die gegenwart und die zukunft der fachausbildung józsef mayer oktatáskutató és fejlesztő...
TRANSCRIPT
Die Gegenwart und die Zukunft der Fachausbildung
József MayerOktatáskutató és Fejlesztő Intézet (Institut für
Unterrichtsforschung und –entwicklung)www.ofi.hu
[email protected], den 12. November 2010
Die Symptome der Krise der Fach(schulen)ausbildung
• Hoher Anteil an Schulabgängern ohne Schulabschluss – kurze Schülerwege
• Fluktuation der Lehrer von inakzeptablem Ausmaß• Die Aggressivität in der Schule, als lernhemmender Faktor• Mangel an für die Absolvierung der Fachschule erforderlichen
Kompetenzen der Schüler – Verdrängung von den Arbeitsplätzen, die Lesen und Schreiben erfordern
• Das komplexe Problem der Arbeitslosigkeit der Berufsanfänger und der Facharbeiter am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn
• Die Inkohärenz des inhaltlichen Angebots der (Fach)Ausbildung und der Anforderungen des Arbeitsmarkts
• Der Prestigeverlust der Berufsfachschulenausbildung• Die Devalvation der physischen Arbeit
2
Was folgt aus der Krise? / Was kann aus der Krise folgen?
• Der Anspruch auf sofortige ÄnderungWelche Vorstellungen stehen / standen einander gegenüber?
1. Verschiedene Vorstellungen bezüglich der Dauer der Ausbildung (3 oder 4 Jahre, oder eine kürzere Zeit als diese)
2. Was soll der Inhalt der Ausbildung sein? (Verhältnis der allgemeinen Bildung und der fachlichen Bildung)
3. Die Erforderlichkeit des Grundschulabschlusses oder die Aufhebung dieser harten Einschränkung
3
Kann in dieser Situation eine gute Entscheidung getroffen werden – was sollte also im Interesse einer guten Entscheidung
überdacht werden ?
• Der gesellschaftsgeschichtliche und mentalitätsgeschichtliche Kontext• Die Änderung des Wertsystems und der Hierarchien der Gesellschaft (1990-2010!)• Die Praxis der Identifizierung und Beurteilung der Konsequenzen der
Globalisierungsprozesse auf Institutionsebene
Es ist sicher, dass die „eindimensionalen” Antworten des Typs „ja” – „nein” keinen Erfolg haben werden
Warum nicht?Weil ein Teil der Probleme• mit pädagogischen Mitteln bewältigt werden kann,und ein anderer Teil• Mittel erfordert, die über die Pädagogik hinausgehen.
4
Was kann eine gute Lösung bedeuten?
• Die Schaffung des Bedingungssystems der sektorialen (Schulung, soziale Sphäre, Arbeitwesen, Gesundheitswesen) fördernden-unterstützenden Zusammenarbeit
• Die Ausarbeitung und Anwendung von individuellen – u.U. sogar vertikalen – Schulungswegen in der Massenschulung
• Die Schaffung der „Verkreditierungsmöglichkeit” der im Rahmen der verschiedenen Lernformen (formell – non formell, informell) erlangten Kenntnisse
• Die Anpassung des Bildungsangebots und der Anforderungen des Arbeitsmarktes
• Der Aufbau des attraktiven Image der Handarbeiter-Arbeitskreise (Medien!)
