dortmund international flyer

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HINFÜHRENDE VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN IM JAHR 2014: Do 06.03.2014 im Haus der Vielfalt Arbeit, Arbeit – und Heimweh? Der Blick zurück auf die Generation von „Onkel Hasan“. Perspektiven auf eine Ausstellung an zwei Orten. Referenten: Ümit Kosan & Wilfried Kruse Do 10.04.2014 im Hoesch- Museum Migranten in der Personalpoli- tik von Industrieunternehmen – Das Beispiel Volkswagen. Referentin: Anne Osswald Do 15.05.2014 im Haus der Vielfalt Was bedeutet das heute über- haupt noch „Migrationshinter- grund“? Referent/in: N.N. Do 12.06.2014 im Hoesch- Museum Arbeitsmigranten bei Hoesch – Ein Thema der Mitbestimmung? Referent: Rainer Lichte Do 03.07.2014 im Haus der Vielfalt Und die Frauen? Von Generation zu Generation Referentin: Angela Paul- Kohlhoff Do 04.09.2014 Haus der Vielfalt Hier alt sein: die Eingewanderten heute Referentin: Viktoria Waltz jeweils 18.30 Uhr, Eintritt frei Eine Kooperation vom Hoesch-Mu- seum und dem „Haus der Vielfalt“/ Verbund sozial- kultureller Migran- tenorganisationen Dortmund e.V. (VMDO) Onkel Hasan ist der erste des Famili- enclans, der nach Dortmund kommt. Viele ziehen nach, zeitweilig oder auf Dauer. Mit Kindern und Enkeln werden es so an die 40 Personen sein, die hier leben und mit Onkel Hasan verwandt sind. Dies ist eine weitere Besonderheit: Die Ausstellung weitet den Blick von Onkel Hasan auf alle jene aus, die mit ihm verwandt sind. Die Berufs- und Lebenskonzepte ändern sich in den nächsten Generationen; deren Heimat ist mittlerweile Dortmund. Insofern stellt die Ausstellung auch eine Würdigung des produktiven Beitrags derjenigen dar, die zu uns gekommen sind – und wendet den Blick auch auf die, die heute in unse- rer Gesellschaft leben. 01.03.–16.08.2015 Di, Mi 13.00–17.00 Do 9.00–17.00 So 10.00–17.00 Uhr an Feiertagen geschlossen Hoesch-Museum Eberhardstraße 12 und im Haus der Vielfalt, Beuthstraße 21 Eröffnung: Sonntag, 01.03.2015 11.00 Uhr und 13.00 Uhr Eintritt: 1,50€/erm. 0,75€ Bereits in den Jahren 2012 und 2013 wurden unter diesem Titel vier aktu- elle Positionen von hier lebenden und arbeitenden Künstlern in einzelnen Ausstellungen präsentiert. Dabei war zu sehen, wie sehr deren künstlerische Wurzeln in die jeweiligen Ursprungs- länder verweisen. Daraus entstand die Idee, diese Viel- falt erlebbar zu machen und in einer Ausstellung zusammenzuführen. So zeigt die Ausstellung im Kulturort Depot Künstler aus Kuba, Kroatien, Nigeria, der Türkei und Deutschland. Tauchen Sie ein in die Welt der Farben, Kontraste und Perspektiven. Erleben Sie die bunte Palette an Stilrichtungen, Materialien und Figuren. Nehmen Sie die farbenfrohe Einladung an. KENDRYX ALFADOH Der Künstler wurde in Nigeria geboren. Seit 1980 arbeitete er dort als Grafi- ker und seit 1987 als selbstständiger Künstler. In Southwark/London war er seit dem Jahr 2004 als Kunsttherapeut für autistische Jugendliche tätig. Seit dem Jahr 2009 ist er als Kunstthera- peut für unbegleitete Jugendliche bei der AWO- Dortmund beschäftigt. Über seine künstlerische Arbeit sagt er selbst: „Mit meiner Kunst versuche ich vor allem Afrika und Europa zu ver- binden. Kunst ist für mich Licht, Lie- be, Leben, Geschehenes, Durchlebtes, Gefühltes, Vergangenes und Kommen- des. Ich versuche mit meinen Werken die Seele des Betrachters harmonisch zu befreien. Im Jahr 1987 fing ich an zu malen. Farben haben in meinem Leben immer eine ganz besondere Bedeutung und meine Heimat Nigeria inspiriert mich immer wieder … Ich arbeite mit unterschiedlichen Ma- terialien wie Acryl, Öl und Sand. Ich experimentiere mit vielen Techniken. Ebenso macht mir Fotografie große Freude … Meine Kunst ist immer ein Teil von mir und meinem Leben gewesen. Genau deswegen bin ich, wer ich bin …“ RAFAEL CAMPANA OCHOA Er graduierte in seinem Geburtsort Santiago de Cuba und Havanna/Kuba. Weiterhin war er fünfzehn Jahre in der Lehre tätig. Als Künstler verzeichnet er die Teilnah- me an mehr als dreißig nationalen und internationalen Gruppenausstellungen. Für seine Werke und Projekte wurde er mit mehreren Auszeichnungen und Preisen bedacht. Er ist ein Meister des expressiven Farb- auftrags. Seine Werke sind überaus farbenfroh und von einem kräftigen Pinselstrich geprägt. In seiner eigenen Zuschreibung bezeichnet er seine Dar- stellungen als postfigural. Mit eckigem Charme stellt er die Figuren dar, in die der Betrachter hinein sehen kann. Rippen, Backen- und Schulterknochen, Gelenke und Muskeln werden sichtbar und zerteilen die Körper nahezu kubis- tisch. Eine Durchleuchtung der Anato- mie, die an Leonardo da Vinci erinnert. Kraftvoll stehen Gesichter und Körper in seinen Bildern und sprengen den Rahmen. Sie