. Die höchsten Weihen erreicht der, des-
sen selbstverfasster Beitrag über die berufliche Laufbahn mit Bild in
der Branchenzeitschrift „Allgemeine Hotel- und Gaststättenzeitung“
veröffentlicht wird. Darauf sollte man keinen Wert legen. Die Anerken-
nung der früheren Berufskollegen wird ausbleiben, dort geht es immer
nur nach der Anzahl der Zimmer, die man verwaltet.
Ergänzend hierzu sind natürlich auch die sogenannten Softskills von großer
Bedeutung, die auch die Anforderungen an jeden anderen Existenzgründer
sind:
- Lust etwas Neues anzufangen, eine neue Existenz zu gründen. In den
vorherigen Betrieben langweilt Sie die eingekehrte Routine.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
- Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft. Sie stehen mit Ihrem Na-
men für die Qualität des Hotels, alle Beschwerden und Unzulänglich-
keiten werden an Sie weitergegeben. An positiven Rückmeldungen
wird leider meistens gespart.
- Durchhaltevermögen gepaart mit hoher Frustrationstoleranz. „Nein, es
gibt auch warmes Wasser, wenn die Außentemperaturen kälter als
15°C sind, ich schau mal eben nach dem Kessel.“
„Nein wir sind kein Bürgerhaus und Sie dürfen Ihre eigenen Speisen
nicht mitbringen, aber gerne richten wir Ihre Feierlichkeit aus.“
- Nervenaufreibende Neuplatzierung am Markt mit einem marktge-
rechten Produkt zu einem marktgerechten Preis. „Sicher ist das ETAP
günstiger, aber dort werden Sie sich wahrscheinlich fragen, in
welchem Hotel in welcher Stadt Sie morgens aufwachen. Und wenn
Sie die Metallbaufirma nebenan nicht gerade morgens um 07:30 Uhr
besuchen wollen, dann sind wir die bessere Alternative und vor allem
die preiswertere im wahrsten Sinne des Wortes.“
- Kreativität, insbesondere Improvisationstalent, Flexibilität (geregelte
Zeiten sind selten). Morgens um Drei, das Handy klingelt, ein Gast hat
die ausgehängte Nummer an der Eingangstür gewählt. „Sie haben
Ihre Schließkarte verloren, das ist kein Problem, ich bin in 10 Minuten
da und lasse Sie ins Haus“ .... Kreativität: Auch Bettlaken sind stilvolle
Tischdecken, und über umgestülpte Getränkekästen gelegt, ermögli-
chen sie die Errichtung von Büfetts, auch wenn keine Tische mehr üb-
rig sind. Gerne werden auch Büromöbel als Restaurantmöbel
requiriert, was dann einige temporär kahle Büros zur Folge hat
- Kritikfähigkeit in Bezug auf das Produkt ohne diese persönlich zu neh-
men. Den Fluglärm hört man nun mal im Sommer wenn die Fenster
offen sind und der Wind ungünstig steht und je nach Gewohnheit wird
er wahrgenommen oder eben nicht, nichts, was wir ändern können.
- Konfliktfähigkeit innerhalb des Betriebes, zwischen Mitarbeitern
- Toleranz. Jeder Gast und Mitarbeiter hat selbst unterschiedliche
Persönlichkeiten und Bedürfnisse, es gilt diese zu akzeptieren und zu
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
tolerieren, soweit diese nicht den betrieblichen Ablauf ins Ungleichge-
wicht bringen.
- Zielgerichtetes und stringentes Arbeiten nach festen Prioritäten, Auf-
bau eines zufriedenen Kundenstammes und damit Sicherung der Ar-
beitsplätze.
- Humor. Antwort an den Installateur der 1. Elektrischen Außentür:
„Nein es macht mir nichts aus, wenn die Tür nach außen öffnet und
meine Gäste erschlägt, sie sollte es dann aber bitte nur bei denen tun,
die schon im Voraus bezahlt haben.“
Was für Eigenschaften darüber hinaus braucht man um speziell im Integrati-
onsbetrieb erfolgreich sein zu können?
- Mut zu etwas ganz Neuem.
- Neugier auf Menschen mit Einschränkungen. So wie man es sich im
Vorfeld vorstellt, wird es nicht!!!!. Die Probleme, die man sich vorher
ausgemalt hat, treten nicht ein, dafür andere. (Psychisch erkrankte
Mitarbeiter arbeiten entgegen meiner ursprünglichen Annahme sehr
solidarisch mit lernbehinderten Mitarbeitern zusammen, wohingegen
mein Versuch einer Checkliste zur Reinigung der Zimmer an den nicht
vorhandenen Lesefähigkeiten der Mitarbeiter scheiterte.)
- Interesse an sozialen Fragen und gesellschaftlichen Prozessen. Wer
kommt warum in eine WfbM und wie kann ein Arbeitsplatz im 1. Ar-
beitsmarkt gestaltet werden, um ihn auf die Bedürfnisse eines behin-
derten Menschen auszurichten.
- Interesse an Denk- und Entscheidungsstrukturen von Menschen aus
anderen Berufen. Über den eigenen Tellerrand hinausschauen.
- Bereitschaft, mit eben diesen Berufsgruppen zu kooperieren und auch
deren Sichtweise anzuerkennen. Sehr schwierig, manchmal immer
noch ein Minenfeld. Die Sinnhaftigkeit eins Osterbrunches am Oster-
montag um 11:00 Uhr ist nicht jedem Mitarbeiter aus dem Sozialdienst
ersichtlich.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
- Immer bereit sein, über die übliche Arbeit hinauszudenken. Neben
dem zeitlichen Aspekt auch die Auseinandersetzungen mit
bestimmten Krankheitsbildern und Behinderungen, diese sollten sich
aber nicht in den Vordergrund drängen, denn man nimmt den
Mitarbeiter als Mitarbeiter wahr und nicht als Behinderten oder
Kranken.
- Bereitschaft und Neigung, Wissen sowohl Fachwissen als auch sozi-
ale Kompetenzen zu vermitteln. Der Bereich mit dem höchsten Frust-
rationspotential, denn nachdem Sie in drastischster Weise die In-
haltsstoffe einer Fleischwurst veranschaulicht haben, welche nicht
wirklich lecker sind, ist der Kommentar der Mitarbeiter: „Aber mir
schmeckt sie am besten“.
- Interesse an dem Mitarbeiter als Person. Es ist schier unglaublich und
auch Teil meiner Motivation, wie sich die Mitarbeiter durch das in sie
gesetzte Vertrauen entwickeln und wie sich ihre Persönlichkeit entwi-
ckelt vom schwer vermittelbaren „Problemfall“ zum geschätzten Leis-
tungserbringer.
- Menschenkenntnis, um die Mitarbeiter ihren Fähigkeiten und Neigun-
gen entsprechend einsetzen zu können. Dabei auch ehrlich zu sich
und dem Mitarbeiter sein. Ein Rollifahrer wird nicht im Service arbeiten
können und ein Mitarbeiter mit Sprachbehinderung sollte nicht Tele-
fondienst machen.
- Stringenz in den Entscheidungen und Erklärungen den Mitarbeitern
gegenüber. Es darf sich keiner Getränke oder Speisen zum Eigenver-
zehr mit nach Hause nehmen.
- Die Feinfühligkeit, den Mitarbeiter so weit fordern zu können, wie es
ihm möglich ist. „Doch, man kann ein großes Tablett mit 15 Tassen
und Untertassen mit einer Hand tragen!“
- nicht zuletzt Humor!!!!!!! „Espresso hat nichts mit einem Eisenbahnex-
presszug zu tun, auch wenn manche Gäste es immer wieder be-
haupten. „Dass man Bettlaken in Notfällen als Tischdecken benutzen
kann, bedeutet nicht, dass das auch umgekehrt gilt!!!!!“ „Entgegen
weitverbreiteter Annahme verlängert sich eine Staubsaugerschnur
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
nicht eigenständig, wenn man kräftig an ihr zieht, jedoch entfernt sich
die Steckdose eigenständig aus der Wand.“ „Obwohl der Weißherbst,
so heißt wie er heißt, ist er doch kein Weißwein.“ “Der Vorschlag, ob
die Gäste nicht ihre Betten selbst ab- und beziehen können, wurde
ernsthaft erörtert und nur mühsam konnten die Argumente der
Arbeitserleichterung für die Zimmermädchen entkräftet werden.“ “Dass
ein großer schöner Stempel zur Rechnungsprüfung auf dem
Schreibtisch steht, bedeutet nicht, dass man selbigen mit dem
Stempel in gleichmäßigen Mustern verzieren darf.“
Fazit:
Der Betrieb eines Integrationsbetriebes funktioniert durch personelles ernst-
haftes Engagement und Einsatz, unter Einbeziehung des nötigen Humors
und der richtigen Abwägung zwischen Nachsicht und Forderung an die Mit-
arbeiter.
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WEW im Überblick
4 Standorte
660 Mitarbeiter, davon 500 behinderte Mitarbeiter
Produktpalette:
LuftballonsFreiraummobiliarGartenmöbelLohnfertigung
28.10.03 Satzung Stiftung.pdf
Kennzahlen
Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen504 Beschäftigte mit Behinderung an 4 StandortenJahresumsatz insgesamt: 7 MIO. €
davon Eigenproduktion: 79%davon Auftragsarbeiten: 21%
Durchschnittslohn: 340,-- €
Die Westeifel Werke gGmbH
WEW war von Beginn an bis heute zu mit rd. 80 % seiner Umsätze in Richtung Eigenproduktion orientiertResultiert aus der zwar großflächigen, aber nur dünn besiedelten Lage der EinrichtungAufträge aus der Industrie standen und stehen nicht in ausreichendem Maß zur VerfügungInsofern der Zwang sich mit eigenen Produkten zu befassen
WEW und verbundene Unternehmen
EuWeCoEuropäische Werkstatt-Kooperation zur Integration psychisch behinderter Mitarbeiter
euvea Hotel und BildungsakademieHotelbetriebBildungsakademieZusammenschluss von 10 Gesellschaftern auf europäischer Ebene
IDEEfranzösische Vertriebstochter
WEW – erste Gedanken zu Integrationsprojekten
Bereits Mitte der 90 er Jahre befasste sich WEW intensiv mit dem Thema „Beschäftigungsfirma“.Seinerzeit war die Situation, dass man im Luftballon-Bereich mehr Aufträge hatte, als man mit den Werkstattbeschäftigten abarbeiten konnte.Steuerungsmöglichkeiten des Marktes im Hinblick auf eine etwaige Reduzierung der Ausbringungsmenge war nicht möglich.Es wurde improvisiert mit Überstunden von Aushilfskräften.
WEW – erste Gedanken zu Integrationsprojekten
Die Überlegung war, in einer 2. Schicht mit den vorhandenen Maschinen in den WEW, arbeitslose, schwerbehinderte Menschen, Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger zu beschäftigen.Vorgesehen war eine dauerhafte Beschäftigung von 8 bis 12 Personen. Klare Aussage des LAA dazu, dass in einer WfB die mit öffentlichen Mittel gefördert wurde, keine Mitarbeiter in einer Beschäftigungsfirma, die nicht den WfB-Status haben, beschäftigt werden dürfen, hinzu kam die Problematik der Gemeinnützigkeit und der Ausgleichsabgabe.Damit war die Idee eines sogenannten Beschäftigungsbetriebes gestorben.
WEW – europäische Ballon-Kooperation
Es gab bei WEW die Erfahrung, dass behinderte Menschen diese Arbeit sehr gerne machen.So entstand der Gedanke, sich auf europäischer Ebene nach geeigneten Kooperationspartnern umzuschauen.Abschluss der Kooperations-vereinbarung 1995.Rund 170 Mitarbeiter sind heute mit dem Produkt Luftballon beschäftigt.Heute hat man sich gemeinsam zu einem der größten Ballondrucker in Europa entwickelt.
Erneute Beschäftigung mit dem Thema Integrationsbetrieb
Ende 2002 / Frühjahr 2003 Eine Überprüfung der Möglichkeiten für die Westeifel Werke und die EuWeCo zur Gründung eines IntegrationsbetriebesIntensive Recherche bei und mit den jeweilig zuständigen Behörden Besuche und Gespräche mit vielen bereits bestehenden IntegrationsbetriebenBeratungen in den verantwortlichen Träger-Gremien beider Einrichtungen.
Grundsätze des SGB IX und aktuelle Gesetzgebung
Integrationsunternehmen sind auf Dauer angelegte rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Organisationen mit erwerbswirtschaftlicher Zwecksetzung.
Sie müssen in der Rechtsform der Einzelkaufleute, Personengesellschaften oder Kapitalgesellschaften betrieben werden.
Unternehmen sind nach den Regeln des Handels- und Gesellschaftsrechts buch-führungspflichtig und haben ihre Gewinne und Verluste auszuweisen. Ein gemeinnütziger Status schränkt die erwerbswirtschaftliche Unternehmensfunktion nicht ein.
