[self-help friendliness as an element of patient-centered rehabilitation - results of a model...
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„Selbsthilfefreundlichkeit“ als Element patientenorientierter Rehabilitation –Ergebnisse eines Modellversuchs.
Self-help Friendliness as an Element of Patient-centered Rehabilitation – Results of a Model ProjectM. Bobzien (1), A. Trojan (2)
1 Monika Bobzien,
Diplom-Psychologin; Organisationsberaterin
Thierschstr. 20; 80538 München, www.monikabobzien.de
2
Institut für Medizinische Soziologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
20246 Hamburg
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Dr. Alf Trojan
Institut für Medizinische Soziologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr.52
20246 Hamburg
Tel.: 040-397907
Zusammenfassung (933 Z.)
Hintergrund: „Selbsthilfefreundlichkeit“ wird definiert als systematischer Ansatz,
Patientenorientierung durch Kooperation mit Selbsthilfegruppen in Einrichtungen des
1
Gesundheitswesens nachhaltig zu verankern. Selbsthilfegruppen helfen in der
Rehabilitation zum eigenverantwortlichen Umgang mit der jeweiligen Krankheit.
Methodisches Vorgehen: In einem partizipatorischen Prozess entwickelten Reha-
Kliniken und Selbsthilfe fünf Qualitätskriterien für Selbsthilfefreundlichkeit und
erprobten ihre Umsetzung. Das Vorgehen im Modellversuch orientierte sich an der
Standardentwicklung der ISQUA – International Society for Quality in Health Care.
Ergebnisse: Die Kriterien ließen sich einrichtungsspezifisch erfolgreich umsetzen.
Die gesamte Prozessdokumentation ist über das Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit
und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ allgemein zugänglich
(www.selbsthilfefreundlichkeit.de).
In der Diskussion werden vor allem die im Modellversuch sichtbar gewordenen
Probleme und die Perspektiven für die weitere Nutzung der Projektergebnisse
erörtert.
Abstract (981 Z.)
Background: The concept of self-help friendliness describes a systematic approach
in health care institutions to strengthen patient-centeredness through closer
collaboration with self-help groups. Self-help groups enable patients to better coping
with their diseases.
Method: Organised as a participatory process five quality criteria for best practice in
the cooperation between professionals in rehabilitation facilities and patient
organizations were developed and tested. The process of standards development of
ISQUA - International Society for Quality in Health Care guided the model project.
Results: Implementing the criteria is feasible and in line with institution-specific
requirements. The process documentation is accessible via the network
2
„Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“
(www.selbsthilfefreundlichkeit.de).
The discussion deals with problems of realization and perspectives concerning the
transfer of results.
Schlüsselwörter: Selbsthilfegruppen, Selbsthilfefreundlichkeit, Rehabilitationsklinik,
Patientenorientierung, Qualitätsentwicklung
Keywords: Self-help groups, Self-help friendliness, Rehabilitation Hospital, Patient-
centeredness, Quality development
3
1 Theoretischer Hintergrund und Kontext des Modellversuchs
1.1 Definition von Selbsthilfefreundlichkeit
„Selbsthilfefreundlichkeit“ ist die plakative Bezeichnung für eine systematische und
nachhaltige, an Qualitätskriterien ausgerichtete Zusammenarbeit von
Gesundheitseinrichtungen mit Selbsthilfezusammenschlüssen*.
Selbsthilfefreundlichkeit bedeutet Zusammenarbeit auf der Mesoebene, d.h. die
Einbeziehung von Patientenvertretern in Entwicklungen und Entscheidungen in
einzelnen Gesundheitseinrichtungen. Auch im Rahmen von Vereinbarungen auf der
Makroebene (Gesetze, Verordnungen etc.) werden Patientenvertreter zunehmend
einbezogen 11. Beide Entwicklungen haben Auswirkungen auf die Mikroebene, d.h.
darauf, wie eine Gesundheitseinrichtung bzw. deren Behandler die Zusammenarbeit
mit dem einzelnen Patienten gestalten (sollen).
Viele Aspekte der Einbeziehung des Patienten in den Rehabilitationsprozess werden
bereits mit dem Konzept Patientenorientierung angesprochen 22. In einem
Schwerpunktheft der Zeitschrift Rehabilitation 33 werden die Facetten von
Patientenorientierung dargestellt. Dies geschieht unter Verweis auf den
Forschungsschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“
(www.patient-als-partner.de), an dessen Förderung auch die Deutsche
Rentenversicherung beteiligt war. In diesem Forschungsschwerpunkt wurden unter
anderem auch Konzept und Kriterien von Selbsthilfefreundlichkeit in Krankenhäusern
beschrieben und deren Implementation näher untersucht 44. Die Übertragung
dieses Ansatzes auf den Bereich der Rehabilitation war damals noch nicht explizites
Thema und wurde daher in dem genannten Schwerpunktheft nicht berücksichtigt.
1.2 Bedeutung von Selbsthilfefreundlichkeit in der Rehabilitation und für die
Patientenorientierung * Der besseren Lesbarkeit halber wird im Text auch der umfassende Begriff „die Selbsthilfe“ verwendet, wenn Selbsthilfezusammenschlüsse in Form von lokalen Selbsthilfegruppen, überregionale Selbsthilfeorganisationen/-verbände und die professionell unterstützende Struktur der Selbsthilfe-Kontaktstellen gemeinsam gemeint sind.
4
Das Tätigkeitsfeld der Selbsthilfe im Rehabilitationsbereich ist die Schnittstelle
zwischen klinischer Therapie und dem Zuhause der Patienten und ihren
Angehörigen. In Reha-Kliniken sind Selbsthilfegruppen im Vergleich zur
Akutversorgung im ambulanten und stationären Bereich häufiger in die
Therapiepläne mit einbezogen und die Einstellung und Kontakte zu
Selbsthilfezusammenschlüssen mit weniger Vorbehalten verbunden.
Selbsthilfezusammenschlüsse werden von Seiten der Reha-Kkliniken als „Zuweiser“,
aber auch „als Lieferanten kompetenter Beratung und fachlicher Information für
Betroffene und professionelle Ansprechpartner geschätzt“ (55, S. 62).
