der generelle zwölf-stunden-tag ist eine

68
Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol und Vorarlberg – 7-8/2018 Es geht um die Flexibilisierung der Arbeitszeit, von der sowohl die Unternehmen als auch die Mitarbeiter und die Kunden profitieren. Der generelle Zwölf-Stunden-Tag ist eine Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz Retouren an Postfach 100, 1350 Wien JETZT NEU IM HEFT: REPORT INDUSTRIE An alle Führungskräfte: Schönen Urlaub, gute Erholung und nicht vergessen, offline zu gehen! Veränderung der Werte Der Arbeitsmarkt der Generationen Y und Z Change-Management Veränderung als Daueraufgabe Schallmauer durchbrochen Salzburgs Exportwirtschaft boomt

Upload: khangminh22

Post on 27-Apr-2023

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

U n a b h ä n g i g e s W i r t s c h a f t s m a g a z i n f ü r S a l z b u r g , T i r o l u n d Vo r a r l b e r g – 7- 8 / 2 0 1 8

Es geht um die Flexibilisierung der Arbeitszeit, von der sowohl die Unternehmen

als auch die Mitarbeiter und die Kunden pro� tieren.

Der generelle Zwölf-Stunden-Tag ist eineDer generelle Zwölf-Stunden-Tag ist eine

Öst

erre

ichi

sche

Pos

t A

G |

MZ

02Z0

3342

3 M

| W

irtsc

haft

snac

hric

hten

Zei

tsch

rifte

nver

lag

sges

.m.b

.H.

Theo

dor

-Kör

ner-

Stra

ße 1

20a,

801

0 G

raz

Ret

our

en a

n P

ost

fach

100

, 135

0 W

ien

JETZT NEU IM HEFT:

REPORT INDUSTRIE

An alle Führungskräfte: Schönen Urlaub, gute

Erholung und nicht vergessen, of� ine

zu gehen!

Veränderung der WerteDer Arbeitsmarkt der Generationen Y und Z

Change-ManagementVeränderung als Daueraufgabe

Schallmauer durchbrochenSalzburgs Exportwirtschaft

boomt

Ford FOCUS: Kra� sto� verbrauch (Prüfverfahren: WLTP): innerorts 3,8 – 7,8 l / außerorts 3,3 – 5,2 l / kombiniert 3,5 – 6,2 l / CO2-Emission 91 – 138 g / kmSymbolfoto I 1) Aktionsleasing von FORD LEASE, einem Produkt in Kooperation mit ALD Automotive Fuhrparkmanagement und Leasing GmbH; gültig bei Ihrem teilnehmenden Ford Händler, gültig für alle Neufahrzeuge; Lauf-zeit 36 Monate, Laufl eistung 20.000 km/Jahr, inkl. max. Anzahlung; inkl. Wartungsvertrag inkl. Verschleißreparatur, inkl. internationale 24-Stunden Road Assistance; Preis inkl. USt und NoVA, zzgl. einmaliger Bearbeitungsge-bühr von € 160,– exkl. USt; zzgl. gesetzlicher Vertragsgebühr, Fracht- und Nebenkosten; Gültig für den Zeitraum bis 30.09.2018. Freibleibendes Angebot. Richtet sich ausschließlich an gewerbliche Kunden. Angebot beinhaltet Händlerbeteiligung und 2 Jahre Werksgarantie. Angebot baut auf einem bestehenden Kundenfuhrpark (alle Marken) von mindestens 6 Fahrzeugen auf. Es gelten die allgemeinen Geschä� sbedingungen von ALD Automotive.

Der neue Maßstab in der Business-Klasse.Der neue Ford FOCUS

Mehr Platz, mehr Komfort und mehr Sicherheit: Nehmen Sie hinter dem Lenkrad Platz und spüren Sie das beste Raumangebot in seiner Klasse. Starten Sie den Motor – zum Beispiel den vielfach ausgezeichneten, besonders e� zienten EcoBoost Benziner mit 8-Gang-Automatik und klassen-besten CO2-Werten – und schalten Sie den Ford Co-Pilot360 ein: Teilautonom, also selbstständig lenkend, beschleunigend und bremsend, bringt Sie Ihr neuer Ford Focus sicher durch den Verkehr. Das und viele weitere Highlights im neuen Ford Focus können Sie übrigens ab sofort bei einer Probefahrt selbst erleben! Ihr Ford Händler freut sich auf Ihren Besuch!

Der neue Ford Focus ab € 279,–1) monatlich Full Service Leasing inkl. Wartungs- und Verschleißreparaturen

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 3

EDITORIAL

Nach dem Verlust der Macht kommtdie Leere und mit ihr der Schmerz.Das ist ein alter Hut und kann richtig

wehtun. Sich unter Schmerzen zu winden isteine Haltung, sie spielerisch zu überwindeneine andere und vor allem die gesündere.Aber so weit ist die österreichische Sozial-demokratie noch nicht. Noch ist ihr das Win-seln näher als ins Labor der Zukunft zu ge-hen und daran mitzuwirken, wie Arbeit zu-künftig gestaltet, organisiert und verteiltwird. Ein weites Feld mit vielen Furchen,und ja, die Interessen von Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmern gilt es auch zukünf-tig zu schützen und zu verteidigen. Pech nur,dass es sich dabei um Materien handelt, dieerst ausgearbeitet werden müssen, ehe siepraktisch anwendbar sind.

Allein die Stichworte „Industrie 4.0“ und„Blockchain“ reichen aus, um deutlich zumachen, was an Veränderungen und Innova-tionen auf uns zukommt. Das Wesentlicheim Zusammenhang mit Industrie 4.0 ist nichtdie simple Frage, wie viele Arbeitsplätze da-durch verloren gehen, sondern wie sich dieveränderte Nachfragestruktur auswirkt. Wel-che Berufe und Berufsfelder verschwinden,welche kommen neu hinzu? Nach Berech-nungen der deutschen Industrie wird sich dieZahl zwischen verschwindenden und neuenBerufen in etwa die Waage halten. Was dieAuswirkungen von Blockchain angeht, tap-pen selbst die Fachleute noch ziemlich imDunkeln. Aber, so viel steht fest, dadurchwerden EU-weit zig Millionen neue Arbeits-plätze im Informatikbereich geschaffen. Diewesentliche Idee hinter dem, was mit Block-chain begrifflich gemeint ist, ist mit Dezen-tralisierung treffend, aber vereinfachend be-schrieben.

Wenn Gewerkschaften und Arbeiterkam-mer vor diesem Hintergrund wegen desneuen Arbeitszeitgesetzes wie Schlosshundeund „Klageweiber“ heulen, dann ist dasnichts anderes als ein ziemlich lächerlicherAusdruck jenes oben beschriebenen Macht-verlustes. Wirklich schmerzhaft ist jedochdie Doppelung der Pein. Zum einen geht esum den realen Verlust politischer Gestal-tungsmacht, zum anderen – und das wiegt in

diesem Fall wohl noch schwerer – um denVerlust der Herrschaft über die Arbeitneh-merschaft, die sich zukünftig die Freiheitnimmt, über den zeitlichen Umfang der Ar-beit selbst zu bestimmen. In letzter Konse-quenz führt das dazu, dass Sozialdemokratieund die Interessengruppierungen der Arbeit-nehmer ums Überleben fürchten müssen,sollten sie nicht die Chance ergreifen und dieneue Arbeitswelt kreativ und intelligent aus-gestalten. Etwas anderes wäre es freilich ge-wesen, hätte die SPÖ den Zwölf-Stunden-Arbeitstag gesetzlich festgeschrieben, unterroter Flagge würde sich das nicht nur anderslesen, sondern selbstverständlich auch an-ders anfühlen. Aber Kerns Plan-A-Chancewurde ja in den Sand gesetzt. Das Farben-spiel im Hintergrund ist unerheblich, denndas zu erwartende Regelwerk kann kaummehr sein als die Abbildung der Wirklich-keit.

An die Adresse von Türkis-Blau sei derHinweis gerichtet, dass im Gesetzgebungs-verfahren stümperhaftes Vorgehen alles an-dere als einen schlanken Fuß macht. So einThema als Initiativantrag ohne Begutach-tungsfristen durchzuboxen ist kein guter Stil.Und wenn dann auch noch die wesentlichenMiturheber des Gesetzesentwurfes trotz neueingerichteter Kommunikationszentralenicht so professionell gebrieft sind, dass sieim Fernsehen zur Primetime zumindest imWesentlichen dasselbe sagen und meinen,dann ist Feuer am Dach. Das kann zwar ge-löscht werden, wird aber den sich aus derAsche erhebenden Pfusch-Vorwurf nicht ent-kräften können.

Pfusch ist aber das, was wir in der Arbeits-gesetzgebung am wenigsten brauchen, meint

Ihr

Siegfried HetzRedakteur

Die Leere nach dem Verlust der Macht

4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Coverstory 6Ausbeutung geht andersDie Wirklichkeit der Arbeitswelt und die Wahrheit der roten Besitz-standswahrer klaffen weit auseinander. Eine Bestandsaufnahme zumZwölf-Stunden-Tag.

Change Management 10Veränderung ist keine Bedrohung: Die Erneuerungsfähigkeit vonUnternehmen steht auf einem historischen Prüfstand.

Schallmauer durchbrochen 12Salzburgs Exportwirtschaft boomt. Der exportierte Warenwert stiegerstmals auf über zwölf Milliarden Euro – ein Plus von rund 14 Pro-zent gegenüber 2015.

Schwer vermittelbar? 14Die Gig Economy macht es großen Industrieunternehmen nicht ge-rade leichter, neue Schlüsselkräfte zu akquirieren.

Hemmschuh Bürokratie 16Im Auftrag des Rats für Forschung und Technologieentwicklung un-tersuchte das Forschungsinstitut KMU Forschung Austria die Hemm-nisse für innovative Unternehmensgründungen in Österreich.

Gesetze übererfüllt 18Die Tiroler Wirtschaftskammer begrüßt ausdrücklich den umfassen-den Reformprozess und die ,,Deregulierungsoffensive” der Bundes-regierung.

Strafexzesse beseitigt 22Im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten erklärt ReformministerJosef Moser unter anderem, wie er bürokratischen Ballast loswerdenwill.

Wenn Mensch und Technik verschmelzen 24Die Forschung ist mittlerweile so weit, dass sie Signale aus dem Ge-hirn nutzt, um Maschinen zu steuern.

„Wir brauchen mehr und weniger Europa“ 26Seit Jänner verantwortet Gernot Blümel die Ressorts EU, Kunst, Kul-tur und Medien. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Baukosten und Baupreise entwickeln sich 33Bis zum endgültigen Verkaufspreis an den Endkunden summierensich zahlreiche Kostenkomponenten.

Impressum 35

Logistik kennt keine Grenzen 48Die heimische Logistikbranche möchte ihr Tun der breiten Öffent-lichkeit näherbringen und Nachwuchs anziehen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 50Controlling spielt in der Intralogistik eine wichtige Rolle. ProfessorFritz Starkl vom Logistikum Steyr erklärt, warum das so wichtig ist.

Image der Logistikbranche aufpolieren 52Franz Schwammenhöfer erklärt im Gespräch mit den Wirtschafts-nachrichten, wie Österreichs Logistik-Wirtschaft den Herausforde-rungen der Zukunft entgegentritt.

Salzburger Betriebe setzen auf Klimaschutz 56Immer mehr Salzburger Unternehmen setzen auf die Klima- undEnergiestrategie „Salzburg 2050“.

Veränderungen nicht blockieren 58Für Martin Ohneberg, Präsident der IV Vorarlberg, steht Österreichin den nächsten Wochen vor wichtigen Weichenstellungen.

Österreichs modernstes Ticket 59Smartphone-App ergänzt Fahrkartenangebot in Vorarlberg, erleichtertZugang zum öffentlichen Verkehr und garantiert den „Tages-Best-preis“.

Vorarlberg im Aufschwung 60Vorarlberg hat 2017 von positiven Wirtschaftsdaten und einer erfreu-lichen Entwicklung am Arbeitsmarkt profitiert.

Wirtschaftsleistung mit Spitzenwerten 64Das Wachstum der Tiroler Wirtschaftsleistung liegt mit 3,5 Prozentdeutlich über dem Österreich-Schnitt von 2,9 Prozent.

Eine Million Euro für Investitionsprojekte 65Die Tiroler Landesregierung hat im Rahmen des Impulspakets wei-tere Förderungsansuchen von Tiroler Betrieben genehmigt.

INHALT

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 5

Digitalisierungsagentur eingerichtetDie Bundesregierung schafft mit der Digitalisierungsagentur DIA einezentrale Plattform für die Umsetzung wichtiger Digitalisierungsmaß-nahmen. Bundesministerin Margarete Schramböck (Digitalisierungund Wirtschaftsstandort) sowie Bundesminister Norbert Hofer (Verkehr,Innovation, Technologie) betonten gemeinsam, wie sehr die Digitalisie-rung ein zentrales Zukunftsthema sei und als Querschnittsmateriesämtliche Lebensbereiche betreffe. Die Bundesregierung hat der Digita-lisierung im Regierungsprogramm entsprechend hohe Priorität einge-räumt und u.a. die Einrichtung einer Digitalisierungsagentur vorgese-hen. „Wir schaffen damit eine zentrale Plattform für wichtige Digitalisie-

rungsmaßnahmenund die notwendigenRahmenbedingungen,um Herausforderun-gen der digitalenTransformation gezieltund gemeinsam um-zusetzen“, so die bei-

den Bundesminister. Die Digitalisierungsagentur wird von beiden Mi-nisterien finanziert, als Bereich in der Österreichischen Forschungsför-derungsgesellschaft FFG eingerichtet und soll nach den entsprechen-den gesetzlichen Schritten im Sommer ihre Arbeit aufnehmen. Im Digi-tal Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission2018 ist Österreich auf dem elften Platz, knapp vor Malta, Litauen undDeutschland. In den Top Drei sind Dänemark, Schweden und Finnland.„Unser Ziel muss die Spitze sein“, so die beiden Minister. Mit der Digita-lisierungsagentur folge Österreich dem Beispiel führender Digitalisie-rungs-Nationen und schaffe wichtige Voraussetzungen, um als Standortattraktiv zu bleiben. Die DIA vernetzt zukünftig alle relevanten Stellenund berät die Bundesregierung. Ü

WEITER SO+Versorgungsposten für GorbachHubert Gorbach wurde in den Aufsichtsrat der Brenner Basistunnel Ge-sellschaft berufen. Wer erinnert sich noch an Hubert Gorbach? Nachund nach macht es klick: der flotte 160er auf der Tauernautobahn alsRohrkrepierer; Blaulicht für den Dienstwagen als Innovationsminister,

Privatkorrespondenz auf dem Briefbogendes Vizekanzlers, als diesen Job schonlängst jemand anderer innehatte. Ge-scheiterte Klage vor dem Verwaltungsge-richtshof wegen Pensionsbezügen. Hu-bert Gorbach, Jahrgang 1956, war von1980 bis 2005 in der österreichischenPolitik aktiv, die Palette reichte vom Bun-desobmann des Rings Freiheitlicher Ju-gend über den Landesstatthalter von Vor-arlberg bis zum Bundesminister für Ver-kehr, Innovation und Technologie. Letzt-lich hatte er es bis zum Vizekanzler ge-bracht. Mit dem Ende von Schwarz-Blauwar auch mit Gorbach als PolitikerSchluss. Der „Herrenreiter“ wollte sichanschließend als Berater und Lobbyist ei-

nen Namen machen, aber Vorarlberg war ihm für diese Ambitionen„too small“. Als das mit der rückwirkenden Ausbezahlung der Politiker-pension ab 2013 wegen einer Gesetzesänderung nicht funktionierte,wurde es offenbar eng. Mit der blauen Umfärbung von Aufsichtsrats-mandaten kann Gorbach jetzt die Zeit bis 2021 im Aufsichtsrat derBrenner Basistunnel Gesellschaft, die ihm Parteifreund Gilbert Trattnerals Aufsichtsratsvorsitzender der ÖBB Infrastruktur AG verschaffte, über-brücken. Ab Mai 2021 gibt es dann jährlich 14 Mal 11.000 Euro, womitalle Bettelei – hoffentlich – ein Ende haben wird. Ü

ENTBEHRLICH–

Foto

: Mos

chitz

- Eige

nes W

erk, C

C BY

3.0

Foto

: iStoc

k.co

m/O

livier L

e M

oal

Dinieren im TraditionshotelDas Romantik-Restaurant im legendären Ferienhotel im Weissen

Rössl am Wolfgangsee lässt nicht nur die Herzen von Liebespaarenhöherschlagen, sondern eignet sich auch hervorragend für einenabendlichen Geschäftstermin unter Businesspartnern. Das Hauben-Restaurant umfasst die „Kaiserterrasse“, die „Sisi-Terrasse“, das Ka-tharina-Schratt-Zimmer sowie den Scheffelsaal. Alleine der Ausblickauf den ruhigen und idyllischen Wolfgangsee ist einen Besuch wert,doch wissen Küchenmeister Hermann Poll und sein Team auch ku-linarisch zu überzeugen. Auszeichnungen vom österreichischenGourmetführer Gault Millau sowie Falstaff bestätigen die hervorra-gende Arbeit, die hier geleistet wird. Beeindruckend ist auch das um-fangreiche österreichische Weinsortiment aus dem Felsenkeller desWeissen Rössls. Zwei Diplomsommeliers, ein Weinakademiker sowieetliche Jungsommeliers sorgen für den korrespondierenden Wein zueinem kulinarischen Fest. Ü Foto: Weisses Rössl

Bierpartner2019 finden in Salzburg die sogenannten „European Company

Sport Games“ statt – mit an Bord die Stieglbrauerei als offiziellerBierpartner. „Wir fördern als offizieller Partner des ÖOC, ÖFB wieauch ÖSV nicht nur den Spitzensport, sondern pflegen auch zahlrei-che weitere ‚sportliche‘ Beziehungen: Die rot-weiß-roten Stiegl-Fah-nen prägen das Bild auf vielen Sportveranstaltungen“, sagt TorstenPedit, Marketingleiter des Unternehmens.

Zu den ECSG Salzburg 2019, die von 26. bis 30. Juni 2019 statt-finden werden, erwarten die Veranstalter 6.000 Teilnehmer aus rund25 Nationen Europas. „Das wird für das OK-Team und all unsereHelfer – ob auf den Sportstätten, im Eventcenter oder in der Trans-portabwicklung – eine sehr große Herausforderung, denn wir redenhier von mehr Sportlern als zum Beispiel bei Olympischen Winter-spielen“, so ECSG-Geschäftsführer Klaus Höftberger. Ü

Foto: Neumayr

Mit dem Initiativantragzur Novellierung desArbeitszeitgesetzes hat

die Bundesregierung insSchwarze getroffen. Der Terminwar absichtsvoll gesetzt und un-ausgesprochen als Einstandsge-schenk für ÖGB-Chef WolfgangKatzian und seine Kollegin derArbeiterkammer, Renate Anderl,gedacht. Nicht zu vergessen, auchEx-SPÖ-Kanzler Christian Kernhatte ihn, den Zwölf-Stunden-Tag, im Gepäck, als er Anfang2017 seinen „Plan A“ vorstellte.

Dass danach vieles anders gekom-men ist, hat auch mit der Flexibi-lisierung der Arbeitszeit zu tun,sprich mit der Weigerung der So-zialpartner, hier rechtzeitig einepraktikable Lösung herbeizufüh-ren. Begründet wird der Antragdamit, dass durch die Flexibilisie-rung der Wochenarbeitszeit einerbesseren Vereinbarkeit von Berufund Familie durch Schaffung fa-milienfreundlicher Modelle, wieetwa einer Vier-Tage-Woche,Rechnung getragen wird.

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Ausbeutung geht andersDer Zwölf-Stunden-Tag ist keine Gruselgeschichte

Der inszenierte Aufschrei von SPÖ, Gewerkschaft und Arbeiterkammer ist so groß, dass selbst demBundesadler schwindlig geworden ist und ihm der Hammer beinahe aus den Fängen gefallen wäre,während viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Aufregung nicht verstehen, da in ihremUnternehmen die Arbeitszeitflexibilisierung bereits zur Selbstverständlichkeit geworden ist. DieWirklichkeit der Arbeitswelt und die Wahrheit der roten Besitzstandswahrer klaffen weit auseinan-der. Auch das soll’s geben. Eine Bestandsaufnahme.

Von Siegfried Hetz

Foto: iStock.com/bee32

Foto

: Bun

desm

inist

erium fü

r Lan

desv

erteidigun

g

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 7

Worum es gehtn Mit dem neuen Arbeitszeitgesetz soll die

Höchstgrenze auf zwölf Stunden Arbeits-zeit pro Tag und 60 Stunden pro Wocheangehoben werden. Derzeit ist dies nurin Ausnahmefällen erlaubt. Die Jahres-arbeitszeit von 40 Stunden pro Wochebleibt davon unberührt.

n Bei Vorliegen eines erhöhten Arbeitsbe-darfes darf die durchschnittliche Wo-chenarbeitszeit innerhalb eines Durch-rechnungszeitraumes von 17 Wochen 48Stunden nicht überschreiten. Wöchent-lich sind nicht mehr als zwanzig Über-stunden zulässig.

n Arbeitnehmer sollen bei Überschreitungeiner Tagesarbeitszeit von zehn Stundenund einer Wochenarbeitszeit von 50Stunden Überstunden aus „überwiegen-dem persönlichem Interesse“ ablehnenkönnen.

n Ausnahmen von der Wochenend- undFeiertagsruhe soll es höchstens vier Malpro Jahr, allerdings nicht an vier aufei-nanderfolgenden Wochenenden gebenkönnen.

n Vorgesehen sind auch eine mehrmaligeÜbertragungsmöglichkeit von Zeitgutha-ben auf den jeweils nächsten Durchrech-nungszeitraum durch den Kollektivver-trag sowie die Anhebung der täglichenArbeitszeithöchstgrenze auf zwölf Stun-den auch bei Gleitzeit.

n Im Tourismus besteht die Möglichkeit,die tägliche Ruhezeit von elf auf maxi-mal acht Stunden für alle Betriebe mitgeteilten Diensten zu verkürzen.

n Außerdem wird der Kreis jener Arbeit-nehmer erweitert, die von den Arbeits-zeitregelungen nicht betroffen sind, dadie Länge ihrer Arbeitszeit frei gewähltwird. Dazu gehören neben leitenden An-gestellten und Arbeitnehmern mit selbst-ständiger Entscheidungsbefugnis auchnahe Angehörige.

„Plan A“-Überlegungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit „Eine starke Wirtschaft ist der Garant für Sicherheit und Wohlstand. Die österreichische Wirt-schaft und allen voran unsere KMU zählen in vielen Bereichen zur Weltspitze; getragen vomFleiß, vom Unternehmergeist und von exzellenten MitarbeiterInnen.“ (Christian Kern, S. 42)

Unter der Überschrift „Flexibel arbeiten? Für alle, ja!“ und dem Motto „Flexibilität ist keine Einbahn-straße“ wird einleitend angeführt, dass auf Unternehmerseite hinter dem Ruf nach Flexibilisierung oft-mals der Wunsch stecke „ArbeitnehmerInnen bis zu 12 Stunden pro Tag zu beschäftigen“. Die SPÖ weiß,dass 610.000 ihre Arbeitszeit gerne verkürzen wollen, dass aber 450.000 Frauen in Teilzeit ihre Arbeits-stunden gerne ausweiten würden und spricht von einer Million Unzufriedenen. Ergo: „Wir brauchenModelle, die auf beiden Seiten Flexibilität ermöglichen. Für ArbeitnehmerInnen, deren private Situationsich ändert, und für Unternehmen, die ihre ArbeitnehmerInnen flexibler einsetzen möchten. Mittelfristigwerden wir über Maßnahmen zu generellen Arbeitszeitverkürzungen nachdenken müssen.“

Zwei Maßnahmen schaffen gemeinsam diese Flexibilität

1.Bei Gleitzeit sollen zwölf Stunden tägliche Arbeitszeit möglich werden, jedoch nur, wenn als Aus-gleich längere zusammenhängende Freizeitblöcke genommen werden können. Ein generellerZwölf-Stunden-Tag ist für uns nicht vorstellbar. ArbeitnehmerInnen sollen für jede Überstunde, die ge-leistet wurde, auch in Zukunft ihre Zuschläge bekommen.

2.ArbeitnehmerInnen sollen das Recht auf Änderung des Arbeitszeitausmaßes (Wechsel von Vollzeitzu Teilzeit und umgekehrt, Änderung des Teilzeitausmaßes etc.) erhalten. Damit soll ein Recht aufeine ‚selbstbestimmte Erwerbsbiographie‘ verwirklicht und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ver-bessert werden …

Im „Plan A“ ist auch beschrieben, wer von der gesetzlichen Neuregelung nicht betroffen sein soll:„Wer Verantwortung trägt, sich die Arbeit selbst einteilen kann und über 7.000 Euro verdient, soll ganzaus dem Arbeitszeitregime ausgenommen werden. Mit Einführung einer Einkommensgrenze soll diesnun eindeutig feststellbar sein.“

Etwas sehr weit aus dem Fenster lehnt sich die neue GPA-Chefin Barbara Treiber, die das Ende der klassi-schen Sozialpartnerschaft nahen sieht und der Regierung rät, ihren Arbeitszeit-Entwurf in den Reißwolfzu schmeißen. Werde die Gewerkschaft weiter nicht einbezogen, sieht sie sogar ein Ende der klassischenSozialpartnerschaft und droht unverhohlen mit einer Veränderung der Interessenvertretung.

Worum es nicht geht!Es geht nicht um SozialabbauDie Novellierung des Arbeitszeitgesetzes

führt nicht zu einem Sozialabbau, da sie aufdie globalen Veränderungen der ArbeitsweltBezug nimmt und die Konkurrenzfähigkeitdes Wirtschaftsstandortes Österreich für dieZukunft sicherstellt. Die hohen Standards inden Bereichen Gesundheit, Sicherheit undInfrastruktur können nur dann gehalten undausgebaut werden, wenn die Leistung derösterreichischen Wirtschaft im globalenWettkampf bestehen kann. Denn es ist dasWirtschaftsaufkommen, das die Leistungendes Staates finanziert.

Es geht nicht um LohnraubDa die Ausführungen zur Abgeltung der

Überstunden unzureichend und teilweise ir-reführend und sich widersprechend waren,

wurde die – teilweise berechtigte – Kritikhier besonders laut. Zwischenzeitlich gab esKorrekturen und Klarstellungen, die aller-dings noch immer nicht alle offenen Fragengeklärt haben. Am Montag, dem 18. Juni, hatdie Bundesministerin für Wirtschaft und Di-gitales jedoch klargestellt, dass bei angeord-neten Überstunden – auch bei Gleitzeit –Überstundenzuschläge anfallen. „Bei einerelften und zwölften Stunde, falls die vomVorgesetzten angeordnet wurden, bleiben dieZuschläge erhalten.“ In dem Pressegesprächführte sie abschließend aus, dass „alle Zu-schläge selbstverständlich erhalten bleiben– auch in der Gleitzeit“.

Es geht nicht um den Raub der FreizeitDie angestrebte Flexibilisierung der Ar-

beitszeit bringt Vorteile für beide Seiten undkommt damit auch dem erklärten Wunschvon Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmernnach einer fallweisen Vier-Tage-Wochenach. Damit wird veränderten Prioritäten imFamilien- und Freizeitverhalten entsprochen.

Es geht nicht um den Raub der GesundheitFallweise mehr Arbeitsstunden sind der

Gesundheit nicht abträglich, wenn sie durchausreichend Freizeit kompensiert werden

8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Nutzung der Betriebsvereinbarung oder Bestätigung eines ArbeitsmedizinersEin Viertel (vor allem größere Unternehmen) berichtet bereits von der Nutzung von Betriebsvereinbarungen zu verlängerter Arbeitszeit, im Handel wird vergleichsweise selten davon Gebrauch gemacht.

Es haben diese Möglichkeit schon genützt: JA NEIN keine Angabe

Österreichische UnternehmerInnen ab 5 MA

<50 Mitarbeiter50+ Mitarbeiter

Gewerbe und HandwerkIndustrieHandel

Bank und VersicherungTransport und Verkehr

Tourismus und FreizeitwirtschaftInformation und Consulting

OstösterreichSüdösterreichWestösterreich

Derzeit darf man bis zu zehn Stunden pro Tag und 50 Stunden pro Woche beschäftigen. Nur bei besonderem Bedarf darf man bis zu zwölf Stunden pro Tag und60 Stunden pro Woche beschäftigen. Die Voraussetzung dafür ist in Betrieben mit Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung und in Betrieben ohne Betriebsrat eine Vereinbarung mit jedem Arbeitnehmer und die Bestätigung eines Arbeitsmediziners, dass der geplante Einsatz unbedenklich ist. Haben Sie diese Möglichkeitschon einmal genützt, um Mitarbeiter zwölf Stunden pro Tag oder 60 Stunden pro Woche zu beschäftigen, oder noch nicht?

Basis: österreichische UnternehmerInnen ab 5 Mitarbeitern (Ergebnisse in Prozent)

3

34

5433225

314

26

2346

26411430413121

222231

71

7450

69558367576774

757765

ARBEITGEBER ARBEITSZEIT SONDERÜBERSTUNDEN

Die hohen Standards in den BereichenGesundheit, Sicherheit und Infrastruk-

tur können nur dann gehalten und aus-gebaut werden, wenn die Leistung der

österreichischen Wirtschaft im globalenWettkampf bestehen kann.

Foto: iStock.com/PeopleImages

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 9

können. Wesentlich für die Gesundheit am Arbeitsplatz ist vielmehr,dass das Klima innerhalb der Belegschaft und im Verhältnis zur Un-ternehmerseite und den leitenden Angestellten positiv besetzt ist.Hier gibt es zweifellos Nachholbedarf, auch weil nach wie vor vieleUnternehmen nicht im gebotenen Umfang darüber Bescheid wissen,wie eine Unternehmenskultur zu gestalten ist, um die Idee des ge-meinsamen Einsatzes bestmöglich zu realisieren. Dieser Bereichschafft sogar neue Berufe und Berufsbilder. Und die individuelleDiskussion um die bestmögliche Umsetzung der Arbeitszeitflexibi-lisierung innerhalb eines Unternehmens ist dafür ein idealer Anlass.