scheinen heraus treten zu wollen. Farbe wird ungebrochen in großen Flächen zusammengehalten und Körperformen stark betont. Die Bilder explodieren in höchster Tonfülle oder lösen eine kritische Weltsicht in farbiger Heiterkeit auf. In diesen Werken wird die schöpferische Erregung deutlich, die den Bildern eine fast schon sakrale Anmutung verleiht. DENIS S. KLATT „Als Sohn eines vielfältigen Elternhau- ses erhielt er seit Geburt an gemischte ethnische, traditionelle und kulturelle Einflüsse, die sich schon früh in sei- nen kreativen Werken äußerten. Der Künstler ist Autodidakt. Öl, Acryl, Krei- de werden erfahren, durch unzählige Versuche begriffen nicht ´gelernt`. Die freischaffende Arbeit entsteht ab 1984 dann auch konsequent als Ausdruck der Auflehnung gegen star- re Prinzipien und versteinerte Ideen, als Ausbruch aus der Enge der ihn umgebenden funktionellen Sichtwei- se. Durch die urbane Landschaft des Ruhrgebietes inspiriert, prangert er durch seine Werke die Zweckmäßig- keit der Architektur an, die versteckte Schönheiten der Stadt in den Hinter- grund drängen. Seine Kunst wurde Teil der Stadt, indem er ihr seinen Stempel aufdrückt. Die Werke werden ein Spiegelbild des Künstlers selbst – sie reflektieren auf der einen Seite harmonische und auf der anderen Seite selbstzerstörerische Tendenzen. Sie reflektieren das Leben wie ein Schachbrett. Seine Entwicklung schreitet fort. Ex- perimentelle plastische Arbeiten kommen hinzu, eröffnen skulpturell den dreidimensionalen Raum und beschreiten die begrenzte Sphäre der Leinwand.“ (Dr. Patrick Gau) BERNARD SIMUNOVIC Der Designer und Künstler hat seine Wurzeln in Ex-Jugoslawien/Kroatien. Er wurde als jüngster Student an der Akademie der Bildenden Künste in Sa- rajewo, heute Bosnien- Herzegowina, aufgenommen und ist Träger diverser Stipendien. Sein Studium absolvierte er in Sarajevo und Bielefeld. Das Spiel von Licht und Schatten, von Gut und Böse, von Nah und Fern, das in Simunovics Werk immer wieder- kehrt, wird durch dreidimensionale Darstellung zugleich strukturiert und durchbrochen. Die Dimensionen ver- schmelzen dabei und hinterlassen den Eindruck von Zeitlosigkeit im eigentlichen Sinne des Wortes: Das „Geschehen“ wirkt eingefroren und lebendig zugleich. Wiederkehrende Motive sind dabei Tiere. Tiere als Retter, als Befreier, als Elemente des Guten und Ursprüngli- chen – das vermeintlich Unschuldige verschmilzt mit gefühlt Bedrohlichem. Schönheit verknüpft Simunovic mit Vergänglichkeit, Freiheit mit Tod, Me- lancholie mit Ironie und Sarkasmus. Die einfache Konturlinie als grafi- sches Mittel kombiniert er dabei mit klassischer Malerei und schafft auf diese Weise eine außergewöhnliche Komposition in jedem seiner Werke. Die Linie als Anfang jedes Bildes, als Konstruktionsmittel der Skizzen und Zeichnungen, als Accessoires für spannungsgeladene Szenen. Darin zeigt sich das konstruktive, analyti- sche aber auch experimentelle Bemü- hen um Tiefensicht und substanzielle Wahrnehmung. Seine Bilder bestechen vor allem durch ihre Vielschichtigkeit: Ändert der Betrachter seinen Blickwinkel, so wird er feststellen, dass sich das Dar- gestellte im Bild ändert. 27.02.–15.03.2015 Mi–Fr 15.00–20.00 Sa, So 15.00–18.00 Uhr Eröffnung: Freitag, 27.02.2015, 19.00 Uhr Kulturort Depot Immermannstraße 29 Eintritt frei Eine Kooperation der Stadtteil- Schule Dortmund e.V. mit dem Kulturort Depot e.V. Das Hoesch-Museum und das „Haus der Vielfalt“ präsentieren gemein- sam an beiden Standorten parallel eine Ausstellung, die zeigt, wie die am Ende der 50iger Jahre erneut ein- setzende Arbeitsmigration zur ma- teriellen und mentalen Realität von Dortmund als Einwanderungsstadt beigetragen hat – und beiträgt. Wie andere ähnlich gelagerte Aus- stellungen gewinnt die Ausstellung ihre Anschaulichkeit durch biogra- fische Aspekte. Besonders aber ist, dass eine einzelne (!) Lebens- geschichte, den Ausgangs- und Bezugspunkt abgibt, und für die Besucher einen nacherlebbaren Zu- sammenhang stiftet. Hasan – das ist die Person, die ins Zentrum gerückt wird – ist Kurde und stammt aus Ostanatolien. 1964 wird er angeworben und kommt nach Dortmund und zu Hoesch, wo er ununterbrochen bis zur Rente als Arbeiter tätig ist. 80jährig stirbt er 2013 und wird – wie er es ge- wünscht hatte – in die Türkei über- führt und in Erzinçan beerdigt. ONKEL HASAN HERAUSGEBER: Kulturbüro Stadt Dortmund in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern Südwall 2–4 · 44122 Dortmund www.dortmund.de/kulturbuero Produktion: Stadt Dortmund, Dortmund-Agentur in Zusammenarbeit mit nectar · Peter Hoffmann, Dortmund Druck: Stadt Dortmund, Dortmund-Agentur 02/2014 „GEMISCHTE TÜTE“ – EINE KÜNSTLERISCHE ÜBERRASCHUNG Dortmund International Vielfalt in der Bildenden Kunst