Grundsätze des SGB IX und aktuelle Gesetzgebung
Sie haben die Aufgabe der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen, der arbeitsbegleitenden Betreuung, zur berufl. Weiter-bildung sowie Unterstützung zur Vermittlung in andere Betriebe des 1. Arbeitsmarktes.
Förderung
für Aufbau, Ausstattung, Erweiterung
betriebswirtschaftliche Beratung
Zuschuss zur Abgeltung des bes. Aufwands
Zuschuss zur Abgeltung von Minderleistungen
Die Förderung von IB stehen im Ermessen des zuständigen Integrationsamtes.
Problematik in der laufenden Finanzierung, FörderungEingliederungszuschüsse
Bei allen Zuschüssen sind Förderhöhe und Förderdauer Maximalwerte und somit flexibel handhabbarAlle Fördermöglichkeiten resultieren aus der derzeitigen Gesetzes- und somit auch Haushaltslage (veränderbar)
Bewilligungsbescheide werden unverbindlichunter Vorbehaltund für immer kürzer werdende Zeiträume erteilt.
Steuerliche / wirtschaftliche /rechtliche Sicht
Probleme durch die Verzahnung von gemeinnützigen Trägern und IntegrationsbetriebProbleme beim Mitteltransfer und vertragliche Beziehungen zwischen Mutter und TochterUnsere zuständigen Finanzbehörden sehen Integrationsbetriebe nicht als gemeinnützige Einrichtungen und somit auch nicht als steuerbefreit oder mit einem ermäßigten Umsatzsteuersatz
Steuerliche / wirtschaftliche /rechtliche Sicht
Bei Konkurrentenklagen sind sowohl die Finanzbehörden als auch die IB´s zum Handeln gezwungen Es kommt bei Steuerprüfungen verstärkt zu Rückforderungen von Umsatzsteuern und der Aberkennung der Gemeinnützigkeitund somit zur Existenzbedrohung der Integrationsbetriebe.
Unsere Interpretation des SGB IX und aktuelle Gesetzgebung
IB sind eindeutig Unternehmen des 1. Arbeitsmarktes.Sie unterliegen dem allgemein gültigen Arbeits-und branchenüblichen Tarifrecht.Nicht eindeutig geregelt sind die Fragen der Gemeinnützigkeit und somit der Besteuerung.Nicht eindeutig und innerhalb der Bundesländer unterschiedlich geregelt sind Förderfähigkeit (s. Landeswohlfahrtsverband / Integrationsamt Baden = Integrationsprojekte sowie Integrationsbetriebe freier gemeinnütziger Träger sind nicht nach §§132 ff förderbar) und Fördermittel.Die Auslegungen der diversen Behörden, selbst innerhalb eines Bundeslandes sind unterschiedlich.
Anspruch der WEW und der EuWeCo bei Gründung eines Integrationsbetriebes
als ein wirtschaftlich und rechtlich völlig eigenständiges Unternehmenals Profitunternehmen des 1. Arbeitsmarkteskeine Gefährdung der WEW, der EuWeCooder unserer Träger durch Verzahnung mit dem IBGründung als „normale“ GmbH mit der dazugehörenden Steuerpflicht wie für Betriebe der freien Wirtschaft Marktfähigkeit und Chancen auf dauerhaften Bestand des Unternehmens.
Überlegungen im Ballonbereich der WEW
Die Gründung einer „neuen und eigenständigen Ballondruckerei“ verbunden mit extrem hohen Anlageinvestitionen macht wirtschaftlich keinen Sinn.
Derzeit findet in Europa eine massive Marktbereinigung, deren Ende noch nicht abzusehen ist, statt. Eine völlige Auslastung in der Abhängigkeit als Zulieferer der WEW könnte nicht garantiert werden.
Eine Teilausgliederung einzelner Produktionsprozesse, gerade auch im Hinblick auf völlig neue Drucktechniken, in den IB wäre technisch und logistisch nicht darstellbar.
Die Einbindung eines IB in den Ballondruck würde in der bestehenden Kooperation Arbeitsplätze gefährden.
Überlegungen im Park- und Landschaftsmöbelbereich der WEW
Es wäre wirtschaftlich unsinnig, einen weiteren Betrieb neben der WEW her zu gründen. Zusätzliche Kapazitäten werden jetzt schon in einer 2. Schicht mit WfB-Behinderten sichergestellt.Alternative daher: die Gründung eines Zulieferbetriebes für die WEW, der die z.Zt. an Fremdfirmen vergebenen Arbeiten übernimmt.Hochsensible Bereiche wie Verzinken und Pulverbeschichten scheiden auch aus Rentabilitätsgründen aus. Übrig blieben nur die Bereiche Biegetechnik und Edelstahl-bearbeitung.
Überlegungen im Park- und Landschaftsmöbelbereich der WEW
Notwendige Anschubfinanzierung:maschinelle Ausstattung rd. 450 TD€Einkauf der Rohmaterialien für den Start bei rd. 160 TD€Betriebs- und Geschäftsausstattung rd. 31,5 TD€Sonstige Anlaufkosten rd. 40,5 TD€.
Alleine die notwendige Anschubfinanzierung zu realisieren würde ohne jede Aussicht auf Erfolg sein.Darüber hinaus zeigt die geforderte 5-Jahres-planung auf, dass unter diesen Prämissen, selbst bei äußerst optimistischen Annahmen, ein solcher Betrieb nicht in schwarze Zahlen zu führen wäre.
Überlegungen im Park- und Landschaftsmöbelbereich der WEW
Dieser Betrieb wäre völlig von der Markt-entwicklung bei den WEW abhängig (darüber hinausgehender Bedarf besteht nicht).Unsere Erfahrung zeigt, dass es auf dem Markt ständige Trendwechsel gibt, dass ein Jahr die Nachfrage in Holz, das nächste Jahr die Nachfrage in Edelstahl wieder steigt.Dieses Risiko und die hohen Investitionskosten haben wir mangels vernünftiger ROI-Ergebnisse bislang auf unsere Zulieferer verlagert.Im Übrigen ist deutlich darauf hinzuweisen, würden die heute von der WEW vergebenen Aufträge nicht an die derzeitigen regional ansässigen Lieferanten vergeben, hätte dies dort unweigerlich einen Personalabbau zur Folge.
Generelle Feststellungen die bei Gründung als IB für beide Märkte gelten
Da die IB`s eine Ausgleichsabgabe nicht anbieten könnte, schränkt dies die Möglichkeiten auf beiden Märkten deutlich ein.Insbesondere im kommunalen Bereich (Hauptabnehmer für Park- u. Landschaftsmöbel) spielen Ausgleichsabgabe und auch die ermäßigte Umsatzsteuer eine wesentliche Rolle.Wie das Beispiel „Naturpark Südeifel“ ein mittlerweile wieder geschlossener IB in unmittelbarer Nachbarschaft zeigt, durfte man sich dort nicht an öffentlichen Ausschreibungen (das ist heute jedoch die Regel) beteiligen.
Recherche im Dienstleistungsbereich
Dienstleistungen können nur regional begrenzt angeboten werden.Es entsteht direkter Wettbewerb zur ortsansässigen Wirtschaft (eines der Probleme des IB „Naturpark Südeifel“). Logischerweise würde die Gründung eines IB´s in anderen Betrieben der Region zu Personalabbau führen.Heute steht man voll und ganz hinter der Werkstatt. Das würde sich ändern, würden aufgrund unserer Initiative in der hiesigen Region Arbeitsplätze verloren gehen.Wir leben und arbeiten in einem zwar flächenmäßig sehr großen, aber industriell nur dünn besiedelten Gebiet, das darüber hinaus nur über eine sehr schlechte öffentliche Verkehrsanbindung verfügt.Die in einem IB beschäftigten Mitarbeiter sind in aller Regel auf den öffentlichen Personenverkehr angewiesen, der aber nicht vorhanden ist. Es müsste ein kostenaufwendiger Fahrdienst organisiert werden, dessen Kosten jedoch nicht erstattet würden.
Recherche im Dienstleistungsbereich
Unabhängig von diesen Tatsachen wurde dennoch eine sorgfältige Marktrecherche in der gesamten Region Westeifel durchgeführt.Kontaktiert wurden insbesondere auch die kommunalen Bereiche, wie Landkreise, Städte, Verbands- und Ortsgemeinden sowie öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser etc.. Mit der regionalen Wirtschaft und den dortigen Unternehmensführungen wurde persönliche Gespräche geführt.Angeboten wurde: Archivierung, Datenerfassung, Call-Center, KFZ-Schilderstelle, Logistik, Leiharbeitnehmer (Produktion, Technik, Verwaltung) und Pflege von Grünanlagen.
Recherche im Dienstleistungsbereich
Die Bedarfsanalyse machte deutlich, dass mit Ausnahme der Grünanlagenpflege, und auch dort nur sehr gering, kein Bedarf in der Region besteht.Derzeit macht man diese Arbeiten mit eigenen Leuten oder beauftragt ortsansässige Gartenbetriebe, deren Arbeitsplätze dann logischerweise wegfielen.Westeifel hat bereits Anfang bis Ende der 80er Jahre innerhalb der Werkstatt eine Abteilung Grünanlagen-Pflege betrieben.Diese wurde wegen Unwirtschaftlichkeit wieder geschlossen.Eine kontinuierliche Auslastung (Leerräume über 5 Monate) war nicht möglich. Die effektive Arbeitszeit war, nicht zuletzt aufgrund der weiten Entfernungen in der Region, zu kurz.Wenn sich solche Arbeiten auf Werkstattlohnniveau nicht wirtschaftlich rechnen lassen, räumen wir einem neu zu gründenden Integrationsunternehmen, das auf der Basis von Tariflöhnen arbeiten soll, keine Chance ein.
Risikoabwägungund Schlussbewertung
Eine Neugründung im Bereich der bestehenden Produktionen für Luftballons und Park- und Landschaftsmöbel ist unwirtschaftlich. Die Problematik unterschiedlicher Steuersätze und Handhabung der Ausgleichsabgabe ist für Kunden nicht nachvollziehbar. Darüber hinaus wird eine reale Gefährdung des bislang Erreichten in den WEW gesehen.Die Gründung eines Zulieferbetriebes für den WEW-Parkmöbelbereich zeigt lt. der angestellten ROI-Rechnung über 5 Jahre, dass bereits für die notwendigen Investitionen in Erstausstattung mit Maschinen und Material nicht die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen. Es macht auch deutlich, dass selbst bei äußerst optimistischen Annahmen, dieser Betrieb mittel- und längerfristig nicht in die schwarzen Zahlen zu führen ist.Im regionalen Bereich zeigt die Marktrecherche, dass kein existenzieller Bedarf an Dienstleistungen und Auftragsarbeiten gegeben ist.
Risikoabwägungund Schlussbewertung
Die derzeitige Förderung ist nicht ausreichend, dauerhaft und durch klare Bescheide gesichert(wenn das so wäre, würde die Privatwirtschaft auf diesem Gebiet wesentlich aktiver).Die Gesetzeslage ist nicht eindeutig definiert.Es gibt bisher noch keine verbindliche Differenzierung im Hinblick auf Gemeinnützigkeit und die Steuervorteile der AO.Die Gründung des Integrationsbetriebes setzt eine ausreichende Kapitalausstattung voraus, die weder durch Eigen- noch durch Fremdmittel sicherzustellen ist. Ein ganz besonderes Risiko kann sich aus einer negativen Ertragssituation im IB ergeben, insofern dass sowohl die WEW als auch die EuWeCo den Status der Gemeinnützigkeit verlieren können.
Risikoabwägungund Schlussbewertung
Ein Integrationsbetrieb würde u.E. nur dann wirtschaftlich sinnvoll sein, wenn die bei den WEW vorhandenen Produktions- und sonstige Infrastruktureinrichtungen in Teilbereichen zusätzlich genutzt werden könnten. Dies würde mittel- und langfristig zu gegenseitigen positiven Synergieeffekten führen und die bereits am Markt eingeführten Produkte wettbewerbsfähiger machen.Eine solche Kombination zwischen WfbM und Integrationsbetrieb ist vom Gesetzgeber jedoch eindeutig nicht gewollt.
Integration auf den1. Arbeitsmarkt
Wir als WfBM betrachten nach wie vor die Integration auf den 1. Arbeitsmarkt als eine unserer wichtigsten Ziele, die wir auch in aller Ernsthaftigkeit weiter verfolgen werden.Auch in der Vergangenheit, ist es immer wieder gelungen, beschäftigte Werkstattmitarbeiter erfolgreich auf den 1. Arbeitsmarkt zu vermitteln. Daran wird auch in Zukunft bei der WEW, der EuWeCo und der euvea intensiv weitergearbeitet.Gute Chancen tun sich hier gerade auch im Hinblick auf das euvea-Hotel auf, in dem wir sehr nahe am 1. Arbeitsmarkt agieren. Das Haus konnte nur aufgrund von WfB-Platz-Fördermittel finanziert werden. Eine andere Form der Finanzierung war nicht sicher zu stellen. Durch diese Finanzierung hat der Hotelbetrieb WfB- und damit den Status der Gemeinnützigkeit. Eine andere Finanzierung wäre nicht denkbar gewesen.
