digitale marktplätze: von online-plattformen zu neuen ... · sie sei in engem kontakt mit anderen...

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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Juli/August 2016 – Ausgabe Deutschland EXKLUSIV-INTERVIEW Sangeet Paul Choudary Experte für Plattformstrategien, Seite 10 Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen Handelskonzepten Markt im Fokus, Seite 6 Neuer Glanz von Goldaktien! Alternative zur Direktanlage. Investmentidee, Seite 12

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Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Juli/August 2016 – Ausgabe Deutschland

EXKLUSIV-INTERVIEWSangeet Paul ChoudaryExperte für Plattformstrategien, Seite 10

Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen HandelskonzeptenMarkt im Fokus, Seite 6

Neuer Glanz von Goldaktien! Alternative zur Direktanlage.Investmentidee, Seite 12

2 Inhaltsverzeichnismehrwert Juli/August 2016

3 Editorial

4 Marktbericht Aktuelle Entwicklungen

an den Kapitalmärkten

6 Markt im Fokus Digitale Marktplätze: von Online-Platt-

formen zu neuen Handelskonzepten

9 Interview Thomas Rappold Experte für Technologie-Investments

10 Exklusiv-Interview Sangeet Paul Choudary Experte für Plattformstrategien

12 Investmentidee Neuer Glanz von Goldaktien! Alternative zur Direktanlage

14 Charts des Monats Daimler und EUR/USD im Fokus

15 Rohstoff-Kolumne Rohstoffe: Edelmetalle legen nach Brexit-Referendum deutlich zu

16 Know-how Protect Aktienanleihen

mit Express-Funktion

18 Wussten Sie, dass …

19 News und Tipps

»Verbrauchermarken werden zu Plattformen« Sangeet Paul Choudary, Executive Advisor auf C-Level, Bestsellerautor, Gründer von »Platform Thinking Labs«

3 Editorialmehrwert Juli/August 2016

Mit freundlichen Grüßen

Heiko GeigerHead of Public Distribution EuropeBank Vontobel Europe AG

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Ihr Feedback zum »mehrwert«. Senden Sie uns eine E-Mail an [email protected]. In der Rubrik »Antworten auf Ihre Fragen« werden unsere Spezialisten Stellung nehmen.

Heiko GeigerHead of Public Distribution Europe

Liebe mehrwert-Leserinnen und -Leser,

Taxis rufen wir heute immer häufiger über Uber. Wenn wir verreisen, nutzen wir statt klassischer Hotels oft Privatwohnungen, die wir über den Online-Übernachtungsver-mittler Airbnb finden. Es sind erfolgreiche und zugleich neue Geschäftsmodelle, die im Zuge der Digitalisierung aufgekommen sind. Letztere hat auch Einfluss auf die Art, wie wir Handel betreiben – online versteht sich. Sie ahnen es: In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Erfolgsgeheimnis der digitalen Marktplätze. Erfahren Sie in Markt im Fokus sowie im zugehörigen Interview, wes-halb Plattformstrategien traditionellen »Pipeline«-Konzepten oft überlegen sind und wie man in aussichtsreiche Unternehmen des Segmentes investieren könnte (S. 6). Weitere interessante Einblicke in das Thema liefert Ihnen Sangeet Paul Choudary, ein bekannter Vordenker und anerkannter Experte des »Plattformsegmentes« (Exklusiv-Interview S. 10).

Doch auch klassische Anlageklassen können Chancen bieten; Gold oder Goldminen zum Beispiel. Wie Sie mit einer Protect Multi Aktienanleihe auf Gold-Aktien eine interessante Verzinsung erreichen können, lesen Sie in der Investmentidee (S. 12). Wir wünschen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren.

4 Marktberichtmehrwert Juli/August 2016

Aktienmärkte

Wichtiger Hinweis2 Dieser Beitrag wurde von GodmodeTrader (godmode-trader.de) erstellt und unverändert von der Bank Vontobel Europe AG (Vontobel) weiter gegeben. Für den Inhalt ist ausschließlich die angegebene Drittquelle verantwortlich. Weitere Informationen sowie die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sind der aufgeführten Website der Drittquelle zu ent nehmen. Vontobel über-nimmt für den Inhalt, die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Infor-mationen keine Gewähr. Vontobel wird von der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht überwacht. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen nur Informationszwecken und sind kein Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots oder zur Zeichnung, zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie werden außerhalb einer etwaigen Vertragsbeziehung mitgeteilt, begründen zu keinem Zeitpunkt ein vertrag-liches Beratungs- oder Auskunftsverhältnis und beinhalten keine Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Informa-tionen sind keine »Finanzanalysen« im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes, genügen nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Un-voreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegen keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Sie können von den von Vontobel bzw. von Unternehmen der Vontobel-Gruppe veröffentlichten Analysen abweichen.

DAX®

DAX®

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EURO STOXX 50®

EURO STOXX 50 ®

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MSCI® Emerging Markets Index

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MSCI® Emerging Markets Index

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Jul 2016

Quelle: Bloomberg; Stand am 04.07.2016.Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

Aktuelle Entwicklungen an den Kapitalmärkten

USA2

Im späten Frühjahr 2016 konzentrierten sich die Anleger auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank. Zunächst sah alles danach aus, dass die Fed auf ihrem Zinspfad weiter vorankommen würde. Anleger stellten sich auf einen zweiten Dreh an der Zins-schraube ein, nachdem die Leitzinsen im Dezember 2015 zum ersten Mal seit zehn Jahren leicht erhöht worden waren. Die Fed-Mitglieder bemühten sich, mit ihren Aussagen diese Erwartungshaltung der Markteilnehmer zu untermauern. Doch es kam anders: Nach unerwar-teten, sehr schlechten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt musste die Fed auf die Bremse treten. Angesichts der schwächeren Konjunkturzahlen aus den USA und nicht zuletzt aus Sorge vor massiven Unwägbar-keiten im Falles eines Brexits – der ja dann tatsächlich die Märkte durcheinanderwirbelte – entschied sich die US-Notenbank auf ihrer Zinssitzung im Juni, den Leitzins unverändert in der Spanne von 0,25 bis 0,50 % zu belassen. Aufgrund des Brexit-Referendums scheint der weitere Zinserhöhungsmodus der US-Notenbank vorerst gestoppt.

Deutschland2

Im Mai drückte die global schwache Konjunkturentwicklung auf die Stimmung der Anleger – auch die Konjunkturerwartungen von Finanz-analysten und institutionellen Investoren für Deutschland waren über-raschend gesunken. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen brach auf 6,4 Punkte von 11,2 im Vormonat April ein. Zwar hatte der DAX zum Monatswechsel Mai/Juni wieder deutlich über 10.000 Punkte zurückgefunden, doch in den Wochen vor dem Brexit-Referendum in Großbritannien stellte sich große Nervosität bei den Anlegern ein. Die Überraschung am Morgen nach dem Brexit-Votum war groß, die Panik der Anleger jedoch größer: Das Börsenbarometer verbuchte mit einem zeitweiligen Kursverlust von mehr als 1.000 Punkten den größ-ten Tagesverlust seit 2008. Erst drei Handelstage nach dem Brexit-Referendum setzte eine leichte Erholung ein.

5 Marktberichtmehrwert Juli/August 2016

Rohstoffmärkte Zinsen Währungen

1 Beitrag von Vontobel Research Investment Banking 2 Beitrag von GodmodeTrader (godmode-trader.de)3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management

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EUR/USD – EUR/CHF

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JPMCCI Aggregate

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Euro-Bund-Future

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Quelle: Bloomberg; Stand am 04.07.2016.Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.

Europa2

Dominierendes Thema an den Märkten im Mai und Juni war die Möglichkeit des EU-Austritts Großbritanniens im Zuge des Brexit-Referendums vom 23. Juni. Befürworter und Gegner eines EU-Ausstiegs des Vereinigten Königreichs hielten sich die Waage. Doch die Stimmung an den Märk-ten drehte sich schlagartig, nachdem der Mord an der britischen EU-Befürworterin Jo Cox über die Ticker gelaufen war. Im Schatten der Brexit-Debatte zeigte sich überraschend: Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hatte sich im Mai weiter gefestigt. Eine spürbare Stimmungsaufhel-lung gab es unter den Konsumenten sowie im Einzelhandel und im Bausektor. In der Industrie blieb die Stimmung stabil, im Dienstleistungssektor trübte sie sich dagegen leicht ein. Nachdem sich die Briten mehrheitlich für einen Brexit entschieden hatten, gerieten die Märkte ins Taumeln. Die Europäische Zentralbank (EZB) versicherte umgehend, in Alarmbereitschaft zu stehen. Sie sei in engem Kontakt mit anderen Notenbanken und zu zusätzlichen Liquiditätsmaßnahmen bereit, auch in Fremdwährung, hieß es aus Frankfurt.

Währungsentwicklung CHF/EUR/USD 1 Nachdem sich die Mehrzahl der britischen Wähler für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden hatte, verfielen die Devisenmärkte in Hektik. Anleger flüchteten in Scharen in den Schweizer Franken. Der Fran-ken stieg zum Euro mit 1,06 auf den höchsten Stand seit knapp einem Jahr. Schon vor dem Referendum war der Schweizer Franken bei den Anlegern sehr gesucht gewesen, die Schweizer Währung gilt als sicherer Hafen. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar schon im Vorfeld des Brexits deutlich an Boden: Ende Mai notierte das Währungspaar knapp über 1,11. Am Morgen nach dem Brexit fiel die europäische Gemeinschaftswährung kurzzeitig unter 1,10 US-Dollar. Der Sturz war heftig: In den Tagen unmit-telbar vor dem Referendum war der Euro angesichts der Hoffnung vieler Anleger auf einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union auf über 1,14 US-Dollar gestiegen.

