Transcript
Page 1: Die Bedeutung des Hypophysenhinter-Lappens für die Entstehung der Eklampsie

I4O4 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 12. J A H R G A N G . N r . 36 9. SEPTEMBER i933

minderung sparer entnommener Blufproben, d .h . also nach der zweiten Dextrosebelastung, in der zweiten I~2urve sich so bemerk- bar machte, dab es bier scheinbar zu einem neuerlichen Ansdeg kam, also in der zweiten Serie eine ftir Diabetes mellitus charakteri- stische Kurve bet einem Gesunden erhalten wurde.

Ndchlem- nachher weT/ ~/2 I I~/~ ~ 2~2 3 3~/~}z 3 O O ~

200 , " .

~s~ ~ k ~ 1 ~ I I �9 I I

100 Kurven des Blutznckers bei sofortiJef Verarbeitung der jedesmaligen Blutent-

nahme. ..... Kurven des Blutzuckers bet Aufarbeitung der Blutprobe nach Beendigung des

Versuches. Abb. i and 2. Knrve ~ (Fall 18) bei emaliger Belastung mit je ~o g Dextrose in i sttindigem IntervaI1. -- Kurve 2 (Fall Cz. K.) l~ei doppelter Beiastung mit je 5 ~ g

Dextrose bei x stfindigem Intervall.

Die beiden unten nebeneinandergestellten Kurven (Abb. 4) s tammen yon einem solchen Falle. Die Patientin, welehe wegen einer Ischias auI unserer Abteilung lag, ist hinsichtlich i/ares Kohlehydratstoff-

nczehher 7~2 l 2~ 3 3~7~

Ndch tern- 200wePt Yz

.~ 15o

~ 700 '

5O Abb. 3- Kurve 3 (Fall L. M.).

wechsels als gesund zu bezeichnen. Nach der ersten Dextrosebe- lastung stieg der Blutzuckergehalt ant 216 rag% (Serie I, 3), welcher Wert bet soforfiger kompletter Eiwefl3fiillung erhalten wurde. Der

Ndch tern- na~heP Ndch /em- nczchher wert~2~l 1F22 2z,2 3 3FaA weN ~z I 1~2 2 2& 3 3~;/~

f O ~ 8'

Serie I . Serie I I . Abb. 4. Kurven 4 (Fal l W.E. ) . - - Blutzuekerkurve bei so/orr Verarbei- tung jeder frlseh entnommenen Blufprobe. -------- Blutzuekerkulve, gewonnen aus

den am Schlusse des Versuehes aufgearbeiteten Blutproben.

korrespondierende Wert der gleichzeitig entnommenen, abet 3 Stunden sparer verarbeiteten Blutprobe betrug 19o rag% (SerieII, 3'), also um 26 rag% = 12 % des Ansgangswertes yon 216 weniger. W~hrend nach der in diesem Zeitpunkt erfolgenden zweiten Dextrose- belastung mit der gleichen Menge yon 5 ~ g bet unmittelbar nach der Blutentnahme erfolgender Analyse kein weiterer Ansfieg des

Blutzuckers nachweisbar war (Serie I, 4 und 5), sondern ein weiteres Sinken zur Beobachtung gelangte, erfolgte bet Serie II, 5' ein neuerlicher Anstieg der Blutzuckerkurve. Dieser ist dadurch zu erkliiren, dal3 die Probe 5' 2 Stunden nach der Abnahme, also weniger sp~t als die Probe 3' verarbeitet wurde und daher die ,,Glykolyse" ihren t t6hepunkt noch nicht erreicht hat te ; es bestand bet 5 - -5 ' eine Reduktionsverminderung yon blo13 5 mg % = 2,6 % des Ausgangs- wertes yon 193. Obwohl also die Belastungsprobe in diesem Falle bet ether gesunden Patientin vorgenommen wurde, war bet Be- arbeitung der Blutprobe im Sinne der Serie II eine fi~r Diabetes mellitus charakteristisehe t(urve zu erhalten. Auf diese Irrtums- quelle set daher besonders hingewiesen.

Z u s a m m e n / c ~ 8 8 u n g : I. Es wurde gezeigt, dab auch bet de r Mikromethod ik nach HAGEDORN-JENSEN eine , ,Glykolyse" , besser : eine V e r m i n d e r u n g des Reduk t ionsve rm6gens des Blutes erfolgt, wenn n ich t eine v611ige Enteiweil3ung der Blu tp robe u n m i t t e l b a r nach der B l u t e n t n a h m e vorgenom- men wird.