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Page 1: Dortmund international Flyer

HINFÜHRENDE VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN IM JAHR 2014:

Do 06.03.2014 im Haus der VielfaltArbeit, Arbeit – und Heimweh? Der Blick zurück auf die Generation von „Onkel Hasan“. Perspektiven auf eine Ausstellung an zwei Orten. Referenten: Ümit Kosan & Wilfried Kruse

Do 10.04.2014 im Hoesch- MuseumMigranten in der Personalpoli-tik von Industrieunternehmen –Das Beispiel Volkswagen.Referentin: Anne Osswald

Do 15.05.2014 im Haus der VielfaltWas bedeutet das heute über-haupt noch „Migrationshinter-grund“? Referent/in: N.N.

Do 12.06.2014 im Hoesch- MuseumArbeitsmigranten bei Hoesch –Ein Thema der Mitbestimmung? Referent: Rainer Lichte

Do 03.07.2014 im Haus der VielfaltUnd die Frauen? Von Generation zu GenerationReferentin: Angela Paul- Kohlhoff

Do 04.09.2014 Haus der VielfaltHier alt sein: die Eingewanderten heuteReferentin: Viktoria Waltz

jeweils 18.30 Uhr, Eintritt frei

Eine Kooperation vom Hoesch-Mu-seum und dem „Haus der Vielfalt“/Verbund sozial- kultureller Migran-tenorganisationen Dortmund e.V. (VMDO)

Onkel Hasan ist der erste des Famili-enclans, der nach Dortmund kommt. Viele ziehen nach, zeitweilig oder auf Dauer. Mit Kindern und Enkeln werden es so an die 40 Personen sein, die hier leben und mit Onkel Hasan verwandt sind.

Dies ist eine weitere Besonderheit: Die Ausstellung weitet den Blick von Onkel Hasan auf alle jene aus, die mit ihm verwandt sind. Die Berufs- und Lebenskonzepte ändern sich in den nächsten Generationen; deren Heimat ist mittlerweile Dortmund.

