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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Juli/August 2016 – Ausgabe Schweiz EXKLUSIV-INTERVIEW Sangeet Paul Choudary Experte für Plattformstrategien, Seite 12 Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen Handelskonzepten Marktfokus, Seite 6 Gold «en vogue»! Doch wie davon profitieren? Investmentidee, Seite 14

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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Juli/August 2016 – Ausgabe Schweiz

EXKLUSIV-INTERVIEWSangeet Paul ChoudaryExperte für Plattformstrategien, Seite 12

Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen HandelskonzeptenMarktfokus, Seite 6

Gold «en vogue»! Doch wie davon profitieren?Investmentidee, Seite 14

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2 Inhaltsverzeichnisderinews Juli/August 2016

«Verbrauchermarken werden zu Plattformen» Sangeet Paul Choudary, Executive Advisor auf C-Level, Bestsellerautor, Gründer von «Platform Thinking Labs»

3 Editorial

4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt

6 Marktfokus Digitale Marktplätze: von Online-Plattfor-

men zu neuen Handelskonzepten

9 Interview Thomas Rappold Experte für Technologie-Investments

10 Themenrückblick Small/Mid Caps aus dem Raum Zürich mit guter Dynamik

11 Schweizer Aktienmarkt Zurich dürfte Erwartungen zur Kosten-

reduktion übertreffen

12 Exklusiv-Interview Sangeet Paul Choudary Experte für Plattformstrategien

14 Investmentidee Gold «en vogue»!

Doch wie davon profitieren?

16 Schuldner-Check Deutsche Bank: deutliche Signale

zur Beruhigung des Marktes

17 Wussten Sie, dass …

18 News und Tipps Zum sechsten Mal das führende Haus

für Schweizer Aktien

19 Hinweise

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3 Editorialderinews Juli/August 2016

Freundliche Grüsse

Sandra ChattopadhyayRedaktionsleiterin «derinews»

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zu «derinews». Senden Sie uns ein E-Mail an [email protected].

Liebe derinews-Leserinnen und -Leser

Taxis rufen wir heute immer häufiger über Uber. Wenn wir verreisen, nutzen wir statt klassischer Hotels oft Privatwohnungen, die wir über den Online-Übernach-tungsvermittler Airbnb finden. Es sind erfolgreiche und zugleich neue Geschäftsmo-delle, die im Zuge der Digitalisierung aufgekommen sind. Letztere hat auch Einfluss auf die Art, wie wir Handel betreiben – online versteht sich.

Sie ahnen es: In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Erfolgsgeheimnis der digitalen Marktplätze. Erfahren Sie im Marktfokus sowie im zugehörigen Interview, weshalb Plattformstrategien traditionellen «Pipeline»-Konzepten oft überlegen sind und wie man in aussichtsreiche Unternehmen des Segmentes investieren könnte (S. 6). Wei-tere interessante Einblicke in das Thema liefert Ihnen Sangeet Paul Choudary, ein bekannter Vordenker und anerkannter Experte des «Plattformsegmentes» (Exklusiv-Interview S. 12).

Doch auch klassische Anlageklassen können Chancen bieten; Gold zum Beispiel. Wie Sie mit einem Multi Defender VONTI eine Renditeoptimierung mit der gleichzeitigen Chance auf Partizipation an einem steigenden Goldpreis verbinden können, lesen Sie in der Investmentidee (S. 14).

Wir wünschen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren.

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4 Marktberichtderinews Juli/August 2016

1 Beitrag von GodmodeTrader (godmode-trader.de)

2 Beitrag von Vontobel Research Investment Banking

3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management

Aktienmärkte

Swiss Market Index (SMI®)

Swiss Market Index (SMI®)

Inde

xpun

kte

10'000

9'500

9'000

8'500

8'000

7'500

7'000Jun 15 Jun 16

EURO STOXX 50®

EURO STOXX 50 ®

Inde

xpun

kte

3'900

3'700

3'500

3'300

3'100

2'900

2'700

2'500Jun 15 Jun 16

1'100

1'000

900

800

700

600

MSCI® Emerging Markets Index

Jun 15

MSCI® Emerging Markets Index

Inde

xpun

kte

Jun 16

Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt

USA1

Im späten Frühjahr 2016 konzentrierten sich die Anleger auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank. Zunächst sah alles danach aus, dass die Fed auf ihrem Zinspfad weiter voran-kommen würde. Anleger stellten sich auf einen zweiten Dreh an der Zinsschraube ein, nachdem die Leitzinsen im Dezember 2015 zum ersten Mal seit zehn Jahren leicht erhöht worden waren. Die Fed-Mitglieder befleissigten sich, mit ihren Statements diese Erwartungshaltung der Marktteilnehmer zu untermauern. Doch es kam anders: Nach unerwarteten sehr schlechten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt musste die Fed auf die Bremse treten. Angesichts der schwächeren Konjunkturzahlen in den USA und nicht zuletzt aus Sorge vor massiven Unwägbarkeiten im Falle eines Brexits – der ja dann tatsächlich die Märkte durcheinanderwirbelte – entschied die US-Notenbank auf ihrer Zinssitzung im Juni, den Leitzins unverän-dert in der Spanne von 0.25 bis 0.50 % zu belassen. Aufgrund der globalen Unsicherheiten hat die Fed die Erwartungen an künftige Zinserhöhungen reduziert: Bis Ende 2016 dürfte es nur noch zu ein bis zwei Erhöhungen kommen. Doch die Konjunktursorgen nach dem Brexit-Referendum lassen selbst diese Prognose inzwi-schen als sehr unrealistisch erscheinen.

Schweiz2

Der Schweizer Markt (SPI®) beendete die Beobachtungsperiode Mai/Juni praktisch unverändert, jedoch gezeichnet durch hohe Volatilität. Sie hatte folgende Gründe: 1) In den USA dürfte es 2016 höchstens zu einer Zinserhöhung kommen; 2) etwas bes-sere Makroindikatoren in den USA, der Eurozone sowie in China, die jedoch von der Furcht vor negativen Brexit-Auswirkungen überschattet wurden; 3) die Erholung bzw. Stabilisierung der Preise für Rohwaren, vor allem für Erdöl. Im Brennpunkt die Ban-ken: Während die Kurse von Julius Bär und anderen Vermögensverwaltern durch die Performance von Anlageklassen und Währungen sowie die Zurückhaltung der Kunden bestimmt wurden, stehen bei UBS und Credit Suisse potenziell negative Auswirkungen aus zunehmender Regulierung an. Bei der CS könnten kurzfristige Kapitalmassnah-men hinzukommen. Die Unsicherheit dürfte die Volatilität zwar hoch halten, aber nur geringe direkte negative Auswirkungen auf Unternehmen haben. Der Ausblick auf die 1H16-Resultate sollte dennoch vorsichtig bleiben. Fokussieren sollten Investoren auf defensive Standardwerte – bis sich der Nebel lichtet.

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5 Marktberichtderinews Juli/August 2016

Quelle: Bloomberg; Stand am 30.06.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verläss-lichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

Rohstoffmärkte Zinsen Währungen

400

350

300

250

200

JPMCCI Aggregate

Jun 15

JPMCCI Aggregate

Inde

xpun

kte

Jun 16

-0.60

-0.65

-0.70

-0.75

-0.80

-0.85

-0.90

0

-0.2

-0.4

-0.6

-0.8

-1

3-Monats-Libor CHF-5 y CHF Swap

Jun 15

3-Monats Libor CHF 5 y CHF Swap

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Jun 160.80

0.95

0.90

0.85

1.05

1.00

1.14

1.12

1.10

1.08

1.06

1.04

1.02

EUR/CHF – USD/CHF

Jun 15 Jun 16

EUR/CHF USD/CHF

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Abs

olut

er W

ert

(in C

HF)

Europa1

Dominierendes Thema an den Märkten im Mai und Juni war die Möglichkeit des EU-Austrittes Grossbritanniens im Zuge des Brexit-Referendums vom 23. Juni. Die Möglichkeit wuchs sich nach dem Attentat in Orlando zwischenzeitlich zu einer hohen Wahrscheinlichkeit aus. Befürworter und Gegner eines EU-Ausstiegs des Vereinigten Königreiches hielten sich die Waage. Doch die Stimmung an den Märkten drehte sich schlagartig, nachdem der Mord an der britischen EU-Befürworterin Jo Cox über die Ticker gelaufen war. Im Schatten der Brexit-Debatte zeigte sich überra-schend, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Mai weiter gefestigt hatte. Eine spürbare Stimmungsaufhellung gab es unter den Konsumenten sowie im Einzelhandel und im Bausektor. In der Industrie blieb die Stimmung stabil, im Dienstleistungssektor trübte sie sich dage-gen leicht ein. Nachdem sich die Briten mehrheitlich für einen Brexit entschieden, gerieten die Märkte ins Taumeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) versicherte umgehend, in Alarmbereitschaft zu stehen. Sie sei in engem Kontakt mit anderen Notenbanken und zu zusätzlichen Liquiditäts-massnahmen bereit, auch in Fremdwährung, hiess es aus Frankfurt.

Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1 Nachdem sich die Mehrzahl der britischen Wähler für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden hatte, verfielen die Devi-senmärkte in Hektik. Anleger flüchteten in Scharen in den Schweizer Franken. Der Franken stieg zum Euro mit 1.06 auf den höchsten Stand seit knapp einem Jahr. Schon vor dem Referendum war der Schweizer Franken bei Anlegern sehr gesucht gewesen, die Schweizer Währung gilt als sicherer Hafen. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar schon im Vorfeld des Brexits deutlich an Boden: Ende Mai notierte das Währungspaar knapp über 1.11. Am Morgen nach dem Brexit fiel die europäische Gemeinschaftswährung kurzzeitig unter 1.10 US-Dollar. Der Sturz war heftig: In den Tagen unmittelbar vor dem Referendum war der Euro angesichts der Hoffnung vieler Anleger auf einen Ver-bleib Grossbritanniens in der EU auf über 1.14 US-Dollar gestiegen.

Emerging Markets3

Schwellenländer-Anlageklassen dürften sich in den kom-menden Monaten behaupten. Denn ihre Konjunkturindi-katoren signalisieren eine Wachstumsstabilisierung, was nach einer mehrjährigen Verlangsamung beruhigend ist. Die Vontobel-Analysten prognostizieren 3.5 % für 2016 und 4.1 % für 2017. Der Brexit sollte einen geringen Ein-fluss auf diesen Ausblick haben. Lediglich das erwartete moderat schwächere Eurozonen-Wachstum spricht für einen überschaubar negativen Effekt für Länder wie Polen und Ungarn. Wird ein stärkerer US-Dollar den Unter-nehmenssektor – der weiterhin stark in dieser Währung verschuldet ist – erneut unter Druck bringen? Vermutlich nicht, denn die von den Experten erwartete Aufwertung sollte auf gut 5 % beschränkt bleiben. Ein Auseinander-brechen der Eurozone wird nicht befürchtet und wegen der politischen Unsicherheit in Europa dürfte sich die Zinsnormalisierung in den USA verlangsamen. Optimis-tische Aussichten für in Schweizer Franken und Euro investierte Anleger.