2. Die R e d u k t i o n s v e r m i n d e r u n g des Blutes erfolgt n i ch t allein auf K o s t e n der Res t r edukf ion .

3. Die V e r m i n d e r u n g erre icht nach e twa 3 S t u n d e n den t ie fs ten Wef t .

4. Sie ist teilweise reversibel . 5. Sie ist im Vol lblute st~irker ausgepr~tgt als im Serum. 6. Es is t durch diese , ,Glykolyse" die M6glichkeit eines

I r r t u m s gegeben, vor al lem bet den Ser ienbes t immungen , wie sie bet der Be las tnng iiblich sind.

DIE BEDEUTUNG DES HYPOPHYSENHINTER- LAPPENS F~ R DIE ENTSTEHUNG

DER EKLAMPSIE. Von

Dr . H. OHLIGMACHER. Aus der Universitfits-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. HEYNEMANN).

Auf e inen m6glicherweise b e s t e h e n d e n Z u s a m m e n h a n g zwischen der F u n M i o n des H y p o p h y s e n h i n t e r l a p p e n s und der Entstehung der Eklampsie haben zuerst J. HOFBAUER (Zbl. Oyn~k. !916 ) und sp~s ROSSENBECK ($chweiz. reed. Wschr . I927) ve rmutungswe i se hingewiesen. H. t~fJSTNER (Arch. Gyn~ik. I928 ) ~uBerte ebenfalls auf Grund des post- r iven Ausfalls der Melanophoren reak t ion eine ~hnliche An- sicht. E ingehende U n t e r s u c h u n g e n in dieser R i c h t u n g haben ANSELMINO und HOFFMANN ver6ffent l icht , die im Blute yon E k l a m p t i s c h e n eine d i u r e s eh emmen d e und eine b lu td ruck- s te igernde Subs t anz nachgewiesen haben . Da diese Sub- s t anzen zahlreiche U b e r e i n s t i m m u n g e n in ihren physikal i - schen, chemischen und pharmako log i schen E igenscha f t en mi t den en t s p r ech en d en H o r m o n e n des H y p o p h y s e n h i n t e r - lappens aufweisen, so g lauben ANSELMINO und HOFFMANN eine H y p e r f u n k t i o n des H y p o p h y s e n h i n t e r l a p p e n s als die Ursache fiir das Auf t r e t en der Ek lamps ie und Schwanger- s cha f t snephropa th i e ansehen zu sollen. Zur wei teren St i i tzung dieser A n s c h a u u n g h a t FAUVET, Leipzig, versucht , durch I n j e k d o n yon H y p o p h y s e n h i n t e r l a p p e n h o r m o n e n bet Tieren die typ ischen , pa tho log i sch -ana tomischen Ver~tnderungen der Ek lamps ie he rvorzuru fen (Klin. Wschr . I93I).

Er hat den Versuchstieren (Meerschweinchen) Hypophysin subcutan injiziert, und zwar io V6gtlin-Einheiten auf IOO g K6rper- gewicht. Diese Injekfionen sind in Abst~inden yon 2--3 Tagen mehrfach wiederholt worden bis zum Exitus der Tiere, der nach 2--4, bet grSBeren Tieren nach 6--8 Injektionen eingetreten ist. Bet der Sektion hat FAUVET bet allen Tieren mehr oder weniger stark ausgeprggt im Mikroskop Leber- und NierenveAtnderungen festgestellt, und zwar in der Leber: zahlreiche, mliBig scharf um- schriebene, anfLmische Nekrosen mit tropfiger Fettinfiltration, meist in der Peripherie tier Leberl~ppchen gelegen ; Fibrinthromben in den Pfortader~isten; Blutungen in einzelnen Nekrosen; hiiufig pralIe Ffillung der kleinsfen Pfortaderliste in der N~ihe der Nekrosen; in der Niere: pralle Ffillung der Geflil3e; stellenweise hyaline Auf- quellung der Wandung der Arteriolen; Glomeruli blutreich, die Schlingen aufgelockert mit beginnender lffyalinisierung; vakuolige Degeneration und vereinzelt Hyalinisierung der gewundenen Harn- kanMchen, kleinere Blutungen; hyaline und Hiimoglobinzylinder in

Page 2: Die Bedeutung des Hypophysenhinter-Lappens für die Entstehung der Eklampsie

9. SEPTEMBER 1933 KLINISCKE W O C H E N S C H

den abfflhrenden I~arnkan~Ichen; zahlreiche Thrombenbi ldungen in den kleineren GefXBen; feintropfige Verfet tung in den Haupt- stricken.