Emerging Markets3

Anlageklassen in Schwellenländer dürften sich in den kommenden Monaten behaupten. Denn ihre Konjunkturin-dikatoren signalisieren eine Wachstumsstabilisierung, was nach einer mehrjährigen Verlangsamung beruhigend ist. Die Vontobel-Analysten prognostizieren 3,5 % für 2016 und 4,1 % für 2017. Der Brexit sollte einen geringen Einfluss auf diesen Ausblick haben. Lediglich das erwartete mode-rat schwächere Eurozonen-Wachstum spricht für einen überschaubar negativen Effekt für Länder wie Polen und Ungarn. Wird ein stärkerer US-Dollar den Unternehmens-sektor – der weiterhin stark in US-Dollar verschuldet ist

– erneut unter Druck bringen? Vermutlich nicht, denn die von den Experten erwartete Aufwertung sollte auf gut 5 % beschränkt bleiben. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone wird nicht befürchtet und wegen der politischen Unsicher-heit in Europa dürfte sich die Zinsnormalisierung in den USA verlangsamen. Optimistische Aussichten für in Schweizer Franken und Euro investierte Anleger.

6 Markt im Fokusmehrwert Juli/August 2016

Das Internet hat sich zu einem riesigen welt-weiten Marktplatz entwickelt. Wie selbstver-ständlich werden heute verschiedenste Pro-dukte und Dienstleistungen online angeboten und gehandelt. Dem e-Commerce dürfte auch künftig eine interessante Entwicklung bevorstehen; die Grafiken 1 und 2 zeigen vielversprechende Prognosen. Als Paradebei-spiel des lukrativen Segmentes gilt der ameri-kanische Online-Versandhändler Amazon: Er startete mit dem Online-Verkauf von Büchern, heute ist er Marktführer bei sogenannten Business-to-Consumer-Transaktionen (auch B2C-Geschäfte genannt), die mit Endkunden abgeschlossen werden. Konsumenten sind also die lukrative Hauptzielgruppe: Laut sei-nem Unternehmensbericht gewann Amazon allein im Weihnachtsgeschäft 2015 rund drei Millionen neue Premiumabonnenten hinzu. Aussichtsreich, sorgt doch nach Schätzun-gen des Magazins Business Insider ein Pre-miumabonnent zurzeit für einen Jahresum-satz von rund 800 US-Dollar. Der Ausblick zum Markt mit Geschäftskunden (Business-to-Business oder B2B) bestätigt den star-ken Trend in Bezug auf den Online-Handel: Der Studie »Future of B2B Online Retailing« (09.04.2016) von Frost & Sullivan zufolge dürfte der weltweite Online-B2B-Markt bis 2020 auf 6,7 Billionen Dollar anwachsen und allein in den USA das doppelte Volumen sei-nes B2C-Pendants aufweisen.

Plattformstrategie: eine andere StrategieWas treibt die beeindruckenden Prognosen? Die Marktforscher Forrester Research füh-ren in ihrer Studie »B2B eCommerce, 2015 To 2020 (US)« vom Mai 2015 naheliegende Gründe wie Kosteneinsparungen auf Anbie-terseite und bequemere Kaufprozesse für Nachfrager an. Starke Argumente, die einen großen Teil des Erfolgs erklären. Maßgebli-chen Einfluss haben zudem Faktoren, die ohnehin als Treiber vieler Technologietrends fungieren. So hat die sich verbreitende, kos-tengünstige Nutzung von Smartphones bis-lang ausgeschlossene große Bevölkerungs-teile in Ländern wie Indien, China, Afrika

Online-Plattformen können Mehrwert schaffen. Die Strategie entscheidet jedoch über den Erfolg. Unternehmen müssen ihr Ökosystem öffnen und umdenken, dann können sich große Chancen er-öffnen: für Etablierte, Newcomer – und Anleger.

Digitale Marktplätze: von Online-Plattformen zu neuen Handelskonzepten

oder Südamerika in Wirtschaftskreisläufe eingebunden. Um besser zu verstehen, was erfolgreiche digitale Märkte von weniger erfolgreichen unterscheidet, widmen wir uns nun dem Konzept dahinter. Letztlich geht es um nicht weniger als die fundamentale Frage, wie Werte geschaffen werden kön-nen. Online-Plattformen können (von ihrem Leistungsangebot losgelöst) für zusätzliche Wertsteigerung sorgen – einfach nur, weil sie Plattformen sind. Für den Erfolg maßgeblich ist dabei die Qualität der Strategie.

Wodurch zeichnet sich eine gute Plattform-strategie aus? Die mehrwert-Redaktion hat einen der renommiertesten Plattform-Exper-ten gefragt (Interview, 9. Juni 2016): San-geet Paul Choudary ist Gründer und CEO von »Platform Thinking Labs« sowie Autor meh-rerer Bestseller. Gegenüber mehrwert erklärt er, es gebe grundsätzlich drei Merkmale, die (erfolgreiche) Plattformen ausmachen. Zunächst sei da die Attraktivität für Teilneh-mer. Hinzu komme die Zurverfügungstellung von Tools und Services, die Interaktionen zwi-schen den Usern vereinfachen. Dabei sei es wichtig, Regeln und Rahmenbedingungen festzulegen, die bestimmen, welche Inter-aktionen von Seiten des Plattformbetreibers gewünscht sind. Zu guter Letzt sind die ent-haltenen Daten relevant: Sie müssen beiden

Seiten – Anbietern und Nachfragern – mög-lichst gut entsprechen. Außerdem müsse der Austausch von Werten zwischen beiden Sei-ten ermöglicht und überwacht werden.

Plattform statt PipelineIn dem Artikel »Plattform statt Pipeline«, den Choudary mit zwei weiteren Experten des Bereiches in der diesjährigen Juni-Ausgabe des Magazins Harvard Business Manager veröffentlichte, führt er an, dass es Platt-formkonzepte eigentlich schon lange gebe. Einkaufszentren bringen zum Beispiel Kon-sumenten und Händler zusammen. Oder Zeitungen: Sie verbinden Abonnenten und Werbetreibende. Wegen der heutigen Infor-mationstechnologien seien lediglich weniger physische Infrastruktur und Vermögenswerte erforderlich. Die IT mache Plattformen heute einfach nur viel billiger und leistungsfähiger. Riesige Datenmengen können schneller und einfacher verarbeitet, analysiert sowie aus-getauscht werden – ein Mehrwert für alle Akteure. Die betreffende Plattform wird ins-gesamt wertvoller. Bekannte Plattforman-bieter, die ihre Branche so revolutionierten, sind der in kürzester Zeit zum chinesischen Handels- und Kommunikationsriesen aufge-stiegene e-Commerce-Konzern Alibaba, der Online-Übernachtungsvermittler Airbnb und der Taxivermittler Uber.

% (weltweit)

Nutzer-Penetrationsrate

55

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3520202014

36,738,6

41,143,8

46,6

49,552,8

20162015 2017 20192018

Grafik 1: Nutzer-Penetrationsrate des B2C-Onlinemarktes bis 2020

Quelle: Statista 2015. Ausgewählte Länder nur aus der Liste des Digital Market Outlook

US-Dollar (weltweit)

Transaktionsvolumen pro User

1.450

1.350

1.250

1.150

1.05020202014

1.095,41.195,2

1.260,71.317,8

1.371,71.409,7

1.445,4

20162015 2017 20192018

Grafik 2: Prognose des durchschnittlichen Transaktionsvolumens pro User

Quelle: Statista 2015. Ausgewählte Länder nur aus der Liste des Digital Market Outlook

7 Markt im Fokusmehrwert Juli/August 2016

Interaktionen »internalisieren«Die hauptsächliche Nutzenstiftung einer Platt-form liege in der »Internalisierung« von Inter-aktionen, erklärt Choudary weiter gegenüber mehrwert. »Überlegen Sie, wie Sie normaler-weise ein Taxi rufen. Sie schlendern die Straße entlang, suchen und heben die Hand, sobald Sie eines entdecken. Sobald Sie an Ihrem Ziel-ort ankommen, zahlen Sie den auf dem Taxi-meter angegebenen Betrag. Als Taxivermitt-ler internalisiert Uber all diese Vorgänge auf einer einzigen Plattform. Solche modernen Plattformunternehmen organisieren externe Netzwerke, Aktivitäten von ehemals exter-nen Funktionen werden ergänzt oder völ-lig übernommen. Damit die Internalisierung aber gelingt und neuer Nutzen entsteht, muss die Interaktion zünden und User begeistern. Die Voraussetzung dafür, dass Angebot und Nachfrage aggregiert zueinander finden und für Skaleneffekte sorgen.«

Umkehr des OutsourcingsDem erwähnten Artikel Choudarys im Har-vard Business Manager ist zu entnehmen, dass sich das klassische Outsourcing damit gar umkehrt. Früher gaben Unternehmen einem Lieferanten Bestellungen vor, heute werden die Ideen der Externen sogar bewusst einge-bunden. Oft sind es Ideen, auf die intern nie jemand gekommen wäre. Zum Beispiel Reise-portale, auf denen Verbraucher ihre Botschaf-ten wie Urlaubsvideos oder Beurteilungen selbst erstellen. Oder das beste IT-Produktde-sign, das auf Basis eines regen Kundenaus-tausches entwickelt wird. Die Strategien von Plattformen unterscheiden sich fundamental von denen klassischer Pipeline-Unternehmen (mit sequenzieller Wertschöpfungskette). Für Letztere seien Verkaufszahlen, erwirtschafte-ter Umsatz und Gewinn die alleinigen Ana-lysegrößen. Bei Plattformstrategien stehen hingegen Interaktionen im Mittelpunkt, ein Wertetausch zwischen Produzenten und Kon-sumenten.

