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„Wenn ich jetzt zurückdenke und die Zeiten mir zurückrufe, da ich noch inmitten der Hundeschaft lebte, teilnahm an allem was sie bekümmerte, ein Hund unter Hunden, finde ich bei näherem Zusehen doch, dass hier seit jeher etwas nicht stimmte, eine kleine Bruchstelle vorhanden war, ein leichtes Unbehagen inmitten der ehrwürdigsten volklichen Veranstaltungen mich befiel [...]“ Franz Kafka (1922)

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„ Wenn ich jetzt zurückdenke und die Zeiten mir zurückrufe,

da ich noch inmitten der Hundeschaft lebte, teilnahm an

allem was sie bekümmerte, ein Hund unter Hunden, finde ich

bei näherem Zusehen doch, dass hier seit jeher etwas nicht

s t immte, e ine k l e i n e Bruchste l le vorhanden war, e in

l e i c h t e s Unbehagen inmitten der ehrwürdigsten volklichen

Veranstaltungen mich befiel [...]“

Franz Kafka (1922)

E S T E R – O D E R V O N S Ä U M E N L E S E N

D E R T R A U M V O N D E R B O TA N I S C H E N M O N O G R A P H I E -

V E R S C H I E D E N E L E K T Ü R E N D E R T R A U M D E U T U N G

V O N A N D R E A S H A M M E R

I N H A LT

VORWORT

I. IM ANFANG – EIN TRAUM 1BEMERKUNGEN 1

FRAGESTELLUNG 2

GANG DER ARBEIT - EINGRENZUNGEN - AUSBLICKE 4

II. STAND DER FORSCHUNG 8TRAUMDEUTUNG – VON AKTUELLEN FORSCHUNGEN 8

DER TRAUM IST EINE WUNSCHERFÜLLULNG 25

WUNSCHERFÜLLUNG UND ÜBERTRAGUNG 37

III. METHODISCHE ÜBERLEGUNGEN 54METHODEN PSYCHOANALYTISCHER LITERATURWISSENSCHAFT 54

LEKTÜRE - FREUD MIT FREUD LESEN 65

METHODOLOGISCHE FRAGEN PSYCHOANALYTISCHER PRAXIS 74

EINGRENZUNGEN - GRENZGÄNGE 80

IV. UNTERSCHIEDLICHE LEKTÜREN 90VORBEMERKUNGEN 90

ALEXANDER GRINSTEIN - THE BOTANICAL MONOGRAPH 92

DIDIER ANZIEU - TRÄUME AUS DER ZEIT DER ERSTEN FASSUNG 109

SERGE LECLAIRE- MIT DEN AUGEN FREUDS 125

ANDERE AUTOREN 141

V. ESTER - AN DEN RÄNDERN EINER BOTANISCHEN LEKTÜRE 145

VI. EXPLIZIEREN DES IMPLIZITEN MIT EINER DIALEKTISCHEN

PSYCHOANALYSE 156DIALEKTISCHE PSYCHOANALYSE 156

EIN „KATZENTRAUM“ IM KONTEXT EINER BEHANDLUNG 159

RELEVANTE GÜTEKRITERIEN 165

VII. ZUSAMMENFASSUNG 175

VIII.LITERATURVERZEICHNIS 181

VORWORT

Beinahe zwei Jahre sind nun vergangen, seitdem ich den Text zu ver-

schiedenen Lektüren der Traumdeutung als Diplomarbeit im Fach Psy-

chologie am Institut für klinische Psychologie und Psychotherapie der

Universität zu Köln eingereicht habe. Meine damalige Arbeit schien mir

geprägt von meiner anfänglichen Beschäftigung mit der morphologi-

schen Psychologie, der Begegnung mit einigen Texten von Sigmund

Freud und deren Lektüre durch Jacques Lacan. Bereits kurz nachdem

ich die Arbeit abgegeben hatte, wurde ich gefragt, ob ich nicht Interesse

hätte, den Text zu veröffentlichen. Strikt habe ich das zunächst zurück-

gewiesen. Die Arbeit sei doch als Diplomarbeit entstanden, unterliege

deshalb den vielen institutionellen Gebundenheiten und sei natürlich

erst einmal für zwei sehr konkrete Personen geschrieben, von denen ich

mir sicher sein konnte, sie würden vermutlich (die einzigen) Leser mei-

ner Arbeit sein.