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Werkstatt-Träger als Initiatoren von Integrationsprojekten
Joachim Schröck, Behindertenwerk Main-Kinzig
Gliederung
1. Was sind Integrationsprojekte? 1.1 Rechtliche Grundlagen 1.2 Finanzielle Grundlagen 1.3 Beispiele aus der Praxis: Heinzelmännchen und 1-2-3-Markt
2. Chancen und Risiken für Werkstatt-Träger 2.1 Wirtschaftliche Chancen und Risiken 2.2 Chance: Diversifikation von Arbeitsangeboten
3. Aus praktischer Erfahrung: Unverzichtbare Bedingungen für den Aufbau eines Integrationsprojektes
1. Was sind Integrationsunternehmen?
Haben Sie einen behinderten Kollegen? – Stellen Sie diese Frage an Ihre
Freunde oder Bekannten, so bekommen Sie mit Sicherheit in 95% der Fälle
ein „Nein“ als Antwort. Menschen mit Behinderung, vor allem mit geistiger
oder psychischer Behinderung, finden Sie selten in Unternehmen des ersten
Arbeitsmarktes. Sie arbeiten trotz aller Integrationsbemühungen immer noch
überwiegend in Werkstätten für behinderte Menschen.
Um diesen Menschen eine arbeitsrechtlich und tariflich abgesicherte Be-
schäftigung zu bieten, werden Integrationsunternehmen von den Integration-
sämtern verstärkt gefördert.
75
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
1.1 Rechtliche Grundlagen (Folie 1 – Rechtliche Grundlagen)
Laut Gesetz, SGB IX, §§ 132, 133, 134, 135 sind:
• „Integrationsprojekte rechtlich und wirtschaftlich selbständige
Unternehmen ... zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ...“
• „Sie beschäftigen mindestens 25% schwerbehinderte Menschen ...
Der Anteil der schwerbehinderten Menschen soll 50% nicht über-steigen.“
Es handelt sich dabei meist um kleinere Unternehmen, die marktorientiert
produzieren oder Dienstleistungen erbringen. Häufig bedienen diese Markt-
Nischen.
Erfahrungen mit Integrationsfirmen gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren.
Ursprünglich wurden sie als Selbsthilfefirmen bezeichnet und beschäftigten
ausschließlich Menschen mit psychischer Erkrankung.
Ende 2002 wurden in Deutschland bereits mehr als 300 solcher Integrations-
projekte gefördert, in Hessen sind ca. 40 Projekte aktiv, sie bieten ca. 800
Menschen einen Arbeitsplatz, 370 dieser Arbeitnehmer sind schwerbehindert
oder gleichgestellt. Außerdem bieten diese Betriebe abgestufte Möglichkei-
ten für behinderte Menschen, aus der WfbM über ausgelagerte Arbeitsplätze
oder Praktika in Integrationsbetrieben sich dem 1. Arbeitsmarkt anzunähern.
1.2 Finanzielle Grundlagen (Folie 2 - Finanzierung)
Integrationsbetriebe sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unter-
nehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Jede Form öffentlicher Unterstüt-
zung dient nicht dem Ausgleich unternehmerischer Risiken, sondern einem
76
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
fairen Ausgleich der Nachteile, die durch die besondere Struktur der Beleg-
schaft entstehen.
Im SGB IX, § 134, sind folgende Regelungen für die Finanzierung festgelegt:
„Integrationsprojekte können aus Mitteln der Ausgleichsabgabe Leistungen
für Aufbau, Erweiterung, Modernisierung und Ausstattung einschließlich
einer betriebswirtschaftlichen Beratung und für besonderen Aufwand
erhalten.“
Die Förderung wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehand-
habt.
Am Beispiel Hessen bedeutet das im Einzelnen:
Aufbau, Erweiterung, Modernisierung und Ausstattung (Folie 3 - Finanzierung)
• Art und Höhe der Förderung ist abhängig von der Zahl der
schwerbehinderten Beschäftigten, der Eigenanteil der gesamten Auf-
wendungen liegt in der Regel bei 20%
• Höchstgrenze der Leistung ist € 60.000 pro neu geschaffenem
Arbeitsplatz für einen schwerbehinderten Menschen (in Hessen)
Zuschuss zur betriebswirtschaftlichen Beratung (Folie 4 - Finanzierung)
• Gründungsberatung bis 80% der entstehenden Kosten, max. € 5.000
(Hessen)
• laufende betriebswirtschaftliche Beratung bis € 2.600 (Hessen)
• Krisenberatung im Einzelfall
Zuschuss zur Abgeltung des besonderen Aufwandes (Folie 5 - Finanzierung)
• pro schwerbehindertem Arbeitnehmer monatlich € 200,00
77
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Zuschuss zum Ausgleich besonderer Belastungen nach § 27 SchwbAV (Folie 10 - Phasenmodell)
• Laufende Leistungen sind pauschal und degressiv, abhängig von Art
und Schwere der Behinderung sowie Förderung durch Dritte. Auf der
Folie ist die
• Förderhöhe im jeweiligen Zeitraum zu erkennen.
(Folie 6 - Projektförderung)
Für die Projektförderung ist das Integrationsamt zuständig. Für die Gründung
eines Integrationsunternehmens müssen vorliegen:
• Konzeption, Geschäftsplan über mehrere Jahre, Investitions- und
Finanzierungsplan
1.3 Praxisbeispiele: Heinzelmännchen, 1-2-3-Markt (Folien Praxisbeispiel 1, Folien Praxisbeispiel 2)
2. Was sind Chancen und Risiken für einen Werkstatt-Träger beim Auf-
bau eines Integrationsunternehmens? 2.1 Wirtschaftliche Chancen und Risiken (Folie 7 – Markt-Mechanismen)
Was braucht man für die Gründung eines Unternehmens?
• eine Idee, ein Geschäftsfeld, das auf ein Marktinteresse stößt
• ein Startkapital an Kompetenz
• ein finanzielles Startkapital
• einen Absatzort, der den Kundeninteressen entspricht (Absatzmarkt)
Das ist bei Integrationsunternehmen nicht anders. Da bei einem Integrati-
onsunternehmen von vornherein festgelegt ist, dass ein Teil der Belegschaft
78
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
aus Menschen mit Behinderungen besteht, muss sich die benötigte Kompe-
tenz der Leitungskräfte des Unternehmens nicht nur auf die Produktions-
oder Dienstleistungsidee, sondern auch auf deren Umsetzung durch Men-
schen mit Behinderung beziehen.
Bezüglich des Startkapitals an Kompetenz: Werkstatt-Träger verfügen aufgrund ihrer (Werkstatt-)Erfahrungen über wert-
volles Know-how:
• Bei Werkstatt-Trägern ist in aller Regel eine professionelle, kompe-
tente Leitung vorhanden, die eine mögliche Tochterunternehmung be-
triebswirtschaftlich und sozialpolitisch unterstützen kann.
• Sie kennt durch die Auftragsabwicklung grob den regionalen Markt
und kann vorab einschätzen, welche Unternehmensidee sich be-
haupten könnte.
• Sie kennt ihre Klientel, dass heißt, sie hat Erfahrung mit Menschen mit
Behinderung und weiß, welche Unterstützung oder Hilfsmittel benötigt
würden und wie Aufträge abgewickelt werden könnten.
Das finanzielle Startkapital Eine Integrationsfirma wird in aller Regel in Form einer Kapitalgesellschaft
(GmbH) gegründet und ist somit ein rechtlich selbstständiges Unternehmen.
(Eine weitere Möglichkeit ist der unselbstständige Zweckbetrieb, wenn die
Satzung des Trägervereins dies ermöglicht.).
Die Gründung einer GmbH setzt ein Grundkapital von 25.000 € voraus.
Beim Grundkapital für das Integrationsprojekt als GmbH ist zu beachten,
dass es aus „freien Mitteln“ finanziert wird (Gemeinnützigkeitsrecht).
Synergie-Effekte (Folie 9 - Synergie-Effekte)
Entsteht ein Integrationsbetrieb als Tochterunternehmen eines Werkstatt-
Trägers, so ergeben sich Synergie-Effekte, die sich für beide Seiten positiv
auswirken können. Diese können sich auf folgende Bereiche beziehen:
79
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
• Verwaltung/ Personalwesen Beispiel Lohnabrechnung: Der Integrationsbetrieb kauft seine Lohnabrech-
nung bei der Verwaltung des Werkstatt-Trägers ein und spart damit eine
Verwaltungsfachkraft. Umgekehrt kann aber auch der Werkstatt-Träger be-
stimmte Verwaltungstätigkeiten als Dienstleistungen des Integrationsbetrie-
bes beziehen, der Werkstatt-Träger ist dann „interner Markt“ für den Integra-
tionsbetrieb.
• Auftrags-Akquisition Bei der Auftrags-Akquisition können beide Seiten von den jeweils anderen
Beziehungen profitieren.
• Materialbeschaffung Größere Mengen – bessere Preise, dieser Synergie-Effekt ist landläufig be-
kannt.
• Beratung bei sozialen Problemen In jeder Belegschaft gibt es Spannungen. Für die Bearbeitung solcher Kon-
flikte gibt es in der Werkstatt den Sozialen Dienst. Für den Integrationsbe-
trieb ist es von großem Vorteil, wenn er solche Dienste (Sozialer Dienst, Be-
ratung, Integrationsfachdienst) des Werkstatt-Trägers in Anspruch nehmen
kann. Gleichermaßen kann beispielsweise der Integrationsfachdienst bezüg-
lich seiner Vermittlungsmöglichkeiten vom Integrationsbetrieb profitieren.
Das klingt alles sehr positiv, was aber, wenn der Betrieb scheitert?
Das finanzielle Risiko beim Scheitern einer GmbH oder gGmbH ist der mög-
liche Verlust der Kapitaleinlage des Werkstatt-Trägers.
Durchgriffshaftung muss durch Unternehmensaufbau vermieden werden.
Ein weiteres Risiko sind Imageeinbußen des Trägers: Bei Scheitern leidet
der Ruf!
80
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
2.2 Chance: Diversifikation von Arbeitsmöglichkeiten (Folie 8 - Agentur für Angepasste Arbeit)
Was bedeutet der Aufbau eines Integrationsbetriebs für die Menschen mit
Behinderung in der Region?
Die Erfahrung zeigt, dass behinderte Menschen durchaus einer Erwerbstä-
tigkeit nachgehen können, wenn die Gesellschaft ihnen geeignete Angebote
macht. Hier ist es von grundlegender Bedeutung, dass sich im konkreten Fall
das Anforderungsprofil des Arbeitsplatzes mit dem Eignungsprofil der behin-
derten Person deckt. Allerdings muss diese Übereinstimmung in der Regel
erst hergestellt werden. Behinderte Menschen können sich nur begrenzt den
Anforderungen bestimmter Arbeitsplätze anpassen. Dagegen gibt es viele
Möglichkeiten, einen Arbeitsplatz und seine Arbeitsabläufe nach den Fähig-
keiten und Bedürfnissen eines Menschen mit Behinderung auszuwählen und
diesen anzupassen. Dies ist der Grundgedanke der „Agentur für angepasste
Arbeit“ (Konzept LAG WfB-Hessen zum Thema Arbeit).
Dabei tritt der Einrichtungsträger in seiner Region als Kompetenz-Zentrum
auf, welches ein System von Einrichtungen zur beruflichen Rehabilitation
vorhält. Aus diesem Spektrum kann entsprechend dem individuellen Leis-
tungsniveau ein passendes Arbeits- und Unterstützungsangebot gegenüber-
gestellt werden. Das Angebot deckt verschiedene Stufen der „Kundenbe-
dürfnisse“ ab, von der Tagesstruktur bis zur Vermittlung auf den ersten
Arbeitsmarkt. Ziel des Angebots ist ein Optimum an beruflicher Teilhabe für
die behinderten Mitarbeiter.
Bausteine dieser Agentur für angepasste Arbeit sind die Tagesförderstätte/
Tagesstätte, der Berufsbildungsbereich und der Arbeitsbereich der Werkstatt
für behinderte Menschen, Ambulante Hilfen zur beruflichen Eingliederung
(IFD, FBI) sowie der Integrationsbetrieb. Der Integrationsbetrieb ist das Bin-
deglied zwischen Werkstatt und allgemeinem Arbeitsmarkt.