Community-EffektDie wertvollsten Vermögenswerte einer Plattform sind folglich ihre Daten und Nut-zer. Netzwerkeffekte innerhalb des Platt-form-Ökosystems werden umso stärker, je mehr sich nachgelagerte Interaktionen ähneln. Zum Beispiel der Kauf von Büchern, die Empfehlungen erhalten, welche wieder zu neuen Bücherkäufen führen. Der ehema-lige Nischenplayer und heutige Online-Riese

Unternehmen Bereich Region

Adobe Systems Inc. Software USA

Alibaba Group Holding-sp ADR Internetkommunikation China

Amazon.com Inc. Internetkommunikation USA

CME Group Inc. Finanzservices USA

CTRIP.com Inc. Internetkommunikation China

Deutsche Börse AG Finanzservices Deutschland

eBay Inc. Internetkommunikation USA

Expedia Inc. Internetkommunikation USA

Fiserv Inc. Software USA

Hong Kong Exchanges & Clearing Finanzservices Hongkong

Intuit Inc. Software USA

Moneysupermarket.com Internetkommunikation Grossbritannien

Netflix Inc. Internetkommunikation USA

Paypal Holdings Inc. Konsumentenservices USA

Priceline Group Inc./The Internetkommunikation USA

Rea Group Ltd. Finanzen, Real Estate Australien

Rightmove Plc Internetkommunikation Grossbritannien

Zillow Group Inc.-A Internetkommunikation USA

Startzusammensetzung des Digital Marketplaces Performance-Index (Produkteckdaten S. 8)

Quelle: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Digital Marketplaces Performance-Index)

Quelle:Harvard Business Manager, Juni 2016Mehr zu den Akteuren eines Plattform-Ökosystems im Interview mit Sangeet Paul Choudary auf S. 12.

Grafik 3: Akteure des Plattform-Ökosystems

PRODUZENTEN KONSUMENTEN

ANBIETER

EIGENTÜMER

Wert, Datenaustausch, Feedback

Urheber der Plattformangebote (z. B.: Apps von Android)

Schnittstellen (z. B.: Mobilfunkgeräte als Anbieter von Android)

Käufer oder Nutzer des Angebotes

Inhaber der geistigen Eigentumsrechte an der Plattform, Entscheider über

Zugangs- und Nutzungsrechte (z. B.: Google ist Eigentümer von Android)

Amazon bezeichnet sein Credo mittlerweile als »konzentrierte Diversifikation«. Demnach solle der Kundenwert über das Technologie-Know-how des Kunden geschaffen werden. Plattform-Teilnehmer, Produzenten und Kon-sumenten selbst wirken also wertsteigernd. Je mehr Nutzer eine Plattform aufweist, desto größer wird ihr Wert: der »Community-

Effekt« als ultimative Quelle für potenzielle Wettbewerbsvorteile.

»Ineffiziente« Branchen mit PotenzialPlattformunternehmen, die neu gegründet werden, weisen dem Artikel zufolge ein von vornherein extern orientiertes Ökosystem auf, Pipeline-Unternehmen hingegen tun sich im

8 Markt im Fokusmehrwert Juli/August 2016

KompaktPlattformstrategien gewinnen an Bedeutung, denn immer mehr wird über digitale Marktplät-ze abgewickelt. Durch die Investition in den Digital Marketplaces Performance-Index können Anleger unter Berücksichtigung der Managementgebühr am Erfolg des Plattform-Geschäftes teilhaben.

Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten droht dem Anleger ein Geldverlust. Darüber hinaus ist der Anleger einem Währungsrisiko ausgesetzt.

Produkteckdaten Open End Partizipationszertifikat auf Digital Marketplaces Performance-Index

Marketplaces Performance-Index

ISIN / WKN DE000VN19ER0 / VN19ER

Emissionspreis EUR 100,50 zzgl. Ausgabeaufschlag EUR 1,00

Festlegungstag/Valuta 29.07.2016 / 05.08.2016

Laufzeit Open End

Managementgebühr 1,2 % p.a.

Zeichnungsfrist Bis 28.07.2016 (12:00 Uhr)

Darstellung: VontobelQuelle: Solactive, Thomas Rappold (Investmentberater des Digital Marketplaces Performance-Index)

Grafik 4: Konzept des Digital Marketplaces Performance-Index

AUSWAHLPOOLKriterien

Auswahlpool: Der Indexberater selektiert am Selektionstag bis zu 20 Aktien nach vier Kriterien:

INDEXMITGLIEDERAUSWAHLRegeln

Wesentliche Umsätze in diesen Digital- Marketplaces-Segmenten:

n Immobilien n Medien n Reisen n Wertpapierbörsen n Finanzdienstleister n E-Commerce

n Notierung an einer anerkannten und regulierten Börse

n Marktkapitalisierung von mind. 750 Mio. US-Dollar

n Ø tägliches Aktien-Handelsvolumen: 1 Mio. US-Dollar (letzte drei Monate)

n Keine Handelsbeschränkungen für ausländische Investoren

Hohe Eintrittsbarrieren, gemessen an:

n Markenbekanntheit n Patentschutz n Netzwerken & Allianzen n Einzigartigkeit des Geschäftsmodells

1

Qualität des Managements3

Internationalität des Geschäftes4

Produktattraktivität und Marktwachstum:(langfristig & nachhaltig)

2

Falle eines Strategiewechsels oft schwer. Ver-ständlich, denn mit der Öffnung des traditio-nellen Systems sind nicht nur größere Chan-cen, sondern auch mehr Gefahren verbunden. Die Erfolgsbeispiele Apple und Google haben vorgemacht, wie Systemöffnungen eine Bedrohung für Etablierte und Chancen für vermeintlich »harmlose« Newcomer mit sich bringen können. Und doch: Auch Pipeline-Unternehmen können im Plattformsegment Erfolge feiern. Gegenüber der mehrwert-Redaktion verriet Industrie-Experte Choudary, dass dabei insbesondere »ineffiziente« Bran-chen ein starkes Wachstumspotenzial aufwei-sen. Gute Aussichten biete zum Beispiel das Gesundheitswesen. Trotz bestehender Risiken und regulatorischer Hürden könnten Platt-formstrategien dort großen Wert generieren. Mehr im Exklusiv-Interview auf S. 10.

In digitale Marktplätze investierenAuch Investoren könnten die digitalen Märkte Chancen bieten. Der Spezialist für Technolo-gie-Investments Thomas Rappold begründet dies so: Das Prinzip »The winner takes it all« greift bei digitalen Märkten noch mehr als bei anderen Technologietrends. Kommt es in bestimmten Branchen zu Sättigungen, kann dies zu einem stärkeren Konsolidierungsdruck (und Kursphantasien) führen. Mithilfe soge-nannter »Economies of Scale« (Skaleneffekte) minimieren Unternehmen also Infrastruk-tur- und Transaktionskosten – und schaffen Potenzial für Preissenkungen. Gleichzeitig erhalten bzw. steigern sie ihre Profitabilität. Die neuen Technologien verstärken dabei nur die Größeneffekte. Beispiele dafür sind Deut-sche Börse AG und London Stock Exchange, die sich bereits in einem elektronischen Markt mit hoher Profitabilität bewegen und über Fusionsbestrebungen das gemeinsame Ziel verfolgen, eine zukunftsweisende, pan-euro-päische Super-Börse zu schaffen.

Der Digital Marketplaces Performance-Index lässt Anleger an der Entwicklung digitaler Märkte teilhaben. Grafik 4 zeigt, welchen quantitativen und qualitativen Regeln das Indexkonzept folgt. Als Indexberater agiert Thomas Rappold (Interview S. 9), berechnet wird der Index von Solactive. Die Tabelle ver-

anschaulicht die Startzusammensetzung des neu lancierten Index, der halbjährlich ange-passt wird.

9 Interviewmehrwert Juli/August 2016

»Aktionäre profitieren noch mehr nach dem Motto ›The winner takes it all‹«

mehrwert: Inwiefern greift das Prinzip »The winner takes it all« bei digitalen Marktplätzen/Plattformen? Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Kriterium für den Erfolg von Marktplätzen und Plattformen ist in der Tat die Wettbe-werbsstellung im jeweiligen Markt. Anleger sollten nur in die Nummer eins investieren. Die Gewinner zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie das größte Online-Warenangebot, die meisten Kunden und damit auch das höchste Transaktionsvolumen vereinen. So entsteht eine positive Spirale, die immer neue Kunden und Produktanbieter anzieht. Ein Beispiel ist das Immobilien-Portal Rightmove, ein dominanter Immobilien-marktplatz-Betreiber in Großbritannien. Es verfügt über einen Marktanteil von 82% und befindet sich unter den vier größten Anbietern. Die hohen Marktkonzentrationen wirken sich meist positiv auf die Unterneh-menszahlen aus. Außerdem fallen die Brut-tomargen aufgrund hoher Skalierungseffekte weit überdurchschnittlich aus. Investitionen in die Portal-Infrastruktur können auf einen entsprechend höheren Transaktionsumsatz umgelegt werden.

mehrwert: Welche Arten von digitalen Marktplätzen gibt es? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen horizontalen und vertikalen elektronischen Marktplätzen. Bei Ersteren handelt es sich um sogenannte »General Interest«-Plätze, die sich durch ein sehr breites Warenangebot auszeichnen. Beispiele sind Unternehmen wie Alibaba, Amazon oder eBay. Vertikale Markt-plätze hingegen fokussieren auf bestimmte Themen. Wir haben bei der Anfangszusam-mensetzung des Digital Marketplaces Per-formance-Index auf Segmente gesetzt, die sogenannte »Blockbuster«-Themen abbilden. Insbesondere die Branchen »Immobilien« und »Finanzen« erscheinen uns dabei attrak-tiv. Immobilienmarktplätze wie die australi-sche REA oder Zillow aus den USA profitieren von den boomenden Immobilienmärkten und der hohen Kundennachfrage, die immer stärker über das Internet bedient wird.

mehrwert: Sind digitale Marktplätze immer international? Wenn es um »General Interest«-Themen geht, ist in der Tat eine starke internationale Ausrichtung notwendig, um über den Auf-bau einer global anerkannten Marke hohe

Skaleneffekte zu erzielen. Zwei Beispiele sind der Video-Streaming-Dienst Netflix oder der Online-Bezahlanbieter PayPal. Bei vertika-len Marktplätzen sehen wir allerdings auch häufig eine rein lokale Ausrichtung auf den Heimatmarkt, etwa bei dem Unternehmen Fiserv, einem führenden IT-Servicedienstleis-ter für die amerikanische Finanzindustrie.

