gold und elite des 5. jahrhunderts in böhmen. in: m. hardt – o. heinrich-tamáska (eds.), macht...
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Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska (Hrsg.)Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska (Hrsg.)
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Macht des Goldes, Gold der MachtMacht des Goldes, Gold der MachtHerrschafts- und Jenseitsrepräsentation Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Antike und Frühmittelalter im zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraummittleren Donauraum
Zu den eindrucksvollsten Quellen spätantiker und frühmittel-alterlicher Archäologie gehören jene Edelmetallobjekte, die als Teile von Hort-, bzw. Schatzfunden oder ungewöhnlich reichen Grabausstattungen zum Vorschein gekommen sind. In der mitt-leren Donauregion, wo sich germanische Führungsschichten be-reits während der römischen Kaiserzeit als Bündnispartner oder Gegner des Römischen Reiches ebenso kontinuierlich ablösten wie die späteren völkerwanderungszeitlichen Machtgebilde dies- und jenseits der Donau, lässt sich eine besondere Konzen-tration an solchen Prestigeobjekten verzeichnen. Sie spiegeln die Verbindung zwischen Herrschaft und Gold, die Abhängig-keit neuer Eliten vom anhaltenden Zufl uss an Reichtum, die in Konfl iktzonen besonders stark ausgeprägt zu sein scheinen. Die Erforschung der Fundumstände sowie die Analyse der Zusam-mensetzung der Fundkomplexe und der Herstellung der Fund-objekte können wichtige Details zum Verhältnis zwischen Rom und den neuen Herrschaftsbildungen geben und auch Einblicke in die innere sozialen Strukturen des Letzteren gewähren.
Der zweite Band der Reihe „Forschungen zur Spätantike und Mittelalter“ stellt die Beiträge eines internationalen Symposi-ums des Netzwerks „Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum“ dar, das als Jahrestagung unter dem Titel des vorliegenden Bandes veranstaltet wurde. Im Rahmen der Tagung wurden am Beispiel ausgewählter Fund-komplexe, -gruppen oder einzelner Regionen des mittleren Do-nauraums die vielseitigen Aspekte der Beziehung zwischen Gold und Macht beleuchtet und zur Diskussion gestellt.
ISBN 978-3-86705-071-5ISSN 2195-2221 Verlag Bernhard Albert Greiner
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Forschungen zu Spätantike und Mittelalter
herausgegeben von
Orsolya Heinrich-Tamáska,
Niklot Krohn und Sebastian Ristow
Band 2
Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 2
herausgegeben von
Orsolya Heinrich-Tamáska, Niklot Krohn und Sebastian Ristow
Macht des Goldes, Gold der Macht
Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum
Akten des 23. Internationalen Symposiums der Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum,
Tengelic, 16.–19.11.2011
herausgegeben von Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska
2013Verlag Bernhard Albert Greiner
Gedruckt mit Unterstützung
des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Macht des Goldes, Gold der Macht/Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation
zwischen Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum/
Akten des 23. Internationalen Symposiums der Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung
im mittleren Donauraum, Tengelic, 16.–19.11.2011/herausgegeben von Matthias Hardt und Orsolya Heinrich-Tamáska/
Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 2/herausgegeben von Orsolya Heinrich-Tamáska,
Niklot Krohn und Sebastian Ristow/Weinstadt : Greiner 2013/ISBN 978-3-86705-071-5
Bibliographische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationablibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2013
© 2013 byVerlag Bernhard Albert Greiner, 71384 Weinstadt; www.bag-verlag.de
Umschlagbild: Abdruck einer römischen Bronzemünze des Crispus auf einer Goldfolie (Anhänger) aus dem Grab 2 des Gräberfeldes Keszthely-Fenéki út; Keszthely Balatoni Múzeum, Invnr. 1975.71.7. (Foto: József Bicskei)Umschlaggestaltung und Satz: Anita Mezei Redaktion: Orsolya Heinrich-Tamáska, Eva-Maria Tepest, Hans Geisler, Daniela Hofmann, Matthias Hardt Herstellung: Verlag Bernhard Albert Greiner, 71384 Weinstadt; www.bag-verlag.de
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
ISBN 978-3-86705-071-5ISSN 2195-2221
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Das Wosinsky Mór-Museum, der regionale Veranstalter des 23. Kolloquiums
der „Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung im mittleren Donau-
raum“ vom 16. bis zum 19. November 2011 in Tengelic, erfüllt seit 1895 seine
Aufgaben in der Stadt Szekszárd und im Komitat Tolna. Die Archäologie besaß
in unserem Haus durch die Bodendenkmalpfl ege und das Ausstellungswesen
von Beginn an einen hohen Stellenwert. Mehrere Direktoren, darunter auch der
Gründer Mór Wosinsky (1854–1907), setzten sich intensiv für die archäologische
Erforschung der Region ein. Die schönsten und bedeutendsten Funde dieser
über 100 Jahre andauernden Sammeltätigkeit lassen sich in der archäologischen
Dauerausstellung unseres Museums bewundern.
Aus diesem Grund ist es immer eine besondere Freude, archäologische Fachkon-
ferenzen in unserem Komitat begrüßen zu dürfen. Das Kolloquium „Macht des
Goldes - Gold der Macht. Herrschaft s- und Jenseitspräsentation zwischen Antike
und Frühmittelalter im mittleren Donauraum” erlaubte uns einen internationa-
len Kollegenkreis aus den Ländern Mittel- und Ostmitteleuropas willkommen zu
heißen. Ausrichter dieser Konferenz zu sein, erfüllte uns mit besonderem Stolz,
zumal diese traditionsreiche Veranstaltungsreihe zum ersten Mal in Ungarn
tagte. Wir möchten daher für die Kooperation danken, die uns das Geisteswis-
senschaft liche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Uni-
versität Leipzig ermöglichte, ebenso allen weiteren Institutionen aus Österreich,
Polen, Tschechien und der Slowakei, die sich an der Tagung organisatorisch und
fi nanziell beteiligten.
Das Kolloquium widmete sich einer der größten Faszinationen in der Kulturge-
schichte, dem Gold, und stellte sich die Frage, welche Bedeutung dieses Edelme-
tall für die Herrschaft sbildung in der Zeit der Spätantike und des frühen Mittelal-
ters besaß. Unser Komitat liegt auf dem Gebiet der einstigen römischen Provinz
Pannonien, an der Donau, die zu diesem Zeitpunkt als Limes die nordöstliche
Außengrenze des Römischen Reiches bildete. Das Gebiet erfuhr während der an-
schließenden Völkerwanderungszeit eine wechselvolle Geschichte, die durch die
Aufeinanderfolge verschiedener, nach Westen und Süden vorstoßender Gruppen
geprägt war. Einzelne Gräber dieser Zeitphase, wohl die der ehemaligen Füh-
rungsschichten, waren reich an Gold und Edelsteinen, wie u. a. das Beispiel des
Grabes von Regöly zeigt. Diese Bestattung einer Frau aus dem 5. Jahrhundert
wurde 1967 entdeckt und seither in mehreren internationalen Ausstellungen
gezeigt. Die Schmuckstücke des Grabes dürft en an der Wende vom 4. zum 5.
Grußwort
6
Grußwort
Jahrhundert in einer Werkstatt im Pontus-Gebiet hergestellt worden sein und
verdeutlichen die weitreichenden Verbindungen, die diese frühen Eliten an der
mittleren Donau unterhielten.
Auch die Ausgrabungen der letzten zwei Jahrzehnte, die im Rahmen des Auto-
bahnbaus und anderer großer Investitionen im Komitat Tolna durchgeführt wor-
den sind, verdeutlichen, dass dieses Territorium besonders reich ist an Funden
und Befunden aus der Zeit nach der Aufgabe der römischen Provinz Pannonien
– also aus dem späten 5. und aus dem 6. Jahrhundert. Das Fundmaterial deutet
zudem auf eine Vielfalt an kulturellen Beziehungen der hier ansässigen völker-
wanderungszeitlichen gentes, Alanen, Hunnen, Ostgoten und Langobarden hin.
Die Konferenz fand in Tengelic statt, in demselben, wenn auch inzwischen re-
novierten Hotelgebäude, welches bereits rund 20 Jahre zuvor ein internationa-
les Team aus Archäologen beherbergte. Die Beiträge dieser 1989 abgehaltenen
Konferenz, die sich überwiegend dem awarenzeitlichen Karpatenbecken widme-
te, wurden in unserem Jahrbuch (Wosinszky Mór Muz. Évk. 15) veröff entlicht.
Es ist sehr erfreulich, dass mit dem vorliegenden Band auch die Ergebnisse der
Tagung des Jahres 2011 zeitnah der wissenschaft lichen Öff entlichkeit vorgelegt
werden und damit den Ruf unseres Museums auf internationaler Ebene stärken.
Ich hoff e sehr, dass das angenehme Ambiente in Tengelic und die Tagesexkur-
sion nach Szekszárd, Paks und Pécs allen Teilnehmern gut in der Erinnerung
bleiben wird. Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen für die kompetenten
Vorträge und für die intensive Diskussion danken.
Szekszárd, April 2013
János Gábor Ódor
Direktor des Wosinsky Mór-Museums, Szekszárd
9
Der zweite Band der Reihe „Forschungen zu Spätantike und Mittelalter“ stellt die
Beiträge des 23. internationalen Symposiums zu „Grundproblemen der frühge-
schichtlichen Entwicklung im mittleren Donauraum“ zusammen, das unter dem
Titel des vorliegenden Buches im Jahr 2011 in Tengelic, Ungarn, veranstaltet
wurde.
In der über zwanzig Jahre währenden Geschichte der „Grundprobleme“ kam der
Kreis der an den einschlägigen Forschungsgebieten Interessierten zum ersten
Mal nach Ungarn, in das Land, das eine der Kernregionen des mittleren Donau-
raumes bildet. Die Veranstaltung des Kolloquiums wurde durch die Einladung
des Direktors des Wosinszky Mór-Museums in Szekszárd, durch János Gábor
Ódor ermöglicht. Ihm ist auch die Idee zu verdanken, die Tagung in die Region
zwanzig Kilometer nördlich von Szekszárd, in ein ausgezeichnetes Tagungsho-
tel in Tengelic zu verlagern, wo bereits 1989 eine internationale Konferenz über
„Kulturelle und Handelsbeziehungen im frühmittelalterlichen Mittel- und Ost-
europa“ (publ. in: Wosinszky Mór Múz. Évk. XV, 1990) stattfand.
Von deutscher Seite war die Projektgruppe „Die frühmittelalterlichen Zentren
an der Donau. Städtische Topographie, Christentum und Handel zwischen Mit-
teleuropa und dem Schwarzen Meer“ des Geisteswissenschaft lichen Zentrums
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig an der Aus-
richtung der Tagung beteiligt. Das Tagungsthema ging aus den aktuellen Frage-
stellungen dieser Projektgruppe hervor, die sich u. a. auf die Rekonstruktion von
Prozessen konzentriert, welche die Herausbildung neuer Eliten und Herrschaft s-
formen an der Grenze zwischen Spätantike und Frühmittelalter begleiteten.
Mit dem Th ema „Macht des Goldes, Gold der Macht“ wurde zugleich ein in-
terdisziplinäres Forschungsfeld der Frühgeschichte für die Jahrestagung gewählt.
Das Spektrum der Vorträge und die anschließende Diskussion zeugten davon,
dass die Frage nach der Verbindung zwischen Herrschaft und Gold für ein nach-
haltiges Forschungsinteresse sorgt. Die Tagungsteilnehmer aus den Ländern
Mittel- und Ostmitteleuropas haben am Beispiel ihrer laufenden Forschungspro-
jekte eindrucksvoll die vielseitigen Facetten der Zusammenhänge zwischen Gold
und Macht beleuchtet. Der zeitliche und regionale Rahmen reichte dabei von der
Latènezeit bis zum 11. nachchristlichen Jahrhundert und von der Ostsee bis zum
Schwarzen Meer.
Der Besitz eines Schatzes, eines thesaurus bedeutete in den spätantik-frühmit-
telalterlichen Gesellschaft en viel mehr als nur Reichtum. Die Bestandteile des
Vorwort
10
Schatzes dienten unter anderem als Gaben der Fürsten an ihre Gefolgschaft und
waren somit ein wichtiges Mittel, die jeweilige soziale Hierarchie zu regulieren.
Zugleich konnten Teile des Schatzes die gentile Identität stärken, indem beson-
dere Objekte bei feierlichen Anlässen zur Schau gestellt wurden, die man mit
Erzählungen und Gesängen über vergangene ruhmreiche Ereignissen verband
und so der Konstruktion ethnischer Identität und Erinnerung dienten. Gaben
galten zudem als ein wichtiges Medium der Diplomatie, wenn man damit Ver-
bündete gewinnen oder drohende militärische Gefahren abzuwenden versuchte
oder man damit Friedensschlüsse oder politisch relevante Ehen besiegeln wollte.
Auch Roms Politik war über die Jahrhunderte geprägt durch die Vergabe von Ge-
schenken und Tribute an die Barbaren, die zunächst als Gegner, aber später auch
als Söldner und Foederaten des Reiches in Erscheinung traten. Die römischen
Luxusobjekte prägten nachhaltig den Geschmack der fremden Eliten und führten
zu Erscheinungen, die in der Forschung als imitatio imperii diskutiert werden.