Die Klinik kann die Kooperation mit Selbsthilfegruppen in einem überschaubaren
Indikationsgebiet ausbauen und den Patienten im Rahmen des Therapieplans auf
verschiedene Weise mit Selbsthilfe in Berührung bringen. Im Verlauf der Reha-
Maßnahme und im geschützten Rahmen der Klinik erhält der/die Rehabilitand/in
Hilfestellungen zum selbst-verantwortlichen, eigenständigen Umgang mit der
(chronischen) Erkrankung. Selbsthilfegruppen können „eine Chance sein, einen
neuen Alltag zu leben und das so genannte ‚rehabilitative Loch’, in dem erworbenes
Wissen über notwendige Änderungen der Lebensführung und deren Einübung allzu
rasch und häufig versandet, zu überwinden.“ (5, S. 61)
Die Kooperation von Rehaeinrichtungen mit der organisierten Selbsthilfe hat eine
lange Tradition. 6,7,8,9,10,116 7 8 9 10 11 Systematische und aussagekräftige
Hinweise über die tatsächliche Kooperation zwischen Selbsthilfegruppen und
Rehabilitationskliniken stammen aus einer im Jahr 2002 durchgeführten Studie von
Borgetto und Klein 1212. Der Rücklauf der Befragung bei rund 1.500 befragten
Kliniken betrug 31% (478 Rehabilitationseinrichtungen). Die Analysen zeigten
folgendes Bild:
• 86% der befragten Einrichtungen verfügten über bestehende Kontakte zu
Selbsthilfevereinigungen oder wollten diese ausbauen.
• Am häufigsten wurden direkte Kooperationsformen genannt (das Hinweisen
auf die Möglichkeiten von Selbsthilfe, Weitergabe von Adressen und Informationen).
• Reha-Einrichtungen unterstützten Selbsthilfegruppen in Form von
Fachvorträgen (63%), durch Zusammenarbeit in Gremien oder Arbeitskreisen (53%)
oder bei der Gestaltung von Angeboten oder Veranstaltungen (40%).
5
• Nur selten waren institutionalisierte Formen der Zusammenarbeit wie die
Einbindung von Selbsthilfegruppen in Patientenschulungsprogramme (21%) oder
Selbsthilfesprechstunden in der Reha-Einrichtung (20%).
• Die Zusammenarbeit wurde von 80% der Reha-Einrichtungen positiv bewertet.
Eine ausführlichere Literaturanalyse der Entwicklung von Kooperationen zwischen
Selbsthilfe und Reha-Einrichtungen zeigt ebenso wie diese Ergebnisse, dass es zwar
seit langem positive Ansätze von Kooperationen gibt, dass jedoch systematische
Vorgehensweisen und ausgewiesene Qualitätskriterien für die Implementation dieses
Aspekts von Patientenorientierung in Reha-Einrichtungen fehlen 1313.
Hinzu kommt, dass seit über 20 Jahren in der Rehabilitation verstärkt an
theoretischen und praktischen Fortschritten in der systematischen
Qualitätsentwicklung gearbeitet wird. Zwischen diesem Prozess und der Entstehung
von Selbsthilfefreundlichkeit gibt es produktive Wechselwirkungen 1414. In den
konzeptionellen Überlegungen der Rentenversicherung hierzu wird der
Zusammenarbeit mit der kollektiven Selbsthilfe aufgrund fachlicher und sozialer
Aspekte hohe Bedeutung beigemessen 1515.
2. Methodisches Vorgehen Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Recherchen sowie der bereits vorliegenden
Ergebnisse zu den bereits für den Bereich Krankenhaus (2006) und für den Bereich
Arztpraxen (2010) durchgeführten Modellprojekten zur Selbsthilfefreundlichkeit
(www.selbsthilfefreundlichkeit.de) begann im Jahr 2010 ein Pilotprojekt für den Reha-
Bereich. Mit der Durchführung des Pilot-Projekts entlang der in den folgenden
Kapiteln beschriebenen Phasen war die Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW,
Bielefeld, betraut†.
† Die Agentur hat nach Beendigung des Modellversuchs, alle Vermittlungstätigkeiten zum Ende des Jahres 2013 eingestellt. Speziell geschulte Mentorinnen unterstützen nun stattdessen in NRW den Kooperationspartner Selbsthilfe beim Einführungsprozess von Selbsthilfefreundlichkeit in Gesundheitseinrichtungen (www.selbsthilfefreundlichkeit.de).
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Zielsetzung des Projektes war, gemeinschaftlich mit den Akteuren Qualitätskriterien
für die Zusammenarbeit zu entwickeln, deren Umsetzung an zwei Klinik-Standorten
zu erproben und in das interne Qualitätsmanagement zu integrieren.
Einen Überblick zur Systematik des Vorgehens im Projekt ‚Selbsthilfefreundliche
Rehabilitationseinrichtung NRW’ zeigt die nachfolgende Abbildung 1. Sie orientiert
sich an den Stufen zur Standardentwicklung der ISQUA – International Society for
Quality in Health Care 1616.
Hier Abb. 1: Entwicklungsschritte Modellprojekt Selbsthilfefreundliche
Rehabilitationseinrichtung NRW
2.1 Vorphase des Modellversuchs mit den Akteuren
Ziel dieser Phase war es, wichtige Aspekte der Zusammenarbeit aus Sicht der
Akteure – Leistungserbringer und Selbsthilfe – zu berücksichtigen, die in die
Generierung von Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit einfließen sollten.
Vorbereitende Schritte im professionellen Bereich
Eine QM-Expertengruppe im Fachverband Deutsche Gesellschaft für Medizinische
Rehabilitation (DEGEMED) lieferte grundlegende Hinweise, welche Merkmale für
Selbsthilfefreundlichkeit in Rehabilitationseinrichtungen als prüffähig angesehen
würden‡ :
1. „Die Verfügbarkeit von Infrastruktur (Raum) und Präsentationsmöglichkeit
(auch Internet, Infosäule o. ä.) für eine sachgerechte Wahrnehmung der
Informations-, Aufklärungs- und Vermittlungsaufgabe durch die Selbsthilfe ist
gewährleistet. Bei der Gestaltung ist den Erfordernissen der vor Ort aktiven
Selbsthilfe und den indikationsspezifischen Selbsthilfeorganisationen zu
entsprechen.
‡ Auszug aus dem Protokoll der Arbeitsgruppe Selbsthilfefreundliche Rehabilitationseinrichtung zu ‚Ansatzpunkte für Merkmale des Qualitätskriteriums Selbsthilfefreundlichkeit für Rehabilitationseinrichtungen’ am 18.10.2010 in Köln bei der Dr. Becker Klinikgesellschaft.
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2. Adäquate Information über die Selbsthilfe während des Aufenthaltes in der
Einrichtung im Rahmen von Schulung, Beratung, Informationsmaterialien
sowie beim Entlassungsmanagement, ist sichergestellt. Adäquate Präsenz
von Selbsthilfevertreterinnen und -vertretern in der Einrichtung wird von der
Rehabilitationseinrichtung unterstützt, soweit aufgrund des überregionalen
Einzugsgebietes und der Indikationen möglich.
3. Die Kooperation wird transparent gehandhabt.
4. Ansprechpartner sind beiderseitig klar benannt; mögliche indikations-
spezifische Kooperationspartner in der Selbsthilfe sind durch die
Rehabilitationseinrichtung identifiziert.