mehrwert: Spielen im Plattformgeschäft Akquisitionen eine Rolle? Tatsächlich sind Akquisitionen eines der zentralen Elemente für den Ausbau der Vormachtstellung eines Plattformbetreibers. Amazon und eBay haben dies perfekt vor-exerziert. Beide sind Ende der 1990er-Jahre früh an die Börse gegangen und konnten ihre eigenen Aktien als Akquisitionswährung für die internationale Expansion einsetzen. Amazon kaufte in Deutschland die E-Com-merce-Plattform ABC Bücherdienst und eBay das Auktionsportal alando.de. Beide hatten so bereits vor der Jahrtausendwende eine funktionierende Plattform in Deutschland.

mehrwert: Werden die Eintrittsbarrieren für digitale Marktplätze künftig sinken? Man braucht schließlich keine physische Infrastruktur mehr. Eine eigene Infrastruktur wird zunehmend obsolet. So nutzt Netflix als weltgrößter Vi-deo-Streaming-Dienst die Cloud-Infrastruk-tur von Amazon. Die Investitionsaufwendun-gen haben sich verschoben, und zwar weg von der physischen Infrastruktur hin zum Aufbau einer großen Markenbekanntheit.

mehrwert: Welche Branchen weisen bei E-Marktplätzen »Blockbuster«-Charakter auf? Wir sehen das größte Potenzial in diesen Sektoren: Immobilien, Medien, Reisen, Ak-tienbörsen, Finanzdienste und E-Commerce. Und entsprechend bildet das Anlage-Zertifi-kat exakt diese Branchenaufteilung ab.

mehrwert: Warum sind elektronische Marktplätze aus Aktionärssicht so attraktiv? Eben wegen des zu Anfang angesprochenen charakteristischen Prinzips »The winner takes it all«. Anleger profitieren von marktfüh-renden Unternehmen, die meist nicht nur hohe Margen aufweisen, sondern auch ihre Kunden an die Plattform binden und damit vorhersehbare Erträge erzielen können. Der Prime-Service von Amazon ist ein Beispiel für eine solche hohe Kundenbindung.

mehrwert: Konkrete Unternehmen, die Ihre Selektionskriterien erfüllen? Wir haben insgesamt 18 führende Unter-nehmen für die Anfangszusammensetzung des Digital Marketplaces Performance-Index ausgewählt. Es handelt sich um Marktführer ihrer jeweiligen Branchensegmente. Dazu zählen u. a. Rightmove, Zillow, PayPal, Fi-serv, Netflix, aber auch bekannte Marktplatz-größen wie Alibaba, Amazon und eBay.

Thomas RappoldInvestment Advisor, Unternehmer und Buchautor (»Silicon Valley Investing«)

Bereits mit 14 Jahren erlernte Thomas Rappold Programmiersprachen im Selbststudium auf dem Commodore C64. Als einer der frühesten Absolventen des europaweit ersten Studienganges Medieninformatik trug er später durch seine Mitarbeit in der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE maßgeblich zur Entwicklung bahnbrechender neuer Finanzportale für Privat- und Geschäfts-kunden bei. Seit über zehn Jahren ist er erfolgreicher Geschäftsführer einer Internet-Beratungs- und Beteiligungs-gesellschaft und Gründer zahlreicher Internet-Start-ups. Mehr über Thomas Rappold unter silicon-valley.de.

10 Interviewmehrwert Juli/August 2016

Sangeet Paul Choudary, Executive Advisor auf C-Level, Bestsellerautor, Gründer von »Platform Thinking Labs«

Choudary wurde von Thinkers50 für zwei aufeinanderfolgende Jahre in die Reihen der wichtigsten Vordenker der Welt aufgenommen: 2015 in die Gruppe der 50 führenden Denker indischer Herkunft (Thinkers50 India) und 2016 in die Gruppe der 30 führenden Denker (Thinkers50 Radar). Er ist Co-Chairman des MIT Platform Strategy Summit beim MIT Media Lab und Entrepreneur-in-Residence bei der INSEAD Business School. Choudary gehört zum Expertenbeirat der Initiative »Digitale Transformation der Industrie« des Weltwirtschaftsforums, ist Executive Educator bei Harvard Business Publishing und hat Geschäftsleitungen von Fortune-500-Firmen, Familienkonzerne und wichtige Regierungsbehörden beraten. Mehr über Choudary und seine Publikationen finden Sie auf platfor-med.info. Buchempfehlungen: »Platform Revolution« und »Platform Scale«.

»Plattformen nutzen Daten für neue Möglichkeiten der Wertschöpfung«

mehrwert: Warum sind Plattformstrategien den traditionellen überlegen? Sie lassen sich in vielen Fällen viel schneller skalieren. Das liegt daran, dass die Produkti-onsmittel (die Mittel, mit denen Angebot und Wert geschaffen werden) nicht in den Hän-den der Plattformbetreiber, sondern in der Verfügungsgewalt des Ökosystems liegen. Wenn erst einmal Produkte und Dienstleis-tungen angeboten werden, kommen auch die Konsumenten an Bord und finden eine viel breitere Auswahl – auf deren Basis sie auch bessere Entscheidungen treffen können. Wegen dieser besseren Auswahl bleiben Kunden der Plattform treu. Dies wiederum ermutigt mehr Anbieter, ihre Leistungen dort zu präsentieren. Es kommt zum sogenannten Netzwerkeffekt. Beide Seiten profitieren von-einander: Je höher die Anzahl der Anbieter, desto mehr Konsumenten entdecken die Plattform, was wiederum weitere Anbieter anlockt. In diesem beidseitigen Nutzen für Anbieter und Konsumenten liegt das enorme Potenzial von Plattformstrategien.

mehrwert: Worin unterscheiden sich B2B-Plattformen von B2C-Plattformen? B2C-Plattformen werden in der Regel wegen

ihrer breiten Auswahl geschätzt, B2B-Plattformen vor allem wegen ihrer Haftung. Nehmen wir zum Beispiel den App Store für iPhones: Er bietet eine breite Palette an Apps und als Konsument möchte ich ja auch mehr Apps zur Auswahl haben, als ich nutze. Bei einem B2B-App-Store wie dem SAP Store spielt die Angebotsbreite dagegen kaum eine Rolle. Hier ist die Haftung das entscheidende Kriterium. Auf der SAP-Plattform dürfen nur Partnerunternehmen Lohnabrechnungs-Ap-plikationen anbieten. Diese müssen von SAP zertifiziert sein. Zertifizierung und Dauerhaf-tigkeit sind für Geschäftskunden wichtige Indikatoren für die Zuverlässigkeit einer Plattform. Der zweite Unterschied besteht darin, dass man auf Konsumentenplattfor-men (B2C) in der Regel Feedbacks veröffent-lichen kann. Auf B2B-Plattformen sieht man dagegen meist keine Ratings und Beurteilun-gen wie auf TripAdvisor oder Yelp. Drittens: Auf einer B2C-Plattform kann ein großer Teil der Kommunikation über die Plattform selbst abgewickelt werden, während dies bei vielen B2B-Plattformen nicht möglich ist. Dies ändert sich mittlerweile im Zuge der Verbesserung von Software-Clouds und Technologien. Im Moment jedenfalls dienen

viele B2B-Plattformen eher dazu, Bestellun-gen und Anfragen zu sammeln, als interaktiv zu kommunizieren.

mehrwert: Der globale Marktanteil des Internethandels liegt zurzeit bei 10 %. Wie weit kann er noch wachsen? Gibt es Auswirkungen auf das »traditionelle« Geschäft? Der Internethandel wurde bisher nur als Ver-triebskanal betrachtet. Eine Alternative zum physischen Vertrieb, die nun jedoch immer mehr mit traditionellen Vertriebsmethoden kombiniert wird. Aus diesem Grund wird der Online-Handel voraussichtlich viel stärker wachsen und dieses Wachstum wird zum Grossteil von der Kombination physischer und digitaler Vertriebsmethoden getragen. Ein klassisches Beispiel ist das britische Mo-delabel Burberry, das seine Erfahrung nun im Online- und Offline-Handel nutzt. Es geht dabei nicht mehr um den reinen Internethan-del, sondern um einen digital unterstützten Vertrieb. Wenn ein Kunde online mit dem Einkauf beginnt und dann zum Offline-Einkauf übergeht, wird dies alles auf einer Plattform erfasst. Berücksichtigen wir diese Vertriebsformen, könnte der Marktanteil deutlich über 10 % und vielleicht sogar auf 50 % steigen. Zu den Auswirkungen auf tra-ditionelle Geschäfte: Dort bestehen ja bereits physische Vertriebskanäle. Die Unternehmen müssen sich nur überlegen, wie sie diese mittels Digitaltechnik aufwerten können. Aus meiner Sicht ist der Internethandel immer weniger als reiner Vertriebskanal zu betrach-ten. Er entwickelt sich mehr und mehr zu einer Plattform, die physische und digitale Kanäle kombiniert.

mehrwert: Wäre es demnach nicht besser, wenn sich alle Unternehmen in digitale Plattformen verwandeln würden? Das ist schlicht und einfach nicht möglich. Allerdings werden sich wahrscheinlich alle Unternehmen mit der Plattformstrategie befassen müssen. Entweder werden sie selbst entscheiden müssen, welchen Teil der Wert-schöpfungskette sie als Plattform öffnen, oder sie werden sich überlegen müssen, an welchen Plattformen sie sich beteiligen soll-ten und was dabei zu bedenken ist.

mehrwert: Welches waren oder sind die spannendsten Plattform-Innovationen bei Geschäftsmodellen und Technologien?