Aktuelle Einschätzung der WKONach Einschätzung der WKO, der Kammer der Gewerblichen

Wirtschaft Österreich, arbeiten schon jetzt mehr als die Hälfte derBelegschaften fallweise mehr als zehn Stunden. Hier ein Blick in dieArbeits-Wirklichkeit einzelner Bereiche und Branchen:n Beamte und Vertragsbedienstete

Nach dem österreichischen Beamten-Dienstrechtsgesetz liegt dietägliche Grenze bei 13 Stunden; es gibt keine Begrenzung je Woche.n Gesundheitsberufe

Für Gesundheitsberufe (Krankenschwestern, Pfleger etc.) in Kran-kenhäusern, Kuranstalten, Sanatorien und Ambulatorien gelten 13Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche.n Verkehr

Für die meisten Lenker und Mitarbeiter des (öffentlichen) Verkehrs

(ÖBB, Seilbahnen, Flughafen, Schiffe etc.) sind schon jetzt zwölfbzw. 60 Stunden möglich, wobei die 60 Stunden meist aufgrund vonKollektivverträgen ermöglicht werden (§ 7 Abs 2 AZG).n Mitarbeiter von Universitäten

Nach dem Universitäten-KV gilt eine Tagesgrenze von 13 Stundenund eine Wochengrenze von 60 Stunden. Ü

Gastkommentar: Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft

Wo bleibt die Vernunft?Die neue Regierung, und so darf man sie immer noch nennen, da sie ersteinige Monate im Amt ist, hat ambitioniert einige Reformen auf den Weggebracht. Reformen, über die Jahre, wenn nicht Jahrzehnte lang diskutiertwurde, aber die stets unvollendet geblieben sind. Dass man vom politi-schen Gegner dafür nicht gelobt wird, ist verständlich, zumal dieser über

Jahrzehnte den Bundeskanzler undden Sozialminister gestellt hat undstets an der Umsetzung gescheitertist. Das, was sich aber derzeit in derFrage eines möglichen zeitweisenZwölf-Stunden-Arbeitstages ab-spielt, hat nichts mehr mit Oppositi-ons- oder mit Arbeitnehmerpolitikzu tun, das ist nur mehr Klassen-kampfrhetorik des vorigen Jahrhun-derts. Dass die Sozialpartner nochvon der letzten Regierung aufgefor-dert wurden, eine Einigung übereine flexiblere Arbeitszeit zu erzie-len, wird vergessen, denn man will

gar nicht erinnert werden, dass man nach sechs Monaten Verhandlungszeitkläglich gescheitert ist. Wann soll sich Österreich denn zukunftsfähig auf-stellen, wenn nicht jetzt, wo wir doch nachweislich wegen mangelnder Ar-beitszeitflexibilisierung einen Standortnachteil hinnehmen müssen? Inganz Europa ist mehrheitlich ein Zwölf-Stunden-Arbeitstag möglich, inmanchen nordischen Staaten sogar 13 Stunden, jene Länder also, die unsals Sozialparadiese vorgehalten werden. Haben diese keine Arbeitnehmer-vertreter? Wir brauchen eine Politik der Zukunft und keine, die die Vergan-genheit konserviert. Nicht die „Alten“, sondern die Jungen brauchen ihreChance. Kehren wir zurück zur Sprache der Vernunft und verstehen wir dochendlich: Wirtschaft sind wir alle. Foto: Richard Tanzer

Die Jahresarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche bleibt unbe-rührt. Foto: iStock.com/Stadtratte

Die angestrebte Flexibilisierung der Arbeitszeit ermöglichtes, den veränderten Prioritäten im Familien- und Freizeitver-halten zu entsprechen. Foto: iStock.com/golero

Disruptive Technologien oder Innova-tionen ersetzen die Erfolgsserie einerbereits bestehenden Technologie, ei-

nes bestehenden Produkts oder einer beste-henden Dienstleistung beziehungsweise ver-drängen diese vollständig vom Markt. Erset-zen, verdrängen. Disruptiv klingt aufs Erstebedrohlich, und es verwundert nicht, dassder Begriff hauptsächlich von solchen Un-ternehmern verwendet wird, die nicht pro-

duzieren. „Im Silicon Valley tun sie sichleicht mit Disruption, doch ich glaube, Pro-duktionsunternehmen werden zunehmend zuIT-getriebenen Unternehmen und das istselbstverständlich die große Herausforde-rung“, sagt Hans-Joachim Gergs. Gergs istDozent an der Technischen Universität Mün-chen, langjähriger Berater von Audi und Au-tor des Buches „Die Kunst der kontinuierli-chen Selbsterneuerung“, mit dem er die Not-

wendigkeit derselben untermauert und be-tont: „Veränderung in Unternehmen ist eineDaueraufgabe.“

Erbarmungslose MarktdynamikHinter dieser Feststellung steckt nicht nur

eine Absage an das klassische Change-Ma-nagement, dessen Logik in der Reaktion liegtund mit alarmierenden Vorzeichen oder imWissen darum angestoßen wird, dass der Un-

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Change-ManagementVeränderung ist keine Bedrohung

Die Erneuerungsfähigkeit von Unternehmen steht auf einem historischen Prüfstand. Geht es nachHans-Joachim Gergs, der kürzlich auf Einladung der Kommunikationsberatungsagentur wikopre-vent für einen Vortrag in Innsbruck zu Gast war, kann dieser Herausforderung am besten begegnetwerden, indem Veränderung als Daueraufgabe verstanden wird. Ohne Ende.

Von Christian Wieselmayer

Foto: iStock.com/atakan

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 11

tergang droht, sollte keine Veränderung pas-sieren. Dass die Marktdynamik erbarmungs-los sein kann, zeigt das Verschwinden auchgroßer Unternehmen wie Kodak, Nokia oderBlackberry. Wer die Zeichen der Zeit zu späterkennt, den bestraft der Markt, und wer solange wartet, bis die anstehende Veränderungeiner radikalen Transformation gleich-kommt, tut sich damit extrem schwer.

Hin zur Kundenorientierung„Die Orientierung weg vom Produkt hin

zur Kundenorientierung findet längst statt“,zeichnet Astrid Kühn-Ulrich ein dynami-sches Bild der Produktionsunternehmen imWandel zu IT-basierten Unternehmen undkonkretisiert: „Innovation wird nicht überdas Produkt oder das Produktwissen entste-hen, sondern weil ich genau weiß, was derKunde will, und mich frage, wie ich das an-tizipieren und mich vom Wettbewerb abhe-ben kann. Das ist ein steter Prozess. Geradefür Unternehmen, die seit 100 Jahren mehroder weniger gleich gearbeitet haben, ist daseine große Herausforderung.“ Astrid Kühn-Ulrich leitet das Geschäftsfeld Verände-rungsprozesse, mit der das Beratungsunter-nehmen „wikoprevent“ sein Portfolio erwei-tert. Zum offiziellen Start des neuen Ge-schäftsfeldes wurde Hans-Joachim Gergsnach Innsbruck eingeladen, wo die Expertenim Gespräch mit der Tiroler Wirtschaft denStellenwert der Kommunikation in den Un-ternehmen unterstrichen haben – doppelt unddreifach. „Um Mitarbeiter nicht nur mitzu-nehmen, sondern dazu zu animieren, mitzu-gestalten, ist Kommunikation immer wiederdas Zentrale. Es geht auch immer darum, dasGute der letzten Jahre zu sehen und die Brü-cke zu bilden. Die Würdigung der Vergan-genheit ist wichtig, sonst ist es eine Entwer-tung“, spricht Gergs höchst Sensibles an undKühn-Ulrich sagt: „Man muss ja nicht gleich

wissen, wie alles neu gemacht werden kann.Das ist auch eine Chance, der Belegschaftzuzuhören, einmal in die Ebenen hineinzu-gehen, mit den Leuten zu sprechen und zufragen, was sie beschäftigt und worauf siestolz sind. Gerade in Familienunternehmengibt es viele gute, gewachsene Dinge. Es isteine Evolution und es muss die Frage gestelltwerden, wie wir mit neuen Erfahrungen desZusammenarbeitens und des Dialoges dazubeitragen, dass wir zukunftsfähiger werdenund die neuen Dinge gemeinsam gestalten.“

Neue StabilitätDie Menschheit hat allein im Zuge der in-

dustriellen Revolutionen eindrucksvoll be-wiesen, dass sie mit Veränderungen umge-hen kann, doch waren diese Zeiten immermit Ängsten und Schmerzen verbunden.„Ohne Schmerzen geht’s nicht ab, aber ichmuss die Schmerzen bearbeiten und ihnenRaum geben in dem Sinn, dass die Mitarbei-ter gefragt werden, was ihnen Sorge macht,was sie abhält, was ihnen durch den Kopfgeht oder welche Ideen sie haben. Wenn ichdas aufnehme und bearbeite, wird es kon-struktiv“, sagt Kühn-Ulrich. Mit der Angstim Nacken wird nicht gerne experimentiertoder ausprobiert, ohne Gefahr hingegen ge-lingt es leichter, innovativ zu sein. Stabilitätbekommt vor dem Hintergrund eine weitereDimension. „Agilität braucht Stabilität. Esbraucht eine neue Form der Stabilisierung,vielleicht mehr über Werte und nicht wie bis-lang über Strukturen und Prozesse“, sagtGergs und verdeutlicht seinen Ansatz mitdem Bild eines Kampfflugzeugs: „EinKampfflugzeug ist auf Agilität gebaut. Wennes nicht millisekündlich durch Lenkbewe-gung gehalten würde, würde es sofort abstür-zen. Es braucht also etwas, was die Dingeausgleicht. Im Hintergrund brauche ich dieStabilisierung. Zu viel Agilität kann nichtfunktionieren.“

Flachere HierarchienÜbersetzt auf kleine und mittlere Unter-

nehmen, obliegt es den Chefs, diese Lenk-bewegungen zu beherrschen und sich auchein großes Stück weit von heroischer Füh-rung zu verabschieden, die sich bislang teil-weise darin äußerte, dass der Chef alleswusste. „Dieses Bild verändert sich. DerChef muss die Leitlinien vorgeben und denRaum für Erneuerung schaffen – als Archi-

tekt für Kommunikation und Wandel“, sagtGergs und Kühn-Ulrich ergänzt auf dieFrage, ob sich dadurch automatisch flachereHierarchien bilden: „Ich würde sagen Ja. Dasklassische Silodenken funktioniert nichtmehr. Der Stellenwert der formalen Organi-sation nimmt ab – auch weil es viel mehrSchnittstellen im Unternehmen gibt, die Mit-arbeiter sich in Netzwerken informieren undImpulse von außen bekommen. Weil dieThemen komplexer sind, müssen sich dieMitarbeiter ja auch viel stärker vernetzen.“Ob in der Kommunikation, der Kundenori-entierung oder den Cheffragen, vor diesemHintergrund wird deutlich, dass die Markt-dynamik von kleinen wie großen Unterneh-men eine neue Art der Lebendigkeit fordert.Diese Lebendigkeit ist es auch, die Hans-Joachim Gergs anspricht, wenn er meint,dass Veränderung nicht als Phase oder Pro-jekt, sondern vielmehr als kontinuierlicherund nie abgeschlossener Prozess verstandenwerden sollte. „Erfolgreiche Unternehmenhaben eine Infrastruktur der Veränderungenin ihrem Unternehmen etabliert und wissen,dass der nächste Change, der nächste Wech-sel, bereits vor der Tür steht“, so Gergs,„Change braucht eine Unternehmenskultur,die den Wandel aktiv vorantreibt. Change istAlltag – nicht Bedrohung.“ Ü

Hans-Joachim Gergs, Dozent an derTechnischen Universität MünchenFoto: Die Fotografen

Dass die Marktdynamikerbarmungslos sein kann,zeigt das Verschwindenauch großer Unterneh-men wie Kodak, Nokiaoder Blackberry.

Mit der Angst im Nackenwird nicht gerne experi-mentiert oder aus -probiert, ohne Gefahrhingegen gelingt es leichter, innovativ zu sein.

Waren aus Salzburg werden derzeitin 184 Länder der Welt exportiert.Die Exporterhebung der Wirt-

schaftskammer Salzburg (WKS) wird allezwei Jahre durchgeführt und basiert auf einerBefragung aller als Exporteure erfasstenKammermitglieder. Die WKS ist übrigensdie einzige Wirtschaftskammer in Öster-reich, in der die Exportleistung derart um-fassend erhoben wird. Derzeit gibt es in Salz-burg mehr als 700 Unternehmen, die regel-mäßig exportieren. „Die Exporterhebungzeigt deutlich, dass Produkte und Dienstleis-tungen ‚made in Salzburg‘ weltweit gefrag-ter sind als je zuvor. Und sie belegt auch,dass die Exportrückschläge der Krisenjahreinnerhalb relativ kurzer Zeit wieder wettge-macht werden konnten. Immer mehr Salz-burger Unternehmen sind erfolgreich aufvielen Weltmärkten tätig. Besonders erfreu-lich ist, dass zunehmend auch kleine undmittlere Unternehmen den Schritt ins Aus-land wagen und Wachstumspotenziale nut-zen“, stellt WKS-Präsident Konrad Steindlfest. Steindl zeigte auch eine weitere beein-druckende Steigerung auf: „Die Exportleis-tung der Salzburger Wirtschaft ist in den ver-

gangenen 20 Jahren um fast 370 Prozent ge-stiegen, in den vergangenen zehn Jahren –trotz Krise – um fast 42 Prozent.“

Deutschland an erster StelleIm Ranking der Salzburger Exportländer

gab es zwar einige Verschiebungen. Aber diewichtigsten Exportmärkte sind nach wie vorDeutschland und die USA. Nach Deutsch-land gehen derzeit 23,5 Prozent der Salzbur-ger Exporte, in die USA 18,7 Prozent. Tsche-chien hat seit der Exporterhebung 2015Großbritannien vom dritten auf den viertenPlatz verdrängt – Stichwort Brexit. Auf denPlätzen fünf bis sieben folgen Frankreich,Italien und die Schweiz. „Polen liegt unver-ändert an achter Stelle vor Russland, das –trotz Sanktionen – einen Sprung vom zwölf-ten auf den neunten Platz gemacht hat“, sagtChristian Möller, Leiter des WKS-Fachbe-reichs Handelspolitik und Außenwirtschaft,der die Erhebung durchgeführt hat. Der Bre-xit hat das Exportergebnis nach Großbritan-nien sicher beeinflusst. Viele Exporteure wa-ren verunsichert, wie die Verhandlungen umden EU-Austritt verlaufen, und engagiertensich deshalb weniger als in den Jahren zuvor.

Das sehr positive Russland-Ergebnis – dieExporte stiegen von 213 auf 292 MillionenEuro – wird als Zeichen dafür gewertet, dasssich Exporteure rasch auf veränderte Situa-tionen einstellen können. Profitiert hat Salz-burgs Exportwirtschaft aber auch davon,dass wichtige Exportgüter, wie etwa Maschi-nen, Anlagen oder Medizintechnik, nicht vonden Sanktionen betroffen sind.

Bemerkenswerte VerschiebungenChina ist vom elften auf den 13. Platz zu-

rückgefallen, Kanada vom 14. auf den 18.Platz (Verunsicherung wegen CETA) und dieVereinigten Arabischen Emirate vom 22. aufden 28. Platz. Aufgeholt haben u.a. die Slo-wakei vom 13. auf den elften Platz, Kroatienvom 26. auf den 23. Platz und der Iran vonPlatz 88 auf nunmehr Platz 72.

In die EU wurden im Vorjahr Waren imWert von 7,2 Milliarden Euro exportiert,59,9 Prozent des Gesamtexports. Überpro-portional fiel die Exportsteigerung in dieEFTA-Länder aus: Sie stiegen um 31,2 Pro-zent. Deutlich war auch die Zunahme derAusfuhren in sogenannte „europäische Dritt-länder“ außerhalb der EU um 23,9 Prozent.

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Schallmauer durchbrochenSalzburgs Exportwirtschaft boomtDer exportierte Warenwert stieg erstmals auf über zwölf Milliarden Euro – ein Plus von rund 14Prozent gegenüber 2015. Damit liegt Salzburg über dem Wachstum der bundesweiten Exporte, dieim selben Zeitraum um 7,9 Prozent gestiegen sind.

Von Christian Wieselmayer

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 13

Verantwortlich dafür sind in erster Liniestarke Zugewinne bei Lieferungen nachRussland mit einem Plus von 38 Prozent,Weißrussland mit plus 88 Prozent oder in dieUkraine mit plus 48 Prozent sowie in ein-zelne Westbalkanstaaten. Die Analyse derExportentwicklung nach Weltregionen zeigt,dass sich die gestiegene Präsenz auf Über-seemärkten nur teilweise fortgesetzt hat. DerAnteil der in Übersee abgesetzten Waren istauf mittlerweile 3,7 Milliarden angewach-sen. Er beträgt mit 31,2 Prozent knapp einDrittel der Gesamtexporte. Zum Vergleich:Vor 20 Jahren lag der Überseeanteil noch beietwa zehn Prozent.

Nordamerika dominiertBei den Übersee-Exporten hat sich einmal

mehr die Dominanz Nordamerikas als wich-tigster Absatzmarkt außerhalb Europas be-stätigt: Die USA haben mit 2,2 MilliardenEuro und einer Steigerung um 6,8 Prozentihre Position als zweitwichtigste Exportdes-tination für Salzburg weiter ausgebaut. Mitt-lerweile gehen 18,7 Prozent der SalzburgerWarenlieferungen in die USA. Die gesamtenNordamerika-Exporte beliefen sich 2017 auf2,4 Milliarden Euro oder plus 5,3 Prozent.Nach Südamerika gab es eine Steigerungvon 7,6 Prozent auf 159,5 Millionen Euro.Weniger erfolgreich waren Salzburgs Expor-teure in Asien mit einem Minus von 1,5 Pro-zent und einem Exportvolumen von 809 Mil-lionen Euro. Der Löwenanteil entfiel inAsien auf China mit 230,1 Millionen Euro.Nach Afrika gab es einen Rückgang von 2,4Prozent auf 169,9 Millionen Euro. Spitzen-reiter war Südafrika mit 89,3 MillionenEuro, wohin fast die Hälfte der SalzburgerAfrika-Exporte ging.

Industrie als HauptexporteurIm Ranking der exportierenden Sparten

der WK Salzburg nimmt die Industrie 2017mit einem Anteil von 45,8 Prozent oder 5,5Milliarden Euro den Spitzenwert der Salz-burger Gesamtexporte ein. Es folgen derHandel mit 43,9 Prozent oder 5,3 MilliardenEuro sowie die Sparte Gewerbe und Hand-werk mit 10,3 Prozent oder 1,2 MilliardenEuro. Industrie sowie Gewerbe und Hand-werk punkteten vor allem auf Überseemärk-ten und im EFTA-Raum, der Handel erzieltedie höchsten Zuwächse am EU-Binnen-markt. Bereits 59 Prozent der Exporte Salz-burgs stammen aus dem Flachgau, 23 Pro-zent aus Betrieben in der Landeshauptstadt,je sechs Prozent aus dem Tennengau unddem Pongau, fünf Prozent aus dem Pinzgauund ein Prozent aus dem Lungau. Ü

Die „Big Player“ am Salzburger Exportmarkt

59 Prozent der Salzburger Exporterlöse wer-den durch die zehn größten Exporteure reali-siert, 30 Firmen bestreiten 79 Prozent des ge-samten Exportvolumens. Dabei ist allerdingsfestzustellen, dass sich immer mehr KMU aufdie internationalen Märkte wagen.

Zu den Top-30-Exporteuren in Salzburgzählen (alphabetisch):Atomic Austria GmbHBMW Vertriebs GmbHdm - drogeriemarkt GmbHEmco Maier GmbHGebrüder Woerle GmbHKaindl-GruppeKlepsch-GruppeLiebherr-Werk Bischofshofen GmbHPalfinger-GruppePaul Green GmbHRed Bull GmbHSalzburgMilch GmbHDominierende ProdukteElektrotechnische WarenFahrzeuge und FahrzeugteileGetränke HolzwarenMaschinenMechanische Geräte

Foto

: iStoc

k.co

m/sto

ckvisu

al

Foto

: Acrite

ly

Immer mehr SalzburgerUnternehmen sind erfolgreich auf vielenWeltmärkten tätig.

Aktuelle Studien zeigen, dass jungeMenschen, die den Arbeitsmarkt be-treten, ganz andere Werte und Er-

wartungen haben als ihre Vorgänger. Damitstellen sie den Personalbereich vor neue He-rausforderungen – aber auch vor neue Chan-cen und Möglichkeiten. Für die GenerationY wurde erst spät erkannt, dass ein Umden-ken in der Führung notwendig ist. Vieles hatsich erst sukzessive durchgesetzt: FlexibleArbeitszeiten, Rücksicht auf die Work-Life-Balance und leistungsorientiere Vergütungstärken die Mitarbeitermotivation und -bin-dung. Eine Auseinandersetzung mit diesenEntwicklungen ist auf jeden Fall wichtig,denn in unserer von Wachstum geprägtenVolkswirtschaft, die durch die demografi-sche Entwicklung einen in immer mehrBranchen nachhaltig spürbaren Fachkräfte-mangel erlebt, sitzen die Nachwuchskräfteeben am längeren Hebel.

Für die Generation Z oder die „Millenni-als“ müssen Unternehmen daher weiter um-

denken und sich auf die „Digital Natives“einstellen. Auch wenn noch weit entfernt, sotrifft dies in den nächsten Jahren auch aufFührungskräfte und Karriereversprechungenzu. Denn die Anreize großer Unternehmensind heute nicht mehr so attraktiv wie früher.War es beispielsweise vor zehn Jahren fürjunge Fachkräfte noch interessant, an einemausländischen Standort zu arbeiten, so istdiese Möglichkeit in den Augen der Mitar-beiter nicht besonders erstrebenswert. Ab-gesehen davon, dass junge Menschen heuteohnehin relativ kostengünstig überall hinrei-sen können, bevorzugen sie es, sich lieber inder heimatlichen Komfortzone aufzuhalten,eine Familie zu gründen und die Beziehun-gen im Freundeskreis zu pflegen. Auch dieGröße und Bedeutung eines Unternehmensalleine ist nicht ausschlaggebend für die Aus-wahl eines Arbeitsplatzes. Vielmehr geht esneben dem Profit, der Marktführerschaft etc.auch um soziale Aspekte, die sowohl dasUmfeld des Unternehmens betreffen als auch

die Mitarbeiter selbst. In einer Studie von Ip-sos Austria bestätigt sich auch, dass der Ge-neration Z eine gute Work-Life-Balancewichtig ist. Demnach geben 90 Prozent derFrauen an, dass diese wichtiger als eine Kar-riere sei, bei den Männern sind es 74 Prozent.

Work-Life-BalanceDabei geht es laut einer Studie der em-

brace Medienfabrik sowie der HochschuleKoblenz darum, dass die Work-Life-Balancefür die jüngere Generation doch eher als Sy-nonym für die Verfolgung eines Lebenskon-zeptes anzusehen ist. Im Fokus steht dabeinicht „nur“ der Beruf, aber auch nicht dieAbsicht, möglichst wenig zu arbeiten. DiesesLebenskonzept ist das Ergebnis eines Lern-prozesses mit der Eltern-Generation, verbun-den mit einer eigenen Standortbestimmungund Zielprojektion. Hierbei mag der ein oderandere der Vorgängergeneration deshalb da-gegen sein, weil er vielleicht tatsächlich eineandere Überzeugung hat, vielleicht aber auch

14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Schwer vermittelbar?Die Gig Economy macht es großen Industrieunternehmen nicht gerade leichter, neue Schlüssel-kräfte zu akquirieren. Insbesondere die Millennials haben ein Problem mit großen, hierarchisch geführten und administrativ überbordenden Unternehmensorganisationen.

Von Thomas Duschlbauer

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 15

„nur“ deshalb, weil er das Gefühl verspürt,in der Vergangenheit einiges verpasst zu ha-ben oder es rückblickend gern anders ge-macht hätte. Auch wenn Work-Life-Balanceerst mit der jüngeren Generation ein Themafür die Unternehmen wurde, lässt sich heutefeststellen, dass es zunehmend ein generati-onsübergreifendes Thema ist.

Soziale VerantwortungLaut einer aktuellen Trendanalyse von De-

loitte wird es für Unternehmen immer wich-tiger, ihre soziale Verantwortung ernst zunehmen. Die Millennials zeigen sich in die-sem Punkt aber zunehmend skeptisch. Wäh-rend 2017 noch 65 Prozent vom ethischenHandeln der Unternehmen überzeugt waren,sind es aktuell nur mehr 48 Prozent. Ledig-lich 47 Prozent sind außerdem der Meinung,dass Unternehmen einen positiven Beitragfür die Gesellschaft leisten. Für diese siebteAusgabe des Deloitte Millennial Surveywurden 10.455 Personen aus insgesamt 36Ländern befragt, die zwischen 1983 und1994 geboren sind. Auch die Generation Zwar mit 1.844 Umfrageteilnehmern aussechs Ländern vertreten. Dazu zählen Per-sonen mit Geburtsjahr zwischen 1995 und1999.

Überzeugungsarbeit ist gefragtDas zunehmende Misstrauen der Millen-

nials wirkt sich auch auf deren Jobzufrieden-heit aus. Insgesamt geben nur 28 Prozent an,über fünf Jahre bei ihrem derzeitigen Arbeit-geber bleiben zu wollen. 43 Prozent der Be-fragten wollen ihren Job bereits in dennächsten zwei Jahren wechseln.

„Die Umfrage zeigt: Die meisten Unter-nehmen können ihre Angestellten nicht lang-fristig überzeugen. Bezahlung und Karriere-chancen sind zwar wichtige Kriterien bei derJobwahl. Um Mitarbeiter aber dann auchhalten zu können, müssen Unternehmen ver-

stärkt auf Diversität von Teams und mehrFlexibilität setzen“, betont Aichinger.

Gig Economy als KonkurrenzSelbstbestimmtes Arbeiten gewinnt bei

jungen Arbeitnehmern zunehmend an Be-deutung. Von jenen Millennials, die ihren Jobin den nächsten zwei Jahren wechseln möch-ten, sehen 78 Prozent im Konzept der GigEconomy eine attraktive zusätzliche Einnah-mequelle neben einer Vollzeitanstellung. 43Prozent können sich vorstellen, sich vollstän-dig auf das neue Arbeitsmodell einzulassen.Als Hauptargument nennen fast zwei Drittelden finanziellen Anreiz. Flexiblere Arbeits-zeiten sind ebenfalls ein häufig genannterGrund.

„In Zeiten des Fachkräftemangels ist dasStudienergebnis ein Alarmzeichen für dieUnternehmen. Es besteht die Gefahr, vieleTalente an die Gig Economy zu verlieren,wenn Unternehmen nicht beginnen, sich

diese bewusst zunutze zu machen“, erklärtAnna Nowshad, Senior Managerin bei De-loitte Österreich.

Fehlende Unterstützung im digitalen Wandel70 Prozent der Millennials rechnen mit

großen Veränderungen aufgrund des digita-len Wandels. Das führt bei vielen zu Verun-sicherung. 17 Prozent fürchten, dass ihreJobs durch neue Technologien ersetzt wer-den könnten. Lediglich 36 Prozent fühlensich auf künftige Entwicklungen gut vorbe-reitet.

„82 Prozent wünschen sich On-The-Job-Trainings, um sich in der digitalisierten Weltzurechtzufinden. Der Großteil der befragtenMillennials gibt jedoch an, von ihrem Ar-beitgeber keine Unterstützung zu erhalten.Um die Mitarbeiter zukunftsfit zu machen,müssen jetzt dringend entsprechende Ange-bote geschaffen werden“, so Anna Nowshad.

„Bildung ist ganz zentral, um Menschenfür die digitale Arbeitswelt zu befähigen.Nicht alle werden dabei Schritt halten kön-nen und manche Gefahr laufen, ganz aus derArbeitswelt hinauszufallen“, meint auch Ul-rich Remus von der Universität Innsbruck.Ein Hoffnungsträger könnte laut dem Wirt-schaftsinformatiker der soziale Bereich sein,der nur zu einem kleinen Teil automatisiertwerden kann. Was das Verschwimmen vonBeruf und Freizeit betrifft, mahnt Remus zurEigenverantwortung: „Man ist der Digitali-sierung nicht ganz so ausgeliefert, wie es invielen Diskussionen häufig dargestellt wird.Wir können noch immer sehr viel steuern,alleine dadurch, dass wir zum Beispiel eineE-Mail oder WhatsApp-Nachricht priorisie-ren, ob wir überhaupt reagieren müssen.“Selbstmanagement im Umgang mit den stän-dig verfügbaren digitalen Kanälen werde im-mer mehr zu einer sozialen Fähigkeit für dasÜberleben im Berufsleben. Ü

Foto

: iStoc

k.co

m/A

nchiy

„Millennials erwarten sich von den Un-ternehmen, dass soziale Themen einezentrale Rolle einnehmen. Beim eige-nen Arbeitgeber steht aber laut denmeisten Befragten die Gewinnmaximie-rung an erster Stelle“, analysiert ElisaAichinger, Senior Managerin bei De-loitte Österreich.

„Den Wünschen der Mitarbeiter nachmehr Flexibilität sollte unbedingt nach-gekommen werden“, erklärt AnnaNowshad, Senior Managerin bei De-loitte Österreich. Fotos: Deloitt/feelimage

Österreich hinkt bei den Unterneh-mensgründungen im internationalenVergleich nach. Vor allem hoher bü-

rokratischer Aufwand und hohe Kosten hem-men, innovative Unternehmen zu gründen.Eine Gründung dauert in Österreich laut demvon der Europäischen Kommission veröf-fentlichten „Small Business Act for Europe“im Durchschnitt acht Tage, wobei acht Ver-fahren zu durchlaufen sind. Der EU-weiteDurchschnitt liegt zum Vergleich bei drei Ta-gen und fünf Verfahrensschritten. Diese undweitere Daten seien ein „Indiz dafür, dassÖsterreich im internationalen Kontext hin-sichtlich der administrativen Rahmenbedin-gungen für innovative Unternehmensgrün-dungen weiter den Anschluss an andere Län-der verlieren könnte“, heißt es in der „Ana-lyse der Rahmenbedingungen, Hemmnisseund Hindernisse für innovative Unterneh-mensgründungen in Österreich“ der KMUForschung Austria. Welchen Hürden undHemmnissen besonders innovative Unter-nehmensgründungen gegenüberstehen, hatdas Forschungsinstitut wissenschaftlich ana-lysiert.

GmbH zu unflexibel und kompliziertWesentliche Kritikpunkte betreffen die

Pflicht, einen Notar zur Gründung hinzuzu-ziehen sowie die Rolle des Firmenbuchge-richts. Diese seien wesentlich für Dauer undKosten der Gründung verantwortlich. Sosind Notariatsakte und notarielle Beurkun-dungen für die Gründung einer GmbH zwin-gend erforderlich. Ein typischer Gründungs-vorgang besteht alleine im Hinblick auf dienotariellen Erfordernisse aus einem Notari-atsakt (Gesellschaftsvertrag), der Beglaubi-gung des Bestellungsbeschlusses der Ge-schäftsführer (falls nicht im Gesellschafts-vertrag bestellt wie bei Drittgeschäftsfüh-rern), der Beglaubigung der Musterfirma-zeichnung des/der Geschäftsführer/s undschließlich der Beglaubigung der Firmen-buchanmeldung durch sämtliche Geschäfts-führer, womit die Gründung zum Firmen-buch eingereicht wird. In wenigen EU-Län-dern bedarf es einer solchen Involvierung ei-nes Notars. Beispiele wie Dänemark, Nor-wegen, Finnland sowie Frankreich oder Por-tugal zeigen, dass die Einbeziehung eines

Notars nicht üblich ist. So werde im interna-tionalen Vergleich die österreichische GmbHals besonders bürokratisch und unflexibel fürInvestoren wahrgenommen. Unflexibel seidie GmbH vor allem auch deshalb, weil eskeine Möglichkeiten gibt, Anteilsklassen fürInvestoren oder Mitarbeiter zu schaffen. Sosind die Autoren der Analyse überzeugt, dieSchaffung dieser Möglichkeiten würde ge-rade bei Start-ups die Unternehmensgrün-dungen forcieren und Investitionen fördern.Eine mögliche Lösung, Kosten und Bürokra-tie zu senken, wäre außerdem die Abschaf-fung des Notarszwangs. Dafür sprechen sichlaut Analyse jedenfalls auch der Verband derösterreichischen Start-ups und die Industriel-lenvereinigung aus.

Vor allem das Zusammenspiel zwischenNotar und Firmenbuchgericht wird in derAnalyse als großes Problem gesehen. Kriti-siert wird, dass Firmenbuchgerichte ihre Prü-fungspflicht nicht nur in formeller, sondernauch in inhaltlicher Hinsicht wahrnehmen.Das bedeutet, dass nicht nur geprüft wird, obdie richtigen Unterlagen vorliegen, sonderndass ihr Inhalt im Detail geprüft und hinter-

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Hemmschuh BürokratieIm Auftrag des Rats für Forschung und Technologieentwicklung untersuchte das ForschungsinstitutKMU Forschung Austria die Hemmnisse für innovative Unternehmensgründungen in Österreich.Dabei stellt sich heraus: Die bürokratischen Hürden sind noch immer groß.