Der Aufbau eines Integrationsbetriebes bedeutet also die Vervollständigung
des Spektrums an Unterstützungsmöglichkeiten zur beruflichen Rehabilita-
tion. Außer den Regelarbeitsverhältnissen gibt es weitere Tätigkeits- und
81
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Trainingsmöglichkeiten: Integrationsfirmen können dauerhafte Außenarbeit
für WfbM-Mitarbeiter schaffen oder ausgelagerte Werkstatt-Gruppen auf-
nehmen. Sie können über den Fachdienst berufliche Integration vermittelte
Praktikumplätze für Werkstatt-Mitarbeiter anbieten. Der Fachdienst berufliche
Integration (FBI) oder Integrationsfachdienst – fördernd – in Hessen hat die
Aufgabe, den Wechsel von Mitarbeitern der Werkstatt auf den allgemeinen
Arbeitsmarkt anzubahnen. Dies geschieht durch Förderung und Beratung in
der WfbM und Vermittlung in externe Praktika.
Es eröffnet sich somit ein wesentlich breiteres Arbeits- und Qualifizierungs-
angebot für die Klientel, welches den Werkstatt-Träger noch besser befähigt,
seinen rehabilitativen Auftrag, Menschen mit Behinderung zu fördern und auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.
3. Aus praktischer Erfahrung: Was darf nicht fehlen beim Aufbau eines Integrationsprojektes? Man kann sie nicht messen, aber es gibt sie trotzdem: die ideellen Voraus-
setzungen für einen Integrationsbetrieb! Aus unserer Erfahrung geht es nicht
ohne die Überzeugung, dass das Unternehmen profitabel arbeiten muss und
die Zuschüsse lediglich einen Ausgleich des durch den Anteil an behinderten
Mitarbeitern entstehenden höheren Aufwandes (Minderleistung) darstellen
kann. Die Gesetze des Marktes gelten für jeden Betrieb - so auch für den
Integrationsbetrieb, was wir, die wir aus dem Sozialbereich stammen, gerne
vergessen.
Außerdem hat die optimistische Einstellung unserer Führungskräfte, die Ar-
beitsangebote zu diversifizieren, den gelingenden Aufbau und das erfolgrei-
che Betreiben unserer Integrationsbetriebe unterstützt.
82
1
Was sind Integrationsunternehmen ?
Rechtliche Grundlagen SGB IX, §§132, 133, 134, 135:
„Integrationsprojekte sind rechtlich und wirtschaftlich selbständige Unternehmen ... zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ...“
„Sie beschäftigen mindestens 25%schwerbehinderte Menschen ... Der Anteil der schwerbehinderten Menschen soll 50% nicht
übersteigen.“
2
Was sind Integrationsunternehmen ?
Finanzierung SGB IX, § 134
„Integrationsprojekte können aus Mitteln der Ausgleichsabgabe Leistungen für Aufbau,
Erweiterung, Modernisierung und Ausstattungeinschließlich einer betriebswirtschaftlichen
Beratung und für besonderen Aufwand erhalten.“
3
Was sind Integrationsunternehmen ?Finanzierung
1. Aufbau, Erweiterung, Modernisierung undAusstattung
• Art und Höhe der Förderung abhängig vom Anteil der schwerbehinderten Beschäftigten, Eigenanteil in der Regel 20% der gesamten Aufwendungen
• Höchstgrenze der Leistung € 60 000 pro neu geschaffenem Arbeitsplatz für einen schwerbehinderten Menschen
4
Was sind Integrationsunternehmen ?
Finanzierung2. Zuschuss zur betriebswirtschaftlichen Beratung • Gründungsberatung bis 80% der
entstehenden Kosten, max. € 5000,00• laufende betriebswirtschaftliche Beratung bis
€ 2600,00• Krisenberatung im Einzelfall
5
Was sind Integrationsunternehmen ?
Finanzierung3. Zuschuss zur Abgeltung des besonderen
Aufwandes• pro schwerbehinderter Arbeitnehmer
monatlich € 200,004. Zuschuss zum Ausgleich besonderer
Belastungen nach § 27 SchwbAV• Laufende Leistungen pauschal und
degressiv, abhängig von Art und Schwere der Behinderung, Förderung durch Dritte
6
Was sind Integrationsunternehmen ?
Projektförderung• Zuständigkeit: Integrationsamt• Voraussetzungen: Konzeption,
Geschäftsplan über mehrere Jahre, Investitions- und Finanzierungsplan
7
Markt - Mechanismen
Angebotspalette des
Integrationsprojektes
Nachfrage Kundenbedürfnisse
Nutzenerwartung
Markt
Angebotspalette der Konkurrenz
Produkte, DL
Geld
Vertrieb, Marketing
Polit. StimmungKonjunkturTrends
8
Agentur für angepasste Arbeit
Arbeitsverhältnis ohne Unterstützung
Unterstütztes Arbeitsverhältnis
Integrationsfirma
Außenarbeit auf Dauer mit Assistenz
1. und 2. ArbeitsmarktArbeitnehmer-Status
Außenarbeit/ WfbM-Status
Ausgelagerte Arbeitsplätze/-gruppen
Qualifizierende Angebote über IFD
Praktikum über FBI
Ambulante Hilfenzur Integration und
Eingliederung
BBB in WfbM
AB in WfbM
Qualifizierung in WfbM
Werkstatt für Menschen mit Behinderung
Tagesstätte (psych.)
TagesförderstätteTagesstruktur und -förderung
9
Synergie-EffekteWerkstatt-Träger - Integrationsbetrieb
•Verwaltung•Auftrags-Akquise•Beratung in sozialen Problemen•Material-Beschaffung
Werkstatt-Träger Integrationsbetrieb
Pauschalierter Leistungszeitraum für Leistungen gem. § 27 SchwbAV
Phase 1 Phase 2 Phase 3
Zeitraum mit Lohnsub-ventionen durch Dritte
1. Und 2. Jahr 3. Und 4. Jahr 5. Und 6. Jahr an-schließend
300 €Kombiniert
§ 27 SchwbAV+
500 €Kombiniert
§ 27 SchwbAV+
425 €Kombiniert
§ 27 SchwbAV+
350 €Kombiniert
§ 27 SchwbAV+
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
400 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
325 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
250 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
150 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
325 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
250 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
175 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand§ 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
100 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
250 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
175 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
100 €Kombiniert
§ 27SchwbAV+
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
200 €bes. Aufwand § 134 SGB IX
alle anderen Schwerbehinderten oder Gleichgestellten
Schwerbehinderte, die zuvor mind. 12 Monate arbeitslos waren
Mind. GdB 60 allein wegen• geistiger• seelischerBehinderung
• Anfallsleiden
Behinderte, die zuvor in einer WfbM beschäftigt waren.Für diese Fallgruppe wird die Förderdauer auf insgesamt 10 Jahre (Phase 1 und 2) ausgedehnt bei gleichbleibender Höhe Phase 2(5. und 6. Jahr)
Personengruppe
Auf Antrag erfolgt eine Einzelfallprüfung (mind. jedoch 200 €
gemäß
§134 SG
B IX)
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Firmenportrait
Geschäftsstelle:Vor der Kaserne 663571 GelnhausenTel.: 0 60 51 / 92 18 -0Fax: 0 60 51 / 92 18 60e-mail: [email protected]
Wäscheservice:Rückmühlenweg 2463628 Bad Soden-SalmünsterTel: 0 60 56 / 91 66 -0Fax: 0 60 56 / 91 66 19
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Unternehmensbeschreibung :
• Integrationsfirma zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen mit arbeitsbegleitender Betreuung für Menschen auf dem „ersten Arbeitsmarkt“
• Gründung 1996 in Bad Soden-Salmünster als gemeinnützige GmbH und hundertprozentige Tochtergesellschaft des Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Unternehmensbereiche :
• Betrieb einer Wäscherei• Reinigungsdienstleistungen• Küchendienstleistungen• Verwaltungsdienstleistungen• Logistik
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
1523
2940 44 47 49 52 54
63 64 67 6982 80
0102030405060708090
1996I
1996II
1997I
1997II
1998I
1998II
1999I
1999II
2000I
2000II
2001I
2001II
2002I
2002II
2003I
Entwicklung der Mitarbeiterper 30.06.2003
56
2220
102030405060
Wäscherei Hausdienstleistung Verwaltungsdienstleistung
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Verteilung der Mitarbeiter auf die Unternehmensbereiche per 30.06.2003
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
3224
614
2 00
10
20
30
40
Wäscherei Hausdienstleistung Verwaltungs-dienstleistung
ArbeitnehmerInnen mit und ohne Behinderung nach Bereichen per 30.06.2003
mit Behinderung ohne Behinderung
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
2531
2
20
0 20
10
20
30
40
Wäscherei Hausdienstleistung Verwaltungs-dienstleistung
ArbeitnehmerInnen nach Bereich und Geschlecht
per 30.06.2003
männlich weiblich
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Unsere Leistungen... Wäscheservice für
• Krankenhäuser• Alten- und Pflegeheime
• Reha-Einrichtungen• Gastronomie und Hotels
• Privatwäsche• Mietwäsche
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Entwicklung des Wäschevolumens in kg
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
1.400.000
IV /1996
1 - 121997
1 - 121998
1 - 121999
1 - 122000
1 - 62001
7 - 122001
1 - 62002
7 - 122002
1 - 62003
WÄSCHESERVICE„HEINZELMÄNNCHEN“ GmbH
Kundenauswahl
Altenheime :•Kreisruheheim Gelnhausen•Wohnstift Hanau•St. Elisabethen Haus HanauWohnheime :•Antoniusheim, Fulda•Wohnheime des BWMK e.V. •Internationaler Bund•CJD HausenTagungsheime :•Jugendzentrum Ronneburg•Burckhardthaus GelnhausenGastronomie & Hotels :•Hotel Elisa Schlüchtern•Berg Hotel Berlin•Golfhotel Spessart•Hotel Bellevue Bad Orb•Spessarttor Salmünster
Krankenhäuser :•Kreiskrankenhaus Schlüchtern•Krankenhaus Gelnhausen•Kreiskrankenhaus Bad Soden-Salmünster
•Mathildenhospital Büdingen
•St. Vinzenz Krankenhaus Hanau
Reha-Einrichtungen / Kurheime :•Reha St. Marien, Bad Soden•KfH Gesellschaft f. Dialyse, Bad Orb•Salztalklinik, Bad Soden•St. Lioba, Bad Soden•Akupunkturzentrum Dr. Wang•Leopold-Koch-Bad, Bad Orb•Kurbetrieb Bad Soden-Salmünster•Küppelsmühle Bad Orb•Sanatorium Regena•Kurhotel Birkenhof, Bad Soden
Industrie:•Veritas AG•WOCO Bad Soden-Salmünster
Vorstellung des IntegrationsbetriebesMarkt- und Servicegesellschaft mbH
Tochterunternehmen desBehinderten-Werk Main-Kinzig e. V.
Februar 2003
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 2
Inhaltsübersicht
1. Allgemeine Grundlagen eines Integrationsbetriebes
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
3. Markt- und Servicegesellschaft mbH im Gesamtkonzept des Bereichs Arbeit des Behinderten-Werk Main-Kinzig e. V.
4. Kontakt
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 3
1. Allgemeine Grundlagen eines Integrationsbetriebes
Rechtliche Grundlage
SGB IX, §132, 133,134,135:
• „Integrationsprojekte sind rechtlich und wirtschaftlich selbständige Unternehmen ... zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ...“
• „Sie beschäftigen mindestens 25%schwerbehinderte Menschen ... Der Anteil der schwerbehinderten Menschen soll 50% nicht übersteigen.“
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 4
1. Allgemeine Grundlagen eines Integrationsbetriebes
Finanzierung
• Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes
• Erstinvestitionen: Zuschuss und zinsgünstiges Darlehen über das Integrationsamt
• Eingliederungszuschuss für Einstellung schwer-behinderter Personen maximal 3 Jahre (wie jedes andere Unternehmen)
• Minderleistungszuschuss des Integrationsamtesals Anschlussförderung
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 5
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
Entstehung der M&S GmbH
• Ende 1999: Beschluss des Einzelhandelsunter-nehmens „tegut“, Filiale in Bad Soden zu schließen
• Stadt BSS: Wunsch nach Erhalt der einzigen Einkaufsmöglichkeit
• Idee des Markt mit Service als Integrationsbetrieb• Keine anderen Bewerber• Marktgutachten eines Marktforschungsinstitutes• Zustimmung des Integrationsamtes• Mai 2000: Eröffnung des Integrationsbetriebes
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 6
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
Standort• Kurort Bad Soden-Salmünster, zwischen Frankfurt/
Main und Fulda gelegen, erreichbar über die A66 oder mit der Deutschen Bahn
• In unmittelbarer Nähe zu Kuranlagen, im Stadtkern von Bad Soden gelegen
• Infrastruktur: einfache Zufahrtsmöglichkeit, eigener Parkplatz
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 7
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
Konzept: Markt mit Service• Markt: Kategorie +3 (Sortiment kleinerer Märkte)
• Besonderheiten des Sortiments: Backwaren-Selbstbedienung, Bio-Produkte
• Service: „Wir kaufen für Sie ein“, d.h. - Lieferung telefonisch oder per Fax bestellter Waren - Zusammenstellung bei eigener Abholung - Einpacken und Transport der Waren zum Fahrzeug
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 8
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
• Reinigung
• Logistik
• Lagerverwaltung
• Warenkennzeichnung
Einsatzbereiche Personal• Marktleitung
• Kasse
• Beratung/ Service
• Disposition
• Regale füllen
• Bringdienst/ Lieferservice
• Einpack-/ Taschenservice
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 9
2. Integrationsbetrieb Markt- und Servicegesellschaft mbH Bad Soden
Entwicklung Personal
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 10
3. Markt- und Servicegesellschaft mbH im Gesamtkonzept des Bereichs Arbeit des BWMK e. V.
Integrationsfirma: Baustein der „Agentur für angepasste Arbeit“ im BWMK e. V.