11 Interviewmehrwert Juli/August 2016

Zu den wichtigsten Innovationen der letzten Zeit zählen Technologien, die es erlauben, Produktionsvorgänge in großem Maßstab vom Unternehmen auf den Konsumenten zu verlagern. 3D-Drucker erbringen zum Beispiel derzeit genau dieselbe Leistung wie zuvor die sozialen Medien. Es handelt sich um bahnbrechende Innovationen, die es Großunternehmen ermöglichen, die Produk-tion auf den Kunden zu verlagern. Damit lassen sich große Ökosysteme von Produzen-ten aufbauen. Die wichtigste Innovation bei Geschäftsmodellen erleben wir im Moment: Sie besteht in der Nutzung von Daten als neuartige Wertschöpfungsquelle. Bisher wur-den Daten vor allem zur Optimierung von Prozessen verwendet. Sie wurden überhaupt nur unter diesem Aspekt betrachtet, also eher aus der Perspektive der Geschäftsana-lytik. Heute erkennen wir zunehmend, dass sich Daten noch viel umfassender nutzen lassen. Das Unternehmen Lending Club nutzt seine Daten beispielsweise, um die Ausfall-wahrscheinlichkeit von Darlehensnehmern zu prognostizieren. Und Unternehmen wie Nestlé nutzen Daten, um neue Wertschöp-fungsmöglichkeiten für externe Partner zu schaffen.

mehrwert: Wie wird sich das Internet der Dinge auf das Plattformgeschäft auswirken? Welche Rolle spielen Schnittstellen (APIs)? Durch das Internet der Dinge (IdD) profi-tieren plattformgestützte Geschäftsmodelle auch von der Digitalisierung der realen Welt. Das IdD verknüpft die reale Welt mit einer zentralen Infrastruktur. Damit kann die reale Welt in plattformgestützte Geschäftsmo-delle einbezogen werden. Möglich wird das durch die Digitalisierung von Fahrzeugen und Geräten. Aus allen physischen Objekten lassen sich in Zukunft neue Geschäftsmodelle entwickeln. Diese Modelle werden auf Platt-formen basieren. Programmierschnittstellen (APIs) werden dabei eine wichtige Rolle spie-len, denn mit dem IdD wird jedes Objekt zur Datenquelle. APIs müssen diese Daten für die Erfassung in der zentralen Plattform, aber auch zur Nutzung durch zahlreiche Partner aufbereiten. Das gesamte Ökosystem, das rund um das IdD entsteht, wird durch APIs überhaupt erst möglich.

mehrwert: Wie können wir die Virtualisie-rung nutzen, um noch flexiblere Plattformen zu schaffen?

Die Virtualisierung erlaubt es uns, schneller zu skalieren und zu reagieren. Wir beob-achten, dass sie fast schon eine notwendige Voraussetzung ist, um eine Infrastruktur für ein breites Publikum zu öffnen. Die traditio-nellen IT-Systeme waren weitgehend isolierte »Inseln«. Die Virtualisierung schafft ein kooperatives Umfeld für zahlreiche Interes-senten, die sich dort viel leichter einbringen können.

mehrwert: Was sind die wichtigsten Trends des Segmentes? Welche Unternehmen könnten sich bald etablieren? Aus Konsumgütermarken werden zusehends Plattformen. Marken werden generell immer mehr personalisiert. Wir beobachten, dass Konsumgütermarken zu einem Komplettser-vice übergehen und sich dabei nicht nur auf eigene Produkte und Services beschränken. Schauen Sie sich beispielsweise an, wie Nike seine Schuhe verkauft: Die Firma baut zurzeit ein ganzes Ökosystem um sich herum auf. Oder wie Macamic Food seine Gewürze verkauft: Das Unternehmen schafft sich ein ganzes Ökosystem rund um das Thema Le-bensmittel. In diesem Zusammenhang den-ken Konsumgüterhersteller auch an die Nut-zung von Plattformen; darin sehe ich einen wesentlichen Trend. Ein weiterer wichtiger Trend ist die Reaktion der Industrieunterneh-men hierauf. General Electric (GE) beispiels-weise wird zwar Uber nicht neu erfinden, kann aber von Plattformen profitieren. GE investiert viel in diese Technologie, geleitet von der Idee des »Industrial Internet«.

mehrwert: Wie werden sich die Plattformen weiterentwickeln? Zunächst sind einige regulatorische Fragen zu klären. Bislang ist nicht klar, wem die Daten gehören, wie sie verwendet werden dürfen und wie unter den jeweiligen politischen Bedingungen die Rechte der Nutzer an ihren Daten gehandhabt werden. Die Regulierung offener Produktionsmodelle ist ebenfalls wei-ter unklar. Man denke nur an die laufenden Verfahren gegen Uber. Ein zweiter wichtiger Punkt, der interessant werden dürfte, betrifft die künftige Governance. Diese erfolgt heute hochgradig zentralisiert, wobei die Produk-tion breit verteilt ist. Mit der Durchsetzung von Technologien wie Bitcoin wird jedoch auch die Governance dezentralisiert, was Plattformen in Zukunft umso interessanter werden lässt.

mehrwert: Wie lässt sich ein erfolgreiches Plattformgeschäft aufbauen? Sie brauchen eine offene Infrastruktur. Das bedeutet zu entscheiden, welche Teile der Plattform unter zentraler Kontrolle bleiben und welche Teile für externe Teilnehmer geöffnet werden. Außerdem brauchen Sie eine klare Governance-Struktur und müssen durch entsprechende Regeln festlegen, was die Plattform erlauben und was sie unter-binden soll. Drittens brauchen Sie eine klare Datenstrategie, die definiert, in welcher Weise Daten genutzt werden, um jeweils die passenden Teilnehmer zusammenzuführen und ihre Interaktion effizienter zu gestalten. Zu guter Letzt müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Plattform Netzwerkeffekte kreiert.

mehrwert: Welche Erfolgsgeschichten gibt es? Die besten Beispiele erfolgreicher Plattform-Modelle sind Apple und Android, die die Branchenführung übernommen haben, während die traditionellen Modelle von No-kia und Blackberry sehr linear und einseitig waren. Erstere haben Letztere verdrängt. In gleicher Weise nimmt es heute Airbnb mit der Hotelbranche auf, die ebenfalls mit ei-nem sehr linear funktionierenden Plattform-Modell arbeitet. So war es auch im Medi-enbereich, als Amazon Kindle als alternative Publikationsplattform einführte. In den USA hat Amazon die Einzelhandelsbranche stark beeinflusst.

mehrwert: Und Plattformen, die »gefloppt« sind? Das waren sogar sehr viele. Ein herausragen-des Beispiel ist Myspace. Zwar scheiterte es aus mehreren Gründen, doch war ein zent-raler Faktor, dass man nicht wusste, welche Schnittstellen man dem breiteren Publikum zugänglich machen sollte. So hat man die App-Entwicklung ausschließlich hausintern durchgeführt und nicht für externe Entwick-ler geöffnet. Andererseits ermöglichte es Myspace, die Benutzeroberfläche nach Belie-ben zu verändern. Es war wirklich ein Fehler, dies nicht zu unterbinden. Denn im Laufe der Zeit haben sich auch weniger talentierte Nut-zer an der optischen Gestaltung des Portals von Myspace versucht – mit entsprechendem Ergebnis.

12 Investmentideemehrwert Juli/August 2016

Indexierte Performance in %

Newmont Mining Barrick Gold Goldcorp Gold-Unze

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0Jan 2011 Jan 2013 Jan 2014Jan 2012 Jan 2015 Jan 2016

90,14

40,37

58,00

35,98

Grafik 1: Goldminenaktien – beachtliche Kursentwicklungen seit Jahresbeginn

Quelle: Bloomberg, 01.01.2016 – 07.06.2016; Historische Daten liefern keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen.Die LBMA Goldpreis-Auktion findet zweimal täglich mit dem ICE Benchmark Administration (IBA) um 10:30 Uhr (AM) und 15:00 Uhr (PM) statt. Der Preis notiert in US-Dollar pro Feinunze.

Neuer Glanz von Goldaktien! Alternative zur Direktanlage

Mit Aktien war dieses Jahr bisher nicht viel Geld zu verdienen. Fast alle großen europäi-schen Aktienindizes notieren im Vergleich zum Jahresbeginn im Minus. Der SMI® schwankt derzeit um 8.000 Punkte, der DAX® zwischen 9.000 und 11.000 Punkten und bei vielen weiteren europäischen Indizes zeigt sich ein ähnliches Bild (Quelle: Bloomberg, Stand: 16.06.2016). Auch die großen US-Indizes, Dow Jones und S&P 500®, konnten seit Jah-resanfang nur leicht zulegen. Themen wie der »Brexit«, die eventuelle Zinserhöhung in den USA und die Ölpreisentwicklung bestimmten die Märkte und sorgten für Unsicherheit unter den Anlegern. Da ist es nicht verwunderlich, dass die »Krisenwährung« Gold wieder in den Fokus der Investoren rückt. Laut der letzten Studie des World Gold Council (Mai 2016) stieg die Nachfrage nach Gold im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vor-jahr um fast 21% auf 1.289,8 Tonnen. Dies sei vor allem auf eine stärkere Nachfrage im Investmentbereich zurückzuführen, die einen leichten Nachfragerückgang in der Schmuck-industrie mehr als nur kompensierte. So war Gold zur großen Überraschung vieler Markt-beobachter eine oder sogar die Anlageklasse, mit der man im bisherigen Jahresverlauf den größten Gewinn verzeichnen konnte.

Goldpreis: Inflation als treibender Faktor?Der Aufwärtstrend des Goldpreises könnte sich weiter fortsetzen. Laut Vontobel Asset Management handelt es sich bei der erwarte-ten Inflation um ein entscheidendes Element für die Goldpreisentwicklung. Sie ist nach wie vor sehr gering, könnte jedoch dank zweier Faktoren kurzfristig stark anziehen: einerseits wegen der möglichen Erholung der Rohstoff-preise, allen voran des Ölpreises, die auf eine nun mehrjährige Talfahrt zurückblicken. Ihr Kursanstieg könnte automatisch auch ein Anwachsen der Inflationsrate mit sich bringen. Andererseits infolge eines Konjunkturauf-schwungs: Dieser könnte auch für eine höhere Inflationsrate sorgen. Da beide Faktoren sich gegenseitig »befeuern«, könnte ihr Effekt

schnell die aktuellen Erwartungen übertreffen. Zudem würde ein solcher Inflationsschub im Normalfall eine Erhöhung der Leitzinsen nach sich ziehen. Die US-Notenbank will jedoch ein Anziehen der Zinsschraube nicht überstürzen und die Europäische Zentralbank begann erst im Juni mit dem Kauf europäischer Unterneh-mensanleihen, der bisher letzten von vielen Maßnahmen ihrer sehr expansiven Geldpoli-tik. Aus diesem Grund könnten die Realzin-sen – das Maß für Zinsen abzüglich der Teu-erungsrate – schnell wieder unter null fallen. Tritt diese Situation ein, wird das Halten von Gold für Anleger attraktiver.