5. Ein fachlich inhaltlicher, indikationsspezifischer Austausch (Info, Erfahrung,
Expertise) findet regelmäßig statt.
6. Eine Vermittlung des Stellenwertes der Selbsthilfe in der Rehabilitation in
geeigneten Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Einrichtung ist sichergestellt.
7. Die Kooperation mit der Selbsthilfe ist im Rehabilitationskonzept verankert.
8. Ein Feedbackmechanismus der Selbsthilfegruppen an das Krankenhaus muss
festgelegt sein.
Die Wirksamkeit der Beförderung der individuellen und der gemeinschaftlichen
Selbsthilfe soll über eine regelmäßige Evaluation durch die Einrichtung festgestellt
werden. Übergreifendes Ziel der Experten aus dem Arbeitsfeld QM bei der
DEGEMED ist jedoch die Umsetzung in einen Auditleitfaden mit genauen
Auditfragen und die Erarbeitung von Mustervorlagen, Formularen und sonstigem
Handwerkszeug im Sinne eines ‚Arbeitsbuchs Selbsthilfefreundlichkeit’.“
Vorbereitende Schritte mit Vertreterinnen und Vertretern der Selbsthilfe
Vorliegende Kooperationserfahrungen zwischen Selbsthilfe und Reha-Kliniken
sollten in die Generierung von Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit
einfließen. Gemeinsam mit der BAG SELBSTHILFE, Düsseldorf führte die Agentur
Selbsthilfefreundlichkeit NRW einen Workshop durch, an dem sich 14 Vertreter aus
„reha-erfahrenen“ Selbsthilfeorganisationen und der Selbsthilfeunterstützung in
Nordrhein-Westfalen beteiligten. Kern des Workshops war eine Erwartungsabfrage:
8
“Was macht eine gute Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Reha-Klinik
aus?
Gibt es gute Erfahrungen in Bezug auf Klinik-Umfeld, Zuverlässigkeit,
Entgegenkommen, Souveränität und Einfühlungsvermögen in der
Zusammenarbeit?
Was ist uns das Wichtigste in der Zusammenarbeit mit einer Reha-Klinik? § “
Fünf Qualitätskriterien zur „Selbsthilfefreundlichkeit“ in Reha-Kliniken
Die nachfolgend beschriebenen fünf Qualitätskriterien wurden im Dezember 2011
den mitwirkenden Akteuren aus der Vorphase des Projekts vorgelegt. Sie sind das
konsentierte Ergebnis aus den Rückmeldungen der Expertengruppe im Fachverband
DEGEMED und den Aussagen der Vertreter der Selbsthilfe aus der
Erwartungsabfrage:
• Die Rehabilitationseinrichtung informiert Patientinnen und Patienten bzw.
Angehörige an zentralen Stellen in ihren Räumen und in ihren Medien über den
Stellenwert der Selbsthilfe in der Rehabilitation und über ihre Zusammenarbeit mit
indikationsbezogenen Selbsthilfegruppen bzw. -organisationen.
• Patienten bzw. Angehörige werden während der Rehabilitationsmaßnahme
regelhaft und persönlich auf die Möglichkeit zur Teilnahme an einer für sie
geeigneten Selbsthilfegruppe hingewiesen.
• Die Rehabilitationseinrichtung benennt für die Selbsthilfe einen
Ansprechpartner und macht diese Person bei Patienten und Mitarbeitern bekannt.
• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rehabilitationseinrichtung sind zum
Thema Selbsthilfe allgemein und hinsichtlich der häufigsten in der Einrichtung
vorkommenden Erkrankungen qualifiziert.
• Rehabilitationseinrichtung und Selbsthilfe treffen konkrete Vereinbarungen zur
Zusammenarbeit und zum regelmäßigen Austausch.
Mit diesem Ergebnis aus der Vorphase des Modellversuchs konnten im nächsten
Schritt potenzielle Pilot-Standorte für die Erprobung angesprochen werden.
§ Auszug aus dem Protokoll des Workshops „Qualitätskriterien Selbsthilfefreundliche Rehabilitationseinrichtung“ am 8.12.2011 in der BAG SELBSTHILFE, Düsseldorf.
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2.2 Startphase des Modellversuchs
Das Projekt sollte mit zwei Pilot-Kliniken in Nordrhein-Westfalen aus
unterschiedlichen wichtigen Indikationsgebieten durchgeführt werden. Ziel dieser
Phase war es, geeignete Partner von Seiten der Leistungserbringer wie von Seiten
der Selbsthilfe für eine Mitwirkung am Modellversuch zu gewinnen. Zu den
Auswahlkriterien gehörte, dass die Kliniken bereits Kontakt bzw. Kooperationen zu
indikationsbezogenen Selbsthilfegruppen hatten. Weiterhin sollten in den Kliniken
solche Krankheitsbilder behandelt werden, die mit einer Reihe von
Selbsthilfegruppen repräsentiert sind, damit diese ebenfalls am Pilotprojekt mitwirken
können.
In einer Kooperationsvereinbarung mit der Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW
erklärten sich die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht (Orthopädie, Osteologie
und Neurologie) und die Fachklinik für onkologische Rehabilitation Bad Oexen
(breites Spektrum von Krebserkrankungen) bereit, entsprechend dem
konzeptionellen Ansatz zur Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen**, die
konsentierten fünf Qualitätskriterien selbsthilfefreundliche Rehabilitationseinrichtung
zur Grundlage der Zusammenarbeit der Rehabilitationsklinik mit der Selbsthilfe zu
machen, dazu mit Vertretern der Selbsthilfe geeignete Maßnahmen zu entwickeln
und die Umsetzung der Qualitätskriterien zu erproben.
Ein weiteres Auswahlkriterium für die Standorte stellte das Vorhandensein
geeigneter Unterstützungsstrukturen der Selbsthilfe vor Ort dar. Selbsthilfe-
Kontaktstellen sind ein notwendiger Kooperationspartner im Einführungsprozess von
Selbsthilfefreundlichkeit, da sie zwischen professioneller Versorgungseinrichtung und
Selbsthilfe vermitteln können und im Qualitätszirkel für einen fachlichen Input zum
Thema Selbsthilfe sorgen. Im Pilot-Projekt wurden die Selbsthilfe-Kontaktstelle
Minden-Lübbecke für den Standort Bad Oexen bzw. das Selbsthilfe-Büro
Gummersbach für den Standort Nümbrecht, zur Mitwirkung angesprochen. Über
deren Zugang zu Selbsthilfegruppen im jeweiligen Indikationsspektrum, wie auch
aufgrund bereits bestehender Kontakte der Reha-Kliniken, erklärten sich
Vertreterinnen und Vertreter folgender Selbsthilfegruppen bereit, verbindlich in den
** Das Konzept Selbsthilfefreundlichkeit ist abrufbar unter www.selbsthilfefreundlichkeit.de
10
von der Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW moderierten Qualitätszirkeln
‚Selbsthilfefreundliche Rehabilitations-Klinik’ mitzuarbeiten:
Für die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik, Nümbrecht: Interessenverband
Contergangeschädigter NRW; Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose,
Selbsthilfegruppe Siegen; DMSG – Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft,
Kontaktkreis Ruppichteroth; Schlaganfall Selbsthilfegruppe, Wiehl.