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6 Marktfokusderinews Juli/August 2016

Das Internet hat sich zu einem riesigen welt-weiten Marktplatz entwickelt. Wie selbstver-ständlich werden heute verschiedenste Pro-dukte und Dienstleistungen online angeboten und gehandelt. Dem E-Commerce dürfte auch künftig eine interessante Entwicklung bevor-stehen; die Grafiken 1 und 2 zeigen vielver-sprechende Prognosen. Als Paradebeispiel des lukrativen Segmentes gilt der amerikanische Online-Versandhändler Amazon: Gestartet hat der Internetgigant mit dem Online-Ver-kauf von Büchern. Heute ist er Marktführer bei sogenannten «Business-to-Consumer (B2C)»-Transaktionen. B2C-Geschäfte wer-den mit Endkunden abgeschlossen. Konsu-menten sind also die lukrative Hauptziel-gruppe: Laut seinem Unternehmensbericht gewann Amazon allein im Weihnachtsge-schäft 2015 rund drei Millionen neue Premi-umabonnenten hinzu. Aussichtsreich, sorgt doch nach Schätzungen des Magazins Busi-ness Insider ein Premiumabonnent zurzeit für einen Jahresumsatz von rund 800 US-Dollar. Der Ausblick auf den Markt mit Geschäfts-kunden bestätigt den starken Trend in Bezug auf den Online-Handel: Der Studie «Future of B2B Online Retailing» (09.04.2016) von Frost & Sullivan zufolge dürfte der weltweite Online-B2B-Markt bis 2020 auf 6.7 Billionen Dollar anwachsen und allein in den USA das doppelte Volumen seines B2C-Pendants auf-weisen.

Plattformstrategie: ein anderes VorgehenWas treibt die beeindruckenden Prognosen? Die Marktforscher Forrester Research führen in ihrer Studie «B2B eCommerce, 2015 To 2020 (US)» aus dem Mai 2015 naheliegende Gründe wie Kosteneinsparungen auf Anbie-terseite und bequemere Kaufprozesse für Nachfrager an. Starke Argumente, die einen grossen Teil des Erfolges erklären. Massgeb-lichen Einfluss haben zudem Faktoren, die ohnehin als Treiber vieler Technologietrends fungieren. So hat die sich verbreitende kos-tengünstige Nutzung von Smartphones bis-lang ausgeschlossene grosse Bevölkerungs-teile in Ländern wie Indien, China, Afrika oder

Online-Plattformen können Mehrwert schaffen. Die Strategie entscheidet jedoch über den Erfolg. Unternehmen müssen ihr Ökosystem öffnen und umdenken. Dann können sich grosse Chancen eröffnen: für Etablierte, Newcomer – und Anleger.

Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen Handelskonzepten

Südamerika in Wirtschaftskreisläufe einge-bunden. Dank enormer Populationszahlen bei noch niedriger digitaler Penetration könnten diese Regionen zwei- bis dreistellige Wachs-tumsraten auslösen. Um besser zu verstehen, was erfolgreiche digitale Märkte von weniger erfolgreichen unterscheidet, widmen wir uns nun dem Konzept dahinter. Letztlich geht es um nicht weniger als die fundamentale Frage, wie Werte geschaffen werden können. Online-Plattformen können (von ihrem Leis-tungsangebot losgelöst) für zusätzliche Wert-steigerung sorgen – dies einfach nur, weil sie Plattformen sind. Für den Erfolg massgeblich ist dabei die Qualität der Strategie.

Was (erfolgreiche) Plattformen auszeichnetWodurch zeichnet sich eine gute Plattform-strategie aus? Die derinews-Redaktion hat einen der renommiertesten Plattform-Exper-ten gefragt (Interview S. 12). Sangeet Paul Choudary ist Gründer und CEO von «Plat-form Thinking Labs» sowie Autor mehrerer Buchbestseller. Gegenüber derinews erklärte er, es gebe grundsätzlich drei Merkmale, die (erfolgreiche) Plattformen ausmachen. Zunächst sei da die Attraktivität für Teilneh-mer. Ausserdem die Zurverfügungstellung von Tools und Services, die Interaktionen zwischen den Usern vereinfachen. Dabei sei es wichtig, Regeln und Rahmenbedingungen festzulegen, die bestimmen, welche Inter-

aktionen vonseiten des Plattformbetreibers gewünscht sind. Zu guter Letzt die enthalte-nen Daten: Sie müssen sowohl Anbietern wie auch Nachfragern möglichst gut entsprechen. Ausserdem müsse der Austausch von Werten zwischen beiden Seiten ermöglicht und über-wacht werden.

Plattform statt PipelineIn seinem Artikel «Plattform statt Pipeline», den Choudary mit zwei weiteren Experten des Bereiches in der diesjährigen Juni-Aus-gabe des Harvard-Business-Manager-Maga-zins veröffentlicht hat, führt er an, dass es Plattformkonzepte eigentlich schon lange gebe. Einkaufszentren bringen zum Beispiel Konsumenten und Händler zusammen. Oder Zeitungen: Sie verbinden Abonnenten und Werbetreibende. Wegen der heutigen Infor-mationstechnologien seien lediglich weniger physische Infrastruktur und Vermögenswerte erforderlich. Die IT mache Plattformen zur-zeit schlicht viel billiger und leistungsfähiger. Riesige Datenmengen können schneller und einfacher verarbeitet, analysiert sowie aus-getauscht werden – ein Mehrwert für alle Akteure. Die betreffende Plattform wird ins-gesamt wertvoller. Bekannte Plattforman-bieter, die ihre Branche so revolutionierten, sind der in kürzester Zeit zum chinesischen Handels- und Kommunikationsriesen aufge-stiegene E-Commerce-Konzern Alibaba, der

% (weltweit)

Nutzer-Penetrationsrate

55

50

45

40

3520202014

36.738.6

41.143.8

46.6

49.552.8

20162015 2017 20192018

Grafik 1: Nutzer-Penetrationsrate des B2C-Onlinemarktes bis 2020

Quelle: Statista 2015. Ausgewählte Länder nur aus der Liste des Digital Market Outlook.

US-Dollar (weltweit)

Transaktionsvolumen pro User

1'450

1'350

1'250

1'150

1'05020202014

1'095.41'195.2

1'260.71'317.8

1'371.71'409.7

1'445.4

20162015 2017 20192018

Grafik 2: Prognose zum durchschnittlichen Transaktionsvolumen pro User

Quelle: Statista 2015. Ausgewählte Länder nur aus der Liste des Digital Market Outlook.

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7 Marktfokusderinews Juli/August 2016

Online-Übernachtungsvermittler Airbnb oder der Taxidienst Uber.

Interaktionen «internalisieren»Die hauptsächliche Nutzenstiftung einer Plattform liege in der «Internalisierung» von Interaktionen, erklärte Choudary weiter gegenüber derinews. «Überlegen Sie, wie Sie normalerweise ein Taxi rufen. Sie schlen-dern die Strasse entlang, halten Ausschau und heben die Hand, sobald Sie eines entdecken. Wenn Sie an Ihrem Zielort angekommen sind, zahlen Sie den auf dem Taximeter angegebe-nen Betrag. Als Taxivermittler ‹internalisiert› Uber all diese Vorgänge auf einer einzigen Plattform. Solch moderne Plattformunterneh-men organisieren externe Netzwerke. Aktivi-täten von ehemals externen Funktionen wer-den ergänzt oder völlig übernommen. Damit die Internalisierung aber gelingt und neuer Nutzen entsteht, muss die Interaktion ‹zün-den› und User begeistern – die Voraussetzung dafür, dass Angebot und Nachfrage aggre-giert zueinanderfinden und für Skaleneffekte sorgen.»

Umkehr des OutsourcingsDem erwähnten Artikel Choudarys (Harvard Business Manager, Juni 2016) ist zu entneh-men, dass sich das klassische Outsourcing damit gar umkehrt. Früher haben Unterneh-men einem Lieferanten Bestellungen vorge-geben. Heute werden Externe sogar bewusst eingebunden. Oft haben sie Ideen, auf die intern nie jemand gekommen wäre. Zum Beispiel Reiseportale, auf denen Verbrau-cher ihre Botschaften wie Urlaubsvideos oder Beurteilungen selbst erstellen. Oder das beste IT-Produkt-Design, das auf Basis eines regen Kundenaustausches entwickelt wird. Die Stra-tegien von Plattformen unterscheiden sich fundamental von denen klassischer Pipeline-Unternehmen (mit sequenzieller Wertschöp-fungskette). Für Letztere seien Verkaufszah-len, erwirtschafteter Umsatz und Gewinn die alleinigen Analysegrössen. Bei Plattformstra-tegien stehen hingegen Interaktionen im Mit-telpunkt, ein Wertetausch zwischen Produ-zenten und Konsumenten.

Community-EffektDie wertvollsten Vermögenswerte einer Plattform sind folglich ihre Daten und Nut-zer. Netzwerkeffekte innerhalb des Platt-form-Ökosystems werden umso stärker, je mehr sich nachgelagerte Interaktionen

Unternehmen Bereich Region

Adobe Systems Inc. Software USA

Alibaba Group Holding-sp ADR Internetkommunikation China

Amazon.com Inc. Internetkommunikation USA

CME Group Inc. Finanzservices USA

CTRIP.com Inc. Internetkommunikation China

Deutsche Börse AG Finanzservices Deutschland

eBay Inc. Internetkommunikation USA

Expedia Inc. Internetkommunikation USA

Fiserv Inc. Software USA

Hong Kong Exchanges & Clear Finanzservices Hongkong

Intuit Inc. Software USA

Moneysupermarket.com Internetkommunikation Grossbritannien

Netflix Inc. Internetkommunikation USA

PayPal Holdings Inc. Konsumentenservices USA

Priceline Group Inc./The Internetkommunikation USA

Rea Group Ltd. Finanzen, Real Estate Australien

Rightmove Plc Internetkommunikation Grossbritannien

Zillow Group Inc.-A Internetkommunikation USA

Startzusammensetzung des Digital Marketplaces Performance-Index (Produkteckdaten S. 8)

Quellen: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Digital Marketplaces Performance-Index)

ähneln. Zum Beispiel der Kauf von Büchern, die Empfehlungen erhalten, welche wieder zu neuen Bücherkäufen führen. Der ehema-lige Nischenplayer und heutige Online-Riese Amazon bezeichnet sein Credo mittlerweile als «konzentrierte Diversifikation». Demnach solle der Kundenwert über das Technologie-Know-how des Kunden geschaffen werden. Plattformteilnehmer, Produzenten und Kon-

sumenten selbst wirken also wertsteigernd. Je mehr Nutzer eine Plattform aufweist, desto grösser wird ihr Wert. Der «Community-Effekt» als ultimative Quelle für potenzielle Wettbewerbsvorteile.

«Ineffiziente» Branchen mit PotenzialPlattformunternehmen, die neu gegründet werden, weisen dem Artikel zufolge ein von

Quelle: Harvard Business Manager, Juni 2016Mehr zu den Akteuren eines Plattform-Ökosystems im Interview mit Sangeet Paul Choudary auf S. 12.

