"...hat auch drey schone closter, viele capellen und hospital..."- klöster,...

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309 „ …hat auch drey schone closter, viele capellen und hospital… “ – Klöster, Zisterzienserhöfe und Beginen in der einstigen Hansestadt Stralsund von Gunnar Möller, Stralsund Einleitung Die besondere wirt- schaftliche und politische Bedeutung Stralsunds im Spätmittelalter schuf die Voraussetzungen zur An- siedlung zweier Mendikan- tenorden und eines Dop- pelklosters: das Dominika- nerkloster St. Katharinen, das Franziskanerkloster St. Johannis und das Bir- gittinenkloster Mariakron (Abb. 1). Im ausgehenden Mittelalter machten die or- densgemeinschaftlichen Besitzungen einen erhebli- chen Teil des eigentlichen Stadtgebietes aus (Abb. 2). Während die beiden Men- dikantenniederlassungen auf Initiative des Hoch- und Niederadels Mitte des 13. Jahrhunderts zustande kamen, war die Gründung des Birgittinenklosters gut einhundertfünfzig Jahre später das ausschließli- che Ergebnis von Bemühungen Stralsunder Bür- ger. Des Weiteren existierten in enger räumlicher Nähe zu den Mendikanten zwei Beginenstifte. Ein drittes Stift, das den Regeln der Augustine- rinnen folgte, gehörte ebenfalls in das Umfeld der Beginen. Alle drei Stifte wurden im Zuge der Einführung der lutherischen Konfession nach 1525 reformiert und deren Liegenschaften nach 1945 in den Besitz der Hansestadt Stralsund überführt. Jede dieser ordensgemeinschaftlichen oder ordensähnlichen Gründungen genoss umfang- reiche Legate hiesiger und auswärtiger Bürger sowie von Angehörigen des Adels. Stralsund war aufgrund seiner ökonomischen Stärke die einzige Stadt im bis 1325 bestehenden Fürsten- tum Rügen – einem Lehen der dänischen Kro- ne – die Klöster in ihren Mauern bzw. Weichbil- dern aufweisen konnte. Die übrigen rügenschen Stadtgründungen Barth, Grimmen, Damgarten, Richtenberg, Tribsees und Garz a. R. haben keine Ordensniederlassungen besessen. 1 1 Im Jahr 1408 wurde im Ort Maschenholz auf Rügen eine Johanniterkommende als Filiale des dänischen Johanniter- klosters Antvorskov gegründet. Diese Kommende erfuhr au- ßer vom pommerschen Herzog und rügenschen Adligen ins- besondere von Stralsunder Bürgern große Zuwendungen. In jener Zeit lassen sich mehrere Johanniterordensbrüder mit Geldgeschäften in Stralsund fassen, so dass hier die Existenz eines kleinen Konvents angenommen wird (Büttner 2007a). Abb. 1 Stralsund. Lage der drei Klöster auf der mittelalterlichen Altstadtinsel bzw. in der Tribseer Vorstadt 1 – Dominikaner St. Katharinen 2 – Franziskaner St. Johannis 3 – Birgittinen Mariakron.

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309

„ …hat auch drey schone

closter, viele capellen und

hospital… “ –

Klöster, Zisterzienserhöfe

und Beginen in der

einstigen Hansestadt

Stralsund

von Gunnar Möller, Stralsund

Einleitung

Die besondere wirt-

schaftliche und politische

Bedeutung Stralsunds im

Spätmittelalter schuf die

Voraussetzungen zur An-

siedlung zweier Mendikan-

tenorden und eines Dop-

pelklosters: das Dominika-

nerkloster St. Katharinen,

das Franziskanerkloster

St. Johannis und das Bir-

gittinenkloster Mariakron

(Abb. 1). Im ausgehenden

Mittelalter machten die or-

densgemeinschaftlichen

Besitzungen einen erhebli-

chen Teil des eigentlichen

Stadtgebietes aus (Abb. 2).

Während die beiden Men-

dikantenniederlassungen

auf Initiative des Hoch-

und Niederadels Mitte des

13. Jahrhunderts zustande

kamen, war die Gründung

des Birgittinenklosters gut

einhundertfünfzig Jahre später das ausschließli-

che Ergebnis von Bemühungen Stralsunder Bür-

ger. Des Weiteren existierten in enger räumlicher

Nähe zu den Mendikanten zwei Beginenstifte.

Ein drittes Stift, das den Regeln der Augustine-

rinnen folgte, gehörte ebenfalls in das Umfeld

der Beginen. Alle drei Stifte wurden im Zuge der

Einführung der lutherischen Konfession nach

1525 reformiert und deren Liegenschaften nach

1945 in den Besitz der Hansestadt Stralsund

überführt.

Jede dieser ordensgemeinschaftlichen oder

ordensähnlichen Gründungen genoss umfang-

reiche Legate hiesiger und auswärtiger Bürger

sowie von Angehörigen des Adels. Stralsund

war aufgrund seiner ökonomischen Stärke die

einzige Stadt im bis 1325 bestehenden Fürsten-

tum Rügen – einem Lehen der dänischen Kro-

ne – die Klöster in ihren Mauern bzw. Weichbil-

dern aufweisen konnte. Die übrigen rügenschen

Stadtgründungen Barth, Grimmen, Damgarten,

Richtenberg, Tribsees und Garz a. R. haben keine

Ordensniederlassungen besessen.1

1 Im Jahr 1408 wurde im Ort Maschenholz auf Rügen eine

Johanniterkommende als Filiale des dänischen Johanniter-

klosters Antvorskov gegründet. Diese Kommende erfuhr au-

ßer vom pommerschen Herzog und rügenschen Adligen ins-

besondere von Stralsunder Bürgern große Zuwendungen. In

jener Zeit lassen sich mehrere Johanniterordensbrüder mit

Geldgeschäften in Stralsund fassen, so dass hier die Existenz

eines kleinen Konvents angenommen wird (Büttner 2007a).

Abb. 1 Stralsund. Lage der drei Klöster auf der mittelalterlichen Altstadtinsel bzw.

in der Tribseer Vorstadt 1 – Dominikaner St. Katharinen 2 – Franziskaner St. Johannis

3 – Birgittinen Mariakron.

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Erstmals werden 1249 Klöster in Stralsund im Konjunktiv genannt, also man beabsichtigte von hochadliger Seite die Gründung selbiger in der Stadt am Strelasund bzw. hielt dies für möglich (PUB 1 Nr. 501).

Während die beiden Bettelordenshäuser nach der Reformation in städtische soziale Einrich-tungen (St. Johannis als Armenhaus, Klausur St. Katharinen als Gymnasium) bzw. Zeughaus (Kirche St. Katharinen) umgewandelt wurden

und somit als Baukörper relativ unbeschadet bis

in die Gegenwart weiter existieren, wurde das

Birgittinenkloster bis 1616 zur Steingewinnung

abgerissen. Dasselbe Schicksal teilten auch das

benachbarte ehemalige Leprosenhospital St.

Jürgen sowie alle vorstädtischen Kapellen. Le-

diglich die Friedhöfe bestanden noch geraume

Zeit weiter, bis sie spätestens im 18. Jahrhundert

aufgegeben und nachfolgend überbaut wurden

(Adler 1933).

Abb. 2 Stralsund. Besitzungen der Klöster, Kirchen und Hospitäler in der spätmittelalterlichen Stadt.

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Das Dominikanerkloster St. Katharinen

Der Stralsunder Dominikanerkonvent gilt als das am besten erhaltene Kloster eines Bettelor-dens im südlichen Ostseeraum und ist somit ide-al geeignet, den Typus der Mendikantenklöster in einer einstigen Hansestadt zu repräsentieren (Abb. 3 und Abb. 4). Das älteste der beiden Stral-sunder Stadtklöster ist das der Fratres Maiores (Dominikaner), das im Jahr 1261 erstmals ur-kundlich genannt wird (Hoogeweg 1925, 817ff. Bütow 1932, 119ff.). Allerdings vermerkt eine Jahreszahl am Chorgestühl der ehemaligen Do-minikanerkirche in Röbel und eine im Archiv des Vatikans befindliche Liste der Dominika-nerniederlassungen in der Provinz Saxonia das Gründungsjahr 1251.