Die Quellen der Archäologie, ob Herrschaft ssitze und/oder ökonomische Zentren
oder Gräber mit prächtigen Edelmetallobjekten, erlauben in der Regel erst über
den Befundkontext einen Rückschluss auf die einstigen sozialen Verhältnisse. In
diesem Sinne werden in mehreren Beiträgen des Bandes die gesellschaft liche Rol-
le und der Einfl uss barbarischer Eliten in ihrem eigenen sozialen Umfeld unter-
sucht und zugleich die Frage nach der Art der Verbindungen gestellt, welche die
gentilen Spitzen zur Reichsadministration und zum römischen Heer unterhiel-
ten. Der römische Einfl uss, ob in Form von entwickelten Technologien, Bau- oder
Feinschmiedetechniken oder aber auch die Nutzung von Insignien wird anhand
mehrerer Beispiele deutlich: nördlich der Donau befi nden sich Herrschaft szen-
tren, die nach provinzialrömischem Vorbild errichtet wurden, Keramik- und
Metallobjekte zeugen ebenso von römischen Formen wie Ornamente und an-
gewendete Techniken. Goldene Zwiebelknopffi bel und Prachtgürtel weisen auf
den militärischen Rang ihrer Träger im römischen Dienst hin. Nicht zuletzt sind
Münzen aus Edelmetall wichtiges Quellenmaterial im Rahmen der gegeben Fra-
gestellung und können nach ihrer Verbreitung und Wertigkeit in den jeweiligen
regionalen und zeitlichen Rahmenbedingungen befragt werden. Die Analyse der
herstellungstechnischen und ornamentalen Merkmale von Einzelobjekten bzw.
Fundgruppen können schließlich helfen, den Austausch von Edelsteinen, Gold
und Prestigeobjekten zu rekonstruieren und die Rolle der Handwerker und des
handwerklichen know-how zu erschließen. Die vorgelegten Aufsätze betonen
schließlich, dass nicht allein Goldfunde als Demonstration von Macht gesehen
werden dürfen. Auch Lage und Ausbauformen von Herrschaft ssitzen und zentra-
len Orten können als Ausdruck gesellschaft lichen Ranges angesehen werden und
einen indirekten Hinweis auf die ökonomischen Möglichkeiten, auf den Einfl uss
und die weitreichenden Kontakte ihrer einstigen Bewohner bieten.
Die Aufsätze des Sammelbandes zeigen deutlich, dass sich die Quellen aus dem
mittleren Don auraum besonderes gut zur Bearbeitung der gestellten Frage nach
dem Verhältnis von Edelmetall und Herrschaft eignen. Die schnelllebigen po-
litischen und sozialen Umwälzungen des ersten nachchristlichen Jahrtausends
fanden hier ihren Niederschlag in Form von reichen Bestattungen und Hortfun-
den, wie die im Buch behandelten Beispiele aus Mušov, Zohor, Gáva, Untersie-
Vorwort
11
benbrunn, Žuraň, Hauskirchen, Mikulčice oder Rakamaz zeigen, um nur wenige
exemplarisch zu nennen. Auch einer der größten spätrömischen Silberfunde, der
sogenannte Seuso-Schatz, dürft e ebenso aus dem Karpatenbecken stammen wie
die goldenen Gefäße des spätawarenzeitlichen Fundkomplexes von Nagyszent-
miklós. Die neuen Ergebnisse eines Wiener Forschungsteams zu diesem Ensem-
ble wurden während der Tagung von Birgit Bühler und Viktor Freiberger vorge-
stellt, werden aber in Form einer Monographie an anderer Stelle publiziert.
Die Ausrichtung der Tagung wurde durch die großzügige fi nanzielle Unterstüt-
zung der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wis-
senschaft en, des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en und der Tschechischen Akademie
der Wissenschaft en sowie des Geisteswissenschaft lichen Zentrums Geschichte
und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig fi nanziert, wofür wir im
Namen der Organisation an dieser Stelle danken möchten.
Einen Dank möchten wir auch den Kolleginnen und Kollegen aussprechen, die
sich an der mühsamen Arbeit der Redaktion beteiligten, an Eva-Maria Tepest,
Lisa Goldmann und Hans Geisler für die Bearbeitung der deutschen Aufsätze
und an Daniela Hofmann für die Korrektur der englischen Beiträge.
Unser Dank gilt nicht zuletzt allen Kolleginnen und Kollegen, die im Rahmen
der Tagung ihre Ergebnisse präsentierten im vorliegenden Band zur Diskussion
stellen. Wir erinnern uns gern an die entspannte und arbeitsreiche Atmosphä-
re in Tengelic und hoff en, unsere Gespräche über „Macht des Goldes, Gold der
Macht“ künft ig fortsetzen zu können.
Leipzig, April 2013
Orsolya Heinrich-Tamáska und Matthias Hardt
Vorwort
Inhalt
Grußwort ...........................................................................................................................................................5
Vorwort .............................................................................................................................................................9
Jiří Militký und Maciej Karwowski Gold und Silber bei den Boiern und ihren südöstlichen Nachbarn – numismatische und
archäologische Überlieferung .................................................................................................................17
Th omas Fischer Römische Militärgürtel aus Edelmetall .................................................................................................33
Miroslava Daňová Römischer Goldschmuck aus Gerulata und seiner Umgebung .........................................................47
Zsolt Visy Geschichtliche Probleme des Seuso-Schatzes .......................................................................................55
Alois Stuppner Völkerwanderungszeitliche Herrschaft szentren und spätrömische Militärarchitektur am
Beispiel des Oberleiserberges ..................................................................................................................63
Vladimír Varsik und Titus Kolník Cífer-Pác – Neue Erkenntnisse zur spätantiken quadischen Elitenresidenz ...................................71
Kristian Elschek Zohor – Ein neues Fürstengrab der „Lübsow- Gruppe“ und Brandgräber mit Edelmetallbeigaben aus Zohor (Westslowakei) ...................................................................................91
Ján Rajtár Das Gold bei den Quaden .................................................................................................................... 125
Jan Schuster Byrsted – Lübsow – Mušov: Der Gebrauch von Edelmetall in germanischen
Fürstengräbern der älteren Römischen Kaiserzeit ............................................................................ 151
Dieter Quast Ein kleiner Goldhort der jüngeren römischen Kaiserzeit aus Černivci (ehem. Czernowitz/
Cernăuţi) in der westlichen Ukraine nebst einigen Anmerkungen zu goldenen Kolbenarmringen ............................................................................................................ 171
Péter Prohászka Die jungkaiserzeitliche Goldfi bel aus Oláhpián (Pianu, Rumänien) ............................................. 187
Eszter Istvánovits and Valéria Kulcsár Th e “upper class” of Sarmatian society in the Carpathian Basin .................................................... 195
David Zs. Schwarcz Buntmetallverarbeitung in der sarmatischen Siedlung in Tiszaföldvár-Téglagyár (Ungarn)– Fragen zum Beginn der sarmatischen Buntmetallverarbeitung im Karpatenbecken .................. 211
Zsófi a Masek Die kulturellen Beziehungen der hunnenzeitlichen Eliten im östlichen Mitteldonaugebiet
am Beispiel der einglättverzierten Drehscheibenkeramik ............................................................... 229
14
Eszter Horváth, Zsolt Bendő and Zoltán May
One hundred years later... Characteristics of materials technology and workshop
affi nities of the polychrome metalwork from Gáva (North-East Hungary) .................................. 251
Eduard Droberjar
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen ................................................................................ 281
Jaroslav Tejral
Anonyme Herrscher des 5. Jahrhunderts nördlich der Donau und ihre Selbstdarstellung
auf dem Weg ins Jenseits ...................................................................................................................... 295
Zuzana Loskotová
Lombard burial grounds and graves of social elites north of the Middle Danube in
the light of recent research ................................................................................................................... 321
Tivadar Vida
Spätantike Buntmetallgefäße im langobardenzeitlichen Pannonien ............................................. 339
Zsófi a Rácz
Sind Goldschmiede in den „Goldschmiedegräbern“ der Awarenzeit bestattet? .......................... 361
Orsolya Heinrich-Tamáska
Tierornamentik auf Gold und Silber – Zeichen von Herrschaft und Identität? ........................... 381
Pavel Kouřil und Lumír Poláček
Goldfunde von Mikulčice – Probleme und Perspektiven ................................................................ 407
Karol Pieta
Bojná – ein frühmittelalterliches Machtzentrum in Reichweite von Gold- und
Eisenrevieren .......................................................................................................................................... 423
Elisabeth Nowotny
Repräsentation zwischen Karolingerreich und Großmähren. Das Beispiel des
Gräberfeldes von Th unau am Kamp, Obere Holzwiese ................................................................... 439
Erwin Gáll
Th e Question of Centres of Power in the light of 10th Century Necropoles in the
Transylvanian Basin – Th e case of the Cluj necropoles ................................................................... 461
Károly Mesterházy
Das Gold der landnehmenden Ungarn (10. Jh.) ............................................................................... 483
Undine Ott
Die Repräsentation und Legitimation von Herrschaft im hochmittelalterlichen
Karpaten- und Tarimbecken. Indizien aus arpadischen und qarakhanidischen
Konversionserzählungen ...................................................................................................................... 499
Matthias Hardt
Gold, Prestige, Herrschaft : Warum der Schatz den König macht .................................................. 525
Bildnachweis ................................................................................................................................................ 535
Autoren ......................................................................................................................................................... 541
281
1 B. Svoboda, Čechy v době stěhování národů (Böhmen in der Völkerwanderungszeit) (Praha 1965)
78–126, 214–220; E. Droberjar, Od plaňanských pohárů k vinařické skupině. Kulturní a chronologické
vztahy na území Čech v době římské a v časné době stěhování národů (Von Plaňany-Bechern zur Vinařice-
Gruppe. Kulturelle und chronologische Beziehungen in Böhmen in der römischen Kaiserzeit und der
Frühvölkerwanderungszeit). Sborník Národního Muz., řada A, Hist. LIII,1–2, 1999, 1–58 hier 7 f., 22 f.,
Taf. 27–29; J. Tejral, Vinařicer Kulturgruppe. In: RGA2 32 (Berlin, New York 2006) 414–423; J. Jiřík,
Entstehung und Entwicklung der sogenannten Vinařice-Gruppe im Nordteil des Böhmischen Beckens:
Forschungsstand und Interpretationsversuch. In: J. Tejral (Hrsg.), Barbaren im mittleren Donauraum – Zum
Wandel ihrer Identitäten (Brno 2007) 121–145; Ders., Bohemian Barbarians: Bohemia in Late Antiquity. In:
F. Curta (Hrsg.), Neglected Barbarians. Studies in the Early Ages 32 (Turnhout 2009) 263–317 hier 276–297. 2 J. Tejral, Das Hunnenreich und die Identitätsfragen der barbarischen „gentes“ im Mitteldonauraum aus
der Sicht der Archäologie. In: Ders. (Hrsg.), Barbaren im Wandel. Beiträge zur Kultur- und Identitätsbildung
in der Völkerwanderungszeit (Brno 2007) 55–119.3 A. Kiss, Pannonien zur Zeit der Völkerwanderung – Ergebnisse und Probleme. In: J. Tejral/Chr. Pilet/M.
Kazanski (Hrsg.), L´Occident romain et l´Europe centrale au début de l´époque des Grandes Migrations
(Brno 1999) 109–126 hier 114–117, 120–122. 4 J. Frolík u. a., Sídliště vinařické skupiny z Prahy-Kobylis (Settlement of the Vinařice group in Prague-
Kobylisy). In: E. Droberjar (Hrsg.), Archeologie barbarů 2010: Hroby a pohřebiště Germánů mezi Labem a
Dunajem. Stud. Arch. Suebica 1, 2011, 415–451. 5 J. Zeman, Böhmen im 5. und 6. Jahrhundert. In: W. Menghin (Hrsg.), Germanen, Hunnen und Awaren.
Schätze der Völkerwanderungszeit. Ausstellungskat.(Nürnberg 1988) 515–527 hier 518, Abb. 1.
Die Vinařice-Gruppe
Nördlich der Donau, in Böhmen, an Rätien II
und Noricum Ripense angrenzend, wird im 5.
Jahrhundert (Stufen D2–D3) eine elbgermani-
sche Gruppe lokalisiert (Abb. 1), für die sich in
der archäologischen Fachliteratur der Begriff der
Vinařice-Gruppe1 eingebürgert hat. Es handelt
sich um die östlichste Gruppe der Elbgermanen
(Sueben), da in Mähren und in Niederösterreich
zu diesem Zeitpunkt bereits Heruler, Rugier und
weitere Barbaren siedelten, deren Hinterlassen-
schaft als ostgermanisch-donauländischer Kreis
umschrieben wird2. Über die Sueben des 5. Jahr-
hunderts, in der Zeit vor der langobardischen
Besiedlung Pannoniens, ist allerdings wenig
überliefert3.
Die Vinařice-Gruppe in Böhmen wird mehr-
heitlich über Gräberfelder und Einzelgräber
mit Körperbestattungen defi niert, erst in den
letzten Jahren konnten auch einige Siedlungen
untersucht werden4. Während der Chronologie-
stufen D2 und D3 sind in Böhmen drei Haupt-
siedlungszonen feststellbar (Abb. 2), die Zone
A in Nordwestböhmen, die Zone B in Prag und
seiner Umgebung und die Zone C in der Region
von Kolín. Neben diesen Gebieten mit charakte-
ristischer Keramik und elbgermanischen Fibeln
sind auch einige Randgruppen in West-, Nord-
ost- und Ostböhmen zu lokalisieren5.