Grafik 3: Akteure des Plattform-Ökosystems

PRODUZENTEN KONSUMENTEN

ANBIETER

EIGENTÜMER

Wert, Datenaustausch, Feedback

Urheber der Plattformangebote (z. B.: Apps von Android)

Schnittstellen (z. B.: Mobilfunkgeräte als Anbieter von Android)

Käufer oder Nutzer des Angebotes

Inhaber der geistigen Eigentumsrechte an der Plattform, Entscheider über

Zugangs- und Nutzungsrechte (z. B.: Google ist Eigentümer von Android)

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8 Marktfokusderinews Juli/August 2016

vornherein extern orientiertes Ökosystem auf. Pipeline-Unternehmen hingegen tun sich im Falle eines Strategiewechsels oft schwer. Ver-ständlich, denn mit der Öffnung des traditio-nellen Systems sind nicht nur grössere Chan-cen, sondern auch mehr Gefahren verbunden. Die Erfolgsbeispiele Apple und Google haben vorgemacht, wie Systemöffnungen eine Bedrohung für Etablierte und Chancen für vermeintlich «harmlose» Newcomer mit sich bringen können.

Und doch: Auch Pipeline-Unternehmen können im Plattformsegment Erfolge feiern. Gegenüber der derinews-Redaktion verriet Industrie-Experte Choudary, dass dabei ins-besondere «ineffiziente» Branchen ein starkes Wachstumspotenzial aufweisen. Gute Oppor-tunitäten biete zum Beispiel das Gesundheits-wesen. Trotz bestehender Risiken und regula-torischer Hürden könnten Plattformstrategien dort grossen Wert generieren. Mehr im Exklu-siv-Interview auf Seite 12.

In digitale Marktplätze investierenAuch Investoren bieten die digitalen Märkte Chancen. Der Spezialist für Technologie-Investments Thomas Rappold begründet dies so: «Das Prinzip ‹The winner takes it all› greift bei digitalen Märkten noch mehr als bei ande-ren Technologietrends. Kommt es in bestimm-ten Branchen zu Sättigungen, kann dies zu einem stärkeren Konsolidierungsdruck (und Kursfantasien) führen.» Mithilfe sogenannter «Economies of Scale» (Skaleneffekte) mini-mieren Unternehmen also Infrastruktur- und Transaktionskosten – und schaffen Potenzial für Preissenkungen. Gleichzeitig erhält bzw. steigert dies die Profitabilität von Unterneh-men. Die neuen Technologien verstärken dabei nur die Grösseneffekte. Beispiele dafür sind Deutsche Börse AG und London Stock Exchange, die sich bereits in einem elektroni-schen Markt mit hoher Profitabilität bewegen und über Fusionsbestrebungen das gemein-same Ziel verfolgen, eine zukunftsweisende

KompaktPlattformstrategien gewinnen an Bedeutung, denn immer mehr wird über digitale Markt-plätze abgewickelt. Durch Investition in den Digital Marketplaces Performance-Index können Anleger unter Berücksichtigung der Managementgebühr am Erfolg des Plattformgeschäftes teilhaben.

paneuropäische Superbörse zu schaffen. Der Digital Marketplaces Performance-Index lässt Anleger an der Entwicklung digitaler Märkte teilhaben. Grafik 4 zeigt, welchen quantita-tiven und qualitativen Regeln das Indexkon-zept folgt. Als Indexberater agiert Thomas Rappold (Interview S. 9), berechnet wird der

Index vom in Frankfurt beheimateten Index-provider Solactive. Die Tabelle auf Seite 7 ver-anschaulicht die Startzusammensetzung des neu lancierten Index, der halbjährlich ange-passt wird.

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Indexprovider: Solactive AG. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch.Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.

Produkteckdaten VONCERT Open End auf den Digital Marketplaces Performance-Index

Basiswert Digital Marketplaces Performance-Index

Valor / Symbol 3276 0563 / ZSOAAV 3276 0566 / ZDMAAV

Emissionspreis CHF 101.50 USD 101.50 (inkl. CHF 1.50 Ausgabeaufschlag) (inkl. USD 1.50 Ausgabeaufschlag)

Spot-Referenzpreis USD 100.00 (Indexstand)

Anfangsfixierung / Liberierung 29.07.2016 / 05.08.2016

Managementgebühr 1.2 % p. a.

Laufzeit Open End

Zeichnungsfrist Bis zum 28.07.2016 (12.00 Uhr MEZ)

Darstellung: VontobelQuellen: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Digital Marketplaces Performance-Index)

Grafik 4: Konzept des Digital Marketplaces Performance-Index

AUSWAHLPOOLKriterien

Auswahlpool: Der Indexberater selektiert am Selektionstag bis zu 20 Aktien nach vier Kriterien:

INDEXMITGLIEDER-AUSWAHLRegeln

Wesentliche Umsätze in diesen Digital-Marketplaces-Segmenten:

n Immobilien n Medien n Reisen n Wertpapierbörsen n Finanzdienstleister n E-Commerce

n Notierung an einer anerkannten und regulierten Börse

n Marktkapitalisierung von mind. 750 Mio. US-Dollar

n Ø tägliches Aktien-Handelsvolumen: 1 Mio. US-Dollar (letzte drei Monate)

n Keine Handelsbeschränkungen für ausländische Investoren

Hohe Eintrittsbarrieren, gemessen an:

n Markenbekanntheit n Patentschutz n Netzwerken & Allianzen n Einzigartigkeit des Geschäftsmodells

1

Qualität des Managements3

Internationalität des Geschäftes4

Produktattraktivität und Marktwachstum(langfristig & nachhaltig)

2

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9 Interviewderinews Juli/August 2016

«Aktionäre profitieren noch mehr nach dem Motto ‹The winner takes it all›»

derinews: Inwiefern greift das Prinzip «The winner takes it all» bei digitalen Marktplätzen/Plattformen? Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Kri-terium für den Erfolg von Marktplätzen und Plattformen ist in der Tat die Wettbewerbs-stellung im jeweiligen Markt. Anleger sollten nur in die Nummer eins investieren. Die Gewinner zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel das grösste Online-Warenange-bot, die meisten Kunden und damit auch das höchste Transaktionsvolumen vereinen.

So entsteht eine positive Spirale, die immer neue Kunden und Produktanbieter anzieht. Ein Beispiel ist das Immobilien-Portal Right-move, ein dominanter Immobilienmarktplatz-Betreiber in Grossbritannien. Es verfügt über einen Marktanteil von 82% und befindet sich unter den vier grössten Anbietern. Die hohen Marktkonzentrationen wirken sich meist positiv auf die Unternehmenszahlen aus. Ausserdem fallen die Bruttomargen aufgrund hoher Skalierungseffekte weit überdurchschnittlich aus. Investitionen in die Portal-Infrastruktur können auf einen entsprechend höheren Transaktionsumsatz umgelegt werden.

derinews: Welche Arten von digitalen Marktplätzen gibt es? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen horizontalen und vertikalen elektronischen Marktplätzen. Bei Ersteren handelt es sich um sogenannte «General Interest»-Plätze, die sich durch ein sehr breites Warenangebot auszeichnen. Beispiele sind Unternehmen wie Alibaba, Amazon oder eBay. Vertikale Markt-plätze hingegen fokussieren auf bestimmte Themen. Wir haben bei der Anfangszusam-mensetzung des Digital Marketplaces Per-formance-Index auf Segmente gesetzt, die sogenannte «Blockbuster»-Themen abbilden. Insbesondere die Branchen «Immobilien» und «Finanzen» erscheinen uns dabei attrak-tiv. Immobilienmarktplätze wie die australi-sche REA oder Zillow aus den USA profitieren von den boomenden Immobilienmärkten und der hohen Kundennachfrage, die immer stärker über das Internet bedient wird.

derinews: Sind digitale Marktplätze auch national möglich oder müssen diese immer international sein? Wenn es um «General Interest»-Themen geht, ist in der Tat eine starke internationale

Ausrichtung notwendig, um über den Auf-bau einer global anerkannten Marke hohe Skaleneffekte zu erzielen. Zwei Beispiele sind der Video-Streaming-Dienst Netflix oder der Online-Bezahlanbieter PayPal. Bei vertikalen Marktplätzen hingegen sehen wir allerdings auch häufig eine rein lokale Ausrichtung auf den Heimatmarkt. Das Unternehmen Fiserv zum Beispiel, ein führender IT-Servicedienst-leister für die amerikanische Finanzindustrie.

derinews: Spielen im Plattformgeschäft Akquisitionen eine Rolle? Tatsächlich sind Akquisitionen eines der zentralen Elemente für den Ausbau der Vormachtstellung eines Plattformbetreibers. Amazon und eBay haben dies perfekt vor-exerziert. Beide sind Ende der 1990er-Jahre früh an die Börse gegangen und konnten ihre eigenen Aktien als Akquisitionswährung für die internationale Expansion einsetzen. Ama-zon kaufte in Deutschland die E-Commerce-Plattform «ABC Bücherdienst» und eBay das Auktionsportal alando.de. Beide hatten so bereits vor der Jahrtausendwende eine funk-tionierende Plattform in Deutschland.

derinews: Werden die Eintrittsbarrieren für digitale Marktplätze künftig sinken? Man braucht schliesslich keine physische Infra-struktur mehr. Eine eigene Infrastruktur wird zunehmend obsolet. So nutzt Netflix als weltgrösster Video-Streaming-Dienst die Cloud-Infra-struktur von Amazon. Die Investitionsauf-wendungen haben sich verschoben, und zwar weg von der physischen Infrastruktur hin zum Aufbau einer grossen Markenbe-kanntheit.

derinews: Welche Branchen weisen bei E-Marktplätzen «Blockbuster»-Charakter auf? Wir sehen das grösste Potenzial in diesen Sektoren: Immobilien, Medien, Reisen, Ak-tienbörsen, Finanzdienste und E-Commerce. Und entsprechend bildet das Anlage-Zertifi-kat exakt diese Branchenaufteilung ab.

derinews: Warum sind elektronische Markt-plätze aus Aktionärssicht so attraktiv? Eben wegen des zu Anfang angesprochenen charakteristischen Prinzips «The winner takes it all». Anleger profitieren von marktfüh-renden Unternehmen, die meist nicht nur hohe Margen aufweisen, sondern auch ihre

Kunden an die Plattform binden und damit vorhersehbare Erträge erzielen können. Der Prime-Service von Amazon ist solch ein Bei-spiel für eine hohe Kundenbindung.

derinews: Konkrete Unternehmen, die Ihre Selektionskriterien erfüllen? Wir haben insgesamt 18 führende Unter-nehmen für die Anfangszusammensetzung des Digital Marketplaces Performance-Index ausgewählt. Es handelt sich um Marktführer ihrer jeweiligen Branchensegmente. Dazu zählen u. a. Fiserv, Netflix, PayPal, Rightmove, Zillow, aber auch bekannte Marktplatzgrös-sen wie Alibaba, Amazon und eBay.

Thomas RappoldInvestment Advisor, Unternehmer und Buchautor («Silicon Valley Investing»)

Bereits mit 14 Jahren erlernte Rappold Programmiersprachen im Selbststudium auf dem Commodore C64. Als einer der frühesten Absolventen des europa-weit ersten Studienganges Medieninfor-matik trug er später durch seine Mitar-beit in der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE massgeblich zur Entwicklung bahnbrechender neuer Finanzportale für Privat- und Geschäftskunden bei. Seit über zehn Jahren ist Rappold erfolg-reicher Geschäftsführer einer Internet-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft und Gründer zahlreicher Internet-Start-ups. Mehr über Thomas Rappold unter silicon-valley.de.