Insofern stellt die Ausstellung auch eine Würdigung des produktiven Beitrags derjenigen dar, die zu uns gekommen sind – und wendet den Blick auch auf die, die heute in unse-rer Gesellschaft leben.

01.03.–16.08.2015Di, Mi 13.00–17.00 Do 9.00–17.00 So 10.00–17.00 Uhr an Feiertagen geschlossenHoesch-Museum Eberhardstraße 12 und im Haus der Vielfalt, Beuthstraße 21 Eröffnung: Sonntag, 01.03.2015 11.00 Uhr und 13.00 UhrEintritt: 1,50€/erm. 0,75€

Bereits in den Jahren 2012 und 2013 wurden unter diesem Titel vier aktu-elle Positionen von hier lebenden und arbeitenden Künstlern in einzelnen Ausstellungen präsentiert. Dabei war zu sehen, wie sehr deren künstlerische Wurzeln in die jeweiligen Ursprungs-länder verweisen.

Daraus entstand die Idee, diese Viel-falt erlebbar zu machen und in einer Ausstellung zusammenzuführen. So zeigt die Ausstellung im Kulturort Depot Künstler aus Kuba, Kroatien, Nigeria, der Türkei und Deutschland.

Tauchen Sie ein in die Welt der Farben, Kontraste und Perspektiven. Erleben Sie die bunte Palette an Stilrichtungen, Materialien und Figuren. Nehmen Sie die farbenfrohe Einladung an.

KENDRYX ALFADOH

Der Künstler wurde in Nigeria geboren. Seit 1980 arbeitete er dort als Grafi-ker und seit 1987 als selbstständiger Künstler. In Southwark/London war er seit dem Jahr 2004 als Kunsttherapeut für autistische Jugendliche tätig. Seit dem Jahr 2009 ist er als Kunstthera-peut für unbegleitete Jugendliche bei der AWO- Dortmund beschäftigt.

Über seine künstlerische Arbeit sagt er selbst: „Mit meiner Kunst versuche ich vor allem Afrika und Europa zu ver-

binden. Kunst ist für mich Licht, Lie-be, Leben, Geschehenes, Durchlebtes, Gefühltes, Vergangenes und Kommen-des. Ich versuche mit meinen Werken die Seele des Betrachters harmonisch zu befreien.

Im Jahr 1987 fing ich an zu malen. Farben haben in meinem Leben immer eine ganz besondere Bedeutung und meine Heimat Nigeria inspiriert mich immer wieder …

Ich arbeite mit unterschiedlichen Ma-terialien wie Acryl, Öl und Sand. Ich experimentiere mit vielen Techniken. Ebenso macht mir Fotografie große Freude …Meine Kunst ist immer ein Teil von mir und meinem Leben gewesen. Genau deswegen bin ich, wer ich bin …“

RAFAEL CAMPANA OCHOA

Er graduierte in seinem Geburtsort Santiago de Cuba und Havanna/Kuba. Weiterhin war er fünfzehn Jahre in der Lehre tätig.

Als Künstler verzeichnet er die Teilnah-me an mehr als dreißig nationalen und internationalen Gruppenausstellungen. Für seine Werke und Projekte wurde er mit mehreren Auszeichnungen und Preisen bedacht.

Er ist ein Meister des expressiven Farb-auftrags. Seine Werke sind überaus farbenfroh und von einem kräftigen Pinselstrich geprägt. In seiner eigenen Zuschreibung bezeichnet er seine Dar-stellungen als postfigural. Mit eckigem

Charme stellt er die Figuren dar, in die der Betrachter hinein sehen kann. Rippen, Backen- und Schulterknochen, Gelenke und Muskeln werden sichtbar und zerteilen die Körper nahezu kubis-tisch. Eine Durchleuchtung der Anato-mie, die an Leonardo da Vinci erinnert. Kraftvoll stehen Gesichter und Körper in seinen Bildern und sprengen den Rahmen. Sie scheinen heraus treten zu wollen. Farbe wird ungebrochen in großen Flächen zusammengehalten und Körperformen stark betont.

Die Bilder explodieren in höchster Tonfülle oder lösen eine kritische Weltsicht in farbiger Heiterkeit auf. In diesen Werken wird die schöpferische Erregung deutlich, die den Bildern eine fast schon sakrale Anmutung verleiht.