Eduard Droberjar
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
282
6 J. Vávra u. a., Pohřebiště z doby stěhování národů v Praze-Zličíně, ul. Hrozenkovská – Průběžná
zpráva o metodice a výsledcích výzkumu (Das Brandgräberfeld aus der Völkerwanderungszeit in Praha-
Zličín, Hrozenskovská Straße – Durchlaufnachricht über Methode und Ergebnisse der Forschung). In: E.
Droberjar/O. Chvojka (Hrsg.), Archeologie barbarů 2006 – Archäologie der Barbaren 2006 (České Budějovice
2007) 565–577; Ders. u. a., Výzkum pohřebiště z doby stěhování národů v Praze-Zličíně v letech 2005–2008
(Migration Period cemetery in Prague-Zličín, excavated in 2005–2008). Arch. Pragensia 19, 2008, 211–232. 7 Vávra u. a. 2008 (Anm. 6) 223 Abb. 11. 8 Vávra u. a. 2007 (Anm. 6) 574 Abb. 4.
Goldfunde der Vinařice-Gruppe
Die wichtigsten Nekropolen mit Goldfunden
befi nden sich in Prag und dessen unmittel-
barer Umgebung. Das größte Gräberfeld ist
Prag-Zličín mit 174 Gräbern6. Obgleich fast alle
Bestattungen ausgeraubt waren, kamen in min-
destens drei Gräbern auch Goldgegenstände vor.
Das Grab 135 ist die einzige unberaubte Sepultur
mit Goldartefakt7. Es ist den Raubgräbern nur
entgangen, weil ein weiteres Grab in Superposi-
tion unmittelbar darüber lag. Das Inventar des
reichen Kindergrabes 135 (Abb. 3) beinhaltete
insgesamt zehn Goldgegenstände: zwei Fibeln,
fünf Perlen aus aufgewickeltem Draht, einen
Fingerring und zwei Schuhschnallen. Den inter-
essantesten Fund stellen zwei eingliedrige Fibeln
mit zusammengerolltem Fuß, einem kurzen
Nadelhalter und oberer Sehne dar. Eine gleich-
artige Fibel stammt aus dem Grab 428 desselben
Eduard Droberjar
Abb.1 Weströmisches Reich und Elbgermanen in Böhmen (Vinařice-Gruppe) in der zweiten Hälft e des 5. Jahrhunderts.
283
Gräberfelds. Dieser Fibeltyp wurde bisher in der
Literatur nicht näher bewertet, obwohl er von
den Bearbeitern als Typ Zličín bestimmt wurde9,
ohne dies jedoch in den zeitgleichen Kontext
einzureihen. Einen vergleichbaren Fibeltyp be-
stimmte Mechthild Schulze-Dörrlamm10 als Typ
Lauriacum, jedoch mit unterer Sehne. Fibeln
dieses Typs sind nur von drei weiteren Fundstel-
len bekannt, von denen nur das Stück aus Lau-
riacum einen zusammengerollten Fuß aufweist.
Gemäß ihrer Konstruktion übereinstimmende
Fibeln des Typs Viminacium11 besitzen einen
längeren Nadelhalter und manchmal – z. B.
bei dem Exemplar aus Singidunum12 – ist nicht
deutlich erkennbar, ob sie eine untere oder obere
Sehne aufweisen. Bei den Fibeln mit zusammen-
gerolltem Fuß und oberer Sehne vom Typ Alm-
gren 19213 oder der Gruppe Ambroz 13 (jedoch
mit bandförmigem Bügel), die am Ende der rö-
mischen Kaiserzeit in Osteuropa vorkommen14,
ist der Fuß so deutlich zusammengerollt, dass
sie keinen kurzen Nadelhalter bilden. Besäßen
diese Fibeln keinen derartig zusammengerollten
Fuß, könnte der Nadelhalter kurz sein, ähnlich
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
9 Vávra u. a. 2007 (Anm. 6) 569.10 M. Schulze-Dörrlamm, Romanisch oder germanisch? Untersuchungen zu den Armbrust- und
Bügelknopffi beln des 5. und 6. Jahrhunderts n. Chr. aus den Gebieten westlich des Rheins und südlich der
Donau. Jahrb. RGZM 33, 1986, 593–720 hier 642 f., 644 Abb. 60. 11 Ebd., 605–608 Abb. 12; V. Ivanišević/M. Kazanski/A. Mastykova, Les Nécropoles de Viminacium à
l´époque des Grandes Migrations. Collège de France – CNRS, Centre de Recherche d´Histoire et Civilisation
de Byzance, Monogr. 22 (Paris 2006) 17 Fig. 8,13–16. 12 D. Bojović, Rimske fi bule Singidunuma (Belgrad 1983) Taf. XXXV,337. 13 O. Almgren, Studien über nordeuropäische Fibelformen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte mit
Berücksichtigung der provinzialrömischen und südrussischen Formen (Stockholm 1897) 242. 14 А. К. АМБРОЗ, Фибулы юга европейской части СССР (Москва 1966) 45–47, Taf. 19,3.
Abb. 2 Böhmen und die Vinařice-Gruppe. A–C Hauptzonen, I Milčice, II Nová Ves, III Velké Chvalovice.
284
15 И. Н. ХРАПУНОВ (Hrsg.), Исследования могильника Нейзац (Exploring the cemetery of Neyzats).
(Издательство Доля, Симферополь 2011) 27, 85 Abb. 21,6. 16 J. Jiřík/J. Vávra, Druhá etapa výzkumu pohřebiště z doby stěhování národů v Praze-Zličíně (Die zweite
Etappe der Ausgrabung des völkerwanderungszeitlichen Gräberfeldes in Prag-Zličín). In: E. Droberjar/
B. Komoróczy/D. Vachůtová (Hrsg.), Archeologie barbarů 2007: Barbarská sídliště. Chronologické,
ekonomické a historické aspekty jejich vývoje ve světle nových archeologických výzkum. Spisy Arch. Ústavu
AV ČR Brně 37 (Brno 2008) 517–530 hier 523; Vávra u. a. 2008 (Anm. 6) Titelseite; J. Militký, Nálezy
antických mincí v Čechách a jejich historický význam (Finds of ancient coins in Bohemia and their historical
importance). Unveröff . Manuskript, Univ. Karlova (Praha 2010) 59. 17 Militký 2010 (Anm. 16) 59, 124.18 M. G. Maioli/O. von Hessen, Ein bedeutendes Frauengrab des 6. Jahrhunderts aus Imola. Arch. Korrbl.
11, 1981, 251–254; G. P. Brogiolo, Das Reich der Ostgoten in Italien. In: Rom und die Barbaren. Europa zur
Zeit der Völkerwanderung. Austellungskat. (Bonn 2008) 227–231 hier 227 Abb. 1. 19 Vávra u. a. 2008 (Anm. 6) 227; Z. Strnadová, Výroční zpráva 2006. Muzeum hlavního města (Praha
2007) 27. 20 F. Teichner, Kahl a. Main. Siedlung und Gräberfeld der Völkerwanderungszeit (Kallmünz/Opf.
1999) 225 Taf. 72; A. Stuppner, Amulette und Anhänger vom Oberleiserberg bei Ernstbrunn, NÖ. In:
K. Kuzmová/K. Pieta/J. Rajtár (Hrsg.), Zwischen Rom und Barbaricum. Festschr. für Titus Kolník zum 70.
Geburtstag (Nitra 2002) 377–384 hier 381.
wie bei den Fibeln der Variante Prag-Zličín. Eine
solche Fibel legte Igor H. Khrapunov aus Neyzac
von der Krim vor15.
Für die Elbgermanen Untypisches stellt auch das
Exemplar aus dem Grab 61 von Prag-Zličín16
dar, das aus einer Goldmünze (Solidusfi bel) ge-
fertigt wurde und mit einer Honorius-Prägung
(nach dem Jahr 408, nach Jiří Militký wahr-
scheinlich 415–42317) vergesellschaft et ist. Die-
se Fibeln sind sonst nur im ostgotischen Italien
verbreitet18.
Besonders in Böhmen kommen die goldenen soge-
nannten dreipassförmigen Anhänger (Anhang 1,
Abb. 4) vor, zwei sind aus Prag-Zličín bekannt
(Gräber 41–42; Anhang 1,10, Abb. 5,1)19; dar-
über hinaus sind sie im alamannischen Milieu
verbreitet20. Manche sind mit Granulation ver-
ziert, wie in Prag-Dejvice/Juliska (Abb. 5,2), in
Eduard Droberjar
Abb. 3 Prag-Zličín, Kindergrab Nr. 135: 1–2 Fibelpaar; 3–4 Schnallen; 5 Perlen; 6 Ring. – o. M.
6
2 3 4
5
1
285
Prag-Zličín (Abb. 5,1), aus dem Oberleiserberg
(Abb. 5,3) und in Frickingen-Bruckfelden oder
Lezoux (Abb. 5,4). Sie werden aufgrund der
Granulation aus Osteuropa abgeleitet21. Auf den
dreipassförmigen Anhängern kommen meist
einzeln angelötete Granulationskügelchen vor,
vereinzelt aber auch zwei oder drei. Mehrere
Granulationskügelchen in Form eines Dreiecks
sind für andere Goldanhängertypen des 5. Jahr-
hunderts charakteristisch (Abb. 5,5–7)22, die aber
auch Beziehungen zu den Ostgermanen zeigen.
Weitere Goldobjekte der Vinařice-Gruppe wur-
den in drei reichen Einzelgräbern in Nordwest-
böhmen entdeckt. Das älteste von ihnen (Stufe
D2) stammt aus Bříza bei Litoměřice (Fundort-
liste 2,1)23. Aufgrund der im Untersiebenbrunn-
Stil verzierten Schnalle und weiterer Artefakte
kann das Grab dem ostgermanisch-donaulän-
dischen Kreis zugeordnet werden. Das einzi-
ge Goldobjekt war ein drahtförmiger Halsring
(Abb. 6,6) mit eingebogenen Enden24, den ein
Mann trug, in dessen Grab sich ursprünglich si-
cher auch ein Schwert befand.
Die Ausstattung des Frauengrabes aus Úherce
bei Louny bildeten u. a. zehn Goldanhänger
(Anhang 2,19, Abb. 6,3)25 einer Halskette. Sie
sind dreieckig oder kreisförmig, einmal auch
rechteckig und mit hohlen Halbkugeln sowie
mit Filigran verziert. Der rechteckige Anhän-
ger wies ursprünglich eine farbige Einlage auf.
In einem anderen Frauengrab der Fundstelle
Měcholupy bei Žatec (Anhang 2,6)26 befanden
sich neben drei silbernen und anderen Objekten
auch drei Goldartefakte: ein Solidus Konstantins
III. (407–411), der in Trier geprägt wurde27, ein
Anhänger (Perle) mit Almandinen28 sowie ein
weiterer Goldanhänger29.
Goldobjekte stammen auch aus weiteren Grä-
bern, vor allem aus Prag und Umgebung. Als
Beispiel sei das Grab 1 aus Prag-Radotín (An-
hang 2,13)30 angeführt. Es enthielt einen Solidus
des Arcadius (383–408), der Anfang des 5. Jahr-
hunderts in Ravenna geprägt wurde, und eine
einfache kreisförmige Goldschnalle31.
Von einer außerordentlichen Stellung des Pra-
ger Beckens zeugt auch der Altfund eines golde-
nen Kolbenarmringes32, dessen nähere Fundum-
stände nicht festgestellt werden konnten. Mit
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
21 В. МОРДВИНЦЕВА/M. ТРЕЙСТЕР, Произведения торевтики и ювелирного искусства в Северном
Причерноморье 2 в. до н. э.– 2 в. н. э., I–III (Симферополь, Бонн 2007) I, 269–271; II, 150 Abb. 63,2.1.1–
2.2.7.22 Z. B. A. Kiss/A. Bernhard-Walcher, Szilágysomlyó. A gepida királyok aranykincsei. Ausstellungskat.
(Budapest 1999) Abb. 6,8–10; 17; P. Prohászka, Ein völkerwanderungszeitlicher Schatzfund aus Mähren
und seine europäischen Beziehungen. In: J. Bemmann/M. Schmauder (Hrsg.), Kulturwandel in Mitteleuropa.
Langobarden – Awaren – Slawen. Koll. Vor- u. Frühgesch.11 (Bonn 2008) 331–342 hier 333 Abb. 1. 23 Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XXI; A. Wieczorek/P. Périn (Hrsg.), Das Gold der Barbarenfürsten.
Schätze aus Prunkgräbern des 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Kaukasus und Gallien (Stuttgart 2001)
106–108. 24 Wieczorek/Périn 2001 (Anm. 23) 107 Abb. 2.3.1. 25 J. Smolík, Úherecký hrob. Pam. Arch. 13, 1886, 321-326; Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XXXI,3–6, 9,
11–15. 26 H. Preidel, Ein völkerwanderungszeitliches germanisches Frauengrab aus Michelob, Kr. Saaz. Jahrb.
Prähist. u. Ethnograph. Kunst 13, 1940, 108–125; Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XXIX–XXX. 27 J. Militký, Finds of Greek, Roman and Early Byzantine Coins in the Territory of the Czech Republic. I.