Trotzdem fand ich gefallen an dem Gedanken, den Text einer unbe-

stimmten Leserschaft zugänglich zu machen. Ich machte mich also da-

ran, Verlage zu suchen und den Text für eine mögliche Veröffentlichung

aus den Notwendigkeiten einer Diplomarbeit, die an einem Lehrstuhl

mit einer bestimmten Ausrichtung und Lesart psychoanalytischer Theo-

rie und Praxis geschrieben wurde, zu befreien, den Text auf eigene Fü-

ße zu stellen. Dabei ist mir immer deutlicher die Unmöglichkeit eines

solchen Unterfangens klargeworden. Nicht nur, dass die Arbeit um eine

ausführliche Kritik einer dialektisch genannten Auffassung von

Psychoanalyse ergänzt werden müsste; eine Kritik, die insbesondere die

unterschiedliche Zeitlichkeit in psychoanalytischer Theorie und Praxis

gegenüber einer am Lehrstuhl vertretenen Hegel Interpretation von dia-

lektischer psychoanalytischer Logik herausarbeiten könnte (siehe insbe-

sondere Weber, 2000, S. 23ff.), um dann Begriffe wie „Unbewusster Be-

griff“, „Beziehungslogik“, „Mitteilungscharakter“ oder „Eigenübertra-

gung“ auf ihre Voraussetzungen zu befragen. Nein, viel wichtiger: Die

gesamte Komposition der Arbeit, der argumentative Zusammenhalt,

schien mir fragwürdiger denn je. Also gab ich vorläufig die Idee einer Veröffentlichung auf.

Einige Zeit später jedoch hat mich erneut die Idee, meine damalige Ar-beit zu veröffentlichen, beschäftigt: An der Universität zu Köln began-nen wir von textura, Freud-Lacan-Gruppe Köln, mit der Veranstaltung einer Ringvorlesungsreihe „Einführungen in die Psychoanalyse Jacques Lacans“. Überrascht von der sehr freundlichen Aufnahme psychoanaly-tischer Forschung an der Universität konnten und können wir uns über zahlreiche Zuhörer freuen. Jedoch ganz im Gegensatz zu den Studen-tinnen und Studenten anderer Fächer, die im Laufe der Veranstaltung sogar noch zahlreicher zur Vorlesungen kamen, schienen die Studieren-den der Psychologie zum Teil reserviert manche gar ein wenig ver-schreckt gegenüber den Vorlesungen zur Lacanschen Psychoanalyse. Für Psychologinnen und Psychologen im deutschen Sprachraum scheint der Zugang zur Psychoanalyse auf eigenartige Weise schwierig. Ein sehr rät-selhaftes Phänomen, das mir schon während meines Studiums immer wieder begegnete und wahrscheinlich nicht einfach in Slogans wie „die Psychoanalyse ist keine (allgemeine) Psychologie“ eine Erklärung findet oder nur dem vorherrschenden Paradigma einer empirisch geprägten Forschung in der deutschsprachigen Psychologie geschuldet ist.

Angeregt von Gesprächen und dem Austausch mit einigen Psychologie Studentinnen und Studenten dachte ich nun wieder an meine Diplom-arbeit; an die Mühen, die mir damit verbunden waren, während meiner Arbeit mit Psychoanalyse und Psychologie gleichzeitig beschäftigt gewe-sen zu sein, aber auch an die recht erfreulichen Kommentare von zu-mindest zwei Psychologen, die meine Arbeit gelesen hatten. Ich be-schloss eine Veröffentlichung nun doch zu ermöglichen. Dies ohne wei-tere Nachbearbeitung der ersten Fassung des Textes. So ist die vorlie-gende Arbeit zum Einen ein historisches Dokument, als Zeugnis, welche Arbeiten einmal an der Universität zu Köln im Fach Psychologie möglich waren und zum Anderen ein Dokument eines Versuches, dem näher zu kommen, welchen Schwierigkeiten Psychologinnen und Psychologen in

einer Auseinandersetzung mit psychoanalytischen Fragestellungen be-gegnen können.

Der folgende Text ist bis auf sehr wenige Korrekturen der gleiche, den ich am 17. Juni 2008 als Diplomarbeit eingereicht habe. Möge es eine Einladung nicht nur an Psychologinnen und Psychologen sein, weiter dem Verbindenden und Trennenden, den aufeinander bezogenen Para-doxien von Psychologie und Psychoanalyse nachzuforschen.