Von Karin Bornett

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 17

fragt wird. „ExpertInnen kritisierten, dass imZuge dieser – zum Notarzwang und derRechtsanwaltsberatung zusätzlichen – in-haltlichen Überprüfung immer wieder in-haltliche Änderungen, insbesondere des Ge-sellschaftsvertrages und der sonstigen Grün-dungsdokumentation, verlangt werden.Diese Änderungen lassen sich oftmals nichtaus dem Gesetz ableiten und betreffen in derRegel Punkte, die bereits zwischen den be-troffenen Parteien im Detail abgestimmt wa-ren und außerhalb der Gesellschaft (etwa beiGläubigerInnen) keine Wirkungen entfal-ten“, stellen die Autoren fest und meinen:„Insgesamt entscheiden damit in der RegelRechtspflegerInnen und somit Personenohne abgeschlossenes juristisches Studiumumfassend auch über wesentliche Rechtsfra-gen, die bereits von Rechtsanwälten und No-taren unter hohen Kosten befürwortet wur-den.“

Kosten bis zu 16.000 EuroDie Kosten für eine Neugründung einer

GmbH teilen sich übrigens im Wesentlichenin die Bereiche zwingende Notarskosten,staatliche Abgaben sowie Vertragsgestal-tungs- und Beratungskosten auf. Sie liegenlaut Analyse der KMU Forschung Austriabei innovativen Unternehmen zwischen rund5.000 und knapp 16.000 Euro. „So fallen be-reits alleine formal zwingende Notarskosten– denen eben keine inhaltliche Leistung wieVertragsgestaltung zugrunde liegt – imSchnitt von über 862 Euro pro Gründungs-vorgang an“, rechnen die Studienautoren vor.Und: „Zusätzlich zu den Formalkosten desNotars und des Firmenbuchs fallen im Zugeder Gründung Vertragserrichtungskosten an,die gerade für Teamgründungen im FTI-Be-reich stark variieren können. Diese hängen

nach Auskunft der befragten ExpertInnenvon verschiedenen Faktoren ab, wie der Zahlder GründerInnen, der Einbringung von vor-handenen Unternehmen beziehungsweiseVermögen, der Ausgestaltung der Kontrolleund Gesellschafterrechte, bis hin zur Aus-richtung auf zukünftige Investitionen.“

Auch Bewilligungen können zum Hemm-nis werden. Hauptsächlich im produzieren-den Bereich sind Bewilligungen eine He-rausforderung für viele Betriebe. Vor allemwerden die Verfahren als sehr zeitintensivwahrgenommen. Für eine Betriebsanlagen-genehmigung dauert ein Verfahren in Öster-reich im Schnitt immerhin 2,5 Monate, zitiertdie Analyse Zahlen des BMWFW. Trotzdembetonen für die Analyse befragte Experten,

dass aufgrund der Bewilligungen „vor allemjene Gründungen verhindert werden, die un-ter Umständen wahrscheinlich ohnehin nichtüberlebensfähig wären.“ Ob damit tatsäch-lich zum Scheitern verurteilte Gründungenvermieden werden und ob diese die poten-ziell erfolgreichen überwiegen, lassen dieAutoren aber offen. Auch die Gewerbeord-nung gibt Anlass zu Kritik. So bestehe großeUnsicherheit, da manche Tätigkeiten nichteindeutig zuordenbar seien. Gründer wüss-ten oft nicht, welche und wie viele Gewer-bescheine sie eigentlich benötigen. Aller-dings, räumen die Studienautoren ein, seienProbleme bei der Gewerbeanmeldung eherdie Ausnahme und nicht die Regel. Ü

Über die Analyse

Die Studie folgte grundsätzlich dem Ansatz der Methodentriangulation, eswurden also unterschiedliche qualitative und quantitative Methoden derempirischen Wirtschafts- und Sozialforschung miteinander kombiniert. DerFokus lag dabei auf dem Erfassen und Systematisieren von Erfahrungenund Kenntnissen aus der Praxis über Hürden und Hindernisse für die Grün-dung eines (innovativen bzw. innovationsbasierten) Unternehmens inÖsterreich. Neben den administrativen Anforderungen und den Kostenwurden auch der Bereich der Finanzierung solcher Unternehmensgründun-gen und die Rolle der Banken in diesem Zusammenhang analysiert.

Die KMU Forschung Austria empfiehlt folgende Maßnahmen:

n Entfernen von Notariatsakt und notarieller Beurkundung bei GmbHsn Einschränken der inhaltlichen Prüfpflicht der Firmenbuchgerichte,

durchsetzbare Erledigungsfristen, nützliche Anleitungen und Service-orientierung

n Schaffung von Anteilsklassen für die Beteiligung von Mitarbeiternn Schaffung von Anteilsbegünstigungen für Investitionen in innovative

Risikounternehmen bzw. einer Möglichkeit, risikoreiche Investitionenin Start-ups zumindest teilweise abzuschreiben

n Senkung der Lohnnebenkosten in der Gründungsphase

Foto

: pex

els/CC

O Lize

nz

Foto

: pex

els/CC

O Lize

nz

Bürokratieabbau und damit verbundeneine Entlastung der Betriebe ist einesder gesetzten Ziele der Tiroler Wirt-

schaftskammer (WKT). Einen großen Bro-cken stellt die Übererfüllung von EU-Min-deststandards, kurz „Gold Plating“ genannt,dar. Auch die Bundesregierung hat in der Sit-zung des Ministerrates Anfang dieses Jahreseinen umfassenden Reformprozess beschlos-sen sowie eine „Deregulierungsoffensive“ausgerufen.

Bürokratieabbau auf breiter BasisIn diesem Zusammenhang wurde auch der

gesamte Rechtsbestand des Bundes auf„Gold Plating“ überprüft. Überzogene For-malismen im nationalen Recht, welcheüber das EU-rechtlich gebotene Maßhinausgehen, sollen im Rahmendieser Überarbeitung zurückge-nommen werden. Auch die Wirt-schaftskammer wurde seitens desBundesministeriums für Verfas-sung, Reformen, Deregulierungund Justiz (BMVRDJ) um Mitwir-kung gebeten. In der Tiroler Wirt-schaftskammer wurde dieser großeSchritt in Richtung Bürokratieabbau auf

breiter Basis gesetzt. Die Abteilung fürRechtspolitik hat gemeinsam mit der Abtei-lung für EU-Koordination Beispiele von ge-setzlichem „Gold Plating“ gesammelt und,hinterlegt mit einer ausführlichen Begrün-dung, in einer Tabelle zusammengefasst. DieBeispiele reichten von der öffentlichen Auf-tragsvergabe über die Abschaffung der Her-kunftsnachweise im Bereich der erneuerba-ren Energien bis zur Meldung von Schad-stoff- und Abfallmengen, um nur einige zunennen. „Durch die gute Zusammenarbeitmit allen Organisationseinheiten der WK Ti-rol und die engagierte Teilnahme aller Be-

teiligten konnten wir ein breitesSpektrum an Beispielen

erarbeiten. Die Reso-nanz aus dem

Kreis der Funk-tionäre wardurchwegs po-sitiv und sehrkonstruktiv“,fasst Catharina

Jahn, Leiterinder Abteilung

Wirtschaftsrecht,Steuerrecht und Um-

welt in der WKT, den gemeinsamen Prozesszur Abschaffung unnötiger Bürokratie zu-sammen.

Lange Liste an WünschenDie Wunschliste enthielt, wenig überra-

schend, unter anderem Nennungen von derAnpassung der Allergenverordnung in derGastronomie, aber auch die Öko-Energie-pauschale sowie die komplexe Umsetzungder Registrierkassenpflicht. Insgesamt wurdedie Auflistung, wo nach Ansicht der Unter-nehmen und der Wirtschaftskammer Schlussmit der Überregulierung gemacht werdenmuss, ziemlich lang. Bis zum FristablaufMitte Mai waren es österreichweit mehr als200 Beispiele für übererfüllte EU-Mindest-standards („Gold Plating“), die im Justizmi-nisterium eintrafen. Die Wirtschaftskammersieht nun die Regierung am Zug. Im Rahmeneiner Rechtsbereinigung sollen einfacheBundesgesetze, die vor dem 1. Jänner 2000kundgemacht wurden, per 31. Dezember2018 außer Kraft gesetzt werden. Nur jeneRechtsvorschriften, die davon ausgenommenwerden, sollen in einer Anlage zu diesemGesetz taxativ aufgezählt werden und weitergelten. Ü

18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Gesetze übererfülltKampf gegen das „Gold Plating“Die Tiroler Wirtschaftskammer begrüßt ausdrücklich den umfassenden Reformprozess und die,,Deregulierungsoffensive” der Bundesregierung als ersten Schritt einer Rechtsbereinigung. Daherwird die Überprüfung des gesamten Rechtsbestandes des Bundes auf „Gold Plating“ in den einzel-nen Fachbereichen mit aktiven Maßnahmen unterstützt.

Von Florian Eckel

Foto: iStock.com/CrailsheimStudio

Überzogene Formalismen im nationalenRecht sollen im Rahmen dieser Überarbei-tung zurückgenommen werden.Foto: iStock.com/kickimages

Zum zehnten Mal in Folge präsentiertdas AIT Austrian Institute of Techno-logy eine erfolgreiche Bilanz. Dass der

angekündigte Push bei der Akquise von For-schungsprojekten nun erste Früchte trägt,zeigt die Steigerung der Erlöse aus der Auf-tragsforschung mit zwölf Prozent. „Das AITwird seinen Expansionskurs konsequent fort-setzen“, wie Aufsichtsratschef Hannes An-drosch betont. Das Forschungsinstitut hat dieMehrheit am oberösterreichischen For-schungsunternehmen Profactor übernom-men.

Das AIT hält nun 51 Prozent der Anteilean der Steyrer Forschungsschmiede und istdamit gemeinsam mit der Forschungsleitge-sellschaft des Landes Oberösterreich, derUAR (Upper Austrian Research), Eigentü-mer des Unternehmens. Zwischen den For-

schungsunternehmen AIT und Profactor be-stehen große Synergien – sowohl im Hin-blick auf das Lösungsspektrum als auch dieKundenstruktur. „Eine langfristige und stra-tegische Zusammenarbeit erlaubt das zu-grundeliegende Potenzial zu heben. Dadurchkann das Forschungsportfolio noch intensi-ver an den Bedürfnissen der Industrie aus-gerichtet und ein entsprechend gesamtheit-liches Lösungsspektrum angeboten werden“,informiert AIT-Aufsichtsratspräsident Han-nes Androsch über die neue Zusammenar-beit.

„Der Expansionskurs ist deshalb wichtig,weil wir damit in Größenordnungen kom-men, die ähnliche Einrichtungen in anderenLändern aufweisen“, erklärt Androsch beider Bilanzpressekonferenz und nannte alsBeispiel das Paul Scherrer Institut in der

Schweiz mit einem Budget von rund 340Millionen Euro und 2.100 Mitarbeitern. AIT-Geschäftsführer Anton Plimon meinte, dass„die kritische Größe auch mit der Wahrneh-mung in Europa zu tun hat“, womit er aufdas nächste EU-Forschungsrahmenpro-gramm verweist. „Dort sind Mechanismengeplant, wo das AIT mit seiner Größe an deruntersten Grenze ist, um überhaupt in be-stimmten Bereichen teilnehmen zu können.“

Dass die Mehrheitsbeteiligung an Pro-factor „nicht das Ende der Fahnenstange ist“,betont Androsch, der weitere Expansions-pläne hegt, obwohl „wir uns nicht aufdrän-gen“. Wiewohl er auch gleich einen Ver-gleich zum Fußball zieht. „Dort kann mansich zwar vornehmen, Tore zu schießen, obdies gelingt, hängt aber vom Spielverlauf ab.Doch Hans Krankl musste man 90 Minuten

20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Austrian Institute of Technology auf ExpansionskursAuf solidem Wachstums- und Expansionskurs befindet sich das AIT Austrian Institute of Technology mit stabi-lem EGT, steigenden Erlösen aus der Auftragsforschung und seit Kurzem auch mit einer Mehrheit an der ober-österreichischen Forschungsschmiede Profactor.

Von Marie-Theres Ehrendorff

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 21

decken, betrachten Sie uns also als wissen-schaftlichen Krankl“, schmunzelte  An-drosch.

Solide Finanzen – für die Zukunft gewappnetÜber ein „stabil in der Größenordnung der

vergangenen Jahre“ liegendes Ergebnis dergewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) vondrei Millionen Euro freut sich auch AIT-Fi-nanzchef Alexander Svejkovsky. „Auch dieErlöse aus der Auftragsforschung stiegen auf45,4 Millionen Euro – im Vergleich: 2016waren es 40,6 Millionen –, womit sich dieserBereich „mehr und mehr zu einem wachs-tumstreibenden Element“ entwickelt. Mit162 Millionen Euro – 2016 waren es 158Millionen – sind die Auftragsbücher des AITgut gefüllt. Seinen Personalstand hat das AITim Jahr 2017 um 74 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter erhöht, fast ausschließlich Neu-zugänge im technisch-wissenschaftlichenBereich. Die AIT-Gruppe weist mit Ende2017 einen Personalstand von rund 1.300Personen auf. „Der Kampf um die besten

Köpfe wird immer härter und entscheidet,ob ein Thema mit dem entsprechenden Ex-zellenzanspruch in Angriff genommen wer-den kann“, sagt der wissenschaftliche Ge-schäftsführer des AIT, Wolfgang Knoll.

Die Unternehmensstrategie „EmpoweringInnovation“ mit der neuen Center-Struktur,die eine entsprechende Bündelung derMarktthemen und Forschungsschwerpunkteermöglicht, ist eine wesentliche Vorausset-zung für die erfolgreiche wirtschaftliche undwissenschaftliche Bilanz des AIT. „Im Be-richtsjahr 2017 wurden die ehemaligen De-partments in eine neue acht Center umfas-sende Unternehmensstruktur weiterentwi-ckelt. Dadurch gelingt uns eine noch stärkereAusrichtung auf die Forschungsthemen undAnwendungsfelder unserer Kunden. Die kri-tischen Größen in den Forschungsschwer-punkten Digitalisierung, Dekarbonisierungund Automatisierung werden dabei durchentsprechende Large Research Infrastructureund exzellente Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter gebildet“, erläutert Anton Plimon,kaufmännischer Geschäftsführer des AIT.

Neuer AIT-Standort in Wien Auf einen zentralen Standort in Wien-Flo-

ridsdorf konzentrierte das AIT zu Jahresbe-ginn seine bislang drei in der Bundeshaupt-stadt verstreuten Standorte. Zwischen denGebäuden Giefinggasse 2 und 6, in denen dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Centersfor Energy, Mobility Systems, TechnologyExperience und Low-Emission-Transportbereits seit mehreren Jahren tätig sind, wurdenunmehr mit dem Gebäude Gieffinggasse 4

eine weitere hochmoderne Büro- und Labor-gasse-Infrastruktur errichtet. Am neuen AITFlagship-Standort arbeiten und forschen der-zeit insgesamt über 800 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter auf einer Gesamtfläche vonrund 26.000 Quadratmetern in modernsterBüro- und Laborinfrastruktur. 

Standort Seibersdorf erweitertAuf einem rund 9.400 Quadratmeter gro-

ßen Grundstück innerhalb des AIT Geländesin Seibersdorf wurde von der niederösterrei-chischen Wirtschaftsagentur Ecoplus einmodernes Mehrmieterobjekt – das TFZTechnologie- und Forschungszentrum Sei-bersdorf – eröffnet. 6.460 Quadratmeter mo-dernste Büro- und Laborflächen sind somitentstanden. Die Investitionskosten betrugenrund 17 Millionen Euro. Die 100-Prozent-Tochter Seibersdorf Laboratories, ein inter-national erfolgreiches Unternehmen für Spe-zial- und Laboranalytik, siedelte mit rund 70Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dasneue Gebäude und investierte rund vier Mil-lionen Euro unter anderem in Anlagen, La-borgeräte und Büroeinrichtungen. Ü

EMPOWERING INNOVATION

Das AIT Austrian Institute of Technology istÖsterreichs größte Research & Technology Or-ganisation (RTO) und spielt bei zahlreichen In-frastruktur-Themen weltweit in der oberstenLiga. In acht themenspezifischen Forschungs -centers entwickelt das AIT beispielsweise Kom-ponenten für intelligente Energiesysteme, 3-D-Sensor-Technologien für automatisierteFahrzeuge, Cloud-Lösungen für sichere Daten-netze oder Erkennungssysteme für ein selbst-bestimmtes Leben pflegebedürftiger Men-schen. Gleichzeitig nutzt das AIT die hohenWeiterentwicklungs- und Wachstumspoten-ziale in Bereichen wie Cyber-Physical Systems,Complex Dynamical Systems, Internet ofThings oder Industrie 4.0. Die AIT-Innovatio-nen basieren auf einem einzigartigen Drei-klang: • Hohe wissenschaftlich-technologische Kom-petenz in Verbindung mit ganzheitlichemDienstleistungsspektrum

• Umfassendes Verständnis und höchste Ge-staltungskompetenz auf Systemebene • Umfassendes Lösungs-Know-how auf Busi-ness-Case-Ebene Das AIT ist somit Bindeglied zwischen ange-wandter Forschung für die Industrie und er-folgreicher kommerzieller Verwertung zukünf-tiger Technologien. Damit stärkt die For-schungseinrichtung den WirtschaftsstandortÖsterreich. Durch die Verankerung in europäi-schen Institutionen und seine internationalenAktivitäten fungiert das AIT zudem als „Türöff-ner“ und Partner für österreichische Unterneh-men, gründet zudem Start-ups bzw. Spin-offs.All das macht das AIT sowohl zum nachhalti-gen Treiber für den Innovationsstandort Öster-reich als auch zum gesellschaftlichen Nutzen.

Der gemeinsame Standort in der Giefinggasse vermindert langfristig Aufwand undKosten durch kürzere Wege und erleichtert die Kommunikation zwischen den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem bringt der Standort in Floridsdorf demAIT jene Sichtbarkeit, die man von Österreichs größter Research & Technology Or-ganisation von europäischem Format erwartet.  Foto: Zinner/AIT

Prok. Mag. Alexander Svejkovsky, ChiefFinancial Officer (CFO) AIT, Dr. HannesAndrosch, Aufsichtsrat-Präsident desAIT, DI Anton Plimon, Managing Director AIT, Prof. Dr. Wolfgang Knoll,Managing Director, bei der Präsenta-tion des erfreulichen Bilanzergebnisses. Foto: AIT/APA/Fotoservice Reither

Werbu

ng

? Herr Bundesminister, Sie sind alsReformminister angetreten, dasRechtssystem zu entrümpeln. Mitdem „Zweiten Bundesrechtsbereini-gungsgesetz“ haben Sie rund 2.450Gesetze und Verordnungen aus demRechtsbestand gestrichen. Schafftdiese Menge an Streichungen nichtRechtsunsicherheit und wurde jetztnicht nur „der Teufel mit dem Beel-zebub“ ausgetrieben?

Im Gegenteil, Rechtsunsicherheit hat es inder Vergangenheit gegeben. Wie wir im Zugeder Gesetzesbereinigung festgestellt haben,waren einige der Gesetze bzw. Verordnungenim Rechtsinformationssystem nicht einmalausgewiesen. D.h., das RIS war unvollstän-dig, daher war es schon aus diesem Grundnotwendig, den Rechtsbestand zu durchfors-ten. Gerade diese Maßnahmen, bei der von5.001 Rechtsvorschriften in der Stammfas-sung rund die Hälfte wegfällt, hat gezeigt,wie wichtig diese Maßnahme im Sinne derRechtsklarheit bzw. Rechtssicherheit ist, undgleichzeitig auch die Informationskostendurch die Verringerung der Verordnungen fürdie Bürgerinnen und Bürger reduziert.

? Sie sind wohl bei der Reduktion derGesetze mit dem Holzhammer drü-bergefahren, um schnell zu einemErgebnis zu kommen …

Nein, ganz im Gegenteil! Ich lege Wert auffundierte Aufbereitung. Wir haben einen her-vorragenden Verfassungsdienst im Ministe-rium, hervorragende Juristen im Kabinettund außerdem waren alle Ministerien mit-einbezogen. Jedes Ministerium hat selbsteingemeldet, wo aus seiner Sicht ein Gesetzoder eine Verordnung nicht mehr anwendbarist. Das hat auch der Verfassungsdienst zurselben Zeit getan. Sie sehen, wir haben eineKontrollschleife im System eingebaut. Inden Gesetzesentwurf haben wir – nach Ab-lauf der sechsmonatigen Begutachtungs-frist – die Rückmeldungen der Ministerienund Stakeholder miteinbezogen, die Detailsmit dem Verfassungsdienst nochmals abge-

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Strafexzesse beseitigt: mehr Rechts -sicherheit und weniger Bürokratie

Mit dem entschlossenen Anspruch einer grundlegenden Veränderung ist die Bundesregierung imJänner angetreten. „Österreich neu bauen“ soll den seit Jahrzehnten angewachsenen Reformstaubeseitigen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen koordiniert Reformminister Josef Moser, der sichbereits als Rechnungshofpräsident für einen schlanken und bürgernahen Staat starkgemacht hat.Im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff erklärt er unter anderem, wie er büro-kratischen Ballast loswerden will.

„Indem wir unnötige Regeln er-satzlos streichen, verschaffenwir uns einen besseren Über-blick über die Bundesgesetzeund Verordnungen, die effektivund zielführend und für die Bür-gerinnen und Bürger nachvoll-ziehbar und zweckmäßig sind.Damit schaffen wir mehr Rechts-sicherheit“, betont Dr. Josef Moser, Bundesminister für Ver-fassung, Reformen, Deregulie-rung und Justiz. Foto: photonews.at/Georges Schneider

stimmt – und erst dann die Endfassung er-stellt, die dann auch dem Parlament zugelei-tet wurde und im Ausschuss die Mehrheitgefunden hat.

? Also innerhalb eines halben Jahres?

Die erste Rechtsbereinigung mit 500Rechtsvorschriften, wo auch rund 50 Prozentdes Ballasts beseitigt wurden, hat von 1986bis 1999 gedauert. Wir haben in drei Mona-ten eine Rechtsbereinigung mit über 5.000Gesetzen geschafft. Dieses Ministerium mitseinen Mitarbeitern und dem enormenKnow-how, das eingebracht wurde, arbeitetsehr effizient, zielgerichtet und ressourcen-schonend und darüber hinaus sehr bürgerori-entiert.

? Mit „Beraten vor Strafen“ wollenSie eine neue Kultur im Parteienver-kehr einläuten, wie soll das ausse-hen?

Sowohl Bundeskanzler Kurz als auch ichsehen die Verwaltung als Dienstleister undnicht als „Strafer“ von allfälligem Fehlver-halten der Bürgerinnen und Bürger. Dahersteuert die Verwaltung in Richtung beratenvor strafen. Bei geringem Verschulden, d.h.wenn ein Gesetzesbruch nicht vorsätzlich er-folgt, wenn die Verletzung der Rechtsgüterdementsprechend gering ist, wenn keine Per-sonen geschädigt sind, dann soll die Behördezuerst einmal beratend darauf hinweisen,dass eine Verfehlung begangen wurde. Siesoll den Betroffenen schriftlich auffordern,die Verfehlung des rechtswidrigen Zustandszu beseitigen – dann wäre dem Recht Ge-nüge getan. Wenn das allerdings nicht statt-findet, greift die Härte des Gesetzes voll,dann folgt auch die Strafe.

? Gibt es dafür ein Beispiel?

Wenn ein Pkw-Besitzer mit BadenerKennzeichen nach Mödling übersiedelt,müsste er das Auto in Baden sofort abmeldenund gleich wieder in Mödling anmelden.Wenn das unterlassen wird, müsste man der-

zeit sofort strafen. In Zukunft gibt es dieMöglichkeit, darauf hinzuweisen, dass die-ses Verhalten strafrechtlich relevant ist, derrechtmäßige Zustand herzustellen ist undnicht sofort mit der Strafkeule zu agieren.Das soll den Bürgerinnen und Bürgern zu-gutekommen.

? Gerade für KMU sind Verwaltungs-strafen nach dem Kumulationsprin-zip oftmals existenzbedrohend. Wer-den Sie dieses oftmalige Ausufernvon Strafen in Ihrer Arbeit auch be-rücksichtigen?

Kumulationsprinzip heißt, dass eine Ver-fehlung zu mehreren Strafen führt. Da gehenwir in Zukunft folgenden Weg: eine Verfeh-lung, ein Verfahren, eine Strafe. Wenn bei-spielsweise ein Bio-Bauer auf sein Marme-ladeglas statt mindestens haltbar „mind. halt-bar“ schreibt, dann zahlt er für jedes einzelneMarmeladeglas eine Verwaltungsstrafe. Dasist einfach nicht gerecht. Oder begeht jemandeine Verfehlung, wo er für die Einzelverfeh-lung 153 Euro bezahlen müsste, zahlt er inletzter Konsequenz 11.000 Euro, weil jederEinzelfall das potenziert. Auch in diesemFall soll der Grundsatz gelten: ein Vergehen,ein Verfahren, eine Strafe. Dieser Strafexzesswird beseitigt, was ein wichtiger Schritt zumehr Gerechtigkeit für KMU ist. In jenenFällen aber, wo man gegen das Ausländer-beschäftigungsgesetz oder Schwarzarbeiter-gesetze verstößt, bleibt das Kumulations-prinzip aufrecht. Das heißt, die Rechte derArbeitnehmer bleiben in vollem Ausmaß ge-wahrt.

? Von der politischen Oppositionkommt bereits Kritik, dass das zwin-gende Prinzip „Beraten vor Strafen“zu rücksichtslosem Handeln führt,da erst beim zweiten Vergehen bin-nen drei Jahren bestraft wird …

Das stimmt nicht. Im Gegenteil, denn „Be-raten vor Strafen“ greift nicht bei Einzelde-likten, sondern nur bei Dauerdelikten, um ei-nen rechtswidrigen Zustand abstellen zukönnen. Wenn Personen durch eine Rechts-

verfehlung beeinträchtigt werden oder Maß-nahmen gesetzt werden, wo der Entzug einerBerechtigung die Folge wäre und derglei-chen, greift „Beraten vor Strafen“ nicht. Derneue Grundsatz gilt nur bei Dauerdelikten,bei geringem Verschulden und auch nur inFällen, wo keine Rechte von anderen Men-schen betroffen sind.

? Welche Schwerpunkte setzen Siesich für die EU-Ratspräsidentschaftunter dem Motto „Ein Europa, dasschützt“?

„Ein Europa, das schützt“ heißt auch, dassder Wirtschaftsstandort gesichert und Rah-menbedingungen geschaffen werden müs-sen, die gerade im Rechtsbereich verlässlichsind. Die Zusammenarbeit auf europäischerEbene im Strafrecht sowie im Zivilrecht, dasfür Unternehmen besonders wesentlich ist,soll hier intensiviert werden. Wir haben ei-nige für die Wirtschaft interessante Projektewie die Warenhandelsrichtlinie oder die Di-gitale-Inhalte-Richtlinie, die für die An-wendbarkeit in Unternehmen von großer Be-deutung sind. Beim Handy sind es z.B. dieSoftware mit der Dienstleistungs-Inhalte-Richtlinie und bei der Hardware die Waren-handelsrichtlinie mit unterschiedlichen Ge-währleistungsfristen und dergleichen, die ineine Richtlinie zusammengefasst werdenmüssen. Auch das Urheberrechtsgesetz, wirddemensprechend abzuhandeln sein. Das sindMaßnahmen, die in die Richtung Verstär-kung des Marktes, der Wettbewerbsfähigkeitund Digitalisierung gehen. Daneben setzenwir auch Maßnahmen, die in Richtung Kor-ruptionsbekämpfung gehen. Bekämpft manKorruption, erreicht man mehr Sicherheitund Verlässlichkeit im Bereich des Wirt-schaftsstandorts und diese Assets sind we-sentliche Elemente für einen Investor. Ü

Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung www.tpa-group.at

Zwischen den Zahlen lesen.

Ein Computer wäre nichts ohne dasmenschliche Gehirn, das ihm Befehlegibt. Mit Maus, Touchpad oder

Touchscreen nehmen die technischen Inno-vationen ihren Lauf und die Interaktion wirdeinfacher und praktikabler. Der Gipfel dieserEntwicklung wäre zweifelsohne die direkteVerbindung zwischen menschlichem Gehirnund technischem Gerät. Der Umweg überdie Bewegung der Hände, der Maus odersonstiger Geräte könnte in Zukunft der Ver-gangenheit angehören.

Dabei stehen wir allerdings noch ganz amAnfang. Obwohl auch unser Gehirn mit elek-trischen Signalen arbeitet und damit einemComputer gar nicht so unähnlich ist, bereitetdas korrekte Auslesen dieser Signale denWissenschaftlern noch einige Schwierigkei-ten. Grundsätzlich werden über Magnetre-sonanztomografie die Signale in den jewei-ligen Gehirnregionen lokalisiert und dannüber Elektroden ausgelesen. Im Prinzip alsokönnte der bloße Gedanke an einen Maus-klick schon den Befehl erteilen – theoretisch.

Elektroden sind das TorDie Praxis zeigt, dass zum Auslesen der

Gedanken auf jeden Fall Elektroden zumEinsatz kommen, die entweder am Kopf ap-pliziert oder ins Gehirn implantiert werden.Derzeit ist dies nur bei wenigen Menschender Fall, da die invasive Methode medizini-sche Risiken birgt und nur bei schweren kör-perlichen Einschränkungen eingesetzt wird.Allerdings ist es für die Steuerung grobmo-torischer Bewegungen nicht notwendig, un-bedingt in den Kopf einzudringen. Speziellangefertigte Hauben messen mit Elektrodendie elektronischen Signale an der Kopfhaut.Die Technische Universität Graz rund umProf. Gernot Müller forscht gerade an sol-chen nicht invasiven Methoden, um eine ge-samte Armprothese steuern zu können. DieKomplexität der Signale lässt sich allerdingsnicht einfach so auf die Steuerung des Com-puters umsetzen. Ein visuelles Feedback istnötig, um die Prothese steuern zu können –der Patient muss also sehen, welche Bewe-gungen er ausführt.

16.-19.01.2019AUTOZUM.AT

INTERNATIONALE FACHMESSE FUR AUTOWERKSTATT UND TANKSTELLENAUSSTATTUNG, KFZ-ERSATZTEILE UND ZUBEHOR, CHEMISCHE ERZEUGNISSE UND UMWELTTECHNIK.

Jetzt als AuSsteller anmelden

Wenn Mensch und Technik

verschmelzen Die Messung von Hirnströmen erlaubt uns Einblicke in unsereGedankenwelt. Die Forschung ist mittlerweile aber schon einenSchritt weiter und nutzt die Signale aus dem Gehirn, um Maschi-nen zu steuern.

Von Andreas Prammer

Weiter denkenDie Forscher arbeiten allerdings auch

schon daran, abstrakte Befehle, wie etwaBuchstaben oder Zahlen, in digitale Befehleumzuwandeln. Die sogenannte P300 Welleist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Leichtmessbar tritt die Welle 300 Millisekunden,nachdem wir ein Ereignis wahrnehmen, aufdas wir bereits konzentriert gewartet haben,auf. Mithilfe der Messung dieser Welle kön-nen systemintern Symbole markiert werden,die sich als Buchstaben und somit als Textdarstellen lassen, ohne dass der Proband da-bei einen Finger rührt. Die Eingabege-schwindigkeit ist dabei allerdings sehr lang-sam, sodass sich die Anwendung aktuell aufMenschen konzentriert, die durch körperli-che Einschränkungen nicht in der Lage sind,andere Eingabemethoden zu nutzen.

Verspieltes PotenzialDiese Technologien ermöglichen es Men-

schen, die nach schweren Unfällen oderSchlaganfällen die Kontrolle über ihren Kör-per verloren haben, wieder mit ihrer Umweltin Kontakt zu treten, meint dazu Erika Mon-dria, die Leiterin des BrainLab des Ars Elect-ronica Centers (AEC) in Linz. Im AEC wirdtraditionsgemäß ein verspielter Zugang zuneuen Technologien gepflegt, der es den Be-suchern ermöglicht, sich verkabeln zu lassenund die P300-Methode selbst zu versuchen.