Bohemia (Vol. 1–3). Coll. Moneta 107–109 (Wetteren 2010) Vol. 2, 138 f.; Vol. 3, Pl. 54,599. 28 Preidel 1940 (Anm. 26) Taf. 53,2b. 29 Ebd., Taf. 53,2a. 30 Svoboda 1965 (Anm. 1) 271 Taf. XXXII,2.10. 31 M. Lutovský/L. Smejtek (Hrsg.), Pravěká Praha (Praha 2005) Beilage XII; Militký 2010 (Anm. 27)
Vol. 1, 34 f., Vol. 3, Pl. 1,33. 32 E. Droberjar, Zlatý náramek typu Tournai-Blučina z Čech (A gold bracelet of the Tournai-Blučina type
from Central Bohemia). Arch. ve středních Čechách 5, 2001, 517–527; Ders., Věk barbarů. České země a
stěhování národů z pohledu archeologie (Zeit der Barbaren. Böhmische Länder und Völkerwanderungszeit
aus der Sicht der Archäologie) (Praha, Litomyšl 2005) Farbbeilage.
286
33 É. Salin/A. France-Lanord, Sur le trésor barbare de Pouan. Gallia 14 (Aube 1956) 65–75 hier Abb. 22;
Wieczorek/Périn 2001 (Anm. 23) 144 f. Abb. 4.6.2. 34 Vgl. den Beitrag von D. Quast in diesem Band (171–186).35 Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XLIV,3; Militký 2010 (Anm. 27) Vol. 1, 268 Taf. 38,345. 36 J. Militký, Finds of Roman and Early Byzantine Gold Coins on the Territory of the Czech Republic.
Slovenská Num. 17, 2004a, 53–76 hier 64, 68; Ders., Import zlatých římských a raně byzantských mincí do
českých zemí v době římské až raném středověku (Imported Roman and Early Byzantine Gold Coins on the
Czech Territory). Arch. ve středních Čechách 8, 2004b, 505–536 hier 518 Taf. 1,20–22; 2,1–3; Ders. 2010
(Anm. 27) Vol. 2, 93 f. Taf. 50,512.
seinem Gewicht von 160,7 g, das heißt 36 Solidi,
stellt er den fünft schwersten Armring des Typs
Tournai-Blučina dar (Abb. 6,7). Vom Gewicht
her ähnelt er dem Armring der Fundstelle Pou-
an33. Analysen dieser Armringe und der Solidi
bewiesen dieselbe Zusammensetzung und so
auch die mögliche Erzeugung der Armringe aus
Goldmünzen34.
Unter den Funden der Vinařice-Gruppe sind
verhältnismäßig häufi g Goldmünzen (Solidi)
vertreten. Wie bereits erwähnt, stammen drei
der Münzen aus Gräbern. Eine Münze des An-
themius (467–472) mit einer Öse wurde zwar
ebenfalls im Grab in Záluží bei Čelákovice ge-
funden (Fundortliste 2,22), der Befund datiert
jedoch erst ins 6. Jahrhundert35.
Der einzige böhmische Hortfund mit Goldmün-
zen des 5. Jahrhunderts kam in Ploužnice in
Nordwestböhmen zum Vorschein (Fundortliste
2,10). Er besteht aus vier Solidi – drei Prägun-
gen des Th eodosius II. und einer von Marcianus
für Lisinia Eudoxia –, die in Konstantinopel ge-
schlagen wurden, und aus einem goldenen Halb-
fabrikat. Der Fund soll laut Jiří Militký nach den
Jahren 450–455 versteckt worden sein36.
Vereinzelt sind Goldmünzfunde auch in den
Randgebieten Böhmens belegt, eine relativ deut-
liche Konzentration wird jedoch im mittelböh-
Eduard Droberjar
Abb. 4 Dreipassförmige Goldanhänger in Mitteleuropa: 1 Eschborn; 2 Frickingen-Bruckfelden; 3 Friedberg; 4 Gelbe
Bürg bei Dittenheim; 5 Kahl am Main; 6 Lezoux; 7 Oberleiserberg; 8 Prag-Holešovice/Bubny; 9 Prag-Dejvice/Juliska;
10 Prag-Zličín; 11 Runder Berg bei Urach; 12 Úherce.
287
mischen Elbgebiet fassbar, vor allem im Raum
Kolín37. Gerade hier konnten einige wichtige
neue Fundstellen lokalisiert werden.
In der böhmischen Vinařice-Gruppe sind bisher
insgesamt 58 Goldobjekte dokumentiert (An-
hang 2), davon 38 in Gräbern, 11 Einzelfunde
(vor allem Münzen, des Weiteren ein Armring
und ein Halsring) und ein Hortfund mit vier So-
lidi und zwei Halbfabrikaten aus Gold. Es sind
darunter Bekleidungsbestandteile wie Fibeln
(drei aus Prag-Zličín, drei Schnallen aus Prag-
Zličín und Prag-Radotín), zudem sind Schmuck
(Halsringe, Armringe, Fingerringe, Anhänger,
Perle) und Münzen sowie Halbfabrikate belegt.
Zu den häufi gsten Artefakten gehören Anhänger
(18 Stück) und Münzen (17, resp. 18 Stück).
Vergoldete Artefakte in der
Vinařice-Gruppe
Sehr oft ist Vergoldung (Galvanisierung oder
Plattierung) von Silberfi beln überliefert, und das
sowohl auf elbgermanischen38 als auch auf ost-
germanischen39 Exemplaren. Diese Technik kam
auch auf silbernen und bronzenen Schnallen
sowie auf Riemenzungen40 und weiteren Gegen-
ständen41 zum Einsatz.
Ein anschauliches Beispiel stellt der Grabkom-
plex aus Prag-Libeň dar, in dem vergoldete Sil-
berobjekte lagen: Fibeln sowie ein Halsring, ein
Armring und eine Gürtelzunge42. In einigen
Fällen ist die Vergoldung nicht ganz deutlich zu
erkennen oder es sind nur Reste erhalten, wie
z. B. auf der silbernen Gürtelgarnitur des Män-
nergrabes 19 in Litovice bei Prag43. Die Garnitur
besteht aus einer Schnalle und aus 14 schmalen
rechteckigen Beschlägen, von denen vier tordiert
waren. Vergleichbare Silberbeschläge sind von
pannonischen Fundstellen bekannt44. Zu den
anderen, nur teils vergoldeten Silberartefakten
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
37 J. Militký 2004a (Anm. 36) 63 f.; Ders. 2004b (Anm. 36) 514–519 Abb. 6. 38 Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XIX,3–4, 6; XXIV,9; XXVII,4; XXXIII,2; Vávra et al. 2007 (Anm. 6) 576
Abb. 8. 39 Jiřík/Vávra 2008 (Anm. 18) 528 Abb. 18; Vávra u. a. 2007 (Anm. 6) 575 Abb. 5. 40 Svoboda 1965 (Anm. 1) 113 Abb. 35,1–2; Taf. XXI,6; XXXIII,3–4. 41 Ebd., Taf. XXIX,6. 42 Ebd., 260 Taf. XXXIII; Droberjar 2005 (Anm. 32) Farbbeilage. 43 I. Pleinerová, Litovice (okr. Praha-západ): Hroby vinařického stupně doby stěhování národů (Litovice,
Bez. Prag-West: Die Gräber der völkerwanderungszeitlichen Vinařice-Stufe). In: E. Droberjar/M. Lutovský
(Hrsg.), Archeologie barbarů 2005: Sborník příspěvků z I. protohistorické konference „Pozdně keltské,
germánské a časně slovanské osídlení“ (Kounice, 20.–22.září 2005). (Praha 2006) 483–498 hier 496 Abb. 14. 44 M. Nagy, Zwei spätrömerzeitliche Waff engräber am Westrand der Canabae von Aquincum. Acta Arch.
Acad. Scien. Hungariae 56, 2005, 403–486 hier 451 Abb. 28.
Abb. 5 Dreipassförmige Goldanhänger mit Granulati-
on und Analogien bei Ostgermanen: 1 Prag-Zličín, Gr. 42
(L. 21 mm); 2 Prag-Dejvice/Juliska (L. 21 mm); 3 Oberlei-
serberg (L. 16,5 mm); 4 Lezoux (L. 17 mm); 5 Nasobůrky
(L. 22 mm); 6 Gáva (o. A.); 7 Szilágysomlyó (L. 28,5 mm).
6 7
2 3
4 5
1
288
45 Vávra u. a. 2008 (Anm. 6) 227 f. Abb. 13–14. 46 Pleinerová 2006 (Anm. 43) 496 Abb. 13,2. 47 Svoboda 1965 (Anm. 1) 77, 79, 113, 247–248, Abb. 26–27, 35. 48 Unpubl. Es handelt sich um Metalldetektorfunde aus den Jahren 2004–2010.49 D. Quast, Ortbandzwinge der Goldgriff spatha aus Topornica bei Zamość (woj. Lubelskie). In: A. Urba-
niak/R. Prochowicz (Hrsg.), Terra Barbarica. Stud. ofi arowane Magdalenie Mączyńskiej w 65. rocznicę
urodzin (Łódź, Warszawa 2010) 119–129 hier 122 Abb. 2.
gehört hauptsächlich Schmuck, wie Halsbänder
oder Anhänger, z. B. aus Prag-Zličín45 oder Li-
tovice46.
Neue Fundstellen in der Zone C
der Vinařice-Gruppe
Wie bereits erwähnt, ist es in Böhmen möglich,
die Vinařice-Gruppe in drei Siedlungszonen
aufzuteilen (Abb. 1): In der Zone A in Nordwest-
böhmen kommen vor allem reiche Einzelgräber
vor, in der Zone B konzentrieren sich zahlreiche
kleine und große Gräberfelder in Prag und Um-
gebung und in der Zone C im Kolíner Gebiet
wurden neue Siedlungen mit reichen Funden
entdeckt.
Zweifelsfrei nahm die Zone C eine Sonderstel-
lung ein, in der bis vor Kurzem ein Gräberfeld
aus Kolín als einzige Fundstelle bekannt war47.
Daher wurde die Region zum einen für eine Pe-
ripherie der Vinařice-Gruppe gehalten, in die
aus dem Prager Becken Bevölkerungsgruppen
eindrangen, zum anderen für eine Kontaktzone
zwischen Mittelböhmen und dem Osten. Neue
Hortfunde, die u. a. aus zwei neuen Siedlungen
(Nová Ves und Velké Chvalovice) und einem
Münzhort in Milčice sowie aus Siedlungen mit
einer Reihe von Einzelfunden stammen, weisen
jedoch auf eine andere Besiedlung dieser Region
hin.
Eine sehr bedeutende Fundstelle war zweifelsfrei
die Siedlung in Nová Ves bei Kolín am linken
Ufer der Elbe, wo man eine über längerer Zeit
genutzte Zentralsiedlung annehmen möchte48.
Wichtige Funde stammen bereits aus der frühen
römischen Kaiserzeit. Einen bedeutenden Platz
nehmen die Funde aus der älteren Völkerwan-
derungszeit ein, ob es sich um Fibeln, Werkzeu-
ge, Militaria, das Fragment eines nomadischen
Spiegels oder weitere Gegenstände handelt. Ein
bemerkenswerter Fund ist das Bruchstück einer
silbervergoldeten Ortbandzwinge einer Schwert-
scheide, also eines Gegenstandes, der häufi ger in
Gräbern der barbarischen Elite des 5. Jahrhun-
derts vorkommt, insbesondere in der Nähe der
römischen Grenze49.
Eduard Droberjar
Abb. 6 Goldartefakte des 5. Jahrhunderts in Böhmen (Aus-
wahl): 1 Plaňany (barbarische Nachahmungen – Solidus, Th eo-
dosius II., Dm. 20 mm); 2 Semice (barbarische Nachah-
mungen – Solidus, Valentinianus III., Dm. 22 mm); 3 Úherce
(dreipassförmiger Anhänger, L. 16,5 mm); 4–5 Velké Chva-
lovice (Halsring aus dichtgefl ochtenem Golddraht und Halb-
fabrikat eines Goldobjektes, L. 22 und 35 mm); 6 Bříza (draht-
förmiger Halsring, Dm. 100–120 mm); 7 Prag/Raum Prag
(Kolbenarmring, Dm. 75–78,5 mm).
6
7
2
3
4 5
1
289
Neben Fibeln elbgermanischer Provenienz ist
es in Nová Ves möglich, ostgermanische Fibeln
(z. B. vom Typ Hács-Béndekpuszta, Bratai oder
Prša-Levice) sowie weitere Artefakte, die für die
Stufen D2 und D3 typisch sind, zu identifi zie-
ren. Nach den Verbreitungskarten einiger ost-
germanischer Fibeln ist es off ensichtlich, dass
Funde aus Nová Ves die westlichsten Belege der
genannten Typen repräsentieren. Interessant
sind auch Funde von spätrömischen Militär-
gürteln. Der Bronzebeschlag aus Nová Ves hat
seine nächste Entsprechung im fünf Kilometer
entfernten Gräberfeld von Kolín50.