FAUVET g l a u b t h i e r m i t dell Beweis gel iefer t zu h a b e n , d a b es gel ingt , , , du t ch I n t o x i k a t i o n m i t H y p o p h y s e n h i n t e r - l a p p e n e x t r a k t e n K r a n k h e i t s b i l d e r zu erzeugen, derel l p a t h o - l og i s ch -ana tomisches S u b s t r a t v611ig d e m bei der E k l a m p s i e zu b e o b a c h t e n d e n e n t s p r i c h t " .

W e g e n de r au l3e ro rden t l i chen ~/Vichtigkeit dieser Schlul3- fo lge rung ffir das ganze E k l a m p s i e p r o b l e m h a b e ich es u n t e r - n o m m e n , g le ichger ich te te Ver suche anzus te l l en .

Ich habe den als Versuchsfieren ebenfalls benutz ten Meer- schweinchen auch ioV6gt l in -Einhe i ten Hypophysin pro Ioog K6rpergewicht subcutan unter die Rt~ckenhaut injiziert. Dabei 1st etwa die Hiilfte der Tiere schon nach einer Injekt ion gestorben. Nur die kr~ftigeren Tiere haben die mehrmalige Injekt ion solcher verhAltnism~iBig riesigen Hypophysinmengen in Abst~nden von 2-- 3 Tagen vertragen. Fas t stets sind die Tiere fflr viele Stunden bewuBtlos und zeigen hiiufig tonisch-klonische ~r~mpfe frir mehrere Stunden und kurzdauernde Bl~isse alsbald nach der Injektion. Nach h6chstens 5--6 Injekt ionen sind auch die kr~ftigsten Tiere zugrunde gegangen, und zwar fast stets etwa 12--24 Stunden nach der letzten Injekt ion im Korea. Der klinische Ablauf dieser Vergiftung liil3t also eine gewisse Xhnlichkeit mi t einer t6dlich endenden Eklampsie erkennen. Bei der Sektion haben sich makroskopisch lediglich hXufig ausgedehnte oberfl~chliche Hautnekrosen in der Umgebung der Injektionsstellen, ein einziges Mal 6demat6se Durchtr i inkung der Bauchdecken, s tarker Haarausfall und starke Gewichtsabnahrne gefunden. Die mikroskopische Untersuchung yon Leber und Nieren ha t folgendes ergeben: In der Leber: niemals Nekrosen, niemals Thromben in den Pfortaderf~sten, niemals Verfettungen, lediglich Stauung in den Pfortadercapil laren bei den meisten Tieren und bei einigen kleine Blutungen. In der Niere : bei mehreren Tieren mehr oder minder starke Schwellung der Epithelzellen in den gewundenen Harnkan~lchen mi t geringffigiger hyaliner Degeneration; Glome- rulusschlingen stets ohne jede VerXnderung, nur bei einem einzigen Tiere sind die Glomerulusschlingen vielleicht etwas unscharf ge- zeichnet; niemals irgendwelche Verfettung, weder in den Glomeruli noeh in den Tubuli ; bei ganz wenigen Tieren sind kleine Blutungen aufgetreten. Bei keinem yon 35 Tieren sind also irgendwelche VerXnderungen aufgetreten, die als spezifiseh im Sinne der Eklamp- sie anzusprechen w~iren. Das gleiche ha t sich bei einem mi t P i tu i t r in und 3 mit Tonephin vergifteten Tieren ergeben; bei le tzteren ist nur zu sagen, dab sie welt mehr V6gtl in-Einheiten ver t ragen als die mi t Hypophysin gespritzten. Ich habe meine s~mtlichen Pr~iparate Herrn Prof. FAHR vorgelegt, dessert Deutung dahin geht, dab keinerlei fflr Eklampsie spezifische VerAnderungen in den histo- logischen Pr~para ten zu sehen sind.