Mögliche Wege zu GoldDie Möglichkeiten, in Gold zu investieren, sind vielfältig. Eine Direktinvestition, die mit großen Lagerkosten und einem hohen Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) ver-bunden ist, ist oftmals nicht die attraktivste. Eine Alternative dazu bietet eine Anlage in Goldminenunternehmen. Die Kurse von Goldminenbetreibern sind in der Regel stark mit dem Goldpreis korreliert – sie bewegen sich tendenziell in dieselbe Richtung – und

Seit Jahresanfang ist Gold in aller Munde. Ein innovatives strukturiertes Produkt auf Goldminen-aktien bietet in dem Zusammenhang interessante Rendite- und Partizipationschancen.

haben in den letzten Jahren zusammen mit dem fallenden Goldpreis stark an Wert verlo-ren. Mit dem jüngsten Comeback des gelben Metalls konnten viele der Goldminenaktien wieder stark zulegen (Grafik 1).

Aktieninvestment zu riskant?Doch bleiben Investments in bestimmte Goldminenaktien für viele Anleger wegen ihrer relativ hohen Kursvolatilität zu risiko-reich und sind daher oftmals auch nicht opti-mal. Die Frage lautet also: Wie kann man an einer eventuellen Fortsetzung des jüngsten Aufschwungs der Goldminenaktien teilhaben, ohne allzu hohe Risiken eingehen zu müssen?

Strukturierte Produkte bieten passende Chance/Risiko-ProfileEine Protect Multi Aktienanleihe könnte hier eine interessante Alternative darstellen. Die Protect Multi Aktienanleihe auf Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining besitzt neben einer Barriere einen festen Kupon, der unabhängig von der Wertentwicklung der Aktien ausbezahlt wird. Bei seitwärts tendie-renden oder leicht steigenden Märkten, in

13 Investmentideemehrwert Juli/August 2016

Grafik 2: Auszahlungsprofil zum Laufzeitende

Quelle: Vontobel

KompaktMit der Protect Multi Aktienanleihe Quanto auf Barrick Gold Corp. / Goldcorp Inc. / Newmont Mining Corp. können Anleger sowohl in leicht fallenden, steigenden als auch in seitwärts tendierenden Märkten attraktive Kuponzahlungen erhalten und damit für bestimmte Marktszenarien eine Renditeoptimierung generieren.

Produkteckdaten Protect Multi Aktienanleihe Quanto auf Barrick Gold Corp. / Goldcorp Inc. / Newmont Mining Corp.

ISIN / WKN DE000VN2GQP4 / VN2GQP

Nennbetrag EUR 1.000

Ausgabepreis 100 % des Nennbetrags

Kupon p.a. 10.50 %

Festlegungstag / Valuta 25.07.2016 / 02.08.2016

Bewertungstag / Fälligkeit 25.07.2018 / 02.08.2018

Basiswerte Barrick Gold Corp., Goldcorp Inc., Newmont Mining Corp.

Basispreis/Barriere 100 % des Schlusskurses des Basiswertes am Festlegungstag.

45 % - 55 % des Schlusskurses des Basiswertes am Festlegungstag.*

Zeichnungsfrist 25.07.2016 (16.00 Uhr)

Anleger sollten beachten, dass Verluste eintreten können, falls mindestens ein Basiswert am Laufzeitende unter dem Basispreis schließt. Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt; im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten droht dem Anleger ein Geldverlust.

* Die Barriere wird am Festlegungstag durch die Berechnungsstelle nach billigem Ermessen (§§ 315, 317 BGB) innerhalb der für den jeweiligen Basiswert angegebenen Bandbreite bestimmt und sodann vom Emittenten gemäß § 12 der Allgemeinen Emissionsbedingungen bekannt gemacht. Dabei berücksichtigt die Berechnungs-stelle insbesondere die Entwicklung der Volatilität der Basiswerte sowie der Marktzinsen seit dem Beginn des öffentlichen Angebots bis zum Festlegungstag.

Weitere Informationen: Der Emittent dieser Produkte ist die Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main, Garant ist die Vontobel Holding AG, Zürich. Listing im Freiverkehr der Börse Frankfurt Zertifikate Premium und EUWAX® (Stuttgart). Weitere Informationen sowie den allein maßgeblichen Wertpapierprospekt zum Produkt finden Sie unter www.vontobel-zertifikate.de

denen zusätzlich Kursrückschläge des Basis-wertes nicht auszuschließen sind, können Pro-tect Multi Aktienanleihen die Renditechan-cen verbessern. Sie zeichnen sich durch eine attraktive Kuponzahlung aus, welche in der Regel deutlich über dem allgemeinen Markt-zinsniveau respektive der Dividendenrendite liegt. Zudem bieten Protect Multi Aktienan-leihen dem Anleger eine Barriere, welche bis zu einem bestimmten Niveau vor Kursverlus-ten schützt und damit die Wahrscheinlichkeit einer Rückzahlung zum Nennwert erhöht. Nähere Informationen zum Auszahlungsprofil liefert Grafik 2.

0 S

Barriere

Ausübungspreis

Basisw

ertG

ewin

nV

erlu

stWAS DAS PRODUKT BIETET Fixer Kupon Der feste Kupon beträgt 10,5 % p. a. Er erschließt im aktuellen Tiefzinsumfeld eine attraktive Renditequelle und wird einmalig am Ende der einjährigen Laufzeit gezahlt. Die Kuponzahlungen erfolgen unabhängig von Goldpreis- und Aktienkursentwicklungen. Reduziertes Aktienkursrisiko bei Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining Im Vergleich zur Aktiendirektanlage ist das Produkt mit einer Barriere ausgestattet, die 45 % bis 55 % des Basispreises beträgt.* Das bedeutet: Verletzt keine der drei zugrunde liegenden Aktien von Barrick Gold, Goldcorp und Newmont Mining während der Laufzeit diese Barriere, werden am Laufzeitende 100% des Nennwertes zurückgezahlt. Hat jedoch eine der drei Aktien ihre Barriere mindestens einmal berührt oder unterschritten und schließt einer der Titel am Laufzei-tende unter seinem Basispreis, erfolgt die Auszahlung des Nennwertes abzüglich der prozentualen Differenz zwischen dem Basispreis und dem Schlusskurs des Basiswertes mit der prozentual schlechtesten Perfor-mance. Attraktives Rendite/Risiko-Profil Das Rendite/Risiko-Profil dieses Produktes ist durch die beschränkte maximale Auszahlung sowie die Barriere konservativer als eine Direktinvestition in die Basiswer-te. Das geringere Risiko des Produktes kann nur durch den Verzicht auf eine unbegrenzte Rendite erreicht werden. Doch selbstverständlich beinhaltet auch dieses Produkt Risiken. Aktien von Goldminenunternehmen waren in der Vergangenheit relativ volatil. Reißt die Barriere, verliert das Produkt die Barrierefunktion. Demzufolge ist eine Investition nur ratsam, wenn man steigende oder seitwärts tendierende Aktienkurse der Basiswerte erwartet. Gerade nach der jüngsten Kurs-rally von Goldminenaktien sind auch Kursrückschläge nicht auszuschließen.

14 Charts des Monatsmehrwert Juli/August 2016

Beitrag von BörseGo AG (boerse-go.de)

Wichtige HinweiseDie hierin enthaltene Analyse wurde von BörseGo AG (boerse-go.de) erstellt und unverändert von der Bank Vontobel Europe AG (Vontobel) weitergegeben. Für den Inhalt ist ausschließlich die ange-gebene Drittquelle verantwortlich. Weitere Informationen sowie die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sind der aufgeführten Website der Drittquelle zu entnehmen. Vontobel übernimmt für den Inhalt, die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Informationen keine Gewähr. Vontobel wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überwacht. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen dienen nur Informationszwecken und sind kein Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots oder zur Zeichnung, zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Sie werden außerhalb einer etwaigen Vertragsbeziehung mitgeteilt, begründen zu keinem Zeitpunkt ein vertragliches Beratungs- oder Auskunftsverhältnis und beinhalten keine Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind keine »Finanzanalysen« im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes, genügen nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegen keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Sie können von den von Vontobel bzw. von Unternehmen der Vontobel-Gruppe veröffentlichten Analysen abweichen.

Stand am 27.06.2016.