DENIS S. KLATT

„Als Sohn eines vielfältigen Elternhau-ses erhielt er seit Geburt an gemischte ethnische, traditionelle und kulturelle Einflüsse, die sich schon früh in sei-nen kreativen Werken äußerten. Der Künstler ist Autodidakt. Öl, Acryl, Krei-de werden erfahren, durch unzählige Versuche begriffen nicht ´gelernt .̀

Die freischaffende Arbeit entsteht ab 1984 dann auch konsequent als Ausdruck der Auflehnung gegen star-

re Prinzipien und versteinerte Ideen, als Ausbruch aus der Enge der ihn umgebenden funktionellen Sichtwei-se. Durch die urbane Landschaft des Ruhrgebietes inspiriert, prangert er durch seine Werke die Zweckmäßig-keit der Architektur an, die versteckte Schönheiten der Stadt in den Hinter-grund drängen. Seine Kunst wurde Teil der Stadt, indem er ihr seinen Stempel aufdrückt.

Die Werke werden ein Spiegelbild des Künstlers selbst – sie reflektieren auf der einen Seite harmonische und auf der anderen Seite selbstzerstörerische Tendenzen. Sie reflektieren das Leben wie ein Schachbrett.

Seine Entwicklung schreitet fort. Ex-perimentelle plastische Arbeiten kommen hinzu, eröffnen skulpturell den dreidimensionalen Raum und beschreiten die begrenzte Sphäre der Leinwand.“ (Dr. Patrick Gau)

BERNARD SIMUNOVIC

Der Designer und Künstler hat seine Wurzeln in Ex-Jugoslawien/Kroatien. Er wurde als jüngster Student an der Akademie der Bildenden Künste in Sa-rajewo, heute Bosnien- Herzegowina, aufgenommen und ist Träger diverser Stipendien. Sein Studium absolvierte er in Sarajevo und Bielefeld.

Das Spiel von Licht und Schatten, von Gut und Böse, von Nah und Fern, das in Simunovics Werk immer wieder-kehrt, wird durch dreidimensionale Darstellung zugleich strukturiert und durchbrochen. Die Dimensionen ver-

schmelzen dabei und hinterlassen den Eindruck von Zeitlosigkeit im eigentlichen Sinne des Wortes: Das

„Geschehen“ wirkt eingefroren und lebendig zugleich.

Wiederkehrende Motive sind dabei Tiere. Tiere als Retter, als Befreier, als Elemente des Guten und Ursprüngli-chen – das vermeintlich Unschuldige verschmilzt mit gefühlt Bedrohlichem.Schönheit verknüpft Simunovic mit Vergänglichkeit, Freiheit mit Tod, Me-lancholie mit Ironie und Sarkasmus. Die einfache Konturlinie als grafi-sches Mittel kombiniert er dabei mit klassischer Malerei und schafft auf diese Weise eine außergewöhnliche Komposition in jedem seiner Werke.

Die Linie als Anfang jedes Bildes, als Konstruktionsmittel der Skizzen und Zeichnungen, als Accessoires für spannungsgeladene Szenen. Darin zeigt sich das konstruktive, analyti-sche aber auch experimentelle Bemü-hen um Tiefensicht und substanzielle Wahrnehmung.

Seine Bilder bestechen vor allem durch ihre Vielschichtigkeit: Ändert der Betrachter seinen Blickwinkel, so wird er feststellen, dass sich das Dar-gestellte im Bild ändert.

27.02.–15.03.2015Mi–Fr 15.00–20.00 Sa, So 15.00–18.00 UhrEröffnung: Freitag, 27.02.2015, 19.00 UhrKulturort Depot Immermannstraße 29Eintritt frei

Eine Kooperation der Stadtteil -Schule Dortmund e.V. mit dem Kulturort Depot e.V.

Das Hoesch-Museum und das „Haus der Vielfalt“ präsentieren gemein-sam an beiden Standorten parallel eine Ausstellung, die zeigt, wie die am Ende der 50iger Jahre erneut ein-setzende Arbeitsmigration zur ma-teriellen und mentalen Realität von Dortmund als Einwanderungsstadt beigetragen hat – und beiträgt.

Wie andere ähnlich gelagerte Aus-stellungen gewinnt die Ausstellung ihre Anschaulichkeit durch biogra-fische Aspekte. Besonders aber ist, dass eine einzelne (!) Lebens-geschichte, den Ausgangs- und Bezugspunkt abgibt, und für die Besucher einen nacherlebbaren Zu-sammenhang stiftet.

Hasan – das ist die Person, die ins Zentrum gerückt wird – ist Kurde und stammt aus Ostanatolien. 1964 wird er angeworben und kommt nach Dortmund und zu Hoesch, wo er ununterbrochen bis zur Rente als Arbeiter tätig ist. 80jährig stirbt er 2013 und wird – wie er es ge-wünscht hatte – in die Türkei über-führt und in Erzinçan beerdigt.