Köln, am 30.05.2010

Andreas Hammer

IM ANFANG – EIN TRAUM

BEMERKUNGEN

Es fällt mir nicht leicht, einen Anfang zu finden und dabei womög-

lich zu bemerken, dass der Text längst ein geschriebener ist – wo-

anders eingeschrieben; es im Wesentlichen um eine Umschrift

geht. Aus einer Sprachlosigkeit in ein Schreiben zu kommen, Fra-

gen eine Körperlichkeit und damit eine Richtung zu geben, rührt

mir nicht nur an den Grenzen des Darstellbaren und konfrontiert

mich gleich im Beginn mit einer Rück-Sicht auf Darstellbarkeit,

sondern setzt möglicherweise das Wagnis einer Adressierung vo-

raus, das heißt ein Vertrauen darauf, dass etwas von dem Tanz der

Buchstaben angekommen sein wird. Nachträglichkeit und Reprä-

sentanz, ein tänzerisches - ein Reigen - eilen voraus im Versuch,

den möglichen und unmöglichen Beziehungen, den Rück-Sichten

und Darstellungen der verschiedenen Lektüren des „Traumes von

der Botanischen Monographie“ nachzugehen.

Der Traum von der Botanischen Monographie markiert für mich eine ers-te Begegnung, die nun schon einige Zeit zurückliegen mag, mit einem der Texte von Sigmund Freud. Ein Beginn meiner Lektüre der Freud-schen Texte, die mir im besonderen mit der Traumdeutung (1900a), in der dieser Traum, so scheint es mir zumindest heute, eine ausgezeich-nete Rolle spielt, verbunden bleibt und damit natürlich auch eine Erin-nerung an die Interpreten in sich trägt, die es verstanden, mein Interesse für eine Lektüre dieses Textes zu wecken. Auch wenn mittlerweile mein Interesse eine Richtung eingeschlagen hatte, die nur wenig mit einer er-neuten Lektüre der Traumdeutung zu tun hatte, bin ich über einige Umwege dazu gekommen, auf ein Neues in der Traumdeutung zu le-sen. Meine Überraschung war groß, denn ich konnte bemerken, dass mir bei meiner Lektüre nicht nur Altbekanntes zu Ohren kam, sondern dass ich Zusammenhänge und Widersprüche meinte erahnen zu kön-nen, die mir bis dahin verborgen geblieben waren. Meine Neugier war

so von Neuem geweckt, Fragen an diesen und einige andere Texte zu stellen.

Ein erstes Mal ist mir nun ein scheinbarer Widerspruch aufgefallen, der mir vorher entgangen war. Freud (1900a) schreibt ein ganzes Kapitel un-ter der Überschrift „Der Traum ist [Hervorhebung v. Verf.] eine Wunscherfüllung.“1 (GW II/III, S. 127), in dem es dann im Weiteren heißt: „Wenn der Traum laut Angabe der Traumdeutung einen erfüllten Wunsch darstellt [Hervorhebung v. Verf.], woher rührt die auffällige und befremdende Form, in welcher diese Wunscherfüllung ausgedrückt ist?“ (GW II/III, S. 127). Auf der einen Seite scheint der Traum selbst wesen-haft Wunscherfüllung zu sein, auf der anderen Seite könnte man Freud so lesen, dass im Traum der Wunsch als erfüllter dargestellt – das heißt re-präsentiert – wird. Was mag dieser offensichtliche Unterschied zwi-schen Darstellung und Wesen oder Repräsentation und Präsentation für eine Lektüre der Traumdeutung und ein psychoanalytisches Deuten von Träumen heißen? Vielleicht könnte hier ein Verweis verborgen sein, der Freuds Festhalten an der für ihn zentralen These der Traumdeutung, nämlich dass der Traum jedes Mal der Versuch einer Wunscherfüllung sei, verständlich macht.