5
Was verbirgt sich im Inneren der Probleme?Die Inkohärenz der veränderten Zusammensetzung der Schüler, und der
pädagogischen /fachlichen Antworten, die darauf gegeben werden können
1. Das Problem entsteht nicht dort, wo es am meisten sichtbar ist.2. Wir zeigen nicht mit dem Finger „nach unten”, aber es wäre
überdenkenswert:• Die verschiedenen Zeitpunkte, die sich bei dem Schulbeginn abzeichnen
+ der verschiedene (soziale/mentale) Entwicklungsgrad der Schüler• Die aus dem für den Erwerb der Basis(schlüssel)kompetenzen zur
Verfügung gestellten gleichen Zeitraum resultierenden Schwierigkeiten• Die Konsequenzen der sich in den oberen Klassen der Grundschule
abspielenden Selektivität ( die Rolle der 8 und 6 jahrgängigen Gymnasien)
3. Das zu alt Werden während der Dauer der Grundschulausbildung.4. Die familiären/sozialen Umgebungen, die eine Reproduzierung der
Schulausbildung auf einer niedrigen Ebene „garantieren”
Schüler in der Mittelschulausbildung, die auch ein Problem bedeuten können (Anzahl der Personen)
József Mayer 7
Erw
ac
hs
en
e
So
nd
ers
ch
ule
So
nd
ers
ch
ule
n-
Institu
t
Sch
üle
r au
s
sc
hw
ierig
en
U
ms
tän
de
n u
nd
Sch
üle
r au
s
be
son
ders
s
ch
wie
rige
n
Um
stä
nd
en
T,M
,B S
töru
ng
en
Gefä
hrd
ete
Heim
kin
de
r (ö
ffen
tlich
e F
ürs
org
e)
Die e
in S
ch
ulja
hr
wie
de
rho
len
G = GymnasiumSZKI = FachmittelschuleSZI = FachschuleSpec. SZI = Spezielle Fachschule
Schulentypen und Probleme der Schüler – „Ungefähr wie viel Prozent der in den einzelnen Bildungsprogrammen lernenden Schüler würden sie als … bezeichnen?” (der
Durchschnitt der angegebenen prozentualen Anteile pro Schulentyp – Schulleiter)
József Mayer 8
im Gymnasium
in den Jahrgängen 9-12 der Fachmittelschulen
in den Berufsausbildungs-jahrgängen der Fachmittelschulen
an Fachschulen
Seh
r arm
Seh
r verwö
hn
t
Seh
r vernach
lässigt
Hat seh
r schw
ache F
ähig
keiten
Nich
t bereit, au
ch n
ur
irgen
detw
as zu lern
en
Alko
ho
l- od
er Dro
gen
abh
äng
ig,
bzw
. Sp
ielsüch
tig
Seh
r agg
ressiv
Feh
lt oft u
nen
tschu
ldig
t
Seh
r un
diszip
liniert
Der höchste Schulabschluss der Eltern (%) – Fachschule
9
Vater Mutt
er
Hat n
icht g
eantw
ortet
Un
iversitätsdip
lom
Ho
chsch
uld
iplo
m
Ab
itur
Ab
schlu
ss als Tech
niker
Ab
schlu
ss als Fach
arbeiter
Gru
nd
schu
labsch
luss
Kein
Gru
nd
schu
labsch
luss
Kleiner historischer Ausblick …
• Forschung Die Arbeitslasten der Schüler in Ungarn (A tanulók munkaterhei Magyarországon)
Zeitpunkt der Forschung : 2003/2004.Veröffentlicht: OKI, 2006 -2006.
Was waren damals die aus der Sicht unseres Themas wichtigsten Feststellungen :
József Mayer 10
Anteil derjenigen, die an verschiedenen außerschulischen Beschäftigungen teilnehmen
15%
27%29%
35% 35%
47%
21%
31%
8%
29%
21%
43%
26%
31%
63%
28%
51%
10%
30%
34% 35%
40%
33%
21%19% 20%
18%
40%
35%
24%26%
18% 17%
9%12%
4%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Grund-schule 4.
ált . isk. 6. évf
ált. isk. 8.évf.
gimn. 8.évf.
gimn. 10.évf.
gimn. 12.évf.
szakköz.10.évf.
szakköz.12.évf.
szakisk.10.évf.
Betätigung zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
Nachhilfeunterricht, bzw. Unterricht zur Ergänzung des schulischen Unterrichts
Training, sportliche Betätigung
Betätigung zur Bereicherung der Persönlichkeit
Grundschule4. Jahrgang
Grundschule6. Jahrgang
Grundschule8. Jahrgang
Gymnasium
8. Jahrgang
Gymnasium
10. Jahrgang
Gymnasium
12. Jahrgang
Fachmittelsch.
12. Jahrgang
Fachmittelsch.
10. Jahrgang
Fachschule
10. Jahrgang
Grundschule4. Jahrgang
Grundschule6. Jahrgang
Anteil der Schüler, die mindestens 50 Stunden die Woche „arbeiten”
6%9%
22%
43%
61%
54%
43%
59%
18%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
ált. isk. 4. évf.