Die Künstlerin steht den Entwicklungenaber auch durchaus kritisch gegenüber undsieht in der Verbindung von Mensch und Ma-schine auch potenzielle problematische Ent-wicklungen. In Zukunft wird es möglicher-weise Vorteile bringen, wenn sich auch ge-sunde Menschen mit Computern und Netz-werken verbinden lassen. Sie befürchtet,dass der Bezug zur Welt irgendwann auf derStrecke bleibt. Wenn die echten Sinnesein-

drücke verloren gehen, könne sich derMensch auch nicht mehr spüren und verlieresich letztendlich selbst.

Zukunftsausblicke und AnwendungenWie weit wir tatsächlich davon entfernt

sind, auch gesunde Menschen durch die Ver-schmelzung von Mensch und Maschine leis-tungsfähiger zu machen, lässt sich laut Ex-perten noch nicht abschätzen. Mit sogenann-ten „Brain-Computer-Interfaces“ werden wirlaut sehr gewagter Prognosen allerdings inZukunft die Möglichkeiten haben, Texte nurzu denken, anstatt sie zu tippen. Aktuell sindForscher allerdings schon in der Lage, Sig-nale und somit Gedanken hörbar zu machen.

Forscher weltweit bahnen sich so ihrenWeg in die Welt des Transhumanismus –Ausgang ungewiss. Die theoretische Zu-kunftsmusik klingt noch in weiter Ferne. Al-lerdings werden nach aktuellem Stand derTechnik die „Brain-Computer-Interfaces“durchaus ihre Anwendungen im Alltag fin-den. Im Bereich Bildung und Lernen siehtProfessor Gernot Müller Putz, Leiter des In-stituts für Neurotechnologie der Techni-schen Universität Graz, realistische Anwen-dungsmethoden. „In der Zukunft werdenMenschen immer mehr über den Computerlernen. Da kann es hilfreich sein, über dieGehirnströme festzustellen, wann die Anfor-derungen zu hoch werden, ist er überzeugt.Wenn beispielsweise Schüler mit den Lern-aufgaben überfordert sind, könnte das Pro-gramm die Inhalte vereinfachen, anders dar-stellen oder eine kleine Pause mit einemSpiel einlegen. Ähnliche Systeme sind lautMüller-Putz auch in der Arbeitswelt denkbar.Festzustellen, in welchen Phasen man be-sonders konzentriert arbeitet und nicht ge-stört werden sollte, könnte die operativenAbläufe effizienter gestalten.

Verbesserter MenschWeitere Anwendungen der „Brain-Com-

puter-Interfaces“ sind im Straßenverkehrdenkbar. Die berühmte Reaktionszeit hat zurFolge, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis

der Fahrer nach Erkennen einer Gefahr auchin der Lage ist, zu reagieren. In den Gehirn-strömen taucht ein entsprechendes Signalschon früher auf und könnte genutzt werden,den Bremsvorgang automatisch einzuleiten.

Es wird eine Menge Forschung betrieben,um aus den Gehirnströmen Signale zu ge-winnen, die auch gesunden Menschen denAlltag erleichtern können. Das Hauptpro-blem besteht allerdings immer noch in derzuverlässigen Messung dieser Signale. DieHerausforderung dabei ist, die Elektroden sozu platzieren, dass sie nicht verrutschen.Dazu kommen der Tragekomfort und natür-lich die Optik, die bei Anwendern eine Rollespielen werden. Aktuell werden für dieseZwecke relativ unattraktive Hauben einge-setzt. Denkbar wären allerdings auch Stirn-bänder, Schirmkappen oder ähnliche Pro-dukte. Ein wirklich alltagstaugliches Produktexistiert Müller-Putz zufolge aber nochnicht. Ü

Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Unternehmensberatung www.tpa-group.at

Rechnet sich.

Die zuverlässige Messung der Signalebereitet nach wie vor Probleme.Foto: iStock.com/vchal

Forscher weltweit bahnen sich so ihrenWeg in die Welt des Transhumanismus –Ausgang ungewiss. Foto: iStock.com/metamorworks

„Wir brauchen mehr und weniger Europa“

Seit Jänner verantwortet Gernot Blümel die Ressorts EU, Kunst, Kultur und Medien. Zeit für eineerste Zwischenbilanz. Im Interview mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff spricht der Kanz-leramtsminister über Reformen, wie diese zu finanzieren sind, sowie über die RatspräsidentschaftÖsterreichs.

Jedes Business ist anders. Doch ohne E-Commerce ist kaum ein Unternehmen noch zukunfts-fähig. Und die effi ziente Integration sämtlicher Bezahlarten ist die Voraussetzung für Umsatz. Egal ob Shop-Gründer oder internationaler Handelsriese, die Concardis Payengine verleiht Business und Prozessen neuen Schub. Start-up your Payengine.

Concardis Payengine: Durchstarten in die nächste Generation des Online-Verkaufs

Concardis GmbH · Helfmann-Park 7 · 65760 Eschborn · www.concardis.com Telefon: 0800 555 632 · E-Mail: [email protected]

12:11

? Herr Bundesminister, Sie haben mitder Medienenquete, dem EU-Rats-vorsitz und einer neuen Kulturstra-tegie derzeit gleich mehrere heiße Ei-sen zu schmieden. Welcher BereichIhres Ressorts füllt Sie am meistenaus und warum?

Das wirklich Schöne ist, dass alle Berei-che meines Ressorts sich sehr gut ergänzenund ineinandergreifen – insbesondere auchwenn es um die Zukunft österreichischer undeuropäischer Identität geht. Die Medienen-quete war ein wichtiger Start für einen nochnie da gewesenen Diskurs in der Medien-landschaft. Im Mittelpunkt stehen für michklar die Zukunft des Medienstandortes, dieSicherung und der Ausbau von Medienviel-falt und die Sicherung unserer Identität in ei-nem zunehmend digitalen und globalisiertenUmfeld – insbesondere gegenüber den multi-nationalen Online-Giganten. Das betrifft so-wohl den Medien- als auch den Kunst- undKulturbereich. In meiner EU-Zuständigkeittrage ich diese Schwerpunkte auf europäi-sche Ebene, wo es während des EU-Vorsit-

zes im zweiten Halbjahr auch um weitereganz wesentliche Themen für die ZukunftEuropas geht: etwa den Brexit oder die Ver-handlungen zum EU-Budget.

? Bei einer Veranstaltung sagten Sie:„Es kann nie genug Geld für Kunstgeben.“ Das Kulturbudget be-trägt  0,8  Prozent des gesamtenStaatshaushalts. Ist das für eine Kul-turnation ausreichend?

Kunst und Kultur hat bei uns einen sehrhohen Stellenwert und vor allem auch in denBundesländern wird hier sehr viel geleistet.Österreichweit werden jedes Jahr 2,8 Milli-arden Euro für Kunst und Kultur ausgege-ben – das ist nicht wenig. Mehr würde na-türlich immer gehen. Ich bin aber sehr frohdarüber, dass es uns gelungen ist, das Kul-turbudget nicht nur zu halten, sondern sogarnoch auszubauen. Kunst und Kultur ist jenerZuständigkeitsbereich, um den ich wirklichgekämpft habe, und ich sehe es als sehr gro-ßes Privileg, für diese Agenden Verantwor-tung tragen zu dürfen. 

Bundesminister Gernot Blümel ist Euro-paminister und hat während der öster-reichischen EU-Präsidentschaft auchden Vorsitz für Kunst, Kultur und Me-dienangelegenheiten des Rates inne.

Foto: ÖVP

? Inflationsbereinigt ist das Geld, dasfür Kultur vorgesehen ist, nicht hö-her als früher. Wie wollen Sie damitIhre „umfassende Kunst- und Kul-turstrategie“ sowie eine Reform derBundesmuseen umsetzen?

Österreich hat eine vielfältige Kunst- undKulturlandschaft. Daher ist es mir ein Anlie-gen, dass sich der Bund nicht ausschließlichauf Bundeseinrichtungen fokussiert, sondernauch auf die überregionale Arbeit der kleinenVereine, Festivals und regionalen Initiativen.Dazu ist es wichtig, das Gespräch mit allenBeteiligten auf Bundes- und Landesebene zusuchen. Deshalb habe ich auch das Gesprächmit allen Landeskulturreferentinnen und -re-ferenten gesucht, um dieses Thema gemein-sam anzugehen.  Bei diesem ersten äußerstkonstruktiven Termin hat sich gezeigt, dassgerade im Förderbereich eine strategischeAbstimmung sehr sinnvoll und wichtig ist.Daher werden wir in einem nächsten Schrittdie Förderrichtlinien gemeinsam evaluieren,vor allem hinsichtlich einer klaren Kompe-tenzverteilung, der Vermeidung von Doppel-gleisigkeiten und der bestmöglichen Nut-zung von Synergieeffekten. Darüber hinaussind auch jährliche Schwerpunkte im Be-reich der Förderungen angedacht nach demVorbild des „Gedenk- und Erinnerungsjahrs2018“, einzelne Bereiche sichtbarer zu ma-chen.

? Für welchen Bereich der Kunst ge-ben Sie persönlich am liebsten Geldaus und warum?

Ausgaben für Kunst und Kultur sind mei-nem Verständnis nach generell nachhaltigeInvestitionen in Kreativität und auch gesell-schaftliche Innovation. Mir persönlich liegtdie Oper nahe. Sie kombiniert Musik, dar-stellende Kunst und durch das Bühnenbild,das selbst oft ein Kunstwerk ist, auch nochdie bildende Kunst. Viele Themen wie dieLeidenschaft sind über Musik auch amglaubwürdigsten vermittelbar, weil sie ge-nauso flüchtig ist: In dem Moment wo mansie hört, ist sie schon wieder weg, löst aberExtremes in einem aus.  

? Als Europaminister halten Sie wäh-rend der derzeit laufenden EU-Rats-präsidentschaft alle Fäden in SachenEU fest in der Hand. Woran wollenSie Ihren Erfolg messen und wasbringt die Präsidentschaft den öster-reichischen Bürgern?

Wir setzen ganz klar unsere Ziele entlangder drei Säulen unserer Schwerpunkte: Si-cherheit bei Migration und Schutz nach au-ßen, Wettbewerbsfähigkeit und Digitalisie-rung sowie Stabilität in der Nachbarschaft.Ein großer Erfolg wäre, wenn das Prinzipder Subsidiarität stärker in allen Politikbe-reichen verankert werden würde. Das klingtvielleicht sehr sperrig, ist aber genau das Ge-genteil, denn es bedeutet im Grunde genom-men, groß im Großen und klein im Kleinenzu agieren. Wenn etwa der Eindruck entsteht,dass die EU bei Detailfragen wie derPommes-Farbe genaue Vorgaben macht,aber den Außengrenzschutz nicht schafft,dann entsteht eine gefährliche Schieflage inder Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bür-ger. Daher sollte der Fokus auf das Wesent-liche gelegt werde: mehr Zusammenarbeitvor allem in den Bereichen Schutz der EU-Außengrenzen; Außen-, Sicherheits- undVerteidigungspolitik mit klarem europäi-schem Mehrwert. Dafür setze ich mich ein,dass Vielfalt und unterschiedliche Identitätin den kleinen Fragen bewahrt werden, dort,wo Mitgliedstaaten oder Regionen besserentscheiden können.

? Das Motto der Ratspräsidentschaft„Ein Europa, das schützt“ gilt vor-rangig den dringendsten Problemenunserer Zeit: der Flüchtlings- undMigrationspolitik. Welche Schwer-punkte setzen Sie außerdem?

Die ganze Bundesregierung und jede Mi-nisterin und jeder Minister setzen Schwer-punkte entlang diesen großen Herausforde-rungen. Der Rat, den ich ab Juli als Vorsit-zender betreuen darf, behandelt alle großenThemen: Wir bereiten den Europäischen Ratvor, verhandeln die in Zahlen gegossene Po-litik in Form des mehrjährigen Finanzrah-

mens und diskutieren dort über Mitglieds-staaten, die dazukommen sollen oder die –leider Gottes – austreten, wie Großbritan-nien. Einen weiteren wichtigen Schwerpunktbilden die Auswirkungen der Digitalisierungauf den Kultur- und Mediensektor und dieFrage, wie wir uns als Europa gegen globalübermächtige Konzerne wie Facebook, Goo-gle und Co positionieren können. Und zu-sätzlich starten während unseres Vorsitzesdie Verhandlungen für zwei wichtige kultur-politische Dossiers: die EU-Kulturagenda2019+ und das neue EU-Kulturförderpro-gramm 2021-2027. Sie sehen also, wir habeneiniges vor.

? Wie sehen Sie die EU: Werden wirin Zukunft mehr oder wenigerEuropa brauchen?

Hoffentlich beides. Ich bin für ein sinn-volles Europa. Wir brauchen mehr Europain den großen Fragen wie dem Außengrenz-schutz und der Wettbewerbsfähigkeit. Undweniger Europa in den kleinen Fragen, woMitgliedsstaaten und Regionen besser selbstentscheiden können. Im Rahmen des Vorsit-zes haben wir die Möglichkeit, „Fußspuren“zu hinterlassen, auch indem wir Subsidiaritätals Bauprinzip Europas wieder mehr in denVordergrund rücken. Deswegen lade ichwährend des EU-Vorsitzes gemeinsam mitdem Land Vorarlberg zu einer Subsidiaritäts-konferenz am 15. und 16. November.

? Können Sie die Sorge der steuerzah-lenden österreichischen Bürger,durch eine Steigerung der Ausgabenfür die europäische Verwaltungmehr an die EU abliefern zu müssen,entkräften? Oder hängt dieses Da-moklesschwert nach wie vor überunserer Republik? 

Österreich hat hier eine ganz klare Posi-tion: Unser Ziel muss in dieser Debatte sein,allgemein sparsamer und effizienter zu wer-den. Das heißt auch, sich auf wichtige Be-reiche zu konzentrieren, wo sich die Bürge-rinnen und Bürger zu Recht eine Antwortvon der EU erwarten. Ü

Jetzt kostenlos die Broschüre bestellen und profitieren: [email protected] oder unter www.tpa-group.at

Große Tipps zum österreichischen Steuersystem im kleinen Format.

Daraus resultiert ein großer Bedarf angut ausgebildeten Fachkräften. DasQualifikationsprofil spannt sich vom

Facharbeiter bis zum Akademiker mit unter-schiedlichen technischen Kompetenzen.Dies hat als positive Folge, dass die Stadtwachsen wird. Aus diesem Grund hat in dergrößten Stadt an der Mürz das Wohnen undWohlfühlen für die Stadtentwicklung hohePriorität. In naher Zukunft sollen jährlich zu-

mindest 100 neue Wohneinheiten entstehen.Erste Projekte wie Riverside oder Deuchen-dorfer Feld stehen schon in den Startlöchern.Dabei wird vom Geschoßwohnbau bis zumHaus in bester Wohnlage im Grünen allesmöglich sein. Aber auch das Angebot in derInnenstadt soll weiter aufgewertet werden.Das soeben beschlossene Stadtentwick-lungskonzept bietet dafür die entsprechen-den Rahmenbedingungen. Hier wird speziell

auf die gute Verteilung zwischen Betriebs-und Wohngebieten Rücksicht genommen,sodass Hightech-Betriebe und hochwertigeruhige Wohnlagen keinen Widerspruch dar-stellen. Eine besonders für den innerstädti-schen Raum abgestimmte Förderung vonWohnbauinvestitionen soll Investoren hel-fen, auch schwierige Objekte zu revitalisie-ren. Ü

28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Kommentar von Bürgermeister Friedrich Kratzer

Die Stadt wird wachsen!

Jeder kennt Kapfenberg aufgrund seiner High-Tech-Industrie. Gerade diese Industrie schafftdurch die guten Löhne auch ordentlich Kauf-kraft und – ganz wesentlich – neue Arbeits-plätze. Schon derzeit haben wir 7.300 Berufs-einpendler pro Tag. Um für die Zukunft bessergerüstet zu sein, haben wir daher eine umfas-sende Wohnbauoffensive gestartet. Wir ladenInvestoren ein, sich das Flächenpotenzial fürNeubauten, aber auch interessante Bestands-objekte in Kapfenberg näher anzusehen. Wirerwarten in den nächsten Jahren Investitions-volumina im Wohnbau von 15 bis 20 Millio-nen Euro pro Jahr. Sowohl auf regionaler alsauch auf städtischer Ebene starten wir ein gro-ßes Zuzugsmanagementprojekt, das die Un-ternehmen beim Recruiting der Fachleute un-terstützen soll. Parallel dazu arbeiten wir mitHochdruck an den Wohlfühlfaktoren der Stadt.Ob Kinderbetreuung, Bildung, Einkaufen, Frei-zeit oder Gastronomie – wir geben in allen Be-reichen ordentlich Gas. Gerade die Vielfalt vonKapfenberg soll zum Wohlfühlen der (zukünf-tigen) Bürger und Besucher unserer Stadt bei-tragen.

Wirtschaft – Wohnen – Wohlfühlen in KapfenbergBei der Hightech-Industrie hat Kapfenberg als Zentrum der Werkstoffkompetenzregion Mur-Mürztal die Nasevorn. Die Stadt kann aber auch mit dem zweitgrößten Handelsvolumen der Steiermark glänzen. Die vielen Investitionsprojekte der Hightech-Betriebe bewirken, dass die Anzahl der Arbeitsplätze in Kapfenbergständig steigt. Aktuell sind es rund 14.500.

Mit dem Spatenstich wurde der Grundstein für das Wohnprojekt an der rechtenMürzzeile gelegt. Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg

Durch das Projekt „Riverside“ in Diemlach wirdmodernes Wohnen in Kapfenberg völlig neu defi-niert. Foto: Zufrieden Wohnen GmbH

Werbu

ng

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 29

Im Mittelpunkt einer gemeinsamen Ta-gung der beiden landesweiten Gemeinde-bünde in Brüssel standen die Themen Zu-

kunft des EU-Haushaltes, die starke Rolleder Gemeinden und Städte für ein funktio-nierendes und handlungsfähiges Europa so-wie die Frage der Subsidiarität auf dem Pro-gramm. Mehr als 13.000 Gemeinden undStädte in Österreich und Deutschland vertre-ten die beiden kommunalen Spitzenver-bände, die seit vielen Jahren eng zusammen-arbeiten. Im Rahmen des Europatages wurdeeine gemeinsame Deklaration zur ZukunftEuropas mit starken Kommunen beschlos-sen.

Gemeinsame Ziele machen stark„Die kommunalen Herausforderungen

sind in Österreich und Deutschland durch-wegs ident. Von der Frage der Zusammen-arbeit zwischen urbanen und ländlichen Re-gionen über den Breitbandausbau bis zumThema Gemeindefinanzierung“, erklärt derChef des Österreichischen Gemeindebunds,Bürgermeister Alfred Riedl. „Wir habenauch ein gemeinsames Ziel: ein starkesEuropa mit starken Gemeinden und Städten.Die Zukunft Europas ist untrennbar mit derZukunft der kommunalen Selbstverwaltungverbunden. Denn wir sind die direkten An-sprechpartner der Bürgerinnen und Bürger

und wissen am besten, wie wir die Angele-genheiten vor Ort zu regeln haben.“

Der Vorsitzende des EU-Ausschusses desÖsterreichischen Gemeindebundes, Gemein-debund-Vizepräsident Bürgermeister RupertDworak, fügt ergänzend hinzu: „Seit vielenJahren arbeiten unsere beiden Verbände in-tensiv zusammen. Der regelmäßige persön-liche Austausch über inhaltliche Fragen, dieGemeinden und Städte betreffen, ermöglichtgemeinsame starke Positionen. Unser Zielist stets ein effizientes, zielorientiertes Han-deln in allen Gemeinden im Sinne der Bür-gerinnen und Bürger.“

Unbestritten ist für alle Vertreterinnen undVertreter der beiden kommunalen Spitzen-verbände, dass sich die EU weniger um De-tailregelungen kümmern und sich auf die Lö-sung der gesamteuropäischen Fragen be-schränken solle. Letztlich bringe das eine hö-here Akzeptanz und Unterstützung für dieeuropäische Integration, ist die einhelligeMeinung. Europa ist zu vielfältig, weswegeneine Regel für alle nicht funktioniert. Geradedie lokalen und regionalen Spielräume müs-sen erhalten bleiben.

Ein Treffen mit europäischen Spitzenpo-litikern stand bei der Brüssel-Reise auch aufder Agenda. Besucht wurde die Tagung inder belgischen Hauptstadt von hochrangigenpolitischen Gästen. Der EU-Kommissar

Günther H. Oettinger stellte die Haushalts-pläne der EU-Kommission vor und disku-tierte dieses Thema mit den Bürgermeiste-rinnen und Bürgermeistern aus Deutschlandund Österreich. Die EU-Abgeordneten Oth-mar Karas, Peter Simon und Sabine Ver-heyen stellten aktuelle Themen des EU-Par-laments vor. Der Präsident des Ausschussesder Regionen und Kommunen der EU, Karl-Heinz Lambertz, sprach zu den Themen Sub-sidiarität und Verhältnismäßigkeit in Europa.

Ü

Ein starkes Europa mit starken Gemeinden und StädtenDie Gemeindebünde aus Österreich und Deutschland fordern beim gemeinsamen Europaausschuss, dass Subsidiarität endlich auch gelebt wird.

Der Österreichische Gemeindebund

Der Österreichische Gemeindebund ist derDachverband der Interessenvertretungen derGemeinden auf Bundesebene. Er ist – wieseine Landesverbände – vereinsrechtlich orga-nisiert und betreibt sein Büro am Sitz der Bun-desregierung und somit in der Bundeshaupt-stadt Wien. Zur Wahrnehmung der internatio-nalen Agenden unterhält der ÖsterreichischeGemeindebund seit 1996 ein ständiges Büroin Brüssel.Nach außen wird der Österreichische Gemein-debund durch den Präsidenten, BürgermeisterMag. Alfred Riedl, vertreten. Der Generalsekre-tär, Dr. Walter Leiss, führt die laufenden Ge-schäfte des Gemeindebundes.

Europas Zukunft liegt in starken Gemeinden – das ist das Credo der Gemeindebund-Delegation unter Präsident Alfred Riedl so-wie des EU-Kommissars für Finanzen, Günther Öttinger. Foto: Gemeindebund

? Frau DI Wendler, Cyberkriminalitätist ein sehr junges Kriminalitätsfeld,auch Versicherungen sind erst vorrelativ kurzer Zeit aufgesprungen.Wie real ist die Gefahr für heimischeUnternehmen?

Cyberkriminalität boomt – laut Innenmi-nisterium steigen die Anzeigen jährlich umrund 30 Prozent. So wurden 2017 alleine inÖsterreich 16.800 Fälle angezeigt. Doch dieDunkelziffer liegt wesentlich höher, denn 45Prozent der betroffenen Unternehmen mel-den cyberkriminelle Vorfälle nicht. Wir ha-ben diese Entwicklung frühzeitig erkanntund begonnen, an einer möglichen Versiche-rungslösung zu arbeiten. Vor anderthalb Jah-ren haben wir in der heimischen Versiche-rungsbranche die Vorreiterrolle übernommenund für Unternehmen, speziell kleine undmittlere Betriebe, ein umfassendes Vorsor-gepaket auf den Markt gebracht. Heute be-werten wir die Gefahr aus dem Netz alssechstes Elementarrisiko: Sie kann im Hand-umdrehen die Existenz eines Unternehmensund somit der betroffenen Menschen bedro-hen.

? Welche Unternehmen sind beson-ders gefährdet?

Vor dem Hintergrund der Digitalisierungund dem „Mehr“ an Komplexität im Um-gang mit Daten stehen nicht mehr nur großeinternationale Konzerne, sondern insbeson-dere auch kleine und mittlere Unternehmenund Privatanwender im Fokus Cyberkrimi-neller – auch in Österreich. So waren laut ei-ner Studie der KPMG im vergangenen Jahr70 Prozent der befragten mittelständischenUnternehmen betroffen. Die Schadenshöhenbewegen sich im Schnitt bei rund 80.000Euro, in Einzelfällen sogar bei mehr als500.000 Euro.

? Sind sich Österreichs Unternehmendieser Gefahr bewusst?

Leider noch nicht ausreichend! Die IT-Si-cherheit ist bei Österreichs Klein- und Mit-

telunternehmen noch stark ausbaufähig. Soachtet beispielsweise weniger als ein Drittelder Unternehmen, mit denen wir bezüglicheiner Cyber-Versicherung in Kontakt waren,auf die Verschlüsselung von Datenträgern.

? Wie können sich Unternehmen ambesten schützen und wo setzen Sieals Versicherung an?

Den besten Schutz erreicht man durchVorbereitung und bestmögliche Absiche-rung. Es ist wichtig, dass die IT-Sicherheitam neusten Stand gehalten wird und dassMitarbeiter für diese Gefahr sensibilisiertwerden. So werden Angriffe erschwert, dennnach wie vor zielen 60 Prozent der Angriffeauf die „Schwachstelle Mensch“ ab. Kommtes trotzdem zu einer Cyber-Attacke, bietetdie Wiener Städtische mit Cyber-Protect So-forthilfe durch Experten – rund um die Uhr,sieben Tage die Woche. Diese unterstützendas betroffene Unternehmen via Telefon,Fernwartung oder, wenn nötig, auch vor Ortdabei, Daten wiederherzustellen und den Be-trieb schnellstmöglich wieder zum Laufenzu bringen. Außerdem beinhaltet Cyber-Pro-tect auch eine Absicherung vor den finan-ziellen Folgen, zum Beispiel Verfahrenskos-ten oder Deckung berechtigter Ansprüche inHaftungsfragen.

? Apropos Haftung: Hier weht mit In-krafttreten der Datenschutz-Grund-verordnung vom 25. Mai für Unter-nehmen ein verschärfter Wind. Ha-ben Sie sich in Bezug auf Cyber-At-tacken auch hierfür etwas überlegt?

Ja, eine Cyber-Attacke kann aufgrund derDSGVO für Unternehmen noch weitreichen-dere Folgen haben. Bei Erstverstößen wirdman in Österreich mit einer Abmahnung da-vonkommen, doch im Wiederholungsfallwird es Geldbußen geben. Je nach Verstoßkönnen das bis zu 20 Millionen Euro odervier Prozent des weltweiten Vorjahresumsat-zes sein – je nachdem, was mehr ist. Undauch nach genauester Vorbereitung und Ein-haltung der Regeln können Verstöße den-noch verursacht werden, z.B. durch Cyber-kriminalität. Daher sollten sich Unterneh-men auch für den Fall absichern, wenn siedurch einen Cyberangriff selbst zum Opferwerden und so gegen die DSGVO verstoßen.Hier gilt: Verfahrenskosten sind im Rahmenvon Cyber-Protect gedeckt, etwaige Straf-zahlungen nicht. Um einen möglichenImageschaden so gering wie möglich zu hal-ten, kann optional ein Krisenmanagementund PR-Paket gewählt werden. Ü

30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Hacking-Opfer sind nicht nur Verbraucher, sondern zunehmend auch österreichische KMU, die der Cyberkrimi-nalität anheimfallen. Und jährlich werden es mehr. Die Auswirkungen von derartigen Verbrechen sind enormund die Täter profitieren von der hohen Anonymität im Internet. Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wie-ner Städtischen Versicherung, spricht im Interview mit den Wirtschaftsnachrichten über die rasant steigendeGefahr aus dem Netz, wen sie betrifft und wie man ihr begegnet.

„Cyberkriminalität ist das sechste Elementarrisiko“

DI Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener StädtischenVersicherung.Foto: Wiener Städtische / Ian Ehm

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 31

Sauberer Strom für InnervillgratenNicht ohne Stolz spricht Bürgermeister Josef Mair über das Klein-

wasserkraftwerk Winkeltal der Gemeinde Außervillgraten: „Die Was-serkraft ist die naturnahste Form der Stromerzeugung. Wir haben da-her auch bei der Errichtung auf eine schonende unterirdische Aus-gestaltung der 4,4 km langen Druckrohrleitung Wert gelegt.“ Unddie Bedeutung für die Gemeinde? „Das Kraftwerk gehört zu 100Prozent der Gemeinde. Das ist ein vorausschauendes Projekt für Ge-nerationen: Was wir mit dem sauberen Strom erwirtschaften, fließtin die Gemeinde.“

Um die Vermarktung des Stroms zu optimieren, hat die Gemeindenach geeigneter Unterstützung gesucht. VERBUND sorgt für dieOptimierung. Das Kleinwasserkraftwerk Winkeltal wurde Mitte 2017in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von 2.600 Kilowatt sollenpro Jahr mehr als 3.000 Privathaushalte versorgt werden.

Vorzeigeprojekt HallstattChristoph Jatschka ist Projektmanager für Kleinwasserkraft-

werke bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf). Das Klein-wasserkraftwerk Hallstatt, ein Gemeinschaftsprojekt der Marktge-meinde Hallstatt, ist ein Vorzeigeprojekt: „Mit einer Fallhöhe von330 Metern bei knapp drei Kilometer Druckrohrleitungslänge er-reicht die Pelton-Turbine einen extrem hohen Wirkungsgrad.“ DasKraftwerk wurde nach höchsten ökologischen Standards errichtet –so wurde der im Einzugsgebiet liegende Spraterbach zu einem na-türlichen Bachufer rückgebaut. Bei den Zuflüssen der Umgebungwurde die Durchgängigkeit für Fische wiederhergestellt. Für dieOptimierung der Stromerzeugung sorgt VERBUND mit langjähri-ger Erfahrung, soliden Prognosemodellen und der Teilnahme amRegelenergiemarkt. Ü

Werbung

Partner der Kleinwasserkraft VERBUND ist nicht nur größter Stromerzeuger aus Wasserkraft in Österreich, sondern auch Partner der loka-len Kleinwasserkraft. Niedrige Strompreise und gestiegene ökologische Anforderungen haben den Druck aufKleinwasserkraft erhöht. VERBUND unterstützt als Partner lokale Wasserkraft, hier dazu zwei Beispiele.

Bürgermeister Josef Mair vor dem Gemeinde-Kraftwerk Winkeltal Fotos: VERBUND

Christoph Jatschka bei seinem Vorzeigeprojekt, dem Kraftwerk Hallstatt

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Von den Schülern der HTL wurdenLorenz Walcher und Marcel Waxen-egger für ihr Projekt „Erstellung ei-

ner Kalibrierungsanleitung für Feuchtemess-geräte“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet.Die Fachschulabsolventen Johannes Schöß-wendter, Karl Mayr und Michael Haunsper-ger erhielten den ersten Preis für ihr Projekt„Restaurierung des historischen Glocken-turms auf der Burg Golling“.

Fünf mal acht Meter großes Aus-stellungsgebäude für den Lehrpfad„Wald, Wild und Holz“ auf der BurgHohenwerfen

Den zweiten Platz in der Kategorie Fach-schule konnten die Schüler Lukas Eder, Leon-hard Salzmann, Johannes Stöllinger und Ma-ximilian Scharinger für sich entscheiden. Siehaben ein Ausstellungsgebäude für den Lehr-pfad bei der Burg Hohenwerfen geplant, kal-

kuliert und gebaut. Es wird für Präsentations-zwecke für die Burg Hohenwerfen verwendet,um Besuchern die Themen Wald, Wild undHolz näherzubringen. Projektpartner sind „Res-pektiere deine Grenzen“, die Burg Hohenwer-fen und die Salzburger Jägerschaft als gemein-same Geldgeber. Pro Holz, die ÖsterreichischenBundesforste, das Holztechnikum Kuchl unddie HBLA Ursprung leisteten mit Tafeln, Ar-beitsleistung und Bauholz Unterstützung. Ü

Award des Holztechnikums Kuchl zum 10. Mal verliehenAnd the HTK-Award goes to… Projekt „Glockenturm“ und Projekt „Kalibrierungsanleitung für Holzfeuchtemessanlagen“ – wir gratulieren den Gewinnern! Das Holztechnikum Kuchl (HTK) prämierte bereits zum 10. Mal die besten Schüler-Arbeiten (Kategorie Fachschule und Kategorie HTL), man gewährleistet somit einen engen Praxisbezug in der Ausbildung.