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10 Themenrückblickderinews Juli/August 2016

Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment BankingDas Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden.

Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking

Valor Symbol Basiswert Verfall Währung Kurs am 30.06.2016

Performance Monat Juni

Performance von Lancierung bis 30.06.2016

1132 8692 VZCAE Solactive China Automobile Perf.-Index Open End EUR 104.1 3.1 % 2.6 %

1415 0663 VZCPE Vontobel China Policy Perf.-Index Open End EUR 118.3 3.0 % 16.6 %

2674 847 VZZHS Zürichsee Basket Open End CHF 188.35 3.0 % 85.6 %

2417 3183 VZSRJ SXI Swiss Real Estate TR Index Open End CHF 104.1 3.0 % 3.1 %

1997 574 VZOSM Swiss Sector Rotation Open End Open End CHF 214.7 2.8 % 111.5 %

2417 2868 VZSMU Solactive Social Media Titans Perf.-Index Open End USD 98.225 1.7 % - 3.2 %

1415 0463 VZLIC Vontobel Luxury Perf.-Index Open End CHF 86.875 1.7 % - 14.4 %

1259 109 VZOSP Standard & Poors 500® Index Open End USD 214.45 1.5 % 78.3 %

1415 1229 VZETC Emerging Technology 28.04.2016 CHF 115.5 1.5 % 13.6 %

2135 942 VZESD DJ EURO STOXX Select Dividend 30 (TR) Open End EUR 32.775 1.5 % 15.5 %

2417 2737 VZHCE Solactive Healthcare Facilities Perf.-Index Open End EUR 124.9 1.2 % 23.1 %

3666 220 VZTOP Top Ten Performers of SMI Expanded Basket Open End CHF 141.9 1.1 % 40.5 %

1415 1217 VZITC IT Leaders 28.04.2016 CHF 128.85 0.9 % 27.6 %

14150841 VZNAC North America Railway Basket 20.09.2016 CHF 106.6 0.4 % 6.6 %

14151230 VZETE Emerging Technology 28.04.2016 EUR 128.7 0.2 % 26.5 %

Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19 bei VONCERT.

* Stand am 29.06.2016

Small/Mid Caps aus dem Raum Zürich mit guter Dynamik

Zürichsee BasketDer Zürichsee Basket investiert in Unter-nehmen, die im Grossraum Zürich ange-siedelt sind und über ein gut differenziertes Geschäftsmodell sowie führende Positionen in den adressierten Märkten verfügen. Dabei handelt es sich mehrheitlich um klein und mittelgross kapitalisierte Unternehmen, die häufig auch ein bedeutendes Familien-/Gründeraktionariat aufweisen, das für eine nachhaltige, langfristige Unternehmensent-wicklung garantieren soll. Der Basket notiert seit Jahresbeginn mit knapp 1 %* im Plus und konnte die Benchmark SPI® (- 6 %*) deutlich schlagen. Sinnvoller scheint jedoch ein Ver-gleich mit dem SPI® Extra (ohne den SMI® und somit ohne Grossbanken): Mit einer Outper-formance von noch immer 2 %* beweist die Auswahl, dass Small- und Mid-Cap-Unter-nehmen aus dem Grossraum Zürich auch 2016 eine gute Dynamik aufweisen dürften.

Solactive Social Media Titans Perf. - IndexDer Index hat im Jahresverlauf 2 %* verloren und damit die Benchmark NASDAQ (- 6 %*) um 4 %* outperformt. Seit dem Tiefstand im Februar konnte zudem eine beachtliche Kurs-erholung von über 27 %* realisiert werden. Die Indexperformance ist durch ein mehrheitlich binäres Kursverhalten charakterisiert. Während Google und Facebook den Online-Werbemarkt zunehmend unter sich aufteilen und von den Investoren mit deutlichem Kursplus belohnt werden, stehen starke Kursverluste aufgrund gesellschaftsspezifischer Gründe bei anderen Playern an: zum Beispiel ein Minus von 29 %* bei Twitter (Monetarisierung des Geschäftsmo-dells, Wachstumsverlangsamung). Oder Linked- In, das trotz der Übernahme durch Microsoft seit Jahresbeginn 15 %* verloren hat. Die hohe Marktdynamik garantiert eine anhaltend hohe Volatilität. Teilweise astronomische Bewertun-gen lassen keinen Spielraum für Enttäuschun-gen.

North America Railway BasketDer North America Railway Basket hat gegenüber der Benchmark S&P 500® (0 %*) im Jahresverlauf eine deutliche Underperfor-mance von - 7 %* erzielt. Die wirtschaftliche Erholung in den USA setzt sich zwar in soli-dem Tempo fort, was auch die Zentralbank zu einer bisher einmaligen Erhöhung des Leit-zinses veranlasst hat. Auch der Ausbau des Schienennetzes in den USA schreitet planmäs- sig voran und die Nachteile des Strassenver-kehrs (Umweltschutzauflagen, Staus) führen zu Marktanteilsgewinnen beim Schienenver-kehr, was die Entwicklung von amerikani-schen Bahnaktien begünstigen sollte. Jedoch leiden die Bahnaktien – bis Ende 2014 hat-ten sie vom Schieferöl- und Schiefergasboom profitiert – seit Anfang letzten Jahres unter der markanten Abnahme entsprechender Volumen, dies aufgrund von Produktions-kürzungen. Eine Kurserholung darf erst mit höheren Öl- und Gaspreisen erwartet werden.

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11 Schweizer Aktienmarktderinews Juli/August 2016

Quelle: Bloomberg; Stand am 29.06.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

Abs

olut

er W

ert

in C

HF

Jun 15 Jun 16

350

300

250

200

150

Zurich Insurance Group AG

Kursentwicklung

Barriere bei CHF 178.9

Abs

olut

er W

ert

in C

HF

Jun 15 Jun 16

31

26

21

16

11

6

Kursentwicklung

Barriere bei CHF 8.65Credit Suisse Group AG

Abs

olut

er W

ert

in C

HF

Jun 15 Jun 16

80

70

60

50

40

30

20

LafargeHolcim

Kursentwicklung

Barriere bei CHF 27.47

Zurich IG hat seit Anfang Mai einen neuen CEO, Mario Greco, der von Generali kam und zuvor schon bei Zurich tätig war. Die Erwar-tungen an Greco sind hoch in Bezug auf eine Verbesserung der Kostenstruktur und eine generelle Beruhigung der Aktie. Seine ersten Schritte wie die Erneuerung der Matrixorga-nisation wurden vom Markt gut aufgenom-men und der Restrukturierungsprozess sowie die Veräusserung von nicht mehr strategi-schen Einheiten kommen voran (guter Preis für den Verkauf der Tochtergesellschaften in Marokko und Taiwan von insgesamt etwa USD 475 Millionen). Die Vontobel-Exper-ten sind überzeugt, dass Zurich die Erwar-tungen im Hinblick auf die Kostenreduktion übertreffen wird – was gut ist. Die grössten Herausforderungen bleiben jedoch erhalten: Rekordtiefe oder negative Zinsen drücken weiter auf die Investmentrenditen und das bescheidene Preisumfeld in wichtigen Nicht-leben-Versicherungsmärkten hilft nicht, die Profitabilität schnell und markant zu verbes-sern. Zudem bleibt ein Fragezeichen in Bezug auf adäquate Reserven, trotz diesbezüglicher Beruhigung seitens des Managements. Aus Sicht der Experten weist die Aktie leichtes Aufwärtspotenzial auf.

Die unerwartete Entscheidung der britischen Stimmbürger, aus der EU auszutreten, hat zu starken Verwerfungen an den Finanzmärkten geführt. Dies wirkt sich negativ auf verschie-dene Geschäftsbereiche der Credit Suisse aus. So wird z. B. der Druck auf die Bruttomargen im Private Banking andauern. Dem CS Invest-ment Banking dürfte es in diesem schwierigen Marktumfeld nicht gelingen, aus den roten Zahlen zu kommen. Das Emissionsgeschäft wird sich nach dem äusserst verhaltenen Jah-resstart zudem kaum beleben. Die gestiegene Unsicherheit hat zu einem weiteren massiven Kurseinbruch der Aktie geführt; sie ist auf die Hälfe des Buchwertes gefallen. Verschiedene europäische Konkurrenten weisen jedoch noch tiefere Kurs/Buchwert-Verhältnisse auf. Eine solche Bewertung impliziert die Befürch-tung des Marktes, dass diese Banken ihre Kapitalkosten auf längere Frist nicht verdie-nen werden. Dies war bereits in den letzten Jahren der Fall. Zudem geht der Markt von einer steigenden Wahrscheinlichkeit aus, dass gewisse Banken Kapitalerhöhungen vorneh-men müssen.

LafargeHolcims zuletzt publizierten Resul-tate haben die Markterwartungen verfehlt. Insbesondere der starke Rückgang des ope-rativen EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steu-ern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensbestände) von

- 17 % im 1Q16 enttäuschte. Doch war die Vorjahresvergleichsbasis sehr hoch. Wegen der getroffenen Kostensenkungsmassnah-men, der erwarteten besseren Preisgestaltung in Absatzmärkten sowie der tieferen Ver-gleichsbasis in kommenden Quartalen geht das Management davon aus, dass sich das operative Ergebnis für das gesamte Jahr klar steigern lässt. Es wird mindestens eine hohe einstellige Wachstumsrate angestrebt. Dieser Ausblick wird aus heutiger Sicht als ambitiös eingeschätzt. Nichtsdestotrotz sollten sich sequenzielle Ergebnisverbesserungen im Ver-lauf des Jahres einstellen. Gleichzeitig belas-ten die erhöhte Risikoabneigung nach dem Brexit und damit verbundene Unsicherheiten für die europäische Baukonjunktur den Akti-enkurs des grössten Zementherstellers. Die Experten erwarten einen volatilen Kurs.

Zurich Insurance Group AG Credit Suisse Group AG LafargeHolcim

Zurich dürfte Erwartungen zur Kostenreduktion übertreffen

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf Zurich Insurance Group AG

Valor 3215 0677

Ausübungspreis CHF 238.50

Barriere CHF 178.90

Anfangs- / Schlussfixierung

20.05.2016 / 16.06.2017

Coupon (p. a.) 6.00 % (5.59 % p. a.)

Briefkurs* 97.90 %

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf Credit Suisse Group AG

Valor 3214 8990

Ausübungspreis CHF 14.42

Barriere CHF 8.65

Anfangs- / Schlussfixierung

15.04.2016 /19.05.2017

Coupon (p. a.) 10.75 % (9.74 % p. a.)

Briefkurs* 82.30 %

Produkteckdaten

Produktname Defender VONTI auf LafargeHolcim

Valor 3093 8047

Ausübungspreis CHF 42.26

Barriere CHF 27.47

Anfangs- / Schlussfixierung

15.01.2016 /17.02.2017

Coupon (p. a.) 5.50 % (5.05 % p. a.)