Die Mönche kamen vermutlich aus dem Lübe-cker Burgkloster und haben sich, wie Angaben andernorts belegen, meist einige Jahre vor Auf-nahme zum Provinzialkapitel in Stralsund nie-dergelassen. In jener eben genannten Urkunde von 1261 wird bereits eine bestehende Klausur erwähnt, die der Rügenfürst Wizlaw II. in Aus-führung des Willens seines verstorbenen Vaters Jaromar II. den Dominikanern bestätigt. Weiter heißt es in dieser Urkunde, dass sich die Klau-sur in dem Raum zwischen ihrem Haus und dem Raum der Stadt Stralsund, der sich zwischen dem Areal der Mönche und dem Stadtwall sowie dem Damm bzw. Wall selbst und dem Graben mit den Planken der neuen Stadt, die verlegt werden sollen, befindet:: „...de ordine predicatorum do-

mus et ciutatis Tralessundensis spacium, quod

Abb. 3 Stralsund. Ehemaliges Katharinenkloster auf dem so genannten Staude-Stadtplan von 1647 (Detail, Stadtarchiv

Stralsund).

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est inter aream fratrum eorundem et aggerem

ciutatis memorate et ipsum aggerem cum fossato

transpositis plancis super aggerem noue ciuita-

tis iure concedimus perpetudo possidenda” (PUB

2, Nr. 705). Diese Fläche umfasste über 10.000

m². Die Besitzbestätigung, die ohne die Zustim-

mung des Rates der Stadt Stralsund erfolgte, wird

so interpretiert, dass die Stadt keine Rechte an

dem Grund und Boden, auf dem sich das Kloster

befand, hatte. Ob die hier genannte neue Stadt

mit der 1269 aufgelassenen landesherrlichen

Stadtgründung Schadegard identisch ist, bleibt

Hypothese und soll hier nicht weiter erörtert

werden (PUB 2, Nr. 903. Fritze 1983, 122ff.). Ver-

mutet wird, dass die ab 1290 erwähnte Curia

des Rügenfürsten, die unmittelbar südlich des

Klosters an der Ecke Katharinenberg/Landes-

herrenstraße (heutige Poststraße) lag, zu dem

Zeitpunkt der Besitzbestätigung schon bestand.

Die Zustimmung der Stadt Stralsund zu der o. g.

Besitzbestätigung war nur dann nicht notwen-

dig, wenn es sich bei dem fraglichen Areal um ureigensten landesherrlichen Besitz handelte. Curia und Maioritenkloster liegen mit mehr als 8 m über NN auf der höchsten Stelle des pleisto-zänen Grundmoränenhügels, der die heutige Alt-stadt bildet. Nach Westen fiel dieser Hügel steil zu den sumpfigen Niederungen ab, die am Ende des 13. Jahrhunderts infolge des Mühlenanstaus zum Knieperteich wurden (Abb. 5).

Vor einigen Jahren konnten im Zuge von Not-bergungen im südwestlichen Randbereich des Klosterareals am Katharinenberg auch Befun-de aus der Frühzeit des Klosters (ab den 1260er Jahren) erbracht werden. Darunter befand sich auch ein sehr großes Pfostengebäude vom Ende des 13. Jahrhunderts bzw. der Zeit um 1300, das wahrscheinlich zum klösterlichen Wirtschafts-hof gehört hat (Schäfer 2002. Ernst 2010, 129ff.). Die bei diesen Maßnahmen geborgenen vorre-formatorischen Funde reichen von zahlreichen Keramikfragmenten über Buntmetallgussresten

Abb. 4 Stralsund. Grundriss des Katharinenklosters mit Ergebnissen der Bauforschung (Bauforschungsbüro F. Hoff-

mann, Stralsund).

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bis hin zu diversen Kleinfunden wie Kämmen, Messern oder Schleifsteinen.

Die nach 1270 urkundlich und archäologisch fassbare Zunahme der Bautätigkeit im Bereich der Neustadt führte auch zu Baumaßnahmen auf dem Gebiet des Dominikanerklosters. So weihte bereits am 13. Dezember 1287 der Schweriner Bischof Herrmann den Chor und den Kirchhof

zu Ehren der heiligen Ka-tharina (Baier 1900, 65). Auffällig ist der für Stral-sund vollkommen unge-wöhnliche gelbgraue Ziegel am Chor von St. Katharinen sowie in Teilen der Klausur. Für das 13. Jahrhundert ha-ben wir hier sonst stets ei-nen roten bis rotbraunen Ziegel. Woher dieser in den 1270er/80er Jahren verbau-te gelbgraue Ziegel stammt ist noch unklar, vielleicht aus dem mecklenburgi-schen Raum.2

Bei einer kürzlich erfolg-ten bauhistorischen und dendrochronologischen Untersuchung der Kathari-nenkirche konnte ein über-raschendes Ergebnis erzielt werden: Es handelt sich bei diesem Bauwerk um das äl-teste monumentale Hallen-kirchendach Deutschlands (20,5 m breit, 58,0 m lang und 16,0 m hoch), vielleicht sogar Mitteleuropas (Schöf-beck 2010, 85ff.) (Abb. 6). Das Bauholz (Eiche und Kiefer) für den Chor wurde im Winter 1281/82 in der Umgebung von Lübeck ge-fällt. In dieser Zeit entstan-den nicht nur der Chor, son-dern auch die Umfassungs-wände der ersten drei Lang-hausjoche und die Sakristei mit dem darüber liegenden Raum, dem vermutlichen Armarium, sowie erste Ar-

2 Ähnlich farbliche Klosterformatziegel finden wir außer in Anklam vor allem in Rostock. Kürzlich konnten im Rahmen einer Erfassung von sekundär angebrachten anthropogenen Spuren („Näpfchen“, Schabrillen usw.) auch mehrere auf der Außenseite der Stralsunder Katharinenkirche eingeritzte so genannte griechische Kreuze und Krückenkreuze dokumen-tiert werden. Gemeinsam mit weiteren derartigen Kreuzrit-zungen auf dem Außenmauerwerk des Chores von St. Marien werden diese als Hinweis auf das vorreformatorische Pilgerwe-sen gedeutet.

Abb. 5 Stralsund. Rekonstruktion der Altstadtinsel im frühen 13. Jahrhundert mit

Lage der wichtigsten Straßen, der Kirchen und Klöster.

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beiten an der Klausur (Abb. 7). Im Dachstuhl des Westflügels befinden sich sekundär verwen-dete Hölzer aus den Jahren 1260-73, die zu frü-hen Vorgängerbauten der Klausur gehörten.3 In

3 Bericht Büro Frank Hoffmann, Stralsund, bei der unteren

Denkmalschutzbehörde Hansestadt Stralsund aus dem Jahr

2012. Die schriftlichen Quellen als Bestandteil der Baufor-

diese Zeit fallen auch di-verse Legate (die sich als Hinweis auf Bautätigkei-ten interpretieren lassen) der Bürger für das Kloster, so 1278 durch den Stral-sunder Bürger Conrad de Norweghia, der im Falle seines Todes dem Kloster ein englisches Pfund so-wie eines seiner sechs Bü-cher vermachte (1. Stadt-buch I, Nr. 212). Im Win-ter 1288/89 sowie 1291/92 wurden im Umland Stral-sunds die eichenen und kiefernen Bauhölzer für die ersten drei Joche des östlichen Langhauses (26 Gebinde) gefällt. In diesem

Zeitraum errichtete man große Teile der Klausur wie Winterrefektorium, Kapitelsaal und Dormi-torium in Backstein. Im Winter 1307/08 erfolg-te dann im Stralsunder Umland die Fällung der Kiefern für das Dach des westlichen Langhauses.

schung am Katharinenkloster wurden umfassend vom Stral-

sunder Historiker Dietmar Volksdorf zusammengestellt.

Abb. 6 Stralsund. Bauphasen der Kirche St. Katharinen (Bauforschungsbüro T. Schöf-

beck, Schwerin).