Für die Fachklinik für onkologische Rehabilitation Bad Oexen: Prostatakrebs
Selbsthilfegruppe, Minden; Initiativgruppe Eltern krebskranker Kinder, Minden;
Frauenselbsthilfe nach Krebs, Minden; Deutsche ILCO, Region Bünde-Herford-
Ostwestfalen; Prostata-Selbsthilfe, Melle-Rödinghausen.
Mit der Einführung von Selbsthilfefreundlichkeit in den zwei Pilot-Kliniken wurde
Anfang 2012 fast parallel begonnen 1717.
2.3 Erprobungsphase und Selbstbewertung
Ein Kernprozess in der Erprobungsphase war die gemeinschaftliche Entwicklung von
Zielen und Maßnahmen zur einrichtungsspezifischen Umsetzung der
vorgeschlagenen Qualitätskriterien in den Reha-Kliniken. Ziel war es, eine von
beiden Seiten getragene Vorgehensweise für eine strukturierte und systematische
Zusammenarbeit zu entwickeln.
Um den Prozess zur Einführung von Selbsthilfefreundlichkeit in den Reha-Kliniken
breit zu verankern, wurden dort zu Beginn der Erprobungsphase ein Steuerkreis
eingerichtet und eine Selbsthilfebeauftragte benannt.
In beiden Häusern haben sich im Qualitätszirkel neben den Vertreterinnen und
Vertretern der Selbsthilfe Fachkräfte des Hauses an der strukturierten Bearbeitung
der Qualitätskriterien beteiligt: Der jeweilige Verwaltungsdirektor (als
Ansprechpartner für das Projekt) wie auch Chefarzt, Fachärztin, Psychologin,
Therapeut, Mitarbeiter des Sozialdienstes, Pflegedienstleitung, Pflegeexpertin,
Qualitätsbeauftragte.
11
Zur Bearbeitung der Qualitätskriterien fanden in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in
Nümbrecht an vier Terminen von März bis September 2012 moderierte
Qualitätszirkel statt; in der Fachklinik für onkologische Rehabilitation in Bad Oexen
an fünf Terminen von März 2012 bis Januar 2013. Zusätzlich unterstützte die
Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW den Einführungsprozess mit Arbeitshilfen, die
eine Realisierung der erarbeiteten Maßnahmen erleichtern können††. Mit den
†† Beispiel für eine Arbeitshilfe: ‚Mustervorlage Kooperationsvereinbarung zwischen Rehabilitationseinrichtung und Selbsthilfe’, als download abrufbar unter www.selbsthilfefreundlichkeit.de 1 Robert Koch-Institut, Statistisches Bundesamt. Bürger- und Patientenorientierung
im Gesundheitswesen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 32 . Berlin:
RKI; 2006
2 Schönle PW. Anforderungen an eine patientenorientierte Rehabilitation.
Rehabilitation 2003 ; 42 : 261– 268
3 Jäckel WH, Bengel, J. Patientenorientierung in der Rehabilitation. Rehabilitation
2008; 47: 65– 66
4 Trojan A, Bobzien M, Steinhoff-Kemper C, Nickel S. „Selbsthilfefreundlichkeit“ als
Ansatz für mehr Patientenorientierung im Krankenhaus. Konzept, Praxiserfahrungen
und Bewertung durch die beteiligten Akteure. In: Deutsche Krankenhausgesellschaft,
Hrsg. Das Krankenhaus, 7/2013, Berlin: 715-722
5 Möller B. Die Bedeutung er Zusammenarbeit von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen
und Rehabilitationskliniken. In NAKOS, Hrsg. NAKOS extra Nr. 34. Berlin:
Selbstverlag; 2003: 61-68
66 Kuckartz A. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und Rehabilitationskliniken.
In: Braun J, Kettler U, Becker I. Hrsg. Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in der
Bundesrepublik Deutschland. Schriftenreihe des BMFSFJ, Bd. 136.
Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer; 1997: 303-314
12
protokollierten Ergebnissen der jeweiligen Qualitätszirkel konnten alle Beteiligten zu
jeder Zeit den erarbeiteten Stand nachvollziehen.
Die konkrete Umsetzung des jeweiligen Qualitätskriteriums in den Klinikalltag wurde
von den Klinikverantwortlichen oft unmittelbar nach den Sitzungen des
Qualitätszirkels angestoßen. Nach einer kurzen Erprobungsphase konnte daher in
der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik bereits Ende Januar 2013 und in der Fachklinik für
77 NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003
88 Möller B, Balke K. Einsatzbereit? – Zur Kooperation von Rehabilitationskliniken und
Selbsthilfekontaktstellen. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen
und Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003: 6-10
99 Möller B. Selbsthilfekontaktstellen und Rehabilitationskliniken – besser als ihr Ruf:
die Praxis der Kooperation. In: NAKOS, Hrsg. NAKOS Info 2004; 81. Berlin: 39-40
1010 BAR; Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, Hrsg. Gemeinsame
Empfehlung zur Förderung der Selbsthilfe. Frankfurt: Eigenverlag; 2004
11 Buschmann-Steinhage R. Vorstellungen und Ideen zu einer verbesserten
Kooperation. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003: 46-55
12 Borgetto B, Klein M. Rehabilitation und Selbsthilfe (Kooperation und Vernetzung
von Rehabilitationskliniken und Selbsthilfegruppen/-organisationen). Hrsg.
Bundesministerium für Gesundheit. FB 009 Berlin: Eigenverlag; 2007
13 Trojan A. Einführung in die Geschichte der Kooperation von Selbsthilfegruppen
und Einrichtungen der rehabilitativen Versorgung. In: Trojan A et al., Hrsg.
Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene
Patientenorientierung systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW; 2012: 275-280
13
onkologische Rehabilitation Bad Oexen Mitte März 2013 eine abschließende
Selbstbewertung durchgeführt werden. Beurteilt werden sollte in dieser
Standortbestimmung, ob das Qualitätskriterium zur Etablierung einer strukturierten
Zusammenarbeit geeignet ist. Als zweites sollte der Ist-Stand der Umsetzung der
vereinbarten Maßnahmen, mit denen das jeweilige Qualitätskriterium
einrichtungsspezifisch verfolgt wird, festgestellt werden. Als Orientierung wurde der
PDCA-Zyklus zugrunde gelegt.