FRAGESTELLUNG

Mehr als ein Jahrhundert ist seit der ersten Veröffentlichung der Traum-deutung vergangen. Auch wenn die mittlerweile kaum noch zu überbli-ckende Anzahl der Veröffentlichungen zu dem Thema die Vermutung aufkommen lassen könnte, dass es kaum noch etwas gäbe, was nicht schon besprochen wurde, so ist diese Vermutung vielleicht nicht mehr als ein Verweis auf eine Ungewissheit, die mit psychoanalytischer For-

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1 Da die Rechtschreibung des Computers ein z.T. nicht vorhersehbares Eigenleben entwickelt hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei allen Zitaten die original Orthographie beibehalten wurde und nicht – ganz unbemerkt – Texte nach alter Rechtschreibung von Geisterhand der Orthographie der neuen Rechtschreibung an-gepasst wurden.

schung eine besondere Liaison hat, gleichsam als ihr Zentrum sich er-weist und auch in der Praxis als klinische Erfahrung wieder auftaucht; wenn ein Analysant zum Beispiel sagt, er wisse nicht mehr genau, ob er schon einmal einen bestimmten Einfall gesagt habe oder nicht oder a-ber, wenn ein Analysant etwas in seiner Rede entdeckt, was immer schon da war. Freud (1940e [1938]) formuliert dies im Zusammenhang mit einer späten theoretischen Erörterung so: „Ich befinde mich einen Moment lang in der interessanten Lage nicht zu wissen, ob das, was ich mitteilen will, als längst bekannt und selbstverständlich oder als völlig neu und befremdend gewertet werden soll. Ich glaube aber eher das letztere.“ (GW XVII, S. 59).

In einigen aktuellen Texten, wie z.B. Deserno (2002, 2007) oder Bar-winski (2006), taucht Freuds These ‚der Traum ist eine Wunscherfüllung’ unter dem Geschichtspunkt einer ‚Funktion’ auf, die als solche aus-tauschbar geworden, lediglich eine kategoriale Betrachtungsweise des Phänomens Traum zu sein scheint. Treffend bemerkt Barwinski ab-schließend in ihrem Artikel, dass unter der Voraussetzung, dass die Idee der Wunscherfüllung keine semiotische Funktion sei, Träume, die trau-matische Erfahrungen zum Ausdruck bringen, keine Wunscherfüllungs-funktion haben. Warum aber hält Freud so vehement in der Traumdeu-tung und in Variation auch bis zu seinem Lebensende an der „Lehre von der Wunscherfüllung“ (Freud, 1900a, GW II/III, S. 561) fest und schreibt noch 1938: „Man trägt allen Erfahrungen Rechnung, wenn man sagt, der Traum sei jedes Mal ein Versuch, die Schlafstörung durch Wunscherfüllung zu beseitigen, er sei also der Hüter des Schlafes.“ (Freud, 1940a [1938], GW XVII, S. 93). Was mag die These ‚der Traum ist eine Wunscherfüllung’ so unverzichtbar für die Freudsche Konzepti-on einer Traumdeutung machen? Ist es tatsächlich eine Funktion unter anderen? Ist das, was Freud in der Traumdeutung Wunscherfüllung nennt, als semiotische Funktion denkbar? Wie könnte dann ein Begriff von Lektüre mit den verschiedenen Interpretationen zusammenhängen? Es scheint also einen Pluralismus der Lektüren der Traumdeutung zu ge-ben, die man sicherlich anhand von geschichtlichen Entwicklungen und

IM ANFANG - EIN TRAUM 3

Schulenzugehörigkeit einteilen könnte, jedoch diese Einteilung in the-oretische Konzepte nicht restlos in den jeweiligen singulären Lektüren aufzugehen scheint und eine Betrachtung erfordert, die einen je einzel-nen Zug eines Stils, einen Text zu lesen, herausarbeiten kann.

Nun könnte der Eindruck entstehen, dass die unterschiedliche Lektüre der zentralen These „der Traum ist eine Wunscherfüllung“ eine nur the-oretische Debatte unterhält, die keine Auswirkung auf die Deutung von konkretem Traummaterial hat. Wie aber kann eine implizite Lektüre der zentralen These aus Freuds Traumdeutung in der Deutung von konkre-tem Traummaterial auftauchen? Dem soll anhand von Beispielen unter-schiedlicher Deutungen des Traumes von der Botanischen Monographie nachgegangen werden. Anders gesagt, steht dann die Frage im Mittel-punkt, wie ein Widersprüchliches des Freudschen Textes selbst und die Lektüre dieser Widersprüchlichkeit die Grundlage für die unterschiedli-chen Interpretationen des Traumes von der Botanischen Monographie bei Grinstein (1961, 1968), Anzieu (1975) und Leclaire (1968) sein könnte. Was könnten Unterschiede in den Lektüren einzelner Interpre-ten der Traumdeutung sein? Lässt sich etwas davon sagen, womit diese Unterschiede zusammenhängen und ob sie notwendig mit einer psy-choanalytischen Forschung verbunden bleiben.