Abb. 7 Stralsund. Querschnitt durch das Katharinenkloster mit Ergebnissen der Bauforschung (Bauforschungsbüro

F. Hoffmann, Stralsund).

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Abb. 8 Stralsund. Dachsparren im Langhaus St. Katharinen mit Floßbindungszapfen.

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An den Hölzern ließen sich zahlreiche Holzmar-ken und Reste von Floßbindungen nachweisen, die die Flößerei dieser Hölzer belegen (Abb. 8). Die bisher von den Zimmerleuten verwendeten symbolischen Abbundzeichen wechseln nun ab den Balken von 1307 zu einem additiv gezählten Liniensystem.4

1315 ist die Klausur in der ersten Fassung mit der Kirche fertig gestellt: An Stelle des heutigen Remters gab es einen südlichen Kreuzgang und wohl kleinere Wirtschaftsgebäude. Nach 1357 erfolgte die Erweiterung der Klosteranlage mit Errichtung des Langen Ganges und dem daran anschließenden Necessarium über der Stadtmau-er sowie dem Bau der Ordensschule. Der Kloster-komplex bildete nun eine Doppelhofanlage. In der Ordensschule unterrichtete der Konvent sei-ne Prediger im so genannten Studium particula-

re. Für 1374 ist auch eine Bade- und Babierstube erwähnt. Ab diesem Zeitraum erfolgte außerdem die erste Erwähnung der bis zur Reformation hier existenten 18 Altäre und vier Kapellen in der Klosterkirche. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhun-derts sind auch Begräbnisse von Laien der hier befindlichen Bruderschaften verbürgt.5 1420 be-gann der Umbau der ersten Anlage mit dem Bau des Remters, Einwölbungen von Winterrefekto-rium und Kapitelsaal u. a. Baulichkeiten.

Bei 2002 und 2003 durch Manfred Schnei-der im Remter (Refektorium) vorgenommenen archäologischen Untersuchungen konnte ein durchlaufendes und nicht unterbrochenes, d. h. nicht später in Richtung Osten verlängertes Feldsteinfundament der westlichen Remterum-fassungswand nachgewiesen werden. Dadurch ist die bis dahin von der Kunstgeschichte ange-nommene spätere Verlängerung des Remters in Richtung Osten obsolet. Es wird angenommen, dass diese Wand die westliche Begrenzung des ursprünglich hier befindlichen Westflügels des östlichen Klosterhofkreuzgangs bildete. Somit

4 Die Bauforschung vermutet, dass diese Konstruktionsform des Material sparenden Dachwerkaufbaus der Stralsunder Ka-tharinenkirche im Nordosten Deutschlands, möglicherweise sogar in Stralsund entwickelt wurde.

5 Die Mehrheit der Laien wird auf dem nördlichen Kloster-hof, wo auch ein 1513 erwähntes Beichthaus stand, bestattet worden sein. Über die Standorte des nach der Reformation verschwundenen Backhauses und der außerhalb der Klausur gelegenen Krankenstube ist nichts Genaues bekannt (Kimmi-nus-Schneider 1997, 7 und 18).

würden sich auch die hier angetroffenen mensch-lichen Skelette als Bestattungen im Kreuzgang (und nicht als vollkommen ungewöhnlich im Refektorium) interpretieren lassen (Schneider 2003). Mit dem Bau des Remters um 1420 wurde dieser Westflügel des Kreuzgangs aufgegeben.

Um 1500 bzw. kurz danach erfolgte noch ein-mal ein kleinerer Umbau im westlichen Kloster-teil, so der Bau des Stern- und Netzgewölbes. Ein spätmittelalterliches, sehr repräsentativ gestal-tetes Backsteingebäude unmittelbar an der süd-lichen Begrenzungsmauer des Klosters neben dem backsteinernen Klostertor aus der Mitte des 14. Jahrhunderts wird als mögliches Gäste-, Pförtner- oder Priorhaus gedeutet.6 Archäologi-sche, bauseitig notwendige Sondagen und Not-bergungen vor einigen Jahren im Bereich des Arndthofes – dem westlichen der beiden Klos-terhöfe – ergaben keine wesentlich neuen Er-kenntnisse zur Baugeschichte des Klosters. Die frühesten Funde/Befunde datieren hier in die 1260er Jahre (Hoffmann 2013a).

Im Jahr 2012 gelang im Rahmen einer bau-lichen Umgestaltung der Eingangssituation des Kulturhistorischen Museums, das sich seit 1924 im einstigen Klausurbereich befindet, überra-schend der archäologische Nachweis für einen bis etwa 1530 hier existenten gewölbten und (teil)unterkellerten Ostflügel aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts mit gemauerten Tragepfei-lern in Erweiterung des heute noch bestehenden älteren Ostflügels. In diesem ehemaligen erwei-terten Kreuzgang konnte der Beleg von (Sarg-)Bestattungen von meist älteren, körperlich star-ken Strapazen und Krankheiten ausgesetzten Männern (unklar ob Mönche, Stifter oder Lai-enbrüder), die im 13.-15. Jahrhundert beigesetzt wurden, erbracht werden (Brüggemann 2013. Jungklaus 2013).

Bereits 1987 wurde ein im Spätmittelalter vermauerter Durchgang an der Westwand des Remters zum Winterrefektorium freigelegt. In dem Hohlraum dieser beidseitig zugesetzten

6 Es fanden sich in dem östlichen, älteren Hausteil (frühes 15. Jahrhundert?) Belege für eine Luftheizung, großzügige Befens-terungen auf der zum Kloster weisenden Innenseite, Ausguss-steine, in Gipsputz geschnitztes, farbig unterlegtes Maßwerk an mindestens einem Seitengiebel aus dem 15. Jahrhundert sowie eine sehr repräsentativ bemalte Balkendecke aus dem 16. Jahr-hundert (Hoffmann 2013b).

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Abb. 9 Stralsund. a) Nische/ehemalige Tür an der Westwand des Remters St. Katharinen mit Präsentation ausgewählter

Funde. b) Ausgewählte Flachglasfunde.

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Türöffnung fanden sich zahlreiche Glas-, Kera-mik-, Klein- und Holzfunde, Tuch- und Leder-reste sowie Speise- und Werkabfälle. Eine erste Sichtung der bis heute noch nicht vollständig ausgewerteten Funde ergab, dass es sich bei den Glasfunden sowohl um z. T. farbiges, schwarzlot-bemaltes Flachglas als auch um 30 bis 40 teilwei-se ungewöhnliche Hohlgläser unterschiedlicher Typen (zehnkantige Becher, niedrige bauchige Becher, breite Becher mit Fadenauflagen, farb-lose Nuppenbecher, Becher mit Fadenrippen, Becher oder Schale mit Beerennuppen sowie Stengelglas) handelt (Abb. 9) (Möller 1995, 43ff. Hoffmann 2013a, 133). Auffällig ist das Fehlen von Steinzeug unter den im Vergleich zum Glas nur in kleiner Menge vorhandenen Keramiken der Harten Grauware. Die Speiseabfälle wurden vor einigen Jahren untersucht und publiziert (Grimm 2005). Unter den Knochenfunden fan-den sich sowohl Haussäugetiere (Schaf, Ziege, Rind) als auch Vögel (Hausgans, Huhn, Stock-ente, Pfau), Wild (Seehund) und Fische (Dorsch, Barsch, Hecht, Hering, Hornhecht, Lachs, Karp-fen, Scholle und Schlei). Seehund und auch im Fundgut befindliche fötale Knochen von Rind und Schaf/Ziege sowie erst recht der hohe Anteil an Fisch werden auch als Beleg für den Fasten-brauch gedeutet. Unter den botanischen Resten wurden Mispel, Süß- und Sauerkirsche, Zwetsch-ge, Pflaume, Pfirsich, Wal- und Haselnuss sowie Schlehe nachgewiesen. Die datierbaren Funde lassen sich der Mitte bis 2. Hälfte des 14. Jahrhun-derts zuordnen. Warum sie in einer zugesetzten Türöffnung vermauert und nicht wie üblicher Müll entsorgt wurden, entzieht sich der sicheren Deutung. Womöglich handelt sich um den Über-rest einer oder zumindest nur weniger kurz hin-tereinander erfolgter Mahlzeiten.7 Das Vorkom-men des Pfaus, der als Braten herrschaftlichen Tafeln vorbehalten war, kann als Hinweis für die Anwesenheit einer hohen (geistlichen) Persön-lichkeit gedeutet werden. Vom Roskilder Bischof Jakob Poulsen (1344-1350) ist bekannt, dass er