Zu Beginn der Selbstbewertung erhielten die Mitwirkenden des Qualitätszirkels von
der Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW eine methodische Einführung, so dass
sich alle Beteiligten kompetent und konstruktiv in die Diskussion über die Ergebnisse
aus der Erprobungsphase einbringen konnten. Abschließend wurde konsensual
14 Trojan A, Bobzien M. Vorbereitung der Integration von Selbsthilfefreundlichkeit in
das QM von Reha-Einrichtungen. In: Trojan A et al., Hrsg. Selbsthilfefreundlichkeit im
Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene Patientenorientierung
systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW;
2012: 281-289
15 Lindow B, Naumann B, Klosterhuis H. Kontinuität der rehabilitativen Versorgung –
Selbsthilfe und Nachsorge nach medizinischer Rehabilitation der
Rentenversicherung. In Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V., Hrsg.
Selbsthilfegruppenjahrbuch 2011. Gießen: Eigenverlag; 2011: 120-133
16 Groene, O, Garcia-Barbero, M., Eds. Health Promotion in Hospitals: Evidence and
Quality. Kopenhagen: WHO Regional Office for Europe; 2005: 53-70,
17 Bobzien M, Trojan A. Aktueller Stand und Perspektiven: Erprobung mit zwei
Rehabilitationskliniken. In Trojan A et al., Hrsg. Selbsthilfefreundlichkeit im
Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene Patientenorientierung
systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW;
2012: 290-297
14
festgehalten, wie der prozentuale Erfüllungsgrad (0% -100%) der Umsetzung der
Qualitätskriterien für die gesamte Reha-Klinik einzuschätzen ist. Die Ergebnisse
wurden in einem Abschlussprotokoll dokumentiert und sind Grundlage für eine
erneute Selbstbewertung im Folgejahr.
3. Ergebnisse des Modellprojekts
Mit der Auswahl der zwei Pilotkliniken in Nordrhein-Westfalen wie auch der in den
Qualitätszirkeln der beiden Häuser mitwirkenden Selbsthilfegruppen konnte im
Modellprojekt ein Spektrum von Indikationen angesprochen werden, das in der
medizinischen Rehabilitation eine wichtige Rolle spielt.
In Anlehnung an die systematischen Schritte zur Standardentwicklung (ISQUA) ist es
gelungen, im Konsens mit den relevanten Akteuren fünf Qualitätskriterien zur
Selbsthilfefreundlichkeit zu entwickeln und diese auf ihre Relevanz hin zu erproben.
Herausgestellt hat sich im Rahmen der Selbstbewertung, dass die Qualitätskriterien
von den Akteuren im Pilot-Projekt als geeignet und die erarbeiteten
einrichtungsspezifischen Ziele und Maßnahmen als umsetzbar und zweckmäßig
eingeschätzt werden.
Die Rehabilitationseinrichtungen im Pilot-Projekt haben die Qualitätskriterien zur
Zusammenarbeit mit Selbsthilfe nach der ersten Selbstbewertung in das jeweilige
interne Qualitätsmanagement als Teil von Patientenorientierung aufgenommen und
damit Selbsthilfefreundlichkeit nachhaltig verankert.
Die interdisziplinäre Zusammensetzung und strukturierte Arbeitsweise der
Qualitätszirkel hat sich in beiden Reha-Kliniken bewährt und soll über die
Modellphase hinaus für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit fortgeführt
werden.
Die jährliche Selbstbewertung, wofür sich die Mitwirkenden im Qualitätszirkel
verbindlich ausgesprochen haben, wurde von den Beteiligten als unterstützend
betrachtet, um auf beiden Seiten regelmäßig den Fortschritt der Umsetzung der
Qualitätskriterien beurteilen zu können und gemeinschaftlich an Verbesserungen zu
arbeiten.
Mit dem im Modellversuch praktizierten partizipativen Ansatz hat sich gezeigt, dass
im Laufe des Pilot-Projekts Hürden der Zusammenarbeit abgebaut werden konnten.
15
Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass mit dem moderierten
Qualitätszirkel ein Kommunikationsgefäß für einen strukturierten Austausch
angeboten wurde. So konnten entlang der gemeinschaftlichen Bearbeitung der
Qualitätskriterien auf Seiten der Reha-Kliniken wie auf Seiten der Selbsthilfe
fachliche Informationen eingebracht werden und Überlegungen, die das jeweilige
Handeln leiten, offen angesprochen werden.
Die im Pilot-Projekt beteiligten Selbsthilfegruppen haben hierbei an Profil gewonnen.
Ebenfalls wurden die mitwirkenden Selbsthilfe-Kontaktstellen, die bis vor Beginn des
Pilot-Projekts in ihrer Unterstützungsfunktion zu Selbsthilfe kaum genutzt wurden,
von der Rehabilitations-Klinik deutlich stärker als Ansprechpartner für Fragen zu
Selbsthilfe und zu Selbsthilfegruppen wahrgenommen.
Die Qualitätskriterien Selbsthilfefreundlichkeit eignen sich für den Transfer. Dafür hat
die Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW für interessierte Akteure folgende
Materialien erstellt (abrufbar unter www.selbsthilfefreundlichkeit.de):
Für Rehabilitationseinrichtungen sind in einem Selbsteinschätzungsbogen wichtige
organisatorische Schritte für die nachhaltige Einführung von selbsthilfebezogener
Patientenorientierung aufgezeigt. Darüber hinaus sind aus den Modellversuchen
ausgewählte Ziele, beispielhafte Maßnahmen und praktische Handreichungen zur
Umsetzung der Qualitätskriterien für Rehabilitationseinrichtungen zusammengestellt.
Jede interessierte Reha-Klinik kann damit individuell und dennoch auf strukturierte
und systematische Weise die Zusammenarbeit mit Selbsthilfe beginnen bzw. weiter
entwickeln.
Für den Kooperationspartner Selbsthilfe wurde eine Praxishilfe erstellt, die
interessierten Selbsthilfe-Kontaktstellen bzw. Selbsthilfezusammenschlüssen eine
Hilfestellung gibt, wie sie ihrerseits mit Gesundheitseinrichtungen die
Zusammenarbeit auf strukturierte und systematische Weise beginnen bzw. weiter
entwickeln können.
Die Öffentlichkeitsarbeit der Rehabilitations-Kliniken zur Mitwirkung am Pilot-Projekt
hat bewirkt, dass sich neue indikationsbezogene Selbsthilfegruppen wegen einer
Zusammenarbeit an die Reha-Klinik gewendet haben (in Bad Oexen:
Selbsthilfegruppe Blasenkrebs, Selbsthilfegruppe Pankreatektomierte. In der Dr.
Becker Rhein-Sieg-Klinik: Selbsthilfe Aphasie).