Briefkurs* 95.10 %

Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 29.06.2016

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12 Exklusiv-Interviewderinews Juli/August 2016

Sangeet Paul Choudary, Executive Advisor auf C-Level, Bestsellerautor, Gründer von «Platform Thinking Labs»

Choudary wurde von Thinkers50 für zwei aufeinanderfolgende Jahre in die Reihen der wichtigsten Vordenker der Welt aufgenommen: 2015 in die Gruppe der 50 führenden Denker indischer Herkunft (Thinkers50 India) und 2016 in die Gruppe der 30 führenden Denker (Thinkers50 Radar). Er ist Co-Chairman des MIT Platform Strategy Summit beim MIT Media Lab und Entrepreneur-in-Residence bei der INSEAD Business School. Choudary gehört zum Expertenbeirat der Initiative «Digitale Transformation der Industrie» des Weltwirtschaftsforums, ist Executive Educator bei Harvard Business Publishing und hat Geschäftsleitungen von Fortune-500-Firmen, Familienkonzerne und wichtige Regierungsbehörden beraten. Mehr über Choudary und seine Publikationen finden Sie auf platfor-med.info. Buchempfehlungen: «Platform Revolution» und «Platform Scale».

«Plattformen nutzen Daten für neue Möglichkeiten der Wertschöpfung»

derinews: Warum sind Plattformstrategien den «traditionellen» überlegen? Sie lassen sich in vielen Fällen viel schneller skalieren. Das liegt daran, dass die Produkti-onsmittel (die Mittel, mit denen Angebot und Wert geschaffen werden) nicht in den Hän-den der Plattformbetreiber, sondern in der Verfügungsgewalt des Ökosystems liegen. Wenn erst einmal Produkte und Dienstleis-tungen angeboten werden, kommen auch die Konsumenten an Bord und finden eine viel breitere Auswahl – auf deren Basis sie auch bessere Entscheidungen treffen können. Wegen dieser besseren Auswahl bleiben Kunden der Plattform treu. Dies wiederum ermutigt mehr Anbieter, ihre Leistungen dort zu präsentieren. Es kommt zum sogenannten Netzwerkeffekt. Beide Seiten profitieren von-einander: Je höher die Anzahl der Anbieter, desto mehr Konsumenten entdecken die Plattform, was wiederum weitere Anbieter anlockt. In diesem beidseitigen Nutzen für Anbieter und Konsumenten liegt das enorme Potenzial von Plattformstrategien.

derinews: Worin unterscheiden sich B2B- von B2C-Plattformen? B2C-Plattformen werden in der Regel wegen ihrer breiten Auswahl geschätzt, B2B-

Plattformen vor allem wegen ihrer Haftung. Nehmen wir zum Beispiel den App Store für iPhones: Er bietet eine breite Palette an Apps und als Konsument möchte ich ja auch mehr Apps zur Auswahl haben, als ich nutze. Bei einem B2B App Store wie dem SAP Store spielt die Angebotsbreite dagegen kaum eine Rolle. Hier ist die Haftung das entscheidende Kriterium. Bei SAP dürfen nur Partnerunter-nehmen Lohnabrechnungs-Applikationen anbieten. Diese müssen zertifiziert sein. Zertifizierung und Dauerhaftigkeit sind für Geschäftskunden wichtige Indikatoren für die Zuverlässigkeit einer Plattform.

Der zweite Unterschied besteht darin, dass man auf Konsumentenplattformen (B2C) in der Regel Feedbacks veröffentlichen kann. Auf B2B-Plattformen sieht man dagegen meist keine Ratings und Beurteilungen wie auf TripAdvisor oder Yelp.

Drittens: Auf einer B2C-Plattform kann ein grosser Teil der Kommunikation über die Plattform selbst abgewickelt werden, wäh-rend dies bei vielen B2B-Plattformen nicht möglich ist. Dies ändert sich mittlerweile im Zuge der Verbesserung von Software-Clouds und Technologien. Im Moment jedenfalls

dienen viele B2B-Plattformen eher dazu, Bestellungen und Anfragen zu sammeln, als interaktiv zu kommunizieren.

derinews: Der globale Marktanteil des Inter-nethandels liegt zurzeit bei 10%. Wie weit kann er noch wachsen? Gibt es Auswirkun-gen auf das «traditionelle» Geschäft? Der Internethandel wurde bisher nur als Ver-triebskanal betrachtet. Eine Alternative zum physischen Vertrieb, die jedoch nun immer mehr mit traditionellen Vertriebsmethoden kombiniert wird. Aus diesem Grund wird der Online-Handel voraussichtlich viel stärker wachsen und dieses Wachstum wird zum Grossteil von der Kombination physischer und digitaler Vertriebsmethoden getragen.

Ein klassisches Beispiel ist das britische Mo-delabel Burberry, das seine Erfahrung nun im Online- und Offline-Handel nutzt. Es geht dabei nicht mehr um den reinen Internethan-del, sondern um einen digital unterstützten Vertrieb. Wenn ein Kunde online mit dem Einkauf beginnt und dann zum Offline-Einkauf übergeht, wird dies alles auf einer Plattform erfasst. Berücksichtigen wir diese Vertriebsformen, könnte der Marktanteil deutlich über 10% und vielleicht sogar auf 50% steigen. Zu den Auswirkungen auf tra-ditionelle Geschäfte: Dort bestehen ja bereits physische Vertriebskanäle. Die Unternehmen müssen sich nur überlegen, wie sie diese mittels Digitaltechnik aufwerten können. Aus meiner Sicht ist der Internethandel immer weniger als reiner Vertriebskanal zu betrach-ten. Er entwickelt sich mehr und mehr zu einer Plattform, die physische und digitale Kanäle kombiniert.

derinews: Wäre es demnach nicht besser, wenn sich alle Unternehmen in digitale Plattformen verwandeln würden? Das ist schlicht und einfach nicht möglich. Allerdings werden sich wahrscheinlich alle Unternehmen mit der Plattformstrategie befassen müssen. Entweder werden sie selbst entscheiden müssen, welchen Teil der Wert-schöpfungskette sie als Plattform öffnen, oder sie werden sich überlegen müssen, an welchen Plattformen sie sich beteiligen soll-ten und was dabei zu bedenken ist.

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13 Exklusiv-Interviewderinews Juli/August 2016

derinews: Welches waren oder sind die spannendsten Plattform-Innovationen bei Geschäftsmodellen, Prozessen und Techno-logien? Zu den wichtigsten Innovationen der letzten Zeit zählen Technologien, die es erlauben, Produktionsvorgänge in grossem Massstab vom Unternehmen auf den Konsumenten zu verlagern. 3D-Drucker erbringen zum Beispiel derzeit genau dieselbe Leistung wie zuvor die sozialen Medien. Es handelt sich um bahnbrechende Innovationen, die es Grossunternehmen ermöglichen, die Produk-tion auf den Kunden zu verlagern. Damit las-sen sich grosse Ökosysteme von Produzen-ten aufbauen. Die wichtigste Innovation bei Geschäftsmodellen erleben wir im Moment: Sie besteht in der Nutzung von Daten als neuartige Wertschöpfungsquelle. Bisher wur-den Daten vor allem zur Optimierung von Prozessen verwendet. Sie wurden überhaupt nur unter diesem Aspekt betrachtet, also eher aus der Perspektive der Geschäftsana-lytik. Heute erkennen wir zunehmend, dass sich Daten noch viel umfassender nutzen lassen. Das Unternehmen Lending Club nutzt seine Daten beispielsweise, um die Ausfall-wahrscheinlichkeit von Darlehensnehmern zu prognostizieren. Und Unternehmen wie Nestlé nutzen Daten, um neue Wertschöp-fungsmöglichkeiten für externe Partner zu schaffen.

derinews: Wie wird sich das Internet der Dinge auf das Plattformgeschäft auswirken? Welche Rolle spielen Programmierschnitt-stellen? Durch das Internet der Dinge (IdD) profi-tieren plattformgestützte Geschäftsmodelle auch von der Digitalisierung der realen Welt. Das IdD verknüpft die reale Welt mit einer zentralen Infrastruktur. Damit kann die reale Welt in plattformgestützte Geschäftsmo-delle einbezogen werden. Möglich wird das durch die Digitalisierung von Fahrzeugen und Geräten. Aus allen physischen Objekten lassen sich in Zukunft neue Geschäftsmodelle entwickeln. Diese Modelle werden auf Platt-formen basieren. Programmierschnittstellen (APIs) werden dabei eine wichtige Rolle spie-len, denn mit dem IdD wird jedes Objekt zur Datenquelle. APIs müssen diese Daten für die Erfassung in der zentralen Plattform, aber auch zur Nutzung durch zahlreiche Partner aufbereiten. Das gesamte Ökosystem, das rund um das IdD entsteht, wird durch APIs überhaupt erst möglich.

derinews: Wie können wir die Virtualisie-rung nutzen, um noch flexiblere Plattformen zu schaffen? Die Virtualisierung erlaubt es uns, schneller zu skalieren und zu reagieren. Wir beobach-ten, dass sie fast schon eine notwendige Voraussetzung ist, um eine Infrastruktur für ein breites Publikum zu öffnen. Die traditio-nellen IT-Systeme waren weitgehend isolierte «Inseln». Die Virtualisierung schafft ein kooperatives Umfeld für zahlreiche Interes-senten, die sich dort viel leichter einbringen können.

derinews: Was sind die wichtigsten Trends des Segmentes? Welche Unternehmen könnten sich bald etablieren? Aus Konsumgütermarken werden zusehends Plattformen. Marken werden generell immer mehr personalisiert. Wir beobachten, dass Konsumgütermarken zu einem Komplettser-vice übergehen und sich dabei nicht nur auf eigene Produkte und Services beschränken. Schauen Sie sich beispielsweise an, wie Nike seine Schuhe verkauft: Die Firma baut zurzeit ein ganzes Ökosystem um sich herum auf. Oder wie Macamic Food seine Gewürze ver-kauft: Das Unternehmen schafft sich ein gan-zes Ökosystem rund um das Thema Lebens-mittel. In diesem Zusammenhang denken Konsumgüterhersteller auch an die Nutzung von Plattformen; darin sehe ich einen we-sentlichen Trend. Ein weiterer wichtiger Trend ist die Reaktion der Industrieunternehmen hierauf. General Electric beispielsweise wird zwar Uber nicht neu erfinden, kann aber von Plattformen profitieren. GE investiert viel in diese Technologie, geleitet von der Idee des «Industrial Internet».

derinews: Wie werden sich die Plattformen weiterentwickeln? Zunächst sind einige regulatorische Fragen zu klären. Bislang ist nicht klar, wem die Daten gehören, wie sie verwendet werden dürfen und wie unter den jeweiligen politischen Bedingungen die Rechte der Nutzer an ihren Daten gehandhabt werden. Die Regulierung offener Produktionsmodelle ist ebenfalls wei-ter unklar. Man denke nur an die laufenden Verfahren gegen Uber. Ein zweiter wichtiger Punkt, der interessant werden dürfte, betrifft die künftige Governance. Diese erfolgt heute hochgradig zentralisiert, wobei die Produk-tion breit verteilt ist. Mit der Durchsetzung von Technologien wie Bitcoin wird jedoch auch die Governance dezentralisiert, was

Plattformen in Zukunft umso interessanter werden lässt.