1. / 2. Arbeitsmarkt Arbeitsverhältnis ohne Unterstützung, unterstütztes Arbeitsverhältnis, Integrationsbetrieb, Außenarbeit auf Dauer mit Assistenz
Ambulante Hilfen zur Integration und Eingliederung
Außenarbeit als WfbM-Mitarbeiter, ausgelagerte Arbeitsplätze und -gruppen, Qualifizierungsmaßnahmen und Praktika über IFD
Werkstatt für Menschen mit Behinderung
Qualifizierungsmaßnahme in WfbM, Arbeitsbereich, Berufsbildungsbereich
Tagesstruktur, Tagesförderung Tagesförderstätte, Tagesstruktur
Präsentation „Vorstellung M&S GmbH“ 11
4. Kontakt
M&S GmbH BWMK e.V.
• „M&S“ Mark- und Servicegesellschaft mbHVor der Kaserne 663571 GelnhausenTel. 06051/ 92 18-0
• EINShZWEIhDREIDer Markt mit ServiceSprudelallee 9a63628 Bad Soden-SalmünsterTel. 06056/ 90 04 94http://www.1-2-3markt.de
• Behinderten-WerkMain-Kinzig e. V.Vor der Kaserne 663571 GelnhausenTel. 06051/92 18-0www.bwmk.de
Ein Integrationsunternehmen als Initiator einer WfbM
RETEX
Regensburger Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen für psychisch Kranke und Behinderte
e.V.
Gliederung
• 1. Entwicklung der Regensburger Initiative
• 2. Gründe für WfbM-Bau
• 3. Heutige Situation der IF und der WfbM
• 4. Erster Arbeitsmarkt?
• 5. Vergleich IF und WfbM
• 6. Überlegung: neue IF
• 7. Synergieeffekte
1. Entwicklung der Regensburger Initiative zur...
• 1985 Vereinsgründung• 1986 Schneiderei und Weberei• 1990 erhebliche Kürzung der Zuschüsse • 1992 Verstärkte Maßnahmeorientierung (Horizon,
Langzeitarbeitslose)• 1993 Laden für Naturtextilien• 1994 Qualifizierungsmaßnahme ESF• 1998 Inbetriebnahme der WfbM
• regional größter Anbieter an Arbeitsplätzen für psychisch kranke Menschen
Zu 1. Personal- und Mitarbeiterentwicklung im
Zeitverlauf
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1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
2. Gründe für Eröffnung einer WfbM
• Schaffung einer großen Zahl an Arbeitsplätzen
• Arbeitsplätze für schwächere Mitarbeiter
• weniger wirtschaftlicher Druck
• Schaffung von Eigentum
• Einrichtung mit gesicherter Finanzierung
3. Heutige Situation
• Integrationsfirma• Textilbranche: wirtschaftl.
schwierige Situation (Laden, Schneiderei)
• unklare Fördersituation
• Problem Liquidität (Zuschussauszahlung)
• keine typischen Männerarbeitsplätze
• WfbM• versch. Branchen
(IS, LM und Metall)
• Warteliste
• sehr gute Auftragslage
• 450.- Euro Durchschnittslohn
• Zertifizierung
• Erweiterung schwierig
Zu 3. Heutige Situation, Themen
• 1. Struktur(ehrenamtl. Vorstand, Haftung,Kontrolle, gGmbH, Verhältnis derverschiedenen Einrichtungen zueinander...)
• 2. Erweiterung(zusätzliche WfbM-Plätze, Zuverdienst, neue IF mit anderen Branchen)
4. Erster Arbeitsmarkt?
• IF: anfängliche Vorstellungen, seit 1992 verstärkte Maßnahmeorientierung
• WfbM: Projekt „Wege auf den ersten Arbeitsmarkt“ (feste Außengruppe, Außengruppe auf Abruf, Praktika, Konzeptentwicklung), Schwierigkeit Arbeitsmarktlage
5. Vergleich IF und WfbM
• Unsichere Finanzierung, erschwerte Planbarkeit, Liquiditätsprobleme
• mehr befristete Stellen, unsicherere Arbeitsplätze
• hoher Verwaltungsaufwand
• höheres Gehalt (für MA)
• Sozialabgaben
• Rentenanspruch bereits nach 5 Jahren
5. Vergleich IF und WfbM
• gesicherte Finanzierung, weniger Verwaltung (Verwendungsnachweise)
• sichere Arbeitsplätze
• verschiedene Branchen
• weniger wirtschaftl. Druck
• längere Perspektive, Planbarkeit
• zu niedriger Lohn zum Leben
• nur arbeitnehmerähnlicher Status
6. Überlegung: neue IF
• Branche: Industrieservice (geringe Ausstattungskosten)
• sehr klein, zunächst nur 1 bis 3 Arbeitsplätze
• wenige Zuschüsse, um Flexibilität (incl. Möglichkeit des Scheiterns/Schließens) und geringeren Verwaltungsaufwand zu ermöglichen
7. Synergieeffekte
• Unterstützung der neuen IF durch vorhandenes Know-how und bestehende Kontakte
• Einkauf bestimmter Leistungen durch die IF, die dann nicht ständig verfügbar gehalten werden müssen, z.B. Akquise, best. Verwaltungstätigkeiten etc.
• Übernahme/Ausbau lukrativer Aufträge –Risikominimierung
• Möglichkeit, für relativ leistungsstarke WfbM-Mitarbeiter sozialversicherte Arbeitsplätze zu finden
• WfbM als Stabilisator
Einhaltung derHygienevorschriften
Diebstahl
Räumliche EngeIn der Verkaufsfiliale
ProduktlagerungVerderb
Bestellwesen
Organisation
Corporate Identity
Crosskontamination
Mitarbeiter
Trennung von: Backware / Wurst / Gemüse
Hohe Mietpreise / geringeVorbereitungsflächen
Keine Standards im Snackbereich
Zu viele Lieferanten für vieleArtikel - Kosten
Nicht vorhanden!
Probleme der konventionellen Herstellung
Entstehungsgeschichte der Firma Supersnack/Superweck
- 20 Jahren im Lebensmittelbereich tätig
- 1996 in Kaiserslautern gegründet
- Anfragen einer Bäckerei (15 Filialen)
- Problemlösung für belegte Brötchen zu finden
- Personalstand zwei Personen
- Auftragsmenge 400 Stück/täglich
- Stress,
- nicht gewinnbringend machbar
Vom Belag zum belegten Brötchen
- Entwicklung der Beläge
- Systemierung
- Haltbarkeit
- Verpacken
- rentables Arbeiten
Zukunftsvision
Arbeitsplätze für 100 Mitarbeiter
Im Jahr 2008
Tagesproduktion: bis zu 200 000 Stück/Beläge
Angestrebter Umsatz 10 000 000, 00 €
Exit
an alle unsere Mitarbeiter
Frau Gottschling von Ibis Acam
Herrn Reiß von OPM
dem Ministerium für Soziales und Kultur,insbesondere dem IntegrationsamtHerrn Grabkowsky, Herrn Reither,
Herrn Queins, von RAT in Trier
David Halm und Björn Ziehburfür die Musike
Jutta Matzdorf und Bernd Decker fürherausragende Grafik und Design.
speziellen Dank an:
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
Integrationsabteilungen / Integrationsfirmen in der privaten Wirtschaft
Referenten: Werner Wilke, Bio-Care Dierdorf
Steffen Halm, Super-Weck, Kaiserslautern
Guido Kassel, Pasteten Vertriebs GmbH, Kaiserslautern
Moderation: Benedikt Queins, RAT
Protokoll: Dr. Christine Kracht, RAT
A. Vorstellung der Integrationsunternehmen:
• erster Referent: Steffen Halm, Super-Weck, Kaiserslautern
• zweiter Referent: Werner Wilke, Bio-Care Dierdorf
• dritter Referent: Guido Kassel, Kassels Pasteten Vertriebs GmbH,
Kaiserslautern
Bio-Care – Beschreibung des Geschäftsbereichs
Bio-CARE GmbH ist ein Produktions- und Handelsunternehmen für medizi-
nisch-technische Produkte, insbesondere für die Psychiatrie.
Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Brückrachdorf bei Dierdorf. Ein Umzug an
einen neuen Standort in Dernbach, Gewerbegebiet Urbacher Wald, ist ge-
plant.
Das von den beiden Geschäftsführern Werner Wilke und Robert Seute ge-
führte Unternehmen ist international tätig und bedient mit zwei weiteren Kon-
kurrenten ein Marktsegment, das hohe Handelsspannen ermöglicht. Damit
das Unternehmen auch auf größere Aufträge flexibel reagieren kann, soll die
Lagerhaltung erweitert und die Produktion ausgeweitet werden. Auch ist ge-
plant, neue Handelsartikel aufzunehmen sowie neue Märkte zu erschließen.
Dabei wird sich das Unternehmen auch auf Marktnischen konzentrieren.
120
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
Kassels Pasteten Vertriebs GmbH – Beschreibung des Geschäftsbereichs:
Kassels Pasteten Vertriebs GmbH ist ein Unternehmen mit Sitz in Kaisers-
lautern. Das Familienunternehmen beschäftigt sich mit der Produktion und
dem Vertrieb von Backwaren aller Art. Seit 1967 ist der Betrieb auf die Her-
stellung von speziellen Backerzeugnissen ausgerichtet. Das Unternehmen
strebt einen Kompromiss zwischen industrieller und handwerklicher Ferti-
gung an und findet dadurch eine strategische Marktnische zwischen den
ortsansässigen Kleinbäckereien und den überregional tätigen Großbäcke-
reien.
Kassels Pasteten Vertrieb produziert haltbar verpackte Kuchen und Stollen
sowohl als Diäterzeugnis als auch im normalen Vollkostbezug. Die Kuchen
werden in verschiedenen Gewichtseinheiten und Portionspackungen ange-
boten.
Als neues Geschäftsfeld sollen folierte Kuchen angeboten werden. Mittels
Atmosphärenaustausch wird das Produkt beim Verschweißen in Folie haltbar
gemacht. Zur Ausweitung der Produktions-, Lager und Handelskapazitäten
hat die Kassels Pasteten Vertriebs GmbH behinderte Mitarbeiter/innen ein-
gestellt. Im Zusammenhang mit der Personalausweitung wurden umfangrei-
che Investitionen in maschinelle Anlagen notwendig.
Schilderung H. Kassel bezüglich der Entscheidung behinderte Mitarbei-
ter/innen einzustellen:
Die Einrichtung des neuen Geschäftsfeldes (folierte Kuchen) bedingte die
Einrichtung von Nachtschichten. Hierfür konnten keine zuverlässigen nicht
behinderten Mitarbeiter/innen gefunden werden. Der Versuch, die Stellen mit
behinderten Mitarbeiter/innen zu besetzen hat sich bewährt – für den Betrieb
wie für die behinderten Mitarbeiter/innen. Diese haben sich als absolut zu-
verlässig gezeigt. Inzwischen besetzen behinderte Mitarbeiter/innen nicht nur
Stellen in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung.
Der Großauftrag (neuer Geschäftsbereich) wurde Kassels Pasteten Vertriebs
GmbH Ende 2003 erteilt. Durch die Hilfe des Integrationsamtes konnte das
„Schwerbehindertenprojekt“ innerhalb weniger Wochen realisiert, und der
Großauftrag angenommen werden. H. Kassel lobt die schnelle und unbüro-
121
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
kratische Hilfe (auch durch RAT – H. Queins), durch welche die Fördermittel
für die notwendigen Investitionen sehr schnell an den Betrieb überwiesen
wurden.
Die behinderten Mitarbeiter/innen wurden und sind gefordert (H. Kassel: „Wir
erwarten, dass nach Bedienung der Stechuhr nichts mehr von einer Behinde-
rung zu merken ist.“). Es werden Leistungen gefordert wie von nicht behin-
derten Mitarbeiter/innen. Der Hygiene-Aspekt spielt keine Rolle. Das können
die behinderten Mitarbeiter/innen leisten.