16
4. Diskussion
4.1 Wozu ist eine intensivere und systematische Zusammenarbeit nützlich?
Der Modellversuch hat gezeigt, dass die Kooperation mit der kollektiven Selbsthilfe
gestärkt und nachhaltig verankert werden kann. Eine systematisch gestaltete und
damit nachhaltige Zusammenarbeit ist bisher aber eher die Ausnahme als die Regel
1818: Das Instrument der Rehabilitandenbefragung, die seit ca. zehn Jahren in kaum
veränderter Weise durchgeführt wird, erlaubt die kontinuierliche Verlaufskontrolle, in
welchem Maße es Rehabilitationskliniken gelungen ist, zur Mitarbeit in Selbsthilfe-
bzw. Gesprächsgruppen am Heimatort zu motivieren: Auf die Frage „Hat die Reha
Sie dazu angeregt, etwas Neues zu beginnen oder eine bisherige Aktivität
fortzusetzen, um Ihre Gesundheit zu bessern oder zu erhalten?“ wurde die Aktivität
Selbsthilfe- oder Gesprächsgruppe am seltensten genannt, nämlich von insgesamt
11% der ca. 70000 Antwortenden aus den Reha-Bereichen Orthopädie (7%
Nennungen), Neurologie (14%) und Onkologie (18%) 1818. Die Zahlen lassen
vermuten, dass durch systematisch angewendete Qualitätskriterien der
Selbsthilfefreundlichkeit mehr Rehabilitanden zur Nutzung von Selbsthilfegruppen als
zusätzliche Bewältigungsressource am Heimatort motiviert werden können.
Insgesamt wird der Rehabilitation bescheinigt, dass die Einbeziehung der
Patientenperspektive bzw. die Patientenorientierung eine der Stärken in der
Qualitätssicherung ist 1919. Durch eine verstärkte Kooperation mit
Selbsthilfezusammenschlüssen wird den zahlreichen normativen Forderungen nach
mehr „Selbstbestimmung“, „Partizipation“ und „Teilhabe“ der Betroffenen Rechnung
getragen 20,2120 21. Insbesondere das letzte der weiter vorn aufgeführten
Qualitätskriterien, das für die Zusammenarbeit und zum regelmäßigen Austausch
konkrete Vereinbarungen verlangt, ist geeignet, die Wahrnehmung und
Berücksichtigung von Patientenwünschen und -kritik systematisch für die
Qualitätsverbesserung zu nutzen.
17
In den beiden Pilotkliniken fungierte das Modellprojekt als Erweiterung von schon
vorher praktizierten Kooperationsformen. Die eigentlichen Innovationen waren das
systematische Vorgehen und die Verankerung der Qualitätskriterien im internen
Qualitätsmanagement. Durch diese Maßnahmen und die neu etablierte Kooperation
mit den unterstützenden regionalen Selbsthilfe-Kontaktstellen kam es zu größerer
Verbindlichkeit auf beiden Seiten. In beiden Pilotkrankenhäusern entstanden
außerdem neue Kooperationen mit zusätzlichen Selbsthilfegruppen.
In wieweit es tatsächlich zu einer Intensivierung von Selbsthilfeaktivitäten bei den
Patienten der beiden Kliniken kam, lässt sich nicht sagen, da der Modellversuch nicht
auf diese Frage hin angelegt war. Die für den Krankenhausbereich allgemein große
18 Widera T. Aktuelles aus der Reha-Qualitätssicherung – neue Ergebnisse der
Rehabilitandenbefragung. RV aktuell 2010; 57(4) Berlin/Düsseldorf: 153-159
19 Farin E, Jäckel W. Qualitätssicherung in der Rehabilitation – eine kritische
Bestandsaufnahme. In: Bayerischer Forschungs- und Aktionsverbund, Hrsg. Forum
Public Health 2011; 19 (72). München: 6-7
20 Matzat, J. Selbsthilfe trifft Wissenschaft —Zur Patientenbeteiligung an der
Entwicklung von Leitlinien. Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 2013;
107: 314-319. Journal homepage: http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.05.006
21 Welti, F. Rechtliche Aspekte einer „ Patientenorientierung“ in der Rehabilitation.
Rehabilitation 2008; 47. Stuttgart: 109 – 111
22 Forster R, Rojatz D Selbsthilfegruppen als Partner der Gesundheitsförderung im
Krankenhaus. Eine Analyse am Beispiel krankenhausbezogener
Kooperationsprojekte. Institut für Soziologie, Universität Wien. Forschungsbericht,
Wien 2011
18
Akzeptanz des Ansatzes bei Selbsthilfeorganisationen, Krankenhauspersonal und
Vertretern des Qualitätsmanagements macht eine solche Annahme plausibel 44.
Aus Österreich wird berichtet, dass Patienten vermehrt und früher zu
Selbsthilfegruppen fänden (2222 S. 50/51).
4.2 Welche Probleme gab es in der Umsetzung?
Die Suche nach geeigneten Pilot-Kliniken für den Modellversuch gestaltete sich
anfangs schwierig, da zu den von den Reha-Kliniken behandelten Indikationen an
den möglichen regionalen Standorten keine passenden Kooperationspartner aus der
Selbsthilfe gefunden werden konnten. Da viele Reha-Kliniken nicht stadtnah
verbunden sind, in Städten indikationsbezogene Selbsthilfegruppen jedoch eher
repräsentiert sind, muss mit dieser „Mobilitätsbarriere“ bei einer strukturierten
Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Reha-Kliniken auch künftig gerechnet
werden.
Als kritischer Punkt stellte sich heraus, dass allgemeine Informationen über
Selbsthilfe, über Aufgaben und Möglichkeiten der Selbsthilfeunterstützung durch
Selbsthilfe-Kontaktstellen bei den Fachkräften in beiden Pilothäusern nur
unzureichend bekannt waren. Auch werden von Seiten der Reha-Kliniken in der
Kommunikation mit Selbsthilfe die Grenzen des regionalen Einzugsgebiets häufig
nicht überschritten. Mit Hilfe von regionalen Selbsthilfe-Kontaktstellen und
kooperierenden Selbsthilfegruppen wird künftig in Reha-Kliniken mehr darauf zu
achten sein, interne Informationsmedien und Patientenschulungen so zu gestalten,
23 Steinhoff-Kemper C, Bobzien M, Trojan A. Modellprojekt mit Krankenhäusern in
NRW: Entwicklung und Erprobung der Umsetzungsschritte. In Trojan A et al., Hrsg.
Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene
Patientenorientierung systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW; 2012: 124-151
19
dass Patienten bzw. Angehörige auch dann eigenständig eine Selbsthilfegruppe an
ihrem Wohnort finden können, wenn dieser nicht im regionalen Einzugsgebiet der
Klinik liegt. Eine besondere Bedeutung kommt hier der konzeptionellen
Zusammenarbeit mit Selbsthilfe, als eine der Aufgaben der Selbsthilfebeauftragten
der Klinik, zu.