7 Die Skelette von mindestens einer Maus und einer Ratte sowie Insektenflügel können Indiz für die auch aus damaliger hygienischer Sicht problematische, noch einige Zeit nicht ab-schließend zugesetzte Verklappung der Speise- und Müllreste sein.

an der Pest im Stralsunder Dominikanerkloster verstarb (Büttner 2007b, 104).8

Nach der Reformation 1525 mit Kirchenbre-chen und Erstürmung der Klöster dienten Klau-sur und Kirche zunächst den hierher umgesie-delten Birgittinerinnen als Heimstatt, bis nach dem Tod der letzten Nonne 1560 im Klausurbe-reich ein städtisches Gymnasium eingerichtet wurde. Nach 1616 bis 1919 kam in einem Teil der Klausur noch das städtische Waisenhaus hinzu. Die Kirche diente bis ins 19. Jahrhundert hinein als städtisches Zeughaus bzw. ab 1686 als Mili-tärmagazin der schwedischen Krone. Noch kurz vor der Entfestung (1873) nutzte man den mit Einbauten versehenen Kirchenbau als Lager, ehe hier seit 1973 das Deutsche Meeresmuseum mit seinen Ausstellungen einzog, nachdem es schon ab 1950 Teile der einstigen Klausur dementspre-chend nutzte (Hoffmann 2003. Lissok 2003, 259ff.). Archäologische Belege für die pädago-gische Ausbildung oder hier ausgeübtes Hand-werk (die oben erwähnten Buntmetallgussreste können nur eventuell dafür sprechen) fanden sich aus der Klosterzeit bisher nicht, erst aus der nachreformatorischen Zeit gibt es dazu Hinwei-se (Hoffmann 2013a. Brüggemann 2013, 151ff.).9

8 Vielleicht auch deshalb das Beseitigen der an der Tafel verwendeten Tischgläser. Jakob Poulsen wurde bis zur Über-führung der Gebeine nach Roskilde wohl auch in St. Katha-rinen begraben und bedachte testamentarisch das Kloster und einzelne Mönche mit Schenkungen. Es lassen sich weitere Roskilder Bischöfe als Besucher in Stralsund fassen (so starb hier auch 1330 der Bischof Jens Hind), die die Stadt im Rah-men ihrer Inspektionen der zu ihrem Bistum gehörenden Insel Rügen aufsuchten. Zu 1376 ist überliefert, dass auf Weisung des Papstes der Bremer Erzbischof Albert II. sich im Stralsunder Jo-hanniskloster im Beisein der Bischöfe von Schwerin, Roskilde und Ösel sowie Juristen der Stadt Stralsund einer Überprüfung seines Geschlechts unterziehen musste, da sich das hartnäcki-ge Gerücht hielt, der Erzbischof sei ein Hermaphrodit gewesen (Krause 1875. Grauhoff 1829, 303).

9 Die Dominikaner erfreuten sich im 14. und 15. Jahrhundert einer gewissen Beliebtheit unter der städtischen Oberschicht. Im Jahr 1400 erteilte Papst Bonifatius IX. den seinerzeitigen und zukünftigen Bürgermeistern und Ratsherren Stralsunds sowie deren Familien die Erlaubnis, zur Zeit eines Interdikts (das wenig später eintrat) durch einen selbst gewählten Geist-lichen in der Kirche der Dominikanerpredigermönche Mes-sen lesen zu lassen, allerdings bei verschlossenen Türen mit gedämpften Stimmen und ohne Geläut (StAS Urk Nr. 560). 1359 werden auch Stralsunder Dominikanermönche in Fals-terbo, die auf den Vitten seelsorgerische Aufgaben erfüllten, testamentarisch bedacht (HUB 3 Nr. 440).

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Franziskanerkloster St. Johannis

War die Ansiedlung der Dominikaner das „typische“ Werk des Landesherrn – weitere Bei-spiele aus Pommern wären Pasewalk, Stolp und Greifswald – so wurden die Franziskaner durch Schenkungen von Lehnsadeligen nach Stralsund berufen. 1254 bestätigte Fürst Jaromar II. von Rügen, der auch als Stifter der Dominikaner in Stralsund gilt, die Schenkung von Lippold, Bor-chard und Johannes von der Osten zur Grün-dung eines Minoritenklosters und genehmigte diese Gründung (PUB 6, Nr. 3944).10 In dieser Urkunde heißt es, dass die Familie von der Osten ihren Hof, gelegen am Strande und in der Stadt Stralsund, übergeben und verlassen, „um ihrer Seelen Trost zu einem Closter zu Hilf und Baue

10 Die Angehörigen der Familie von der Osten, nördlich von Stralsund reich begütert, waren keine gewöhnlichen Ministe-rialen, sondern hatten als Marschälle starken Einfluss am Hof der Rügenfürsten, auch wenn es zu Beginn des 14. Jahrhun-derts zeitweise zu Zerwürfnissen mit dem Lehnsherrn kam. Sie errichteten wenig westlich des Klosters wiederum in Stadt-randlage einen neuen Hof.

dem Orden sancti Francisci“, wie es in einer äl-teren Übersetzung lautet. Das Kloster wurde der Ehre Gottes, Johannes dem Täufer und dem hei-ligen Franziskus gewidmet (Abb. 10).

Die Stadtchronik des Johann Beckmann sagt aus, dass der Bau des „Closter tho sunte Johannes“ erstmals 1254 begonnen wurde und drei adelige Stifterfamilien an der Gründung beteiligt waren: die eben erwähnten Lippold, Borchard und Jo-hannes von der Osten, dann Borante von Putbus und seine Schwester Margarete sowie Helmar und Arnold Schriver (Mohnike/Zober 1833, 161).

Vor den Franziskanern befanden sich hier am nördlichen Stadtrand in Randlage zum Strela-sund (Möller 2003, 92ff. Pieper 2011, 298ff.)11 also einige adlige Höfe. Borante von Putbus soll auf seinem Grund und Boden den alten Chor bauen lassen haben und Margarete gab das Eck-haus auf dem Kirchhof hinzu. Im Stralsunder Stadtbuch wird 1434 vermerkt, dass das Eckhaus,

11 Die in der Abb. 2 gezeigte Uferlinie beim Johanniskloster ist bis in den Westflügel der Anlage zu korrigieren.

Abb. 10 Stralsund. Grundriss des Johannisklosters mit Ergebnissen der Bauforschung (Bauforschungsbüro F. Hoffmann,

Stralsund).

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das Margarete von Putbus einst den Minoriten schenkte, nun so baufällig sei, dass die Mönche es dem Münzmeister Ludwig Hahn zur Wohnung überließen, weshalb dies wieder aufgebaute Haus später immer die alte Münze hieß.

Im Chor der Johanniskirche soll den Chroni-ken zufolge auch Euphemia, die Gattin des Rü-genfürsten Jaromar II., bestattet worden sein. Darüber hinaus nahm der Landesherr hier auch aus den verschiedensten Gründen Quartier und trat auch weiterhin als Stifter auf, ebenso wie Stralsunder, aber auch Lübecker, Kolberger, Greifswalder und Anklamer Bürger. Diese vor-wiegend testamentarischen Zuwendungen an die Minoriten werden in der Hälfte aller rund eintausend Testamente, die von 1300 bis zur Re-formation 1525 aus Stralsund erhalten sind, aus-drücklich genannt (Ewe 1990, 13ff.).