I m H i n b l i c k au f diese geringffigigen, f a s t n e g a t i v e n Be- f u n d e i s t es ffir re ich sehr wer tvo l l gewesen, d a b m i r FAUVET f reund l i cherweise ffir ku rze Ze i t P r ~ p a r a t e se iner Versuchs - t i e re f iber lassen ha t . Be i ih l len h a b e n sich ill dell Leber - s c h n i t t e n zah l re iche kleine, c i rcumscr ip te , nek ro t i s che H e r d e in ve r sch iede l l en S t a d i e n de r Nekrose, z u m Teit vollst / i l idige Nekrose m i t vol ls t~indigem S c h w u n d der K e r n e ulid Auf- 16sung de r Zellgrellzen, z u m Tei l ledigl ich u n d e u t l i c h e Zell- g r enzen gef l lnden ; T h r o m b e n s ind in den Pfortader~Lsten n i c h t v o r h a n d e n gewesen. A n den Nie ren h a t s ich T r f i bung u n d Que l lung de r T u b u l u s e p i t h e l i e n gezeigt, abe r keiner le i Ver- ~ n d e r u n g e n a n dell Glomerul i . Prof . FAHR l e h n t a u c h b ie r die V e r g l e i c h b a r k e i t der B e f u n d e m i t d e n e n de r E k l a m p s i e ab, d a v o r a l l em jegl iche Ve r~nde ru l l gen a n den Glomeru l i de r N ie ren u n d in den P f o r t a d e r ~ s t e n T h r o m b e n fehlen. D a z u e r i n n e r t das A u s s e h e n de r L e b e r n e k r o s e n eher a n die bei D i p h t h e r i e u n d a n d e r e n Sch~idigungell zu sehe l lden als a n die bei de r Ek lamps ie . Die n e k r o t i s c h e n H e r d e in den P r ~ p a r a t e n FA~VETS s ind k le iner als die bei de r E k l a m p s i e u n d gehel l ganz allm~thlich in das gesunde Lebe rgewebe fiber, w ~ h r e n d die E k l a m p s i e n e k r o s e n de r L e b e r z iemlich scha r f s ich gegen das gesl lnde Lebe rgewebe absetzel l .

Le ide r is t es m i r t r o t z der v e r s c h i e d e n s t e n V a r i a t i o n e n der Dos i e rung u n d de r I n j e k t i o n s z e i t e n l lnd t r o t z de r E l l t n a h m e tier Tiere aus ve r sch iedene l l Z u c h t e n nie gelungen, diese n e k r o t i s c h e n H e r d e in de r L e b e r zu erzeugen, u n d zwar auch n i c h t be i s c h w a n g e r e n T ie ren u n d bei M~nnchel l .

Wie aus se iner V e r 6 f f en t l i chung he r vo r geh t , i s t es FAUV~T gelullgen, T h r o m b e n in den P f o r t ade r ~s t en , B l u t u n g e n in

R I F T . 12. J A H R G A N G . N r . 36 1 4 0 5

der L e b e r u n d a u c h Ver ; i nde rungeu a n den G l o m e r u l i nach - zuweisen. Aus se iner B e s c h r e i b u n g u n d se inen A b b i t d u n g e n , sowei t es aus A b b i l d u n g e n m6gl ich ist, i s t abe r zu e l l tnehmel l , d ab diese Ve f i i nde rungen n u r ger ing u n d a u c h n i c h t n a c h F o r m ulld A n o r d n u n g t y p i s c h Ifir die E k l a m p s i e silld.

D u r c h die verschiedel l s te l l gefXB- u n d b lu t sch~id igenden Mi t te l lassen sich V e r ~ n d e r u n g e n im Bere iche der Gef~13e u n d Capi l la ren hervorrufe l l , also dor t , wo s ich a u c h die Ver- ~ n d e r u n g e n bei der Ek la lnps i e findell . I e h er i l lnere all die Ver suche DIENSTS m i t F i b r i n f e r m e n t . Es is t d a h e r n i c h t an- g~ngig, aus so lchen Ver~inderul lgen auf eine I d e n t i t A t de r be t re f fende l l gef~g- oder b l u t s c h ~ d i g e n d e n Subs ta l l z m i t dern , ,Gif t" de r E k l a m p s i e zu schl iegen. H i e r z u is t z u m mi l ldes ten de r Nachweis eiller w e i t g e h e n d e n l J b e r e i n s t i m m u n g de r Ver- ~nderunge l l n a c h F o r m l lnd A n o r d n u n g erforder l ich. Die b i she r vo r l i egenden Ergebn i s se b r i n g e n abe r d iesen Naehwe i s n ich t .

Es is t d a h e r n i c h t ang~Lngig, die T i e rve r suehe FAUVETS m i t H y p o p h y s e l l h i n t e r l a p p e n als bewei send ffir die H y p o - p h y s e n h i n t e r l a p p e n t h e o r i e de r E k l a m p s i e anzusehen , wie dies bere i t s in Ver6f fen t l ichul lge l i gesehehen ist.

Vorl~iufig i s t diese Ek lamps i e theo r i e , ebenso wie alle anderen , noch eine offene Frage .

ZUR FRAGE DER DIFFERENZIERUNG ZWISCHEN KEUCHHUSTEN- UND INFLUENZABAKTERIEN.