ONKEL HASAN

HERAUSGEBER: Kulturbüro Stadt Dortmund in Zusammenarbeit mit den VeranstalternSüdwall 2–4 · 44122 Dortmund

www.dortmund.de/kulturbuero

Produktion: Stadt Dortmund, Dortmund-Agentur in Zusammenarbeit mit nectar · Peter Hoffmann, Dortmund

Druck: Stadt Dortmund, Dortmund-Agentur02/2014

„GEMISCHTE TÜTE“ – EINE KÜNSTLERISCHE ÜBERRASCHUNG

Dortmund International

Vielfalt in der Bildenden Kunst

Page 2: Dortmund international Flyer

Die Fotografin wurde in Ostanatoli-en/Türkei geboren. Schon lange vor ihrem Studium begann sie, sich der Fotografie zu widmen. Obwohl sie bereits im Alter von zehn Jahren nach Deutschland kam, interessiert sie sich in ihrer Arbeit nicht nur für die vorder-gründigen Motive der beiden ´Welten .̀

In der Ausstellung im Rathaus wer-den einerseits Menschen abseits der modernen Welt im Hochland der ostanatolischen Berge gezeigt, die immer noch ohne die heutigen An-nehmlichkeiten leben. Scheinbar hat sich hier in den letzten Jahrzehnten nichts verändert. Die Menschen leben traditionell in althergebrachter Weise mit ihren Tieren. Die Vergangenheit begegnet einem hier vermeintlich ungebrochen.

Dem gegenüber gestellt werden aus-gediente Orte der Schwerindustrie in unserer Region, wie beispielweise die ehemalige Zeche Gneisenau. Hier hat sich alles verändert. Doch anders als die Landschaft und die Menschen in Anatolien stehen diese Orte für Ver-änderung: Sie sind Zeichen für und ein Dokument der Veränderung. Sie ha-ben sich die Landschaft und Natur zu nutzen gemacht und die Lebensweise der modernen Menschen hervorge-bracht und geprägt.

Für die Fotografin stehen beide ´Welten` für ihre Vergangenheit und Gegenwart.

Toks Adunola, Grafik-Designer mit nigerianischen Wurzeln, lebt und arbeitet in Dortmund.

Seit dem Jahr 2003 mischt er in der Ateliergemeinschaft „atelier 1“ mit und mischt die Dortmunder Nord-stadt auf. Abstrakte Mischtechnik mit verschiedensten Materialien und Fotoübermalungen bestimmt so auch den Hauptteil seiner Arbeiten, die dort entstehen.

Für die Umsetzung der Bildidee ar-beitet er mit unterschiedlichen Ma-terialien und Techniken: Acryl oder Lack, Pinsel oder Bürste, schmieren oder tropfen, alles was zum ge-wünschten Ergebnis führt, ist für ihn erlaubt.

Außerdem findet er, dass es in un-serer Stadt viel zu entdecken gibt. Deshalb hält er interessante Motive auch gerne mit der Kamera fest. Die Künstlerin wurde in Teheran/Iran

geboren und beschäftigt sich schon seit ihrer Jugend mit Kunst. Neben der Teilnahme an zahlreichen Grup-penausstellungen war Dorsa A.G im Irak u. a. als Dozentin für Design und Fotografie tätig. In Dortmund begleitet sie darüber hinaus kunst-pädagogische Projekte an Schulen.

Ihre erste Einzelausstellung in Dort-mund trägt den Titel „Elementar“. Dorsa A.G sagt selbst, die Inspira-tionsquellen ihrer Arbeit seien das jeweils Positive ihrer beiden ´Hei-maten` in Persien und Deutschland. Dabei ist die traumhafte Natur ihres

Geburtslandes ebenso bedeutend wie die respektvolle Freiheit und Modernität in Deutschland, die sie künstlerisch zu verbinden sucht. Mit beweglichen, fließenden Formen und Farben ist es ihr Anliegen, die vier Naturelemente Feuer, Wasser, Erde und Luft harmonisch zu ver-binden.

„Die Kunst:ein Genuss des Gedankens,

eine wahre Aussprache für die Linien, Formen und Farben,

eine Verbindung zwischen der Natur und menschlichen Seele.“

(Dorsa A.G)

Dortmund ist eine internationale Stadt. Die Verbindungen gehen in alle Welt.

Auch und gerade in der Kultur: Ob in der Musik, dem Tanz und Theater, der Literatur, dem Film und der Bildenden Kunst – immer wieder können wir uns über internationale Gäste in den Kul-tureinrichtungen freuen. Nicht zuletzt durch deren vielfach ungewohnte Sichtweisen ist es möglich, neue Pers-pektiven zu gewinnen.