Bei den 1984 und 1985 durchgeführten bau-begleitenden archäologischen Untersuchun-gen der damaligen Staatlichen Werkstätten zur Denkmalpflege (PKZ), Abteilung Szczecin, die unter Leitung von Dr. Eugeniusz Cnotliwy stan-den, wurden vor allem im Bereich des Kirchen-chores Erkenntnisse zur frühen Baugeschichte gewonnen. Neben den steinernen Resten eines als Kapellenvorgängerbau gedeuteten Bauwerks konnte unter Schichten, die eindeutig mit der Steinbauphase des Chores zusammenhängen, auch ein Profil einer darunter liegenden Schicht (aus der Vorklosterzeit) dokumentiert werden, die vom Ausgräber als Erdwall interpretiert wur-de (Ortsakte der unteren Denkmalschutzbehör-de Hansestadt Stralsund).

In den letzten 20 Jahren fanden eine Reihe unterschiedlich umfangreicher archäologischer Maßnahmen im Rahmen der Bautätigkeiten im Johanniskloster statt. Sie reichen vom Bergen und Dokumentieren archäologischen Fundma-terials und ehemaliger klosterzeitlicher sowie armenhauszeitlicher Fußböden und Brand-schuttstraten von 1624, als Teile der Kirche und der einstigen Klausur brannten, bis hin zur Frei-legung und Dokumentation des seit 1624/1628 abgegangenen Nord- und Ostflügels der Klausur. Im Chor und Kreuzgang konnten bereits vor 1990 mehrere Bestattungen nicht nur von Männern, sondern auch von Kindern und Frauen geborgen werden (Schott 1958). Deren Anzahl wurde 2003 um zahlreiche weitere freigelegte Gräber speziell

im vorderen Klosterhof westlich des Langhauses vermehrt (Samariter 2006).12 Bis 1855 erfolgte im Johanniskloster die Beisetzung zunächst der Mönche sowie von adeligen und bürgerlichen Stiftern, nach 1525 von den hier untergebrach-ten Stadtarmen, so dass wir auf dem Areal des Johannisklosters weit mehr als 1000 Bestattun-gen annehmen können.

2003 konnte auch eine einstige etwa 3 m hohe Kliffkante nachgewiesen werden, an deren Ufer zum Strelasund sich das Kloster Mitte des 13. Jahrhunderts befand (Samariter 2006, 148ff.). Unmittelbar nach der Klostergründung setzte eine umfangreiche Geländeaufschüttung ein, die bis ins 14. Jahrhundert anhielt sowie im 17. Jahrhundert nach dem Brand von 1624 ihre Fort-setzung fand. In dem nordwestlich der Klausur vorgelagerten hinteren Klosterhof, in dem sich bis in das 18. Jahrhundert Wirtschaftsbauten des Klosters befanden und bis heute einstige Pröve-nerhäuser13 stehen, konnten neben Gruben und zwei Ziegelschächten auch zwei Holzschächte dokumentiert werden. In einem um 1262 errich-teten und im Verlauf des 14. Jahrhunderts ver-füllten Holzschacht fand sich auch ein vollstän-diger Spaten aus Eichenholz.

Sehr gut lässt sich die Erbauung der kurz nach 1275 (1275+/-1 d), etwa 8 m vor der ehemaligen Kliffkante in dem knapp 1 m tiefen Wasser des Strelasunds errichteten Stadtmauer mit den schriftlichen Quellen in Übereinstimmung brin-gen. 1274 verpflichteten sich der Konvent und der Guardian der Stralsunder Franziskaner, die südlich an ihr Areal angrenzende Stadtmauer in ihrem Strandabschnitt zu vollenden. Sollten sie dies nicht tun, dann würde der Raum zwischen den Planken (die alte Stadtbefestigung) und der von kommunaler Seite begonnenen Mauer an

12 Bei einem der in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts hier be-statteten Toten fand sich ein so genannter Charonspfennig in seinem Mundbereich, der von der Ausgräberin als Zehrpfennig, Wegegeld usw. gedeutet wird. Es ist aber ebenso gemäß einem im Landrecht geschilderten spätmittelalterlich-frühneuzeitli-chen Brauch an die Beigabe des Arbeitslohns an einen während der Arbeit verunglückten/verstorbenen Tagelöhner zu denken, um eine Wiederkehr des Verstorbenen als Untoter zu verhin-dern. Selbiges tat man auch mit Leuten, die sich selbst umge-bracht hatten (Gadebusch 1777, 320. Steffen 1963, 181).

13 Prövener (vom lateinischen Wort praebenda=Pfründe bzw. dessen niederdeutscher Entsprechung Pröven abgeleitet) waren Pensionäre, die sich durch Einbringen eines Legats die dauernde Pflege und Unterkunft im Alter sicherten.

321

den Rat fallen (PUB 2, Nr. 986). Im ausgehen-den 13. Jahrhundert wurde der Ostflügel bis an die Stadtmauer verlängert und der unterkellerte Nordflügel errichtet, wozu man die schon zuvor erhöhte Stadtmauer nun mit großen Fenster-öffnungen im Erdgeschoß versah, während der Keller mit schmalen Lichtschlitzen belichtet und belüftet wurde (Ansorge 2007, 265ff.; 2008, 366f. Ansorge/Schäfer 2009).

In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts pflaster-te man die Klosterhöfe mit Lesesteinen und zog die Gewölbe im Ostflügel ein, wie entsprechende Baustraten mit Formsteinresten schlussfolgern ließen. 2006 und 2007 wurde im Zuge der statisch zwingenden Sanierung der Stadtmauer auch der 23 x 7 m große ehemals mit Balken gedeckte Kel-ler des seit 1624 abgegangenen eben genannten Nordflügels freigelegt (Abb. 11). Dabei konnten im einstigen teilunterkellerten Nordkreuzgang

Reste einer weiteren Luftheizung des frühen 14. Jahrhunderts dokumentiert werden, so dass sich nun drei derartige Heizanlagen im ehemaligen Klausurbereich belegen lassen (Möller 1994, 10. Ansorge 2007, 266. Ansorge/Schäfer 2009, 141ff.). Vier Backsteinpfeiler im Keller des Nordflügels und einer im Ostflügel sowie Gewölbeansätze an der Ostwand des Erdgeschosses des Nordflügels belegen die im Verlauf des 14. Jahrhunderts er-folgten Einwölbungen dieser ergrabenen Klau-surbereiche.

Aus Schichten des 14. Jahrhunderts stammen u. a. zwei bronzene Schreibgriffel, weitere me-tallene und beinerne Griffel wurden in ande-ren Grabungszusammenhängen gefunden. Mit dem 1624 angefallenen Brandschutt wurden die Ost- und Nordflügelkeller verfüllt. Aus diesem Zusammenhang stammt eine Vielzahl an Kera-mikfunden (so zahlreiche Spinnwirtel, die viel-

Abb. 11 Stralsund. Feigelegter Nordflügel des Johannisklosters (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V, Landesar-

chäologie, Dr. J. Ansorge).

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mik, darunter zahlreiche Kachelfunde (Ansorge/Schäfer 2009), weiterhin etliche frühe chinesi-sche Porzellan- und ligurische Fayencescherben. Letztere sind vereinzelt schon 1996 im Brand-schutt von 1624 des Hellen Ganges im Klausurbe-reich auf den Gewölbekappen gefunden worden und vielleicht den Prövenerhaushalten zuzuord-nen (Möller 1996, 116ff.). Noch in die Spätphase des eigentlichen Klosters gehören diverse Ka-chelfunde des ausgehenden 15. und frühen 16. Jahrhunderts (Abb. 12). Von besonderem Inter-esse ist der archäologische Nachweis von im 14. Jahrhundert im Südfundament des Nordflügels sekundär verbauten Eifeltuffquadern, die auf ei-nen höchst interessanten, bisher unbekannten, zu vermutenden spätromanischen Kirchenbau in Stralsund hinweisen. Es ist mit Ausnahme des Schleswiger Domes der erste Nachweis die-ses Baumaterials im Ostseeraum (Ansorge 2007, 266. Ansorge/Schäfer 2009, 142ff.).