Michael Haunsperger, Johannes Schößwendter und Karl Mayr(v.li.) freuen sich über den ersten Platz beim HTK-Award 2018am Holztechnikum Kuchl. Fotos: Holztechnikum Kuchl

Strahlende Gesichter beim HTL-Siegerprojekt anlässlich desHTK-Awards 2018: Direktor Hans Blinzer, Marcel Waxenegger,Lorenz Walcher und Landtagspräsident Josef Schöchl (v.li.).

Johannes Stöllinger, Lukas Eder, Leonhard Salzmann, Maximi-lian Scharinger (v.li.) freuen sich über das gelungene Ausstel-lungsgebäude für den Wald-Wild-Holz-Lehrpfad auf der BurgHohenwerfen.

Lukas Eder, Maximilian Scharinger, Leonhard Salzmann, Johannes Stöllinger (v.li.) Fotos: Landesmediendienst/Neumayr W

erbu

ng

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 33

Bis zum endgültigen Verkaufspreis an denEndkunden summieren sich zahlreiche Kos-tenkomponenten. Baukosten und Baupreise

beziehen sich im engeren Sinn auf die Kosten-bzw. Preisentwicklung der ausführenden Bauwirt-schaft, die für einen Auftraggeber eine Bauleistungerbringt. So fließen Veränderungen der Baukostenmittelfristig unter Einfluss allfälliger Produktivi-tätsänderungen oder Gewinnanteile (marktabhän-gig) in die Baupreise ein. Wobei zu beachten ist,dass Änderungen der Inputfaktoren bei der Her-stellung nicht unmittelbar zu einer Anpassung derPreise, die in der Regel vor Beginn der Leistungs-erbringung vereinbart wurden, führen. Lediglichbei Verträgen mit entsprechenden Wertsicherungs-klauseln können Kostenänderungen (zumindestteilweise) in den verrechenbaren Preisen abgebil-det werden. Von 2000 bis 2017 stiegen die Bau-kosten im Wohnbau um 55 Prozent, die Markt-preise hingegen lediglich um 50 Prozent. Die pro-totypische Herstellung individueller Wohnbautenist im Vergleich zu den anderen Sparten personal-intensiver. Damit ist der Spielraum für Produkti-

vitätssteigerungen begrenzt. In den Tiefbauspartenkonnten die ausführenden Unternehmen die star-ken Kostensteigerungen, insbesondere bei Stahl-und Erdölprodukten, die in mehreren kritischenPhasen (etwa 2004, 2008 und 2012) auftraten,nicht oder nur in geringem Umfang an ihre Kundenweitergeben. Ganz im Gegenteil: Im Druck desWettbewerbs waren bei geringsten Anzeichen derEntspannung an der Kostenseite die Baupreisezum Teil überproportional rückläufig. Dies konnteinsbesondere durch Produktivitätszuwächse in die-sen maschinenintensiven Teilsparten abgefedertwerden.

Während die Baukosten im Straßenbau von 2000bis 2017 um über 57 Prozent anstiegen, wurde beiden Baupreisen lediglich eine Anpassung von knapp32 Prozent ermittelt. Im Brückenbau standen einemZuwachs der Baukosten von 57,5 Prozent nur einePreisentwicklung von 24,6 Prozent gegenüber. Dieseerheblichen Differenzen lassen sich nicht mehr nurüber Produktivitätssteigerungen erklären, sonderngehen zum Teil erheblich zulasten der Unterneh-menssubstanz. Ü

Herbert Ohr, Mechatroniker aus Stoob„Es ist eine wunderbare Aufgabe,mit jungen Menschen aus demganzen Land zusammenzuarbei-ten“, sagt Ohr. „Das Leuchten in ih-ren Augen, wenn sie Dinge anpa-cken und sich erste Erfolgserleb-nisse einstellen, ist ganz einfachunbezahlbar.“ Herbert Ohr führteinen Betrieb für Gastronomie-technik sowie für Klima- und Käl-tetechnik und Kühlanlagenbau.Außerdem ist er seit 24 Jahren fe-derführend in der Landesinnungder Mechatroniker tätig und setztsich dabei vor allem für die fach-gerechte Ausbildung der Lehr-linge ein.

Werbu

ng

I love Burgenland

Bauunternehmer Baukosten

Gewinnspanne

BaumaschinenGeräte

Bauherr Baupreise

Einkäufer / Kunde

Material

Arbeit

Transport

Energie

SonstigeKosten

Produktivität

Baukosten=

Faktorpreise

Baupreise=

Erzeugerpreise

Umsatzsteuer

Grundstück

Architekten-Honorar

Sonstige Kosten Gewinnspanne

Kosten -aufwand für Bauherr

Verkaufspreis=

Kosten für den endgültigen Kunden

In einer Wertschöpfungskette mehrerer Unternehmen, wie es insbeson-dere bei Bauleistungen der Fall ist, beeinflusst die Preisentwicklung derVorleistungen – über die damit verbundene Kostenentstehung der fol-genden Wirtschaftseinheit – natürlich auch unmittelbar deren Erlöserfor-dernisse und damit letztendlich die Gestaltung der Preisangebote.

Von Bernhard Hofbauer

Wertschöpfungskette: Baukosten und Baupreise

Baukosten und Baupreise entwickeln sich

Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Geschäftsstelle Bau der Bundes-

innung Bau und des Fachverbandes der Bauindustrie

34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Die gemeinsame Event-Serie des So-zialministeriumservice (SMS) undder Wirtschaftskammern, FOKUS

WIRTSCHAFT: inklusiv/innovativ, machtenach 2016 gestern zum zweiten Mal Stationin Innsbruck.

Die aus Deutschland stammende begeis-terte Rolli-Tänzerin, Andrea Borrmann, gabmit ihrer packenden Keynote Einblick in ihrLeben und ihre Motivation. Aufgrund einerErkrankung musste sie von ihrem Wunsch-beruf Lehrerin Abstand nehmen. Nun arbei-tet sie als Rezeptionistin und Trainerin in Ti-rol und strich hervor, „dass Menschen mitBehinderungen, da sie oft auf Barrieren sto-ßen, besonders flexibel und motiviert sind,weil sie sich vielen Herausforderungen zustellen haben. Ihr Durchhaltevermögen istenorm.“

Darüber, wie sie Menschen mit Behinde-rungen Berufs- und Arbeitschancen geben,erzählten Vertreter der Unternehmen San-doz/Novartis, Reca – Posch Georg Ofen Flie-sen, Freisinger Holzbau, Betten Eberhartersowie brennweit medienproduktion. JosefFreisinger, Inhaber der UnternehmensgruppeFreisinger, stellte dann auch gleich mit Josef„Sepp“ Thaler einen Mitarbeiter mit Behin-derung vor, der bereits seit 37 Jahren im Un-

ternehmen beschäftigt ist. „Inklusion hatTradition bei Freisinger. So bekommen wirimmer sehr engagiertes, sehr fleißiges undsehr unkompliziertes Personal, das auch vielzum guten Betriebsklima beiträgt“, meintFreisinger.

Anhand von vier Beispielen aus seinemUnternehmen veranschaulichte RomanEberharter, Geschäftsführer von BettenEberharter, dass Inklusion manchmal gutfunktioniert, manchmal jedoch selbst mit derbesten Unterstützung auch von außen nichtzu bewerkstelligen ist. „Ohne Motivation, zuarbeiten, geht es einfach nicht.“

Georg Posch, Geschäftsführer von Reca –Posch Georg Ofen Fliesen, konnte aus sei-nem Betrieb ein höchst gelungenes Beispielfür Inklusion präsentieren. „Obwohl wir mitnur 15 Beschäftigten nicht dazu verpflichtetsind, haben wir vor fast zehn Jahren mit Ste-phan Prantl einen wertvollen Mitarbeiter ge-wonnen, und es ist sehr schön zu sehen,welch tolle Entwicklung er durchlaufen hat.“Ein Geheimnis des Erfolges ist das harmo-nische Verhältnis zwischen Lagerleiter Her-mann Neuner und Prantl, der Autist ist.

Ebenfalls nicht verpflichtet, dennoch tuter es gerne: Menschen mit Behinderung inseinem Unternehmen zu beschäftigen. Für

Valentin Sysel, Inhaber der brennweit me-dienproduktion, hat diese Form von Vielfaltunternehmerischen Mehrwert. „Denn esmacht Sinn, Personen zu suchen, derenSchwächen im Vorfeld bekannt sind, die aberStärken, Motivation und bisher ungenutztesPotenzial mitbringen, die für das Unterneh-men von großem Vorteil sein können.“

Nach dem Info- und Best-Practice-Semi-nar hatten alle Event-Teilnehmerinnen undTeilnehmer aus der Wirtschaft die Gelegen-heit, sich mit den Experten und Expertinnenan zehn Stationen im Ausstellungsbereichauszutauschen. So konnten an Ort und Stellegleich die richtigen Kontakte für die Zukunftgeknüpft werden. Ü

FOKUS WIRTSCHAFT FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv/innovativ wirdseit 2016 österreichweit angeboten und solltefür innovative und zukunftsorientierte Unter-nehmen ein Pflichttermin sein. Die Teilnahmeist kostenlos, eine Anmeldung unter www.fo-kus-wirtschaft.at ist jedoch nötig. Der nächsteTermin ist in Wien, beim VIE Flughafen-Schwe-chat, am 27. September 2018.

Inklusion – Mehrwert für erfolgreiche Unternehmen

Rund 80 Wirtschaftstreibende informierten sich bei der Veranstaltungsreihe FOKUS WIRTSCHAFT: inklusiv/innovativ über Förderungen und kostenlose Unterstützungsleistungen zur Integration in den Arbeitsmarktvon Menschen mit Beeinträchtigungen.

Am Podium informierten Josef Thaler, Mitarbeiter bei Freisinger Holzbau, Harald Schneider, MSc, Arbas Arbeitsassistenz, Mag. Siegfried Zarfl, fit2work Betriebsberatung, Mag. Rita Verest-Zach, AMS Tirol, Mag. Bernhard Achatz, WK Tirol, und Mag. Angelika Alp-Hoskovetz, SMS Tirol, über Unterstützungsangebote für Unternehmen. Foto: Sozialministeriumservice /CM Creative

IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger), Redaktion:Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsge-sellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber& Geschäftsführer:Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef LippStandort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW4, ooe@ euromedien.at Standortleitung: Mag. Harald Mühlecker Standort Niederöster-reich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440,Fax 01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum: Dr.Marie-Theres Ehrendorff Chefs vom Dienst:Mag. Michaela Falkenberg, Bernhard Hof-bauer Redaktion:Mag. Karin Bornett, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer,Florian Eckel, Siegfried Hetz MA, Mag. Lisbeth Klein, Mag. Gabriele Köchl, Felix Meiner,Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Kerstin Reinprecht BA, Mag. Dr. Ursula Rischanek,Mag. Carola Röhn, Stefan Rothbart BA, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos:Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout & Grafik:HansObersteiner Cover gestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH,8045 Graz, Prenterweg 9 Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Druck: Leykam –Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30,1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125,[email protected] VerlagsvertretungKroatien:Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis:€ 2,50/Aus-gabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jeder-zeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt,verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: AT32 38439001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer SteiermarkAnwendbare Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das fürGraz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines:Alle Rechte, auch dieÜbernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten.Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechts-sensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßenweibliche Personen ein.

Change the Game

Im Silicon Valley haben einige wenige Tec-Giganten globale Me-dienmonopole aufgebaut. Konzerne wie Google oder Facebookmachen uns süchtig und sind nur auf den ersten Blick kostenlos,

bequem und attraktiv. Die renommierte Journalistin Corinna Milbornund der Mediengründer Markus Breitenecker zeigen in ihrem neu-esten Buch „Change the Game“ auf, wie die Machtkonzentration derPlattformkonzerne unsere Demokratie zerstört, und benennen, waswir dagegen tun können. Sie entwickeln neue Ideen für einen öffent-lich-rechtlichen Auftrag, der die europäischen Medien dabei unter-stützt, eigene (Social-)Media-Destinationen mit Qualitätsanspruchzu entwickeln, und dabei auf Kooperation statt Konkurrenz setzt, umgegen die US-Tec-Monopole zu bestehen. Auf 320 Seiten liefert dasWerk, welches im Christian Brandstätter Verlag erschienen ist, inte-ressante Denkansätze, wie wir uns das Netz von Facebook und Goo-gle zurückerobern können. Ü

Foto

: Pet

ram

er

Zweifellos war für die 25 Fachjournalistendas Engagement von IVECO für nachhal-tige Transportlösungen der entscheidende

Grund, die beliebte Transporter-Baureihe ausBella Italia mit dieser begehrten Auszeichnung zuadeln. Denn der IVECO Daily Electric fährt lokal100 Prozent emissionsfrei, der Daily Euro 6 RDE2020 Ready ist der erste Transporter, der die für2020 vorgesehene Regulierung bereits heute er-füllt und der Daily Hi-Matic Natural Power ist einmit dem umweltschonenden Kraftstoff Erdgas an-getriebener Transporter, der mit seinem 8-Gang-Automatikgetriebe dem Fahrzeugnutzer auf jedemgefahrenen Kilometer höchsten Komfort bietet.

Damit steht einer der beliebtesten Transportermit Diesel-, Erdgas- und Elektroantrieb zur Aus-wahl.

Elektrisch fahren – null EmissionenDer neue IVECO Daily Electric ist als Zero-

Emission-Fahrzeug auch für den Einsatz bei

strengsten städtischen Einfahrtsbeschränkungenprädestiniert. Mit einer Reichweite von bis zu 200Kilometern im realen Einsatz unter allen Wetter-bedingungen eignet er sich perfekt für den inner-städtischen Lieferverkehr und Zustelldienste inFahrbeschränkungszonen. Mit dem Schnelllade-modus von nur zwei Stunden, der durch einenEco-Power Fahrmodus und eine regenerativeBremsfunktion ergänzt wird, bietet IVECO einealltagstaugliche Technik. Ein weiterer wesentli-cher Umweltaspekt ist, dass die Batterien zu 100Prozent recycelbar sind.

Fortschrittlicher DieselIVECO setzt im Daily Euro 6 RDE 2020 Ready

sein fortschrittlichstes Diesel-Aggregat ein underfüllt damit bereits jetzt die Umweltziele 2020.Im Transporterbereich wurde dieser Motor für denReal Driving Emissions (RDE) Zyklus entwickeltund getestet. Basis dieser Triebwerks-Neuerungist ein Motor, der mit 2,3 Liter Hubraum großvo-

lumiger ist als vergleichbare Triebwerke andererNutzfahrzeughersteller. Mit Start-Stopp-Systemund rollwiderstandsoptimierter Bereifung fällt derTreibstoffverbrauch bis zu sieben Prozent niedri-ger aus.

Idealkombination: Erdgas und AutomatikDer IVECO Daily Natural Power ist das erste

Erdgas-Nutzfahrzeug mit einem 8-Gang-Automa-tik-Getriebe. Das drei Liter große Aggregat leistet136 PS und stellt ein maximales Drehmoment von350 Newtonmeter zur Verfügung. Der vergleichs-weise große Hubraum steht ganz klar für einekompromisslose, füllige Kraftentfaltung. Für dieUmwelt bedeutet der Erdgasmotor eine beachtli-che Entlastung: 76 Prozent weniger Feinstaub undzwölf Prozent weniger NOx als beim sauberstenDrei-Liter-Diesel. Mehr Komfort und wenigerVerbrauch bringt das Hi-Matic Getriebe: Die Ge-triebeautomatik bringt beim Erdgas-Motor weitere2,5 Prozent Treibstoffeinsparung. Ü

Der Nutzfahrzeugspezialist IVECO hat mit den Blue-Power-Modelleneine besonders saubere Daily-Palette parat. Dazu zählen der Daily Elect-ric, der Daily Euro 6 RDE 2020 Ready und der Daily Hi-Matic NaturalPower. Nicht umsonst wurde der IVECO Blue Power von einer internatio-nal besetzten Fachjury zum „International Van of the Year 2018” gekürt.

Nachhaltig, sauber, leistungsstark:

IVECO Daily

36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

VW Crafter Allrad mit AutomatikDer Crafter 4MOTION von Volkswa-gen kann bis zu vier Tonnen Ge-samtgewicht auch in schwierigemGelände souverän bewegen. Neuim Programm ist die Variante mitAllradantrieb und 8-Gang-Automa-tikgetriebe, angetrieben von dem177-PS-Motor in den Karosseriever-sionen Kastenwagen, Fahrgestellund Pritsche. Zum Einsatz gelangtdie elektronisch gesteuerte Lamel-lenkupplung der fünften Genera-

tion, die für eine variable Aufteilung der Antriebskraft zwischen Vorder- und Hinterachse sorgt.

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Größere Reichweite: Nissan e-NV200Seit Kurzem stattet Nissan den e-NV200 mit einer neuen 40 kWhgroßen Batterie aus. Dadurch er-höht sich die Reichweite desNutzfahrzeugs um rund 60 Pro-zent pro Akkuladung – ohne dasLadevolumen von bis zu 4,2 Ku-bikmetern zu beeinträchtigen.Im kombinierten Zyklus bewäl-tigt der 109 PS starke Transpor-ter rund 200 Kilometer mit einerAkkuladung, im Stadtverkehrsind sogar rund 301 Kilometer möglich. Die Batterietechnologie ist identisch mit der des neuenNissan Leaf. Die größere Reichweite ist vor allem auf eine höhere Energiedichte zurückzufüh-ren, die Größe des Akkus selbst bleibt dagegen unverändert.

Renault mit X-Track-Technologie Renault weitet mit der X-Track-Technologie den Einsatzbereich der Modelle Kangoo Express, Tra-fic und Master aus. Das Differenzial mit 25 Prozent Sperrwirkung qualifiziert das X-Track-Modell

in Kombination mit der erhöhten Boden-freiheit und dem robusten Unterfahr-schutz für Fahrten auf matschigen und ver-schmutzten Straßen, Forstwegen undGroßbaustellen. Für besonders extremeEinsatzbedingungen steht der RenaultMaster mit zuschaltbarem Allradantriebzur Verfügung. Die erweiterte Traktions-kontrolle Extended Grip in den frontgetrie-benen Modellen ermöglicht das sichere

Fortkommen auch bei widrigen Witterungsverhältnissen und auf unbefestigten Pisten.

Ford Transit Custom als Hybrid Voraussichtlich 2019will Ford den TransitCustom auch als Plug-in-Hybrid-Version aufden Markt bringen.Unter der Motorhaubedes Transporters wirdein fortschrittlichesHybridsystem arbei-ten, das eine elektri-sche Reichweite vonrund 50 Kilometernermöglicht. Die Funktion des Range Extenders wird der Ford EcoBoost-Dreizylinder-Benzinermit 1,0-Liter-Hubraum übernehmen. Heuer wird in London ein großangelegter Feldversuchdurchgeführt, in dem Flottenbetreiber den hybrid-elektrischen Transporter in der Praxis testen.Ü

Selbstzünder optimiertEin holländisches Forschungsinstitut (TNO) hat denBlue Power Diesel-Motor überprüft und gegenüberden für 2020 vorgeschriebenen Werten einen Konfor-mitätsfaktor von 1,2 gemessen. Vorgeschrieben sindnur 2,1.

Foto

s: Iv

eco

(4),

Pors

che,

Niss

an, R

enau

lt Co

mm

unica

tions

, For

d

Leiser mit GasNeben einem geringeren Kraftstoffverbrauch undgünstigeren Treibstoffkosten punktet der IVECO Dailymit Erdgasmotor auch noch mit einer niedrigeren Ge-räuschentwicklung. Durch fehlende Druckspitzen istdas Lärmniveau beachtlich unter dem des Diesels: eingenereller Vorteil in der Stadt und bei Nachtanliefe-rungen.

Unter StromDer IVECO Daily Electric erzielt mit einer Batteriela-dung eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. ZweiStunden vergehen, bis der Energiespeicher wiedervoll ist. Darüber hinaus wartet der rein elektrisch be-triebene Transporter mit allen weiteren elektronischenVorteilen eines E-Automobils auf: Onlinediagnoseund Web-Monitoring per Datenübertragung in einFahrzeug-Managementsystem.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 37

Steuertipp: Fahrzeuge mit

Vorsteuerabzug

Foto: iStock.com/deepblue4you

Grundsätzlich gilt, dass ein Pkw um-satzsteuerlich nicht als „zum Be-triebsvermögen zugehörig“ betrach-

tet wird, weshalb ein Vorsteuerabzug grund-sätzlich ausgeschlossen ist – auch wenn essich um einen Firmenwagen handelt. Dasführt dazu, dass auch Unternehmer alle Vor-steuern, die sich auf Anschaffung, Miete undBetrieb (Treibstoff, Schmierstoff, Wartung,Pflege, Reparaturen, Maut, Bahnverladung,aber auch Garagierungskosten) von Pkws,Kombis  oder Krafträdern  beziehen, nichtgeltend machen können. Also trifft Unter-nehmer, die normalerweise in den Genussdes Vorsteuerabzuges kommen, eine Mehr-belastung von 20 Prozent für alle Ausgaben,die in Zusammenhang mit einem Pkw getä-tigt werden.

Ein Blick lohnt sichEs gibt dennoch bestimmte Arten von

Kraftfahrzeuge, für welche die Vorsteuer gel-tend gemacht werden kann. Dabei handeltes sich um Kastenwagen, Kleinlastkraftwa-gen, Pritschenwagen und Kleinbusse, die ineiner Liste des Finanzministeriums geführtwerden und deren betriebliche Nutzung min-destens zehn Prozent ausmacht.

Steuerliche Vorteile Diese „Fiskal-Lkw“ bieten neben dem

Vorsteuerabzug noch weitere steuerliche Be-günstigungen: So ist die für Pkw gesetzlichfestgelegte Mindest-Abschreibedauer vonacht Jahren bei diesen Fahrzeugen auf fünfJahre verkürzt. Weiters können diese „Fis-kal-Lkw“ für den Gewinnfreibetrag heran-gezogen werden. Worum handelt es sich da-bei? Der Gewinnfreibetrag beträgt 13 Pro-zent des steuerlichen Gewinns und kann vonallen einkommensteuerpflichtigen Unterneh-mern, die betriebliche Einkünfte erzielen,geltend gemacht werden. Dabei müssen In-vestitionen in begünstigte Wirtschaftsgütergetätigt werden und dazu zählen auch vor-steuerabzugsberechtigte Fahrzeuge! Darüberhinaus entfällt auch die Angemessenheits-prüfung, die bei der Anschaffung eines Pkw,dessen Anschaffungskosten 40.000  Euroübersteigen, durchgeführt werden muss.

Definition „Fiskal-Lkw“Als Klein- oder Fiskal-Lkw können nur

solche Fahrzeuge angesehen werden, diesich sowohl nach dem äußeren Erschei-nungsbild als auch von der Ausstattung hererheblich von einem Pkw unterscheiden. EinUmbau in einen Pkw darf nur mit äußerst

großem technischem und finanziellem Auf-wand verbunden und somit wirtschaftlichsinnlos sein. Fahrzeuge, die vom Aufbau derKarosserie her auch als Pkw oder Kombisgefertigt werden, müssen ab Werk als Fis-kal-Lkw ausgeliefert werden. Merkmale da-für sind beispielsweise eine Heckklappe oderHecktüre, nur eine Sitzreihe für Fahrer undBeifahrer, Trenngitter oder Trennwand hinterder ersten Sitzreihe, seitliche Verblechungdes Laderaums u.v.m. Kasten- und Prit-schenwagen gelten jedoch dezidiert alsKlein-Lkw und genießen die steuerlichenVorteile. Achtung: Nachträgliche Umbauar-beiten an einem Fahrzeug, welches als Fis-kal-Lkw anerkannt wurde, können zum Ver-lust der steuerlichen Vorteile führen!

Auch E-Fahrzeuge begünstigtSeit 2016 ist der Vorsteuerabzug auch bei

Pkw und Kombis, die einen CO2-Emissions-wert von null Gramm je Kilometer aufwei-sen und deren Anschaffungskosten 80.000Euro nicht übersteigen, möglich. Das sindFahrzeuge mit ausschließlich elektrischemoder elektrohydraulischem Antrieb. Ein Vor-steuerabzug ist aber lediglich für die ersten40.000 Euro möglich.  Ü

Gerade in Österreich werden Autobesitzer besonders stark besteuert. Ein Steuerschlupfloch stellen „Fiskal-Lkw“ dar.

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Jede Gründerin, jeder Gründer weiß, wieschwer es sein kann, einer Idee Lebeneinzuhauchen. Viel Zeit und Schweiß

müssen investiert werden, so manche Hürdegenommen und mancher Berg erklommenwerden. Umso stolzer blicken Prof. Dr. Jo-hannes Khinast und Dr. Thomas Klein, Ge-schäftsführer des RCPE, auf die vergange-nen zehn Jahre zurück.

Begonnen hat alles mit der Frage, warumeigentlich pharmazeutische Innovations- undEffizienzpotenziale häufig ungenutzt verpuf-fen. Denn während Unternehmen viel Geldin die Entwicklung von Wirkstoffen inves-tieren, haben sich die grundlegenden Her-stellungsverfahren in den letzten 25 Jahrenkaum geändert. „Überkapazitäten in der Pro-duktion, fehlende rationale Entwicklungs-prozesse und strikte Zulassungsrichtlinienhemmen den Fortschritt im Vergleich zu an-deren Branchen“, sagt Prof. Dr. Khinast.„Wir sehen unsere Aufgabe in der Überset-zung wissenschaftlicher Erkenntnisse in in-dustrielle Anwendungen.“ Das Zentrum ver-bindet Simulation, Pharmazie, Materialwis-senschaft und klassische Ingenieurswissen-schaft zu einem ganzheitlichen, interdiszip-linären Forschungsansatz. So sollen derlangwierige Entwicklungsprozess von Me-dikamenten deutlich verkürzt und in der Pro-duktion sowohl Kosten als auch Ressourceneingespart werden, damit PatientInnen auch

in Zukunft Zugang zu sicheren und leistba-ren Therapien haben.

Starke Partner und enge ZusammenarbeitUm langfristig die Vision einer moderne-

ren, effizienteren Herstellung von Medika-menten umsetzen zu können, bedarf es vorallem der engen Zusammenarbeit und desVertraues der Eigentümer als auch Förder-geber. Mit der TU Graz (65 Prozent), derKarl-Franzens-Universität (20 Prozent) undJoanneum Research (15 Prozent) und geför-dert im Rahmen des COMET-Förderpro-gramms, weiß das RCPE um seine starkenPartner, die diese Entwicklung erst ermög-

licht haben. Insbesondere die Eigentümerspielen eine Schlüsselrolle, denn dank despartnerschaftlichen Verhältnisses und derUnterstützung erhält das RCPE nicht nur dieMöglichkeit, eigene Räumlichkeiten undGerätschaften auszubauen, sondern auch Zu-gang zu einer Vielzahl an Experten und Wis-senschaftlern mit komplementären Fähigkei-ten. „Uns war es von Anfang an wichtig,technologieneutral und industrieunabhängigforschen zu können“, stellt Dr. Thomas Kleinfest. „Durch diese Unabhängigkeit könnenwir gewährleisten, dass wir die besten Er-gebnisse liefern. Um die hohe Flexibilitätund Bürokratielosigkeit des COMET-Pro-grammes, insbesondere im internationalenVergleich, werden wir teilweise beneidet.“

Nur wer sich verändert, bleibt sich treuAber nicht nur die pharmazeutische Indus-

trie passt sich neuen Umständen an, sondernauch das RCPE entwickelt sich stetig weiter.Begann alles mit zehn MitarbeiterInnen, ar-beiten nun über 140 Forscherinnen und For-scher aus 24 Nationen in der Steiermark.Forschungsfelder werden nachgeschärft, er-gänzt oder gänzlich neu erschlossen und Ein-nahmen kontinuierlich in den Ausbau der ei-genen Infrastruktur reinvestiert, denn eigent-lich hat die Arbeit erst begonnen. Ü

Ein Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationEin Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationEin Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationEin Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationEin Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationEin Jahrzehnt Forschung, Entwicklung und InnovationDas Grazer K1-Kompetenzzentrum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE) hat allenGrund zu feiern, denn in seinem zehnjährigen Bestehen konnte es sich zu einem der weltweit führenden For-schungszentren für pharmazeutische Verfahrenstechnik entwickeln.

Ein Jahrzehnt Forschung, Entwicklungund Innovation sind Grund zum Feiern.

Foto: RCPE

Das Hauptquartier in Grazbietet viele Möglichkeiten.