Aus unterschiedlichen Gründen, wie beispielsweise politische Verfolgung, Migration oder aufgrund der stärke-ren weltweiten Verflechtungen leben und arbeiten heute zunehmend Men-schen mit internationalem Hinter-grund in unserer Stadt.

Bei allen Fragen und Herausforderun-gen, die die Internationalisierung auf-wirft, ist mir wichtig, dass wir nicht nur abstrakte Diskussionen führen, sondern Beispiele eines gelungenen Zusammenlebens konkret erlebbar machen. Das bunter und vielgestalti-ger werdende kommunale Gemeinwe-sen muss für unsere Bürgerinnen und Bürger als kulturelle Bereicherung erfahrbar werden.

Das leisten eindrucksvoll die Ausstel-lungen unter dem Titel „Dortmund In-ternational – Vielfalt in der Bildenden Kunst“, für die ich gerne die Schirm-herrschaft übernommen habe.

Denn die Bündelung der künstleri-schen Aktivitäten beinhaltet nicht nur eine stärkere Sichtbarkeit in der Öf-

fentlichkeit. Die Veranstalter haben sich dem Thema der internationalen Kunst aus der Mitte der Stadt in neu-er Form geöffnet und treten in einen Dialog. Sie kooperieren, vernetzen sich und machen neue Angebote zur Mitgestaltung in den Präsentationsor-ten für professionelle Kunst sowie zur aktiven Mitwirkung in den Organisati-onen der Künstlerinnen und Künstler.

Das Neue ist oft gewagt. Gewagt sind oft auch die Positionsbestimmungen in der Kunst. Doch das Sprichwort besagt: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Insofern ist die Kunst ein kreatives Experimentierfeld für die Stadtgesellschaft, das dazu beiträgt, Zukunft zu gestalten.

Deshalb gilt mein Dank den Veran-staltern und nicht zuletzt den Kunst-schaffenden.

Die Partizipation am gesellschaftlichen und kulturellen Leben soll für Jede und Jeden einen „Mehrwert“ darstellen. In diesem Sinne wünsche ich den Besucherinnen und Besuchern anre-gende Impressionen und vielfältige Erlebnisse: So vielfältig und überraschend wie Dortmund – übrigens nicht nur in der Kunst.

Ullrich Sierau Oberbürgermeister und Schirmherr

DORTMUNDER GRUPPE IM DIALOG

seaward-bound

BIG-gallery

Mein Liebhaber und ich, die Frauen

schwarz gelb

Somm

ernachtstraumClaudia Lozano wurde in Medellin/Ko-lumbien geboren. Dort und nach einer Zwischenstation in England hat sie in Dortmund Grafik-Design studiert.

Seitdem sie in Deutschland lebt, hat Claudia Lozano angefangen, auf gro-ßen Formaten mit Öl zu arbeiten, weil sie das Bedürfnis hatte, einen Teil ihrer Heimat greifen zu können.

Die Bilder drücken ihre persönlichen Erlebnisse aus. Sie stellen mit kräfti-gen Farben und gewundenen Formen die weibliche Seite ihrer Persönlichkeit dar, und versuchen gleichzeitig die Komposition mit Naturelementen ihrer

Wurzeln zu verbinden. Die Bilder sind Ergebnis der Mischung und der expe-rimentellen Gestaltung. Durch Illust-rationen mit Bleistift und Buntstiften vertieft sie die Emotionen und Erleb-nisse der Weiblichkeit.

Sie möchte verschüttete Werte wie Intuition, Empathie sowie spielerische und kreative Fähigkeiten wieder sicht-bar machen und an die Oberfläche bringen.

Immer wird aber auch die innere Suche und die Sehnsucht nach der Heimat zum Ausdruck gebracht.

CLAUDIA LOZANO UNWIDERSTEHLICH WEIBLICH

08.–29.11.2014Eröffnung: Sonntag, 08.11.2014, 19.00 Uhr Di 9.00–18.00; Mi, Do 15.00–18.00; Fr 13.00–18.00 Sa, So 15.00–18.00 UhrLuther-Zentrum/Evangelische Lydia-Gemeinde, Flurstraße 41Eintritt frei

Eine Kooperation der Stadtteil-Schule Dortmund e.V. und des Luther-Zentrums/Evangelische Lydia-Gemeinde

DORSA A.G ELEMENTAR

29.06.–20.07.2014Eröffnung: Sonntag, 29.06.2014, 11.00 UhrDi–Sa 14.00–18.00 UhrSo/Feiertage 10.00–18.00 Uhr

Torhaus Rombergpark, Städtische Galerie, Am RombergparkEintritt frei

Eine Veranstaltung vom Kulturbüro Stadt Dortmund

01.–22.06.2014Eröffnung: Sonntag, 01.06.2014, 11.00 Uhr, Di–Sa 14.00–18.00 UhrSo/Feiertage 10.00–18.00 Uhr

Torhaus Rombergpark, Städtische Galerie, Am RombergparkEintritt frei

Die Ausstellung findet statt in Zusammenarbeit mit dem „5. Afro-Festival-Ruhr“.