Besonders von Selbsthilfegruppen, die in der Klinik regelmäßig Sprechstunden und
Patientenseminare abhalten, wurde im Qualitätszirkel der Wunsch geäußert, dass
der Hinweis auf eine Selbsthilfegruppe durch ein Mitglied der Selbsthilfegruppe
gleich große Geltung hat, wie ein Hinweis von Seiten der Fachkräfte im Hause. Der
Vorschlag soll jedoch die Klinik in der Erfüllung des entsprechenden
Qualitätskriteriums nicht aus der Pflicht nehmen. Wie dieser Peer-Gedanke („Patient
hilft Patient“) der ja auch der Selbsthilfegruppenarbeit zugrunde liegt, auf geregelte
Weise in die Umsetzung des Qualitätskriteriums Eingang finden kann, ist von den
Mitwirkenden im Qualitätszirkel nicht abschließend gelöst worden.
Von erheblicher Bedeutung bei der Einführung von Selbsthilfefreundlichkeit in die
Klinik ist die finanzielle Absicherung des zusätzlichen Aufwands für die ehrenamtlich
Mitwirkenden aus der Selbsthilfe: Die Agentur Selbsthilfefreundlichkeit NRW hat die
kooperierenden Selbsthilfegruppen im Pilot-Projekt, die für die verbindliche
Mitwirkung im Qualitätszirkel teilweise weite Anreisen zu den Rehabilitations-Kliniken
auf sich nahmen, darin unterstützt, dass sie über ihre zuständige Selbsthilfe-
Kontaktstelle beim Förderpool der gesetzlichen Krankenkassen in ihrer Region eine
Aufwandsentschädigung für Fahrtkosten erhielten. Im Gegensatz zu den positiven
Erfahrungen im früheren Projekt Selbsthilfefreundliches Krankenhaus NRW 2323
wurde der Antrag der Selbsthilfegruppe entweder abgelehnt, oder auf eine Weise
beschieden, die ein Selbsthilfegruppenvertreter als „würdelos“ bezeichnete. Die
Vertreterin einer anderen Selbsthilfegruppe, die aufgrund Ihres Krankheitsbildes auf
einen Rollstuhl angewiesen ist, musste ihre Mitwirkung abbrechen, da das
Kontingent für den Fahrdienst ausgeschöpft war und sie die Fahrt zum Qualitätszirkel
in der Rehabilitations-Klinik nicht selber bezahlen konnte.
Für einen erfolgreichen Transfer des Konzeptes Selbsthilfefreundlichkeit im
Gesundheitswesen ist es daher wichtig, innerhalb der Förderlogik für Selbsthilfe eine
abgestimmte und unbürokratische Lösung zu finden, die es dem unabdingbaren
20
Kooperationspartner ‚Selbsthilfegruppe’ ermöglicht, sich an der nachhaltigen
Implementierung von Selbsthilfefreundlichkeit in der Gesundheitseinrichtung zu
beteiligen.
4.3 Welche Perspektiven gibt es für die Nutzung der Ergebnisse des
Modellversuchs?
Obwohl auf der Ebene der gesetzlichen Vorgaben und auf der Verfahrensebene von
übergreifenden Qualitätsmanagementsystemen für den Bereich der medizinischen
Rehabilitation bereits einige Vorarbeit geleistet wurde, um die Zusammenarbeit mit
der Selbsthilfe zu unterstützen, gibt es hier noch Entwicklungspotential. Die von
Anbeginn geplante Kooperation des Modellversuchs mit dem Fachverband
DEGEMED ist ein Ansatzpunkt, um die erprobten Qualitätskriterien in den
Auditleitfaden dieser Gesellschaft und – als Fernziel – in weitere
Qualitätsmanagementsysteme zu integrieren.
Oft bestehen bereits einzelne positive Kooperationserfahrungen zwischen
Fachkräften und Vertreter von Selbsthilfegruppen. Es hapert fehlt aber bisher an der
strukturierten und systematischen Verankerung der Zusammenarbeit vor Ort. Die
Einbindung von Selbsthilfefreundlichkeit in den allgemeinen QualitätsmanagementM-
Prozess kann die Kooperation nachhaltiger machen.
Rehabilitationseinrichtungen fehlt im Allgemeinen eine klare Vorstellung, wie sie die
Zusammenarbeit mit Selbsthilfe als Teil ihrer Patientenorientierung gestalten können.
Die Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit bieten Rehabilitationseinrichtungen
konkrete Ansatzpunkte, zusammen mit der Selbsthilfe praktikable Maßnahmen zu
entwickeln, die sich an den Voraussetzungen und Möglichkeiten beider
Kooperationspartner orientieren und sich im internen QM abbilden lassen.
Der Prozess der gemeinschaftlichen Ausgestaltung der Qualitätskriterien zur
Selbsthilfefreundlichkeit führt zu einem besseren wechselseitigen Verständnis von
Anliegen der professionellen Versorgung und der Patienten bzw. Angehörigen in
indikationsbezogenen Selbsthilfegruppen und fördert so die Patientenorientierung.
21
Vorgehen und Erfahrungen des Modellversuchs sind vollständig dokumentiert und in
zahlreichen Muster-Dokumenten festgehalten worden. Die bundesweite
Koordinationsstelle des Netzwerks für Selbsthilfefreundlichkeit und
Patientenorientierung (www.selbsthilfefreundlichkeit.de) stellt diese Materialien und
weitere Unterstützungsleistungen ihren Mitgliedern zur Verfügung. Erste Nachfragen
von Rehabilitationskliniken zeigen, dass der Bedarf danach vorhanden ist.
Kernbotschaft
„Selbsthilfefreundlichkeit“ steht für einen innovativen Ansatz, Qualitätskriterien für die
Zusammenarbeit mit Selbsthilfe systematisch zu entwickeln, sie im Klinikalltag zu
leben und im internen Qualitätsmanagement von Gesundheitseinrichtungen als einen
Ansatz von Patientenorientierung zu verankern. Die Qualitätskriterien zur
Selbsthilfefreundlichkeit bieten Rehabilitationseinrichtungen konkrete Ansatzpunkte,
zusammen mit der Selbsthilfe praktikable Maßnahmen zur Ausgestaltung der
Kooperation zu definieren, die sich an den Voraussetzungen und Möglichkeiten
beider Kooperationspartner orientieren und in der Alltagsroutine umsetzen lassen.