1,600

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EUR/USD

Kursverlauf vom 27.06.2011 - 27.06.2016

gleitender Durchschnitt (50 Tage)gleitender Durchschnitt (200 Tage)

USD

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Daimler AG

Kursverlauf vom 27.06.2011 – 27.06.2016

EMA (50 Tage)EMA (200 Tage)

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Vol

ume 1612Jahr 13 14 15

Daimler und EUR/USD im Fokus

Daimler - Die Bären werden immer stärkerEiner der sehr schwachen DAX®-Titel ist seit Monaten die Aktie des Autobauers Daimler, welche aktuell auf den tiefsten Kursstand seit Mitte 2013 fällt. Zwar erreicht der Wert jetzt den Bereich einer flach fallenden, langfristi-gen Pullbacklinie, doch bleibt es fraglich, ob diese gute Unterstützung bieten kann. Letzte Haltezone für die Bullen wäre der Bereich um 49,00 bis 50,00 Euro. Dessen Bruch nach unten würde größere mittel- bis langfristige Verkaufsignale liefern mit Zielen bei ca. 38,00 und 30,00 Euro. Für die Bullen ist die Situa-tion weitaus schwieriger. Der Bruch der lang-

EUR/USD - Weiterhin absolut trendlosMit dem Ergebnis der Abstimmung zum Bre-xit wurde es am Aktien- und Devisenmarkt etwas ungemütlich am 24. Juni, das britische Pfund erlebte eine heftige Abwertung gegen-über den anderen großen Währungen. Aber auch der Euro geriet unter Druck gegenüber dem US-Dollar und rutschte in den Bereich der 1,1-Dollar-Marke zurück. Letztlich erga-ben sich für das Devisenpaar EUR/USD keine neuen Handelssignale, mit dem Rücksetzer wurde lediglich die letzte Erholungsphase seit Dezember leicht korrigiert. EUR/USD notiert weiterhin in einer seit Anfang 2015 beste-henden Handelsspanne zwischen grob 1,05 und 1,15 US-Dollar und damit auf mittelfris-

fristigen Aufwärtstrendlinie im Januar und der anschließende, bärische Pullback an diese Linie sprechen für die Kursschwäche. Mit Kursen oberhalb von 58,00 Euro wäre eine Erholung in Richtung 63,00 und 68,70 Euro möglich, oberhalb von 70,00 Euro hellt sich das übergeordnete Chartbild wieder deutli-cher auf. Bis auf weiteres bleibt das Bild ange-schlagen und der Titel somit aus charttechni-scher Sicht eher interessant für fallende Kurse. Sogar eine Abwärtstrendbeschleunigung wäre mit dem Unterschreiten des 2014er Tiefs jetzt nicht ungewöhnlich. Es bleibt also Vorsicht geboten.

tig neutralem Terrain. Erst ein Ausbruch aus dieser Seitwärtsrange würde neue Impulse für eine Trendbewegung liefern, bis dahin gestalten sich Prognosen eher schwierig. So könnte das Währungspaar noch monatelang in besagter Spanne seitwärts pendeln. Erst ein nachhaltiger Anstieg über 1,16 US-Dollar würde sich Aufwärtspotenzial bis 1,21 und 1,23 US-Dollar eröffnen. Auf der anderen Seite wäre das Verlassen der Seitwärtsrange nach unten mit Kursen signifikant unter 1,05 US-Dollar kritisch zu werten, dann wäre die Gemeinschaftswährung anfällig für einen Kursrutsch gegenüber dem Greenback in Richtung 0,96 - 0,97 US-Dollar.

Kursstand: EUR 1,10; Stand am 27.06.2016.

Kursstand: EUR 53,37; Stand am 27.06.2016.

15 Rohstoff-Kolumnemehrwert Juli/August 2016

Die Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU sowie die Aussicht auf länger nied-rig bleibende US-Leitzinsen haben den Gold-preis zuletzt kräftig steigen lassen. Das »Kri-senmetall« verteuerte sich von einem Ende Mai erreichten Tief bei knapp unter 1.200 US-Dollar je Feinunze bis auf 1.358 US-Dol-lar unmittelbar nach dem Brexit-Referendum. Anschließend korrigierte der Goldpreis jedoch wieder etwas und notierte Ende Juni noch bei 1.318 US-Dollar. Der Brexit-Entscheid der Bri-ten hat baldige Zinsanhebungen in den USA noch unwahrscheinlicher gemacht. So liegt die aus Future-Kontrakten ermittelte Wahr-scheinlichkeit einer Zinsanhebung bei dem Juli-, September- und Novembertreffen des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank inzwischen bei null Prozent. Ledig-lich im Dezember sieht der Markt noch eine 17,1-prozentige Chance für eine Zinsanhe-bung.

Als zweites wichtiges Edelmetall hat sich zuletzt auch Silber positiv entwickelt. Nach einem Anfang Juni erreichten Tief bei 15,80 US-Dollar konnte der Preis bis Ende Juni auf 18,22 US-Dollar je Unze zulegen. Im Ver-gleich zu Gold ist Silber aktuell mit 73 Unzen Silber je Unze Gold im historischen Vergleich günstig bewertet. Die Zuflüsse in Silber-ETFs erreichten Mitte Juni außerdem ein neues Rekordhoch. Wegen einer steigenden Nach-frage und einem stagnierenden oder gar sin-kenden Angebot rechnen Beobachter für die kommenden Jahre mit einem Angebotsdefizit bei Silber. Der Preis für Platin hat in den Monaten Mai und Juni deutlich nachgegeben. War Anfang Mai noch ein Höchststand von 1.090 US-Dol-lar je Unze erreicht worden, setzte der Preis bis auf 957 US-Dollar Anfang Juni zurück. Da Platin in Katalysatoren von Dieselfahrzeu-gen verwendet wird, wirkte sich die sinkende Beliebtheit von Dieselfahrzeugen nach dem VW-Skandal zuletzt belastend auf den Preis des Edelmetalls aus. Bis Ende Juni kam es dann erneut zu einer Erholung, die den Platin-preis zuletzt wieder über die Marke von 1.000 Dollar führen konnte. Palladium hat sich seit Anfang Mai ebenfalls deutlich verbilligt, konnte sich zuletzt aber wieder rasant erho-len. Von einem Ende April erreichten Hoch bei 635 Dollar je Unze ging es im Tief bis auf Ende Mai bis auf 535 US-Dollar nach unten, bevor es zu einer deutlichen Erholung auf 586

Rohstoffe: Edelmetalle legen nach Brexit-Referendum deutlich zu

Dollar bis Ende Juni kam. Auch bei Palladium wurde der größte Teil der Kursgewinne nach dem Brexit-Referendum verzeichnet. Sowohl am globalen Platin- als auch am weltweiten Palladiummarkt erwarten Beobachter für das laufende Jahr ein Angebotsdefizit.

Das Industriemetall Kupfer profitierte zuletzt von der Eindeckung spekulativer Short-Posi-tionen durch Finanzinvestoren. Auch der nach dem Brexit-Referendum wieder aufge-flammte Konjunkturpessimismus konnte den Kupferpreis dabei nicht nachhaltig belasten. Die Hoffnungen auf eine merkliche Bele-bung der chinesischen Nachfrage haben durch die jüngsten Konjunkturzahlen sowie die Bestandsentwicklungen allerdings einen Dämpfer erhalten. Von einem Ende April erreichten Hoch bei knapp über 5.000 US-Dollar ging es zuletzt auf 4.809 Dollar nach unten.

Die Erholung der Ölpreise scheint vorerst beendet zu sein. Nachdem sowohl die Nord-seesorte Brent Crude als auch die US-Leicht-ölsorte WTI Mitte Juni auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 zulegen konnten, kam es anschließend zu einer Trendumkehr. Nach der Brexit-Entscheidung wurden deutliche Abschlägen von jeweils rund 6 % verzeich-net. Ein deutlicher Rückgang der US-Lagerbe-stände gab den Ölpreisen zuletzt aber wieder Auftrieb. Nach einem Ende April erreichten Rekordhoch bei 543,3 Millionen Barrel gehen die US-Lagerbestände seit Mitte Mai wieder kontinuierlich zurück und sind zuletzt auf 526,6 Millionen Barrel gesunken.

Der Preis für Erdgas der US-Sorte Henry Hub erreichte zuletzt mit 2,9245 US-Dollar pro

Millionen Btu ein frisches Zehnmonatshoch. Dabei profitiert der Brennstoff von der Vor-hersage, dass die Temperaturen in weiten Tei-len der USA bis zum 12. Juli über der Norm liegen werden, so dass auch der Erdgasver-brauch zur Stromerzeugung dank des intensi-veren Einsatzes von Klimaanlagen überdurch-schnittlich sein dürfte.

Der Kaffeepreis hat sich seit Anfang Mai um mehr als 20 Prozent auf 1,440 Dollar verteu-ert. Die Preiserholung ist vor allem der Auf-wertung des brasilianischen Real zu verdan-ken, die einen Export von brasilianischem Kaffee deutlich unattraktiver macht. Die Lagerbestände aus den letzten Ernten sind unterdessen fast aufgebraucht. Der massive Wertverlust des britischen Pfunds infolge der Brexit-Entscheidung hat unterdessen den Kakaopreis im meistgehandelten Terminkon-trakt in London auf ein Fünfjahreshoch von 2.408 Pfund je Tonne schießen lassen.

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Beitrag von BörseGo AG (boerse-go.de) Bitte beachten Sie den wichtigen Hinweis auf Seite 4.

16 Know-howmehrwert Juli/August 2016

Ein wesentlicher Grund für den Erfolg der klassischen Protect Aktienanleihe ist sicher-lich das anhaltende Niedrig- beziehungsweise Negativzinsumfeld. Mit Letzterem sehen sich die Anleger nun auch in Deutschland kon-frontiert. Abhängig von der konkreten Ausge-staltung (Kupon und/oder Barriere) können Kupons deutlich über den aktuell erzielbaren konventionellen Marktzinsen erreicht wer-den. Im Gegenzug trägt der Anleger natürlich ein höheres Risiko. In der Regel übersteigen die Kupons der Protect Aktienanleihen auch die Dividendenrendite der Aktien, die ihr zugrunde liegen.

Bedingt durch eine zusätzliche Express-Funk-tion – die Möglichkeit einer vorzeitigen Rück-zahlung – könnten die Konditionen (Kupons und/oder Barriere) gegenüber der klassischen Protect Aktienanleihe verbessert werden. Was dahinter steckt und wie es funktioniert, erfahren Sie hier.

Grundausstattung – Kupon und BarriereWie die klassische Protect Aktienanleihe zeichnet sich auch die Express-Variante durch eine Gewinnbegrenzung aus. Der Kupon

Protect Aktienanleihen mit Express-Funktion

Mit der Express-Funktion – der Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung – erfährt die klassische Protect Aktienanleihe eine Verbesserung der Konditionen. Doch was steckt dahinter?

wird unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswertes ausbezahlt. Neben die-sen Kuponzahlungen gehören Barrieren zur Grundausstattung jeder Protect beziehungs-weise Protect Express Aktienanleihe. Bei der Express-Version können die Kupons jedoch deutlich höher beziehungsweise die Barrieren deutlich tiefer ausfallen.