B. Kernfragen:
1. Welche Schwere der Behinderungen ist bei den Beschäftigten in den
vorgestellten Betrieben feststellbar?
Antworten:
H. Wilke: Bio-Care beschäftigt nur Hörgeschädigte.
H. Halm: Bei Superweck sind Beschäftigte mit verschiedenen
Behinderungen angestellt (breites Spektrum an Behinderun-
gen).
H. Kassel: Beschäftigt werden u. a. ein Authist, ein Schwerstgehbehinder-
ter, Hör- und Sehgeschädigte.
2. Welche Probleme treten bei der Beschäftigung von behinderten Men-
schen auf?
Antworten:
H. Halm unterstreicht mehr die positiven Seiten (geringer Krankenstand). In
seiner Firma herrscht ein Klima von geben und nehmen.
H. Kassel sieht auch mehr positive als negative Seiten.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
3. Wie werden die schwerstbehinderten Mitarbeiter/innen entlohnt?
Antwort aller Referenten:
Kein Unterschied zu den nicht behinderten Mitarbeiter/innen.
4. Fragen aus dem Publikum von H. Grießer (Palettenhandel Grießer, OHG):
a. Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt?
b. In welcher Verfassung kommen die Leute zu Ihnen?
c. Wie lange durchlaufen die behinderten Personen ein Praktikum?
Die Frage a. stellt Herr Grießer vor dem Hintergrund, dass er schlechte Er-
fahrungen mit dem Arbeitsamt bzw. mit den Ämtern generell gemacht hat.
Der Unternehmer muss bei Anstellung behinderter Personen sehr viel Zeit für
die Betreuung investieren.
Antworten:
H. Kassel zu a.: Das Arbeitsamt an sich kommt seiner Aufgabe nicht optimal
nach.
Zu viele Ansprechpartner! Auch die Zusammenarbeit mit dem Integrations-
fachdienst gestaltet sich derzeit problematisch auf Grund einer steten Fluktu-
ation (Mitarbeiter/innen, mit denen gut zusammengearbeitet wurde, sind nun
in anderen Positionen eingesetzt!). Grundsätzlich ist zu sagen, dass der In-
tegrationsfachdienst über alle notwendigen Instrumente verfügt, um behin-
derte Mitarbeiter/innen mit den richtigen Profilen, passend zu den jeweiligen
Unternehmen, zu vermitteln.
zu b.: In der Vergangenheit wurde den behinderten Mitarbeiter/innen ein
Sonderstatus eingeräumt (von den Behörden, aber auch von den Betrieben).
Damit hat man den Menschen keinen Gefallen getan. Das ist heute nicht
mehr so.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
Herr Halm zu a.: Sein Betrieb hat selten auf das Arbeitsamt zurückgegriffen.
Er hat Praktikanten zugewiesen bekommen und diese dann auch in den Be-
trieb fest übernommen.
zu b: Die behinderten Personen sind zu Beginn sehr zurückhaltend, introver-
tiert. Das gibt sich aber mit der Zeit. Sie tragen nach kurzer Zeit bereits zum
guten Betriebsklima bei.
Herr Wilke zu a: Bio-Care hat keine Probleme mit dem Arbeitsamt. Unter
Umständen liegt das daran, weil nur Hörgeschädigte eingestellt werden. Das
hat sich in Bezug auf die Produktion bewährt. Die Vermittlung der Personen
geschieht über das Arbeitsamt oder über die Informa gGmbH. Die behinder-
ten Mitarbeiter/innen kommen alle aus der Arbeitslosigkeit.
Hinsichtlich der geführten Vorstellungsgespräche lässt sich sagen, dass
diese grundsätzlich zur Katastrophe führten, wenn Elternteile anwesend wa-
ren. Diese haben ihre Kinder immer in ein schlechtes Licht gerückt.
zu c.: Hierzu Meldung aus dem Publikum, nachdem die Referenten das
Thema Praktikum nicht aufgegriffen haben:
Viele Betriebe arbeiten nur mit einem bestimmten Bildungsträger zusammen.
Übernehmen von diesen Praktikanten. Das Praktikum wird als Königsweg
angesehen, um „Spitzen“ in der Produktion abzubauen. Sie geben den be-
hinderten MA keine Chance auf eine Festanstellung. Der größte Teil der Be-
triebe geht diesen Weg. Deren Kernfragen sind: Welchen Nutzen habe ich?
Wie viel kostet mich die Person? Wie werde ich die Person wieder los? Wer
nimmt mir den Papierkram ab?
5. Frage des Moderators (BQ) an H. Wilke, Bio-Care:
Welche Gründe hatten Sie vom wirtschaftlichen Standpunkt aus,
behinderte Mitarbeiter/innen einzustellen? Die Kapitalbeschaffung über
Banken ist für KMU sehr zäh geworden. Sahen Sie hier Möglichkeiten der
zügigen Finanzierung durch das Integrationsamt?
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
Antwort:
Das Unternehmen befand sich im wirtschaftlichen Wachstum. Ein geplanter
Umzug mit Ausweitung des Betriebes konnte nur durch die Integration von
behinderten Mitarbeiter/innen realisiert werden. Bio-Care kann bestätigen,
dass die Kapitalbeschaffung zur Erweiterung des Betriebes über Banken zu
lange gedauert hätte. Die Zwischenfinanzierung über das Integrationsamt
war sehr hilfreich.
H. Halm und H. Kassel schließen sich den Ausführungen von H. Wilke an
und loben die komplikationslose, reibungslose Abwicklung durch das In-
tegrationsamt.
H. Halm betont, dass die Mittel des Integrationsamtes sehr attraktiv sind, um
die Wachstumsprognosen einhalten zu können.
Auch H. Kassel kann die schnelle Abwicklung nur bestätigen. Alles läuft op-
timal.
Anregung aus dem Publikum von H. Grießer (Palettenhandel Grießer OHG):
Nach einem Jahr sollte über das Integrationsamt eine Anfrage an die Integ-
rationsunternehmen gestartet werden, um einen Erfahrungsaustausch zu
betreiben.
Herr Queins erläutert daraufhin, dass das MASFG bestrebt ist, diese Fachta-
gung nunmehr jährlich durchzuführen. Damit wäre bereits eine gute Plattform
für einen Austausch gegeben. Er weist zudem darauf hin, dass die LAG der
Integrationsunternehmen auch ein sinnvoller Ansprechpartner für
Problemlösungsfindungen ist. Jeder Betrieb kann hier Mitglied werden.
6. Weitere Fragen aus dem Publikum:
a. Welche Arbeitsverträge werden mit den behinderten
Mitarbeiter/innen geschlossen?
b. Wer schützt vor drohender Insolvenz?
c. Welchen Kündigungsschutz genießen die behinderten
Mitarbeiter/innen?
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08. Dezember 2003, Bad Kreuznach
zu a und c: Die Referenten erläutern, dass die behinderten Mitarbeiter/innen
Arbeitsverträge erhalten, die sich nicht von jenen der nicht behinderten Mit-
arbeiter/innen unterscheiden. Der Kündigungsschutz entspricht den gesetzli-
chen Vorgaben.
zu b: H. Queins erläutert, dass das Integrationsamt die Möglichkeit einer Kri-
senberatung anbietet. Diese sei hinsichtlich der Kosten nicht limitiert. Ge-
meinsam mit Vertretern des Integrationsamtes können Lösungen gesucht
und gefunden werden. Die Gewährung zusätzlicher Mittel durch das Integra-
tionsamt zur Abwehr einer Insolvenz ist möglich.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Wohin kann die Reise gehen?
Referenten: Klaus Peter Lohest, Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie
und Gesundheit
Horst Schneider, LAG Integrationsbetriebe
Arnd Schwendy, BAG Integrationsfirmen
Moderation: Wolfgang Krause, DPWV Rheinland-Pfalz/Saarland
Protokoll: Andrea Schollenberger, MASFG
In diesem Forum informierte Herr Lohest die Teilnehmer darüber, dass es
zur Zeit ca. 250 Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz für behinderte Beschäftigte
nach § 132 SGB IX gibt. Ziel des MASFG ist es, die Arbeitsplätze in diesem
Bereich auszuweiten. Ebenso muss über einen Finanzierungspool für neue
Integrationsprojekte nachgedacht werden. Herr Lohest stellte die Frage, wel-
che Möglichkeiten für die Werkstätten für behinderte Menschen gesehen
werden, Integrationsbetriebe zu gründen. Dazu wäre es nach seiner Ansicht
sinnvoll, Netzwerke zwischen Werkstätten für behinderte Menschen und an-
deren Wirtschaftsunternehmen zu schaffen. Er legte dar, dass es wichtig ist,
Lösungen für die Menschen zu finden, die durchaus in Integrationsbetrieben
arbeiten können, jedoch nicht so leistungsstark sind, um dauerhaft ein Be-
schäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt einzugehen.
Herr Schneider machte darauf aufmerksam, dass bei der Diskussion um In-
tegrationsbetriebe der Blick auf den Menschen und nicht auf das Produkt
entscheidend ist. Die Erwartungen der Träger können aufgrund der derzeiti-
gen Fördermöglichkeiten nicht erfüllt werden. Er sieht daher eine Notwendig-
keit in der Erweiterung der Förderungen in diesem Bereich. Jedoch sind auch
andere alternative Beschäftigungsmöglichkeiten losgelöst von den Werk-
stätten für behinderte Menschen denkbar. Die Vielfältigkeit von Fördermög-
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
lichkeiten macht die Zielausrichtung von Integrationsbetrieben in verschie-
dene Richtung notwendig.
Herr Schwendy sieht in dem Arbeitslosengeld II und der Ergänzungsförde-
rung die künftige Standardförderung. Er fordert daher die Träger auf, den
Blick dafür zu weiten, dass mit der Bildung von Integrationsbetrieben eine
gute Möglichkeit dafür geschaffen wird, behinderte Menschen in den ersten
Arbeitsmarkt einzugliedern.
Herr Krause weist darauf hin, dass Integrationsunternehmen, die nur am Li-
mit wirtschaften, keine Basis für die Zukunft sein können. Er stellte daher die
Frage, welche Schwerpunkte mit Integrationsfirmen zu setzen sind. Dabei ist
auch darauf zu achten, dass hierbei hohe Anforderungen an die Personal-
auswahl zu stellen sind.
Herr Schwendy gibt zu verstehen, dass die Träger bzw. viele Werkstätten für
behinderte Menschen die Möglichkeit haben, einen Integrationsbetrieb zu
gründen. Eventuell sind Zwischenformen für den Übergang notwendig. Wich-
tig ist es seiner Meinung nach, mehr wirtschaftliches Leben in die Werkstät-
ten zu holen. Auch die Schaffung von Integrationsabteilungen ist ein wichti-
ger Schritt für die Eingliederung behinderter Beschäftigter in den ersten Ar-
beitsmarkt. Er fordert daher die Träger auf, Mittel und Wege zu finden, um
aus der sogenannten „sozialen Ecke“ herauszukommen.
Herrn Storck (LAG Integrationsbetriebe) sieht ein Problem bei der Gründung
eines Integrationsbetriebes u.a. auch in der fehlenden Geschäftsidee. Er
schlägt daher den Zusammenschluss von Werkstätten in einem Arbeitskreis
vor, der Geschäftsideen entwickelt, um Integrationsbetriebe gründen zu kön-
nen.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Zusammenfassung:
Den Forumsteilnehmern wird deutlich, dass neben der Stärkung der Zusam-
menarbeit zwischen den Werkstätten für behinderte Menschen auch das
Verständnis zwischen freien Wirtschaftsunternehmen und Integrationsunter-
nehmen weiter entwickelt werden muss. Ebenso ist eine Struktur des Mark-
tes für Integrationsbetriebe zu entwickeln, die allen gerecht wird. Die Werk-
stätten müssen darüber nachdenken, aus bestehenden Strukturen neue In-
tegrationsprojekte zu entwickeln. Daher wird es von den Teilnehmern als
sinnvoll erachtet, ein Netzwerk aus Beschäftigungsträgern, privaten und öf-
fentlichen Arbeitgebern und Werkstätten zu bilden, um die Beschäftigung
behinderter Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu fördern.
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Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Workshop: „Austausch zwischen behinderten und nichtbehinderten MitarbeiterInnen von Integrationsbetrieben“
Lothar Schwalm, ZsL Mainz e.V.