Eine andere, nicht weniger bedeutende Fund-
stelle könnte Velké Chvalovice sein, das sich
zehn Kilometer westlich von Nová Ves befi n-
det. Auf dem Areal der Fundstelle ist eine lange
Besiedlung während der ganzen urgeschichtli-
chen51 Epoche bezeugt. Die Funde des 5. Jahr-
hunderts sind außergewöhnlich interessant, vor
allem das Fragment einer Halskette aus dicht-
gefl ochtenem Golddraht und ein Halbfabrikat
eines Goldobjektes (Abb. 5,4–5). Ähnliche Hals-
ketten fi nden sich in reichen Gräbern der ost-
germanischen Elite, z. B. in Untersiebenbrunn,
Airan, Nasobůrky52 und vor allem in der nördli-
chen Schwarzmeerregion53. In Velké Chvalovice
(Fundortliste 2,20) wurde auch ein verbogener
Goldstreifen mit kantenförmigen Rändern ge-
funden. Um den Goldstreifen waren zwei abge-
hackte Drahtfragmente gebogen (Abb. 6,4–5),
die wahrscheinlich für die Weiterverarbeitung
bestimmt waren. Auch im Hortfund mit Gold-
solidi aus Ploužnice fand man ein Halbfabrikat
eines Goldgegenstandes mit Schnittspuren54.
Beide Funde können somit als direkte Belege der
Goldverarbeitung in Böhmen gelten.
Von der Verarbeitung der Goldmünzen (Solidi)
bei Erzeugung der massiven Armringe war be-
reits die Rede. Informationen zur Herstellung
von Silberschmuck aus römischen Denaren des
1. – 2. Jahrhunderts während der Völkerwande-
rungszeit werden allmählich zusammengetra-
gen55. Dies gilt für das Barbarikum56 und auch
für die Gebiete der römischen Provinzen. Ein
Beispiel für die Th esaurierung und eventuelle
Weiterverarbeitung der römischen Denare im
5. Jahrhundert in der Vinařice-Gruppe ist der
Hortfund aus Milčice57. Er enthielt mindestens
52 Denare (Nero bis Antoninus Pius). Nach dem
Subärat eines Solidus Valentinians II. ist off en-
sichtlich, dass der Hortfund weit später verbor-
gen worden sein muss, als der späteste Denar
geprägt wurde. Für die Datierung in die erste
Hälft e des 5. Jahrhunderts sprechen zwei Fi-
beln – eine bronzene, die mit einer Goldfolie des
Typs Miltenberg verziert ist58 und eine zweite
des Typs Schulze 15459. Im Gebiet der Fundstelle
konnten im Laufe der mehrjährigen Grabungen
keine Metallartefakte entdeckt werden, daher
kann man voraussetzen, dass es sich um einen
Komplex handelt.
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
50 Svoboda 1965 (Anm. 1) 113 Abb. 35,3.10. 51 Unpubl. Es handelt sich um Metalldetektorfunde aus den Jahren 2004–2010 und 2012.52 Menghin 1988 (Anm. 5) 320 Taf. 46; Wieczorek/Périn 2001 (Anm. 23) 115 Abb. 2,7.2.2; Prohászka
2008 (Anm. 22) 333 Abb. 1. 53 МОРДВИНЦЕВА/ТРЕЙСТЕР 2007 (Anm. 21) III, Taf. 22, A10.1; 24, A36a.1; 65,C,1.15.1.2.54 Militký 2004b (Anm. 36) Taf. 2,2–3; Ders. 2010 (Anm. 27) Vol. 2, Taf. 50,512.5. 55 M. Martin, Childerichs Denare. Zum Rückstrom römischer Silbermünzen ins Merowingerreich.
In: H. Friesinger/A. Stuppner (Hrsg.), Zentrum und Peripherie. Gesellschaft liche Phänomene in der
Frühgeschichte. Materialien des 13. Internat. Symposiums Grundprobleme der frühgeschichtlichen
Entwicklung im mittleren Donauraum, Zwettl, 4.–8. Dezember 2000. Mitt. der Prähist. Komm. 57 (Wien
2004) 241–278. 56 K. Pieta, Höhensiedlungen der Völkerwanderungszeit im nördlichen Karpatenbecken. In: H. Steuer/
V. Bierbrauer (Hrsg.), Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria.
Ergbd. RGA 58 (Berlin, New York 2008) 457–480 hier 467, 475 Abb. 5,9–21. 57 Unpubl. Es handelt sich um Metalldetektorfunde aus dem Jahr 2006.58 Schulze-Dörrlamm 1986 (Anm. 10) 611 f., 713. 59 M. Schulze, Die spätkaiserzeitlichen Armbrustfi beln mit festem Nadelhalter (Gruppe Almgren VI,2).
Antiquitas, R. 3,19 (Bonn 1977) 89.
290
60 J. Militký, Nálezy tzv. barbarských napodobenin pozdně římských solidů v Čechách. Příspěvek
k problematice zlatých mincí z období stěhování národů (Finds of so-called barbarous imitations of late
Roman solidi in Bohemia. Tribute to research on fi nds of gold coins from the period of migration of men).
Sborník Národního Muz., řada A-Historie, LIV/1–4, 2000, 129–140.61 Svoboda 1965 (Anm. 1) 109–112, 113 Abb. 35, Taf. XXVIII; J. Halama, Nálezy terry sigillaty v Čechách
(Terra Sigillata-Funde in Böhmen). In: Droberjar/Chvojka (Hrsg.), Archeologie barbarů 2006: Příspěvky z
II.protohistorické konference České Budějovice, 21.–24.11.2006, Arch. Výzkumy v Jižních Čechách 21 (České
Budějovice 2007) 195–240 hier 214, Abb. 10,11; 11,1–2,4–5; 12,1–3; Militký 2004a (Anm. 36) 63 f.62 Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XIX,7–8; XXI,6; XXII,4; XXIII,2–3; XXV,10; XXVII, 5.8; LXIV,4–5.63 Jiřík 2009 (Anm. 1) 276, 278–280.64 Militký 2004a (Anm. 36) 63 f. – Vgl. auch Anm. 16.65 Ebd., 63 f.66 Halama 2007 (Anm. 61) 214 Abb. 11,3; 12,4; J. Jiřík/J. Jílek, Tři pozdně antické lampy z východních
Čech (Th ree late antiquity lamps of eastern Bohemia). Východočeský Sborník Hist. 16, 2009, 63–76 hier 64,
71, Abb. 1–2.67 J. Jiřík/J. Jílek 2009 (Anm. 66) 66 f., 73 f. Abb. 4–5.68 Svoboda 1965 (Anm. 1) Taf. XXVIII,9.
Herkunft und Träger der
Goldartefakte in der Vinařice-
Gruppe
Aus der Übersicht der Goldartefakte, die aus
der Vinařice-Gruppe stammen, wird ersichtlich,
dass eine Reihe von ihnen fremder Provenienz
ist. Bei den Münzen überwiegen die weströmi-
schen Prägungen mit den Prägestatten Rom,
Ravenna, Mediolanum und Trier gegenüber der
oströmischen (Konstantinopel). Bei drei Solidi
nimmt Jiří Militký an, dass sie barbarische Nach-
ahmungen seien (Abb. 6,1–2)60. Alle drei Fibeln
(Variante Prag-Zličín und die Solidusfi bel) kön-
nen ostgermanisch, die Solidusfi bel möglicher-
weise als ostgotisch angesprochen werden. Ost-
germanischer Herkunft sind off ensichtlich auch
einige Schmuckarten, wie z. B. eine Halskette aus
dichtgefl ochtenem Golddraht, eine polyedrische
Goldperle mit Almandinen und ein Anhänger
mit Granulation. Andere Schmuckarten, wie
Kolbenarmringe, Drahthalsringe, Spiralperlen
und einfache kreisrunde oder D-Schnallen kön-
nen in ihrer Verbreitung jedoch nicht regional-
spezifi sch abgegrenzt werden. Obwohl goldene
Halbfabrikate die heimische Herstellung man-
cher Gegenstände bezeugen, sind lokale Typen
schwer zu identifi zieren. Einige dreipassförmige
Anhänger deuten aufgrund ihrer Verbreitung
auf elbgermanische Herkunft hin. Das gelbe
Edelmetall war auch für die Vergoldung der sil-
bernen und bronzenen Objekte, vor allem der
elbgermanischen Fibeln, die in der Vinařice-
Gruppe in großer Zahl vorkommen, sicher not-
wendig.
Über die überregionale Bedeutung der Vinařice-
Gruppe legen zahlreiche Funde Zeugnis ab,
die sich nicht nur auf Goldfunde beschränken.
Die intensivsten Kontakte bestanden mit dem
westlichen Gebiet des römischen Reiches (Gür-
telgarnituren, Terra Sigillata, Glas, Münzen)61
und dem römischen und barbarischen Donau-
gebiet (Keramik, Fibeln, Gürtelgarnituren)62.
Auch Funde aus dem östlichen Barbarikum
(Schmuck)63, aus Italien (Münzen und Fibeln)64,
dem oströmischen Reich (Münzen)65 und so-
gar aus Nordafrika (Terra Sigillata, Lampen)66,
syrisch-palästinischem Gebiet (Lampen)67 oder
Skandinavien (Glas)68 fehlen nicht.
Trotz der Tatsache, dass der Name einer gens,
die sich hinter der Vinařice-Gruppe verbirgt,
nicht überliefert ist (vielleicht existierte auch
kein Name), ist eine elbgermanische Basis mit
intensiven Kontakten zum römischen Rhein-
land und vor allem zum römisch-barbarischen
Donaugebiet (zu den östlichen Germanen) si-
cher anzunehmen. Bei den Elbgermanen ist die
engste Verbindung zu den Alamannen zu fi n-
den. Wenn es sich also verallgemeinern lässt,
könnten in Böhmen im 5. Jahrhundert, in den
Stufen D2 und D3, verschiedene elbgermanische
Eduard Droberjar
291
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
Zusammenfassung
In den Bestattungen der böhmischen Vinařice-Gruppe (5. Jh., bis zum Jahr 480) fi nden sich auff ällig
häufi g Goldartefakte (Schmuck) und Goldmünzen. Ihre Analyse macht deutlich, dass eine Reihe
von ihnen fremder Provenienz (west- und oströmische Münzen, ostgermanischer Schmuck) ist, nur
wenige lassen eine eventuelle örtliche Herstellung (z. B. elbgermanische Anhänger) vermuten. In den
Stufen D2 bis D3 ist in Böhmen ein starkes Machtzentrum der Elbgermanen anzunehmen, die Funde
konzentrieren sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt Prag, in Norwestböhmen und in der Region
von Kolín. Die dahinter anzunehmende Elite näher zu beschreiben ist außerordentlich schwer, da die
Gräber größtenteils ausgeraubt sind.
Summary
Gold and elites in 5th century Bohemia
Inhumation graves of the Vinařice group in Bohemia (5th century, up to AD 480) contain numer-
ous gold objects (jewellery) and a relatively large number of gold coins. Many of them are of foreign
provenance (West and East Roman with East Germanic ornaments), only a few are probably of local
Elbe-Germanic manufacture (e.g. amulet pendants). A strong centre of power existed in Bohemia in
phases D2 and D3. Th e elite was concentrated mainly in the area of modern-day Prague and its sur-
roundings; other important areas are north-western Bohemia and the Kolín region. It is extremely
diffi cult to characterise this ruling elite more closely, particularly given the high percentage of robbed
graves.
Anhang 1
Dreipassförmige Goldanhänger (Abb. 3)
1 (Abb. 4,1): Eschborn, Grab 43 (H. Ament, Das alamannische Gräberfeld von Eschborn [Main-
Taunus-Kreis] [Wiesbaden 1992] 13 Taf. 4,4).
2 (Abb. 4,2): Frickingen-Bruckfelden, Grab (R. Christlein, Die Alamannen. Archäologie eines
lebendigen Volkes [Stuttgart 1991] Taf. 39).
3 (Abb. 4,3): Friedberg, Gräberfeld, 7. Jh. (M. Trier, Die frühmittelalterliche Besiedlung des un-
teren und mittleren Lechtals nach archäologischen Quellen [Kallmünz/Opf. 2002] 60, 324 Taf.
24,7).
Gruppen mit suebischen Wurzeln gesiedelt ha-
ben.
Die Elite zu rekonstruieren, die diese Gruppe re-
gierte, ist außerordentlich schwer, auch weil die
Gräber größtenteils ausgeraubt sind. Anhand
der erhaltenen Quellen ist es möglich, die Gesell-
schaft sstruktur in den folgenden Umrissen zu
rekonstruieren: Die höchste Gesellschaft sschicht
bilden Individuen, in deren Grab ein oder meh-
rere Goldgegenstände zu fi nden sind. Es folgt die
Bevölkerungsschicht mit silbernen und bronze-
nen, oft vergoldeten Gegenständen. Die niedrig-
ste Schicht gab ihren Toten nur bronzene und
eiserne Gegenstände mit ins Grab.
292
4 (Abb. 4,4): Gelbe Bürg bei Dittenheim, Höhensiedlung (H. Dannheimer, Die germanischen
Funde der späten Kaiserzeit und des frühen Mittelalters in Mittelfranken. GDV A 7 [Berlin 1962]
29 Taf. 3,2).
5 (Abb. 4,5): Kahl am Main, Grab 217 (Teichner 1999 [Anm. 20] Taf. 56,6).
6 (Abb. 4,6; 5,4): Lezoux, Grab (P. Périn, Tombe de femme: Lezoux [Puy-de-Dôme], France. In:
L´Or des princes barbares. Du Caucase à la Gaule Ve siècle après J.-C. [Paris 2000] 156 f. hier 157
Abb. 23,1).