Höhere Kupons oder tiefere Barrieren – doch warum?Beide Varianten der Protect Aktienanleihe (klassisch und Express) eignen sich für Investo-ren, die von seitwärts tendierenden bzw. leicht steigenden oder sogar leicht fallenden Kursen der Basiswerte ausgehen. Anders als bei der klassischen Version könnten bei der Express-Version jedoch leicht steigende Kurse eine vor-zeitige Rückzahlung des Produktes zur Folge haben. Denn die maximale Laufzeit sowie der Rückzahlungsbetrag der Protect Express Aktienanleihe sind abhängig vom Schlusskurs der Aktie an den jeweiligen Beobachtungs-tagen. Übersteigt der Basiswert an einem Beobachtungstag den Tilgungslevel, wird das Zertifikat vorzeitig zum Nennwert inklu-sive der letzten Kuponzahlung zurückbezahlt.

Eine Express Protect Aktienanleihe könnte also für Investoren geeignet sein…... die eine interessante Alternative zur Direkt-anlage suchen, da sie von einer neutralen bis leicht steigenden Entwicklung des Basiswer-tes ausgehen. Für Kursrückschläge ist die Pro-tect Express Aktienanleihe mit einer Barriere ausgestattet.

Bitte beachten Sie, dass bei einer Investition in diese Produkte mit Ausnahme der Kupon-zahlung keine laufenden Erträge anfallen. Die Produkte sind nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des ein-gesetzten Kapitals möglich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten.

Leistung schafft Vertrauen

*Stand am 04.07.2016; Finaler Bewertungstag: 06.06.2018, Tilgungslevel: 100% des Basiswertes, Laufzeit: 06.06.2016 bis 06.06.2018 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Tilgung)

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifi kate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

Haben Sie Fragen zu den Produkten?Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oder informieren Sie sich unter www.vontobel-zertifi kate.de

Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main

NEU von Vontobel:Protect Express Aktienanleihe

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Protect Express Aktienanleihen

Auch an ruhigen Passagen kann man Freude haben.

Kupon p.a. Basiswert WKN Basispreis Barriere Bewertungstage Preis*

6,00% Allianz SE VN1KLR € 142,55 € 92,6606.12.201606.06.201706.12.2017

94,55%

6,00% BASF SE VN1KLS € 68,83 € 44,7406.12.201606.06.201706.12.2017

100,55%

4,50% SAP SE VN1KLT € 71,47 € 46,4606.12.201606.06.201706.12.2017

99,30%

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18 Wissenswertesmehrwert Juli/August 2016

Uber wurde ursprünglich als Limousinen-Service ins Leben gerufen.

Netflix war ursprünglich ein Online-DVD-Verleih.

Wussten Sie beispielsweise, dass …

… Amazon sein erstes Buch im Juli 1995 auf seiner Internetplattform verkaufte?

Drei Monate danach öffnete sich amazon.com der breiten Öffentlichkeit. 20 Jahre später liegt der weltweite Umsatz bei rund 107 Milliarden US-Dollar (Geschäftsjahr 2015).

… Amazon-Gründer Jeff Bezos sein Unter-nehmen ursprünglich Relentless nennen wollte?

Freunde sollen ihm jedoch davon abgera-ten haben. »Relentless« bedeutet so viel wie unbarmherzig, unerbittlich, gnaden-los.

… Pierre Omidyar am ersten September-Wochenende 1995 in San José die Basis-software für eBay programmierte?

Am Montag, den 4. September startete er die Plattform unter dem Namen Auction-Web – zunächst auf der Webseite seiner Firma Echo Bay Technology Group.

… Netflix in den USA 1997 ursprünglich als Online-DVD-Verleih startete?

Heute ist das mittlerweile weltweit füh-rende Streaming-Portal für Serien, Filme und Dokumentationen in 190 Ländern vertreten.

… Robert Gentz und David Schneider vor ihrer Zalando-Gründung 2008 mit einem sozialen Netzwerk in Lateinamerika gescheitert waren?

Während ihres Studiums in Mexiko hatten sie geplant, nach dem Vorbild von Face-book 81 Millionen Nutzer auf ihre Platt-form namens Unibicate zu bringen. Doch das Projekt scheiterte an den Finanzen.

Wussten Sie, dass …

… Airbnb ursprünglich Airbedandbreak-fast (»Luftmatratze und Frühstück«) hieß?

2009, ein Jahr nach der Gründung durch Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk in San Francisco, wurde der Name zu Airbnb verkürzt.

… sich auf der Website von Airbnb aktu-ell über zwei Millionen Inserate für die Buchung und Vermietung von Unterkünf-ten in über 190 Ländern befinden?

Über den 2008 gegründeten Community-Marktplatz im Silicon Valley wurden bisher mehr als 60 Millionen Übernachtungen gebucht.

… der Fahrdienst Uber in San Francisco 2009 ursprünglich als Limousinen-Ser-vice ins Leben gerufen wurde?

Mitte Juni 2016 war das von Garrett Camp und Travis Kalanick gegründete Unternehmen weltweit bereits in 471 Städten vertreten.

… der Shopping-Gigant und eBay-Schreck Taobao heute fast eine Milliarde Pro-dukte anbietet?

Mit der Auktionsplattform kopierte der ehemalige Englischlehrer und Alibaba-Gründer Jack Ma 2003 das Geschäftsmo-dell von eBay.

Es ist erst zwei Jahrzehnte her, dass die ersten digitalen Verkaufsplattformen entstanden. Seither haben sie unser Konsumverhalten ebenso rasant wie radikal verändert. Ein Blick auf populäre elektronische Marktplätze.

19 News und Tippsmehrwert Juli/August 2016

SC201512150401- 02/16

Impressum

Herausgeber: Bank Vontobel Europe AGBockenheimer Landstraße 24 60323 Frankfurt am Main Hotline 00800 93 00 93 00 Telefax +49 (0)69 69 59 96-290E-Mail [email protected]: Sandra Chattopadhyay, Nicole Wittmann Vivien Sparenberg, Heiko GeigerMarketing: Nicole WittmannGestaltung: Derivative Partners AGSplügenstrasse 10, 8002 Zürich, www.derivativepartners.comErscheinungsweise: Alle zwei MonateAuflage: 5.000 ExemplareBestellung: Telefon 00800 93 00 93 00 (kostenlos)vontobel-zertifikate.de

Rechtliche Hinweise Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, jedoch keiner unabhängigen Prüfung unterzogen haben. Sie wurden von uns nach bestem Wissen zusammengestellt. Diese Publikation ist kein Angebot und keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die in dieser Publikation enthaltenen Angaben stellen keine Anlage beratung und keine Finanzanalyse dar, sondern dienen ausschließlich der Information und genügen daher auch nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse. Rechtlich verbindlich sind alleine die Basis prospekte und die endgültigen Angebotsbedingungen, die beim Emittenten, der Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, kostenlos erhältlich sind. Vor dem Erwerb eines Wertpapieres sollten Sie den Prospekt zu Chancen und Risiken lesen und etwaige Fragen mit Ihrem Finanzberater besprechen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Angaben und keine Verpflichtung zur Richtigstellung etwaiger unzutreffender, unvollständiger oder überholter Angaben. Die Autoren, der Herausgeber und zitierte Quellen haften nicht für etwaige Ver-luste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen. Der Leser trifft seine Entscheidungen in jedem Fall auf eigene Gefahr. Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und dem Verkauf der von der Vontobel Financial Products GmbH emittierten Produkte können Gesellschaften der Vontobel-Gruppe direkt oder indirekt Provisionen in unterschiedlicher Höhe an Dritte (z. B. Anlageberater) zahlen. Solche Provisionen sind im jeweiligen Produktpreis enthalten. Weitere Informationen erhalten Sie auf Nachfrage bei Ihrer Vertriebsstelle. In der Vergangenheit erzielte Performance ist kein Indikator für zukünftige Wertentwick-lungen. Bitte beachten Sie, dass Aussagen über zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen grundsätzlich auf Annahmen und Einschätzungen basieren, die sich im Zeitablauf als nicht zutreffend erweisen können. Die Unternehmen der Vontobel-Gruppe übernehmen daher keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der in dieser Publikation getroffenen Aussagen und Bewertungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen einer früheren Wertentwicklung oder Prognosen einer früheren Wertentwicklung eines Finanzinstru mentes nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung zulassen. In dieser Ausgabe dargestellte Wertentwicklungen berücksichtigen keine etwaigen Provisionen, Gebühren und andere Entgelte, welche sich negativ auf die Rendite auswirken.

HinweisDie in dieser Publikation genannten Marken und Warenzeichen sind zugunsten der jeweiligen Rechteinhaber geschützt und eingetragen.

*Vontobel, DAB bank, Consorsbank, flatex, TARGOBANK, ING DiBa, 1822 direkt, Hellobank und S Broker

behalten sich vor, die Aktion zu modifizieren oder vorzeitig zu beenden.

Aktuelle Trading-Aktionen im Überblick

Bis 26.08.2016 handeln sie alle Produkte vom Starpartner Vontobel ab einem Ordervolumen von EUR 1.000 im außerbörslichen Direkthandel ohne Orderentgelt.*

Bis 30.12.2016 übernimmt Vontobel für alle Anlageprodukte ab einem Ordervolumen von EUR 1.000 für Käufe im Direkthandel das Orderentgelt.*

Handeln Sie alle Faktor-Zertifikate, Bonus-Zertifikate und Aktienanleihen von Vontobel im außerbörslichen Direkthandel, ab mindestens 1.000 Euro Ordervolumen ohne Orderentgelt.*

Im außerbörslichen Handel können Sie bei der Hellobank alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen vom Starpartner Vontobel ab 4,95 Euro Flatfee online handeln.*

Bis 30.12.2016 übernimmt Vontobel für alle Aktienanleihen ab einem Ordervolumen von EUR 1.000 im Direkthandel das Orderentgelt.*

Bis einschließlich 30.12.2016 handeln Sie alle Vontobel-Aktienanleihen ab einem Ordervolumen von EUR 2.500 zum Festpreis von EUR 4,90 im Direkthandel.*

Bis einschließlich 30.12.2016 handeln Sie alle Vontobel-Produkte ab einem Ordervolumen von EUR 1.000 zum Festpreis von EUR 4,95 im Direkthandel.*