derinews: Wie lässt sich ein erfolgreiches Plattformgeschäft aufbauen? Sie brauchen eine offene Infrastruktur. Das bedeutet zu entscheiden, welche Teile der Plattform unter zentraler Kontrolle bleiben und welche Teile für externe Teilnehmer geöffnet werden. Ausserdem brauchen Sie eine klare Governance-Struktur und müssen durch entsprechende Regeln festlegen, was die Plattform erlauben und was sie unter-binden soll. Drittens brauchen Sie eine klare Datenstrategie, die definiert, in welcher Weise Daten genutzt werden, um jeweils die passenden Teilnehmer zusammenzuführen und ihre Interaktion effizienter zu gestalten. Zu guter Letzt müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Plattform Netzwerkeffekte kreiert.

derinews: Welche Erfolgsgeschichten gibt es? Die besten Beispiele erfolgreicher Plattform-Modelle sind Apple und Android, die die Branchenführung übernommen haben, während die traditionellen Modelle von No-kia und Blackberry sehr linear und einseitig waren. Erstere haben Letztere verdrängt. In gleicher Weise nimmt es heute Airbnb mit der Hotelbranche auf, die ebenfalls mit ei-nem sehr linear funktionierenden Plattform-Modell arbeitet. So war es auch im Medi-enbereich, als Amazon Kindle als alternative Publikationsplattform einführte. In den USA hat Amazon die Einzelhandelsbranche stark beeinflusst.

derinews: Und Plattformen, die «gefloppt» haben? Das waren sogar sehr viele. Ein herausragen-des Beispiel ist Myspace. Zwar scheiterte es aus mehreren Gründen, doch war ein zent-raler Faktor, dass man nicht wusste, welche Schnittstellen man dem breiteren Publikum zugänglich machen sollte. So hat man die App-Entwicklung ausschliesslich hausintern durchgeführt und nicht für externe Entwick-ler geöffnet. Andererseits ermöglichte My-space, die Benutzeroberfläche nach Belieben zu verändern. Es war wirklich ein Fehler, dies nicht zu unterbinden. Denn im Laufe der Zeit haben sich auch weniger talentierte Nutzer an der optischen Gestaltung des Portals von Myspace versucht – mit entsprechendem Ergebnis.

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14 Investmentideederinews Juli/August 2016

Indexierte Performance in %

Newmont Mining Barrick Gold Gordcorp LBMA Gold Price PM USD

280

260

240

220

200

180

160

140

120

100

80

60Dez 2015 Feb 2016 Mrz 2016Jan 2016 Apr 2016 Mai 2016 Jun 2016

123.55

158.73

206.61

279.53

Grafik 1: Goldminenaktien – beachtliche Kursentwicklungen seit Jahresbeginn

Quelle: Bloomberg, 01.01.2016 − 29.06.2016.Historische Daten liefern keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen. Die LBMA Goldpreis-Auktion findet zweimal täglich mit der ICE Benchmark Administration (IBA) um 10.30 Uhr (a. m.) und 15.00 Uhr (p. m.) statt. Der Preis notiert in US-Dollar pro Feinunze.

Gold «en vogue»! Doch wie davon profitieren?

Seit Jahresanfang ist Gold in aller Munde. Ein innovatives strukturiertes Produkt bietet in dem Zusammenhang interessante Rendite- und Partizipationschancen. Eine Symbiose aus Gold und Goldminenaktien.

Mit Aktien war dieses Jahr bisher nicht viel Geld zu verdienen. Fast alle grossen europäi-schen Aktienindizes notieren im Vergleich zum Jahresbeginn im Minus. Der SMI® schwankt derzeit um 8'000 Punkte, der DAX® zwischen 9'000 und 11'000 Punkten und bei vielen weiteren europäischen Indizes zeigt sich ein ähnliches Bild (Quelle: Bloomberg, Stand: 29.06.2016). Auch die grossen US-Indizes, Dow Jones und S&P 500®, konnten seit Jah-resanfang nur leicht zulegen. Themen wie Brexit, die eventuelle Zinserhöhung in den USA und die Ölpreisentwicklung bestimmten die Märkte und sorgten für Unsicherheit unter den Anlegern. Da ist es nicht verwunderlich, dass die «Krisenwährung» Gold wieder in den Fokus der Investoren rückt. Laut der letzten Studie des World Gold Council (Mai 2016) stieg die Nachfrage nach Gold im ersten Quartal dieses Jahres um fast 21% im Ver-gleich zum Vorjahr und somit auf 1289.8 Ton-nen. Dies sei vor allem auf eine stärkere Nach-frage im Investmentbereich zurückzuführen, die einen leichten Nachfragerückgang in der Schmuckindustrie mehr als nur kompensierte. So war Gold zur grossen Überraschung vieler Marktbeobachter eine oder sogar die Anlage-klasse, mit der man im bisherigen Jahresver-lauf den grössten Gewinn verzeichnen konnte.

Goldpreis: Inflation als treibender Faktor?Der Aufwärtstrend des Goldpreises könnte sich weiter fortsetzen. Laut dem Vontobel Asset Management handelt es sich bei der erwarteten Inflation um ein entscheidendes Element für die Goldpreisentwicklung. Letz-tere ist nach wie vor sehr gering, doch könnte sie dank zweier Faktoren kurzfristig stark anziehen: einerseits wegen der möglichen Erholung der Rohstoffpreise, allen voran der des Ölpreises, die auf eine nun mehrjährige Talfahrt zurückblicken. Ihr Kursanstieg dürfte automatisch auch ein Anwachsen der Inflati-onsrate mit sich bringen. Andererseits infolge eines Konjunkturaufschwungs: Dieser würde auch für eine höhere Inflationsrate sorgen. Da beide Faktoren sich gegenseitig «befeu-ern», könnte ihr Effekt schnell die aktuellen Erwartungen übertreffen. Zudem würde im

Normalfall ein solcher Inflationsschub eine Erhöhung der Leitzinsen nach sich ziehen. Die US-Notenbank will jedoch ein Anziehen der Zinsschraube nicht überstürzen und die Europäische Zentralbank begann erst im Juni mit dem Kauf von europäischen Unterneh-mensanleihen, der bisher letzten von vielen Massnahmen ihrer sehr expansiven Geldpo-litik. Aus diesem Grund könnten die Realzin-sen – das Mass für Zinsen abzüglich der Teu-erungsrate – schnell wieder unter null fallen. Tritt diese Situation ein, wird das Halten von Gold für Anleger attraktiver.

Mögliche Wege zu GoldDie Möglichkeiten, in Gold zu investieren, sind vielfältig. Eine Direktinvestition, die mit grossen Lagerkosten und einem hohen Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) ver-bunden ist, ist oftmals nicht die attraktivste Alternative. Eine zweite Möglichkeit wäre eine Anlage in Goldminenunternehmen. Die Kurse von Goldminenbetreibern sind in der Regel stark mit dem Goldpreis korreliert – sie bewegen sich tendenziell in dieselbe Richtung

– und haben in den letzten Jahren zusammen mit dem fallenden Goldpreis stark an Wert verloren. Mit dem jüngsten Comeback des gelben Metalls konnten viele der Goldminen-

aktien wieder stark zulegen (Grafik 1). Doch bleiben Investments in bestimmte Goldmi-nenaktien für viele Anleger oftmals wegen ihrer relativ hohen Kursvolatilität zu risiko-reich und sind daher in vielen Fällen auch nicht optimal. Die Frage lautet also: Wo fin-det sich ein kostengünstigeres Goldinvest-ment, das die Vorteile einer Aktienanlage mit denen einer Direktanlage verbindet?

Kombinierte Struktur: Aktien und Rohstoff miteinander verknüpftAn diesem Punkt können strukturierte Pro-dukte ihre Stärken ausspielen und einen ech-ten Mehrwert für Anleger schaffen. Der Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Converti-ble – BRC) auf drei Goldminenunternehmen mit Partizipation am Goldpreis bietet neben einem Sicherheitspuffer in Form einer Barriere garantierte Couponzahlungen. Die Besonder-heit dieses Produktes ist die Möglichkeit, von einer eventuellen positiven Performance des Goldpreises zu profitieren. Sinkt der Gold-preis gegenüber der Anfangsfixierung hinge-gen, verfällt der Call auf Gold wertlos und hat demnach keine (negativen) Auswirkungen auf das Auszahlungsprofil. Nähere Informati-onen zur Funktionsweise liefert Grafik 2.

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15 Investmentideederinews Juli/August 2016

Grafik 2: Funktionsweise des Multi Defender VONTIs auf Goldminenaktien mit Partizipation am Goldpreis

Quelle: Vontobel, 20.06.2016.Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen sind unter www.derinet.ch jederzeit abrufbar. Sämtliche Angaben sind indikativ und können angepasst werden. 1 Prozentuale Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Schlusskurs des Basiswertes mit der prozentual schlechtesten Wertentwicklung

RÜCKZAHLUNG AM LAUFZEITENDE(sofern keine vorzeitige Rückzahlung stattgefunden hat)

SCHLUSSFIXIERUNG ALLER BASISWERTE ≥ AUSÜBUNGSPREIS?

JA

NEIN

NEIN

Rückzahlung am Schlussfixierungstag in % des Nennwertes:

(EMISSIONSPREIS – PERFORMANCE-WORST-OF1) + COUPON

Rückzahlung am Schlussfixierungstag in % des Nennwertes:

EMISSIONSPREIS + COUPON

POSITIVE PERFORMANCE DES GOLDPREISES (IN % DES NENNWERTES)

+ +

WURDE DER SICHERHEITSPUFFER AUFGEBRAUCHT?(Barriere berührt oder durchbrochen?)

JA

WAS DAS PRODUKT BIETET Partizipation an einer positiven Goldpreisentwicklung zum Laufzeitende – unabhängig von der zugrunde liegenden Goldminenaktien-Kursentwicklung Unabhängig vom Kursverlauf der Basiswerte – Barriere berührt oder durchbrochen – partizipieren Anleger eins zu eins an einer möglichen positiven Kursentwicklung des Goldpreises zum Laufzeitende. Garantierter Coupon Die garantierte Couponzahlung beträgt 9 % p. a. Dieser Fixcoupon erschliesst eine attraktive Rendite-quelle im Kontext des herrschenden Tiefzinsumfeldes und wird einmalig am Ende der einjährigen Laufzeit gezahlt. Die Couponzahlungen erfolgen unabhängig von Goldpreis- und Aktienkursentwicklungen. Reduziertes Aktienkursrisiko bei Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining Im Vergleich zur Aktiendirektanlage ist das Produkt mit einem 31%igen Sicherheitspuffer ausgestattet. Das bedeutet: Verliert keine der drei zugrunde liegenden Aktien von Barrick Gold, Goldcorp oder Newmont Mining während der Laufzeit mehr als 31% gegen-über ihrem Ausübungspreis (hier: der Aktienkurs bei Anfangsfixierung), werden am Laufzeitende 100 % des Nennwertes zurückgezahlt. Hat jedoch eine der drei Aktien ihre 69%-Barriere mindestens einmal berührt oder unterschritten und schliesst einer der Titel am Laufzeitende unter seinem Ausübungspreis (Kursni-veau bei Anfangsfixierung), erfolgt die Auszahlung des Nennwertes abzüglich der prozentualen Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Schlusskurs des Basiswertes mit der prozentual schlechtesten Performance.