Von

Prof . PAUL MANTEUFEL u n d IR•CARD DRESSLER. Aus dem Hygienischen Institut der Medizinischen Akademie Diisseldorf.

I n e iner kt i rz l ich in dieser Ze i t s ch r i f t e r sch iene l ien Mit- t e i lung aus d e m Hygiel l i schel i I n s t i t u t He ide lbe rg v e r t r e t e n M. GUNDEL u n d W. SCI-ILOTER in LIbe re ins t immul lg m i t W. BAYER, t ( inderk l i l l ik Ber l in (Med. Klin. 193i , 683) , die All- sicht , d a b eine s ichere U n t e r s c h e i d u l l g zwischell I n f luenza - ul ld K e u c h h u s t e n b a c i l l e n b i she r t r o t z v ie ler B e m f i h u n g e n m i t t e l s ku l tu re l l e r ul ld serologischer V e r f a h r e n IIicht ge lungen sei. Sie mache l l de sha lb au f gewebsbiologische Ul l t e r sch iede be- zfiglich der R e i n k u l t u r e l l bei de r H a u t p r f i f u n g n a c h DOLl) au fmerksam, die sie ge funden h a b e n , auf die abe r b ie r n i c h t e ingegangel i we rden soll. Dagegel i b e d a r f die Al l s ich t

�9 der Verfasser bez/ igl ich der ku l t u r e l l en Di f fe ren t ia ld iag l lose der be iden B a k t e r i e n a r t e n unseres E r a c h t e n s e iner Ber ich- t igung, besonders u n t e r Ber f i cks i ch t igung de r au sgeze i chne t en neuerel l U n t e r s u c h u n g e l l y o n H. gANGER u n d FR. VqlLDT- GRUBE (Z. Ki l lderhei lk . 1932 , 716) sowie y o n H. KLEIN- SCI~MII)T (Klill. Wschr . 1931 , 1847 ). Die Dinge l iegen n a c h diesen A r b e i t e n ul ld unse r en e igenen E r i a h r u n g e n a l l sche inend doch klarer , als es n a c h den v ie l fach u l ldeu t l iche l l u n d wider- s p r e c h e n d e n Allgabel i in de r d e u t s c h e n L i t e r a t u r auss ieh t* .

E ine gewisse V e r w i r r u n g i s t in die F rage IIach l l l lserer A n s i c h t d u r c h folgende U m s t ~ n d e h i n e i l l g e k o m m e n : E r s t e n s d u r c h die schon voll BORDET u n d GENGOU 1907 zugegebene Ta t sache , dab ma l l bei K e u c h h u s t e n a n s c h e i n e n d f iberal l sehr h~uf ig auch solche h~moglob i l loph i le B a k t e r i e n k u l t u r e n f indet , die ro l l Pfeifferschel l S t~bchel l n i c h t zu l l n t e r sche iden silld. W i r se lber fa l lden sie bei Sputumuntersuchungen yon 32 K e u c h h u s t e n k i n d e r n 29rea l u n d bei Abstriehen aus d e m N a s e n - R a c h e n r a u m in 17 Keuchhus t e l l f~ l l en I 4 m a l (Ell t -

n a h m e mi t t e l s gebogener Korl lzal lge l lnd Mul l tupfer , Aus- s t r i ch au f Ioproz . K a n i n c h e l l b l u t p l a t t e n , die l lach u n s e r e n E r f a h r u l i g e n wesen t l i ch bessere A u s b e u t e ffir Pfe i f fersche Bak te r i e l l geben als M e n s c h e n b l u t p l a t t e l l , A b i m p f u n g n a c h 2 4 - - 4 8 St l lnden) . W i r h a b e n auf G r u n d dieser E r g e b n i s s e a u c h lallge in d e m W a h n gelebt , d ab die yon BORDET u n d GENGOU als K e u c h h u s t e n e r r e g e r angesprochene l i B a k t e r i e n , de ren ~ h n l i c h k e i t m i t den Pfe i f fe r schen wohl y o n ke ine r Seis b e s t r i t t e n wird, Sp ie l a r t en der Pfe i f fe r schen St~Lbchen sein k 6 n n t e n , bis wi r uns f iberzeugten, dab m a n a u c h ill dell

* Wit verdanken unsere Ergebnisse der verstfindnisvollen Mitarbeit in der akademischen Kinder!dinik (Prof. ECKSTEIN), besonders Helm Dr. BRINNITZER und FrL Dr. QUACK.


Top Related