Foto: Lichtmeister Photography Productions

Wer

bung

Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

Hotel Pyramide Vösendorf

Thomawirt

Nur einen Katzensprung südlich von Wien finden Sie eines der außergewöhnlichsten Hotelsim Angebot der Austria Trend Hotels: Eingebettet in eine 45.000 m² umfassende Grünland-schaft, bietet die 42 Meter hohe Glas-Pyramide eine einzigartige Business-Location – dasEventhotel Pyramide. Vier-Sterne-Zimmer und Suiten sind modern eingerichtet und ausge-stattet mit allem, was man für einen komfortablen Aufenthalt braucht. Dazu gibt es Con-gress-Center, Restaurants und Bars, Wellness- und Badelandschaft. Mit dem Austria Kioskist es möglich, im Hotel zahlreiche Zeitungen und Magazine auf dem Handy oder Tabletkostenfrei zu lesen. Einfach ins WLAN einloggen, die Website kiosk.at öffnen und schonstehen 190 Zeitungen kostenlos zur Verfügung. Businessmäßig perfekt zu erreichen, bietetdieses Hotel die perfekte Ausstattung für geschäftliche Termine sowie für Messen und Kon-gresse. Parkplätze stehen kostenfrei zur Verfügung. Die Shopping City Süd (SCS) – eine dergrößten Malls Europas – mit ihren zahlreichen Geschäften und Boutiquen sowie einemgroßen Kinocenter ist nur wenige Minuten entfernt. In etwa 25 Minuten ist die altehrwürdigeKurstadt Baden zu erreichen. Sie lädt zum Flanieren durch alte Gässchen, zahlreiche ur-sprüngliche Geschäfte und traditionelle Konditoreien ein. Die Badner Bahn hält direkt vordem Hotel und fährt in nur 30 Minuten direkt ins Stadtzentrum von Wien.   Ü

Parkallee 2, 2334 VösendorfTel.: +43 (0) 1 699 00

[email protected], www.austria-trend.at

Gelegen in der Innenstadt von Graz lädt dieses gemütliche Restaurant zum Verweilen ein.Man gelangt mit den Straßenbahnlinien 1 (Richtung Mariatrost) und 7 (Richtung LKH)zur Haltestelle Merangasse und somit mit wenigen Schritten zum Thomawirt. Mit dem Autoist es weniger zu empfehlen, es kann passieren, dass man wirklich im Stau steht. Die Küchedes Thomawirts auf zwei Etagen ist bodenständig, aber doch raffiniert. Überzeugen kanndie Küche vor allem mit Burgern und Steaks, auch die Nachspeisen sind weiterzuempfehlen.Das Servicepersonal ist freundlich und zuvorkommend. Wirklich ausgewogen präsentiertsich die Businesslunch-Speisekarte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar: Um sie-ben bis acht Euro bekommt man ein zweigängiges Mittagsmenü. Es wird rasch serviert undder Service ist bemüht, unaufdringlich und freundlich. Im Keller ist der gemütliche Teil desRestaurants mit Schauküche untergebracht. Das Dinner wird hier meist von stimmungsvollerJazz-Musik begleitet. Für ein Businesstreffen eignet sich dieser Teil des Restaurants allerdingswohl eher nicht. Im Sommer bietet der Thomawirt auch einen kleinen Sitzgarten direkt ander Leonhardstraße. Mitten im Univiertel gelegen, können dort auch Nachtschwärmer bisnach Mitternacht ihren Hunger stillen.   Ü

Leonhardstraße 40-42, 8010 GrazTel.: +43 (0) 316 328637

[email protected], www.thomawirt.atÖffnungszeiten: Mo-So 09:00-01:00 Uhr

Erreichbarkeit: 7 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 31 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 7 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 7 von 10 PunktenSumme: 31 von 40 Punkten

Foto: Austria Trend HotelsFoto: Austria Trend Hotels

Foto: B. Hofbauer

42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

en die Tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von WLAN über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

Hotel Brückenwirt

Meissl und Schadn Gelegen im Hotel Grand Ferdinand am Schubertring, ist dieses Hotelrestaurant sehr zentral.Im Gegensatz zu den alteingesessenen Wiener Institutionen für Wiener Schnitzel und Tafel-spitz bietet das Meissl und Schadn ein etwas neueres und spritzigeres Interieur-Konzept. Vorallem die offene Schnitzelküche ist interessant. Obwohl man hört, wie die Schnitzel geklopftwerden, rückt dies im Restaurant in den Hintergrund und tut dem Ambiente keinen Abbruch.Die Einrichtung ist eine Kombination aus Altwiener Charme und modernem Chic. Der Serviceist höflich, zuvorkommend, freundlich und es wird recht schnell serviert, passend für einenmittäglichen Businesstermin. Mittags gibt es jeweils ein Menü, wahlweise mit Suppe, Salatund Dessert, zwischen neun und 14 Euro. Angeboten werden meist Wiener Klassiker wiegefüllte Paprika, Tafelspitzsuppe, geschmorte Rindschnitzel, aber auch Vegetarisches wieKarfiol mit Butterbröseln. Natürlich muss am Abend das berühmte Wiener Schnitzel probiertwerden – das Fleisch war zart, die Panier genau so, wie man es sich als Österreicher wünscht,schön souffliert und in Butterschmalz gebacken. Beilagen wie Mayonnaise-Salat, Erdäpfel-Salat, Wiener Garnitur und Preiselbeeren sind großzügig portioniert und hervorragend ab-geschmeckt. Ü

Schubertring 10-12, 1010 WienTel.: +43 (0) 1 90 [email protected], www.meisslundschadn.atÖffnungszeiten: Mo-So 12:00-01:00 Uhr

Zimmer und Appartements im Hotel Brückenwirt sind nach modernsten Maßstäben einge-richtet, ohne dass die Wurzeln des Hotels vergessen wurden. Heimeliges Holz wirkt ent-spannend und harmonisch. Lichtdurchflutet und geräumig, meist mit Balkon versehen, sinddie Zimmer und Landhaus-Appartements ein sehr gediegener Platz in St. Johann. Die à-la-carte-Speisekarte wird je nach Jahreszeit und Saison angepasst. Besonders hoher Wert wirdauf regionale Speisen und Produkte gelegt. Der Gastgarten bietet Platz für 80 Personen –hier kann man unter der Markise gepflegt den Durst löschen, regionale Speisen aus demSalzburger Land genießen und ein Businessgespräch führen. An frischen Abenden gibt esdie Möglichkeit, die Terrasse mit Infrarotlampen zu erhitzen. Der Gastgarten ist von Mai bisOktober geöffnet. Im Winter besteht die Möglichkeit, Glühwein und Maroni auf Vorbestellungzu genießen. Auch für Seminare ist man gerüstet: Insgesamt stehen drei Seminarräume un-terschiedlicher Größe zur Auswahl. Neben moderner Ausstattung bietet jeder Seminarraumje nach Größe sowie Bestuhlung Platz für bis zu 100 Personen. Blu-Ray-Player, Full-HD-TV, Barco-ClickShare, Frontbeschallung, Beamer, Leinwand, Sound/Mikrofon, Rednerpult,Internetzugang (kostenloses WLAN), Flipcharts und Pinnwände sowie Laptop auf Anfragesind die perfekte Ausstattung für sämtliche Veranstaltungen. Ü

Hauptstraße 78, 5600 St. Johann im Pongau Tel.: +43 (0) 6412 [email protected], www.hotel-brueckenwirt.at

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 33 von 40 Punkten

Foto: Hotel Brückenwirt

Foto: Meissl und SchadnFoto: Meissl und Schadn

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 43

44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Im Kontrast zu den vielfach technischenThemen der Tagung stand die Location:das Naturparkhotel Lambrechterhof in St.

Lambrecht, ein ruhiger, noch relativ unbe-kannter Ort inmitten wunderschöner Natur.Rebecca Kesselbacher, Hoteldirektorin, undBertram Mayer, Geschäftsführer, hießen dieGäste in den Tagungsräumlichkeiten des da-

zugehörigen Stifts herzlich willkommen undstellten das Haus und die noch kaum touris-tisch geprägte Gegend vor.

abta-Präsident Gruber freute sich, hoch-karätige Vortragende zu den digitalen Ent-wicklungen auf den diversen Sektoren prä-sentieren zu können.

Für nette Unterhaltung in den Pausen

sorgte Pepper, der humanoide Roboter, dervon AccorHotels zur Verfügung gestellt undfleißig getestet wurde.

Moderiert haben die Tagung die abta-Vor-standsmitglieder Sabine Toplak (VP Sales &Distribution Austria & Eastern Europe Ac-corHotels) und Roman Brauner (DirectorMarketing & Sales Hertz). Ü

abta-Jahrestagung im NaturparkhotelLambrechterhof in St. Lambrecht (Mu-rau): der Präsident der abta, AndreasGruber (links), und die Vortragenden.

Digitalisierung: zwischen Tradition und Zukunft

Unter dem Motto „Digitalisierung: zwischen Tradition und Zukunft – neues Denken, neues Handeln“ fand die diesjährige Jahrestagung der abta vom 7. bis 8. Juni in St. Lambrecht (Murau) in der Steiermark statt.abta-Präsident Andreas Gruber konnte rund 70 Teilnehmer zu diesem ganz der Digitalisierung gewidmetenProgramm begrüßen.

Foto

s: ab

ta

Die Nähe zum Golfplatz weiß auchKOSIS-Chef Thomas Huber zuschätzen: Fünf Minuten fährt man

vom KOSIS Sports Lifestyle Hotel zumPlatz. Jede Spielbahn hat seine Besonderheit.Die Spielbahn 9 endet beispielsweise am In-selgrün. Schweißperlen kann die Nr. 15 aufdie Stirn treiben …, mehr will der leiden-schaftliche Golfer nicht verraten. Nur so viel:Selbst ausprobieren, golfen von März bisNovember.

Das Hotel, gerade erst im Dezember 2017komplett renoviert, verfügt über 70 Zimmerund Suiten mit königlichem Stylefaktor. Soresidieren die Gäste beispielsweise in Pent-house-Suiten mit Kamin, privater Sauna amBalkon und einer frei stehenden Badewanne.Kulinarisch haben KOSIS-Gäste die Wahl:Neben der Fun Food Bar, die auch berühmtfür ihr Nightlife ist, warten noch das à-la-

carte-Restaurant „WINE & DINE“ sowie der„Dinners Club & Tasting Room“ inkl. Show-Küche darauf, Gäste kulinarisch auf höchs-tem Niveau zu verwöhnen. Zwischen Golfund Kulinarik kann man im 350 m2 großenLifestyle Spa entspannen, wo es auch eineBiosauna und ein adrettes Dampfbad gibt.Ü

Golfen in Uderns und Residieren im KOSIS Sports Lifestyle Hotel

Ein Hauch von Eleganz und Exklusivität, eingebettet in Obsthaine, mitliebevoll angelegten Teichen, Bunkern, gepflegten Fairways und Greens,so präsentiert sich der 18-Loch-Golfplatz Uderns.

****KOSIS Sports Lifestyle HotelFamilie KostenzerDorfplatz 2, A-6263 Fügen / ZillertalTel. +43 5288 [email protected] www.hotel-kosis.at Foto: Hotel Kosis

Foto

: Gol

fclu

b Zi

llerta

l-Ude

rns

Wer

bung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 45

Internationale Gäste brauchen einen inter-nationalen Flughafen! Mit zahlreichenHUB-Anbindungen über Düsseldorf,

Hamburg, Frankfurt, Istanbul, London oderWien stellt der Flughafen Salzburg sicher,dass Gäste aus aller Herren Länder schnellund bequem ins Herz Westösterreichs gelan-gen können. Von diesen Flugverbindungenprofitiert nicht nur der heimische Tourismus,sondern auch die vielen Wirtschaftsbetriebein den umliegenden Regionen Salzburgs undBayerns, für die schnelle Verbindungen indie Welt essenziell sind. Während im Winterzahlreiche Gäste aus Großbritannien, Skan-dinavien und Russland die Wintersportge-biete besuchen, zählen deutsche Gäste dasganze Jahr über zu den wichtigsten Kundendes Flughafens und der Region.

Und natürlich ist der Flughafen auch derAusgangspunkt vieler Urlaubreisen: Einbunter Cocktail an Sommerverbindungenrund ums Mittelmeer ermöglicht den Salz-burgern und unseren bayrischen Nachbarneinen Abflug in den Urlaub direkt vor derHaustür.

Standortfaktor FlughafenDie Maxime „Zeit ist Geld“ wird in unse-

rer schnellen Arbeitswelt immer wichtiger.Aufgrund der guten Fluganbindung haben

sich eine Reihe namhafter Unternehmen inunmittelbarer Nähe des Flughafens angesie-delt, darunter Firmen wie die Porsche Hol-ding, Spar Österreich AG, Red Bull GmbH,BMW, Pappas oder die dm drogerie marktZentrale. Für die Standortentscheidung die-ser Konzerne ist der Flughafen Salzburg einausschlaggebendes Kriterium.

Ein Arbeitsplatz mit Flair suchtMenschen mit Begeisterung360 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im

Flughafenkonzern, 1.500 Menschen amStandort insgesamt in den unterschiedlichs-ten Berufen – das ist die Arbeitswelt desSalzburg Airport W. A. Mozart. Flughafen-luft schnuppern, die Flugzeuge beim Startenoder Landen live miterleben und Teil einesperfekt eingespielten Teams zu sein, das dasReisen unserer Passagiere erst ermöglicht –wen einmal das „Flughafenfieber“ gepackthat, der bleibt! Ein besonderes Arbeitsum-feld mit attraktiven Sozialleistungen wie Es-senszuschüsse, Gratisparkplätze, jährlichstattfindende Betriebsausflüge, Ski- undWellnesstag, flexible Arbeitzeitmodelle bishin zur Gleitzeit – dafür steht der EuRegio-Airport Salzburg.

„Wir wollen, dass es unseren Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern gut geht, daher liegt

uns auch die Betriebliche Gesundheitsför-derung sehr am Herzen: Rückenschulungen,Seminare und Workshops, Nordic Walking-und Lauftreffs, ein Fitnessraum und vielesmehr stellen die Gesundheit unserer Arbeits-kräfte auch im fortschreitenden Alter sicher“,so Robert Seebacher, HR-Leiter des Salz-burg Airport.

Der Flughafen denkt „grün“In puncto Umwelt und Nachhaltigkeit

zählt der Salzburger Flughafen zu den Pio-nieren. Mitte der 90er-Jahre wurden dieUmweltmanagementsysteme EMAS undISO 14001 eingeführt, vor einigen Jahrendann ISO 50001 (Energiemanagement). DieFahrzeugflotte fährt zu einem Drittel abgas-frei elektrisch, die Reinigung erfolgt größ-tenteils wasserlos und mit modernster Tech-nologie werden sämtliche Verbräuche er-fasst, dokumentiert und kontrolliert. DieseDaten dienen als Grundlage, um den Roh-stoff- und Energieverbrauch kontinuierlichzu senken. Ü

Das Eingangstor Westösterreichs heißt Salzburg Airport W. A. Mozart Wirtschaft und Tourismus – auf diesen beiden Pfeilern „ruht“ das Bundesland Salzburg. Das Land, die Stadtund die vielen dort angesiedelten Klein- und Mittelbetriebe in Salzburg und auch im benachbarten Bayern le-ben zu einem erheblichen Teil von den Gästen, die jedes Jahr aus aller Welt auf dem EuRegio Airport Salzburglanden. Eine schnelle und unkomplizierte An- und Abreise dieser Gäste ist garantiert!

Foto

s: Sa

lzbur

g Ai

rpor

t

Wer

bung

Die Vorbereitung und damit der Startins Berufsleben soll noch besser underfolgreicher werden“, ist das er-

klärte Ziel der Obfrau der Bundessparte Tou-rismus und Freizeitwirtschaft, Petra Nocker-Schwarzenbacher. Die Vorgabe der altenBundesregierung, die Berufsschulzeiten zuverlängern, hat die Branche voll für ihr An-liegen genutzt, man stellt sich mit dem Fach„Professional Behaviour und InterkulturelleKompetenz“ den Herausforderungen derZeit, macht die Obfrau deutlich.

Auch beim Thema Digitalisierung ist siemit Weitsicht unterwegs. „Wir haben schonvor zwei Jahren beim Lehrberuf Hotelkauf-mann/Hotelkauffrau Inhalte wie virtuelleReise- und Buchungsplattformen, Online-Präsentation mit Aspekten wie Suchmaschi-nenoptimierung und fachgerechten Umgangmit Bewertungsplattformen und Social-Me-dia-Anwendungen im Lehrberufsbild veran-kert, als andere noch nicht über das Themanachgedacht haben“, kann sich Petra No-cker-Schwarzenbacher ein Schmunzelnnicht verkneifen. „Wir haben auch eine tollfunktionierende Lern-APP in der Tasche, mitder sich Lehrlinge auf die Lehrabschlussprü-fung (LAP) vorbereiten können, die passend

zum Thema APP4LAP heißt“, meint die Ob-frau stolz.

Was bleibt da überhaupt noch offen,könnte man sich fragen. „Wir brauchen einenLehrberuf, der anders als der derzeitige Ho-tel- und Gastgewerbeassistent (HGA) dieElemente von Restaurant und Rezeptiongleichwertig verbindet. Nur wer die beidenKernelemente des Betriebes aus eigener Er-fahrung kennt, kann ihn gut repräsentierenund vielleicht eines Tages auch selbst füh-ren“, meint Gerold Royda, Ausbildungsex-perte und Funktionärskollege von Petra No-cker-Schwarzenbacher, dem die Spartenob-frau für sein großes Engagement dankt.

Royda war auch der führende Experte fürdie Überarbeitung der gastronomischenLehrberufe und darauf aufbauend weitereQualifikationen und Karrieremöglichkeitenwie Küchenmeister (Certified Master Chef),Food & Beveragemanagement bzw. Hotel-management in Abstimmung mit den WIFIs.Was ihm noch vorschwebt, ist ein „MasterChef & Management“, der sowohl von derkulinarischen wie der kaufmännischen Kom-petenz ein Restaurant führen kann. SolcheLeute sind am internationalen Markt äußerstgesucht, weiß Royda. Ziel ist, die Tourismus-

berufe ihrem Stellenwert entsprechend auchim Nationalen Qualifikationsrahmen mög-lichst hochrangig zu positionieren, um dieKonkurrenzfähigkeit und das Image zu stär-ken. Zudem soll die Durchgängigkeit überdie Anrechenbarkeit von Ausbildungsmodu-len ermöglicht werden. Es wird auch an einerneuen Befähigungsprüfung gearbeitet.„Denn wenn man wie wir die Qualität derAusbildung so deutlich verbessert, dannkann man auch bei der Befähigungsprüfunghöhere Maßstäbe anlegen“, meint die Bun-desspartenobfrau, Petra Nocker-Schwarzen-bacher, abschließend. Ü

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Qualifiziert für die Zukunft

Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrauder Bundessparte Tourismus und Frei-zeitwirtschaft der WKO

Gerold Royda, Ausbildungsexperte derFachverbände Gastronomie und Hotel-lerie in der WKO Fotos: WKO

Wer

bung

Gäste, Unternehmer und Mitarbeiter werden immer anspruchsvoller und vielschichtiger, die Technik immerwichtiger. Der Tourismus stellt sich erfolgreich der Herausforderung, die aktuell und zukünftig gefragten Qua-lifikationen in Aus- und Weiterbildung zu verankern.

Ihr großes Können stellen die besten Lehrlinge jedes Jahr bei den Staatsmeister-schaften für Tourismusberufe eindrucksvoll und sympathisch unter Beweis.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 47

Ob im Bischofszimmer mit Stuckde-cke, im ehemaligen Franziskaner-kloster oder in den Bergen rund um

Schladming: Erholungssuchende finden bei„himmlisch urlauben“ modern ausgestatteteAppartements in der über Jahrhunderte ge-wachsenen Atmosphäre von insgesamt vierPfarrhöfen, die allesamt behutsam saniertwurden. Die Kombination aus historischerund neuer Bausubstanz und natürlichen Ma-terialien sorgt für Entschleunigung undRuhe. Die Häuser im Ortszentrum ländli-cher, idyllischer Dörfer sind Orte des Rück-zugs und der Ruhe und bieten sich für eineAuszeit aus dem Alltag an. Kein Pfarrhofgleicht dem anderen, dennoch haben sie ei-nes gemeinsam: Gäste finden überall dengleichen Komfort in hoher Qualität vor.

Die Appartements sind mit natürlichen,hochwertigen Materialien ausgestattet, wo-bei auf einen Bezug zur jeweiligen RegionWert gelegt wird. Zitate an den Wänden sor-gen für Gedankenanregungen. Wer die Indi-vidualität eines Appartements schätzt, aber

keine Lust hat, selbst zu kochen, kann Früh-stück und/oder Abendessen bei kulinari-schen Partnern vor Ort genießen.

Neben den leiblichen kommen auch diegeistigen Genüsse nicht zu kurz. „Himm-lisch urlauben“-Gäste steht eine reichhaltigeSammlung von Büchern zu spirituellen The-men zur Verfügung, die Musikbibliothek bie-tet von gregorianischen Chören bis zu Jazzund klassischer Musik ein umfassendes Re-pertoire. Wer möchte, kann die Schöpfungin Begleitung eines ausgebildeten Naturver-mittlers hautnah erleben – zum Beispiel beieiner Wildkräuterwanderung oder bei derBeobachtung von Vögeln.

.„Schöpfeln“: Arbeit und Urlaub für KreativeWer Raum und Zeit für ungestörtes Arbei-

ten sucht, ist vor allem bei „himmlisch ur-lauben“ in Tieschen gut aufgehoben.„Schöpfeln“ nennt sich dieses neue Angebot,das sich an kreativ Schaffende und jene Per-sonen richtet, denen berufsbedingt immer

wieder eine Deadline im Nacken sitzt. Dieentschleunigende Umgebung des kleinensüdoststeirischen Ortes, die wohltuende At-mosphäre, die Ruhe und das viele Grünrundherum sind eine ideale Basis für kreativeIdeen. Im Schöpfeln-Paket, das ab zweiNächten buchbar ist, sind neben kostenlosemWLAN auch die Nutzung eines Druckersinkl. Papier und Toner, diverse Büroutensi-lien, aber auch Konzentrationstee, Studen-tenfutter und Entspannungsübungen inbe-griffen. Wer den Kopf in den Schaffenspau-sen frei bekommen und neue Energie tankenwill, kann zum Beispiel den vier Kilometerlangen Sonnengesangsweg entlangwandern,der vor der Tür beginnt und Impulse zumSonnengesang des hl. Franziskus liefert. Dienahe gelegenen Thermen Bad Radkersburgund Bad Gleichenberg sind ebenfalls ein Ga-rant für körperliche und geistige Entspan-nung. Ü

Weitere Informationen unter www.himmlisch-urlauben.com

Himmlische Entspannung: Pfarrhof-Urlaub in der SteiermarkUrlaub einmal anders: Die Appartements von „himmlisch urlauben“ bieten Erholung in vier verschiedenenliebevoll restaurierten Pfarrhöfen in der Steiermark.

Im südoststeirischen Tieschen finden Kreative die richtige Umgebung zur Entschleunigung. Foto: Widum Tourismusservice GmbH/Harry Schiffer

Wer

bung

Die Dachmarke Austrian Logisticswurde vom Bundesministerium fürVerkehr, Innovation und Technolo-

gie (bmvit) im Rahmen der Logistikinitiativegemeinsam mit der Bundesvereinigung Lo-gistik Österreich, der Industriellenvereini-gung, dem Verein Netzwerk Logistik, derWirtschaftskammer Österreich und demZentralverband Spedition & Logistik aus derTaufe gehoben. „Ziel ist es, die exzellenten,weltweit erbrachten Leistungen österrei-chischer Logistik hervorzuheben. Außerdemsollen der ganzheitliche Nutzen der DisziplinLogistik und ihr vernetzender Beitrag zurWirtschaft aufgezeigt werden“, erklärte Ver-kehrsminister Norbert Hofer anlässlich derVorstellung in Wien. Das Ergebnis dieses ge-meinsamen Prozesses sei ein modernes Mar-kendesign für die Dachmarke Austrian Lo-gistics. Sie steht für Exzellenz und Innova-tion in der Disziplin Logistik und ist einSymbol für neue Offenheit und Kooperation.Der neue Slogan für die österreichische Lo-gistik transportiert mehrere Botschaften:Österreichs Logistik leistet Exzellentes.Österreichs Logistik sorgt dafür, dass dieWirtschaft insgesamt hervorragende Leis-tungen erbringen kann und global wettbe-

werbsfähig ist, und Österreichs Logistikkennt keine Grenzen – sie ist weltumspan-nend tätig.

So bringt die Marke zum Ausdruck, wasexzellente Logistik in erster Linie auszeich-net: Sie ist einer der wichtigsten Treiber füreine erfolgreich funktionierende Volkswirt-schaft, wie Österreich eine ist. Logistik istaber auch eine der wesentlichen Vorausset-zungen für Fortschritt, Wachstum und Wohl-stand. „Dieses Bewusstsein wollen wir stär-ken bei Unternehmen, Personen, in der Po-litik, in der ganzen Gesellschaft. Denn jedeund jeder Einzelne profitiert von Logistik“,betont Wolfram Senger-Weiss, Präsident desZentralverbandes Spedition & LogistikÖsterreich.

Fokus auf ExzellenzAustrian Logistics ist der gemeinsame

Markenauftritt der Disziplin Logistik amStandort Österreich nach außen. Die Markestärkt die Reputation der österreichischenLogistik bei allen Stakeholdern und somitbei allen Personen, die in irgendeiner Weisemit Logistik-Leistungen beschäftigt bezie-hungsweise davon betroffen sind. Durch dieMarke werden die Vorzüge der Logistik

Österreichs als wegweisende, ressourcen-schonende, hochwertige und innovativeDisziplin kommuniziert, die den Wohlstandaller steigert. Logistik bedeutet weit mehrals nur den Warentransport, sie ist eine in-tegrative Disziplin, von der ganze Wirt-schaftszweige wie Industrie, Handel undGewerbe profitieren. „Daher sichert sie di-rekt wie indirekt viele Arbeitsplätze“, istHofer überzeugt. Die Marke Austrian Lo-gistics macht dies flächendeckend bewusstund positioniert Logistik als Lebensnervder Wirtschaft. Die Hoffnung, die die Ini-tiatoren damit verbinden: Die Marke solldie Aufmerksamkeit der Wirtschaft, Gesell-schaft und Politik auf die Bedeutung erfolg-reicher Logistik für den WirtschaftsstandortÖsterreich lenken.

Gemeinsam ein Zeichen setzen für österreichische Logistik Unternehmen können Partner der Marke

werden und sie profitieren von Austrian Lo-gistics durch den Imagetransfer der Markeauf ihr Unternehmen. „Sie zählen damit zumNetzwerk der Besten ihrer Disziplin undstärken ihre Reputation bei den Kunden“, be-tont Senger-Weiss. Durch Kontakt und In-

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Logistik kennt keine GrenzenDie heimische Logistikbranche tritt seit wenigen Monaten vereint unter der Marke Austrian Logistics auf und will damit ihr Tun der breiten Öffentlichkeit näherbringen und Nachwuchs anziehen.

Von Josef Müller

formationsaustausch haben sie die Möglich-keit, zu lernen und ihr Unternehmen laufendweiterzuentwickeln. Gleichzeitig tragen sieVerantwortung für wegweisende, ressour-censchonende und hochwertige Logistikleis-tungen. Partner des Netzwerks haben exklu-siv die Möglichkeit, die Marke Austrian Lo-gistics im Rahmen ihrer Kundenanspracheund ihres Außenauftritts zu nutzen. Sie kön-nen das Zeichen in ihre Unternehmenskom-munikation integrieren und damit Vertrauenbei ihren Kunden schaffen. Zwei Partner wa-ren in der Geburtsstunde der Marke bereitsdabei: die Unternehmen Wild Holding inVölkermarkt und Reform Werke Bauer inWels. Senger-Weiss ist ein Verfechter derMarke und er ist überzeugt: „Die Präsenta-tion der Marke Austrian Logistics ist derStartschuss zur Informationsoffensive überBedeutung und Exzellenz österreichischerLogistik. Ziel ist es, die hohe Relevanz und

Qualität der Branche einer breiten Öffent-lichkeit zu erschließen.“

Marke partnerschaftlich entwickelt„Die hohen Erwartungen an den Arbeits-

ausschuss Logistik wurden partnerschaftlicherfüllt“, so Alexander Klacska, Obmann derBundessparte Transport und Verkehr in derWirtschaftskammer Österreich (WKO). Esgehe auch zukünftig um Transparenz, Fair-ness und Nachhaltigkeit. Österreich soll alsintelligente, ko-modale LogistikdrehscheibeMitteleuropas positioniert werden. Ins glei-che Horn stößt Roman Stiftner, Präsident derBundesvereinigung Logistik Österreich(BVL): „Digitalisierung und Wettbewerb ge-hen Hand in Hand. Die Kombination moder-ner Infrastruktur mit künstlicher Intelligenzführt zu einer smarten Infrastruktur, diedurch hohe Effizienz und ökologische Nach-

haltigkeit Wirtschaftsstandort und Arbeits-plätze sichert.“

Franz Staberhofer, Obmann VNL Öster-reich, ist ebenfalls ein Befürworter der neuenMarke: „Die großen Standortthemen brau-chen das gemeinsame Handeln der Logistik-Community.“ Verkehrsträger müssten so ein-gesetzt werden, dass ihre Vorteile für dieWirtschaft, Umwelt und Gesellschaft best-möglich genutzt werden können. Aufgabeder Logistiker ist es, optimale multimodaleKetten im Sinne der Kundenwünsche zu for-mulieren. Zusammen mit den Interessenver-tretern und den Fachverbänden soll die ge-sellschaftspolitische Bedeutung von Güter-verkehr und Logistik stärker als bisher beiallen Gelegenheiten hervorgehoben werden.

Information über den Bewerbungsprozessund die Aufnahmekriterien der Unternehmenstehen unter www.austrianlogistics.at zurVerfügung. Ü

Verkehrsminister Norbert Hofer präsentierte gemeinsam mit den Vertretern der Interessenvertretungendie Marke Austrian Logistics.Foto: bmvit/Ranz

Die Logistik befasst sichmit dem Managementder inner- und überbe-

trieblichen Material- und zuge-hörigen Informationsflüsse. Ma-nagen allein genügt nicht, esmuss auch kontrolliert werden,wie die Prozesse ablaufen. „Con-trolling ist daher klarerweiseAufgabe eines jeden Logistik-Managers innerhalb seines Ver-antwortungsbereichs“, betontFritz Starkl von der Fachhoch-schule Oberösterreich am Cam-pus Steyr. Er ist am „Logisti-kum“ in Steyr Professor für Lo-gistik und kennt sich als studier-ter Betriebswirt bei Logistik-Controlling, Logistik-Outsour-cing, intermodalem Verkehr so-wie Strategie- und Teamentwick-lung gut aus.

Bei der Betrachtung einer Lie-ferkette ergibt sich die Notwen-digkeit für ein Supply ChainControlling (SCC) als Koordina-tion und Steuerung zwischen Zu-lieferern, Herstellern und derenAbnehmern. Zu den Aufgabendes SCC gehören das Identifizie-ren von Schnittstellen zwischenden Partnern, die Klärung ihrerBeziehungen und deren Ausgestaltung. „Youcan’t manage what you can’t measure“, giltauch für das Management von Logistik inIndustriebetrieben: Kein Logistik-Manager,der nachhaltig erfolgreich sein will, kann aufControlling verzichten. Das gilt für indus-trielle Unternehmen genauso wie für Ge-werbe- und Handelsunternehmen, betontStarkl.

Bevor Logistik-Prozesse bewertet und Lo-gistikkosten interpretiert werden, braucht eseine klare Logistik-Strategie, die in die Un-ternehmensstrategie eingebettet und von die-ser abgeleitet ist. Diese wird von Branche zuBranche und von Unternehmen zu Unterneh-

men sehr unterschiedlich ausfallen. „Ichhabe in den letzten Jahren einen Trend be-obachtet, der die Qualität der Logistik-Leis-tung zu einem USP macht, mit dem sich Un-ternehmen im Wettbewerb differenzieren.“Logistikkosten muss man als solche definie-ren, erfassen und transparent machen. „Ichhabe in meiner Zeit als Geschäftsführer einesinternationalen Logistik-Dienstleisters eineReihe von großen Unternehmen kennenge-lernt, die durch Logistik-Outsourcing Kosteneinsparen wollten, aber ihre Logistik-Kostennicht kannten.“ Professionelles Logistik-Controlling kommt beispielsweise um Fra-gen wie diese nicht herum: Haben wir die

richtigen Logistik-Prozesse, umunsere Kunden zufriedenzustel-len oder vielleicht sogar zu über-raschen? Stellen wir diese Logis-tikleistung in der erforderlichenQualität zu marktkonformenPreisen zur Verfügung? Dabei istes unerheblich, ob die Logistik-prozesse in den Händen von ei-genem Personal liegen oder voneinen Dienstleister erledigt wer-den.

Starkl rät, beim Planen, Bud-getieren und Forecasting in derIntralogistik das besondere Au-genmerk auf die Unterscheidungzwischen variablen und fixenKosten zu richten. „Diese beidenBegriffe werden sehr oft missin-terpretiert.“ Unter variablen Kos-ten versteht man Kosten, die di-

rekt von der Waren- oder Rohstoffmenge ab-hängen, wie beispielsweise Transport- oderVerpackungskosten. „Dafür verwende ichlieber den Begriff proportionale Kosten. ImUnterschied dazu sind fixe Kosten die Kos-ten der Struktur, die von der Menge unab-hängig sind, wie beispielsweise die Ab-schreibung des Lagers oder Gehälter des ad-ministrativen Personals.“ Ein Logistik-Bud-get muss immer auf einem Mengen-Budgetaufbauen (Produktionsmengen, Rohstoff-mengen, Absatzmengen etc.) und im Fore-casting auf die Schwankungen oder eventu-elle Abweichungen der Mengen Rücksichtnehmen. Ü

50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besserControlling spielt in der Intralogistik eine wichtige Rolle. Professor Fritz Starkl vom LogistikumSteyr erklärt, warum das so wichtig ist.

Von Josef Müller

„Bevor Logistik-Prozesse bewertet und Logistikkosteninterpretiert werden, brauchtes eine klare Logistik- Strategie“, gibt ProfessorFritz Starkl zu bedenken. Foto: Logistikum Steyr

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 51

Mit 310 internationalen Kongressenwar Tirol auch im Jahr 2017 nachWien die erfolgreichste internatio-

nale Destination in Österreich, wie der un-längst veröffentlichte Meeting Industry Re-port Austria (MIRA) zeigt. „Es freut michsehr, dass wir mit über 100 Kongressen, Ta-gungen und Seminaren und Tausenden in-ternationalen Gästen in der alpin-urbanenLandeshauptstadt zur positiven Entwicklungder Tiroler Tagungswirtschaft beitragenkonnten“, erklärt Direktor Christian Mayer-hofer, Geschäftsführer des LeitbetriebesCongress Messe Innsbruck (CMI). DiesesErgebnis geht mit den starken Entwicklun-gen im touristischen Bereich einher, wie dieaktuellen Tourismuszahlen belegen: Wäh-rend das gesamte Bundesland Tirol im Jahr2017 mit über 47 Millionen Gästenächtigun-gen neue Bestwerte erreichen konnte, berich-tet der Innsbruck Tourismus über eine Stei-gerung von 4,9 Prozent bei den Nächtigun-gen und eine Erhöhung der Aufenthaltsdauerauf 2,3 Tage.