Produkteckdaten Multi Defender VONTI auf Goldminenaktien mit Partizipation am Goldpreis (Quanto CHF)

Valor / Symbol 3275 9338 / RMAXYV

Währung Quanto CHF

Anfangsfixierung / Schlussfixierung 15.07.2016 / 14.07.2017

Nennwert / Emissionspreis CHF 1'000.00 / 100 %

Basiswerte Barrick Gold Corp., Goldcorp Inc., Newmont Mining Corp.

Partizipations-Referenzwert Gold (Troy Ounce)

Ausübungspreise 100 % des jeweiligen Spot-Referenzpreises

Barrieren 69 % des jeweiligen Spot-Referenzpreises (kontinuierliche Beobachtung)

Coupon 9.00 % (9.00 % p. a.) – einmalig

Partizipation 100 % (an der positiven Performance des Partizipations-Referenzwertes)

Zeichnungsfrist Bis zum 15.07.2016 (12.00 Uhr MEZ)

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).Kotierung: SIX Swiss Exchange. SVSP: Reverse Convertible (1220). Sämtliche Angaben sind indikativ und können angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch.Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 29.06.2016.

KompaktMit dem Multi Defender VONTI auf Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining mit Partizipation am Goldpreis können Anleger über nur ein Produkt sowohl von der klassischen Renditeoptimierung eines Multi Defender VONTIs als auch von einer Partizipationschance bei einer möglichen positiven Goldpreisentwicklung profitieren.

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16 Schuldner-Checkderinews Juli/August 2016

Dominik Meyer, Head of Credit Research, Vontobel Investment BankingDas Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus Relative-Value-Sicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, was das Verfassen und Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen beinhaltet.

Produkteckdaten COSI® Credit Linked Note mit Referenzschuldner

Valor / Symbol 3214 9280 / YMABDV

Währung CHF

Referenzanleihe EUR 5.125 % Deutsche Bank AG 31.08.2017

Liberierung /Rückzahlung

10.05.2016 / 10.05.2017

Coupon 0.50 % p. a.

Briefkurs* 100 %

Produkteckdaten Magnet-Zertifikat auf Nestlé, Roche, Swisscom, Zurich mit Referenzschuldner

Valor / Symbol 3215 1408 / UMAAJV

Währung CHF

Referenzanleihe EUR 2.375 % Deutsche Bank AG 11.01.2023

Liberierung /Rückzahlung

08.07.2016 / 08.07.2021

Minimum- / Magnet-Coupon

0.50 % p. a. / 2.50 %

Indikativer Briefkurs*

CHF 1'000.00

Der für 2015 ausgewiesene Verlust vor Steuern in Höhe von EUR 6.7 Mrd. (u. a. aufgrund von Abschreibungen auf Firmen-werte und Rückstellungen für Rechtsstrei-tigkeiten) führte im Januar 2016 abermals dazu, dass die Deutsche Bank im Fokus des Kapitalmarktes stand. Dieser konnte jedoch in den darauffolgenden Wochen wieder beruhigt werden, indem das Institut ein Rückkaufprogramm für unbesicherte Anlei-hen ankündigte und erfolgreich abschloss. Zudem machte es deutlich, dass Zinszah-lungen auf bestimmte Nachranganleihen für die Jahre 2016 und 2017 gesichert seien.

Fokus auf Kreditgeber: integraler Bestandteil der Strategie 2020Um den negativen Trend bei den Kreditra-tings zu stoppen, verabschiedete die Bank im November 2015 ihre Strategie bis zum Jahr 2020. Diese sieht unter anderem vor, dass 1) die Gruppenstruktur zur Kostenre-duktion und besseren Steuerung vereinfacht wird, 2) Engagements in Ländern bzw. bei Kunden mit hohen Risiken massiv reduziert werden, 3) die risikogewichteten Aktiva bis 2018 um 20% reduziert werden, bevor wei-tere regulatorische Verschärfungen wieder zu einem Anstieg führen, 4) eine Kernka-pitalquote von mindestens 12.5 % (1Q16: 10.7 %) bis 2018 erreicht wird.

Mögliche Kluft zwischen «Wollen» und «Können» durch schwieriges MarktumfeldDie erfolgreiche Umsetzung der Strategie im vorgegebenen Zeitrahmen ist vor dem Hin-tergrund der volatilen Kapitalmärkte und der operativen Performance seit der Finanz-krise als kritisch zu beurteilen. Die Reduk-tion der jährlichen Kostenbasis um EUR 3.5 Mrd. wird bis 2020 bis zu EUR 3.7 Mrd. kos-ten. Zur Reduzierung der Abhängigkeit vom

volatilen Investment Banking und zur Stabi-lisierung der Erträge sind weitere Investitio-nen im Retail-Geschäft sowie im Asset und Wealth Management notwendig.

Das Niedrigzinsumfeld und die anhaltende Margenerosion erhöhen den Druck auf das Management, die angestrebten Ziele inner-halb des Zeitplanes zu erreichen, um eine erneute Kapitalerhöhung nach 2014 zu ver-hindern. Die gute Liquiditätssituation der systemrelevanten Bank kann hier den Kapi-talmarkt jedoch nur auf kurze Frist beruhi-gen. Die Bank muss deshalb bereits 2016 erste Ergebnisse bei der Strategieumsetzung liefern, um weiteres Vertrauen zurückzuge-winnen.

Brexit: UK als drittgrösster Markt nicht profitabel – vermutlich auch in ZukunftDas Ergebnis des EU-Referendums in Gross-britannien (UK) erhöht den Druck auf die Bank nochmals. Mit einem Umsatzanteil von 19 % ist UK nach Deutschland und den USA ihr drittgrösster Markt. Die Profita-bilität in UK (das Ergebnis vor Steuern lag 2014 und 2015 jeweils im negativen ein-stelligen Milliardenbereich) dürfte sich auf-grund der notwendigen Restrukturierungen des Geschäftsmodells im Zuge des EU-Aus-trittes mittelfristig kaum verbessern lassen, sodass Anpassungen der Strategie bis 2020 wahrscheinlich werden.

Deutsche Bank: deutliche Signale zur Beruhigung des Marktes

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).SVSP: Referenzschuldner-Zertifikat mit bedingtem Kapitalschutz (1410). Kotierung: SIX Swiss Exchange.Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch.Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 01.07.2016.

Der Wille zur Verbesserung der Risikotragfähigkeit ist vorhanden, jedoch lässt das Marktumfeld die Strategie bis 2020 als Herausforderung erscheinen.

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17 Wissenswertesderinews Juli/August 2016

Uber wurde ursprünglich als Limousinen-Service ins Leben gerufen.

Netflix war anfänglich ein Online-DVD-Verleih.

Wussten Sie beispielsweise, dass …… Amazon sein erstes Buch im Juli 1995 auf seiner Internetplattform verkaufte? Drei Monate danach öffnete sich «ama-

zon.com» der breiten Öffentlichkeit. 20 Jahre später liegt der weltweite Umsatz

bei rund 107 Milliarden US-Dollar (Geschäftsjahr 2015).

… Amazon-Gründer Jeff Bezos sein Unter-nehmen ursprünglich «Relentless» nen-nen wollte?

Freunde sollen ihm jedoch davon abgera-ten haben. «Relentless» bedeutet so viel wie unbarmherzig, unerbittlich, gnaden-los.

… Pierre Omidyar am ersten September-Wochenende 1995 in San José die Basis-software für eBay programmierte?

Am Montag, 4. September, startete er die Plattform unter dem Namen Auction-

Web – zunächst auf der Webseite seiner Firma «Echo Bay Technology Group».

… Netflix in den USA 1997 ursprünglich als Online-DVD-Verleih startete? Heute ist das mittlerweile weltweit füh-

rende Streaming-Portal für Serien, Filme und Dokumentationen in 190 Ländern vertreten.

… Robert Gentz und David Schneider vor ihrer Zalando-Gründung 2008 mit einem sozialen Netzwerk in Lateinamerika gescheitert sind?

Während ihres Studiums in Mexiko hatten sie geplant, nach dem Vorbild von Face-book 81 Millionen Nutzer auf ihre Platt-form «Unibicate» zu bringen. Doch das Projekt scheiterte an den Finanzen.

Wussten Sie, dass …

… der ursprüngliche Name von Airbnb «Airbedandbreakfast» (Luftmatratze und Frühstück) lautete?

2009, ein Jahr nach der Gründung durch Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk in San Francisco, wurde der Name zu Airbnb verkürzt.

… sich auf der Website von Airbnb aktu-ell über zwei Millionen Inserate für die Buchung und Vermietung von Unterkünf-ten in über 190 Ländern befinden?

Über den 2008 gegründeten Commu-nity-Marktplatz im Silicon Valley wurden bisher mehr als 60 Millionen Übernach-tungen gebucht.

… der Fahrdienst Uber in San Francisco im Jahr 2009 ursprünglich als Limousinen-Service ins Leben gerufen wurde?

Mitte Juni 2016 war das von Garrett Camp und Travis Kalanick gegründete Unternehmen weltweit bereits in 471 Städten vertreten.

… der Shopping-Gigant und eBay-Schreck Taobao heute fast eine Milliarde Pro-dukte anbietet?

Mit der Auktionsplattform kopierte der ehemalige Englischlehrer und Alibaba-Gründer Jack Ma 2003 das Geschäftsmo-dell von eBay.

Es ist erst zwei Jahrzehnte her, als die ersten digitalen Verkaufsplattformen entstanden. Seither haben sie unser Konsumverhalten ebenso rasant wie radikal verändert. Ein Blick auf populäre elektronische Marktplätze.

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18 News und Tippsderinews Juli/August 2016

Qualitätsbarometer der Finanzbranche Extel führt jährlich eine globale Umfrage unter in-stitutionellen Investoren durch. Die Leistungen der verschiedenen Anbieter werden dabei von Anlegern bewertet und das Ergebnis von einem hochkaräti-gen Gremium, bestehend aus Branchenspezialisten, ausgewertet und qualifiziert. Im aktuellen Extel Pan-European Survey 2016 stimmten gemäss Extel 20’000 professionelle Investoren insgesamt 1.1 Millionen Mal ab. Der Fokus der Befragung liegt geografisch gesehen in Europa, sie ist jedoch global ausgerichtet. Über 25 % der Teilnehmenden stam-men aus Nordamerika oder Asien.

«Die Auszeichnung erachten wir als Ver-trauensbeweis und Verpflichtung, unseren Kunden auch künftig ein zuverlässiger und kom-petenter Partner zu sein»Peter Romanzina, Leiter Brokerage & Research,

Vontobel Investment Banking

Produkteckdaten Dynamic VONCERT Open End auf den Vontobel Swiss Research Basket

Basiswert Vontobel Swiss Research Basket

Valor / Symbol 3018 8932 / Z44AAV

Anfangsfixierung / Liberierung 01.02.2016 / 08.02.2016

Laufzeit Open End

Managementgebühr 1.20 % p. a.

Aktueller Briefkurs* 102.10 %

Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange.Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch.Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. * Stand am 01.07.2016

Das «Brokerage & Research» der Vontobel Investment Bank ist zum sechsten Mal als bester Broker für Schweizer Aktien ausgezeichnet worden. Diese «ausgezeichnete» Expertise gibt’s bei uns als Zertifikat.