Danksagungen
Wir danken folgenden Vertreterinnen und Vertretern aus der Selbsthilfe, die am
Workshop zur Definition der Qualitätskriterien teilgenommen haben:
Deutsche Rheuma-Liga NRW, DCCV, Angehörige von behinderten sowie
pflegebedürftigen Menschen, Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke NRW,
Frauenselbsthilfe nach Krebs Landesverband NRW, Landesverband der Aphasiker
NRW, Schlaganfallbüro Wünnenberg, Aphasie Regionalzentrum OWL, Guttempler
NRW, Landesverband der Kehlkopfoperierten NRW, Deutscher Psoriasis Bund,
Gesundheitsamt Lhst. Düsseldorf, Selbsthilfe-Service-Büro, BAG SELBSTHILFE.
Außerdem danken wir natürlich den im Text erwähnten beteiligten Kliniken, den
kooperierenden Selbsthilfegruppen und Selbsthilfe-Kontaktstellen.
22
Dem vormaligen Bundesverband der Betriebskrankenkassen (jetzt „Dachverband“)
danken wir für die finanzielle Förderung des Modellversuchs und seiner
Dokumentation.
Außerdem danken wir zwei anonymen Gutachtern für ihre hilfreichen Hinweise zu
Verbesserung des Manuskripts!
Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
Abbildungslegenden:
Abb. 1: Entwicklungsschritte Modellprojekt Selbsthilfefreundliche
Rehabilitationseinrichtung NRW
Literatur
1 Robert Koch-Institut, Statistisches Bundesamt. Bürger- und Patientenorientierung
im Gesundheitswesen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 32 . Berlin:
RKI; 2006
2 Schönle PW. Anforderungen an eine patientenorientierte Rehabilitation.
Rehabilitation 2003 ; 42 : 261– 268
3 Jäckel WH, Bengel, J. Patientenorientierung in der Rehabilitation. Rehabilitation
2008; 47: 65– 66
4 Trojan A, Bobzien M, Steinhoff-Kemper C, Nickel S. „Selbsthilfefreundlichkeit“ als
Ansatz für mehr Patientenorientierung im Krankenhaus. Konzept, Praxiserfahrungen
und Bewertung durch die beteiligten Akteure. In: Deutsche Krankenhausgesellschaft,
Hrsg. Das Krankenhaus, 7/2013, Berlin: 715-722
5 Möller B. Die Bedeutung er Zusammenarbeit von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen
und Rehabilitationskliniken. In NAKOS, Hrsg. NAKOS extra Nr. 34. Berlin:
Selbstverlag; 2003: 61-68
23
6 Kuckartz A. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und Rehabilitationskliniken.
In: Braun J, Kettler U, Becker I. Hrsg. Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in der
Bundesrepublik Deutschland. Schriftenreihe des BMFSFJ, Bd. 136.
Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer; 1997: 303-314
7 NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003
8 Möller B, Balke K. Einsatzbereit? – Zur Kooperation von Rehabilitationskliniken und
Selbsthilfekontaktstellen. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen
und Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003: 6-10
9 Möller B. Selbsthilfekontaktstellen und Rehabilitationskliniken – besser als ihr Ruf:
die Praxis der Kooperation. In: NAKOS, Hrsg. NAKOS Info 2004; 81. Berlin: 39-40
10 BAR; Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, Hrsg. Gemeinsame
Empfehlung zur Förderung der Selbsthilfe. Frankfurt: Eigenverlag; 2004
11 Buschmann-Steinhage R. Vorstellungen und Ideen zu einer verbesserten
Kooperation. In: NAKOS, Hrsg. Kooperation von Selbsthilfekontaktstellen und
Rehabilitationskliniken. NAKOS extra Nr. 34. Berlin: Selbstverlag; 2003: 46-5512 Borgetto B, Klein M. Rehabilitation und Selbsthilfe (Kooperation und Vernetzung
von Rehabilitationskliniken und Selbsthilfegruppen/-organisationen). Hrsg.
Bundesministerium für Gesundheit. FB 009 Berlin: Eigenverlag; 200713 Trojan A. Einführung in die Geschichte der Kooperation von Selbsthilfegruppen und
Einrichtungen der rehabilitativen Versorgung. In: Trojan A et al., Hrsg.
Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene
Patientenorientierung systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW; 2012: 275-280 14 Trojan A, Bobzien M. Vorbereitung der Integration von Selbsthilfefreundlichkeit in
das QM von Reha-Einrichtungen. In: Trojan A et al., Hrsg. Selbsthilfefreundlichkeit im
Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene Patientenorientierung
24
systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW;
2012: 281-289
15 Lindow B, Naumann B, Klosterhuis H. Kontinuität der rehabilitativen Versorgung –
Selbsthilfe und Nachsorge nach medizinischer Rehabilitation der
Rentenversicherung. In Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V., Hrsg.
Selbsthilfegruppenjahrbuch 2011. Gießen: Eigenverlag; 2011: 120-133
16 Groene, O, Garcia-Barbero, M., Eds. Health Promotion in Hospitals: Evidence and
Quality. Kopenhagen: WHO Regional Office for Europe; 2005: 53-70,
17 Bobzien M, Trojan A. Aktueller Stand und Perspektiven: Erprobung mit zwei
Rehabilitationskliniken. In Trojan A et al., Hrsg. Selbsthilfefreundlichkeit im
Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene Patientenorientierung
systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW;
2012: 290-297
18 Widera T. Aktuelles aus der Reha-Qualitätssicherung – neue Ergebnisse der
Rehabilitandenbefragung. RV aktuell 2010; 57(4) Berlin/Düsseldorf: 153-159
19 Farin E, Jäckel W. Qualitätssicherung in der Rehabilitation – eine kritische
Bestandsaufnahme. In: Bayerischer Forschungs- und Aktionsverbund, Hrsg. Forum
Public Health 2011; 19 (72). München: 6-7
20 Matzat, J. Selbsthilfe trifft Wissenschaft —Zur Patientenbeteiligung an der
Entwicklung von Leitlinien. Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 2013;
107: 314-319. Journal homepage: http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.05.006
21 Welti, F. Rechtliche Aspekte einer „ Patientenorientierung“ in der Rehabilitation.
Rehabilitation 2008; 47. Stuttgart: 109 – 111
22 Forster R, Rojatz D Selbsthilfegruppen als Partner der Gesundheitsförderung im
Krankenhaus. Eine Analyse am Beispiel krankenhausbezogener
Kooperationsprojekte. Institut für Soziologie, Universität Wien. Forschungsbericht,
Wien 2011
23 Steinhoff-Kemper C, Bobzien M, Trojan A. Modellprojekt mit Krankenhäusern in
NRW: Entwicklung und Erprobung der Umsetzungsschritte. In Trojan A et al., Hrsg.
Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen. Wie sich selbsthilfebezogene
25
Patientenorientierung systematisch entwickeln und verankern lässt. Bremerhaven:
Wirtschaftsverlag NW; 2012: 124-151
26