ált. isk. 6. évf
ált. isk. 8. évf.
gimn. 8. évf.
gimn. 10. évf.
gimn. 12. évf.
szakköz.10. évf.
szakköz.12. évf.
szakisk.10. évf.
Grundschule4. Jahrgang
Grundschule6. Jahrgang
Grundschule8. Jahrgang
Gymnasium
8. Jahrgang
Gymnasium
10. Jahrgang
Gymnasium
12. Jahrgang
Fachmittelsch.
10. Jahrgang
Fachmittelsch.
12. Jahrgang
Fachschule
10. Jahrgang
Häufigkeit der außerschulischen Betätigung (im prozentualen Anteil der Antworten)
13
Nachhilfeunterricht in Verbindung mit Schulfächern
Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung in Verbindung mit Schulfächern
Irgendeine sportliche Betätigung,Training
Keine Täglich Mehrmals die Woche Einmal die Woche Einmal im Monat
Häufigkeit der außerschulischen Betätigung (im prozentualen Anteil der Antworten)
14 Keine Täglich Mehrmals die Woche Einmal die Woche Einmal im Monat
Gesangsgruppe
Solfeggio
Sprachunterricht
Künstlerische Betätigung
(Zeichnen, Tanz, Drama, etc.)
Gründe für die Erfolglosigkeit der Schüler – wie es die Pädagogen sehen
József Mayer 15
Ungeordnetes Familienleben (z.B. Eltern geschieden)
Gründe, die in der Persönlichkeit des Schülers liegen
Schulabschluss der Eltern
Deviante Lebensführung des Schülers (Alkohol, Drogen…)
Komplexes System der Gründe
Die Situation der Eltern auf dem Arbeitsmarkt
Der Freundeskreis des Schülers
Die Eltern zeigen kein Interesse an der Schule ihres Kindes
Die Eltern sind viel zu beschäftigt am Arbeitsplatz
Finanzielle Situation der Familie (Armut)
Zwangsläufige Arbeitnehmerschaft des Schülers, Haushalt
Einstellung des Schülers der Schule gegenüber
Deviante Lebensführung der Eltern
Lesende und nicht-lesende Schüler
16 Täglich Wöchentlich Seltener Nie
6/8.évf.G = Gymnasium 6./8. Jahrgang4. évf. G.= Gymnasium 4. JahrgangSZKI = FachmittelschuleSZI = Fachschule
Was sind die Faktoren, die deiner Meinung nach deine schulische Leistung beeinflussen?
Übt keinen Einfluss aus
Übt einen geringen Einfluss aus
Übt einen bedeutenden Einfluss aus
Dein Verhältnis zu den Mitschülern
Dein Verhalten in der Schule
Dein Verhältnis zu den Lehrern
Wie groß das Interesse ist, das an der Schule und an dem Lernen besteht
Die Zeit, die Du mit Lernen verbringst
Wie viel Du aus der Schule fehlst
Die unterstützende, fördernde Atmosphäre zu Hause
Mögen Sie die Schule, an der Sie lernen? (T - Schüler) Möchten Sie an der Schule Ihres Kindes lernen? (SZ - Eltern) Mögen Sie Ihren Arbeitsplatz? (P -
Pädagogen)
18
Ja
Nein
Schüler Lehrer Eltern
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!Die Präsentation basiert auf folgenden Forschungen:A tanulók munkaterhei Magyarországon (Die Arbeitslasten der Schüler in Ungarn) OKI, 2006.Versenyképesség a közoktatásban (Wettbewerbsfähigkeit in dem Unterrichtswesen) OFI, 2007/2008.Agressziókutatás a fővárosban (Aggressionsforschung in der Hauptstadt) MFPPI, 2008/2009. (Frontvonalban /In der Frontlinie/ 2008, Kis könyv a felelősségről /Kleines Buch über die Verantwortung/ 2009)Humán-erőforrás kutatás a fővárosban (Human Ressourcen-Forschung in der Hauptstadt) MFPPI, 2009.Egy világváros pedagógusai (Die Pädagogen einer Weltstadt) www.mffppi – 2010.Tanulók támogatása a szakképzésben (Die Förderung der Schüler in der Fachausbildung) MFPPI, 2010. (Mentorok könyve/Buch der Mentoren/)www.mffppi