Zum sechsten Mal das führende Haus für Schweizer Aktien

Zum mittlerweile sechsten Mal in Folge gewann die Sparte «Brokerage & Research» der Von-tobel Investment Bank innerhalb des jährlich stattfindenden Extel Surveys (Pan-European Survey 2016) die Auszeichnung als bester Bro-ker für Schweizer Aktien (Switzerland – Leading Brokerage Firm). Wie schon in den Jahren 2013 und 2015 wurde in allen sechs Kategorien der erste Platz erreicht.

Aktien-Research exklusiv für SieVontobel verfügt über eine langjährige ausge-wiesene Expertise im Bereich Schweizer Aktien. Unsere Aktien-Research-Abteilung innerhalb des Vontobel Investment Banking deckt rund 120 Schweizer Unternehmen ab, einschliess-lich aller Gesellschaften des SLI® (Swiss Leader Index), SMI® (Swiss Market Index) und SMIM® (SMI Mid).

Von dieser Exzellenz im Aktien-Research pro-fitieren Sie als Leser des derinews-Magazins sowie des derinews-Blogs. So werden beispiels-weise die Kategorie «Schweizer Aktien» und Teile der Rubrik «Themeninvestments» – die «Themenrückblicke» – durch unsere Aktien-Spezialisten verfasst. Beiträge der Katego-rie «Schuldner-Check» werden von unseren Spezialisten aus dem Credit-Research-Team geschrieben.

Mit passendem Zertifikat profitierenInsbesondere im Segment Small & Mid Cap hat Vontobel im Vergleich zu anderen Finanzhäu-sern ein besonders grosses Researchangebot.

Zu den Kernaufgaben der rund 15 Spezialisten in den Bereichen Aktien- und Credit-Research gehören das Verfassen von sorgfältig recher-chierten Berichten sowie die Herausgabe von Kauf- und Verkaufsempfehlungen zu Schweizer Unternehmen in verschiedenen Marktsektoren. Mit dem Dynamic VONCERT auf den Vontobel Swiss Research Basket lässt sich in genau die-ses Know-how investieren, da es ausschliesslich vom Vontobel Equity Research mit einem «Buy-Rating» versehene Aktien umfasst. Sobald eine Ratingveränderung stattfindet, wird der Korb der Basiswerte dieses Tracker-Zertifikats noch am selben Tag angepasst.

Online-Informationen zum Produkt auf derinet.chAuf unserem derinews-Blog schreibt Panagiotis Spiliopoulos (Leiter Research, Vontobel Invest-ment Banking) in regelmässigen Abständen über die Entwicklung des Vontobel Swiss Research Baskets. Weiter finden Sie auf derinet.ch ein monatliches Factsheet mit Performance-kennzahlen und der aktuellsten Zusammenset-zung.

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19 Hinweisederinews Juli/August 2016

Impressum

Herausgeberin: Bank Vontobel AG Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 ZürichRedaktion: Sandra Chattopadhyay, Stefan Rammelmeyer, Arne DeihleMarketing: Katia Bezzola Bussinger, Nicole LeimgruberErscheinungsweise: Alle zwei MonateGestaltung: Derivative Partners AGSplügenstrasse 10, 8002 ZürichBestellen Sie via: E-Mail: [email protected]: derinet.chSchreiben Sie an: Bank Vontobel AG Financial Products, Marketing Bleicherweg 21, 8022 ZürichBlog und Twitter:

derinet.ch/blog @vontobel_FP_CH

Rechtlicher HinweisDie vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthal-tenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58 283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Januar/Februar 2016. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten.

COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX.

01- 02/16 SC2015121503

Produkt- und Risikohinweise

Quanto (währungsgesichert)Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Wäh-rung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbun-den sein können und dass das Verlustrisiko nicht al-lein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte, sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (Quanto-Struktur). Bei Quanto-währungsgesicherten Produk-ten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet.

COSI®

COSI® bezeichnet ein Segment von strukturierten Pro-dukten, welches das Emittentenrisiko minimiert. Dabei werden auf Basis des Marktpreises und des Fair Value eines Produktes Sicherheiten in Form eines Pfandes bei der SIX Swiss Exchange hinterlegt.

COSI® Credit Linked Notes (CLN)COSI® CLN beziehen sich gegenüber herkömmlichen Vontobel Notes zusätzlich auf eine Referenzanleihe, indem bestimmte Ereignisse in Bezug auf die Referenz-anleihe (Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis) einen nachteiligen Einfluss auf den Wert und eine vorzeitige Rückzahlung zur Folge haben können. Vorausgesetzt, dass mit Bezug auf die Referenzanleihe kein Ausfall-

bzw. Rückzahlungsereignis eintritt, entspricht die Funktionsweise des Produktes einer festverzinslichen Geldmarktanlage (Vontobel Note) mit fester Laufzeit, einem festen Coupon und einer Rückzahlung zum Nennwert am Laufzeitende.

Defender VONTI und Multi Defender VONTIDefender VONTI zeichnen sich durch einen garantier-ten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der Basiswert die Barriere während der Barrierenbeobach-tung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzah-lungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar. Multi Defender VONTI beziehen sich auf mehrere Basiswerte. Im Falle eines Barrierenereignisses nur eines Basiswertes ist für den Rückzahlungsanspruch die Wertentwicklung des schwächsten Basiswertes massgeblich. Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI oder Multi Defender VONTI sind erheblich. Sieentsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinn-chancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage in den Basiswert – bei einem Multi Defender VONTI in den schlechtesten Basiswert. Je tiefer der Schlusskurs des (schlechtesten) Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Ver-lust. Die angegebenen Renditen können durch Trans-aktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden.

VONCERTVONCERT bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weitgehend die gleichen Risiken wie bei einer Di-rektanlage in den Basiswert zu beachten, insbesonde-re die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und Kursrisiken. VONCERT erbringen keine laufenden Er-träge und verfügen über keinen Kapitalschutz.

Magnet-ZertifikatMagnet-Zertifikate zeichnen sich durch einen Kapi-talschutz per Verfall und jährliche Couponzahlungen aus. Die Höhe der jeweiligen Couponzahlungen wird anhand der Kurse der Basiswerte an den Couponfixie-rungstagen bestimmt: Befinden sich die Schlusskurse aller Basiswerte am massgeblichen Couponfixierungs-tag über ihren jeweiligen Ausübungspreisen, wird eine Couponzahlung in der Höhe des Magnet-Coupons zuzüglich des Minimum-Coupons fällig («Magnet-effekt»). Andernfalls, d. h., wenn einer oder mehrere der Basiswerte am massgeblichen Couponfixierungs-tag auf oder unter den jeweiligen Ausübungspreisen schliessen, wird lediglich der Minimum-Coupon aus-bezahlt. Vorbehalten bleibt in Bezug auf die Referenz-anleihe der Eintritt eines Ausfall- bzw. Rückzahlungs-ereignisses.

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Produkteigenschaften:– Garantierte Coupons von 4 – 9% p.a.– Hoher Sicherheitspuffer von 50%.– Möglichkeit der physischen ETF-Lieferung

bei Indizes.

Risiken:– Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt.

Anleger können einen Teil oder den gesamten Anlagebetrag verlieren.

– Der Anleger trägt das Kreditrisiko derEmittentin.

(Issuer) Callable: An jedem Beobachtungstag hat die Emittentin das Recht, aber nicht die Verpfl ichtung, den Callable Multi Defender VONTI zu kündigen und am folgenden Coupon-zahlungstag zurückzuzahlen.

Weitere attraktive Anlageideen fi nden Sie auf derinews-Blog.

derinet.ch zertifi [email protected], Telefon 058 283 78 88 Leistung schafft Vertrauen

Emittentin Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai; Garantin Vontobel Holding AG, Zürich. Emissionspreis 100%, Nennwert CHF 1000. Ausübungspreis jeweils 100% des Spot Referenzkurses des Basiswerts bei Anfangsfi xierung.1)Angaben sind indikativ und werden am 06.07.2016 bzw. 08.07.2016 fi xiert, Barriere in % des Ausübungspreises.

Die Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben sowie weitere Informationen fi nden Sie unter www.derinet.chVontobel Holding AG (Moody’s A3) – Bank Vontobel AG (Moody’s Counterparty Risk Assessment A2 (cr))

Insbesondere risikobewusste Anleger möchten nicht auf einen komfortablen Sicherheitspuffer verzichten, wenn sie attraktive Renditemöglichkeiten für sich nutzen. Multi Defender VONTI (MDV) können eine Alternative sein. Über das clevere Anlageprodukt können Anleger einerseits das Aktienkursrisiko reduzierenund andererseits interessante Renditemöglichkeiten aufrechterhalten.Renditechancen mit Sicherheitspuffer: Der MDV auf den EURO STOXX 50® Index, S&P 500® Index und denSMI® Index bietet regelmässige, garantierte Couponzahlungen von 4% p.a. – und einen 50%igen Sicher-heitspuffer. Die Renditechancen sind auf die Höhe der Couponzahlungen begrenzt, doch sind Anleger gleichzeitig bis zu einem Kursverlust von 50% geschützt. Berührt oder unterschreitet einer der zugrundeliegenden Indizes die 50%-Barriere während der Laufzeit, erfolgt die physische Lieferung des Index mit der schlechtesten Kursentwicklung in Form eines im Voraus defi nierten ETFs (Exchange Traded Fund).

Callable Multi Defender VONTI mit tiefer Barriere

SVSP-BezeichnungBarrier Reverse Convertible (1230)

KategorieRenditeoptimierung

Zeichnungsschluss 08.07.2016, 16.00 Uhr MEZ

Valor Basiswerte Coupon Barriere1 Callable Währung Schlussfi xierung

3276 0333EURO STOXX 50® Index,S&P 500® Index,SMI® Index

4.00% p.a. 50%quartalsweise,erstmals am 10.07.2017

CHF 08.07.2019

3276 0321Geberit, Nestlé, Roche (GS), Zurich

5.00% p.a. 50%quartalsweise,erstmals am 10.07.2017

CHF 08.07.2019

Zeichnungsschluss 06.07.2016, 16.00 Uhr MEZ

3276 0323Nestlé, Novartis, Roche (GS)

4.00% p.a. 50%quartalsweise,erstmals am 10.07.2017

CHF 08.07.2019

3276 0326Credit Suisse, Julius Bär, UBS

9.00% p.a. 50%quartalsweise,erstmals am 10.07.2017

CHF 08.07.2019

(Issuer) Callable Quanto

Diese Publikation dient lediglich der Information und richtet sich ausdrücklich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbieten. Sie stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist weder als Offerte oder Einladung zur Offertstellung noch als Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Die rechtlich massgebliche Produktdokumentation (Kotierungsprospekt) besteht aus dem defi nitiven Termsheet mit den Final Terms und dem bei der SIX Swiss Exchange registrierten Emissionsprogramm. Diese sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können unter www.derinet.ch oder bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifi schen Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften sollten Anleger die Produktdokumentation lesen, ausserdem empfi ehlt sich eine fachkundige Beratung. Die Angaben in dieser Publikation erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten. Zürich, 30. Juni 2016.

Trotz Kurskorrekturenim Takt bleiben – mit50% Sicherheitspuffer

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