Im Zuge der notwendigen Dachsanierungen im Westflügel der Klausur, dem so genannten Räucherboden, waren auch Eingriffe in die Ge-wölbeaufschüttungen notwendig, die archäolo-gisch betreut wurden. So konnte festgestellt wer-den, dass neben teilweise vorreformatorischen Ziegelpflasterschichten die Gewölbezwickel mit sekundär verwendeter Gerberlohe im 14. Jahr-hundert aufgefüllt worden waren. Dieser sehr leichte und billige Füllstoff wurde bereits früher schon auf den um 1360 errichteten Gewölben im Stralsunder Rathaus bemerkt (Schindler 2011, 433. Ansorge u. a. 2003). Die längst überfällige Bauforschung wurde kürzlich im Zuge notwen-diger Sanierungsmaßnahmen in Angriff genom-men, deren Ergebnisse erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden können.14

Die Ära der Stralsunder Franziskaner endete gewaltsam mit den Ereignissen um den 10. April 1525. Im Zuge eines offenen sozialen Aufruhrs, der sich auch gegen die obere Geistlichkeit und gegen die Klöster richtete, erstürmten rund 1500 Angehörige der so genannten Unterschichten u. a. das Minoritenkloster. Die Menge brach die Vor-ratskammern auf, plünderte und zerstörte deren

14 Zu den jüngeren kunsthistorischen Interpretationen der Bauten des Stralsunder Franziskanerklosters siehe Unter-mann/Silberer 2012, 191ff., die die geplante Anlage eines zwei-ten, nördlichen Kreuzhofes für die große Bauphase um 1275 annehmen.

leicht auf die im Armenhaus verbürgte Tätigkeit des Spinnens und Webens hinweisen) sowie ein kleiner Münzschatz mit der Schlussmünze von 1525. Vermutlich wurde dieser knapp über 100 Münzen umfassende Schatzfund im Zuge der Re-formation von einem Mönch versteckt und konn-te später nicht wieder geborgen werden. Vier weitere kleinere Münzschatzfunde gelangten im

Kontext mit den Ereignissen von 1624 und 1628 (Beschießung während der wallensteinischen Belagerung mit Zerstörung eines kurz zuvor im Westteil des ruinösen ehemaligen Nordflügels der Klausur errichteten Fachwerkbaus) in den Boden. In den Schuttstraten des frühen 17. Jahr-hunderts fanden sich außer zahlreichen Klein-funden (Petschaft, Schachfigur, Tuchplomben, Buchschließen usw.) neben einheimischer Kera-

Abb. 12 Stralsund. Nischenkachel, Fund aus dem St.

Johanniskloster (Ansorge/Schäfer 2009, Abb. 8b).

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Inhalte. In der Bibliothek wurden Bücher zerris-sen und vernichtet. Die Mönche flohen größten-teils über die Mauer und brachten sich in den um-liegenden Städten in Sicherheit. In dem darauf fortgesetzten Zug des aufgebrachten Mobs wur-de zunächst das Birgittinenkloster erstürmt und verwüstet, dann machte man auch nicht vor dem Katharinenkloster und dem St. Annen-Stift halt. Die im Zusammenhang mit dem als Stralsunder Kirchenbrechen bekannten Ereignis kurz voran-gegangenen bzw. folgenden politischen und so-zialen Veränderungen waren nicht nur eines der wenigen Beispiele für gewaltsame soziale und religiöse Unruhen in jener Zeit in Norddeutsch-land, sondern auch eines der frühesten Beispie-le für den Sieg des protestantischen Glaubens in einer der bedeutendsten Städte an der Ostsee.15

Das Birgittinenkloster Mariakron

Das dritte Stralsunder Kloster, das der heili-gen Birgitte (Birgittiner), wurde erst spät, näm-lich 1421 gegründet (Höjer 1905, 239ff. Nyberg 1965, 99ff.; 1973, 7ff.). Dies stand eigentlich im Widerspruch zu einem Versprechen, das der Landesherr 1291 der Stadt gab, in dem dieser zusicherte, keine neuen Kollegiatskirchen inner- oder außerhalb Stralsunds anzulegen oder neue Ordensniederlassungen zu gestatten. 1319 wur-de dies nochmals bekräftigt (PUB 5, Nr. 3244). Aber Anfang des 15. Jahrhunderts waren die po-litischen und religiösen Verhältnisse anders als um 1300. Das 15. Jahrhundert war in besonde-rem Maße von religiöser Ergriffenheit erfüllt, ei-nerseits von einer zunehmenden heftigen Glau-bensbewegung, die das ganze Volk erfasste, und zum anderen von einer besonderen Empfind-samkeit und ausgeprägten Frömmigkeit Einzel-ner (Huizinga 1987, 223ff.). Vor diesem Hinter-grund ist die Gründung des Birgittinenklosters zu verstehen, das getreu den 1370 durch Papst Urban V. bestätigten Ordensstatuten folgen und zur Verehrung der Leiden Christi und der heili-gen Jungfrau Maria wirken sollte. Die Initiative zur Gründung eines Birgittinenklosters ging zu-nächst von Frauen Stralsunder Bürger aus.

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts befand sich im Bereich der späteren Klosterniederlas-

15 Weiterführende Literatur zum Stralsunder Franziskaner-kloster siehe Ewe 1990.

sung auf der Westseite des Knieper Teiches au-ßerhalb der Stadtmauern eine Kapelle, die der Maria-Magdalena geweiht war (Abb. 1.3). 1418 bestimmte die Witwe des Bürgers Polemann von einer jährlichen Rente von 50 Mark, die zwei Jahre lang nach ihrem Tode zur Errichtung eines neuen Frauenklosters an die Kapelle der heiligen Maria-Magdalena gezahlt werden sollte (Hooge-weg 1925, 734. Lusiardi 2000, 79ff.). 1421 schenk-te u. a. der Ratsherr Simon von Orden einen Gar-ten zur Gründung eines Klosters des Ordens der Heiligen Birgitta (StAS Hs 0004, fol. 33). Der Rat wandte sich als Patron an das Birgittinenkloster Marienwold bei Lübeck, damit dieses Nonnen zur Besetzung des neuen Klosters schickte. Ma-rienwold kam diesem Ersuchen nach. Die Be-sonderheit der Birgittinenklöster bestand in der räumlichen Trennung von je einem Mönchs- und einem Nonnenkonvent. Das Kloster wurde von einer Äbtissin und einem männlichen Oberen geleitet. Wie das Ganze baulich ausgesehen ha-ben kann, zeigen die imposanten, teilweise er-grabenen Reste des Birgittinenklosters Pirita bei Tallinn.

Bereits im Sommer 1436 muss das Stralsunder Kloster, das den Namen Mariakron erhielt, der-artige bauliche Dimensionen besessen haben, dass hier das Generalkapitel aller deutschen Niederlassungen des Birgittinenordens zusam-menkam (Nyberg 1973, 7ff.). Die erste Kirche, wohl die 1352 gegründete Kapelle der heiligen Maria-Magdalena, wurde 1446 durch einen grö-ßeren Bau ersetzt. Auch Mariakron wurde 1525 gestürmt und geplündert, die Nonnen wurden ins freigezogene Katharinenkloster umgesiedelt. Was aus den stets in der Minderheit befundenen Mönchen von Mariakron wurde, ist unbekannt. Bis zu ihrem Ableben blieben die Nonnen dem katholischen Glauben treu. In den frei geworde-nen Klosterbauten von St. Birgitten brachte man zunächst Arme und Obdachlose unter, dann nutzte man die Anlage als Steinbruch und riss 1616 die letzten Bauten ab.

Der Kirchhof blieb allerdings noch bis ins 18. Jahrhundert als Friedhof der Armen und der Hingerichteten bestehen. Bei Baumaßnahmen in dem seit dem 19. Jahrhundert überbauten ehe-maligen Klosterareal zwischen der heutigen Ma-riakronstraße, Wolfgang-Heinze-Straße, Baum-schulenstraße und Rudolf-Breitscheid-Straße

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wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder Fundamente und menschliche Bestattungsreste gefunden, die zum ehemaligen Birgittinenkloster gehört haben (Schäfer 2008, 380).