7 (Abb. 4,7; 5,3): Oberleiserberg, Höhensiedlung (Stuppner 2002 [Anm. 20] 381 Abb. 1,4; 2,3–4;
Ders., Rund um den Oberleiserberg. Archäologische Denkmale der Gemeinden Ernstbrunn und
Niederleis [Wien 2006] 33 Abb. 58a).
8 (Abb. 4,8): Prag-Holešovice/Bubny, Gräberfeld oder Einzelfund (Svoboda 1965 [Anm. 1]
Taf. XLII,3).
9 (Abb. 4,9; 5,2): Prag-Dejvice/Juliska, Gräberfeld (Svoboda 1965 [Anm. 1] Taf. XLII,2).
10 (Abb. 4,10; 5,1): Prag-Zličín, Gräber 41 (3) und 42 (2) mit Granulation (Strnadová 2007 [Anm.
19] 27; Vávra et al. 2008 [Anm. 5] 227; Ausstellung „Údolím stínů“, 2006–2007, Museum der
Hauptstadt Prag).
11 (Abb. 4,11): Runder Berg bei Urach, Höhensiedlung (U. Koch, Frühgeschichtliche Funde von
den Hängen und Terrassen und Nachträge zu Urach V und VI. Der Runde Berg bei Urach VII
[Heidelberg 1991] 74 Taf. 19,3).
12 (Abb. 4,12): Úherce, Grab (J. Smolík, Úherecký hrob. Pam. Arch. 13, 1886, 321–326 hier
Taf. XIII; Svoboda 1965 [Anm. 1] 277 Taf. XXXI,13–15; Droberjar 2005 [Anm. 32] Farbbeilage;
M. Hlava, Zlato v Jírově sbírce [Gold in Jíra’s collection]. Arch. Pragensia 20, 2010, 458–477
hier 469 Abb. 12).
Anhang 2
Goldartefakte des 5. Jahrhunderts in Böhmen
(datiert bis zum Jahr 480)
1 Bříza (Bez. Litoměřice), Grab (Abb. 6,6): drahtförmiger Halsring (Svoboda 1965 [Anm. 1]
Taf. XXI,5; Wieczorek/Périn 2001 [Anm. 23] 107 Abb. 2.3.1; Droberjar 2005 [Anm. 32] Farb-
beilage).
2 Dobřichov (Bez. Kolín), Einzelfund: Solidus (Th eodosius II., 430–440), Konstantinopel (Militký
2010 [Anm. 27] Vol. 1, 113 f.).
3 Hořešovice (Bez. Kladno), Einzelfund: barbarische Nachahmung (westgotisch?), Solidus, „Valen-
tinianus III“ (425–430) „Ravenna“ (Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 1, 99; Vol. 3, Taf. 14,58.).
Eduard Droberjar
293
4 Hořovice (Bez. Beroun), Einzelfund: Solidus, Valentinianus III (440–455) Rom (Militký 2010
[Anm. 27] Vol. 1, 87; Vol. 3, Taf. 13,45).
5 Hradec Králové (Bez. Hradec Králové), Einzelfund: Solidus, Valentinianus III. (435) Rom (Mi-
litký 2010 [Anm. 27] Vol. 2, 45; Vol. 3, Taf. 45,434).
6 Měcholupy (Bez. Louny), Grab: Anhänger, Perle (Preidel 1940 (Anm. 35) Taf. 53,2a–b; Svobo-
da 1965 (Anm. 1) Taf. XXIX,4) und Solidus, Constantinus III. (408–411) Trier (Militký 2010
[Anm. 27] Vol. 2, 138 f.; Vol. 3, Taf. 54,599).
7 Ohrada (Bez. Kolín), Einzelfund: Solidus (Th eodosius II., 408–420), Konstantinopel (Militký
2010 [Anm. 27] Vol. 1, 153) .
8 Plaňany (Bez. Kolín), Siedlung (Abb. 6,1): barbarische Nachahmung, Solidus, „Th eodosius II.“
(441–450), „Konstantinopel“ (Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 1, 156; Vol. 3, Taf. 23,166).
9 Plaňany (Bez. Kolín), Einzelfund: Solidus, Honorius (402–403, 405–406), Ravenna (Militký
2010 [Anm. 27] Vol. 1, 156 f.).
10 Ploužnice (Bez. Česká Lípa), Hortfund (vier Solidi): Solidus, Th eodosius II. (430–440), Konstan-
tinopel; Solidus, Th eodosius II. (441–450), Konstantinopel; Solidus Marcianus für Licinia Eudo-
xia (450–455) Konstantinopel; barbarische Nachahmung, Solidus, „Th eodosius II.“ (430–440),
„Konstantinopel“ und Halbfabrikat eines Goldgegenstandes (Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 2,
93 f.; Vol. 3, Taf. 50,512).
11 Prag-Dejvice/Juliska, Gräberfeld: dreipassförmiger Anhänger (Svoboda 1965 [Anm. 1] Taf.
XLII,2).
12 Prag-Holešovice/Bubny, Gräberfeld oder Einzelfund (?): dreipassförmiger Anhänger (Svoboda
1965 [Anm. 1] Taf. XLII,3).
13 Prag-Radotín, Grab 1: kreisförmige Schnalle (Svoboda 1965 [Anm. 1] 271 Taf. XXXII,2) und
Solidus, Arcadius (402–403, 405–406) Ravenna (Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 1, 34–25; Vol. 3,
Taf. 1,33).
14 Prag-Střešovice, Einzelfund: Solidus, Valentinianus III (430–445) Ravenna (Militký 2010 [Anm.
27] Vol. 1, 36; Vol. 3, Taf. 1,37).
15 Prag-Zličín, Gräberfeld: mindestens 18 Artefakte (teilweise publiziert, z. B. Vávra u. a. 2008 [Anm.
6]). – Grab 41: drei dreipassförmige Anhänger (Strnadová 2007 [Anm. 19] 27; Vávra u. a.
2008 [Anm. 6] 227; Ausstellung „Údolím stínů“, 2006–2007, Museum der Hauptstadt Prag.).
– Grab 42: zwei Fibeln und zwei dreipassförmige Anhänger (Strnadová 2007 (Anm. 28) 27;
Vávra u. a. 2007 (Anm. 5) 574 Abb. 4; Vávra u. a. 2008 (Anm. 5) 227; Ausstellung „Údolím
stínů“, 2006–2007, Museum der Hauptstadt Prag). – Grab 61: Solidusfi bel (Honorius, wahr-
scheinlich 415-423) Ravenna (Militký 2010 [Anm. 16] 59). – Grab 135: zwei Fibeln, fünf Perlen
aus aufgewickeltem Draht, ein Fingerring und zwei Schuhschnallen (Vávra u. a. 2008 [Anm. 6]
223 Abb. 11).
Gold und Elite des 5. Jahrhunderts in Böhmen
294
16 Prag/Umgebung, Einzelfund/Grabfund (?), Kolbenarmring (Abb. 6,7; Droberjar 2001 [Anm.
32]; Ders. 2005 [Anm. 32] Farbbeilage).
17 Ronov nad Doubravou (Bez. Chrudim), Einzelfund: Tremissis, Valentinianus III (425/455) Rom
oder Ravenna (Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 2, 12 f.).
18 Semice (Bez. Nymburk), Einzelfund (Abb. 6,2): barbarische Nachahmung (westgotisch), Solidus,
„Valentinianus III“ (439–455) „Ravenna“ (Droberjar 2005 [Anm. 32] Farbbeilage; Militký
2010 [Anm. 27] Vol. 1, 255; Vol. 3, Taf. 36,316).
19 Úherce (Bez. Louny), Grab (Abb. 6,3): zehn Anhänger (Svoboda 1965 [Anm. 1] Taf. XXXI,3–
6.9.11–15; Droberjar 2005 [Anm. 32] Farbbeilage).
20 Velké Chvalovice (Bez. Kolín), Siedlung (Abb. 6,4–5): Halsring aus dichtgefl ochtenem Golddraht
und ein Halbfabrikat eines Goldobjektes (unpubl.).
21 Vrbčany (Bez. Kolín), Einzelfund: Solidus, Valentinianus III (426–430) Ravenna (Militký 2010
[Anm. 27] Vol. 1, 189 f.; Vol. 3, Taf. 30,193).
22 Záluží bei Čelákovice (Bez. Prag-Ost), Grab 26/XXI: Solidus mit eine Öse (Anthemius, 467–472),
Mediolanum (Droberjar 2005 [Anm. 32] Farbbeilage; Militký 2010 [Anm. 27] Vol. 1, 268; Vol.
3, Taf. 38,345).
23 Zbuzany (Bez. Prag-West), Gräberfeld: zwei Schuhschnallen (unpubl., Ausgrabung im Jahr 2006,
D. Stolz/Institut für Bodendenkmalpfl ege von Mittelböhmen, Prag).
Eduard Droberjar
535
Jiří Militký und Maciej Karwowski 17–31
Abb. 1 Grafi k: Maciej Karwowski; Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99. – Abb. 2a: Nationalmus.
Prag, Invnr. H5-201.085; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 2b Nationalmus. Prag, Invnr. H1-27.287; Foto:
Jiří Vaněk. – Abb. 3 Privatsammlung; Foto: Jiří Militký. – Abb. 4a Nationalmus. Prag, Invnr.
H5-201.085; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 4b Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.446; Foto: Jiří Vaněk.
– Abb. 4c Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.432; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 4d Nationalmus. Prag,
Invnr. H5-201.192; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 5a Nationalmus. Prag, Invnr. H1-235.816; Foto: Jiří
Vaněk. – Abb. 5b–c Urgeschichtliche Mus. in Asparn/Zaya, „Slg. Laab“; Foto: Gabriele Gattinger. –
Abb. 5d Nationalmus. Prag, Invnr. H5-201.056; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 6 Grafi k: Maciej Karwowski;
Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99; zu Literaturangaben vgl. Anm. 81–85. – Abb. 7 Grafi k:
Maciej Karwowski; Kartengrundlage: Microsoft Encarta ’99; zu Literaturangaben vgl. Anm. 87–97.
– Abb. 8a Nationalmus. Prag, Invnr. PČ 6316; Foto: Jiří Vaněk. – Abb. 8b–c Südböhmisches Mus.
České Budějovice, ohne Invnr.; Foto: Jiří Vaněk.
Th omas Fischer 33–45
Abb. 1 und 4 Zeichnung: B. Burandt (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 2 nach Mano Zisi 1957 (Anm.
13) Taf. 11–17; Zeichnung: A. Smadi (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 3 nach Down/Rule 1971
(Anm. 15). – Abb. 5–6, 9–10 Foto: A. Pangerl (München). – Abb. 7 Nach Spier 2010 (Anm. 26).
– Abb. 8 Zeichnung: A. Smadi (Arch. Inst. Univ. Köln). – Abb. 11 nach Heurgon 1958 (Anm. 41)
Taf. 3–4. – Abb. 12 nach Bornheim von 2003 (Anm. 47) 241, Abb. 2.
Miroslava Danova 47–53
Abb. 1 nach Varsik 1996 (Anm. 2) Abb. 78. – Abb. 2,1–3 Photo: Verf., techn. Bearbeitung K.
Kolozsvári. – Abb. 3 Zeichnung nach Schmidtová 2010 (Anm. 2) Abb. 4,1. – Abb. 4 Zeichnung/
Photo: I. Bazovský (Arch. Múz. SNM, Bratislava, SK).
Zsolt Visy 55–62
Tab. 1 Verf. – Abb. 1 Nach Bildvorlage umgezeichnet von K. Kolozsvári. – Abb. 2 Ungarisches
Nationalmus., Invnr. 54.1878. – Abb. 3 Verf.
Alois Stuppner 63–70
Abb. 1 Inst. für Ur- und Frühgesch., Univ. Wien, Luft bildarchiv. – Abb. 2–4 Grafi k: Burghard List,
Czernin Verlag Wien.
Titus Kolník/Vladimir Varsik 71–90
Abb. 1; 4 Zeichnung: Verf. – Abb. 2 nach Rajtár/Hüssen im Druck (Anm. 13), ergänzt durch
Verf. – Abb. 3 nach Cheben/Ruttkay 2010 (Anm. 14) Taf. I–II, modifi ziert durch Verf. – Abb. 5
Zeichnungen: J. Mészarosová/N. Vaššová. – Abb. 6 Foto: J. Rajtár. – Abb. 7 nach Kolník 1986
(Anm. 10) und 1972 (Anm. 21). – Abb. 8; 10 Zeichnungen: J. Mészarosová. – Abb. 9 nach Varsik/
Kolník 2011 (Anm. 41) Abb. 2–3. – Abb. 11 nach ŠTOLCOVÁ/KOLNÍK 2010 (Anm. 43) Abb. 2–3,
modifi ziert durch Verf. – Abb. 12 nach ŠTOLCOVÁ/KOLNÍK 2010 (Anm. 43) Abb. 5, modifi ziert durch
Verf. – Abb. 13 nach Varsik/Kolník 2009 (Anm. 46) Abb. 2. – Abb. 14 nach Varsik /Kolník 2009
(Anm. 46) Abb. 3. – Abb. 15 Zeichnungen: L. Hlavenková.
Bildnachweis
536
Kristián Elschek 91–123
Abb. 1 nach J. Rajtár. – Abb. 2 Foto: Verf. – Abb. 3 Zeichnung: M. Vrablec, Digitalisierung: P.Červeň.