Passagierrekord am Flughafen InnsbruckDoch warum sind Tirol und gerade die

Landeshauptstadt Innsbruck am internatio-nalen Kongressparkett so erfolgreich? „DieTiroler Kongresshäuser verstehen es, indivi-duell und hochprofessionell auf die vielfäl-tigen Kundenanforderungen einzugehen. Sodarf sich auch die  Congress Messe Inns-bruck über die hohe Zufriedenheit ihrer Kun-den freuen“, betont Direktor Mayerhofer.Ein wichtiger Faktor im starken heimischenKongressfeld sei etwa der Flughafen Inns-bruck. Mit knapp 1,1 Millionen Passagierenkonnte dieser 2017 erneut einen Passierre-kord erzielen und stellt aufgrund seiner in-nerstädtischen Lage – mit Fluganbindungen

zu wichtigen Drehkreuzen – einen großenZeitvorteil dar.

Forschungsstandort als KongresstreiberAußerdem nennt Mayerhofer die univer-

sitäre Landschaft als einen weiteren wichti-gen Erfolgsfaktor der Destination: „GeradeInnsbruck ist als Wissenschafts- und For-schungsstandort sehr erfolgreich und wirsind als Congress Messe Innsbruck in derglücklichen Lage, eine starke Partnerin derUniversitäten im internationalen Kongress-geschäft sein zu dürfen.“ Ergänzt durch diehohe Erfahrung und Kompetenz der Mitar-beiter der CMI und die besondere Beratungim Kongressbereich – die CMI hat als ein-ziges Kongresshaus der Region einen haus-internen Professional Congress Organiser(PCO) – würde Kunden bereits in der Pla-nungsphase intensiv unter die Arme gegrif-fen werden.

Tirol auch bei Tagungen im SpitzenfeldUnd dabei sind es nicht nur Kongresse, bei

denen die Congress Messe Innsbruck punk-

ten kann. Mit 404 internationalen Tagungenwar Tirol laut MIRA auch in diesem Seg-ment nach Wien am erfolgreichsten im Jahr2017. „Unser Land besticht durch höchsteQualität, herausragenden Service und star-ken Einsatz für den Kunden. Das schätzendie Kongress-Teilnehmer sehr und kommenauch gerne wieder“, untermauert VeronikaHandl, Leiterin des Convention Bureau Tirol(CBT). Das Umsetzen kreativer Anforderun-gen sei dabei im Tiroler Leitbetrieb CongressMesse Innsbruck eines der Erfolgsrezepte,fügt CMI-Prokurist Werner Verocai hinzu:„Die Zeiten, in denen ein einfacher Seminar-raum mit Beamer ausgereicht hat, sind längstvorbei.“ Moderne Tagungsevents würden In-formation und Weiterbildung mit Gesell-schafts- oder Wettbewerbselementen, diesich zu einem ausgeklügelten Rahmenpro-gramm formieren, kombinieren. „Mit unse-rer Erfahrung und Kreativität stehen wir denUnternehmen und Agenturen sehr gerneauch bereits in der Planungsphase zur Seite“,erklärt der Veranstaltungsprofi. Ü

Tagungswirtschaft: Tirol stärkt PositionDie Veröffentlichung des neuesten Branchenreports MIRA weist Tirol nach Wien als erfolgreichste Destinationfür internationale Kongresse und Firmentagungen im Bundesvergleich aus. Laut dem Tiroler Leitbetrieb Con-gress Messe Innsbruck (CMI) sind die Gründe dafür im starken Tourismus- und Forschungsstandort sowie inder hohen Beratungs- und Servicequalität zu finden.

Das Umsetzen kreativer Anforderungen ist im Tiroler Leitbetrieb Congress Messe Innsbruckeines der Erfolgsrezepte.

Fotos: CMI

Österreichs Logistik-Branche will inder breiten Öffentlichkeit künftigstärker wahrgenommen werden.

Und zwar als potenter Wirtschaftsfaktor indiesem Land, der bislang eher im Schattenagierte und jetzt mehr Aufmerksamkeit aufsich ziehen will. Die Präsentation der Dach-Marke „austrian logistics“ und eines öster-reichischen Logistik-Indikators sind die he-rausragenden Themen in diesem Jahr, soFranz Schwammenhöfer, Logistik-Beauf-tragter im Bundesministerium für Verkehr,Innovation und Technologie (bmvit). Mit derMarke soll das Image der Logistik nationalund international aufpoliert werden, soll dieLeistungsfähigkeit der österreichischen Lo-gistik-Branche in Öffentlichkeit, Politik undGesellschaft stärker ins Bewusstsein gerücktwerden.

Gleiches gilt für den österreichischen Lo-gistik-Indikator, der künftig für Regionen inÖsterreich eine repräsentative und objektive

Grundlage für die Ableitung von konkretenHandlungsempfehlungen hinsichtlich der re-gionalen Logistik darstellen soll.

Logistik ist in Österreich ein wichtiger WirtschaftsfaktorSo viel vorweg: Bei der Entwicklung des

Indikators, der für ein aussagekräftigesKennzahlensystem steht, „haben wir 450 in-ternationale Indikatoren berücksichtigt,diese auf 250 reduziert und daraus einen fürÖsterreich relevanten Indikator entwickelt,der künftig für Regionen eine repräsentativeund objektive Grundlage für die Ableitungenvon Handlungsempfehlungen hinsichtlichder regionalen Logistik darstellt“, erklärtSchwammenhöfer. Und der gleichzeitig dieWirksamkeit der getätigten Maßnahmennachvollziehbar macht. Bei der Entwicklungdieses Indikators sind die Vorstellungen vonministerieller Seite genauso eingeflossen,wie auch die Wünsche und Anregungen aus

der Logistik-Wirtschaft, Handel, Industrieund Gewerbe berücksichtigt wurden. „Ichdenke, dass dieser Indikator sehr hilfreich istfür die weitere Entwicklung des Logistik-Standortes Österreich“, so Schwammenhö-fer, der seit drei Jahren in der Funktion desLogistik-Beauftragten fungiert und überdiese Zeit eine positive Bilanz zieht. Die Zu-sammenarbeit zwischen dem Ministeriumund der privaten Logistik-Wirtschaft klapptgut.

Digitalisierung verändert dieTransportwirtschaftGemeinsam mit dem Zentralverband Spe-

dition & Logistik, weiteren Stakeholdernund den Sozialpartnern hat das bmvit auf Ba-sis des Gesamtverkehrsplans einen 117Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog er-arbeitet mit dem Ziel, die Attraktivität desLogistik-Standortes Österreich abzusichernund attraktiver zu machen. Von diesem am-

52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Image der Logistik-Branche aufpolieren

Franz Schwammenhöfer erklärt im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten, wie Österreichs Logistik-Wirtschaft den Herausforderungen der Zukunft entgegentritt.

Von Josef Müller

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 53

bitionierten Programm wurde die Hälftepraktisch zu Gänze bzw. teilweise umge-setzt. Alle an diesem Programm beteiligtenPartner haben vereinbart, dass der Maßnah-men-Katalog adaptiert wird um neue The-men, die bisher wenig oder gar nicht be-leuchtet wurden. Gemeint sind hier die ver-schiedenen Facetten der Digitalisierung undihre Auswirkungen im Logistik-Bereich.

Die bisherige Form der Zusammenarbeitwird beibehalten, doch wird die bisherigeVerkehrsträgerorientierung über Bord ge-worfen. Schwammenhöfer: „Künftig wollenwir verkehrsträgerübergreifende Lösungenforcieren und der Gestaltung der urbanenLogistik größeres Augenmerk schenken.“Hier ist raumordnungspolitisch geboten,neue Wege zu beschreiten. Dabei hat sich dasbmvit in Europa umgeschaut, welche Lösun-gen es in diesem Bereich international schongibt, und dabei hat man in der Schweiz ge-sehen, „wie gut strukturiert und durchdachtdort Logistik raumordnungspolitisch gestal-tet wird“. An der Schweiz will sich das bmviteine Anleihe nehmen und das dortige Kon-zept auf österreichische Verhältnisse über-tragen. Der Grundsatz in der Schweiz lautet:Welche Logistikflächen sind in urbanen Be-reichen grundsätzlich verfügbar und wie

können sie innerhalb bestehender Infrastruk-turen bestmöglich für die Logistik genutztwerden? Dabei geht es nicht um die Schaf-fung von Logistikfazilitäten auf der grünenWiese, sondern in der vorhandenen städti-schen Umgebung. Der Blick richtet sich aufaufgelassene Fabriksareale, nicht genutztestädtische Flächen, die potenziell als logis-tische genutzt werden können.

Fachkräfte-Mangel, weil Logistik-Branche boomtDie Diskussion über den vielzitierten Fach-

kräftemangel in der Logistik-Branche kenntSchwammenhöfer und er gibt dabei zu beden-ken: Diese Branche ist in den vergangenenJahren massiv gewachsen, was Umsatz, Vo-lumen und Beschäftigung betrifft. Das Klagenin der Branche über den Mangel an Fachkräf-ten hängt also sehr stark mit der steigendenNachfrage in diesem Sektor zusammen undsollte daher relativiert gesehen werden. Ausbmvit-Sicht hat die heimische Logistik-Bran-che ein Wahrnehmungs- und Nachwuchspro-blem. „Dem wollen wir mit der Marke aus-trian logistics sowie mit forcierter Aus- undWeiterbildung begegnen“, betont der Logis-tik-Experte des Ministeriums. Es gibt schonsehr gute Bildungsangebote und diese unter-

stützt das bmvit mit der Webplattform „RE-Trans“, wo Lehrende fachlich fundiertesLernmaterial für den Unterricht vorfinden undverwenden sollen. In diesem Jahr wird „RE-Trans“ auch mit englischsprachigen Inhaltenangereichert. Das Thema Raumordnungbrennt der heimischen Logistikwirtschaftstark unter den Nägeln. Die Antwort auf dieFrage, wie sich die Lebensräume der Men-schen mit den Interessen der Logistikwirt-schaft unter einen Hut bringen lassen, ist keineeinfache. Die Regierung hat sich in ihrem Re-gierungsprogramm auf die Fahnen geheftet,hier praktikable Lösungen im Sinne beiderInteressensgruppen zu finden. Für Schwam-menhöfer ist klar: „Die Lebensräume derMenschen mit den wirtschaftlichen Bedürf-nissen der Logistik-Wirtschaft in Einklang zubringen wird zugegeben schwieriger.“ Zu be-obachten sei eine steigende Abwehrhaltunggegenüber möglichen Einschränkungen derLebensräume durch wirtschaftliche Notwen-digkeiten. Zieht der Lebensmittelhändler umsEck die Rollläden hoch, ist der Friede mit denBewohnern im Haus oft schnell dahin. Oderwird „ruchbar“, dass sich in einer Gemeindeoder Stadt ein Transportunternehmen nieder-lassen will, gehen die Anrainer meist gleichin abwehrende Opposition. Ü

Franz Schwammenhöfer, Logistik-Beauftragter im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und TechnologieFoto: bmvit

Foto

: iSt

ock.

com

/pau

lbra

ndin

g

54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Rund 180 Gäste nahmen an der feierli-chen Eröffnung teil. Geladen warendie Landtagsabgeordnete Ing. Kathrin

Kaltenhauser, der Stanser Bürgermeister Mi-chael Huber sowie Kunden des Logistik-dienstleisters. Eröffnet wurde die Feierlich-keit von Dachser-COO Michael Schilling.„Unser global agierendes Familienunterneh-men ist seit 1995 mit einer eigenen Nieder-lassung am Tiroler Markt vertreten. Deswe-gen verbinden sich hier für Dachser in be-sonderer Weise Tradition und Innovation.Mit dem neuen Logistikzentrum setzen wirgezielt einen Meilenstein, der über den Aus-bau unseres starken österreichischen Netz-werks mit seinen neun Niederlassungen hi-

nausweist. Das Logistikzentrum Tirol ist füreuropäische Systemverkehre mit ange-schlossener Kontraktlogistik konzipiert undsoll integrierte Systemlogistik für Stückgutnoch effizienter und noch zukunftsfähigermachen“, sagte Schilling in seiner Eröff-nungsrede.

Das neue Logistikzentrum Tirol ersetztden bisherigen Standort in Hall und bietetden Kunden umfassende Transport- und La-gerlogistik. Die Anlage verfügt über 30 Tore,die Lager- und Logistikfläche umfasst zirka4.700 Quadratmeter, knapp 1.000 Quadrat-meter Büro- und Verwaltungsfläche stehenzur Verfügung. In einem weiteren Bauab-schnitt können zusätzliche Verladestellen

und Abstellplätze errichtet werden. Am Standort Stans bietet Dachser seinen

Kunden nun alles aus einer Hand: Warehou-sing und kundenindividuelle Services imRahmen der Kontraktlogistik mit direktemAnschluss an das flächendeckende europäi-sche Transportnetzwerk und die Luft- undSeefrachtdienstleistungen von Dachser Air& Sea Logistics.

Günter Hirschbeck, GeschäftsführerDachser Österreich European Logistics, be-tonte bei der Eröffnung: „Unsere moderneAnlage ist besonders für West-Österreichund darüber hinaus von großer Bedeutung.Am Stanser Standort sind wir als Familien-unternehmen eng mit der Region verbunden

Dachser feiert Eröffnung des neuen Logistikzentrums Tirol in StansDer Logistikdienstleister Dachser eröffnete in feierlichem Rahmen das neue Logistikzentrum Tirol in Stans.Das Unternehmen investierte rund 6,5 Millionen Euro in die neue Betriebsstätte. Die neue Niederlassung um-fasst eine Gesamtfläche von rund 20.000 Quadratmetern und wurde Ende 2017 in Betrieb genommen.

Das neue Logistikzentrum Tirol in StansFotos: Dachser

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 55

und schaffen hier etwa 40 weitere Arbeits-plätze.“

Bei der offiziellen Eröffnung würdigte dieLandtagsabgeordnete Ing. Kathrin Kalten-hauser die Aktivitäten von Dachser. „Tirolbietet Stabilität und Sicherheit und ist ein in-ternational vernetzter Standort für Unterneh-mer im Herz der Alpen. Mit dem DACHSERLogistikzentrum in Stans zeigt sich, dass dieRichtung und Attraktivität unserer Regionstimmt. Danke für dieses JA zu Tirol, diesesJA sichert Arbeitsplätze und den Wohlstandin unserem Land!“

Bürgermeister Michael Huber unterstrichin seiner Rede die wirtschaftliche Bedeutungdes Unternehmens für die Region und hobdabei die nachhaltige Geschäftspolitik her-vor.

Die geladenen Gäste, darunter Kunden alsauch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und derösterreichischen Medienlandschaft, ließensich im Anschluss die Anlage zeigen – realund virtuell. Denn im Rahmen der Eröff-nungsfeier konnten die Gäste mit einer Vir-tual Reality-Brille in die 3-D-Visualisierungvon Warehouse-Prozessen eintauchen. Mitihren hochauflösenden Bildern von einemvirtuellen Lagerdurchgang erhöht sie dieProzesstransparenz und erlaubt praxisrele-vante Änderungen schon während der Pla-nungsphase.

Zu bestaunen gab es auch eine Dachser-Innovation: ein elektrisch unterstütztes Las-tenfahrrad mit kleiner Wechselbrücke. Der-zeit ist es als eines von mehreren alternati-ven, elektrisch angetriebenen Cityfahrzeu-gen bei Dachser im Rahmen des ProjektesCity-Distribution in mehreren Städten inDeutschland im Einsatz. Dachser schafft da-mit innovative, nachhaltige Geschäftsmo-delle, damit die Ware der Kunden auf derletzten Meile in den Innenstädten transpor-

tiert werden kann. „Wer die Stadtbelieferungvon morgen gestalten will, muss bewährteLogistiksysteme mit neuen Ideen verknüp-fen“, erklärte Hirschbeck in seiner Rede.

Über Dachser AustriaDachser verfügt in Österreich über ein

starkes Niederlassungsnetzwerk aus neunNiederlassungen, das seinen Kunden eineoptimale Marktnähe bietet. Als logistischesDrehkreuz innerhalb Europas spielt DachserAustria eine entscheidende Rolle. GetakteteVerkehre verbinden den Standort in Hör-sching mit ganz Europa.

Dachser Austria mit seinen beiden Busi-ness Lines European Logistics und Air & SeaLogistics verzeichnete für das Jahr 2017 einkräftiges Wachstum und zählt zu den starken

Playern am österreichischen Logistikmarkt.Im Geschäftsjahr 2016 wurden 2,01 Millio-nen Sendungen mit 1,22 Millionen TonnenGewicht bewegt. Daraus resultierte ein Um-satz in Höhe von 187,68 Millionen Euro. Ak-tuell beschäftigt Dachser Austria an zehnStandorten 526 Mitarbeitende.

Über DachserMit rund 29.100 Mitarbeitern an weltweit

396 Standorten erwirtschaftete Dachser imJahr 2017 einen Umsatz von 6,12 MilliardenEuro. Der Logistikdienstleister bewegte ins-gesamt 81,7 Millionen Sendungen mit einemGewicht von 39,8 Millionen Tonnen. Dach-ser ist mit eigenen Landesgesellschaften in44 Ländern vertreten. Ü

www.dachser.at

V.l.n.r.: Michael Huber, Bürgermeister Stans, Ing. Kathrin Kaltenhauser, Landtagsab-geordnete, Günter Hirschbeck, Managing Director European Logistics DACHSER-Austria, und Michael Schilling, COO Dachser SE.

Rund 180 Gäste nahmen an derfeierlichen Eröffnung teil.

Zu den bereits 21 Unternehmen, die sich den Klima- und Um-weltschutz-Zielen verschrieben haben, kamen im April dreiweitere dazu: Die damalige Umweltschutzreferentin und Lan-

deshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler besiegelte die Partner-schaften mit der Saalfeldner Buchbinderei Fuchs, der Bäckerei Un-terkofler aus Großarl und der Firma Energieautonom aus Taxenbach.Diese drei Unternehmen reihen sich nun ebenfalls in die Riege der„Salzburg-2050-Partnerbetriebe“ ein. „Mit diesem Programm werdenSalzburger Unternehmen, die sich zum Klimaschutz und zur Ener-gieeffizienz bekennen und entsprechende Maßnahmen umsetzen, be-gleitet und vom Umweltressort des Landes zusätzlich gefördert“, be-tont Rössler. Alle Partnerbetriebe werden außerdem vom „umweltservice salzburg“ beraten.

Fuchs: 75 Prozent EnergiereduktionDas Gebäude der Buchbinderei Fuchs aus dem Jahr 1959 wird

derzeit grundlegend saniert. „Unser Fokus liegt auf der energetischenOptimierung des Gebäudes. Das Dach wird neu gedeckt, die Fassadewird mit nachwachsenden Rohstoffen gedämmt, die Fenster werdenausgetauscht, die Ölheizung wird auf Pellets umgestellt und eine Fo-tovoltaikanlage (PV) sowie eine E-Ladestation errichtet“, zählt Chris-tian Fuchs die größeren Maßnahmen auf. „Dazu schaffen wir E-Bikesfür unsere Mitarbeiter an.“ Das ambitionierte Ziel ist eine Energie-reduktion von 75 Prozent.

Unterkofler: Brotlieferung per E-TransporterDie Bäckerei Unterkofler betreibt elf Filialen im Pongau und Pinz-

gau. Sie hat bereits einen kompletten Systemwechsel vollzogen, umumweltfreundlicher zu werden. So wurde in der Zentrale in Großarleine Fotovoltaikanlage montiert. Neue Backöfen bringen bis zu 40Prozent an Heizölreduktion und einen schonenderen, gleichmäßige-ren Backvorgang. Weitere Ideen sollen mit der „Salzburg-2050-Part-nerschaft“ umgesetzt werden. Toni Unterkofler hat viel vor: „Wirwollen unserer Produkte künftig mit einem E-Transporter zustellenund unsere Mitarbeiter bei der Anschaffung von E-Autos unterstüt-zen. Wichtig ist uns auch die energetische Optimierung aller Filialenund die Verbesserung des Abfall- und Ressourcenmanagements.“

Energieautonom: Von Abfalltrennung bis E-MobilitätDas Unternehmen Energieautonom sieht die eigene Kernaufgabe

in der Reduktion von Betriebskosten und CO2-Emissionen für seineKunden. Dazu werden nachhaltige Energiesysteme für Gebäude allerArt auf PV-Basis geplant und installiert. Darüber hinaus sollen bis2020 Maßnahmen im eigenen Betrieb umgesetzt werden. Geschäfts-führer Alois Fürstaller nennt Beispiele: „Nachhaltige Beschaffungvon Büroartikeln, Aufbau einer optimierten Abfalltrennung, Verbes-serung der Wärmedämmung in den Büroräumen, Umstellung aufCO2-neutrale Energieversorgung des Bürogebäudes oder Elektromo-bilität. Ü

56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Salzburger Betriebe setzen auf KlimaschutzImmer mehr Salzburger Unternehmen setzen auf die Klima- und Energiestrategie „Salzburg 2050“.

Von Florian Eckel

Vertragsunterzeichnung Klima- und Energiestrategie „Salzburg 2050“ bei der Firma Buchbinderei Fuchs in Saalfelden, im Bild:Peter Waltl (Umweltabteilung), Christian Fuchs (Buchbinderei Fuchs), Alois Fürstaller (Energieautonom), Anton Unterkofler (Bä-ckerei Unterkofler) und Astrid Rössler (v.l.n.r.). Foto: Land Salzburg

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 57

Studien belegen, dass Handwerksberufeimmer wichtiger werden; zudem stei-gen deren Ansehen und die Jobchan-

cen immer weiter. So darf sich auch dasHolzbaugewerbe durch die Verwendung desuniversell einsetzbaren, natürlichen Rohstof-fes Holz über starken Aufwind freuen. Nichtmehr aus dieser Branche wegzudenken istHolzbau Maier: seit über 50 Jahren ein Sy-nonym für Können und Know-how. DieLiebe zum Rohstoff Holz, das stetige Stre-ben nach Qualität und der scharfe Blick nachvorne haben aus dem Familienbetrieb dasgrößte Holzbau- und Zimmerei-Unterneh-men im Bundesland Salzburg gemacht – mit140 Vollzeit-Beschäftigten. Diese werdenaus Überzeugung gefördert sowie für ihr En-gagement belohnt.

Lehrlinge – die Führungskräftevon morgen!Der Familienbetrieb weiß, internes Fach-

wissen ist die Voraussetzung für innovativesArbeiten. Daher sind viele Mitarbeiter ausder Anfangszeit des Unternehmens auchheute noch dabei. Diese gut ausgebildetenKräfte sind die wichtigsten Pfeiler der Firma– und das gilt besonders für Lehrlinge. Seitder Gründung im Jahr 1967 wurden bereits300 ausgebildet zum Tischler, Zimmereroder im Doppellehrberuf Zimmerer und-Technischer Zeichner. Übrigens: Fast alleder heutigen Führungskräfte haben als Lehr-linge begonnen. Aber egal ob Meister oderneu Auszubildender: Mehrmals im Jahrkommen alle zusammen bei Firmenfeiern,Exkursionen oder bei speziellen Seminaren

und Projekten. Denn die soziale Kompo-nente ist für Holzbau Maier ebenso wichtigwie die fachliche.

Aus welchem Holz muss man geschnitzt sein?Wer nun auch Interesse an einer Karriere

bei den Holzbauprofis aus Bramberg hat,sollte vor allem eines mitbringen: ein Händ-chen für den Rohstoff Holz. Denn dessen Na-türlichkeit, Wärmeleitfähigkeit und Wider-standskraft sind schon längst zum Inbegrifffür Gemütlichkeit geworden und seit jeherdas Maß für sinnvolles Bauen und Gestalten.Und keiner weit und breit versteht mehr da-von als Holzbau Maier – Hand drauf. Ü

Holzbau Maier bietet Perspektive

Handwerker haben’s in der HandHolzbau Maier liebt nicht nur Holz, sondern auch Menschen, die gerne mit dem lebendigen Rohstoff arbei-ten. Darum baut das Unternehmen seit Jahren auf Top-Ausbildung und Benefits für seine Mitarbeiter.

HOLZBAU MAIER GmbH & Co KGGewerbestr. 171 | 5733 Bramberg | AustriaT. +43 6566 7264E. [email protected]

Fotos:  Holzbau Maier

Wer

bung

Qualitätssteigerung, Systemverbesserung und Vereinfachungim Sinne der Bürger: Forderungen, die Martin Ohneberg,Präsident der IV Vorarlberg, in Richtung Bundesregierung

formuliert. Es geht dabei vor allem um ein wettbewerbsfähigeresUmfeld, um für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Heraus-forderungen gerüstet zu sein. Der Einfluss von gewachsenen Struk-turen darf nicht überhandnehmen und Reformen konterkarieren. Au-genscheinlich wird diese Problematik rund um die aktuelle Diskus-sion der Reform des Sozialversicherungssystems.

Richtige Zeit für Reformen„Damit der aktuell herrschende Schwung noch länger anhalten

kann, gilt es den Standort insgesamt auf schlechtere Zeiten vorzu-bereiten“, sagt Mathias Burtscher, Geschäftsführer der IV Vorarlberg.Daher richtet die Industrie einen klaren Appell an die neue Bundes-regierung, aber auch an die Bundesländer und weitere Stakeholder,die geplanten Reformen nicht zu blockieren: „Die neue Bundesre-gierung hat mit der Umsetzung der lange diskutierten Arbeitszeitfle-xibilisierung, der Senkung der Abgabenquote, Deregulierungsmaß-nahmen oder Strukturreformen in den Arbeitsmarkt- und Gesund-heitssystemen deutliche und überaus wichtige Signale gesendet.Diese gilt es als Win-win-Lösung für Unternehmen und Mitarbeiterauszugestalten. Der Populismus der Gegenseite, dass nun ein Zwölf-Stunden-Tag als Normalarbeitszeit oder eine Aushöhlung des Sozi-alstaates drohe, ist reine Angstmache und hat mit der Realität nichtszu tun.“ Bis die Steuersenkungen und Reformen bei Unternehmen,Mitarbeitern und Bürgern ankommen, würde es laut Burtscher oh-nehin zwei Jahre dauern: „Sie würden also dann spürbar, wenn einmöglicher Konjunkturabschwung eingesetzt hat. Wer jetzt den Stand-ort attraktiv macht, verfügt beim nächsten Abschwung über die bes-

seren Karten. Daher muss das Motto sein: Reformieren, um zu ent-lasten.“

Reform der SozialversicherungenIn einer gemeinsamen Deklaration des Bundespräsidiums der In-

dustriellenvereinigung und aller IV-Landespräsidenten wird dahersachlich klargestellt, warum die von der Bundesregierung angekün-digte Reform zu einer leistungsfähigen, modernen und bürgernahenSozialversicherung ausdrücklich unterstützt wird. Die wichtigstenPunkte:n Statt der derzeit bestehenden 21 Sozialversicherungsträger ma-

ximal fünf Träger.n Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen zu einer Öster-

reichischen Krankenkasse mit regionalen Spielräumen.n Modernisierung und Vereinfachung der Selbstverwaltung im

Sinne eines Verwaltungsratsmodells.

Die im internationalen Vergleich sehr hohen Lohnnebenkostensind für Österreich ein handfester Wettbewerbsnachteil – und damitein Problem für den Beschäftigungsstandort.

Regionale Spielräume erhaltenSelbstverständlich ist für Martin Ohneberg, dass bundesländer-

spezifische Versorgungsinteressen in einem gewissen Ausmaß ge-wahrt werden müssen. „Statt nur nach Wien zu schimpfen, solltenwir aber in Vorarlberg die Reform nutzen, um proaktiv an einemneuen, zukunftsfitten System zu arbeiten.“ Mit einem klar definiertenProjekt- und Innovationsbudget sollten beispielsweise regionale Bud-getspielräume – also eine gewisse Budgetautonomie – erhalten blei-ben und Rücklagen in Vorarlberg verbleiben. Ü

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Veränderungen nicht blockierenReformbereitschaft in gewachsenen Systemen sicherstellen

Für Martin Ohneberg, Präsident der IV Vorarlberg, steht Österreich in den nächsten Wochen vorwichtigen Weichenstellungen: „In vielen Bereichen braucht es in Österreich schlankere und effi-zientere staatliche Rahmenbedingungen.“

Von Christian Wieselmayer

Dass ein Zwölf-Stunden-Tagals Normalarbeitszeit odereine Aushöhlung des Sozial-staates dargestellt wird, istreine Angstmache und hatmit der Realität nichts zu tun.(Martin Ohneberg, Präsidentder IV Vorarlberg)Foto: IV Vorarlberg

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 59

Über das Display des Smartphones wi-schen und einchecken statt mühsamFahrkarte auswählen und Kleingeld

suchen. Mit der neuen Handy-App FAIRTIQbietet der Verkehrsverbund Vorarlberg(VVV) ab September Österreichs einfachs-tes Öffi-Ticket an. Speziell für jene, die Busund Bahn eher gelegentlich nutzen, entfallendamit Fahrkartenwahl und -kauf. Einche-cken vor dem Einsteigen reicht, die App re-gistriert die zurückgelegte Strecke bis zumAuschecken. Alle Fahrten eines Tages wer-den im Nachhinein abgerechnet. Wer das Li-mit einer VVV-Tageskarte für die zurückge-legte Strecke erreicht hat, fährt für den Restdes Tages gratis – versehentlich zu viel zubezahlen gibt es mit diesem Tages-Bestpreisnicht mehr. Die Bezahlung erfolgt bequemüber die Kreditkarte.

Kein Wissen über Tarifsystem mehr nötigWer öfters mit Einzelfahrscheinen mit Bus

und Bahn unterwegs ist, kennt die Situation:Abgesehen vom nötigen Kleingeld für denAutomaten oder Fahrer ist – trotz eines über-sichtlichen Tarifsystems – ein bestimmtesWissen über „dominos“, „maximo“ oder Ti-cketgattungen nötig, um jeweils die richtige

Fahrkarte auszuwählen. Diese Hürde fällt imVerkehrsverbund Vorarlberg demnächst weg:Mit der in Österreich neuen Handy-AppFAIRTIQ startet der Fahrgast seine Fahrt vordem Einstieg am eigenen Handy mit einersimplen Wischbewegung. Die App registriertdie zurückgelegte Strecke, nach dem Aus-stieg wird die Fahrt in FAIRTIQ ebenso ein-fach beendet, wie sie begonnen wurde. Ver-gisst man auf das Check-out, wird dies vonder App automatisch erkannt und der Nutzerbzw. die Nutzerin wird daran erinnert. „Dieneue FAIRTIQ-App ergänzt ideal das Fahr-karten-Angebot im attraktiven öffentlichenVerkehr Vorarlbergs“, so MobilitätslandesratJohannes Rauch. „Fahrgäste, die ohne Jah-reskarte unterwegs sind, erhalten damit eine

unkomplizierte, schnelle und sichere Alter-native.“

Tages-Bestpreis garantiertEinzelfahrkarten im Nachhinein bezahlen

– mit „Tages-Bestpreis“: Nach demDownload der App aus den gängigen Storeshinterlegt der Fahrgast eine Zahlungsmög-lichkeit, danach sind Fahrkarten mit nur ei-nem Klick erhältlich. Die FAIRTIQ-Appsammelt die zurückgelegten Strecken einesTages und rechnet sie jeweils in der Folge -nacht zum Bestpreis ab. „Es muss nicht vordem Ticketkauf überlegt werden, für welcheFahrten welches Ticket am besten geeignetist, denn erstmals in Österreich passt sich dieFahrkarte den tatsächlich zurückgelegtenStrecken an und lässt sich bequem im Nach-hinein bezahlen“, zeigt VVV-Geschäftsfüh-rer Christian Hillbrand auf. Ein weiterer Vor-teil: „Werden an einem Tag mehrere Fahrtengemacht, so wird maximal der Preis einerVVV-Tageskarte abgerechnet“, erläutertHillbrand den garantierten „Tages-Best-preis“. Derzeit arbeiten die Entwickler auchan einer Funktion für regelmäßigere Fahr-gäste, welche das Nutzungsverhalten analy-siert und rechtzeitig Hinweise auf Wochen-,Monats- oder Jahreskarten gibt. Ü

Österreichs modernstes TicketVVV-Fahrkarten per FAIRTIQ-App

Österreichweite Innovation: Smartphone-App ergänzt Fahrkartenangebot in Vorarlberg, erleichtertZugang zum öffentlichen Verkehr und garantiert den „Tages-Bestpreis“.