Beginen

Diese ordensähnlichen, einem zutiefst christ-lichen Leben verschriebenen Hausgemeinschaf-ten breiteten sich seit dem frühen 13. Jahrhun-dert von Flandern kommend rasch auch im norddeutschen Ostseeraum aus. Die früheste Nennung einer Begine in Stralsund stammt aus dem Jahr 1282. Begarden werden in Stralsund nicht erwähnt (Heyden 1961, 63ff.). Seit dem frühen 14. Jahrhundert lassen sich mehrere Be-ginenhäuser in der Stadt nachweisen. Von länge-rem Bestand waren nur das große und das kleine Beginenstift.

An der Ecke Mönchstraße/Bielkenhagen, un-mittelbar nördlich von St. Katharinen, befand

sich das „große bzw. schwarze Beghinenstift“, das meist 30 Beginen unter strenger Anleitung einer Meisterin umfasste und die in seelsorgeri-schen und kirchlichen Dingen die enge räumli-che Nähe zum Mendikantenorden der Domini-kaner gesucht hatten (Abb. 13). Mindestens seit 1310 sind hier die Beginen, die unter Aufsicht des Rates standen, erwähnt. Aus dem Jahr 1332 liegt deren Beginenordnung vor, verfasst in nie-derdeutscher Sprache. Nach 1889 wurde das Be-ginenhaus durch einen Bankneubau ersetzt, die Stiftung erhielt einen Neubau unmittelbar west-lich an der Stadtmauer.

Im Jahr 2000 fanden auf den teilweise bis zur Reformation zum großen Beginenkonvent gehörenden vier Parzellen im Bielkenhagen un-mittelbar westlich des heutigen Bankhauses ar-chäologische Rettungsgrabungen statt. 1331 und in den nachfolgenden Jahren kamen die Buden auf diesen Parzellen durch den Erwerb verschie-dener Frauen wohl in den Besitz der Beginen (2. Stadtbuch, Nr. 1997, 2622, 2975). Die Keller dieser spätmittelalterlichen kleinen Buden aus Backstein wurden teilweise schon im 14. bzw. im 17. Jahrhundert wieder verfüllt. Das aussagefähi-ge Fundmaterial gehört zu Haushalten, die sich mehrheitlich wohl nicht mehr dem Beginenstift zuordnen lassen (Hoffmann 2002). Außer dem großen und kleinen Beginenstift werden im 14. und frühen 16. Jahrhundert nur kurzzeitig exis-tente Beginenhäuser in der Mühlen- und Heil-geiststraße genannt (StAS Testamente Nr. 87, 122, 184 und 204). In Pommern genossen Beginen und Begarden im 14. Jahrhundert einen gewis-sen Schutz, wie aus einem päpstlichen Schrei-ben von 1354 hervorgeht. Demnach wären diese von der Inquisition verfolgten Laien aus anderen Ländern speziell nach Schlesien und Pommern geflüchtet (Heyden 1957, 165).

Erstmals 1350 wird auch in enger räumlicher Nähe zu den Franziskanern an der heutigen Schillstraße, „neben der einstigen Münze bei den Minoriten“, ein Beginenstift (die so genannten „kleinen bzw. grauen Beghinen“) erwähnt, das ebenfalls unter Aufsicht des Rates stand.16 Im

16 Möglicherweise geht dieses Stift auf eine Schenkung eines

Grundstücks in unmittelbarer Nachbarschaft der Franziskaner

zurück. Im Jahr 1326 erhielt Gertrudis monialis, die ein dorti-

ges Anwesen bewohnte, für die Zeit ihres Lebens eine jährliche

Rente von 15 Mark von ihrem Vater, dem Ratsherrn Dietrich

Culpe (2. Stadtbuch, Nr. 2357).

Abb. 13 Stralsund. Das so genannte Große Beginenhaus

auf einer Fotografie vor 1869 (Stadtarchiv Stralsund); das

im Kern mittelalterliche Gebäude auf der rechten Bildseite

in der Mitte weist einen barocken hohen Schweifgiebel auf.

325

Gegensatz zu den schwarz gekleide-ten Beginen beim Dominikanerklos-ter trugen die klei-nen Beginen in Anlehnung an die Farbe der Franzis-kanerkutten graue, schlichte Oberge-wänder. Bei einem 1501 ausgebroche-nen Brand starben 18 Schwestern in diesem Haus, das danach wieder aufgebaut wurde (Heyden 1961, 64) .

Das so genannte Kloster St. Annen in der heutigen Schillstraße geht auf eine Schen-kung eines einzel-nen Stralsunder Bürgers aus dem Jahr 1480 zurück und sollte der Gründung eines Konvents nach dem Vorbild des den Augustinerinnen - Regeln folgenden Se-gebergkonvents in Lübeck dienen. Der Haupt-stifter, der Ratsherr Hans Bure, schrieb eindeu-tig vor, dass die hier unterzubringenden zwölf armen Jungfrauen „syk hir des ordens darinne

to brukende, alse de to Lübeck achter sunte Ot-

tilien dan in dem huse, dar her segeberg en heft

buwen laten“ (Heyden 1961, 64ff.). Es scheint in Stralsund nicht zur Gründung einer echten Au-gustinerinnen-Ordensgemeinschaft gekommen zu sein, so dass das von den übrigen Konventen abweichende Zusammenleben der „Schwestern

vom gemeinsamen Leben“ oder „Schwerstern von

der Regel des heiligen Augustinus, die von einem

Tische leben“ in ihrer abgeschlossenen Hofanla-ge (Abb. 14) dazu führte, sie eher als Beginenstift zu verstehen. Sie verdienten ihren Lebensunter-halt mit Wollespinnen, Weben, Seifenherstel-lung und Abschreiben von Handschriften. Nach 1500 ist ein eigener, nur von ihnen zu nutzender Friedhof mit einer Kapelle und einem Altar be-

zeugt. Ihre Besitzungen wurden nach 1525 mit denen der Birgittinerinnen zusammengelegt.

Die Kapelle existiert mit baulichen Verände-rungen bis heute (Abb. 15), die spätmittelalter-lichen Wohnbauten sind Neubauten des 18. und 19. Jahrhunderts gewichen. Bis 1949 bestand das nach 1525 reformierte St. Annen – und Brigitten (sic!) Stift als städtische soziale Einrichtung für alleinstehende Frauen weiter. In den beiden an-deren Beginenhäusern hatte man im Zuge der um die Mitte des 16. Jahrhunderts erlassenen und eingeführten reformierten Stiftungsrege-lungen gegen ein bestimmtes Einkaufsgeld auch Ehepartnern und Männern zur Altersabsiche-rung Obdach gewährt. Im Zuge der Sanierung des ehemaligen St. Annen- und Brigittenstiftes wurden vor einigen Jahren auch kleinere archäo-logisch begleitete Erdeingriffe notwendig. Unter den wenigen aussagekräftigen Befunden befand sich ein Ziegelschacht mit einem umfangreichen Keramik- und Glasinventar aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Samariter 2007, 273).

Abb. 14 Stralsund. Ehemaliges St. Annen-Stift auf dem so genannten Staude-Stadtplan von 1647

(Detail, Stadtarchiv Stralsund).

326

Stadthöfe der Zisterzienserklöster Neuen-kamp, Hiddensee und Eldena

Die drei größten Feldklöster Vorpommerns haben sich im 13. und 14. Jahrhundert mit teil-weise umfangreichen Hofanlagen in Stralsund niedergelassen (Bulach 2003; 2004) (Abb. 2.3).

Neuenkamp, 1231 an Stelle des heutigen, später umbenannten Kleinstädtchens Franzburg ge-gründet, erwarb schon 1257 eine „area“ in west-licher Stadtrandlage. 1308 kaufte die Abtei eine benachbarte Hofparzelle dazu und errichtete in den darauffolgenden Jahren den heute noch er-haltenen Dreiflügelbau mit in der Mitte gelege-nem Wohnhaus und zwei seitlichen Speichern, den so genannten Kampischen Hof (Abb. 16) (Brockow 1998).