GANG DER ARBEIT - EINGRENZUNGEN - AUSBLICKE

Nach einem ersten kurzen Überblick über aktuelle psychoanalytische Beiträge zur Traumdeutung soll vor allem Freuds These der Wunscher-füllung, wie sie in unterschiedlichen Lektüren aktueller psychoanalyti-scher Forschungen auftaucht, in den Blick gebracht werden und an-schließend der Mitteilungscharakter von Träumen, insofern er Fragen ü-ber Adressierung und Beziehungslogik aufwerfen kann, diskutiert wer-den, um so bereits erste Hinweise auf mögliche methodische Überle-gungen herauslesen zu können. Von Lektüre zu sprechen, setzt bereits eine bestimmte Auffassung von psychoanalytisch fundierter Lektüre vo-

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raus und ist gleichzeitig ihre Begründung, deshalb soll in einem nächs-ten Schritt, nachträglich und vorauseilend - in Bezug auf eine fortgesetz-te Lektüre der Freudschen Traumdeutung mit anderen Autoren - psy-choanalytische Lektüremethoden besprochen werden und Grenzen und Ausblicke der unterschiedlichen Auffassungen deutlich gemacht wer-den. Daraufhin sollen die unterschiedlichen Stimmen der Re-Interpreta-tionen des Traumes von der botanischen Monographie vorgestellt und kommentiert werden. Als Leitfaden der Kommentierungen dienen vor allem die im ersten theoretischen Teil erarbeiteten Lektüren der Traum-deutung. Nach der kurzen Skizzierung weiterer Reinterpretationen des Traumes, soll der Übergang von Text Interpretation und psychoanalyti-scher Praxis an dem Beispiel des Traumes von der botanischen Monographie herausgearbeitet werden, um anschließend an einem konkreten Fallbeispiel einen Ausblick auf mögliche dialektische Bewe-gungen und Grenzen eines Veränderungsprozesses beim Deuten von Träumen in einer Praxissituation zu geben.

Eine weitere Frage – die zumindest auftauchten könnte – ist, warum ausgerechnet Reinterpretationen des Traumes von der botanischen Monographie als Beispiel für die Überlegungen zum Aphorismus der Wunscherfüllung dienen sollen. Vielleicht ist in der Tat wenig außer ei-ner persönlichen Bevorzugung für das Material entscheidend, dennoch scheinen mir einige Punkte nicht unwichtig: So ist der Traum von der botanischen Monographie der einzige Traum in Freuds Traumdeutung, der gleich zweimal komplett und ein drittes Mal in Auszügen als kursiv gedruckter Traumtext auftaucht und sich dabei nie als ein identischer Text reproduziert. Ein Traum, der in der Traumdeutung re-präsentiert wird; eine unmögliche Wiederholung, die einige Elemente bewahrt und gleichzeitig verfehlt. Anders gesagt, einen Traum zu wieder-holen ist ei-ne Unmöglichkeit und gleichzeitig seine Existenzbedingung, insofern der Traum nur als Rekonstruktion erscheint und damit in sich einen Be-zug zur Frage seiner Lektüre stellt.

IM ANFANG - EIN TRAUM 5

Außerdem spricht Freud an einer Stelle der Traumdeutung von einer Zentrierung um einen Mittelpunkt der Elemente des Trauminhaltes, in dessen Zentrum das Element „botanisch“ auftaucht. Freud bezieht sich dort abermals auf den Traum von der Botanischen Monographie, viel-leicht ein Link zu einer Stelle, an der der Traum ‚dem Unerkannten auf-sitzt’:

Der Traum ist gleichsam anders zentriert, sein Inhalt um andere Elemente als Mittelpunkt geordnet als die Traumgedanken. So z.B. ist im Traum von der botanischen Monographie Mittelpunkt des Trauminhalts offenbar das Element „botanisch“; in den Traumge-danken handelt es sich um die Komplikationen und Konflikte, die sich aus verpflichtenden Leistungen zwischen Kollegen ergeben, in weiterer Folge um den Vorwurf, dass ich meinen Liebhabereien allzu große Opfer zu bringen pflege, und das Element „botanisch“ findet in diesem Kern der Traumgedanken überhaupt keine Stelle, wenn es nicht durch eine Gegensätzlichkeit locker damit verbun-den ist, denn Botanik hatte niemals einen Platz unter meinen Lieblingsstudien. (Freud 1900a, GW II/III, S. 310)