– Abb. 4–14 Zeichnungen: N. Vaššová. – Taf. I Fotos: P. Červeň – Taf. II Fotos: Verf.; Zeichnungen:
N. Vaššová. – Taf. III Foto: Verf. (alle Personen Arch. Instit. d. Slowakischen Akad. d. Wiss., Nitra).
Jan Rajtár 125–150
Abb. 1 nach den Vorlagen von J. Rajtár, zusammengestellt von P. Červeň (Archäol. Inst. d. Slow.
Akad. d. Wiss.). – Abb. 2–3 Foto: P. Červeň. – Abb. 4 Foto: P. Červeň, Zeichnungen: J. Mészarosová.
– Abb. 5 Foto: J. Rajtár; Umzeichnung: N. Vaššová nach Ondrouch 1945–1946 (Anm. 104) Taf. 6. –
Abb. 6–8 Foto: Verf. – Abb. 9–11 Foto: J. Krátky. – Abb. 12 nach Kolník 1984 (Anm. 99) Abb. 165.
Jan Schuster 151–170
Abb. 1 Gebühr 2009 (Anm. 10) Abb. 1. – Abb. 2 Nach Worsaae 1849 (Anm. 13) Taf. 6. – Abb. 3
nach Møller-Jensen 2006 (Anm. 22) Abb 11. – Abb. 4 Foto: Landesamt für Denkmalpfl . und Arch.
Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták. – Abb. 5 Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 29, mit Erg.; Fibelabb. nach
ebd. Taf. 55. – Abb. 6 Unter Verwendung von Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 57; Kettendetails nach
Arch. Kalender Sachsen-Anhalt 2012. Römische Funde in Sachsen-Anhalt, S./Frontblatt. – Abb. 7
von Jenny 1940 (Anm. 38) Taf. 2 und Schuldt 1958 (Anm. 38) Taf. 44,2. – Abb. 8 u. 16 Foto: Verf.
– Abb. 9 Zeichnung: Verf. – Abb. 10 unter Verwendung von Cosack 1979 (Anm. 26) Karte 11. –
Abb. 11 unter Verwendung von Cosack 1979 (Anm. 26) Karte 10. – Abb. 12 unter Verwendung
von Schuster 2010 (Anm. 5) Abb. 118. – Abb. 13 Walter 1889 (Anm. 11) Abb. 5–6. – Abb. 14
vgl. Anm. 59. – Abb. 15 Carnap-Bornheim von 2002 (Anm. 60) Abb. 2, verändert und ergänzt;
Goldanhänger: Peška/Tejral 2002 (Anm. 3) Farbtaf. l 4; Silberanhänger: Skorupka 2004 (Anm. 61)
Abb. 126. – Abb. 17 Carnap-Bornheim von 2002 (Anm. 60) Abb. 9, ergänzt. – Abb. 18 Schuster
2010 (Anm. 5) Abb. 117, Fotos: Ebd. Taf. 54.
Dieter Quast 171–186
Abb. 1 nach ГЕЙ 1980 (Anm. 6) 49 mit Erg. – Abb. 2 nach Arneth 1850 (Anm. 3) Taf. S.VIII G, 277
und 279. – Abb. 3,1 nach Arneth 1850 (Anm. 3) Taf. S.VIII G, 278; 2 Vorlage: Muzeum Miejskie
Wrocławia, Oddział Muz. Arch.; 3 nach Prohászka 2006 (Anm. 7) Taf. 14. – Abb. 4,1 nach Párducz
1941 (Anm. 11) Taf. 23,23; 2 nach Mordvintseva/Khabarova 2006 (Anm. 15) 78 Nr. 16; 3 nach
ГУЩИНА/ЗАСЕЦКАЯ 1994 (Anm. 13) Таf. 41,370. – Abb. 5 Nachweise vgl. Abb. 8 und Anm. 23–26. –
Abb. 6 nach Menghin 2007 (Anm. 29) 39 Abb. 6. – Abb. 7 Nachweise vgl. Tab. 1 (Y-Achse entspricht
Nummerierung in der Tab. 1). – Abb. 8 Nachweise vgl. Anm. 34. – Abb. 9,1 nach Hagberg 1973
(Anm. 39) 27 Abb. 6; 2 nach Andersson 2011 (Anm. 22) 67). – Abb. 10,1 nach Pococke 1773
(Anm. 43) Taf. 3,4; 2 nach Carson/O’Kelly 1977 (Anm. 45) Taf. VII,A, E56:945; 3 nach БАРАЧКИ
1971 (Anm. 40) 287 сл. 1; 4 (rechts) nach Henriksen/Horsnæs 2004 (Anm. 10) 133 Abb. 13, (links)
nach Horsnæs 2010 (Anm. 10) 87 Abb. 42; 5 nach ЗАСЕЦКАЯ u. a. 2007 (Anm. 62) 170 Таf. 3,5.
Péter Prohászka 187–193
Abb. 1a Marshall 1911 (Anm. 2) Pl. LXVI,2854; 1b Kenner 1863 (Anm. 8.) [321] 137; 1c Hampel
1880 (Anm. 10) 83. – Abb. 2 Verf.
Eszter Istvánovits and Valéria Kulcsár 195–209
Fig. 1, 3, 5, 7 Photos: Eszter Istvánovits. – Fig. 2 Authors. – Fig. 4 Photo: Dénes Jankovich-Bésán.
– Fig. 6 V. Schiltz, L’or des amazones. Peuples nomades entre Asie et Europe (Paris 2011) 175,
Nr. 193. – Fig. 8 Vaday/Szőke 1983 (note 19) Abb. 1.
Bildnachweis
537
David Schwarz 211–228
Abb. 1 nach Zs. Visy u. a., Hungarian Archaeology at the turn of the Millennium (Budapest 2003)
264 f. – Abb. 2 für die Publikation danke ich Frau A. Vaday, zusammengestellt nach ihre Vorlage
mit einigen Erg. d. Verf. – Abb. 3, 8, 11 Fotos: Verf. – Abb. 5–7, 9–11 Vaday 2005 (Anm. 21) Abb. 9;
17–18; 25,8; 26.
Zsófi a Masek 229–250
Abb. 1,1 Jósa András Múz., Invnr. 64.1101.1; 2–3 Herman Ottó Múz., Invnr. 2001.21.6, 73.24.62;
4 Koszta József Múz., Invnr. 55.3.1. – Abb. 2, 4 und Tab. 1 Verf. – Abb. 3 nach É. GARAM/P. PATAY/S. SOPRONI, Sarmatisches Wallsystem im Karpatenbecken. Rég. Füz. Ser. II,23 (Budapest 2003) Karte
A, umgearbeitet durch K. Kolozsvári. – Abb. 5,1–2, 4 Magyar Nemzeti Múz., Népvándorláskori
Gyűjtemény, Invnr. 65.4.1; 54.2.59, 54.2.100; 3 Magyar Nemzeti Múz., Germán-Szarmata Gyűjtemény,
Invnr. 83.2.1; 5 Jósa András Múz., Invnr. 79.17.1; 6 Koszta József Múz. Invnr. 55.82.163; 7 MNM,
Germán-Szarmata Gyűjtemény, Invnr. 16/1912.284; 8 Herman Ottó Múz., Invnr. 53.1131.2. –
Abb. 6,1–2 Herman Ottó Múz., Invnr. 2001.21.6, 53.1197.10; 3 Jósa András Múz., Invnr. 64.1126.1;
4–5 Herman Ottó Múz., Invnr. 73.24.62, 95.3.721; 6 Koszta József Múz., Invnr. 61.9.950; 7 Kubinyi
Ferenc Múz., Invnr. 51.22.
Eszter Horváth, Zsolt Bendő, Zoltán May 251–280
Tab. 1–4 Authors. – Fig. 1 Drawing: Eszter Horváth. – Fig. 2 Drawing: Zsolt Bendő – Fig. I–IV;
V.a–h; l–s; VI Photos: Eszter Horváth. – Fig. V.i–k Photos: Zsolt Bendő.
Eduard Droberjar 281–294
Abb. 1 nach W. Menghin, Germanen, Hunnen und Awaren an der mittleren Donau. In: Menghin,
W. (Hrsg.), Merowingerzeit – Europa ohne Grenzen. Archäologie und Geschichte des 5. bis 8.
Jahrhunderts (Berlin 2007) 102–110. – Abb. 2 nach J. Zeman, Böhmen im 5. und 6. Jahrhundert.
In: Menghin 1988 (Anm. 52) 515–527, verändert durch Verf. – Abb. 3 nach Vávra u. a. 2008
(Anm. 6) Abb. 11. – Abb. 4 nach Teichner 1999 (Anm. 20) Taf. 72 ergänzt durch Verf. – Abb. 5,1
nach Strnadová 2007 (Anm. 19) 27 und Ausstellung „Údolím stínů“, 2006–2007, Mus. der
Hauptstadt Prag; 2 digitale Sammlungen des Nationalmus. Prag; 3 nach A. Stuppner, Rund um
den Oberleiserberg. Archäologische Denkmale der Gemeinden Ernstbrunn und Niederleis (Wien
2006) Abb. 58a; 4 nach Périn 2000 (Fundliste 1,6); 5 nach Prohászka 2008 (Anm. 22) Abb. 1; 6
nach B. Anke, Grabbeigaben: Gáva (Kom. Szabolcs-Szatmár, H, Grab von 1910). In: A. Koch/B.
Anke (Hrsg.), Attila und die Hunnen. Ausstellungskat. (Stuttgart 2007) 347 Abb. c; 7 nach Kiss/
Bernhard-Walcher 1999 (Anm. 22) Abb. 6. – Abb. 6,1–2; 6–7 Foto: L. Káchová (Nationalmus.
Prag); 3 nach Hlava 2010 (Fundortliste 1,12) Abb. 12; 6,4–5 Unpubl., Foto: P. Jungr (Kolín).
Jaroslav Tejral 295–319
Abb. 1 nach Périn/Wieczorek 2000 (Anm. 24) Abb. 9, 1, 5–6, 11; Tejral 2000 (Anm. 1). – Abb. 2
oben: Foto: A. Jedličková, Brno; unten: Foto: M. Mucha, Olomouc. – Abb. 3 nach Stadler 2007
(Anm. 7). – Abb. 4 nach Tejral 2011 (Anm. 1). – Abb. 5,1–2; 6 nach Périn/Wieczorek 2000
(Anm. 24) Abb. 33,2–3, 5. – Abb. 7 nach Périn/Wieczorek 2000 (Anm. 24) Abb. 33, 1, 8. – Abb. 8
nach Pieta 1987 (Anm. 8) Farbtaf. IX,29a-d. – Abb. 9 nach Stadler 2007 (Anm. 7) 308–311. – Abb. 10
nach Bóna/Szabó 2002 (Anm. 53). – Abb. 11–12 nach Ivaniševič/Kazanski 2007 (Anm. 59)
Fig 5; 7. – Abb. 13 nach Tihelka 1963 (Anm. 16) Abb. 9; 13. – Abb. 14 nach Périn/Wieczorek 2000
(Anm. 24) Abb. 33,9–11. – Abb. 15 nach Prichodnjuk/Chardajev 2004 (Anm. 68) Abb. 7.
Bildnachweis
538
Zuzana Loškotova 321–337Fig. 1 author, changed and adjusted according to Tejral 2005 (note 3) Abb. 1. – Fig. 2; 5 Photo: Ondrej Šedo. – Fig. 3–4, 6 Photo: author. – Fig. 8 drawing: Jindra Grieblerová. – Fig. 9,1–2 Zeman 1990 (note 27) Abb. 37,23; 3 Schmidt 1976 (note 22) Taf. 90,1c; 4 Schmidt 1970 (note 22) Taf. 43,1a–b; 5 Losert/Pleterski 2003 (note 20) Abb. 12,2; 6 B. Schmidt, Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland. Veröff . d. Landesmus. für Vorgesch. in Halle 18 (Halle 1961) Taf. 36e; 7 Ebd., Taf 36c. – Fig. 10 drawing: Jindra Grieblerová, photo Jiří Foltýn. – Fig. 11; 13Archive AÚ AVČR, Brno, v.v.i., No. 19597_7; No. 1182. – Fig. 12,1–2 Archive AU AVČR, Brno, v.v.i., Nos. 19595_6 and 19613_11; 3–4a Novotný 1975 (note 5) tab. 34,5 and 2; 4b Photo: Author. – Fig. 14,1 Poulík (note 17), Abb. 2; 2 Tejral 2009 (note 5) Abb. 22,3. – Fig. I photo: Jiří Foltýn. – Fig. II,1 Poulík (note 17) Abb. 45,2; 2 Tejral 2009 (note 5) Abb. 25,2; 3–4 Poulík (note 17) Abb. 7; 5–6 Tejral 2009 (note 5) Abb. 24,1–2, 7 Tejral 2009 (note 5) Abb. 25,1; 8 Poulík (note 17), Abb. A. 1,4, B,1.