Eine Kooperation von Africa Positive e.V., der Stadtteil-Schule Dortmund e.V. und dem Kulturbüro Stadt Dortmund

TOKS ADUNOLA ABSTRAKTION

GÜLIZAR SAKAR WIEDERENTDECKT UND NEUERFUNDEN

11.–24.03.2014Eröffnung: Dienstag, 11.03.2014, 17.00 Uhr, Mo–Fr 8.00–20.00 UhrRathaus Dortmund, Friedensplatz 1Eintritt frei

Eine Veranstaltung vom Kulturbüro Stadt Dortmundin Zusammenarbeit mit dem Amt für Angelegenheitendes Oberbürgermeisters und des Rates der Stadt Dortmund

GRUSSWORTSeit 2012 ist die BIG-Galerie das Fo-rum für die vier Dortmunder Künst-lervereinigungen und -verbände. Professionelles Kunstschaffen aus der Region hat hier auf ca. 900 Qua-dratmetern sein Domizil gefunden. Schönes Oberlicht und exzellente Beleuchtung rücken die Kreativität in das rechte Licht, hohe Decken bieten Raum für die Kunst. Ein idealer Ort für Begegnungen zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie zwischen ihnen und ihrem Publikum. Gleich mit zwei Ausstellungen zeigt die Künstlerverei-nigung Dortmunder Gruppe jetzt ihre Internationalität.

GELEBTE INTEGRATION 14.09.–02.10.2014Eröffnung: Sonntag, 14.09.2014, 11.00 Uhr

Die Künstlervereinigung „Dortmunder Gruppe“ besteht seit 1956 und sieht es als eine ihrer zentralen Aufgaben an, die Kontakte zu Künstlern und Künstler gruppen im In- und Ausland zu stärken. Bereits eine Heimat in der Gruppe gefunden haben Maler und Bildhauer aus England, Polen, Ameri-ka, Moldavien und dem Sudan.Darü-ber hinaus ist die Gruppe auch offen für Künstler, die aus dem Ausland nach Dortmund kommen, um hier zu leben und zu arbeiten.Bei der Aus-stellung „Gelebte Integration“ treten Mitglieder der Gruppe in Dialog mit diesen Künstlerinnen und Künstlern.

LEEDS REVISITED12.10.–14.11.2014Eröffnung: Sonntag, 12.10.2014, 11.00 Uhr

Die Dortmunder Gruppe pflegt seit Jahren intensive internationale Kon-takte. Gasteinladungen und der Aus-

tausch von Ausstellungsprojekten führten die Dortmunder Gruppe be-reits unter anderem nach Frankreich, Schweden, Dänemark, England, Hol-land, Polen, Rumänien, Transsilvanien, USA, Israel, Litauen, Serbien/Monte-negro und in die UdSSR. Insbesondere zu den Dortmunder Partnerstädten wie z.B. Amiens in Frankreich und Novi Sad im heutigen Serbien hat die Gruppe immer Kontakt gehalten.Besonders lebhaft haben sich die Be-ziehungen mit Leeds in Großbritannien entwickelt. Seit dem Jahre 1999 kam es immer wieder zu Begegnungen und Ausstellungen. Mehrfach waren Mitglieder der Dortmunder Gruppe in der britischen Partnerstadt zu Gast. Im Gegenzug präsentierten sich die englischen Kolleginnen und Kollegen von „East Street Arts“ mehrfach in der Städtischen Galerie Torhaus Romberg-park. Nun kann die Dortmunder Grup-pe mit der BIG-gallery ihren Freunden einen besonderen Ausstellungsraum bieten, in dem jetzt auch vor allem großformatige Arbeiten gezeigt wer-den können.

BIG-gallery Mo–Fr 8.00–17.00 UhrBIG-direkt gesundRheinische Straße 1Eintritt frei

Eine Kooperation der Künstlerverei-nigung Dortmunder Gruppe e.V. mit East Street Arts, GB/Leeds und dem Kulturbüro Stadt Dortmund

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