TeilnehmerInnen:
• Zwei behinderte Frauen aus Integrationsbetrieben
• Ein behinderter Mann aus einem Integrationsbetrieb
• Eine nicht behinderte Frau vom Sozialen Dienst einer Großeinrichtung,
die auch Menschen des angegliederten Integrationsbetriebes begleitet,
sowie
• Eine nicht behinderte Frau, die sich für das Thema interessierte, da sie
demnächst bei der Gründung eines Integrationsbetriebes mitwirken soll
Zunächst habe ich die Erwartungshaltung und die Wünsche der Teilnehmen-
den an die Arbeitsgruppe abgeklärt und aufgeschrieben. Dabei wurden ge-
nannt:
• Austausch mit anderen MitarbeiterInnen (3x)
• einfach nur zuhören (1x)
Bereits vor Beginn der Arbeitsgruppe hatte ich unter der Überschrift „Integ-rationsbetrieb“ drei Fragen an das Flipchart geschrieben, die die Teilneh-
merInnen zu einem Gedankenaustausch anregen sollten:
1. Sind Integrationsbetriebe Betriebe wie jeder andere auch?
2. Welche Vorteile und welche Nachteile haben sie?
3. Wie fühlen Sie sich dort?
130
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Anschließend haben wir uns mit den Fragen 1 und 2 beschäftigt und Ant-
worten gesammelt. Dabei wurde deutlich, dass in Integrationsbetrieben häu-
fig eine besondere, als sehr angenehm empfundene Atmosphäre zu finden
ist. Auf meine Nachfrage wurde diese besondere Atmosphäre an folgenden
Punkten besonders festgemacht:
• angenehme Arbeitsräume
• große Kundennähe (auch durch direkte Kommunikation mit KundInnen)
• solidarischer Umgang aller MitarbeiterInnen untereinander (eine Art Fami-
lie); (3x)
• angenehme Arbeitszeiten
• guter gebotener Service, Marktlücke
• kein Zeitdruck; (2x)
• KollegInnen helfen aus (es sind Springer vorhanden)
• es werden individuelle Anforderungen an die Beschäftigten gestellt
• es sind individuelle Pausen möglich
• es wird von Vielen auf das gegenseitige Wohlbefinden geachtet
Danach war meine Frage, ob es denn auch negative Aspekte gäbe. Fol-
gende Punkte wurden hier benannt:
• der Begriff „Integrationsbetrieb“ ist sowohl für behinderte als auch für
nicht behinderte MitarbeiterInnen teilweise problematisch: beiden Grup-
pen wird das Gefühl vermittelt, nicht in einem regulären Betrieb in der
Wirtschaft zu arbeiten.
• die KundInnen sind oft unsicher (es fehlen Informationen)
• die KundInnen bezweifeln häufig die Qualität (Erwartung geringerer Leis-
tung und Qualität)
131
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Auf meine Frage, wie man denn diesen Schwierigkeiten praktisch begegnen
könnte, kamen folgende Ideen:
• mehr Informationen geben (besonders potentiellen KundInnen)
• Öffentlichkeitsarbeit leisten (zum Beispiel mit einem „Tag der offenen
Tür“)
• den Gegenbeweis durch gute Leistung und Qualität praktisch antreten
Zum Abschluss ging es noch mal um Frage 3, die Frage nach den Gefühlen,
die die MitarbeiterInnen in solch einem Betrieb begleiten würden. Folgende
Gefühlspalette wurde von den TeilnehmerInnen aufgestellt:
• geschätzt werden
• gebraucht werden
• akzeptiert werden
• glücklich und zufrieden sein
• keine Angst vor Mobbing zu haben
• stressig (genervt sein)
• Frustration (stressbedingt; manchmal fehlten klare Orientierungsmöglich-
keiten)
• Aggression (stressbedingt; manchmal fehlten klare Orientierungsmöglich-
keiten)
Daraufhin habe ich noch einmal erwähnt, dass diese Gefühle nicht nur nor-
mal und verständlich sind, sondern auch bei behinderten und nicht behin-
derten Menschen in „regulären“ Betrieben anzutreffen sind, dass sie sich
also keineswegs von den Gefühlen der TeilnehmerInnen unterscheiden und
damit auch Normalität und Alltag darstellen.
132
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Tagungsabschluss
Joachim Storck, LAG Integrationsfirmen
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Dr. Auernheimer,
sehr geehrte Damen und Herren,
in den vergangenen 14 Tagen bin ich zweimal von Mainz nach Bad Kreuz-
nach gereist. Es waren Reisen, die sich wirklich gelohnt haben.
Vor 14 Tagen trafen sich hier ganz in der Nähe Vertreterinnen und Vertreter
aus mehr als 30 der 37 Mitgliedswerkstätten der Landesarbeitsgemeinschaft
der Werkstatt für behinderte Menschen. Erfahrungsberichte behinderter
Menschen, der Bericht des Projektleiters des Modellprojektes „Arbeitswelt-
orientierte Integrationsprojekte (AIM)“ sowie verschiedene Workshops hatten
ein Thema: Den Übergang von Menschen aus den Werkstätten von behin-
derten Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt. Es ging darum, die Teilhabe-
möglichkeiten an Arbeit im ersten Arbeitsmarkt zu gestalten.
Dieser Tag und das rege Interesse der Werkstätten haben ganz deutlich
werden lassen: Auch in den Werkstätten für behinderte Menschen wird in-
tensiv darüber nachgedacht und daran gearbeitet, denjenigen Werkstattmit-
arbeitern die Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen, die dies wün-
schen und die es können.
Die Themen und Ziele dieser Tagung waren also die gleichen, die wir heute
verfolgten, auch wenn vielleicht die Wege und Methoden verschieden sind,
was ja nicht falsch ist. Es geht ja um Menschen, die individuelle Fähigkeiten,
Erwartungen, Berufsziele haben.
133
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Wenn ich heute hier als einer der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft
der Integrationsfirmen an dieser Veranstaltung teilnehme und vor 14 Tagen
bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen
war, so ist das ja kein Zufall. Denn wenn ich so unterwegs bin, habe ich im-
mer mindestens zwei Dienstmützen im Gepäck. Einmal reise ich mit der
Mütze „Geschäftsführer eines Trägers einer Werkstatt für behinderte Men-
schen“, ein anderes Mal trage ich die Mütze mit der Aufschrift „Geschäftsfüh-
rer zweier Integrationsprojekte“.
Diese Doppelrolle war in der Vergangenheit nicht immer konfliktfrei. War ich
bei Treffen mit Vertretern von Integrationsprojekten, so musste ich mir so
manche Kritik und Ansicht über die Arbeit der Werkstätten für behinderte
Menschen anhören, die so wenig mit der Realität zu tun hatte, dass es mir
nicht nur die Faust in der Tasche ballte. Nein, es forderte geradezu eine
Verteidigung der Werkstättenarbeit heraus, manches Mal eine Verteidigung
auch von Dingen, die ich selbst kritisch oder zumindest diskussionswürdig
sah. Und Sie können sich denken, hatte ich den Werkstättenhut auf, ging es
mir manches Mal nicht anders. Auch hier gab es so manchen Vorbehalt und
unberechtigte Kritik an den Integrationsprojekten und die manchmal nicht
unberechtigten Befürchtungen, hier sollten die Projekte gegen die Werk-
stätten ausgespielt werden.
Nicht nur die beiden Reisen in den vergangenen 14 Tagen haben mir jedoch
deutlich gezeigt und erfahrbar gemacht: Ich muss die Faust nicht mehr in der
Tasche ballen! Ich sehe auch heute hier viele VertreterInnen aus den Werk-
stätten, die gemeinsam mit VertreterInnen der Integrationsprojekten, aber
auch des Ministeriums und des Landesamtes ernsthaft um Lösungen ringen,
die zu einer besseren Teilhabe für behinderte Menschen an Arbeit und Aus-
bildung führen.
Die Ausgangspunkte und die Streckenführungen mögen verschieden sein,
aber das Ziel unserer Reise ist das gleiche.
134
Fachtagung „Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb“ 08.12.2003, Bad Kreuznach
Wir sind zum Glück nicht am Anfang einer Reise, denn in der Vergangenheit
gab es viele und erfolgreiche Bemühungen um berufliche Integration. Aber
die Landschaft um uns herum hat sich verändert. Das Klima ist deutlich rau-
her geworden, die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt steigen, Arbeits-
plätze sind rar, die finanziellen Handlungsspielräume sind eng.
Dennoch, auch diese Tagung heute hat gezeigt: Eine Verbesserung der Teil-
habemöglichkeiten ist machbar.
Ich möchte Ihnen allen, auch im Namen der Landesarbeitsgemeinschaft der
Integrationsfirmen dafür danken, mit welchem Engagement Sie an dieser
Reise teilnehmen oder Ihre Vorbereitungen dazu treffen. Dieser heutige Tag,
denke ich, war eine wichtige Reiseetappe.
In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen auf Wiedersehen sagen und eine
gute Heimreise wünschen.
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TeilnehmendenlisteFachtagung "Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb"
08.12.2003, Bad KreuznachAnrede Titel Name Vorname Institution PLZ Ort StraßeHerr Anderhalten Rolf DLC-Neuwied 56170 Bendorf Koblenz-Olper-Str. 39Herr Dr. Auernheimer Richard MASFG 55116 Mainz Bauhofstr. 9
Frau Baldauf UrsulaLandesverband der Contergangeschädigten Pfalz-Saar e.V. 67434 Neustadt Carl-Friedrich-Gies Str. 7
Bauer Lebenshilfe Worms 67549 Worms Kürfürstenstr. 1-3Herr Bausch-Weis Werkstätten der Heime Scheuern, Langauer Mühle 56377 Nassau Am Burgberg 16Frau Becker Brigitte IB Bad Kreuznach 55543 Bad Kreuznach Jungstr. 2-4Herr Beiling Andreas Kreisverwaltung Trier-Saarburg 54290 Trier Willy-Brandt-Platz 1 Dr. Beyer Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich 54516 Wittlich Kurfürstenstr. 67Herr Bleidt Werner Best gGmbH 56154 Boppard Mainzer Str. 8Herr Boesen Hugo UCB GmbH 55768 Hoppstädt-Weihersbach Hasselt Geb. 9935Herr Boruta Jörg Lebenshilfe WfbM 57537 Mittelhof-Steckenstein Friedrichstr. 2Herr Bubel Thomas Trägerverein Inselmühle e.V. 67346 Speyer Rheintorstr. 2Herr Bühr Gerd Kreisverwaltung Bad Kreuznach - Sozialamt 55543 Bad Kreuznach Hochstr. 46
Herr Burger Karl-Heinz Stadtverwaltung Kaiserslautern 67653 Kaiserslautern Maxstraße 19Herr Bürstlein Sven Integrationsbetrieb Kreuznacher Diakonie 55543 Bad Kreuznach Ringstraße 60.Herr Dobrani Marco Werkstatt f. behinderte Menschen 66953 Pirmasens Rodalberstr. 190Frau Dreyer Malu MASFG 55116 Mainz Bauhofstr. 9 Herr Dröscher, MDL P.W. SPD-Fraktion des Landtages RLP 55116 Mainz Kaiser-Friedrich-Str. 3Frau Edl-Pfeifer Angela Caritasverband f. d. Region Rhein-Wied-Sieg 57518 Betzdorf / Sieg Wagnerstr. 1Herr Eppert Michail Club Aktiv 54295 Trier Schützenstr. 20Herr Esser Siegbert AWO Arbeit gGmbH 56566 Neuwied Allensteinerstr. 6a
Herr Fandel René Freizeitbetriebe R. Fandel 55580Bad Münster a.St. - Ebernburg Postfach 1201