Soweit einige erste Hinweise, Bemerkungen, Anmerkungen, denen im Folgenden in einer hypothesensuchenden Bewegung nachgegangen werden soll. Natürlich kann dem Leser nicht verboten werden, die Ar-beit auch als einen Versuch der Prüfung der Hypothese Foucaults (1968/dt. 2003), dass es sich bei Psychoanalyse um eine diskursive Wis-senschaft handle, zu lesen. Dies könnte jedoch mehr Effekt beim Leser als Anliegen der vorliegenden Arbeit sein. Geht es doch um eine Bewe-gung, die auf ihrem Weg Hinzudeuten haben wird, sowohl auf Fragen eines neuesten Standes der Forschung, wie auch auf werkanalytische Ansätze und ihre interpretative Methodik und damit letztlich den An-schein einer theoriebezogenen, metatheoretischen Arbeit haben wird. Einen Anschein deshalb, weil einige der in der vorliegenden Arbeit zu Wort kommenden Auffassungen ihrer Logik nach gerade die Idee einer Metatheorie ausschließen könnten. Um einen Dialog der verschiedenen

6 ESTER - ODER VON SÄUMEN LESEN

psychoanalytischen Auffassung zu ermöglichen, wird in der vorliegen-den Arbeit zum Einen versucht werden auf eine vorschnelle Zuordnung zu bestimmten Schulen zu verzichten, um so die jeweils singuläre Spur der einzelnen Interpreten aufgreifen zu können und zum Anderen soll gleichzeitig versucht werden, möglichst Begriffe zu vermeiden, die auf einer langen Geschichte einer jeweils bestimmten psychoanalytischen Schule beruhen, um an Stelle derer Verweise durch Bezüge zu Begrif-fen, wie sie in den Freudschen Texten auftauchen bzw. gelesen werden können, herzustellen und so auch hier zumindest einen möglichen Dia-log anzuregen.2 Natürlich ist das nicht immer so einfach möglich und geht nicht ohne Verluste möglicherweise auch wichtiger Bestandteile ei-ner jeweiligen Theorie einher, die es jedoch in Kauf zu nehmen galt, um eine explorative Bewegung in verschiedenen Lektüren der Traumdeu-tung am Beispiel des Traumes von der botanischen Monographie unter-nehmen zu können.

IM ANFANG - EIN TRAUM 7

2 Dass eine psychoanalytische Theorietisierung sich im Spannungsfeld von Singulari-tät und Allgemeinem aufhält, betont Turnheim (1999) pointiert: „Gezeigt werden sollte, inwiefern das bloße Bestehen auf der Singularität der psychoanalytischen Er-fahrung einen nicht weniger wesentlichen Aspekt von Freuds Entdeckung, nämlich die Irreduktibilität der Repräsentation, vernachlässigt. Im Gegensatz zu einer [...] nicht selten vertretenen Ansicht behaupte ich eine grundsätzliche Verwandtschaft von Psychoanalyse und Demokratie – beide beruhen auf der Anerkennung einer gleichzeitigen Irreduktibilität von Singularität und Repräsentation.“ (S. 14)

als sehr fruchtbar erwiesen, neue und weiterführende Spuren lesbar zu machen, so soll denn zum Ende dieser Lektürebewegung noch einmal der Autor des Traumes von der botanischen Monographie zu Wort kommen, der sich so intensiv mit Wünschen, Sexualität und Erfüllungen beschäftigt hat, sogar eine Monographie darüber schreibt und am Ende der Analyse dieses Traumes bemerkt: „An die Vorstellung der Monographie über Zyklamen würde sich ohne Beeinflussung [Hervor-hebung v. Verf.] von anderswoher wohl nur die Idee knüpfen, dass diese die Lieblingsblume meiner Frau ist, etwa noch die Erinnerung an den vermissten Blumenstrauß der Frau L. Ich glaube nicht, dass diese Hin-tergedanken [Hervorhebung v. Verf.] genügt hätten, einen Traum her-vorzurufen.“ (Freud, 1900a, GW II/III, S. 181)

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Kontakt zum Verfasser: Andreas Hammer, Goebenstraße 3, 50672 Köln, +49-221-20429892p r a x i s @ a n d r e a s h a m m e r . c o m - w w w . a n d r e a s h a m m e r . c o m

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