Von Florian Eckel

Mobilitätslandesrat Johannes Rauch und VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrandstellten am Bahnhof Bregenz die neue Handy-App FAIRTIQ vor Foto: VLK/A.Serra

Foto

: VLK

/A.S

erra

Einchecken vor dem Einsteigen reicht, dieApp registriert die zurückgelegte Strecke bis zum Auschecken.

Die Herausforderungen für Vorarlbergbleiben auch in Zukunft hoch. Umsowichtiger ist es, dass wir heute wie-

der einen ausgeglichen Haushalt präsentie-ren. Dies ermöglicht uns den notwendigenfinanziellen Spielraum, um den Standort inseinem weiteren Aufschwung weiterhin zuunterstützen“, erklären LandeshauptmannMarkus Wallner und Landesrat JohannesRauch zum Rechnungsabschluss des Jahres2017. Die allgemeine Konjunkturlage in Vor-

arlberg hat sich im letzten Jahr auf hohemWachstumsniveau stabilisiert. Die Arbeits-marktsituation entwickelte sich sehr positiv.Im Schnitt betrug die Arbeitslosenquote inVorarlberg am Ende des Jahres 5,8 Prozent(gegenüber 6,0 Prozent im Vorjahr) und lagdamit deutlich unter dem Österreich-Schnittvon 9,5 Prozent. Die Zahl der unselbststän-dig Erwerbstätigen ist gegenüber dem Vor-jahr um rund 2.500 auf einen Höchstwertvon 166.000 am Ende des Jahres gestiegen.

Auf der anderen Seite belief sich die Zahlder vorgemerkten Arbeitslosen Ende 2017auf 10.267, was einer Reduktion von 1,6 Pro-zent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ent-spricht. Die Trendwende, die 2016 eingesetzthat, setzte sich somit fort.

Kein RuhekissenDiese guten Wirtschaftsdaten bedeuten

aber nicht, sich darauf ausruhen zu können.„Der Standort Vorarlberg steht auf einem gu-

60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Vorarlberg im AufschwungWirtschaft und Arbeitsmarkt haben sich weiter erholt

Vorarlberg hat 2017 von positiven Wirtschaftsdaten und einer erfreulichen Entwicklung am Ar-beitsmarkt profitiert. Neben der Stabilisierung der hohen Ausgaben im Bereich der Flüchtlingskos-ten und der Mindestsicherung gelang es, auch beim Spitalbeitragsabgang und beim Lehrerperso-nal die Ausgaben zu stabilisieren.

Von Christian Wieselmayer

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 61

ten und vor allem breiten Fundament. VonLandesseite sind wir bestrebt, dieses Funda-ment zu halten und dort zu unterstützen, woes notwendig ist. Wir versuchen, durch ge-eignete Rahmenbedingungen Wachstum zuverstärken und andererseits vorhandeneBremsen zu lockern. 2017 ist dies einmalmehr gut gelungen“, fassen Wallner undRauch die letztjährige Entwicklung zusam-men. Die Landesregierung definiert unterStandort Vorarlberg viele Bereiche, die überden unmittelbar wirtschaftlichen hinausge-hen. So wird der qualitative und quantitativeAusbau der Kinderbetreuung weiter voran-getrieben. Durch den kontinuierlichen Aus-bau der Fachhochschule Vorarlberg und denFokus auf die duale Ausbildung werden dieHerausforderungen im Fachkräftebereich inAngriff genommen. Nachhaltig hohe Aus-gaben im Bereich der Wohnbauförderung fürPrivate und Gemeinnützige und der konzen-trierte Ausbau des öffentlichen Nahverkehrstragen ebenfalls dazu bei, dass VorarlbergsEntwicklung sehr positiv zu beurteilen ist.Und auch die jährlichen umfangreichen Pro-jekte im Hoch- und Straßenbau verbessernneben ihrer konjunkturellen Wirkung auchdie Infrastruktur im Land nachhaltig. Auchgesamtösterreichische und internationaleEntwicklungen haben Auswirkungen aufVorarlberg. Eine gewisse Entlastung in fi-nanzieller Hinsicht ist im Flüchtlingswesenfestzustellen, da die Zuwanderungsraten inÖsterreich insgesamt stark zurückgegangensind.

Eckdaten des Rechnungs abschlussesDie wichtigsten Zahlen zum Rechnungs-

abschluss geben einen guten Überblick überdie Schwerpunkte und Herausforderungendes Jahres 2017. Vergleichsweise hoch wardie Investitionsquote, die vergangenes Jahr22,6 Prozent ausmachte und damit in etwagleich hoch war wie im Jahr zuvor. Die Lan-desregierung hat es sich zum Ziel gesetzt,mittels ausgeglichener Budgets die solide fi-nanzielle Situation des Landes zu erhalten.Einnahmen und Ausgaben halten sich mitrund 1,8 Milliarden Euro die Waage. Gegen-über dem Rechnungsabschluss von 2016 be-deutet dies eine Steigerung um 3,6 Prozent.Die schwierigen Finanzausgleichsverhand-lungen für die Jahre 2017 bis 2021 hatten fürVorarlberg positive Auswirkungen. Letztes

Jahr sind dadurch knapp zehn MillionenEuro zusätzlich ins Land geflossen. Auch dieErtragsanteile fielen höher aus als im Voran-schlag angenommen – knapp 734 MillionenEuro betrug Vorarlbergs Anteil am gesamt-österreichischen Steuerkuchen. Das bedeuteteine Steigerung von zwei Prozent im Vorjah-resvergleich.

Rückgang der Ausgabendynamik70 Prozent der Ausgaben des Landes ver-

teilen sich auf nur drei Budgetgruppen. Bil-dung und Gesundheit machen gemeinsamrund die Hälfte der Ausgaben aus, im Sozia-len (inkl. Wohnbauförderung) werden wei-tere knapp 20 Prozent verzeichnet. Über 1,2Milliarden Euro werden für diese dreiSchwerpunktgebiete aufgewendet. Aller-dings ist es gelungen, in diesen großen Aus-gabenbereichen einen doch merklichenRückgang in der Ausgabendynamik zu ver-zeichnen.

Rücklagenentnahme erforderlichUm den Ausgleich im Budget zu schaffen,

war 2016 erstmals seit drei Jahren wiedereine moderate Entnahme bei den Rücklagendes Landes erforderlich. Dies war auch 2017wieder notwendig. Im Voranschlag für dasJahr 2017 wurde eine Rücklagenentnahmevon rund 20 Millionen Euro veranschlagt.„Wir haben mehr Ertragsanteile erhalten alsursprünglich eingeplant. Auf der anderenSeite mussten wir das AußerordentlicheHeimfallsrecht, das wir ebenfalls im Voran-schlag 2017 vorgesehen hatten, nicht in An-spruch nehmen. Tatsächlich entnommen

wurden aus echten Landesmitteln schluss-endlich lediglich zwei Millionen Euro anstattder maximal vorgesehenen 20 Millionen“,erklärt Landeshauptmann Wallner die Situa-tion bei den Rücklagen. Weitere sechs Mil-lionen wurden aus der zweckgebundenenRücklage für Gemeinden entnommen. Ins-gesamt also verminderte sich der Rücklagen-stand um rund acht Millionen. Die Entnahmebei der disponiblen Landesrücklage wurdenotwendig, weil im Sozialfonds im selbenZug eine Rücklagenzuführung durchgeführtwurde, da der Bund im Bereich der Grund-versorgung für Flüchtlinge zu hohe Akontie-rungszahlungen geleistet hat. Dennoch istdas „Rücklagen-Polster“ immer noch be-trächtlich – 119,5 Millionen Euro verbleiben.Damit sind die Rücklagen immer noch höherals der Schuldenstand des Landes. Dieserbleibt in etwa auf der Höhe des Vorjahresund beläuft sich mit 31.12.2017 auf 110,5Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldungsinkt von 285 auf 282 Euro.

Entwicklung der LandeshaftungenDer gesamte Haftungsstand des Landes

hat sich im Jahr 2017 von 2,4 MilliardenEuro auf 505 Millionen Euro reduziert. MitJahresende 2017 betrug die Haftung desLandes Vorarlberg für die Hypo VorarlbergBank AG nur noch 58,8 Millionen Euro undfür die Pfandbriefstelle der österreichischenLandeshypothekenbanken nur mehr rund 7,4Millionen Euro. 2013 beliefen sich nur diesebeiden Beträge noch auf rund 4,7 MilliardenEuro. Ü

Landeshauptmann Markus Wallner prä-sentierte mit Landesstatthalter Karl-heinz Rüdisser und Landesrat JohannesRauch den Rechnungsabschluss 2017des Landes Vorarlberg.Foto: VLK/S. Jenny

Einnahmen und Aus -gaben halten sich mitrund 1,8 Milliarden Eurodie Waage.

Jeden dritten Euro und jeden vierten Voll-zeitarbeitsplatz verdankt Tirol direkt oderindirekt der Tourismus- und Freizeitwirt-

schaft. Allerdings sinkt trotz guter Auslastungdie Wertschöpfung der Betriebe kontinuier-lich. Der latente Fachkräftemangel verstärktzusätzlich das Problem. Zu den klassischenLehr- und Ausbildungsmodellen müssendringend zusätzliche neue Ausbildungsmo-delle entwickelt werden. Die Wirtschafts-nachrichten haben mit Josef Hackl, Obmannder Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft(Hotel Goldener Adler, Innsbruck), und AloisRainer, Obmann der Fachgruppe Gastrono-

mie (Gasthof Post, Strass i. Z.), über Schwie-rigkeiten und Lösungsansätze in der TirolerTourismuswirtschaft gesprochen.

? Grundsätzlich ist die Tourismus-wirtschaft mit Nachfrage und Aus-lastung sehr zufrieden. Sowohl An-künfte als auch Nächtigungen stei-gen jährlich moderat. Problematischist allerdings trotz der guten Auslas-tung eine sinkende Wertschöpfung.Was muss geschehen, damit Touris-musbetriebe weiter rentabel arbei-ten können?

Josef Hackl: Die Tiroler Tourismuswirt-schaft ist in der Tat mit der Nachfrageent-wicklung sehr zufrieden. Steigende Zahlenbei Ankünften und Nächtigungen sind einIndikator, durch den festgestellt werdenkann, dass Tirol als Feriendestination sehrgefragt ist. Wir verzeichnen allerdings einenimmensen Anstieg der betrieblichen Kosten,wie beispielweise Energie. Die Verkaufs-preise ziehen vielfach nicht mit diesen ge-stiegenen Kosten einher. Um auch weiterhinprofitabel arbeiten zu können, braucht dieBranche den Mut, die Preise an die tatsäch-lichen Gegebenheiten anzupassen.

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Die Alarmglocken schrillenTourismus in Tirol boomt, die Erträge aber sinken

Die Zahlen lassen staunen: Fast zwölf Millionen Gäste bescheren Tirol jedes Jahr rund 48 MillionenNächtigungen – mehr als in Wien, Rom oder Berlin. Ganz ungetrübt ist die Freude allerdings nicht:Die Kosten steigen, die Erträge sinken und unterm Strich bleibt zu wenig übrig.

Von Christian Wieselmayer

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 63

? Die Hotellerie steht vor großen He-rausforderungen – Stichwort gestie-gene Kostenstrukturen, die neuePauschalreiserichtlinie oder der Mit-arbeitermangel. Wie kann und mussdiesen Herausforderungen begegnetwerden?

Josef Hackl: Grundsätzlich ist natürlichjede Unternehmerin und jeder Unternehmereigenverantwortlich für den Erfolg des eige-nen Betriebes. Als Wirtschaftskammer ar-beiten wir aktiv an Rahmenbedingungen, umunternehmerisches Schaffen zu ermöglichen.Viele gesetzliche Regelungen, die uns dasWirtschaften erschweren, fußen – wie bei-spielweise auch die Pauschalreiserichtlinie– in einem übertrieben hoch bewerteten Kon-sumentenschutz. Hier gilt es, den SpielregelnEinhalt zu gebieten und Spielraum zu schaf-fen. Gerade was den Mitarbeitermangel an-belangt, stehen wir vor enormen Herausfor-derungen. Sinkende Geburtenzahlen, Wett-bewerb mit anderen Branchen und eine ri-

gorose Ausländerpolitik der Bundesregie-rung verschärfen genau diese Bedingungen,der wir nur mit Aufklärung entgegenwirkenkönnen.

? Die klassische Lehre und die Ausbil-dung in den Tourismusschulen sindausgezeichnet. Das zeigen auch diesehr guten Ergebnisse auf Landes-,Bundes und internationaler Ebene.Das reicht allerdings nicht mehr aus,genügend Fachpersonal für den Tou-rismus zu gewinnen. Über welcheMaßnahmen muss abseits der klas-sischen Lehre daher noch nachge-dacht werden?

Alois Rainer: Der Fachkräftemangel, dendie Tourismuswirtschaft leider schon seitvielen Jahren kennt, ist nun auch in der Ge-samtwirtschaft angekommen. Arbeitskräftewerden überall händeringend gesucht. Unsist klar, dass wir die Fachkräfte von morgenselbst ausbilden müssen, sei es über die klas-sischen Wege der Lehre und der berufsbil-denden Schulen, aber auch über verkürzteAusbildungsmodelle für Zielgruppen wieSchul- und Studienabbrecher, Maturanten

oder aber auch Qualifizierungsmodelle fürMitarbeiter aus dem Ausland. Es verstehtsich von selbst, dass jeder Betrieb liebendgerne einheimische Mitarbeiter beschäftigt.Damit wir aber auch Mitarbeiter aus dem ei-genen Land finden können, muss auch dieGesinnung der Tourismuswirtschaft gegen-über wieder steigen.

? Die Tourismuswirtschaft vergibt 90Prozent ihres gesamten Auftragsvo-lumens in der eigenen Region bzw.im Bundesland Tirol. Auch das viel-fältige Freizeitangebot im Land istgrößtenteils auf einen erfolgreichenTourismus zurückzuführen. Wiewichtig ist es daher aufzuzeigen, dassalle Branchen vom Tourismus profi-tieren, und wie soll dieses Ziel er-reicht werden?

Alois Rainer: Das Land Tirol ohne Tou-rismus ist definitiv nicht vorstellbar. Wir hät-ten wohl vielfach entsiedelte Täler, kaumFreizeitinfrastruktur wie Bäder und Berg-bahnen – ganz einfach viel weniger Lebens-qualität. Die Tourismuswirtschaft schafft mitihrer regionalen Auftragsvergabe Wertschöp-

fung vom Lebensmittel-händler über den Handwer-ker bis zum Bauern und si-chert dadurch Wohlstand fürdie Bevölkerung. Dass hierdie Wertschätzung gegen-über der Tourismuswirt-schaft leider oft zu kurzkommt, ist eine reine Wohl-standserscheinung. DieserEntwicklung müssen wirmit permanenter Aufklä-rung entgegenwirken. Ü

Josef Hackl, Obmann der Sparte Touris-mus und Freizeitwirtschaft

Foto: Die Fotografen

Alois Rainer, Obmann der FachgruppeGastronomie

Foto: Die Fotografen

Foto

: Pat

sche

rkof

elba

hn B

etrie

bs G

mbH

Foto

: TVB

Paz

naun

-Isch

gl

Die Wirtschaftsleistung unseres Lan-des ist sehr zufriedenstellend. Insbe-sondere für den Tourismus waren

das Jahr 2017 und die ersten Monate des Jah-res 2018 sehr erfolgreich. In der vergangenenWintersaison zählte Tirol knapp 6,2 Millio-nen Ankünfte und 27,6 Millionen Nächti-gungen, was einen Zuwachs bei den Ankünf-ten von 4,8 Prozent und bei den Nächtigun-gen von 4,2 Prozent bedeutet. Auch die Som-mersaison 2017 brachte einen neuen Rekord:Erstmals wurde bei den Nächtigungen die21-Millionen-Marke erreicht. „Die steigen-den Zahlen sind erfreulich, wir müssen aberweiterhin auf hohe Standards im Tourismussetzen und die Wertschöpfung noch verbes-sern. Qualität statt Quantität heißt unsere De-vise“, erklärt Landeshauptmann GüntherPlatter.

Plus bei Unternehmens -gründungen und Exporten„In Tirol gab es im Jahr 2017 mit 2.841

neuen Unternehmen mehr Gründungen als

noch im Jahr 2016. Auch das Exportvolumenim ersten Halbjahr 2017 von 6,11 MilliardenEuro bedeutet einen Anstieg um 3,2 Prozentim Vergleich zur Vorjahresperiode“, infor-miert Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.Durch die Tiroler Wirtschaftsförderungkonnten 5.787 Arbeitsplätze gesichert und845 neu geschaffen werden. „Der StandortTirol ist wettbewerbsfähig. Bei der Wirt-schaftsleistung liegen wir bei 138 Prozentdes EU-Schnitts – das ist ein Top-Wert“, sindsich Zoller-Frischauf und Platter einig.

Breitbandausbau und Digitalisierungsoffensive„Bereits 170 Gemeinden und Planungs-

verbände realisieren derzeit mit Unterstüt-zung des Landes ihr eigenes Glasfasernetz.Tirol befindet sich auf der Breitband-Über-holspur“, erklärt Patrizia Zoller-Frischauf.Unter der Dachmarke www.digital.tirol wer-den alle Maßnahmen und Initiativen der Di-gitalisierungsstrategie koordiniert. Bis 2023werden insgesamt 150 Millionen Euro in dieDigitalisierung investiert.

Gute Lage am ArbeitsmarktAuch in Sachen Arbeitsmarkt setzt sich

der positive Trend fort. Die Arbeitslosigkeitist 2017 um 8,7 Prozent zurückgegangen,während die Beschäftigung mit plus 2,3 Pro-

zent überdurchschnittlich auf 330.762 un-selbstständig Beschäftigte wuchs. „Die Ar-beitslosenquote konnte auf 5,8 Prozent re-duziert werden. Tirol hat damit österreich-weit den zweitbesten Wert hinter Salzburg“,sagt Landesrätin Beate Palfrader. Auch 2018und 2019 wird die Arbeitslosigkeit in Tirollaut Prognosen zurückgehen.

Kitzbühel führt Bezirksranking anBesonders erfreulich sei, dass sich der

Trend der rückläufigen Arbeitslosenzahlenin allen Tiroler Bezirken widerspiegelt, soGünther Platter und Palfrader: „Vom Erfolgder Tiroler Arbeitsmarktpolitik profitierendie Menschen in unserem Land spürbar.“ ImBezirksranking liegt Kitzbühel mit einemRückgang von 23,7 Prozent an erster Stelle– gefolgt von Osttirol mit 19,4 Prozent unddem Bezirk Reutte mit 19,2 Prozent wenigerarbeitslosen Personen. Ü

Wachstum Tiroler Wirtschaftsleistung: plus 3,5 Prozent – Österreichschnitt plus 2,9Prozent

Arbeitslosenquote in Tirol: 5,8 Prozent – 2017 Rückgang um 8,7 Prozent

In Sachen Wirtschafts-leistung liegt Tirol bei 138Prozent des EU-Schnitts.

Wirtschaftsleistung mit Spitzenwerten

Das Wachstum der Tiroler Wirtschaftsleistung liegt mit 3,5 Prozent deutlich über dem Österreich-Schnitt von 2,9 Prozent. Das geht aus dem soeben präsentierten Tiroler Wirtschafts- und Arbeits-marktbericht 2018 hervor.

Von Christian Wieselmayer

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Die Tiroler Wirtschaft ist robust.Foto: IStock.com/DieterMeyrl.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018 65

Mit der Wirtschaftsförderung gebenwir unseren Unternehmen ent-scheidende Impulse, um innova-

tiv, mutig und zukunftsgerichtet in den Marktzu gehen“, betont Wirtschaftslandesrätin Pa-trizia Zoller-Frischauf. „Allein mit dieser Fi-nanzhilfe lösen wir insgesamt ein Investiti-onsvolumen von 20 Millionen Euro aus. DieTiroler Betriebe sind dann bereit, weiter zuinvestieren und damit neue Arbeitsplätze zuschaffen und alte Stellen langfristig zu si-chern. Das gilt es mit Nachdruck zu unter-stützen.“

Förderungen halten Wirtschaft auf Kurs„Tirols Wirtschaft ist weiter im Aufwind,

es ist Optimismus angesagt. Für Tirol erwar-ten wir heuer ein Wirtschaftswachstum vonüber drei Prozent und übertreffen damit so-gar unsere wichtigsten HandelspartnerDeutschland, Italien und die Schweiz. Daszeigt, dass es ein positives Konjunkturklimagibt. Einen Anteil daran hat auch das För-derprogramm des Landes, das als wichtigeUnterstützungsleistung der Wirtschaftwirkt“, betont Zoller-Frischauf.

Was wird wie gefördert?Mit dem Impulspaket Tirol werden seit

dem Jahr 2014 Vorhaben unterstützt, die be-sondere Impulse für ein nachhaltiges Wachs-tum und die Sicherung der Beschäftigung inTirol zum Ziel haben. Förderungsempfängersind vor allem kleine und mittlere Unterneh-men. Die Förderungsschwerpunkte liegenauf Investitionen zu Betriebsansiedelungen,-erweiterungen oder -neugründungen. Au-ßerdem sollen Produkt- oder Dienstleis-tungsinnovationen unterstützt werden. Dieaktuelle Förderungsperiode läuft bis zumJahr 2020.

Förderungsempfängern Kleine und mittlere Unternehmen ge-

mäß Bestimmungen des EU-Wettbewerbs-rechtes vorwiegend des produzierenden Sek-tors mit aufrechter Gewerbeberechtigungnach der Gewerbeordnung. Antragsberech-tigt sind: erwerbswirtschaftliche Betreibervon touristisch bzw. freizeitwirtschaftlich re-levanten Infrastruktureinrichtungen wieCampingplätze, Freizeitparks, Kinos, Bal-lonfahr- und Hänge- bzw. Gleitschirmunter-nehmen oder Raftingunternehmen,

n Telekommunikations- und Rundfunk-unternehmen mit der Berechtigung der RTRGmbH,

n Mitglieder der Kammer der Architek-ten und Ingenieurskonsulenten für Tirol undVorarlberg mit Standort in Tirol.

Im nationalen Regionalförderungsgebietkönnen auch große Unternehmen im Sinnedes EU-Wettbewerbsrechtes berücksichtigtwerden.

FörderungsschwerpunkteVorhaben bzw. Investitionen, dien Betriebsansiedelungen oder -erweite-

rungen,n Produkt- oder Verfahrensinnovationen

(inkl. innovative Dienstleistungen) betreffen.

Art und Ausmaß der FörderungDie Förderung wird als nicht rückzahlba-

rer Einmalzuschuss gewährt und beträgt ma-ximal fünf Prozent der förderbaren Kosten.Im nationalen Regionalförderungsgebietkann ein Aufschlag von fünf Prozent gewährtwerden. Ü

Eine Million Euro für Investitionsprojekte

Die Tiroler Landesregierung hat im Rahmen des Impulspakets weitere Förderungsansuchen von Tiroler Betrieben genehmigt. Für Investitionsprojekte werden über eine Million Euro bereitgestellt.

Von Florian Eckel

Tirols Wirtschaft ist weiter im Aufwind, es ist Optimismus angesagt.

Foto

: iSt

ock.

com

/lvca

ndy

66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 7-8/2018

Die besten NutzfahrzeugeÜber 12.600 Leser der Fachzeitschriften „trans aktuell“, „Fern-

fahrer“ und „lastauto omnibus“ haben unter 195 Fahrzeugbaureihenin 13 Kategorien abgestimmt und da-mit die besten Nutzfahrzeuge 2018gewählt. Zum fünften Mal in Folgekonnten gleichzeitig drei Modelleder Volkswagen Nutzfahrzeuge vomSiegertreppchen lächeln. In derKlasse der Lieferwagen gehört der Caddy bereits zu den Dauersie-gern. Dieses Mal erhielt er 45,6 Prozent der Stimmen. Somit erhälter die Auszeichnung bereits zum 15. Mal. In der Sparte Pick-up ge-winnt der Volkswagen Amarok schon zum fünften Mal das Leser-Votum: 40,8 Prozent aller Teilnehmer bewerten den in Hannover ge-bauten Amarok als besten Pick-up. Bereits zum sechsten Mal inFolge ging der Titel des besten Transporters bis 2,8 Tonnen an dieT-Baureihe. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnungen in gleichdrei Kategorien. Durch große Variantenvielfalt, extreme Variabilitätund intelligente Technik unterstützen die Fahrzeuge unsere Kundenganz praktisch im Alltag, meistern nahezu jede Aufgabe“, so Heinz-Jürgen Löw, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Nutzfahr-zeuge für Marketing und Vertrieb. Ü Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge

Ausstellung im ZillertalDie Ausstellung „200 Jahre Stille Nacht-Klang der Alpen“ im

Schloss Fügen (30.6.2018-3.2.2019) widmet sich der Tiroler Musikals „Export- Dauerschlager“. Die Verbreitung des wohl berühmtesten

Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ war nur eineBegleiterscheinung der musikalischen Mo-dewelle „Tirol“. Die Symbiose von Touris-mus und musikalischer Volkskultur trieb ver-schiedenste Blüten: vom Nationalsängerüber den Tiroler Abend bis zum Open-Air-Konzert. Dabei darf man bei zweideutigenGstanzln erröten, bekommt eine „Tramp -lan“-Lehrstunde, stattet dem britischen Kö-nigshof einen Besuch ab, hört „Stille Nacht“im Schützengraben, jodelt gegen einen Jo-

delautomaten, schunkelt sich durch 50er-Jahre-Heimatfilme und wan-delt durch die „Hall of Fame“ der kommerziellen Tiroler Musik. Ü

Foto: Martin Reiter

Zahlreich weiterempfohlenBereits das fünfte Jahr in Folge erhielt die Salzburger Sparkasse

einen Recommender-Award vom Finanz-Marketing Verband Öster-reich (FMVÖ) – eine Auszeichnung, die für besondere Kundenori-entierung vergeben wird. Heuer konnte dieSalzburger Sparkasse als eine der wenigenRegionalbanken eine Auszeichnung für„sehr gute Kundenorientierung“ erzielen unddie Sparkassengruppe insgesamt gewannzum wiederholten Male die Preiskategorieder Banksektoren. „Es ist ein großartigesZeichen von Kundenseite, dass die Bera-tungskompetenz unserer Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter hoch geschätzt und weiter-empfohlen wird. Gleichzeitig ist dies einAuftrag an uns, weiterhin unser Bestes zu geben, um in unserer Re-gion erster Ansprechpartner in allen Finanzfragen zu bleiben“, betontVorstandsdirektor Markus Sattel, verantwortlich für das Privat- undFirmenkundengeschäft der Salzburger Sparkasse. Ü Foto: StefanZauner.at

Länderversicherer vorne Die österreichische Versicherungswirtschaft verzeichnete im Jahr 2017

einen leichten Rückgang, das branchenweite Prämienvolumen in denBereichen Schaden-Unfall und Leben sank um 0,08 Prozent. Die Ver-einigung Österreichischer Länderversicherer schlossen das Jahr 2017hingegen höchst erfolgreich ab und lagen deutlich über dem Markt-schnitt: Der Prämienzuwachs betrug 2,86 Prozent, die Bilanzsumme er-höhte sich um 3,31 Prozent, die Zuwächse aus Kapitalanlagen betrugen3,85 Prozent. Die Eigenmittel inklusive der unversteuerten Rücklagenstiegen um 8,05 Prozent. Auch die Anzahl der Verträge konnte auf rund6,4 Millionen Stück erhöht werden. Die Position am heimischen Versi-cherungsmarkt wurde damit weiterhin gefestigt: Erneut liegen die Län-derversicherer – darunter auch die Tiroler Versicherung – auf Platz vierdes österreichischen Versicherungsrankings. Ü Foto: Ralph König/VÖL

Innovation des JahresDie Handwerker-Sweathose 2086 CCK von Fristads wurde vor

Kurzem in London zur „PSA-Innovation of the Year 2018“ ausge-zeichnet. Der Awardwürdigt die innova-tive und permanenteEntwicklungsarbeit,die Fristads in seineProdukte investiert.„Die erfolgreiche In-fragestellung derWahrnehmung klas-sischer Berufsklei-dung und auch derGrenzen der Materialstärke sind ein wesentlicher Treiber für dasFristads Produktportfolio. Genau das wurde nun prämiert“, freuensich Lisa Rosengren, Head of R&D, und Lene Jul, Product Manage-ment Director von Fristads, über die Gemeinschaftsleistung und dieAuszeichnung. Die Besonderheit der Fristads Sweathose für Hand-werker ist der einzigartige, extrem strapazierfähige Stoff, der durchdie eingearbeitete CORDURA®-Faser die nötige Robustheit für denArbeitsschutz erhält. Ü Foto: Fristads

Salzburgs Silicon ValleyDas Techno-Z ist eines der erfolgreichsten Technologiezentren

Österreichs. Im Juni feierte der Pionier der heimischen TG-Land-schaft seinen 30. Geburtstag.

1988 wurde im damaligen „Glasscherbenviertel“ Itzling der ersteBauteil eröffnet. Heute ist das Techno-Z zu einem innovativen Hot-spot für technologieorientierte Unternehmen und Einrichtungen ge-worden. Die starke Nachfrage nach Büros im Techno-Z macht denAusbau des Standortes erforderlich. Der Bauteil 10 wird um zweiweitere Geschoße aufgestockt, die Bauteile 11, 13 und 15 erhaltenjeweils einen eingeschoßigen Aufbau. Damit wird die Bruttogrund-fläche um 2.800 Quadratmeter erweitert. Der Baubeginn ist für Som-mer 2019 geplant – innerhalb eines Jahres soll das „Techno Top“dann bezugsfertig sein. Die Kosten werden etwa 6,3 Millionen Eurobetragen. Ü

DIE RICHTIGE

FÜR IHR ERFOLGREICHES DIALOG-MARKETING• Aktuelle Firmen- und Konsumentendaten • DS-GVO konform für Ihre Sicherheit

Mehr Infos Tel.: +43 2236 909 049 79 http://dialogmarketing.herold.at

DS-GVO-konform

Die Zeit kennt nur eine Richtung: Voraus.

Der neue Audi A6 wurde entworfen und konstruiert, um Ihnen Zeit zu geben. Sie können beispielsweise direkt auf E-Mails antworten oder Kalendereinträge

checken, indem Sie nur Ihre Stimme verwenden – um gut organisiert durch den Tag zu kommen. Weil es keinen besseren Zeitpunkt dafür gibt, als jetzt.

#TimeForWhatYouLove

Es ist Ihre Zeit. Audi ist mehr. Der neue Audi A6.

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 5,6 – 5,8. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 146 – 150. Symbolfoto.

www.audi.at

09:20