Frau Felten Alexandra Gartenschau Kaiserslautern 67659 Kaiserslautern Turnerstr. 2Herr Feuerer Christian HWK Trier 54292 Trier Loebstr. 18Herr Flohr Kommunalbau Rheinland-Pfalz 55118 Mainz Hindenburgplatz 1-3Herr Forsch Mario Integrationsbetrieb Kreuznacher Diakonie gGmbH 55543. Bad Kreuznach Ringstraße 60.Herr Frey Andreas Prisma Westerwald 57610 Altenkirchen Rathausstr. 3Herr Gleichauf Klaus Informa gGmbH Neuwied 56564 Neuwied Engerserstr. 77Herr Gondorf Ulli Gondorf-Organisationsberatung 57610 Altenkirchen Frankfurter Str. 7Herr Görgen Erwin Westeifelwerkstätten Gerolstein 54568 Gerolstein Vulkanring 7
TeilnehmendenlisteFachtagung "Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb"
08.12.2003, Bad KreuznachAnrede Titel Name Vorname Institution PLZ Ort StraßeHerr Grießer R. Palettenhandel OHG 67354 Römerberg In den Rauhweiden 17Frau Grießer K. Palettenhandel OHG 67354 Römerberg In den Rauhweiden 17Frau Guinet Sybille Caritasverband Mainz e.V. bap-servicecenter 55411 Bingen-Dietersheim Nahestraße 32Herr Haag Joachim Pfalzklinikum 76889 Klingenmünster Weinstraße 100Herr Halm Steffen Super Weck 67663 Kaiserslautern Kohlenhofstr. 5Frau Halm Super Weck 67663 Kaiserslautern Kohlenhofstr. 5Herr Heigwer Ralf LSJV RLP 55019 Mainz Postfach 2964Herr Heller Helmut Südpfalzwerkstatt gGmbH 76873 Offenbach/Queich Postfach 1104
Herr HerbstFranz-Robert Kreisverwaltung Neuwied 56564 Neuwied Willhelm-Leuschner-Str. 9
Herr Herder Joachim IGBE Mainz 55129 Mainz Rheinhessenstr. 17Herr Herzer Hardy GPE / Natürlich 55118 Mainz Leibnitzstr. 22
Frau Hiemeyer GerdaNRD Niederramstädter Diakonie Rheinhessen-Werkstatt 55286 Wörstadt Rudol-Diesel Str. 1
Herr Hoellen Bernhard Lebenshilfe Kreis Trier-Saarburg 54329 Konz Granastr. 113Herr Hoffmann-Biundo Stadtverwaltung Kaiserslautern 67653 Kaiserslautern Maxstraße 19Herr Höhn Ralf Simotec GmbH 66849 Landstuhl / KL Luitpoldstr. 4
Jaberg Ludwigshafener Werkstätten 67071 Ludwigshafen Rheinhorststr. 30Jobelius Mosellandwerkstätten Ebernach-Kühr gGmbH 56253 Treis-Karden Am Laach 8
Herr Kellershohn Heinz VFBB Speyer e.V. 67346 Speyer Lessingstr. 4Herr Dr. Kettern Bernd Caritasverband Region Trier e.V. 54290 Trier Jesuitenstr. 13Frau Kind Gabriele HSG Hachenburger Service gGmbH 57627 Hachenburg Johann-August Ring 2Herr Kirst J. Werkstätten der Heime Scheuern, Langauer Mühle 56377 Nassau Am Burgberg 16Herr Kissinger G. Informa gGmbH Neuwied 56564 Neuwied Engerserstr. 77
König SPAZ gGmbH 55128 Mainz Wilhelm-Quetsch-Str. 1Frau Dr. Kracht Christine RAT 54292 Trier Paulinstr. 17Herr Krause Wolfgang DPWV Landesverband 66119 Saarbrücken Feldmannstr. 92Herr Krell Matthias Lebenshilfe Werkstätten Bad Kreuznach 55543 Bad Kreuznach Burgenladstr. 9Herr Kreuz Werner Rhein-Mosel-Werkstatt f. behinderte Menschen 56070 Koblenz-Rheinhafen Ernst-Sachs-Straße 10Frau Dr. Kreuzer, MDL Christine FDP-Fraktion im Landtag RLP 55116 Mainz Kaiser-Friedrich-Str. 3Herr Krewer Stefan Kreisverwaltung Trier-Saarburg 54290 Trier Willy-Brandt-Platz 1Herr Kröller Frank AWO Gemeindepsychiatrie 56470 Bad Marienberg Nassauische Str. 13Herr Kröselberg Martin Caritas Werkstätten Mayen 56727 Mayen Ludwig-Erhard-Str. 17Herr Krötzner Andreas Caritas-Werkstätten Westerwald / Rhein-Lahn 56410 Montabaur Wertherstr. 21
TeilnehmendenlisteFachtagung "Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb"
08.12.2003, Bad KreuznachAnrede Titel Name Vorname Institution PLZ Ort StraßeHerr Lampe Torsten HVS GmbH Trier 54292 Trier Karl-Benz Str. 1
Herr LohestKlaus Peter MASFG, Abt. 4 55116 Mainz Bauhofstr. 9
Herr Lorbeer Stefan Caritasverband Mainz e.V. bap-servicecenter 55411 Bingen-Dietersheim Nahestraße 32Herr Löwe Burkhard ALIBI-Eifelservice GmbH 54634 Bitburg Brodenheckstraße 13-15
Frau Ludwig Chris Gesellschaft für Nachsorge und soziale Rehabilitation 67363 Lustadt / Pfalz Obere Hauptstr. 178
Frau MaiselAnn-Katrin Retex Regensburg 93055 Regensburg Kirchhofstr. 5
Herr Martin Dieter Westpfalz-Werkstätten Landstuhl 66849 Landstuhl Bruchwiesenstr. 31Herr Meltzer Joachim Dt. Beamtenbund 55118 Mainz Adam-KarrillonStr. 62Herr Meyer Werkstatt f. behinderte Menschen 66953 Pirmasens Rodalberstr. 190
Frau Naumer-Klein ErikaLandesverband der Contergangeschädigten Pfalz-Saar e.V. 67434 Neustadt Carl-Friedrich-Gies Str. 7
Herr Nicolay Paul IB-Bingen 55411 Bingen Koblenzer Str. 22Frau Niersberg Nina Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum 54292 Trier Loebstr. 18Herr Nochel Bodo Kreisverwaltung Altenkirchen 57610 Altenkirchen Parkstr. 1
Herr Otte Dieter Landesverb. der Angehörigen psychisch Kranker RLP 76726 Germersheim Theodor-Heuß-Str. 60aFrau Peisker Roswitha IGBE Mainz 55129 Mainz Rheinhessenstr. 17Herr Pfarrer Kuhn Werkstatt f. behinderte Menschen 66953 Pirmasens Rodalberstr. 190Frau Piechetzel Martina Integrationsbetrieb Kreuznacher Diakonie gGmbH 55543 Bad Kreuznach Ringstraße 60.Herr Pollich Stefan INTEG Dienstleistungen DRK Landesverband RLP 55774 Baumholder GrünbacherWeg 7Herr Queins Bendedikt RAT 54292 Trier Paulinstr. 17Herr Reinhard Dieter Kreisverwaltung Bad Kreuznach - Sozialamt 55543 Bad Kreuznach Hochstr. 46Herr Reischgeld Guido Caritas-Werkstätten Westerwald / Rhein-Lahn 56410 Montabaur Wertherstr. 21Herr Reiter Werner LSJV RLP 55019 Mainz Postfach 2964Frau Remy Nadine AWO-Gemeindepsychiatrie gGmbH 56470 Bad Marienberg Nassauische Str. 13
Riedt Ludwigshafener Werkstätten 67071 Ludwigshafen Rheinhorststr. 30Frau Riemer Silvia SPAZ gGmbH 55128 Mainz Wilhelm-Quetsch-Str. 1Herr Rinderlin B. CJD Maximiliansau, Weiterbildungspark 76744 Wörth Rheinstr. 1Herr Romer Josef Caritasverband Worms WOP 67547 Worms Mainzerstr. 179Frau Roos Werkstätten der Heime Scheuern, Langauer Mühle 56377 Nassau Am Burgberg 16
TeilnehmendenlisteFachtagung "Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb"
08.12.2003, Bad KreuznachAnrede Titel Name Vorname Institution PLZ Ort StraßeHerr Rösch Matthias MASFG, Abt. 4 55116 Mainz Bauhofstr. 9 Herr Roth Martin HSG Hachenburger Service gGmbH 57627 Hachenburg Johann-August Ring 2Herr Schaal Dirk Rhein-Mosel-Werkstatt f. behinderte Menschen 56070 Koblenz-Rheinhafen Ernst-Sachs-Straße 10Herr Schacherer Herbert Bürgerservice gGmbH Trier 54294 Trier Monaiser Str. 7Herr Schäfer Volker Arbeitsförderbetrieb gGmbH 67547 Worms Hohenstaufenring 2aFrau Schäfer Christa Club Aktiv 54295 Trier Schützenstr. 20Frau Scheel Monika DG Mittelrhein gGmbH 56170 Bendorf Koblenz-Olper-Str. 3Herr Scheib Michael Pfalzklinikum 76889 Klingenmünster Weinstraße 100Frau Schiffer Luise Best gGmbH 56154 Boppard Mainzer Str. 8Frau Schiffer Inge Westeifel-Werke 54568 Gerolstein Vulkanring 7Herr Schimmel Norbert IB-Zweibrücken 66482 Zweibrücken Dr. Ehrensberger Str. 37Herr Schmidt Uli MASFG, Abt. 4 55116 Mainz Bauhofstr. 9 Herr Schmidt Horst Rhein-Mosel-Werkstatt f. behinderte Menschen 56070 Koblenz-Rheinhafen Ernst-Sachs-Straße 10Herr Schneider Gerd MASFG, Abt. 4 55116 Mainz Bauhofstr. 9 Herr Schneider Horst Bürgerservice gGmbH Trier 54294 Trier Monaiser Str. 7Frau Schollenberger Andrea MASFG, Abt. 4 55116 Mainz Bauhofstr. 9 Herr Schröck J. BehindertenwerkMain-Kinzig 63571 Gelnhausen Vor der Kaserne 6Herr Schummel Norbert IB Zweibrücken 66482 Zweibrücken Dr. Ehrensberger Str. 37Herr Schupp Reiner LAA RLP/Saarland 66121 Saarbrücken Eschberger Weg 68Frau Schuster Monika Kreisverwaltung Bitburg-Prüm 54634 Bitburg Triererstr. 1Herr Schwalm Lothar ZsL Mainz e.V. 55116 Mainz Rheinstr. 43
Frau Schwan CarmenNRD Niederramstädter Diakonie Rheinhessen-Werkstatt 55286 Wörstadt Rudol-Diesel Str. 1
Herr Schwarz Peter Heinrich-Haus Neuwied 56566 Neuwied Neuwiederstr. 23cHerr Schweinhardt Zoar- Rockenhausener Beschäftigungsges. 67806 Rockenhausen Industriestr. 2Herr Schwendy Arnd BAG Integrationsfirmen 51149 Köln Schöne Aussicht 1aFrau Seibel Sandra Caritas Werkstätten Mayen 56727 Mayen Ludwig-Erhard-Str. 17Frau Simon Jutta INNdependence 55131 Mainz Gleiwitzer Str. 4Herr Sommer Berthold Integrationsbetrieb Kreuznacher Diakonie gGmbH 55543 Bad Kreuznach Ringstraße 60.
Herr Spodem Friedebert Kreisverwaltung Bitburg-Prüm 54634 Bitburg Triererstr. 1Staffa-Rogalla R. SPAZ gGmbH 55128 Mainz Wilhelm-Quetsch-Str. 1
Herr StegmannJan-Christian Rhein-Mosel-Werkstatt f. behinderte Menschen 56070 Koblenz-Rheinhafen Ernst-Sachs-Straße 10
Frau Steigelmann Michaela Pfalzklinikum 76889 Klingenmünster Weinstraße 100
TeilnehmendenlisteFachtagung "Zukunftsaufgabe Integrationsbetrieb"
08.12.2003, Bad KreuznachAnrede Titel Name Vorname Institution PLZ Ort StraßeHerr Stock Kurt Stadtverwaltung Zweibrücken Sozialamt 66482 Zweibrücken Herzogstr. 3Herr Storck Joachim GPE gGmbH 55129 Mainz Rheinhessenstr. 17
Herr TernoHans-Peter ZsL Mainz e.V. 55116 Mainz Rheinstr. 43
MDL Thelen Hedi CDU-Fraktion im Landtag RLP 55116 Mainz Kaiser-Friedrich-Str. 3
Herr Tränkmann Alexander INNdependence 55131 Mainz Gleiwitzer Str. 4van der Au J. ZAB gGmbH 67227 Frankenthal Haydnstraße 5
Herr van SonHans Joachim Werkstätten für Behinderte Mainz gGmbH 55129 Mainz Carl-Zeiss Str. 2
Herr Vanoli Guido Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft mbH 67069 Ludwigshafen-Oppau Ostring 104Frau Walden Petra Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum 54292 Trier Loebstr. 18Herr Walter Hajo Pfalzklinikum 76889 Klingenmünster Weinstraße 100Herr Weber Hartmut Caritas-Druckerei Mainz 55120 Mainz Emrichruhstr. 33Herr Weber Winfried Hachenburger Service gGmbH 57627 Hachenburg Johann-August Ring 2Herr Weihmann B. Bürgerhaus Trier-Nord 54292 Trier Franz-Georg Str. 36Frau Weikusat Ulrike Verbandsgemeinde Kirchberg 55481 Kirchberg Marktplatz 5Herr Weisenburger H.F. Städtetag Rheinland-Pfalz 55116 Mainz Deutschhausplatz 1Herr Weiss Franz Kreisverwaltung Altenkirchen 57610 Altenkirchen Parkstr. 1Herr Wendels Reinhard Bildungs- und Pflegeheim St. Martin 56761 Düngenheim St. Martin Str. 33Herr Wicheln Michael BQZ 68482 Zweibrücken Amerikastraße 21Herr Wiegland Zack - Caritasverband Worms 67590 Monsheim Traminer Str. 1-3Herr Wilke Werner Bio Care 56269 Dierdorf Mühlenweg 12Herr Wolter Otto ism e.V. 55116 Mainz Augustinerstr. 64-66Herr Wytzes Holger Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück 55469 Simmern Ludwigstraße 3-5Herr Zahler Kurt IB Zweibrücken 66482 Zweibrücken Dr. Ehrensberger Str. 37Herr Zinßmeister Thomas Gartenschau Kaiserslautern 67659 Kaiserslautern Turnerstr. 2