Die Klosterdepandance diente nicht nur als Absteigequartier des Abtes sowie als Wohnhaus von städtischen Familiaren (Oblaten) des Klos-

ters, sondern fungierte auch als Wirtschaftshof zum Absatz der landwirtschaftlichen Produk-te der Abtei. Nach der Reformation wohnte bis zu seinem Lebensende noch der Abt von Neu-enkamp in dem Hof, anschließend nutzte der pommersche Herzogshof das Anwesen sowie später das schwedische Militär als Magazin. 2013

begannen umfangreiche bauhistorische Unter-suchungen sowie Sicherungsarbeiten, die auch archäologisch begleitet wurden.

Nur wenige dutzend Meter nördlich des Kam-pischen Hofes erwarb das Kloster Hiddensee 1306 wiederum in Stadtrandlage in derselben Straße eine Hofstelle und erweiterte diese 1342 um zwei weitere Grundstücke zum Bau einer städtischen Niederlassung, dem so genannten Hiddenseer Hof (Bulach 2003, 128ff. Biermann 2009, 268) (Abb. 2.4). Reste desselben konnten 2001 ausgegraben und aufwändig in die hier er-richtete Tiefgarage integriert werden (Abb. 17).

Abb. 15 Stralsund. Nordseite der Kapelle St. Annen.

327

Abb. 16 Stralsund. Straßenfassade des Kampischen Hofes vor Beginn der Sanierung 2011.

328

Deutlich sind die für das späte 15. Jahrhundert schriftlich überlieferten Umbauten auch anhand der bauhistorischen Befunde im Keller des Flü-gelanbaus zu sehen. Auch dieser Hof fiel nach dem Tod des letzten Hiddenseer Abtes im Zuge der Reformation ab Mitte des 16. Jahrhunderts an den pommerschen Herzog, ehe die Stadt ihn in ihr Eigentum bringen konnte.

Erst spät, und zwar im Jahr 1466, ent-schied sich das Kloster Eldena zum Kauf einer Liegenschaft in Stral-sund. Diese lag unweit des Katharinenklosters ebenfalls an der west-lichen Stadtmauer und umfasste den ehemali-ge Hupeshof, ein Are-al, das einst der letzte Stadtvogt (Eberhard Hup) des Rügenfürs-ten hat bebauen lassen (Abb. 2.5). Das Haupt-haus war wahrschein-lich ein Gebäude vom Kemenatentypus mit einem urkundlich er-wähnten „estuarium“, also einem beheizba-ren Raum. Dieser Hu-peshof besaß gemäß einer Urkunde aus dem Jahr 1384 Asylrecht und unterstand nicht dem Lübschen Stadt-recht, sondern dem schwerinschen Land-recht (Bulach 2003, 124). Eine wirtschaftli-che Funktion wie beim Hiddenseer und spe-ziell Kampischen Hof spielte weniger eine Rolle, dafür nutzte das Eldenaer Kloster eher die Niederlassung im benachbarten Greifs-

wald. Wann und wie der Eldenaer Hof an die Stadt fiel und der um 1700 noch existente Haupt-bau verschwand, ist derzeit aus den Quellen noch nicht hinreichend belegt. Im 19. Jahrhundert wurde das betreffende Areal mit einem Gerichts- und Gefängnisbau überbaut.

Abb. 17 Stralsund. Integrierte Mauerreste des ehemaligen Hiddenseer Klosterhofs in einer

Tiefgarage.

329

Zusammenfassung

In Stralsund blieben beide einstigen Mendi-kantenklöster in großen Teilen erhalten und werden heute von kulturellen Einrichtungen (Stadtarchiv, Kulturhistorisches Museum sowie Deutsches Meeresmuseum) genutzt. Bis auf Tei-le der Kapelle St. Annen sind dagegen die vor-reformatorischen Beginenhäuser heute aus dem Stadtbild verschwunden. Von den drei ehemali-gen Zisterzienserstadthöfen gibt der so genann-te Kampische Hof noch einen der besterhalte-nen Bauzustände in ganz Deutschland wieder, wohingegen vom so genannten Hiddenseer Hof nur bauliche Reste in einer heutigen Tiefgara-ge sichtbar sind. Gänzlich von der Erdoberflä-che ist seit über vierhundert Jahren das Birgit-tinendoppelkloster unmittelbar westlich der Altstadt in der so genannten Tribseer Vorstadt verschwunden.

Für verschiedene Gründungen von Ordens-niederlassungen (Dominikaner, Birgittinerin-nen, Augustinerinnen) in Stralsund lassen sich Verbindungen zu Lübeck belegen. Stützten sich die bis jüngst in der Literatur wiedergegebenen Baugeschichtsdaten der bis heute erhaltenen Stralsunder Klöster und Zisterzienserstadthöfe weitgehend auf schriftliche Quellen und frühe kunsthistorische Bewertungen, so zeigen die jüngsten archäologischen und bauhistorischen Ergebnisse ein differenziertes und mitunter neu-es Bild der betreffenden baulichen Anlagen.

Die für den gesamten Ostseeraum und Nord-deutschland bedeutenden und vergleichsweise umfassend erhaltenen Klosteranlagen ergaben manche bauliche Überraschung: So konnte die Kirche St. Katharinen als das Bauwerk mit dem ältesten erhaltenen Hallenkirchendach Deutschlands erkannt werden; weiterhin ist die Rekonstruktion der ehemaligen Klausur von St. Katharinen um einen bis dato in der Kunst-geschichte unbekannten erweiterten Ostflügel bereichert worden. In St. Johannis konnten die großen baugeschichtlichen Etappen nachvoll-zogen, ein seit 1624 abgegangener Nordflügel wieder freigelegt und zahlreiche Funde sowohl der Vor- als auch Nachreformationszeit geborgen werden. Notwendige weitere substanzschonen-de, bauhistorisch und archäologisch begleitete Sanierungen werden das Bild über die Stralsun-

der Klöster und den Kampischen Hof in naher Zukunft präzisieren.17

Summary

The two former medikant monasteries in Stralsund could be preserved for the most part and are now used by several cultural institutions, such as the Stadtarchiv, the Kulturhistorisches Museum and the Deutsches Meeresmuseum. Parts of the chapel St. Annen do also still exist. In contrast, the Beginen houses erected before the Reformation are no longer part of the cityscape. Of the three former Cistercian city yards, the so-called Kampischer Hof is in a very good architec-tural condition compared to other city yards in Germany. By comparison, only fragments of the Hiddenseer Hof remain in an underground car park. The Brigittine double monastery, once to be found in the western part of the old town in the so-called Tribseer suburb, disappeared from the surface 400 years ago.

Building history dates of Stralsund’s monaster-ies and Cistercian city yards were, until recently, based on written sources and early art historical evaluations. The latest research in archeology and building history draws a more differentiat-ed and even new picture of the mentioned facil-ities. The comparatively well preserved and for whole Baltic Sea Region in general and North-ern Germany especially important monasteries were re-evaluated with a surprising outcome: the church St. Katharinen was found out to be the building with the oldest remaining hall church roof; to the reconstruction of the former con-clave was added an until now literally unknown east wing; and as for St Johannis, the steps of its construction were tracked, a north wing which came off in 1624 was uncovered and numerous discoveries form pre-Reformation times and post-Reformation times were made.

Any time soon, further structure-protecting reconstructions with assistance from archeo-logy and building history experts will specify the image of Stralsund’s Kampischer Hof and its monasteries.

17 Der Verfasser dankt Frau Claudia Hoffmann M. A. (Kultur-historisches Museum der Hansestadt Stralsund) für vielfältige Anregungen und Diskussionen zum Thema Stralsunder Klöster.

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Quellen

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PUB = Pommersches Urkundenbuch

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StAS = Stadtarchiv der Hansestadt Stralsund

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Anschrift des Autors:

Dipl.-Prähist. Gunnar Möller

Hansestadt Stralsund

Bauamt

Untere Denkmalschutzbehörde

Badenstraße 17

D-18439 Stralsund

Deutschland