Tivadar Vida 339–360Abb. 1 Bóna/Horváth 2009a (Anm. 2) Abb. 19,34a–b. – Abb. 2 Bóna/Horváth 2009a (Anm. 2).Taf. 10,1–6. – Abb. 3a und 4a Zeichnung: Katalin Nagy. – Abb. 3b und 4b Soproni Múz., Invnr. 65.60.4, Fotos: András Dabasi (Ungarisches Nationalmus., Budapest). – Abb. 5,1 Castoldi 1989 (Anm. 16) Fig. 3,15; 2 Franken 1944 (Anm. 38) Taf. 31,3. – Abb 6; 7,1 Ivanišević/Kazanski/Mastikova 2006 (Anm. 17) Pl. 15; Fig. 48; 7,2 Ilieva/Cholakov 2005 (Anm. 19) Fig. 11. – Abb. 8,1–3 Schnellenkamp 1934 (Anm. 36) Abb. 3,21. – Abb. 9,1 Lenkei 1955 (Anm. 45) Taf. XXIII; 2 Miglbauer 1994 (Anm. 50) Abb. 9; 3 Mundell Mango/Bennet 1994 (Anm. 48) Fig. 13,1–2; 4 Cahn/Kaufmann-Heinimann 1984 (Anm. 9) Nr. 54. – Abb. 10 Lund Hansen 1987 (Anm. 51) Taf. 17,2. – Abb. 11 Bruce-Mitford 1983 (Anm. 52) Fig. 40. – Abb. 12 Pusztai 1988 (Anm. 64)Nr. 93. – Abb. 13,1 David H. Wrigth, Th e Vatican Vergil: A Masterpiece of Late Antique Art, University of California Press, 1993, Aen. 2.1-2, fol. 100v.; 2 Der Stuttgarter Bilderpsalter: Bibl. Fol. 23. Wurttemberg. Landesbibl. Stuttgart (Stuttgart 1965–1968) Cod. Bibl. 2,23, fol.32.
Zsófi a Rácz 361–380Tab. 1–2; Abb. 1 Verf. – Abb. 2 nach ÓDOR/RÁCZ 2011 (Anm. 12) Abb. 3. – Abb. 3 nach László in Vorbereitung (Anm. 10) und Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 6–8. – Abb. 4 nach Kiss 2001 (Anm. 1) Bd. 1, Abb. 7, 105 und Bd. 2, Taf. 24–27. – Abb. 5 nach Kovács 1913 (Anm. 18) Abb. 2, 12, 16. – Abb. 6 nach Csallány 1933 (Anm. 33) Taf. VI, IX; Photo: R. Müller (RGZM Mainz). – Abb. 7 nach Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 27, 29. – Abb. 8 nach Rácz 2004 (Anm. 2) Taf. 57; Photo: R. Müller (RGZM Mainz).
Orsolya Heinrich-Tamáska 381–405Abb 1,1a; 1,2a Szekszárd, Wosinszky Mór Múz., Invnr. 75.4.1.1–2 und 73.148.10.1–2; Foto: Csilla Tóth; 1,2a; 1,2b nach Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 487, 492. – Abb. 2a; 5a; 9a Ungarisches Nationalmus. Invnr. 65.1.90, 65.1.228, 65.1.136 (Abb. 2a und 9a nach Vorlagen in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 118/1; 119); 2b nach Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 485; 5b Ebd. Abb, 503. – Abb. 3a Moravské Zemské Múz., Brno (nach Vorlage in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 57/1); 3b nach Nagy 2007 (Anm. 22) Taf. 60,1. – Abb. 4,1 Lackó Dezső Múz. Veszprém, Invnr. 61.17.57, Foto: Oszkó Zsuzsa; 4,2 nach Nagy 2007 (Anm. 22), Taf. 61,1a. – Abb. 6,1a; 2b Janus Pannonius Múz., Pécs, Invnr. 63.59.37; 63.59.85; Foto: István Füzi; 6,1b; 2b Nagy 2007 (Anm. 22) Taf. 59,1a und 4a. – Abb. 7a Bóna/Horváth 2009 (vgl. Anhang: I/3) Abb. 33; 7b-c Bóna/Horváth 2009 (Anm. 17) Abb. 72, 83. – Abb. 8a und c Soproni Múz. Invr. 55.40.1–2 (nach Vorlage in: Die Langobarden 2008 [Anm. 52] Kat. 121/2–3); 8b und d Haseloff 1981 (Anm. 7) Bd. 2, Abb. 506a-b. – Abb. 9b umgezeichnet nach Stadler u. a. 2003 (Anm. 64) Abb. 3; 9c nach Schmidtová/Ruttkay 2008 (Anm. 60) Abb. 12. – Abb. 10 Rippl Rónai Múz., Kaposvár, Invnr. Z/93.16.1, Foto Krisztián
Balla.
Bildnachweis
539
Pavel Kouřil und Lumír Poláček 407–422
Abb. 1 Geändert nach Poláček 2005 (Anm. 48) Abb. 9. – Taf. 1,1–6; 2,1–3b, Foto: Foto: Archiv AÚ
AV ČR Brno, Grafi k: K. Kolozsvári (Budapest). – Taf. 2,4 Foto: Archiv AÚ AV ČR Brno.
Karol Pieta 423–437
Abb. 1; 3 zusammengestellt von M. Bartík (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra) und Verf. – Abb. 2; 5–6
Zeichnungen: J. Mészarosová (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra). – Abb. 4 erstellt durch E. Blažová und
M. Bartík (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra). – Abb. 7; 10 Foto: Verf. – Abb. 8 nach M. Krąpiec/J. Henning
(unpubl.). – Abb. 9 Zeichnung: J. Gajdošíková (Slow. Akad. d. Wiss., Nitra).
Elisabeth Nowotny 439–459
Abb. 1 Basiskarte: M. Fera 2010, DEM: NASA/SRTM-3. – Abb. 2 Kartengrundlage: M. Doneus (Inst.
für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien); Bereich des Herrenhofes nach Herold 2008 (Anm. 2) 289
Abb. 6. – Abb. 3–5; 11 Grafi k: A. Distelberger (Inst. für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien), Foto:
Verf. – Abb. 6 Foto: G. Gattinger (Inst. für Ur- und Frühgesch. der Univ. Wien). – Abb. 7 Foto:
Grabungskampagne H. Friesinger. – Abb. 8, 10 Grafi k: Verf. – Abb. 9, 12 Grafi k Verf., Gräberfeldplan:
N. Martinez.
Erwin Gáll 461–481
Figs. 1,1–2, 3, 5, 7–9, 11–12 Gáll 2008 (note 25) Fig. 287, 232, 288–289, Pl. 126, Fig. 290, map 48, Fig.
68. – Figs. 2, 4, 6, 10 Drawn by Author.
Károly Mesterházy 483–497
Abb. 1 nach Révész 2001 (Anm. 33) Abb. 18 (Th orma János Múz., Kiskunhalas, Invnr. 61.70.1–19).
– Abb. 2–3 Jósa András Mus., Nyíregyháza, Invnr. 115–116. – Abb. 4–5 Ungarisches Nationalmus.,
Budapest, Invnr. 4/1942.1. und 57/1889.
Undine Ott 499–524
Abb. 1 nach Berend/Laszlovszky/Szakács 2007 (Anm. 104) 332, Karte 18. – Abb. 2 nach Y.
Bregel, An Historical Atlas of Central Asia (Leiden, Boston 2003) 29, Karte 14.
Bildnachweis
541
Autoren
Zsolt Bendő, Dipl.-Ing. Eötvös Loránd Tudományegyetem
Földrajz- és Földtudományi Intézet,
Kőzettan-Geokémiai Tanszék/
Eötvös Loránd University
Institute of Geography and Earth Sciences,
Department of Petrology and Geochemistry
Pázmány Péter s. 1/c
H–1117 Budapest
Dr. Miroslava Daňová, PhDMajakovského 35
SK—90201 Pezinok
PD. Dr. Eduard Droberjar Sekce archeologie katedry historie
Filozofi cká fakulta Univerzity Palackého
v Olomouci/
Palacký-Universtität
Institut für Geschichte
Abteilung für Archäologie
Na Hradě 5
CZ-771 47 Olomouc
PhDr. Kristian Elschek, CSc.Archeologický ústav SAV/
Archäologisches Institut
der Slowakischen Akademie der
Wissenschaft en
Akademická 2
SK–94921 Nitra
Prof. Dr. Th omas FischerArchäologisches Institut
der Universität zu Köln
Abt. Archäologie der römischen Provinzen
Albertus-Magnus-Platz
D–50923 Köln
th.fi [email protected]
Dr. Erwin GállInstitutul de Arheologie „Vasile Pârvan“/
Institut of Archaelogy “Vasile Pârvan”Henri Coandă street, no. 11, district 1
RO–Bucharest [email protected]
Prof. Dr. Matthias HardtGeisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur OstmitteleuropasReichsstr. 4–6
D–04109 [email protected]
Dr. Orsolya Heinrich-TamáskaGeisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur OstmitteleuropasReichsstr. 4–6
D–04109 [email protected]
Eszter Horváth, PhDEötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet, Archeometriai és Régészetmódszertani Tanszék/
Eötvös Loránd University,Institute of Archaeological Sciences,
Department of Archaeometry and Archaeological Methodology
Múzeum krt. 4/bH–1088 Budapest
Dr. Eszter IstvánovitsJósa András Múzeum
Benczúr tér 21H–4400 Nyíregyháza
Dr. Maciej Karwowski Universität Wien, Institut für Ur- und
Frühgeschichte,Franz Klein-Gasse 1, A–1190 Wien
Uniwersytet Rzeszowski, Instytut Archeologii/Universität Rzeszów,
Archäologisches InstitutHoff manowej 8,
PL–35-016 Rzeszó[email protected]
542
Autoren
Dr. Titus KolníkVýstavná 17
SK-949 21 [email protected]
Doc. PhDr. Pavel Kouřil, CSc. Archeologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147CZ 612 00 [email protected]
Dr. Valéria KulcsárSzegedi Tudományegyetem
Bölcsészettudományi Kar, Régészeti Tanszék/Universität Szeged,
Philosphische Fakultät, Institut für ArchäologieRégészeti Tanszék
Egyetem u. 2.H–6722 [email protected]
Mgr. Zuzana LoškotováArcheologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147CZ–612 00 Brno
Zsófi a Masek, M. A.Magyar Nemzeti Múzeum/
Ungarisches NationalmuseumMúzeum krt. 14–16H–1088 Budapest
masek.zsofi [email protected]
Zoltán May, PhDMagyar Tudományos Akadémia
Kémiai Kutatóközpont, Anyag- és Környezetkémiai Intézet/
Hungarian Academy of Sciences Institute of Materials and Environmental Chemistry,
Research Centre for Natural SciencesPusztaszeri út 59-67H–1025 Budapest,
Dr. Károly MesterházyMagyar Nemzeti Múzeum/
Ungarisches Nationalmuseum
Múzeum krt. 14–16
H–1088 Budapest
Dr. Jiří MilitkýArcheologický ústav Akademie věd ČR, v.v.i., Praha/
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en, Prag
Letenská 4, 118 01 Praha 1
Národní muzeum-Historické muzeum,
Numismatické odd./
Nationalmuseum, Historisches Museum,
Abteilung Numismatik
Vinohradská 1,
CZ–110 00 Praha 1
Dr. Elisabeth NowotnyUrgeschichtemuseum Niederösterreich
Schlossgasse 1
A–2151 Asparn an der Zaya
Undine Ott, M.A.Geisteswissenschaft liches Zentrum
Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas
Reichsstr. 4–6
D–04109 Leipzig
EDRIS – Courant Forschungszentrum
„Bildung und Religion“
an der Georg-August-Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 23
D–37073 Göttingen
PhDr. Karol Pieta, DrSc.Archeologický ústav SAV/
Archäologisches Institut
der Slowakischen Akademie
der Wissenschaft en Akademická 2
SK–949 21 Nitra
PhDr. Lumír Poláček, CSc.Archeologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147
CZ 612 00 Brno
Péter Prohászka, PhDJózsef Attila tér 2.
H-2500 Esztergom
543
Autoren
Priv.-Doz. Dr. habil. Dieter Qu astRömisch-Germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für Archäologie
Ernst-Ludwig Platz 2
D–55116 Mainz
Zsófi a Rácz, PhD Eötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet/
Eötvös Loránd Universität
Institut für Archäologie
Múzeum körút 4/B
H–1088 Budapest
zsofi [email protected]
Dr. Jan RajtárArcheologický ústav SAV/
Archäologisches Institut der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en
Akademická 2
SK–949 21 Nitra
Prof. Dr. Jan SchusterUniwersytet Łódzki
Katedra Archeologii Barbaricum/
Universität Łódz
Institut für Archäologie des Barbaricums
Uniwersytecka 3
PL–90-137 Łódź
David Zs. Schwarcz, M.A.Drégely u. 13.
H-1097 Budapest
Dr. Alois StuppnerUniversität Wien
Institut für Ur- und Frühgeschichte
Franz-Klein-Gasse 1
A–1190 Wien
Dr. Jaroslav TejralArcheologický ústav AV ČR, Brno, v.v.i./
Archäologisches Institut der
Tschechischen Akademie der Wissenschaft en
Královopolská 147
CZ–612 00 Brno
Dr. Vladimír VarsikArcheologický ústav SAV/
Archäologisches Institut der
Slowakischen Akademie der Wissenschaft en
Akademická 2
SK–949 21 Nitra
Dr. habil. Tivadar VidaEötvös Loránd Tudományegyetem
Régészettudományi Intézet/
Eötvös Loránd Universität
Institut für Archäologie
Múzeum körút 4/B
H–1088 Budapest
Dr. Zsolt Visy Rókus u. 2
H–7624 Pécs